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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Behandlung von Biomasse unter Verwendung
von Mikroorganismen sowie die Mikroorganismen an sich.
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Stand der Technik
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Biokraftstoffe
werden hauptsächlich durch Vergärung von Pflanzensubstraten
mit Hilfe von Hefen, Bakterien oder Pilzen gewonnen. Die produzierten
flüssigen Energieträger, insbesondere Bioethanol,
können anschließend als Brennstoff in geeigneten
Feuerungsanlagen oder als Treibstoff oder -zusatz in Kraftfahrzeugmotoren
oder Motoren zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt werden. Die
Biomasse wird somit in einen flüssigen und gut transportierbaren
Energieträger mit relativ hoher Energiedichte umgewandelt,
der dann weitgehend universell eingesetzt werden kann.
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Als
Rohstoffe für die Erzeugung von flüssigen Biokraftstoffen
kommen meist lokal verfügbare Pflanzen mit einem hohen
Gehalt an Zucker oder Stärke zum Einsatz. In Europa sind
dies vor allem Mais- und Geteidekörner sowie Zuckerrüben,
in Nordamerika Mais und in Lateinamerika Zuckerrohr oder -melasse.
In Frage kommen aber auch weitere Energiepflanzen wie Zuckerhirse
(Sorghum), Triticale oder Cassava (Maniok). Derzeit werden als Ausgangsmaterial
bei der Verflüssigung von Biomasse insbesondere Maiskorn
und Getreidekorn eingesetzt. Aufgrund der zunehmenden Rohstoffknappheit,
der gestiegenen Rohstoffpreise, einer enstandenen Konkurrenzsituation
um Pflanzen, die sowohl der menschlichen und tierischen Nahrung
dienen als auch der Energiegewinnung, einer verbesserten CO2-Bilanz sowie der Schonung der Ressourcen wird
nun zunehmend versucht, nicht nur die Körner von Mais und Getreide
zu verwenden, sondern vielmehr die gesamte Pflanze der Energiegewinnung
zuzuführen oder Pflanzen zu verwenden, die keiner intensiven
landwirtschaftlichen Bewirtschaftung bedürfen wie Rutenhirse
oder Chinaschilf. Dabei handelt es sich um sogenannte „second
generation”-Kraftstoffe. Daneben wird auch eine vermehrte
Nutzung von günstigen pflanzlichen Reststoffen wie Stroh, pflanzlichen
Abfällen aus der Holzwirtschaft oder Garten- und Landschaftspflege
angestrebt.
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Um
eine effiziente Vergärung der Biomasse sicher zu stellen,
muss das als Rohstoff eingesetzte pflanzliche Material, insbesondere
die darin enthaltene organische Trockensubstanz (oTS), für
eine anschließende Verwertung aufgeschlossen werden. Dies
geschieht durch Hydrolyse, was gleichermaßen einer Verflüssigung
der organischen Trockensubstanz entspricht. Aus dem flüssigen
Biomasse-Substrat wird dann durch Vergärung Ethanol oder
ein anderer Biokraftstoff hergestellt. Mit den vorhandenen Techniken
werden aber nur unbefriedigende Ausbeuten erreicht, was insbesondere
an der nicht ausreichenden Verflüssigung und damit Verwertung
des Rohmaterials liegt.
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Bei
der Herstellung von Bioethanol erfolgt die ethanolische Gärung
in erster Linie durch zugesetzte Hefen, die Glucose in Ethanol umwandeln.
Je nach Substrat ist schon ein relativ hoher Zuckeranteil vorhanden
(z. B. bei Melasse) oder es müssen zuerst höhermolekulare
Substrate wie Stärke, Cellulose oder Hemicellulose (z.
B. bei Getreide, Stroh, Ganzpflanzeneinsatz) enzymatisch oder chemisch
gespalten werden, damit die alkoholische Gärung erfolgen kann.
Für diesen hydrolytischen Substrataufschluss, der auch
einer Verflüssigung entspricht, sind in erster Linie Mikroorganismen,
insbesondere Bakterien verantwortlich.
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Soll
die Umwandlung organischer Rohstoffe nicht zu einem flüssigen
Biokraftstoff, sondern zu einem gasförmigen Energieträger
führen, so kommen Biogasanlagen zum Einsatz. In Biogasanlagen
wird Methan durch einen mikrobiellen Abbauprozess organischer Substanzen
erzeugt. Das Biogas entsteht dabei in einem mehrstufigen Prozess
der Vergärung oder Faulung durch die Aktivität
von anaeroben Mikroorganismen, d. h. unter Ausschluss von Luft.
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Das
als Gärsubstrat verwendete organische Material besitzt
aus chemischer Sicht einen hochmolekularen Aufbau, der in den einzelnen
Verfahrensschritten einer Biogasanlage durch Stoffwechseltätigkeit
der Mikroorganismen zu niedermolekularen Bausteinen abgebaut wird.
Die bei der Fermentierung des organischen Gärsubstrats
aktiven Populationen von Mikroorganismen sind bislang aber nur unzureichend
charakterisiert.
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Nach
heutigem Kenntnisstand können vier nacheinander, aber auch
parallel ablaufende und ineinander greifende biochemische Einzelprozesse
unterschieden werden, die den Abbau von organischen Gärsubstraten
zu den Endprodukten Methan und Kohlendioxid ermöglichen:
Hydrolyse, Acidogenese, Acetogenese und Methanogenese.
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In
der Hydrolyse werden hochmolekulare, oft partikulär vorliegende,
organische Verbindungen durch Exoenzyme (z. B. Cellulasen, Amylasen,
Proteasen, Lipasen) fermentativer Bakterien in lösliche Spaltprodukte überführt.
Dabei werden beispielsweise Fette in Fettsäuren, Kohlenhydrate,
wie z. B. Polysaccharide, in Oligo- und Monosaccharide sowie Proteine
in Oligopeptide beziehungsweise Aminosäuren zerlegt. Die
daneben gebildeten gasförmigen Produkte bestehen überwiegend
aus Kohlendioxid.
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Fakultativ
und obligat anaerob lebende Bakterien, oftmals identisch mit den
hydrolysierenden Bakterien, verstoffwechseln in der Acidogenese
die Hydrolyseprodukte (z. B. Mono-, Disaccharide, Di-, Oligopeptide,
Aminosäuren, Glycerin, langkettige Fettsäuren)
intrazellulär zu kurzkettigen Fett- oder Carbonsäuren,
wie beispielsweise Butter-, Propion- und Essigsäure, zu
kurzkettigen Alkoholen wie zum Beispiel Ethanol und zu den gasförmigen
Produkten Wasserstoff und Kohlendioxid.
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In
der sich anschließenden Acetogenese werden die in der Acidogenese
gebildeten kurzkettigen Fett- und Carbonsäuren sowie die
kurzkettigen Alkohole von acetogenen Bakterien aufgenommen und nach β-Oxidation
als Essigsäure wieder ausgeschieden. Nebenprodukte der
Acetogenese sind CO2 und molekularer Wasserstoff
(H2).
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Die
Produkte der Acetogenese wie Essigsäure aber auch andere
Substrate wie Methanol und Formiat werden durch Methan-bildende
Organismen in der obligat anaerob verlaufenden Methanogenese zu
Methan und CO2 umgesetzt. Das hier entstehende CO2 und auch das während der übrigen
Prozessschritte, wie z. B. der Hydrolyse, gebildete CO2 kann wiederum
durch Mikroorganismen mit dem angefallenen H2 ebenfalls
zu Methan umgesetzt werden.
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Die
Erhöhung der Ausbeute an Endprodukten aus einer gegebenen
Menge an Edukten stellt wie bei jeder chemischen Umsetzung auch
sowohl im Fall der Verflüssigung von Biomasse wie auch
bei der Herstellung von Biogas ein vordringliches Ziel der Prozessführung
dar. Aus einer gegebenen Menge an Biomasse soll eine möglichst
große Menge an flüssigen organischen Verbindungen
bzw. eine möglichst große Menge an Methan gebildet
werden. Für die Erzeugung von Biogas aus Biomasse bedeutet
dies, dass aus einer gegebenen Menge an organischem Gärsubstrat
eine möglichst große Menge an Methan gebildet
werden soll. Die durchschnittlich gebildeten Methanmengen (Methanproduktivität
in Normkubikmeter pro m3 Arbeitsvolumen
und Tag) von Biogasanlagen liegen zwischen 0,25 und 1,1 Nm3CH4/m3d,
wobei die meisten Anlagen eine Methanproduktivität im Bereich
von 0,50 bis 0,75 Nm3CH4/m3d aufweisen (aus „Ergebnisse
des Biogas-Messprogramms", 2005, Hrsgb. Fachagentur Nachwachsende
Rohstoffe e. V., Gülzow). Substratspezifische
Methanausbeuten (angegeben in Normkubikmeter pro Tonne zugeführtes
Substrat) weisen einen sehr großen Wertebereich zwischen
etwa 16 und 206 Nm3CH4/t auf,
da die Substrate, mit denen Biogasanlagen betrieben werden, sehr
unterschiedlich sind (z. B. Gülle oder tierische Exkremente,
Abfälle aus der Lebensmittelproduktion oder Grünabfall,
nachwachsende Rohstoffe wie Silomais oder Zuckerrübenschnitzel) und
damit einhergehend sehr unterschiedliche Energiegehalte aufweisen
(aus „Ergebnisse des Biogas-Messprogramms",
2005, Hrsgb. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., Gülzow).
Daneben spielen für die substratspezifischen Methanausbeuten
anlagenspezifische Parameter wie die Raumbelastung oder die hydraulische
Verweilzeit eine Rolle.
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In
der Regel soll eine möglichst hohe Raumbelastung der Fermenter
erreicht werden. Die durchschnittlichen Raumbelastungen (angegeben
in kg organischer Trockensubstanz pro Kubikmeter und Tag), unter
denen Biogasanlagen betrieben werden, liegen bei 1 bis 3 kg oTR/m3d, wobei einstufige Anlagen in der Regel
höhere Raumbelastungen aufweisen als mehrstufige Anlagen
und eine Raumbelastung von 5,7 kg oTR/m3d
der höchste Wert war, der gemessen wurde (aus „Ergebnisse
des Biogas-Messprogramms", 2005, Hrsgb. Fachagentur Nachwachsende
Rohstoffe e. V., Gülzow).
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Unter
der Raumbelastung eines Fermenters versteht man die Menge an dem
Fermenter zugeführten Substrat, die in Kilogramm organischer
Trockensubstanz pro Kubikmeter Fermentervolumen und pro Tag angegeben
wird. Die Menge an erzeugtem Biogas hängt stark von der
Raumbelastung des Fermenters ab, wobei mit steigender Raumbelastung
eine zunehmend größere Menge an Biogas erzeugt
wird. Eine hohe Raumbelastung macht den Prozess der Biogaserzeugung
also zunehmend ökonomisch rentabler, führt andererseits
aber zu einer zunehmenden Destabilisierung der biologischen Prozesse
der Fermentierung.
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Es
besteht weiterhin ein Bedarf an Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere an effizienteren Verfahren zur Verflüssigung
von Biomasse für die Produktion von Biokraftstoffen sowie
an Verfahren zur Erzeugung von Biogas, die eine gegenüber
dem Stand der Technik erhöhte Ausbeute an Methan ermöglichen.
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Definitionen
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Unter
dem Begriff „Biokraftstoff” wird im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ein flüssiger oder gasförmiger
Kraftstoff bzw. Energieträger verstanden, der aus Biomasse
hergestellt wird. Biokraftstoffe kommen für den Betrieb
von Verbrennungsmotoren sowohl für mobile (z. B. Kraftfahrzeuge)
als auch stationäre (z. B. Erzeugung von Elektro- und Wärmeengergie
in einem Blockheizkraftwerk) Anwendungen zum Einsatz. Beispiele
für Biokraftstoffe sind Biodiesel, Bioethanol, Biomethan,
Biokerosin, Biowasserstoff.
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Unter
dem Begriff „Bioethanol” wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Ethanol verstanden, der durch alkoholische Gärung
aus Biomasse als nachwachsendem Kohlenstoffträger oder
biologisch abbaubaren Anteilen von Abfällen hergestellt
wurde. Er dient in verschiedenen Konzentrationen als Zusatz zu Mineralölkraftstoffen
wie Biodiesel oder Biokraftstoff.
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Unter
dem Begriff „Biogas” wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung das gasförmige Produkt des anaeroben biologischen
Abbaus organischer Substrate verstanden. Es enthält in
der Regel ca. 45–70% Methan, 30–55% Kohlendioxid,
sowie geringe Mengen an Stickstoff, Schwefelwasserstoff und andere
Gasen.
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Die
Begriffe „Fermentation” oder „Fermentierung” umfassen
im Sinne der vorliegenden Erfindung sowohl anaerobe wie auch aerobe
Stoffwechselprozesse, die unter Einwirkung von Mikroorganismen in einem
technischen Prozess aus dem zugeführten Substrat zur Erzeugung
eines Produktes, z. B. Biogas führen. Eine Abgrenzung zu
dem Begriff „Gärung” ist insofern gegeben,
dass es sich bei diesem ausschließlich um annaerobe Prozesse
handelt.
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Unter
einem „Fermenter” wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung der Behälter verstanden, in dem der mikrobiologische
Abbau des Substrates bei gleichzeitiger Biogasbildung stattfindet.
Die Begriffe „Reaktor”, „Gärbehälter” und „Faulbehälter” werden
synonym verwendet.
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Unter
den Begriffen „Gärsubstrat” oder „Substrat” wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung organisches und biologisch
abbaubares Material verstanden, das dem Fermenter zur Fermentation
zugesetzt wird. Substrate können nachwachsende Rohstoffe,
Wirtschaftsdünger, Substrate aus der weiterverarbeitenden
Agrarindustrie, organische kommunale Reststoffe, Schlachtrückstände
oder Grünschnitt sein. Beispiele für obengenannte
Substrate sind Maissilage, Roggensilage, Zuckerrübenschnitzel,
Melasse, Grassilage, Rinder- oder Schweinegülle, Rinder-,
Schweine-, Hühner- oder Pferdemist, Biertreber, Apfel-,
Obst- oder Rebentrester, Getreide-, Kartoffel- oder Obstschlempe.
Organischer Abfall aus Biotonne, Speisereste, Marktabfälle,
Fett aus Fettabscheidern, Panseninhalt, Schweinemageninhalt.
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Unter
dem Begriff „Gärrückstand” oder „Gärgut” wird
der Rückstand der Biogasgewinnung verstanden der den Fermenter
verlässt und häufig in einem eigenen Behälter
gelagert wird.
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Unter „Raumbelastung” wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung die pro Tag und Kubikmeter (m3) Arbeitsvolumen dem Fermenter zugeführte Menge
an organischer Trockensubstanz (oTS) in kg angegeben.
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Unter „organischer
Trockensubstanz” (o-TS) wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung der wasserfreie organische Anteil eines Stoffgemisches
nach Entfernung der anorganischen Anteile und Trocknung bei 105°C
verstanden. In der Regel wird der Trockensubstanzanteil in % vom
Substrat angegeben.
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Unter
dem Begriff „Verweilzeit” wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung die durchschnittliche Aufenthaltszeit des Substrates im
Fermenter verstanden.
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Unter
dem Begriff „spezifische Biogasausbeute” oder „spezifische
Methanausbeute” wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
die Menge an erzeugtem Biogas oder Methan (angegeben in Normkubikmeter
Nm3 erzeugtem Gas) dividiert durch die Menge
(in der Regel pro Tonne t) an eingesetzter organischer Trockensubstanz
oder Substrat verstanden.
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Von
dem Begriff „Nukleotidsequenz” wird sowohl die
DNA-Sequenz als auch die korrespondierende RNA-Sequenz umfasst.
In der Erfindung angegebene RNA-Sequenzen unter der Verwendung der Basen
A, U, C, G beziehen sich beispielsweise ebenso auf die korrespondierenden
DNA-Sequenzen unter Verwendung der Basen A, T, C, G und umgekehrt.
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Die
Bestimmung der Nukleotid-Sequenz eines Mikroorganismus erfolgt mit
Hilfe eines standardisierten Prozesses, durch den die einzelnen
Nukleotide der DNA oder RNA des Mikroorganismus mit hoher Genauigkeit
nachgewiesen werden können. Trotz der hohen Genauigkeit
der Sequenzierungsverfahren können in einer Sequenz immer
wieder einzelne Positionen vorliegen, für die die Bestimmung
des an der jeweiligen Position vorliegenden Nukleotids nicht mit
hinreichender Genauigkeit möglich war. In solchen Fällen
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung in der Nukelotidsequenz
der Buchstabe „N” angegeben. Wird nachfolgend
in einer Nukelotidsequenz der Buchstabe „N” verwendet,
so steht dies als Kürzel für jedes denkbare Nukleotid,
also für A, U, G oder C im Falle einer Ribonukleinsäure
oder für A, T, G oder C im Falle einer Desoxyribonukleinsäure.
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Der
Begriff „Nukleotidmutation” wie hier verwendet
bedeutet eine Veränderung der Ausgangsnukleotidsequenz.
Dabei können einzelne Nukleotide oder mehrere, direkt aufeinander
folgende oder durch nicht veränderte Nukleotide unterbrochene
Nukleotidsequenzen entfernt (Deletion), hinzugefügt (Insertion
oder Addition) oder durch andere ersetzt (Substitution) werden.
Der Begriff schließt auch jede mögliche Kombination
der einzelnen genannten Veränderungen ein.
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Der
Begriff „Deletion” wie hier verwendet bedeutet
das Entfernen von 1, 2 oder mehr Nukleotiden aus der jeweiligen
Ausgangssequenz.
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Der
Begriff „Insertion” oder „Addition” wie hier
verwendet bedeutet das Hinzufügen von 1, 2 oder mehr Nukleotiden
zu der jeweiligen Ausgangssequenz.
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Der
Begriff „Substitution” wie hier verwendet bedeutet
den Austausch eines an einer bestimmten Position vorhandenen Nukleotids
durch einen anderes.
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Unter
dem Begriff „Mikroorganismus” werden mikroskopisch
kleine Lebewesen verstanden, die in der Regel Einzeller sind, aber
auch Mehrzeller sein können. Beispiele für Mikroorganismen
sind Bakterien, mikroskopische Algen, Pilze oder Protozoen.
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Unter
den Bezeichnungen „Gattung” von Mikroorganismen, „Art” von
Mikroorganismen und „Stamm” von Mikroorganismen
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die entsprechende grundlegende
Kategorie der biologischen Taxonomie, insbesondere der phylogenetischen
Klassifikation verstanden. Gattungen, Arten und Stämme
von Mikroorganismen werden u. a. anhand ihrer RNA-Sequenzen identifiziert
und unterschieden. Unter eine bestimmte Gattung, eine bestimmte
Art bzw. einen bestimmten Stamm fallen dabei nicht nur Mikroorganismen
mit einer ganz bestimmten RNA-Sequenz, sondern auch bis zu einem
gewissen Umfang deren genetische Varianten, wobei die genetische
Varianz in der Reihe Stamm, Art, Gattung zunimmt.
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Die
Definition einer „Art” eines Bakteriens befindet
sich im wissenschaftlichen Wandel und ist weder abgeschlossen noch
sind die verschiedenen Konzepte unumstritten. In der vorliegenden
Erfindung wird unter „Art” das Artkonzept verstanden,
das sich auf genomische und phylogenetische Analysen bezieht und
in dem Review von Staley (Philos. Trans. R. Soc. Lond. B.
Biol. Sci., 2006, 361, 1899-1909) beschrieben ist. Weitestgehend
anerkannt ist, dass zwei bakterielle Spezies, die mehr als 70% DNA-DNA-Hydridisierung
oder mehr als 94% durchschnittliche Nukleotididentität
(ANI, average nucleotide identity) aufweisen, derselben Art angehören
bzw. zwei Spezies, die weniger als 97% Identität der 16S rRNA
aufweisen, zwei unterschiedlichen Arten zuzuordnen sind.
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Unter
dem Begriff „Kultur” versteht sich in diesem Zusammenhang
eine Ansammlung von Mikroorganismen unter geschaffenen Bedingungen,
die das Wachstum oder zumindest das Überleben der Mikroorganismen
gewährleisten. Für Bakterien sind das z. B. Anreicherungskulturen
oder Reinkulturen, Flüssigkulturen ebenso wie Kulturen
auf festen Medien wie Nährböden, aber auch Dauerkulturen
wie tiefgekühlte Glycerinkulturen, immobilisierte Kulturen wie
z. B. Gelkulturen oder hochkonzentrierte Kulturen wie Zellpellets.
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Unter
dem Begriff „Reinkultur” eines Mikroorganismus
wird die Nachkommenschaft einer einzelnen Zelle verstanden. Diese
wird durch einen mehrstufigen Prozess aus einem Gemisch verschiedener Mikroorganismen
isoliert. Der mehrstufige Prozess umfasst die Abtrennung einer einzelnen
Zelle aus einer Zellpopulation und erfordert, dass auch die aus der
Zelle durch Wachstum und Zellteilung hervorgehende Kolonie von anderen
Einzelzellen oder Kolonien getrennt bleibt. Durch eine sorgfältige
Abtrennung einer Kolonie, erneutes Suspendieren in Flüssigkeit und
wiederholtes Ausstreichen können gezielt Reinkulturen von
Mikroorganismen gewonnen werden. Die Isolierung einer Reinkultur
kann auch in flüssigen Nährmedien erfolgen, sofern
der gewünschte Organismus im Ausgangsmaterial zahlenmäßig überwiegt.
Durch serienmäßige Verdünnung der Suspension
in der Nährlösung lässt es sich schließlich
erreichen, dass sich in der letzten Verdünnungsstufe nur noch
eine Zelle befindet. Diese Zelle stellt dann die Basis für
eine Reinkultur dar. Die Erläuterung des Begriffs „Reinkultur” und
Verfahren zur Erzeugung derselben sind in „Allgemeine
Mikrobiologie" von Hans G. Schlegel, 7. überarbeitete
Auflage, 1992, Georg Thieme Verlag, S. 205 aufgeführt,
worauf hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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Unter
dem Begriff „Mischkultur” wird ein Gemisch verschiedener
Mikroorganismen verstanden. Natürliche Populationen von
Mikroorganismen sind in der Regel Mischkulturen. Mischkulturen können
jedoch auch künstlich hergestellt werden z. B. durch die
Vereinigung von mehreren Reinkulturen.
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Darstellung der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Behandlung
von Biomasse bereitzustellen, das eine gegenüber dem Stand
der Technik erhöhte Ausbeute an verwertbaren Biokraftstoff
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren
zur Behandlung von Biomasse gemäß Anspruch 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Details, Aspekte und Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der
Beschreibung und den Beispielen.
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Die
Frage, ob die Erzeugung von Biogas in einem bestimmten Fermenter
unter bestimmten Bedingungen in einer befriedigenden Güte
abläuft, lässt sich nicht alleine anhand der absoluten
Menge an erzeugtem Biogas beurteilen. Die Menge an erzeugtem Biogas
hängt stark von der Menge an zugeführtem Substrat
ab, vor allem von der Menge an organischer Trockensubstanz, die
in den Fermenter eingebracht wird. Dies drückt sich in
den Messparametern „Raumbelastung” und „spezifische
Gasausbeute” aus, die somit eine besondere Bedeutung für
die Effizienz einer Anlage darstellen. Treten Instabilitäten des
Fermentierungsprozesses auf, wie z. B. ein Absinken des pH-Wertes,
ein starker Anstieg der Bildung von flüchtigen Fettsäuren
oder die Akkumulation von Hemmstoffen wie z. B. Ammoniak oder Schwefelwasserstoff,
so nimmt die spezifische Gasausbeute ab.
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Die
Zusammensetzung der mikrobiellen Populationen in den verschiedenen
Gärsubstraten sowie die Entwicklung der Organismenzusammensetzung
während des Fermentationsprozesses ist größtenteils
unbekannt, jedoch sehr variabel und unterliegt einem komplizierten
dynamischen Prozeß, der auch durch die jeweiligen Prozessbedingungen
beeinflusst wird. Zur Bestimmung der mikrobiellen Zusammensetzung
sowie der Gesamtzahl von Mikroorganismen in einem Gärsubstrat
wie auch der Bestimmung der Anteile verschiedener Arten von Mikroorganismen
in dem Gärsubstrat sind dem Fachmann verschiedene Methoden
bekannt, die beispielsweise in dem Überblicksartikel
von Amann et al. (Microbiol. Review. 59, 143-169, 1995)
beschrieben sind. Eine bevorzugte Methode zur Bestimmung der Mikroorganismenzusammensetzung
unabhängig von einer vorherigen Kultivierung der Mikroorganismen
ist zum Beispiel die Erstellung einer rDNA Klonbibliothek (z. B.
auf der Basis von 16S rRNA) nach Nukleinsäureextraktion
und PCR, die anschließend sequenziert werden kann. Mit
Hilfe dieser Klonbibliothek kann beispielsweise durch in situ Hybridisierung
mit spezifischen Fluoreszenz-markierten Oligonukleotidsonden die
Zusammensetzung der mikrobiellen Population im Gärsubstrat
ermittelt werden. Geeignete rRNA-basierende Oligonukleotidsonden
sind aus dem oben erwähnten Review bekannt oder können
beispielsweise mittels probeBase (Loy et al., 2003, Nucleic
Acids Res. 31, 514-516. Loy et al., 2007. Nucleic Acids Res. 35:
D800-D804) oder dem ARB Programmpaket (Ludwig et
al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) gefunden
werden. Eine quantitative Bestimmung des Anteils einzelner Mikroorganismen
an der Gesamtpopulation kann in geeigneter Weise mit den Methoden
quantitativer Dot Blot, in situ Hybridisierung oder der Hybridisierung
von ganzen Zellen (whole cell hybrisization) durchgeführt
werden.
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Sämtliche
nachfolgend beschriebenen, in einem Verfahren zur Erzeugung von
Biogas aus Biomasse oder in einem Verfahren zur Herstellung von flüssigem
Biokraftstoff zugesetzten Mikroorganismen werden bevorzugt in Form
einer angereicherten Kultur dem biotechnologischen Prozess zugesetzt.
Die Zugabe der Bakterienkultur kann in Form einer flüssigen
Kultursuspension, bevorzugt in einem Anreicherungs- oder Selektionsmedium
oder in Form trockener, gefriergetrockneter oder feuchter Zellpellets
vorgenommen werden. Für nicht-methanogene Mikroorganismen
liegen die Zellkonzentrationen, die in angereicherten Kulturen erreicht
werden, in einem Konzentrationsbereich von ca. 106 Zellen
pro ml Kultur bis etwa 1013 Zellen pro ml
Kultur.
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Die
erfindungsgemäß in einem Verfahren zur Behandlung
von Biomasse zugesetzten Mikroorganismen werden bevorzugt in Form
einer immobilisierten Kultur von Mikroorganismen zugegeben. Für sämtliche
nachfolgend beschriebene Arten von Mikroorganismen können
als Trägermaterialien, auf denen der jeweilige Mikroorganismus
immobilisiert wird, natürliche oder synthetische Polymere
eingesetzt werden. Bevorzugt werden gelbildende Polymere verwendet.
Diese haben den Vorteil, dass Bakterien innerhalb der Gelstruktur
aufgenommen bzw. eingelagert werden können. Bevorzugt werden
solche Materialien eingesetzt, die sich in Wasser langsam auflösen
bzw. abgebaut werden, so dass die Freisetzung des jeweiligen Mikroorganismus über
einen längeren Zeitraum hinweg erfolgt.
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Beispiele
für geeignete Polymere sind Polyanillin, Polypyrrol, Polyvinylpyrolidon,
Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polyethylen, Polypropylen,
Epoxidharze, Polyethylenimine, Polysaccharide wie Agarose, Alginat
oder Cellulose, Ethylcellulose, Methylcellulose, Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetate,
Alkali-Cellulosesulfat, Copolymere aus Polystyrol und Maleinsäureanhydrid,
Copolymere aus Styrol und Methylmethacrylat, Polystyrolsulfonat,
Polyacrylate und Polymethacrylate, Polycarbonate, Polyester, Silikone,
Cellulosephthalat, Proteine wie Gelatine, Gummi arabicum, Albumin
oder Fibrinogen, Gemische aus Gelatine und Wasserglas, Gelatine
und Polyphosphat, Gelatine und Copolymere aus Maleinsäureanhydrid
und Methylvinylether, Celluloseacetatbutyrat, Chitosan, Polydialkyldimethylammoniumchlorid,
Mischungen aus Polyacrylsäuren und Polydiallyldimethylammoniumchlorid
sowie deren Gemische. Das Polymermaterial kann auch mit Hilfe üblicher
Vernetzer wie Glutaraldehyd, Harnstoff/Formaldehydharzen oder Taninverbindungen vernetzt
werden.
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Alginate
als Immobilisate erweisen sich als besonders vorteilhaft, da sie
zum einen keinen negativen Einfluss auf die Aktivität der
Mikroorganismen nehmen und da sie zum anderen durch Mikroorganismen
langsam abgebaut werden. Durch den langsamen Abbau der Alginat-Immobilisate
werden nach und nach die eingeschlossenen Mikroorganismen freigesetzt.
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Für
die Immobilisation werden die Mikroorganismen mit einem Polymergel
vermengt und dann in einer geeigneten Härterlösung
gehärtet. Dazu werden sie zunächst mit einer Gellösung
vermischt und anschließend in eine Härterlösung
aus geeigneter Höhe getropft. Die genauen Vorgehensweisen
zur Immobilisation sind dem Fachmann bekannt.
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Es
hat sich gezeigt, dass die nachfolgend näher beschriebenen
Mikroorganismen Eigenschaften aufweisen, aufgrund derer sich der
Zusatz der Mikroorganismen während einer Fermentation zur
Erzeugung von Biogas oder in einem Verfahren zur Erzeugung von flüssigem
Biokraftstoff positiv auf die erzeugte Menge an Biokraftstoff, insbesondere
Biomethan oder Bioethanol auswirkt, was die Rentabilität der
entsprechenden Anlagen oder Prozesse signifikant erhöht.
Da es sich bei den nachfolgend beschriebenen Mikroorganismen weder
um methanbildende noch um ethanolbildende Bakterien handelt, kommt
die Wirkungsweise der zugesetzten Bakterien wohl durch einen indirekten
Effekt zustande, der sich aus dem komplexen Zusammenwirken verschiedener
Mikroorganismen im biologischen Prozess der Biokraftstofferzeugung
ergibt. Es ist davon auszugehen, dass die erfindungsgemäßen
Bakterien Stoffwechselprodukte erzeugen, die den Mikroorganismen,
die die eigentlichen Endprodukte (z. B. Methan, Ethanol, Methanol,
Wasserstoff) generieren, als gut verwertbare Substrate dienen.
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Zusätzlich
zeigte sich, dass die nachfolgend näher beschriebenen Mikroorganismen
die Eigenschaft besitzen, hochmolekulare Anteile aus der Biomasse
zu verwerten und damit das Substrat zu verflüssigen, was
zu einer höheren Energieausbeute führt.
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Neben
der besseren Energiebilanz ist die Verflüssigung eines
Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt bzw. die
Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz in
einem Nassgärverfahren essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Bei einer hohen Viskosität des
Substrates entstehen höhere Kosten durch vermehrten Energieaufwand
beim Pumpen und Rühren sowie höhere Nebenkosten
durch Abnutzung oder Reparatur von Pumpen, Rührwerken o. ä..
Falls eine Substratverdünnung wegen eines hohen Trockensubstanzgehalts
notwendig ist, entstehen zusätzliche Wasser- und Abwasserkosten
sowie technische Ausrüstung zur Wasserzufuhr, -rückgewinnung
oder Abwasserbehandlung. Ein Zusatz von Mikroorganismen, die Gärsubstrate
gezielt verflüssigen können und damit die oben
genannten Probleme verringern, wäre für die Prozessführung
sehr vorteilhaft. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Substrats ausübt, kann mit einem
Test bestimmt werden, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wird (Substratfließtest).
Dazu werden Substratproben für etwa 1 bis 7 Tage nach einer
Zugabe von erfindungsgemäßen Mikroorganismen unter
Bedingungen inkubiert, die auch im Prozess der Biokraftstofferzeugung
vorliegen. Anschließend werden die so behandelten Proben
sowie Kontrollproben ohne Zugabe von erfindungsgemäßen
Mikroorganismen an den oberen Rand einer schiefen Ebene gesetzt
und anschließend die Fließgeschwindigkeit (zurückgelegte
Strecke in einer bestimmten Zeit) gemessen. Eine höhere Fließgeschwindigkeit
korreliert in diesem Test mit einer verstärkten Verflüssigung
des Substrates bzw. mit einer verringerten Viskosität.
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Grundsätzlich
kann der Zusatz von hierfür geeigneten Mikroorganismen
zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Fermentationsprozesses erfolgen,
insbesondere können die Mikroorganismen zum Animpfen von
Gärsubstrat bei der erstmaligen Inbetriebnahme oder einer
Wiederinbetriebnahme eines Fermenters verwendet werden. Es können
sämtliche, nachfolgend näher beschriebenen Mikroorganismen zum
Animpfen von Gärsubstrat oder zur Verflüssigung
von Biomasse in der alkoholischen Gärung verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Mikroorganismen können
in Form einer Kultur einmalig oder mehrmalig in regelmäßigen
oder unregelmäßigen Abständen, bevorzugt
jedoch wöchentlich oder monatlich, besonders bevorzugt
täglich oder zweimal pro Woche in einer geeigneten Konzentration
und Menge zugegeben werden. Geeignete Konzentrationen an Mikroorganismen
und zugegebenen Mengen werden in den speziellen Ausführungsbeispielen
erläutert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die Mikroorganismen
auch bei Störungen des Fermentationsprozesses zur Stabilisierung
der Fermentation zuzugeben. Solche Störungen können durch Überwachung
bestimmter charakteristischer Parameter der Fermentierung frühzeitig
erkannt werden. Charakteristische Parameter geben Auskunft über
die Qualität eines ablaufenden Fermentierungsprozesses
zur Herstellung von Biogas. Solche charakteristischen Parameter
sind nicht nur die Menge an erzeugtem Biogas und der Methangehalt
des erzeugten Biogases sondern beispielsweise auch der Wasserstoffgehalt
des erzeugten Biogases, der pH-Wert des Gärsubstrats, das
Redoxpotential des Gärsubstrats, der Carbonsäuregehalt
des Gärsubstrats, die Anteile verschiedener Carbonsäuren
im Gärsubstrat, der Wasserstoffgehalt des Gärsubstrats,
der Anteil der Trockensubstanz am Gärsubstrat, der Anteil
der organischen Trockensubstanz am Gärsubstrat, die Viskosität
des Gärsubstrats und die Raumbelastung des Fermentierungsreaktors.
Es können sämtliche, nachfolgend näher
beschriebenen Mikroorganismen bei Störungen des Fermentationsprozesses
zur Stabilisierung der Fermentation zugegeben werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform wird zeitnah zur Zugabe
der nachfolgend beschriebenen Mikroorganismen zusätzliche
Biomasse in den Fermentierungsreaktor gegeben. Eine zeitnahe Zugabe
von zusätzlicher Biomasse kann innerhalb einer Zeitspanne
von 1 Sekunde bis hin zu 3 Tagen nach Zugabe von Mikroorganismen
erfolgen oder sie kann gleichzeitig mit der Zugabe von Mikroorganismen
erfolgen. Dabei kann die Raumbelastung im Fermentationsreaktor durch
kontinuierliche Zugabe von neuem Substrat kontinuierlich gesteigert oder
in etwa konstant gehalten werden, wobei die Fermentierung bei allen
Raumbelastungen, bevorzugt bei einer Raumbelastung von ≥ 0.5
kg organischer Trockensubstanz pro m3 und
Tag [kg oTS/m3d], weiter bevorzugt bei einer
Raumbelastung von ≥ 4.0 kg oTS/m3d
und besonders bevorzugt bei einer Raumbelastung von ≥ 8.0
kg oTS/m3d durchgeführt werden
kann, was im Vergleich zum gegenwärtigen Stand der Technik
einer Erhöhung der durchschnittlichen Raumbelastung um
mehr als das Doppelte entspricht. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform wird daher die Raumbelastung
im Fermentierungsreaktor durch kontinuierliche Zugabe von Biomasse
kontinuierlich gesteigert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform werden Gärsubstrat und
Mikroorganismen kontinuierlich zugegeben. Der kontinuierliche Betrieb
eines Fermentationsreaktors soll bei einer stabilen mikrobiellen
Biozönose zu einer kontinuierlichen Produktion von Biogas
führen, wobei das Aussetzen der Substratzugabe zur Fermentation
infolge einer Prozessstörung vermindert werden soll. Auch
in dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können
alle, nachfolgend näher beschriebenen Mikroorganismen eingesetzt
werden.
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Ebenfalls
ist die Ausführung des Fermentationsverfahrens und der
damit zusammenhängenden Prozesse auch in einem diskontinuierlichen
Betrieb, beispielsweise „Batch”-Fermentierung
denkbar. So kann dem Gärsubstrat gemäß einer
weiteren Ausführungsform während der Fermentierung
ein Mikroorganismus beispielsweise in regelmäßigen
Abständen zugegeben werden. Die Zugabe des Mikroorganismus
in regelmäßigen Abständen führt
zu einer Steigerung der Lebendzellzahl und somit zu einem verbesserten
Ablauf der Methanbildung. Auch in dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können alle, nachfolgend näher
beschriebenen Mikroorganismen eingesetzt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform erfolgt die Erzeugung von Biogas
aus Biomasse unter konstanter Durchmischung des Gärsubstrats.
Durch die konstante Durchmischung des Gärsubstrats können
die zugegebenen Kulturen von Mikroorganismen besser im Gärsubstrat
verteilt werden. Außerdem kann das gebildete Biogas besser
aus dem Fermentationsprozess abgeführt werden. Die genannten Vorteile
stellen sich im Zusammenhang mit sämtlichen, nachfolgend
näher beschriebenen Mikroorganismen ein.
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Die
konstante Durchmischung des Gärsubstrats führt
zudem zu einer gleichmäßigen Wärmeverteilung
im Fermentationsreaktor. Messungen der Temperatur im Fermentationsreaktor,
die in periodischen Abständen, aber auch kontinuierlich
durchgeführt wurden, ergaben, dass das Gärsubstrat
in einem Temperaturbereich von 20°C bis 80°C,
bevorzugt bei etwa 35°C bis 60°C, besonders bevorzugt bei
40°C bis 50°C effizient fermentiert wird. Diese Temperaturbereiche
werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung daher im Zusammenhang
mit sämtlichen, nachfolgend näher beschriebenen
Mikroorganismen bevorzugt. Neben der Hydrolyse erfolgt insbesondere
die letzte Stufe des Fermentationsprozesses, nämlich die
Bildung von Methan durch methanogene Mikroorganismen, besonders
effizient bei erhöhten Temperaturen. Für mehrstufige
Biogasanlagen ist es auch sinnvoll, die unterschiedlichen Reaktoren
bei unterschiedlichen Temperaturen zu betreiben, z. B. die erste
Stufe unter mesophilen Bedingungen und die nachgeordneten Stufen,
insbesondere die Methanogenese, bei thermophilen Bedingungen. Geeignete
Bedingungen hierfür sind aus dem Stand der Technik bekannt
(z. B.
DE 10 2005
012367 A1 ).
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Sämtliche
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind nicht
auf einstufige Verfahren zur Herstellung von Biogas beschränkt.
Der Einsatz sämtlicher, nachfolgend näher beschriebenen
Mikroorganismen kann auch in zwei- oder mehrstufigen Verfahren erfolgen.
Ebenso können die nachfolgend beschriebenen Mikroorganismen
in Verfahren zur Erzeugung von flüssigen Biokraftstoffen
eingesetzt werden.
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Es
sei nochmals darauf hingewiesen, dass sämtliche, nachfolgend
näher beschriebenen Mikroorganismen einzeln oder in beliebigen
Kombinationen in allen, oben erläuterten Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können. Die obigen
Ausführungen beziehen sich also auf alle nachfolgenden
Mikroorganismen.
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Ruminobacillus
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Behandlung von Biomasse
zur Verfügung. Der Biomasse wird ein Mikroorganismus der
Gattung Ruminobacillus zugesetzt.
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Dem
einschlägigen Fachmann ist bekannt, welche Stämme
von Mikroorganismen unter den Begriff „Gattung Ruminobacillus” fallen.
Im Zusammenhang mit der Behandlung von Biomasse und insbesondere
im Zusammenhang mit der Verflüssigung von Biomasse bzw.
der Herstellung von Biogas durch Fermentation organischer Substrate
sind Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus bisher nicht bekannt.
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Bevorzugt
handelt es sich bei dem Verfahren zur Behandlung von Biomasse um
ein Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse. Überraschenderweise hat
sich gezeigt, dass durch die Zugabe von Mikroorganismen der Gattung
Ruminobacillus zu einem Biomasse-Substrat die Viskosität
des Substrats stark vermindert werden kann. Der Einsatz von Mikroorganismen
der Gattung Ruminobacillus führt zu einer deutlich verstärkten
Verflüssigung der Biomasse und in der Folge zu einer deutlichen
Verbesserung von Effizienz und Wirkungsgrad von Anlagen zur Herstellung
von Biokraftstoffen.
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Ebenfalls
bevorzugt handelt es sich bei dem Verfahren zur Behandlung von Biomasse
um ein Verfahren zur Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass durch die Zugabe von Mikroorganismen der
Gattung Ruminobacillus zum Gärsubstrat sowohl die Raumbelastung
des Fermenters gesteigert werden kann als auch die Menge an gebildetem
Biogas deutlich erhöht wird. Wie in experimentellen Untersuchungen gezeigt
werden konnte, bewirkt die Zugabe eines Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus
eine Steigerung der Raumbelastung eines Fermenters ohne dass eine
Instabilität des Fermentationsprozesses eintreten würde.
Parallel zu der erhöhten Raumbelastung wird die Menge an
gebildetem Biogas deutlich erhöht. Zudem steigt die spezifische
Ausbeute an Biogas an, da deutlich mehr der organischen Trockensubstanz
abgebaut wird als bei fehlender Zugabe von Mikroorganismen der Gattung
Ruminobacillus. Durch den erhöhten Abbaugrad kann eine deutlich
erhöhte spezifische Gasausbeute bei einer verbesserten
Substratausnutzung erzielt werden. Durch die Zugabe von Mikroorganismen
der Gattung Ruminobacillus kann die Verweilzeit des Gärsubstrats
im Fermenter bei konstanter Gasausbeute deutlich verkürzt
werden, wodurch die Erhöhung der Raumbelastung möglich
wird. Der Einsatz von Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus
führt daher zu einer Verbesserung von Effizienz und Wirkungsgrad
von Biogasanlagen.
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Das
verwendete Biomasse-Substrat kann insbesondere einen hohen Anteil
an festen Bestandteilen aufweisen. Durch die Zugabe zumindest eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus werden diese festen Bestandteile zumindest
teilweise verflüssigt. Durch die erzielte Verflüssigung
des Substrats kann einem Eindicken des Substrats vorgebeugt und
gezielt entgegengewirkt werden. Ein weiterer Flüssigkeitseintrag
in das Biomasse-Substrat in Form von Wasser während der
Verflüssigung zur Aufrechterhaltung eines stabilen Prozesses
kann vermieden werden. Somit besteht ein weiterer Vorteil in der
Schonung der Ressource Süßwasser. Ebenfalls von
Vorteil ist der so erzielte Erhalt der Rühr- und Pumpfähigkeit
des Substrats. Dadurch werden Rührwerke und Pumpen geschont
und für den Rührvorgang ist deutlich weniger Energie
erforderlich.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird ein Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus in Form einer
Kultur von Mikroorganismen zugesetzt, die überwiegend aus
einem Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus besteht. In Gärsubstraten
von Biogasanlagen konnten Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus
nur in Spuren von weniger als 10–4%
Anteil an der gesamten Anzahl von anwesenden Mikroorgansimen nachgewiesen
werden. Da für die Zugabe der Mikroorganismen die Menge
an aus ihrem natürlichen Vorkommen isolierten Mikroorganismen
nicht ausreicht, wird üblicherweise eine Vermehrung in
Form einer Kultur vorgenommen. In der Praxis zeigt sich, dass die
Zugabe der Mikroorganismen zu dem Gärsubstrat eines Fermenters
am einfachsten direkt in Form einer Kultur von Mikroorganismen vorgenommen wird.
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Die
Zugabe der Kultur von Ruminobacillus kann in Form einer Kultursuspension,
in Form trockener, gefriergetrockneter oder feuchter Zellpellets
oder auch in Form von Sporensuspensionen, Sporenpräparaten
oder trockener, gefriergetrockneter oder feuchter Sporenpellets
vorgenommen werden.
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Da
die bereits angesprochenen verschiedenen positiven Effekte auf den
Gärprozess mit der Mikroorganismengattung Ruminobacillus
verbunden sind, sollte diese Gattung von Mikroorganismen in der
zugegebenen Kultur in einer das natürliche Vorkommen übersteigenden
Konzentration anwesend sein. Es können auch Mischkulturen
in beliebiger Zusammensetzung für die Zugabe verwendet
werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Gattung Ruminobacillus
in einer gegenüber dem natürlichen Vorkommen angereicherten
Konzentration anwesend ist.
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Für
die Bestimmung der Anteile verschiedener Arten von Mikroorganismen
in Mischkulturen sind dem Fachmann verschiedene Methoden aus dem Stand
der Technik bekannt. So kann beispielsweise mit Hilfe von Fluoreszenz-markierten
Oligosonden spezifisch der Anteil von Mikroorganismen der Gattung
Ruminobacillus in einer Mischung identifiziert werden. Wird neben
der Bestimmung der Anzahl an Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus
auch die Gesamtzahl an Mikroorganismen bestimmt, so kann der Anteil
an Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus in der Kultur in Prozent
angegeben werden. Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus sind
in einer Mischkultur dann die überwiegend anwesende Art
von Mikroorganismen, wenn sie den höchsten prozentualen
Anteil der verschiedenen in der Mischkultur anwesenden Arten von
Mikroorganismen aufweisen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
macht der Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der zu
dem Gärsubstrat zugegebenen Kultur vorhandenen Mikroorganismen
aus, besonders bevorzugt zumindest 10–2%
der Gesamtzahl an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen und
insbesondere bevorzugt mindestens 1% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen. Gemäß weiterer bevorzugter
Ausführungsformen macht der Mikroorganismus der Gattung
Ruminobacillus zumindest 10% der Gesamtzahl an in der Kultur vorhandenen
Mikroorganismen aus, besonders bevorzugt zumindest 50% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen und insbesondere bevorzugt
zumindest 90% der Gesamtzahl an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen.
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Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Reinkultur
eines Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus zugesetzt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird ein Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus als Bestandteil
zumindest einer immobilisierten Kultur von Mikroorganismen zugesetzt.
Da für die Zugabe der Mikroorganismen die Menge an aus
ihrem natürlichen Vorkommen isolierten Mikroorganismen
nicht ausreicht, wird üblicherweise eine Vermehrung in Form
einer Kultur vorgenommen. In der Praxis zeigte sich, dass die Zugabe
der Mikroorganismen zu dem Gärsubstrat eines Fermenters
am einfachsten in Form einer immobilisierten Kultur von Mikroorganismen
vorgenommen wird.
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Da
die bereits angesprochenen verschiedenen positiven Effekte auf den
Gärprozess mit Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus
verbunden sind, sollte diese Art von Mikroorganismen in der zugegebenen
immobilisierten Kultur in einer im Vergleich zum natürlichen
Vorkommen angereicherten Konzentration anwesend sein. Es können
auch immobilisierte Mischkulturen in beliebiger Zusammensetzung
für die Zugabe verwendet werden. Voraussetzung ist jedoch,
dass Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus in einer Menge enthalten
sind, die deren natürliches Vorkommen übersteigt.
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Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung macht der
Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus zumindest 10–4%
der Gesamtzahl an in der zu dem Gärsubstrat zugegebenen
immobilisierten Kultur vorhandenen Mikroorganismen aus, besonders
bevorzugt zumindest 10–2% der Gesamtzahl
an in der immobilisierten Kultur vorhandenen Mikroorganismen und
insbesondere bevorzugt zumindest 1% der Gesamtzahl an in der immobilisierten
Kultur vorhandenen Mikroorganismen aus. Gemäß weiterer
bevorzugter Ausführungsformen macht der Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus zumindest 10% der Gesamtzahl an in der immobilisierten
Kultur vorhandenen Mikroorganismen aus, besonders bevorzugt zumindest
50% der Gesamtzahl an in der immobilisierten Kultur vorhandenen
Mikroorganismen und insbesondere bevorzugt zumindest 90% der Gesamtzahl
an in der immobilisierten Kultur vorhandenen Mikroorganismen.
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Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform wird zumindest
eine immobilisierte Reinkultur eines Mikroorganismus der Gattung
Ruminobacillus zugesetzt.
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Sowohl
die Bestimmung der Gesamtzahl von Mikroorganismen in dem Gärsubstrat
als auch die Bestimmung der Anteile verschiedener Arten von Mikroorganismen
im Gärsubstrat stellt für den Fachmann kein Problem
dar. So kann beispielsweise mit Hilfe von Fluoreszenz-markierten
Oligosonden spezifisch der Anteil verschiedener Mikroorganismen
in dem Gärsubstrat identifiziert werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird der Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus in einer Menge
zu dem Gärsubstrat zugegeben, dass nach Zugabe der Anteil
des Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus zwischen 10–8% und 50% der Gesamtzahl an in dem
Gärsubstrat anwesenden Mikroorganismen ausmacht. Insbesondere
in Abhängigkeit von der Fermentergröße
und damit in Abhängigkeit von der Menge an Gärsubstrat
kann zur Erzielung der gewünschten Wirkung eine Zugabe
von sehr stark unterschiedlichen Mengen an Mikroorganismen notwendig
werden.
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Besonders
bevorzugt wird ein Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus in
einer Menge zu dem Gärsubstrat zugegeben, dass nach Zugabe
der Anteil des Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus zwischen
10–6% und 25% der Gesamtzahl an
in dem Gärsubstrat anwesenden Mikroorganismen ausmacht.
Insbesondere bevorzugt wird der Mikroorganismus in einer Menge zu
dem Gärsubstrat zugegeben, dass nach Zugabe der Anteil
des Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus zwischen 10–4% und 10% der Gesamtzahl an in
dem Gärsubstrat anwesenden Mikroorganismen ausmacht. Ganz
besonders bevorzugt wird der Mikroorganismus in einer Menge zu dem
Gärsubstrat zugegeben, dass nach Zugabe der Anteil des
Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus zwischen 10–3%
und 1% der Gesamtzahl an in dem Gärsubstrat anwesenden
Mikroorganismen ausmacht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
handelt es sich bei dem Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus
um einen Mikroorganismus der Art Ruminobacillus xylanolyticum. In
sämtlichen oben näher erläuterten Ausführungsformen,
die sich mit der Zugabe eines Mikroorganismus der Gattung Ruminobacillus
beschäftigen, wird also besonders bevorzugt ein Mikroorganismus
der Art Ruminobacillus xylanolyticum zugegeben.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum um einen Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon
CFB-21. In sämtlichen oben näher erläuterten
Ausführungsformen, die sich mit der Zugabe eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus beschäftigen, wird also besonders bevorzugt
ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon CFB-21 zugegeben.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum um einen Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon
127. In sämtlichen oben näher erläuterten
Ausführungsformen, die sich mit der Zugabe eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus beschäftigen, wird also besonders bevorzugt
ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon 127 zugegeben.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum um einen Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon
B55_F_B_E09. In sämtlichen oben näher erläuterten
Ausführungsformen, die sich mit der Zugabe eines Mikroorganismus der
Gattung Ruminobacillus beschäftigen, wird also besonders
bevorzugt ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon B55_F_B_E09
zugegeben.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum um einen Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon G35_D8_H_B_A04.
In sämtlichen oben näher erläuterten
Ausführungsformen, die sich mit der Zugabe eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus beschäftigen, wird also besonders
bevorzugt ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon G35_D8_H_B_A04
zugegeben.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum um einen Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon M55_D15_L_B_H07.
In sämtlichen oben näher erläuterten
Ausführungsformen, die sich mit der Zugabe eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus beschäftigen, wird also besonders
bevorzugt ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon M55_D15_L_B_H07
zugegeben.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum um einen Mikroorganismus des Stammes Kompostbakterium
Klon 1B10. In sämtlichen oben näher erläuterten
Ausführungsformen, die sich mit der Zugabe eines Mikroorganismus der
Gattung Ruminobacillus beschäftigen, wird also besonders
bevorzugt ein Mikroorganismus des Stammes Kompostbakterium Klon
1B10 zugegeben.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei dem Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum um einen Mikroorganismus des Stammes Porphyromonadaceae
sp. D148-4E. In sämtlichen oben näher erläuterten
Ausführungsformen, die sich mit der Zugabe eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus beschäftigen, wird also besonders
bevorzugt ein Mikroorganismus des Stammes Porphyromonadaceae sp. D148-4E
zugegeben.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus zur Behandlung von Biomasse. Besonders
bevorzugt wird ein Mikroorganismus der Art Ruminobacillus xylanolyticum
verwendet. Insbesondere bevorzugt wird ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium
Klon CFB-21 verwendet. Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus
des Stammes Bakterium Klon 127 verwendet. Insbesondere bevorzugt
wird auch ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon B55_F_B_E09
verwendet. Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus des
Stammes Bakterium Klon G35_D8_H_B_A04 verwendet. Insbesondere bevorzugt
wird auch ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon M55_D15_L_B_H07
verwendet. Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus
des Stammes Kompostbakterium Klon 1B10 verwendet. Insbesondere bevorzugt
wird auch ein Mikroorganismus des Stammes Porphyromonadaceae sp.
D148-4E verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus zur Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
Besonders bevorzugt wird ein Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum verwendet. Insbesondere bevorzugt wird ein Mikroorganismus
des Stammes Bakterium Klon CFB-21 verwendet. Insbesondere bevorzugt
wird auch ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon 127 verwendet.
Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus des Stammes
Bakterium Klon B55_F_B_E09 verwendet. Insbesondere bevorzugt wird
auch ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon G35_D8_H_B_A04
verwendet. Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus
des Stammes Bakterium Klon M55_D15_L_B_H07 verwendet. Insbesondere
bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus des Stammes Kompostbakterium
Klon 1B10 verwendet. Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus
des Stammes Porphyromonadaceae sp. D148-4E verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung eines Mikroorganismus
der Gattung Ruminobacillus zur Verflüssigung von Biomasse.
Besonders bevorzugt wird ein Mikroorganismus der Art Ruminobacillus
xylanolyticum verwendet. Insbesondere bevorzugt wird ein Mikroorganismus
des Stammes Bakterium Klon CFB-21 verwendet. Insbesondere bevorzugt
wird auch ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon 127 verwendet.
Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus des Stammes
Bakterium Klon B55_F_B_E09 verwendet. Insbesondere bevorzugt wird
auch ein Mikroorganismus des Stammes Bakterium Klon G35_D8_H_B_A04
verwendet. Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus
des Stammes Bakterium Klon M55_D15_L_B_H07 verwendet. Insbesondere
bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus des Stammes Kompostbakterium
Klon 1B10 verwendet. Insbesondere bevorzugt wird auch ein Mikroorganismus
des Stammes Porphyromonadaceae sp. D148-4E verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung der durch eines
der beschriebenen Verfahren erhaltenen verflüssigten Biomasse
zur Herstellung von Biokraftstoff. Bevorzugt wird die durch eines
der beschriebenen Verfahren erhaltene verflüssigte Biomasse
zur Herstellung von Bioethanol eingesetzt.
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Bakterien
der Gattung Ruminobacillus können mit Hilfe von dem Fachmann
bekannten Methoden aus dem Gärsubstrat eines Fermenters
isoliert werden. Dabei wird ein geeignetes Substrat aus einem Fermenter
in ein Selektionsmedium eingebracht, über längere
Zeit kultiviert und schließlich einzelne Kolonien von Mikroorganismen
aus dem Selektionsmedium isoliert. Nach Vervielfältigung
der daraus erhaltenen mikrobiellen RNA mittels PCR können
auf der Basis der RNA Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus
ausgewählt werden.
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Nachdem
die Bakterien Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 erfolgreich aus
dem Gärsubstrat des Nachgärers isoliert worden
waren, wurden diese Mikroorganismen einer Sequenzanalyse unterzogen. Die
ermittelte 16S rRNA-Sequenz SEQ ID Nr. 6 umfasst 1511 Nukleotide.
Als nächster Verwandter wurde der Stamm Bakterium Klon
CFB-21 identifiziert. Ein Vergleich der Sequenzen ergab, dass insgesamt 8
Austausche von Nukleotiden oder Deletionen vorliegen. Bei einer
Länge der bestimmten Sequenz von Ruminobacillus xylanolyticum
SBG356 von 1511 Nukleotiden und einer Länge der Referenzsequenz
von 1471 Nukleotiden errechnet sich mit Hilfe des BLAST-Algorithmus
eine Übereinstimmung von 99,46%.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Mikroorganismen mit einer Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 99,46% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,48% oder
mehr als 99,50% oder mehr als 99,52% oder mehr als 99,54% oder mehr
als 99,56% oder mehr als 99,58% oder mehr als 99,60% oder mehr als
99,65% oder mehr als 99,70% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,75% Sequenzidentität mit
der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 6 aufweist.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen weist der Mikroorganismus
eine Nukleotidsequenz auf, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 99,80% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 aufweist und besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,90% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 6 aufweist. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 entspricht.
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In
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
können gegenüber der Ausgangsnukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 an einer Position oder an zwei Positionen oder an drei
Positionen oder an vier Positionen oder an fünf Positionen
oder an sechs Positionen oder an sieben Positionen oder an acht
Positionen Nukleotidmutationen vorliegen. Die Bedeutung des Begriffs „Nukleotidmutation” ist im
Abschnitt „Definitionen” des vorliegenden Textes erläutert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine Kultur von Mikroorganismen
geeignet zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse, wobei in der Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus
anwesend ist, der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich
enthält, der zumindest 99,46% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 6 aufweist, wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht.
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Bevorzugt
ist in der zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz mit einem Sequenzbereich besitzt, der
mehr als 99,48% oder mehr als 99,50% oder mehr als 99,52% oder mehr als
99,54% oder mehr als 99,56% oder mehr als 99,58% oder mehr als 99,60%
oder mehr als 99,65% oder mehr als 99,70% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 6 aufweist und insbesondere
bevorzugt enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich,
der mehr als 99,75% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 aufweist.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist in der zum Einsatz in
einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in einem Verfahren
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder einem Verfahren
zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse geeigneten Kultur
von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend, der eine Nukleotidsequenz
mit einem Sequenzbereich besitzt, der mehr als 99,80% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 6 aufweist. Ganz besonders bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 99,90% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 aufweist.
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Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der zum
Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in
einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse und/oder
einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse
geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 6 entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines
Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 definiert wurde zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Bevorzugt handelt es sich um
die Verwendung eines Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf
seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 6 definiert wurde in einem oben
im Zusammenhang mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung einer
Kultur von Mikroorganismen zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur
Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung
von Biogas aus Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest
einen Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 6 definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht. Bevorzugt
handelt es sich um die Verwendung einer Kultur von Mikroorganismen
zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur Verflüssigung
von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus
Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest einen Mikroorganismus
wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 6
definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen ausmacht, in einem oben im Zusammenhang
mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren.
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Nachdem
die Bakterien Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 erfolgreich aus
dem Gärsubstrat des Nachgärers isoliert worden
waren, wurden diese Mikroorganismen einer Sequenzanalyse unterzogen. Die
ermittelte 16S rRNA-Sequenz SEQ ID Nr. 4 umfasst 1487 Nukleotide.
Als nächster Verwandter wurde der Stamm Bakterium Klon
127 identifiziert. Ein Vergleich der Sequenzen ergab, dass insgesamt
107 Austausche von Nukleotiden oder Deletionen vorliegen. Bei einer
Länge der bestimmten Sequenz von Ruminobacillus xylanolyticum
SBG357 von 1487 Nukleotiden und einer Länge der Referenzsequenz
von 1498 Nukleotiden errechnet sich mit Hilfe des BLAST-Algorithmus
eine Übereinstimmung von 92,80%.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Mikroorganismen mit einer Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 92,80% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 4 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 92,90% oder
mehr als 93,00% oder mehr als 93,50% oder mehr als 94,00% oder mehr
als 94,50% oder mehr als 95,00% oder mehr als 95,50% oder mehr als
96,00% oder mehr als 96,50% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 4 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 97,00% Sequenzidentität mit
der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 4 aufweist.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen weist der Mikroorganismus
eine Nukleotidsequenz auf, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 98,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 4 aufweist und besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 4 aufweist. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 4 entspricht.
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In
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
kann gegenüber der Ausgangsnukleotidsequenz SEQ ID Nr.
4 an an einer Position oder an zwei Positionen oder an drei Positionen
oder an vier Positionen oder an fünf Positionen oder an sechs
Positionen oder an sieben Positionen oder an acht Positionen oder
an neun Positionen oder an zehn Positionen oder an elf Positionen
oder an zwölf Positionen oder an 13 Positionen oder an
14 Positionen oder an 15 Positionen oder an 16 Positionen oder an
17 Positionen oder an 18 Positionen oder an 19 Positionen oder an
20 Positionen oder an 21 Positionen oder an 22 Positionen oder an
23 Positionen oder an 24 Positionen oder an 25 Positionen oder an 26
Positionen oder an 27 Positionen oder an 28 Positionen oder an 29
Positionen oder an 30 Positionen oder an 31 Positionen oder an 32
Positionen oder an 33 Positionen oder an 34 Positionen oder an 35
Positionen oder an 36 Positionen oder an 37 Positionen oder an 38
Positionen oder an 39 Positionen oder an 40 Positionen oder an 41
Positionen oder an 42 Positionen oder an 43 Positionen oder an 44
Positionen oder an 45 Positionen oder an 46 Positionen oder an 47
Positionen oder an 48 Positionen oder an 49 Positionen oder an 50
Positionen oder an 55 Positionen oder an 60 Positionen oder an 65
Positionen oder an 70 Positionen oder an 80 Positionen oder an 90
Positionen oder an 100 Positionen oder an 105 Positionen oder an
107 Positionen Nukleotidmutationen vorliegen. Die Bedeutung des
Begriffs „Nukleotidmutation” ist im Abschnitt „Definitionen” des
vorliegenden Textes erläutert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine Kultur von Mikroorganismen
geeignet zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse, wobei in der Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus
anwesend ist, der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich
enthält, der zumindest 92,80% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 4 aufweist, wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht.
-
Bevorzugt
ist in der zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz mit einem Sequenzbereich besitzt, der
mehr als 92,90% oder mehr als 93,00% oder mehr als 93,50% oder mehr als
94,00% oder mehr als 94,50% oder mehr als 95,00% oder mehr als 95,50%
oder mehr als 96,00% oder mehr als 96,50% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 4 aufweist und insbesondere
bevorzugt enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich,
der mehr als 97,00% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 4 aufweist.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist in der zum Einsatz in
einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in einem Verfahren
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder einem Verfahren
zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse geeigneten Kultur
von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend, der eine Nukleotidsequenz
mit einem Sequenzbereich besitzt, der mehr als 98,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 4 aufweist. Ganz besonders bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 99,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 4 aufweist.
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Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der zum
Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in
einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse und/oder
einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse
geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 4 entspricht.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines
Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 4 definiert wurde zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Bevorzugt handelt es sich um
die Verwendung eines Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf
seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 4 definiert wurde in einem oben
im Zusammenhang mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung einer
Kultur von Mikroorganismen zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur
Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung
von Biogas aus Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest
einen Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 4 definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht. Bevorzugt
handelt es sich um die Verwendung einer Kultur von Mikroorganismen
zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur Verflüssigung
von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus
Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest einen Mikroorganismus
wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 4
definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen ausmacht, in einem oben im Zusammenhang
mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren.
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Nachdem
die Bakterien Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 erfolgreich aus
dem Gärsubstrat des Nachgärers isoliert worden
waren, wurden diese Mikroorganismen einer Sequenzanalyse unterzogen. Die
ermittelte 16S rRNA-Sequenz SEQ ID Nr. 1 umfasst 905 Nukleotide.
Als nächster Verwandter wurde der Stamm Bakterium Klon
B55_F_B_E09 identifiziert. Ein Vergleich der Sequenzen ergab, dass
insgesamt 9 Austausche von Nukleotiden oder Deletionen vorliegen.
Bei einer Länge der bestimmten Sequenz von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG358 von 905 Nukleotiden und einer Länge
der Referenzsequenz von 905 Nukleotiden errechnet sich mit Hilfe des
BLAST-Algorithmus eine Übereinstimmung von 99,01%.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Mikroorganismen mit einer Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 99,02% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,04% oder
mehr als 99,06% oder mehr als 99,08% oder mehr als 99,10% oder mehr
als 99,15% oder mehr als 99,20% oder mehr als 99,25% oder mehr als
99,30% oder mehr als 99,35% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,40% Sequenzidentität mit
der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1 aufweist.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen weist der Mikroorganismus
eine Nukleotidsequenz auf, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 99,6% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 aufweist und besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,8% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1 aufweist. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 entspricht.
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In
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
kann gegenüber der Ausgangsnukleotidsequenz SEQ ID Nr.
1 an einer Position oder an zwei Positionen oder an drei Positionen
oder an vier Positionen oder an fünf Positionen oder an sechs
Positionen oder an sieben Positionen oder an acht Positionen oder
an neun Positionen Nukleotidmutationen vorliegen. Die Bedeutung
des Begriffs „Nukleotidmutation” ist im Abschnitt „Definitionen” des
vorliegenden Textes erläutert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine Kultur von Mikroorganismen
geeignet zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse, wobei in der Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus
anwesend ist, der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich
enthält, der zumindest 99,01% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1 aufweist, wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht.
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Bevorzugt
ist in der zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz mit einem Sequenzbereich besitzt, der
mehr als 99,02% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,04% oder
mehr als 99,06% oder mehr als 99,08% oder mehr als 99,10% oder mehr
als 99,15% oder mehr als 99,20% oder mehr als 99,25% oder mehr als 99,30%
oder mehr als 99,35% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,40% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1 aufweist.
-
Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist in der zum Einsatz in
einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in einem Verfahren
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder einem Verfahren
zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse geeigneten Kultur
von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend, der eine Nukleotidsequenz
mit einem Sequenzbereich besitzt, der mehr als 99,6% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1 aufweist. Ganz besonders bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 99,8% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 aufweist.
-
Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der zum
Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in
einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse und/oder
einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse
geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1 entspricht.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines
Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 definiert wurde zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Bevorzugt handelt es sich um
die Verwendung eines Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf
seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1 definiert wurde in einem oben
im Zusammenhang mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung einer
Kultur von Mikroorganismen zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur
Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung
von Biogas aus Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest
einen Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1 definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht. Bevorzugt
handelt es sich um die Verwendung einer Kultur von Mikroorganismen
zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur Verflüssigung
von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus
Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest einen Mikroorganismus
wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1
definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen ausmacht, in einem oben im Zusammenhang
mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren.
-
Nachdem
die Bakterien Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 erfolgreich aus
dem Gärsubstrat des Nachgärers isoliert worden
waren, wurden diese Mikroorganismen einer Sequenzanalyse unterzogen. Die
ermittelte 16S rRNA-Sequenz SEQ ID Nr. 3 umfasst 1494 Nukleotide.
Als nächster Verwandter wurde der Stamm Bakterium Klon
G35_D8_H_B_A04 identifiziert. Ein Vergleich der Sequenzen ergab, dass
insgesamt 151 Austausche von Nukleotiden oder Deletionen vorliegen.
Bei einer Länge der bestimmten Sequenz von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG359 von 1494 Nukleotiden und einer Länge
der Referenzsequenz von 1509 Nukleotiden errechnet sich mit Hilfe
des BLAST-Algorithmus eine Übereinstimmung von 89,89%.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Mikroorganismen mit einer Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 89,89% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 90,0% oder mehr
als 90,1% oder mehr als 90,2% oder mehr als 90,4% oder mehr als
90,6% oder mehr als 90,8% oder mehr als 91,0% oder mehr als 92,0%
oder mehr als 93,0% oder mehr als 94,0% oder mehr als 95,0% oder
mehr als 96,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 97,0% Sequenzidentität mit
der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 3 aufweist.
-
Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen weist der Mikroorganismus
eine Nukleotidsequenz auf, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 98,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 aufweist und besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 3 aufweist. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 entspricht.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
kann gegenüber der Ausgangsnukleotidsequenz SEQ ID Nr.
3 an einer Position oder an zwei Positionen oder an drei Positionen
oder an vier Positionen oder an fünf Positionen oder an sechs
Positionen oder an sieben Positionen oder an acht Positionen oder
an neun Positionen oder an zehn Positionen oder an elf Positionen
oder an zwölf Positionen oder an 13 Positionen oder an
14 Positionen oder an 15 Positionen oder an 16 Positionen oder an
17 Positionen oder an 18 Positionen oder an 19 Positionen oder an
20 Positionen oder an 21 Positionen oder an 22 Positionen oder an
23 Positionen oder an 24 Positionen oder an 25 Positionen oder an 26
Positionen oder an 27 Positionen oder an 28 Positionen oder an 29
Positionen oder an 30 Positionen oder an 31 Positionen oder an 32
Positionen oder an 33 Positionen oder an 34 Positionen oder an 35
Positionen oder an 36 Positionen oder an 37 Positionen oder an 38
Positionen oder an 39 Positionen oder an 40 Positionen oder an 41
Positionen oder an 42 Positionen oder an 43 Positionen oder an 44
Positionen oder an 45 Positionen oder an 46 Positionen oder an 47
Positionen oder an 48 Positionen oder an 49 Positionen oder an 50
Positionen oder an 55 Positionen oder an 60 Positionen oder an 65
Positionen oder an 70 Positionen oder an 80 Positionen oder an 90
Positionen oder an 100 Positionen oder an 110 Positionen oder an
120 Positionen oder an 130 Positionen oder an 140 Positionen oder
an 150 Positionen oder an 151 Positionen Nukleotidmutationen vorliegen. Die
Bedeutung des Begriffs „Nukleotidmutation” ist im
Abschnitt „Definitionen” des vorliegenden Textes erläutert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine Kultur von Mikroorganismen
geeignet zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse, wobei in der Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus
anwesend ist, der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich
enthält, der zumindest 89,89% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 3 aufweist, wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht.
-
Bevorzugt
ist in der zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz mit einem Sequenzbereich besitzt, der
mehr als 89,89% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 90,0% oder mehr
als 90,1% oder mehr als 90,2% oder mehr als 90,4% oder mehr als
90,6% oder mehr als 90,8% oder mehr als 91,0% oder mehr als 92,0%
oder mehr als 93,0% oder mehr als 94,0% oder mehr als 95,0% oder
mehr als 96,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 97,0% Sequenzidentität mit
der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 3 aufweist.
-
Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist in der zum Einsatz in
einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in einem Verfahren
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder einem Verfahren
zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse geeigneten Kultur
von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend, der eine Nukleotidsequenz
mit einem Sequenzbereich besitzt, der mehr als 98,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 3 aufweist. Ganz besonders bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 99,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 aufweist.
-
Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der zum
Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in
einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse und/oder
einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse
geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 3 entspricht.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines
Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 definiert wurde zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Bevorzugt handelt es sich um
die Verwendung eines Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf
seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 3 definiert wurde in einem oben
im Zusammenhang mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung einer
Kultur von Mikroorganismen zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur
Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung
von Biogas aus Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest
einen Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 3 definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht. Bevorzugt
handelt es sich um die Verwendung einer Kultur von Mikroorganismen
zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur Verflüssigung
von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus
Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest einen Mikroorganismus
wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 3
definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen ausmacht, in einem oben im Zusammenhang
mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren.
-
Nachdem
die Bakterien Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 erfolgreich aus
dem Gärsubstrat des Nachgärers isoliert worden
waren, wurden diese Mikroorganismen einer Sequenzanalyse unterzogen. Die
ermittelte 16S rRNA-Sequenz SEQ ID Nr. 7 umfasst 1522 Nukleotide.
Als nächster Verwandter wurde der Stamm Bakterium Klon
M55_D15_L_B_H07 identifiziert. Ein Vergleich der Sequenzen ergab, dass
insgesamt 54 Austausche von Nukleotiden oder Deletionen vorliegen.
Bei einer Länge der bestimmten Sequenz von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG360 von 1522 Nukleotiden und einer Länge
der Referenzsequenz von 1419 Nukleotiden errechnet sich mit Hilfe
des BLAST-Algorithmus eine Übereinstimmung von 96,20%.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Mikroorganismen mit einer Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 96,20% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 7 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 96,30% oder
mehr als 96,40% oder mehr als 96,50% oder mehr als 96,60% oder mehr
als 96,80% oder mehr als 97,00% oder mehr als 97,3% oder mehr als
97,6% oder mehr als 98,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz SEQ
ID Nr. 7 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 98,5% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 7 aufweist.
-
Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen weist der Mikroorganismus
eine Nukleotidsequenz auf, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 99,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 7 aufweist und besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,5% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 7 aufweist. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 7 entspricht.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
kann gegenüber der Ausgangsnukleotidsequenz SEQ ID Nr.
7 an einer Position oder an zwei Positionen oder an drei Positionen
oder an vier Positionen oder an fünf Positionen oder an sechs
Positionen oder an sieben Positionen oder an acht Positionen oder
an neun Positionen oder an zehn Positionen oder an elf Positionen
oder an zwölf Positionen oder an 13 Positionen oder an
14 Positionen oder an 15 Positionen oder an 16 Positionen oder an
17 Positionen oder an 18 Positionen oder an 19 Positionen oder an
20 Positionen oder an 21 Positionen oder an 22 Positionen oder an
23 Positionen oder an 24 Positionen oder an 25 Positionen oder an 26
Positionen oder an 27 Positionen oder an 28 Positionen oder an 29
Positionen oder an 30 Positionen oder an 31 Positionen oder an 32
Positionen oder an 33 Positionen oder an 34 Positionen oder an 35
Positionen oder an 36 Positionen oder an 37 Positionen oder an 38
Positionen oder an 39 Positionen oder an 40 Positionen oder an 41
Positionen oder an 42 Positionen oder an 43 Positionen oder an 44
Positionen oder an 45 Positionen oder an 46 Positionen oder an 47
Positionen oder an 48 Positionen oder an 49 Positionen oder an 50
Positionen oder an 54 Positionen Nukleotidmutationen vorliegen.
Die Bedeutung des Begriffs „Nukleotidmutation” ist
im Abschnitt „Definitionen” des vorliegenden Textes
erläutert.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine Kultur von Mikroorganismen
geeignet zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse, wobei in der Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus
anwesend ist, der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich
enthält, der zumindest 96,20% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 7 aufweist, wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht.
-
Bevorzugt
ist in der zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz mit einem Sequenzbereich besitzt, der
mehr als 96,30% oder mehr als 96,40% oder mehr als 96,50% oder mehr als
96,60% oder mehr als 96,80% oder mehr als 97,00% oder mehr als 97,3%
oder mehr als 97,6% oder mehr als 98,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 7 aufweist und insbesondere bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 98,5% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 7 aufweist.
-
Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist in der zum Einsatz in
einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in einem Verfahren
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder einem Verfahren
zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse geeigneten Kultur
von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend, der eine Nukleotidsequenz
mit einem Sequenzbereich besitzt, der mehr als 99,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 7 aufweist. Ganz besonders bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 99,5% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 7 aufweist.
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Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der zum
Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in
einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse und/oder
einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse
geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 7 entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines
Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 7 definiert wurde zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Bevorzugt handelt es sich um
die Verwendung eines Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf
seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 7 definiert wurde in einem oben
im Zusammenhang mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung einer
Kultur von Mikroorganismen zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur
Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung
von Biogas aus Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest
einen Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 7 definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht. Bevorzugt
handelt es sich um die Verwendung einer Kultur von Mikroorganismen
zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur Verflüssigung
von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus
Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest einen Mikroorganismus
wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 7
definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen ausmacht, in einem oben im Zusammenhang
mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren.
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Nachdem
die Bakterien Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 erfolgreich aus
dem Gärsubstrat des Nachgärers isoliert worden
waren, wurden diese Mikroorganismen einer Sequenzanalyse unterzogen. Die
ermittelte 16S rRNA-Sequenz SEQ ID Nr. 5 umfasst 937 Nukleotide.
Als nächster Verwandter wurde der Stamm Bakterium Klon
CFB-21 identifiziert. Ein Vergleich der Sequenzen ergab, dass insgesamt
49 Austausche von Nukleotiden oder Deletionen vorliegen. Bei einer
Länge der bestimmten Sequenz von Ruminobacillus xylanolyticum
SBG361 von 937 Nukleotiden und einer Länge der Referenzsequenz
von 916 Nukleotiden errechnet sich mit Hilfe des BLAST-Algorithmus
eine Übereinstimmung von 94,65%.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Mikroorganismen mit einer Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 94,65% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 5 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 94,80% oder
mehr als 94,90% oder mehr als 95,00% oder mehr als 95,20% oder mehr
als 95,40% oder mehr als 95,60% oder mehr als 95,80% oder mehr als
96,0% oder mehr als 96,5% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz SEQ
ID Nr. 5 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 97,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 5 aufweist.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen weist der Mikroorganismus
eine Nukleotidsequenz auf, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 98,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 5 aufweist und besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 5 aufweist. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 5 entspricht.
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In
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
kann gegenüber der Ausgangsnukleotidsequenz SEQ ID Nr.
5 an einer Position oder an zwei Positionen oder an drei Positionen
oder an vier Positionen oder an fünf Positionen oder an sechs
Positionen oder an sieben Positionen oder an acht Positionen oder
an neun Positionen oder an zehn Positionen oder an elf Positionen
oder an zwölf Positionen oder an 13 Positionen oder an
14 Positionen oder an 15 Positionen oder an 16 Positionen oder an
17 Positionen oder an 18 Positionen oder an 19 Positionen oder an
20 Positionen oder an 21 Positionen oder an 22 Positionen oder an
23 Positionen oder an 24 Positionen oder an 25 Positionen oder an 26
Positionen oder an 27 Positionen oder an 28 Positionen oder an 29
Positionen oder an 30 Positionen oder an 31 Positionen oder an 32
Positionen oder an 33 Positionen oder an 34 Positionen oder an 35
Positionen oder an 36 Positionen oder an 37 Positionen oder an 38
Positionen oder an 39 Positionen oder an 40 Positionen oder an 41
Positionen oder an 42 Positionen oder an 43 Positionen oder an 44
Positionen oder an 45 Positionen oder an 46 Positionen oder an 47
Positionen oder an 48 Positionen oder an 49 Positionen Nukleotidmutationen
vorliegen. Die Bedeutung des Begriffs „Nukleotidmutation” ist
im Abschnitt „Definitionen” des vorliegenden Textes
erläutert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine Kultur von Mikroorganismen
geeignet zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse, wobei in der Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus
anwesend ist, der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich
enthält, der zumindest 94,65% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 5 aufweist, wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht.
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Bevorzugt
ist in der zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz mit einem Sequenzbereich besitzt, der
mehr als 94,80% oder mehr als 94,90% oder mehr als 95,00% oder mehr als
95,20% oder mehr als 95,40% oder mehr als 95,60% oder mehr als 95,80%
oder mehr als 96,0% oder mehr als 96,5% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 5 aufweist und insbesondere bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 97,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 5 aufweist.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist in der zum Einsatz in
einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in einem Verfahren
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder einem Verfahren
zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse geeigneten Kultur
von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend, der eine Nukleotidsequenz
mit einem Sequenzbereich besitzt, der mehr als 98,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 5 aufweist. Ganz besonders bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 99,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 5 aufweist.
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Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der zum
Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in
einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse und/oder
einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse
geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 5 entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines
Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 5 definiert wurde zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Bevorzugt handelt es sich um
die Verwendung eines Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf
seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 5 definiert wurde in einem oben
im Zusammenhang mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung einer
Kultur von Mikroorganismen zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur
Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung
von Biogas aus Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest
einen Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 5 definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht. Bevorzugt
handelt es sich um die Verwendung einer Kultur von Mikroorganismen
zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur Verflüssigung
von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus
Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest einen Mikroorganismus
wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 5
definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen ausmacht, in einem oben im Zusammenhang
mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren.
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Nachdem
die Bakterien Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 erfolgreich aus
dem Gärsubstrat des Nachgärers isoliert worden
waren, wurden diese Mikroorganismen einer Sequenzanalyse unterzogen. Die
ermittelte 16S rRNA-Sequenz SEQ ID Nr. 2 umfasst 823 Nukleotide.
Als nächster Verwandter wurde der Stamm Kompostbakterium
Klon 1B10 identifiziert. Ein Vergleich der Sequenzen ergab, dass
insgesamt 33 Austausche von Nukleotiden oder Deletionen vorliegen.
Bei einer Länge der bestimmten Sequenz von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG362 von 823 Nukleotiden und einer Länge
der Referenzsequenz von 827 Nukleotiden errechnet sich mit Hilfe des
BLAST-Algorithmus eine Übereinstimmung von 95,99%.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Mikroorganismen mit einer Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 95,99% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 2 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 96,00% oder
mehr als 96,02% oder mehr als 96,04% oder mehr als 96,06% oder mehr
als 96,08% oder mehr als 96,10% oder mehr als 96,15% oder mehr als
96,20% oder mehr als 96,5% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 2 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 97,0% Sequenzidentität mit
der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 2 aufweist.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen weist der Mikroorganismus
eine Nukleotidsequenz auf, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 98,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 2 aufweist und besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 2 aufweist. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 2 entspricht.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
kann gegenüber der Ausgangsnukleotidsequenz SEQ ID Nr.
2 an einer Position oder an zwei Positionen oder an drei Positionen
oder an vier Positionen oder an fünf Positionen oder an sechs
Positionen oder an sieben Positionen oder an acht Positionen oder
an neun Positionen oder an zehn Positionen oder an elf Positionen
oder an zwölf Positionen oder an 13 Positionen oder an
14 Positionen oder an 15 Positionen oder an 16 Positionen oder an
17 Positionen oder an 18 Positionen oder an 19 Positionen oder an
20 Positionen oder an 21 Positionen oder an 22 Positionen oder an
23 Positionen oder an 24 Positionen oder an 25 Positionen oder an 26
Positionen oder an 27 Positionen oder an 28 Positionen oder an 29
Positionen oder an 30 Positionen oder an 31 Positionen oder an 32
Positionen oder an 33 Positionen Nukleotidmutationen vorliegen.
Die Bedeutung des Begriffs „Nukleotidmutation” ist
im Abschnitt „Definitionen” des vorliegenden Textes
erläutert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine Kultur von Mikroorganismen
geeignet zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse, wobei in der Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus
anwesend ist, der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich
enthält, der zumindest 95,99% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 2 aufweist, wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht.
-
Bevorzugt
ist in der zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz mit einem Sequenzbereich besitzt, der
mehr als 96,00% oder mehr als 96,02% oder mehr als 96,04% oder mehr als
96,06% oder mehr als 96,08% oder mehr als 96,10% oder mehr als 96,15%
oder mehr als 96,20% oder mehr als 96,5% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 2 aufweist und insbesondere bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 97,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 2 aufweist.
-
Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist in der zum Einsatz in
einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in einem Verfahren
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder einem Verfahren
zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse geeigneten Kultur
von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend, der eine Nukleotidsequenz
mit einem Sequenzbereich besitzt, der mehr als 98,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 2 aufweist. Ganz besonders bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 99,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 2 aufweist.
-
Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der zum
Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in
einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse und/oder
einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse
geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 2 entspricht.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines
Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 2 definiert wurde zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Bevorzugt handelt es sich um
die Verwendung eines Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf
seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 2 definiert wurde in einem oben
im Zusammenhang mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung einer
Kultur von Mikroorganismen zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur
Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung
von Biogas aus Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest
einen Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 2 definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht. Bevorzugt
handelt es sich um die Verwendung einer Kultur von Mikroorganismen
zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur Verflüssigung
von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus
Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest einen Mikroorganismus
wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 2
definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen ausmacht, in einem oben im Zusammenhang
mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren.
-
Nachdem
die Bakterien Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 erfolgreich aus
dem Gärsubstrat des Nachgärers isoliert worden
waren, wurden diese Mikroorganismen einer Sequenzanalyse unterzogen. Die
ermittelte 16S rRNA-Sequenz SEQ ID Nr. 8 umfasst 1492 Nukleotide.
Als nächster Verwandter wurde der Stamm Porphyromonadaceae
sp. D14B-4E identifiziert. Ein Vergleich der Sequenzen ergab, dass
insgesamt 21 Austausche von Nukleotiden oder Deletionen vorliegen.
Bei einer Länge der bestimmten Sequenz von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG431 von 1492 Nukleotiden und einer Länge
der Referenzsequenz von 1453 Nukleotiden errechnet sich mit Hilfe
des BLAST-Algorithmus eine Übereinstimmung von 98,56%.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Mikroorganismen mit einer Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 98,56% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 8 aufweist. Besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 98,58% oder
mehr als 98,60% oder mehr als 98,62% oder mehr als 98,64% oder mehr
als 98,66% oder mehr als 98,68% oder mehr als 98,70% oder mehr als
98,75% oder mehr als 98,80% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 8 aufweist und insbesondere bevorzugt enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 98,90% Sequenzidentität mit
der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 8 aufweist.
-
Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen weist der Mikroorganismus
eine Nukleotidsequenz auf, die einen Sequenzbereich enthält,
der mehr als 99,0% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 8 aufweist und besonders bevorzugt enthält die
Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der mehr als 99,5% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 8 aufweist. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 8 entspricht.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
kann gegenüber der Ausgangsnukleotidsequenz SEQ ID Nr.
8 an einer Position oder an zwei Positionen oder an drei Positionen
oder an vier Positionen oder an fünf Positionen oder an sechs
Positionen oder an sieben Positionen oder an acht Positionen oder
an neun Positionen oder an zehn Positionen oder an elf Positionen
oder an zwölf Positionen oder an 13 Positionen oder an
14 Positionen oder an 15 Positionen oder an 16 Positionen oder an
17 Positionen oder an 18 Positionen oder an 19 Positionen oder an
20 Positionen oder an 21 Positionen Nukleotidmutationen vorliegen.
Die Bedeutung des Begriffs „Nukleotidmutation” ist
im Abschnitt „Definitionen” des vorliegenden Textes
erläutert.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine Kultur von Mikroorganismen
geeignet zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse, wobei in der Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus
anwesend ist, der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich
enthält, der zumindest 98,56% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 8 aufweist, wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht.
-
Bevorzugt
ist in der zum Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse,
insbesondere in einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse
und/oder einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas
aus Biomasse geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz mit einem Sequenzbereich besitzt, der
mehr als 98,58% oder mehr als 98,60% oder mehr als 98,62% oder mehr als
98,64% oder mehr als 98,66% oder mehr als 98,68% oder mehr als 98,70% oder
mehr als 98,75% oder mehr als 98,80% Sequenzidentität mit
der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 8 aufweist und insbesondere bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 98,90% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 8 aufweist.
-
Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen ist in der zum Einsatz in
einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in einem Verfahren
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder einem Verfahren
zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse geeigneten Kultur
von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend, der eine Nukleotidsequenz
mit einem Sequenzbereich besitzt, der mehr als 99,0% Sequenzidentität
mit der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 8 aufweist. Ganz besonders bevorzugt
enthält die Nukleotidsequenz einen Sequenzbereich, der
mehr als 99,5% Sequenzidentität mit der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 8 aufweist.
-
Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der zum
Einsatz in einem Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere in
einem Verfahren zur Verflüssigung von Biomasse und/oder
einem Verfahren zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus Biomasse
geeigneten Kultur von Mikroorganismen ein Mikroorganismus anwesend,
der eine Nukleotidsequenz aufweist, die einen Sequenzbereich enthält,
der der Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 8 entspricht.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines
Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 8 definiert wurde zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse. Bevorzugt handelt es sich um
die Verwendung eines Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf
seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 8 definiert wurde in einem oben
im Zusammenhang mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Biomasse, insbesondere
zur Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen
Erzeugung von Biogas aus Biomasse.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem die Verwendung einer
Kultur von Mikroorganismen zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur
Verflüssigung von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung
von Biogas aus Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest
einen Mikroorganismus wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 8 definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus
zumindest 10–4% der Gesamtzahl
an in der Kultur vorhandenen Mikroorganismen ausmacht. Bevorzugt
handelt es sich um die Verwendung einer Kultur von Mikroorganismen
zur Behandlung von Biomasse, insbesondere zur Verflüssigung
von Biomasse und/oder zur fermentativen Erzeugung von Biogas aus
Biomasse, wobei die Kultur von Mikroorganismen zumindest einen Mikroorganismus
wie er oben im Hinblick auf seine Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 8
definiert wurde umfasst und wobei der Mikroorganismus zumindest 10–4% der Gesamtzahl an in der Kultur
vorhandenen Mikroorganismen ausmacht, in einem oben im Zusammenhang
mit Mikroorganismen der Art Ruminobacillus xylanolyticum näher
beschriebenen Verfahren.
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Wege zur Ausführung
der Erfindung
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Die
folgenden Beispiele erläutern die Erfindung und sind nicht
als einschränkend aufzufassen. Sofern nicht anders angegeben,
wurden molekularbiologische Standardmethoden verwendet, wie z. B. von Sambrook
et al., 1989, Molecular cloning: A Laboratory Manual 2. Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York,
beschrieben.
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Ruminobacillus xylanolyticum SBG356
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DNA-Isolierung
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Aus
dem Fermenter einer Biogasanlage wurden Substrat-Proben entnommen
und in ein Eppendorfreaktionsgefäß überführt.
Nach Abtrennung von nicht verdautem Pflanzenmaterial durch Zentrifugation
(30 s, 3000 rpm (Umdrehungern pro Minute) in einer Tischzentrifuge)
wurde ein Zellpellet durch Zentrifugation (30 min, 13000 rpm in
einer Tischzentrifuge) gewonnen. Die Zellen wurden resuspendiert
in 1300 μl salinem Extraktionspuffer (0,1 mol l–1 EDTA, 0,15 mol l–1 NaCl,
der 30–40 mg mit Säure gewaschenes PVPP enthielt)
und anschließend dreimal eingefroren (–80°C)
und aufgetaut (bei 56°C). Nach Lyse der Zellen (30 min
Inkubation bei 37°C nach Zugabe von 20 μl einer
Lysozymlösung von 10 mg/ml) wurden die Zellen nach Zugabe
von Protease (20 μl einer 1% igen (w/v) ProteinaseK Lösung)
und SDS (100 μl einer 10%igen Lösung) für
45 min bei 65°C inkubiert. Die DNA wurde anschliessend
mit einem Volumen Phenol, mit einem Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, (v/v/v)) und mit einem Volumen Chloroform extrahiert.
Aus dem wässrigen Überstand wurde nach Zugabe
von 1/10 Volumen einer Natriumacetat-Lösung (3,0 M, pH
5,2) die DNA mit 0,8 Volumen Isopropanol 30 Min. bei –20°C
gefällt. Die DNA wurde abzentrifugiert, zweimal mit 70%igen
Ethanol gewaschen und bei Raumtemperatur an Luft getrocknet.
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Nukleotidsequenzbestimmung
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Zur
Bestimmung der 16S rRNA Sequenz wurde aus der isolierten DNA über
PCR das Gen für die 16S rRNA amplifiziert. Dafür
wurden die Primer mit den Sequenzen GRGTTTGATCCTGGCTCAG und ACGGHTACCTTGTTACGACTT
verwendet (angegeben in 5' → 3'Richtung; R bedeutet G oder
C; H bedeutet C, T oder A). Die als PCR-Produkte erhaltenen DNA-Stücke
wurden dann in einen Klonierungsvektor kloniert (Ligation mit dem
QIAGEN PCR-Cloning-Kit der Firma QIAGEN/Hilden unter Verwendung
des Vektors p-Drive), in E.coli transformiert (gemäß QIAGEN
PCR-Cloning-Handbook) und mittels Colony-PCR untersucht. Die erhaltenen
Colony-PCR-Produkte wurden einer Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen-Analyse
(RFLP) zur Auswahl geeigneter Klone unterzogen. Aus den jeweiligen
Klonen wurde die entsprechende Plasmid-DNA isoliert und nach der
Kettenabbruchmethode (Sanger et al., 1977) sequenziert.
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Sequenzanalyse
-
Nach
der Sequenzanalyse der Kolonien konnte die 16S rDNA bzw. ihre Transformation
in die korrespondierende 16S rRNA mit dem Programmpaket ARB (Ludwig
et al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) phylogenetisch
analysiert werden. Anhand einer Analyse der klonierten 16S rDNA bzw.
der korrespondierenden 16S rRNA Sequenz mittels BLAST-Programm (basic
local alignment search tool) der Datenbank www.ncbi.nlm.nih.gov konnte
Bakterium Klon CFB-21 als nächster Verwandter ermittelt
werden.
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Isolierung und Anreicherung der Mikroorganismen
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Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 wurden aus dem Gärsubstrat
eines Nachgärers isoliert. Dazu wurde durch ein flüssiges
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC (Carboxymethylcellulose)
und 0,2% Hefeextrakt ohne weitere Kohlenstoffquelle) Stickstoff
und Kohlendioxid (in einem Volumenverhältnis von 1:4) durchgeleitet,
anschließend Na2S zu dem Selektionsmedium
zugegeben und autoklaviert (20 Min. bei 121°C). In das
Selektionsmedium wurde eine Probe aus dem Überstand eines
Nachgärers eingebracht und für mindestens eine
Woche bei einer Temperatur von mindestes 30°C kultiviert.
Eine weitere Selektion der Flüssigkulturen erfolgte mit
Hilfe von Verdünnungsreihen bzw. durch Ausstreichen auf
feste Nährmedien. Durch Wahl eines geeigneten Nährmediums (DSMZ
Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) konnten die Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 angereichert werden.
-
Bestimmung der Zelldichte
-
Um
die Zelldichte in Bezug auf lebende Bakterien zu bestimmen, wurden
jeweils 10 μl Bakterienprobe (z. B. Vorkultur, Bakterienzuchtansatz, Überstand
von Fermenterprobe) mit 2 μl BacLightTM-Farbstoff
(Invitrogen) vermischt und bei 1000 facher Vergrößerung
mikroskopiert (AXIO Imager A1, Zeiss, Jena). Unter UV-Licht mit
Nutzung zweier verschiedener Filter, kann mit dem BacLightTM-System der Anteil lebender Zellen in der
Probe bestimmt werden. Die Gesamtzellzahl wurde in einer Thomazählkammer ausgezählt.
-
Bestimmung des Zellanteils von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG356 an einer Probe-„Fishing”
-
Der
Anteil von Bakterien der Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG356
wurde durch „whole cell hybridization” nach der
in Amann et al. (1995, Microbiol. Rev. 59, 143-169) beschriebenen
Methode bestimmt.
-
Verflüssigung von cellulosehaltigem
Medium
-
Versuche
mit einer Reinkultur des hydrolytisch aktiven, fermentativen Mikroorganismus
Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 zeigten, dass der Zusatz zum
stark zähflüssigen, viskosen Carboxymethylcellulose-haltigen
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt)
zu einer sukzessiven Verflüssigung des Mediums bis hin zu
einer wasserähnlichen Konsistenz während des Bakterienwachstums
führte, was durch Schütteln des Anzuchtkolbens
und visuelle Inspektion deutlich beobachtet werden konnte.
-
Verflüssigung von Gärsubstrat
-
Die
Verflüssigung eines Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt
bzw. die Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz
in einem Nassgärverfahren ist essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Gärsubstrates machte, wurde mit
einem Test bestimmt, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wurde (Substratfließtest).
Ausgangsmaterial für den Fließtest war Material
aus einer Biogasanlage mit einem Trockensubstanzanteil von ca. 8–12%.
Jeweils 500 ml Material aus einem Fermenter wurde in 1 l Schott-Flaschen
abgefüllt. Es wurden einmal 4 × 1011 Zellen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 (totautoklaviert) und einmal
4 × 1011 Zellen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG356 (lebend) in insgesamt ca. 1 ml Medium resuspendiert zugesetzt
und die Schott-Flaschen für 3 bis 7 Tage bei 40°C
inkubiert. Für die Kontrolle wurde 1 ml Medium zugegeben.
Jeweils 1,3 g der Proben wurden an den Startpunkt der schiefen Ebene
aus Metall gesetzt und auf einer cm-Skala die Fließgeschwindigkeit
(zurückgelegte Strecke pro 10 min) der jeweiligen Proben
abgelesen, die ein Maß für die Verflüssigung
bzw. die Viskosität des Gärsubstrates darstellt.
Es zeigte sich, dass die Viskosität des Fermenterinhalts
durch die Zugabe von lebenden Bakterien der Spezies Ruminobacillus
xylanolyticum SBG356 abnahm, während eine Zugabe von toten
Zellen praktisch keinen Effekt hatte.
-
Verflüssigung von Biomasse
-
Während
einer Verflüssigung von Biomasse in einem Versuchsfermenter
mit einem Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen
(Temperatur 40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3
bis 3,5 kg oTS/m3d) wurde über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf der
Viskosität bestimmt (Viskosimeter von Anton Paar). Die
Verflüssigung der Biomasse lief unter ansonsten identischen
Bedingungen einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und jeweils
unter mehrfacher Zugabe von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG356. Es wurde festgestellt, dass die Zugabe von Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 eine Verringerung der Viskosität
des Substrats auf weniger als 2/3 des ursprünglichen Wertes
bewirkte.
-
Fermentation unter Zugabe von Mikroorganismen der
Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG356
-
Während
eines Fermentationsprozesses in einem Versuchsfermenter mit einem
Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen (Temperatur
~40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3 bis 3,5 kg
oTS/m3d) wurde über einen Zeitraum
von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf des gesamten
erzeugten Biogases in Normliter (Gasvolumen bei 273,15 K und 1013
mbar) je Tag (Nl/d) bestimmt. Der Fermentationsprozess lief unter
ansonsten identischen Bedingungen, insbesondere unter gleicher Raumbelastung
des Fermenters, einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und
einmal unter mehrfacher Zugabe (z. B. 2 × wöchentlich). Zugegeben
wurde jeweils die Zellmasse aus 1 l einer Vorkultur von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG356, die 5 Tage bei einer Temperatur von 40°C
in Nährmedium inkubiert worden war.
-
Ein
Vergleich der Menge an erzeugtem Biogas zeigte, dass bei Zugabe
von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 eine deutlich erhöhte
Menge, mindestens aber eine um 5% höhere Menge an erzeugtem
Biogas aus einer vorgegebenen Menge an organischer Trockensubstanz
erzeugt wurde als ohne Zugabe von Mikroorganismen.
-
Es
zeigte sich außerdem, dass die Raumbelastung während
der Fermentation deutlich gesteigert werden konnte, mindestens jedoch
auf einen Wert von 5 kg oTS/m3d, wenn Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 zugesetzt wurden. Insbesondere
beeinflusste die erhöhte Raumbelastung die Stabilität
des Fermentationsprozesses nicht negativ, was z. B. anhand der Produktion
von Fettsäuren kontrolliert wurde.
-
In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Reinkultur
von Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 eingesetzt. Ebenso können
aber auch Mischkulturen mit einem erfindungsgemäßen
Anteil an Ruminobacillus xylanolyticum SBG356 verwendet werden.
Insbesondere können Mischkulturen aus zwei oder drei Arten
von Mikroorganismen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Paenibacillus macerans, Clostridium sartagoformum und Clostridium
sporosphaeroides zugegeben werden.
-
Ruminobacillus xylanolyticum SBG357
-
DNA-Isolierung
-
Aus
dem Fermenter einer Biogasanlage wurden Substrat-Proben entnommen
und in ein Eppendorfreaktionsgefäß überführt.
Nach Abtrennung von nicht verdautem Pflanzenmaterial durch Zentrifugation
(30 s, 3000 rpm (Umdrehungern pro Minute) in einer Tischzentrifuge)
wurde ein Zellpellet durch Zentrifugation (30 min, 13000 rpm in
einer Tischzentrifuge) gewonnen. Die Zellen wurden resuspendiert
in 1300 μl salinem Extraktionspuffer (0,1 mol l–1 EDTA, 0,15 mol l–1 NaCl,
der 30–40 mg mit Säure gewaschenes PVPP enthielt)
und anschließend dreimal eingefroren (–80°C)
und aufgetaut (bei 56°C). Nach Lyse der Zellen (30 min
Inkubation bei 37°C nach Zugabe von 20 μl einer
Lysozymlösung von 10 mg/ml) wurden die Zellen nach Zugabe
von Protease (20 μl einer 1% igen (w/v) ProteinaseK Lösung)
und SDS (100 μl einer 10%igen Lösung) für
45 min bei 65°C inkubiert. Die DNA wurde anschliessend
mit einem Volumen Phenol, mit einem Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, (v/v/v)) und mit einem Volumen Chloroform extrahiert.
Aus dem wässrigen Überstand wurde nach Zugabe
von 1/10 Volumen einer Natriumacetat-Lösung (3,0 M, pH
5,2) die DNA mit 0,8 Volumen Isopropanol 30 Min. bei –20°C
gefällt. Die DNA wurde abzentrifugiert, zweimal mit 70%igen
Ethanol gewaschen und bei Raumtemperatur an Luft getrocknet.
-
Nukleotidsequenzbestimmung
-
Zur
Bestimmung der 16S rRNA Sequenz wurde aus der isolierten DNA über
PCR das Gen für die 16S rRNA amplifiziert. Dafür
wurden die Primer mit den Sequenzen GRGTTTGATCCTGGCTCAG und ACGGHTACCTTGTTACGACTT
verwendet (angegeben in 5' → 3'Richtung; R bedeutet G oder
C; H bedeutet C, T oder A). Die als PCR-Produkte erhaltenen DNA-Stücke
wurden dann in einen Klonierungsvektor kloniert (Ligation mit dem
QIAGEN PCR-Cloning-Kit der Firma QIAGEN/Hilden unter Verwendung
des Vektors p-Drive), in E.coli transformiert (gemäß QIAGEN
PCR-Cloning-Handbook) und mittels Colony-PCR untersucht. Die erhaltenen
Colony-PCR-Produkte wurden einer Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen-Analyse
(RFLP) zur Auswahl geeigneter Klone unterzogen. Aus den jeweiligen
Klonen wurde die entsprechende Plasmid-DNA isoliert und nach der
Kettenabbruchmethode (Sanger et al., 1977) sequenziert.
-
Sequenzanalyse
-
Nach
der Sequenzanalyse der Kolonien konnte die 16S rDNA bzw. ihre Transformation
in die korrespondierende 16S rRNA mit dem Programmpaket ARB (Ludwig
et al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) phylogenetisch
analysiert werden. Anhand einer Analyse der klonierten 16S rDNA bzw.
der korrespondierenden 16S rRNA Sequenz mittels BLAST-Programm (basic
local alignment search tool) der Datenbank www.ncbi.nlm.nih.gov konnte
Bakterium Klon 127 als nächster Verwandter ermittelt werden.
-
Isolierung und Anreicherung der Mikroorganismen
-
Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 wurden aus dem Gärsubstrat
eines Nachgärers isoliert. Dazu wurde durch ein flüssiges
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC (Carboxymethylcellulose)
und 0,2% Hefeextrakt ohne weitere Kohlenstoffquelle) Stickstoff
und Kohlendioxid (in einem Volumenverhältnis von 1:4) durchgeleitet,
anschließend Na2S zu dem Selektionsmedium
zugegeben und autoklaviert (20 Min. bei 121°C). In das
Selektionsmedium wurde eine Probe aus dem Überstand eines
Nachgärers eingebracht und für mindestens eine
Woche bei einer Temperatur von mindestes 30°C kultiviert.
Eine weitere Selektion der Flüssigkulturen erfolgte mit
Hilfe von Verdünnungsreihen bzw. durch Ausstreichen auf
feste Nährmedien. Durch Wahl eines geeigneten Nährmediums (DSMZ
Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) konnten die Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 angereichert werden.
-
Bestimmung der Zelldichte
-
Um
die Zelldichte in Bezug auf lebende Bakterien zu bestimmen, wurden
jeweils 10 μl Bakterienprobe (z. B. Vorkultur, Bakterienzuchtansatz, Überstand
von Fermenterprobe) mit 2 μl BacLightTM-Farbstoff
(Invitrogen) vermischt und bei 1000 facher Vergrößerung
mikroskopiert (AXIO Imager A1, Zeiss, Jena). Unter UV-Licht mit
Nutzung zweier verschiedener Filter, kann mit dem BacLightTM-System der Anteil lebender Zellen in der
Probe bestimmt werden. Die Gesamtzellzahl wurde in einer Thomazählkammer ausgezählt.
-
Bestimmung des Zellanteils von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG357 an einer Probe-„Fishing”
-
Der
Anteil von Bakterien der Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG357
wurde durch „whole cell hybridization” nach der
in Amann et al. (1995, Microbiol. Rev. 59, 143-169) beschriebenen
Methode bestimmt.
-
Verflüssigung von cellulosehaltigem
Medium
-
Versuche
mit einer Reinkultur des hydrolytisch aktiven, fermentativen Mikroorganismus
Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 zeigten, dass der Zusatz zum
stark zähflüssigen, viskosen Carboxymethylcellulose-haltigen
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt)
zu einer sukzessiven Verflüssigung des Mediums bis hin zu
einer wasserähnlichen Konsistenz während des Bakterienwachstums
führte, was durch Schütteln des Anzuchtkolbens
und visuelle Inspektion deutlich beobachtet werden konnte.
-
Verflüssigung von Gärsubstrat
-
Die
Verflüssigung eines Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt
bzw. die Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz
in einem Nassgärverfahren ist essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Gärsubstrates machte, wurde mit
einem Test bestimmt, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wurde (Substratfließtest).
Ausgangsmaterial für den Fließtest war Material
aus einer Biogasanlage mit einem Trockensubstanzanteil von ca. 8–12%.
Jeweils 500 ml Material aus einem Fermenter wurde in 1 l Schott-Flaschen
abgefüllt. Es wurden einmal 4 × 1011 Zellen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 (totautoklaviert) und einmal
4 × 1011 Zellen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG357 (lebend) in insgesamt ca. 1 ml Medium resuspendiert zugesetzt
und die Schott-Flaschen für 3 bis 7 Tage bei 40°C
inkubiert. Für die Kontrolle wurde 1 ml Medium zugegeben.
Jeweils 1,3 g der Proben wurden an den Startpunkt der schiefen Ebene
aus Metall gesetzt und auf einer cm-Skala die Fließgeschwindigkeit
(zurückgelegte Strecke pro 10 min) der jeweiligen Proben
abgelesen, die ein Maß für die Verflüssigung
bzw. die Viskosität des Gärsubstrates darstellt.
Es zeigte sich, dass die Viskosität des Fermenterinhalts
durch die Zugabe von lebenden Bakterien der Spezies Ruminobacillus
xylanolyticum SBG357 abnahm, während eine Zugabe von toten
Zellen praktisch keinen Effekt hatte.
-
Verflüssigung von Biomasse
-
Während
einer Verflüssigung von Biomasse in einem Versuchsfermenter
mit einem Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen
(Temperatur 40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3
bis 3,5 kg oTS/m3d) wurde über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf der
Viskosität bestimmt (Viskosimeter von Anton Paar). Die
Verflüssigung der Biomasse lief unter ansonsten identischen
Bedingungen einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und jeweils
unter mehrfacher Zugabe von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG357. Es wurde festgestellt, dass die Zugabe von Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 eine Verringerung der Viskosität
des Substrats auf weniger als 2/3 des ursprünglichen Wertes
bewirkte.
-
Fermentation unter Zugabe von Mikroorganismen der
Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG357
-
Während
eines Fermentationsprozesses in einem Versuchsfermenter mit einem
Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen (Temperatur
~40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3 bis 3,5 kg
oTS/m3d) wurde über einen Zeitraum
von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf des gesamten
erzeugten Biogases in Normliter (Gasvolumen bei 273,15 K und 1013
mbar) je Tag (Nl/d) bestimmt. Der Fermentationsprozess lief unter
ansonsten identischen Bedingungen, insbesondere unter gleicher Raumbelastung
des Fermenters, einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und
einmal unter mehrfacher Zugabe (z. B. 2 × wöchentlich). Zugegeben
wurde jeweils die Zellmasse aus 1 l einer Vorkultur von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG357, die 5 Tage bei einer Temperatur von 40°C
in Nährmedium inkubiert worden war.
-
Ein
Vergleich der Menge an erzeugtem Biogas zeigte, dass bei Zugabe
von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 eine deutlich erhöhte
Menge, mindestens aber eine um 5% höhere Menge an erzeugtem
Biogas aus einer vorgegebenen Menge an organischer Trockensubstanz
erzeugt wurde als ohne Zugabe von Mikroorganismen.
-
Es
zeigte sich außerdem, dass die Raumbelastung während
der Fermentation deutlich gesteigert werden konnte, mindestens jedoch
auf einen Wert von 5 kg oTS/m3d, wenn Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 zugesetzt wurden. Insbesondere
beeinflusste die erhöhte Raumbelastung die Stabilität
des Fermentationsprozesses nicht negativ, was z. B. anhand der Produktion
von Fettsäuren kontrolliert wurde.
-
In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Reinkultur
von Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 eingesetzt. Ebenso können
aber auch Mischkulturen mit einem erfindungsgemäßen
Anteil an Ruminobacillus xylanolyticum SBG357 verwendet werden.
Insbesondere können Mischkulturen aus zwei oder drei Arten
von Mikroorganismen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Paenibacillus macerans, Clostridium sartagoformum und Clostridium
sporosphaeroides zugegeben werden.
-
Ruminobacillus xylanolyticum SBG358
-
DNA-Isolierung
-
Aus
dem Fermenter einer Biogasanlage wurden Substrat-Proben entnommen
und in ein Eppendorfreaktionsgefäß überführt.
Nach Abtrennung von nicht verdautem Pflanzenmaterial durch Zentrifugation
(30 s, 3000 rpm (Umdrehungern pro Minute) in einer Tischzentrifuge)
wurde ein Zellpellet durch Zentrifugation (30 min, 13000 rpm in
einer Tischzentrifuge) gewonnen. Die Zellen wurden resuspendiert
in 1300 μl salinem Extraktionspuffer (0,1 mol l–1 EDTA, 0,15 mol l–1 NaCl,
der 30–40 mg mit Säure gewaschenes PVPP enthielt)
und anschließend dreimal eingefroren (–80°C)
und aufgetaut (bei 56°C). Nach Lyse der Zellen (30 min
Inkubation bei 37°C nach Zugabe von 20 μl einer
Lysozymlösung von 10 mg/ml) wurden die Zellen nach Zugabe
von Protease (20 μl einer 1%igen (w/v) ProteinaseK Lösung)
und SDS (100 μl einer 10%igen Lösung) für
45 min bei 65°C inkubiert. Die DNA wurde anschliessend
mit einem Volumen Phenol, mit einem Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, (v/v/v)) und mit einem Volumen Chloroform extrahiert.
Aus dem wässrigen Überstand wurde nach Zugabe
von 1/10 Volumen einer Natriumacetat-Lösung (3,0 M, pH
5,2) die DNA mit 0,8 Volumen Isopropanol 30 Min. bei –20°C
gefällt. Die DNA wurde abzentrifugiert, zweimal mit 70%igen
Ethanol gewaschen und bei Raumtemperatur an Luft getrocknet.
-
Nukleotidsequenzbestimmung
-
Zur
Bestimmung der 16S rRNA Sequenz wurde aus der isolierten DNA über
PCR das Gen für die 16S rRNA amplifiziert. Dafür
wurden die Primer mit den Sequenzen GRGTTTGATCCTGGCTCAG und ACGGHTACCTTGTTACGACTT
verwendet (angegeben in 5' → 3'Richtung; R bedeutet G oder
C; H bedeutet C, T oder A). Die als PCR-Produkte erhaltenen DNA-Stücke
wurden dann in einen Klonierungsvektor kloniert (Ligation mit dem
QIAGEN PCR-Cloning-Kit der Firma QIAGEN/Hilden unter Verwendung
des Vektors p-Drive), in E.coli transformiert (gemäß QIAGEN
PCR-Cloning-Handbook) und mittels Colony-PCR untersucht. Die erhaltenen
Colony-PCR-Produkte wurden einer Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen-Analyse
(RFLP) zur Auswahl geeigneter Klone unterzogen. Aus den jeweiligen
Klonen wurde die entsprechende Plasmid-DNA isoliert und nach der
Kettenabbruchmethode (Sanger et al., 1977) sequenziert.
-
Sequenzanalyse
-
Nach
der Sequenzanalyse der Kolonien konnte die 16S rDNA bzw. ihre Transformation
in die korrespondierende 16S rRNA mit dem Programmpaket ARB (Ludwig
et al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) phylogenetisch
analysiert werden. Anhand einer Analyse der klonierten 16S rDNA bzw.
der korrespondierenden 16S rRNA Sequenz mittels BLAST-Programm (basic
local alignment search tool) der Datenbank www.ncbi.nlm.nih.gov konnte
Bakterium Klon B55_F_B_E09 als nächster Verwandter ermittelt
werden.
-
Isolierung und Anreicherung der Mikroorganismen
-
Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 wurden aus dem Gärsubstrat
eines Nachgärers isoliert. Dazu wurde durch ein flüssiges
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC (Carboxymethylcellulose)
und 0,2% Hefeextrakt ohne weitere Kohlenstoffquelle) Stickstoff
und Kohlendioxid (in einem Volumenverhältnis von 1:4) durchgeleitet,
anschließend Na2S zu dem Selektionsmedium
zugegeben und autoklaviert (20 Min. bei 121°C). In das
Selektionsmedium wurde eine Probe aus dem Überstand eines
Nachgärers eingebracht und für mindestens eine
Woche bei einer Temperatur von mindestes 30°C kultiviert.
Eine weitere Selektion der Flüssigkulturen erfolgte mit
Hilfe von Verdünnungsreihen bzw. durch Ausstreichen auf
feste Nährmedien. Durch Wahl eines geeigneten Nährmediums (DSMZ
Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) konnten die Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 angereichert werden.
-
Bestimmung der Zelldichte
-
Um
die Zelldichte in Bezug auf lebende Bakterien zu bestimmen, wurden
jeweils 10 μl Bakterienprobe (z. B. Vorkultur, Bakterienzuchtansatz, Überstand
von Fermenterprobe) mit 2 μl BacLightTM-Farbstoff
(Invitrogen) vermischt und bei 1000 facher Vergrößerung
mikroskopiert (AXIO Imager A1, Zeiss, Jena). Unter UV-Licht mit
Nutzung zweier verschiedener Filter, kann mit dem BacLightTM-System der Anteil lebender Zellen in der
Probe bestimmt werden. Die Gesamtzellzahl wurde in einer Thomazählkammer ausgezählt.
-
Bestimmung des Zellanteils von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG358 an einer Probe-„Fishing”
-
Der
Anteil von Bakterien der Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG358
wurde durch „whole cell hybridization” nach der
in Amann et al. (1995, Microbiol. Rev. 59, 143-169) beschriebenen
Methode bestimmt.
-
Verflüssigung von cellulosehaltigem
Medium
-
Versuche
mit einer Reinkultur des hydrolytisch aktiven, fermentativen Mikroorganismus
Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 zeigten, dass der Zusatz zum
stark zähflüssigen, viskosen Carboxymethylcellulose-haltigen
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt)
zu einer sukzessiven Verflüssigung des Mediums bis hin zu
einer wasserähnlichen Konsistenz während des Bakterienwachstums
führte, was durch Schütteln des Anzuchtkolbens
und visuelle Inspektion deutlich beobachtet werden konnte.
-
Verflüssigung von Gärsubstrat
-
Die
Verflüssigung eines Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt
bzw. die Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz
in einem Nassgärverfahren ist essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Gärsubstrates machte, wurde mit
einem Test bestimmt, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wurde (Substratfließtest).
Ausgangsmaterial für den Fließtest war Material
aus einer Biogasanlage mit einem Trockensubstanzanteil von ca. 8–12%.
Jeweils 500 ml Material aus einem Fermenter wurde in 1 l Schott-Flaschen
abgefüllt. Es wurden einmal 4 × 1011 Zellen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 (totautoklaviert) und einmal
4 × 1011 Zellen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG358 (lebend) in insgesamt ca. 1 ml Medium resuspendiert zugesetzt
und die Schott-Flaschen für 3 bis 7 Tage bei 40°C
inkubiert. Für die Kontrolle wurde 1 ml Medium zugegeben.
Jeweils 1,3 g der Proben wurden an den Startpunkt der schiefen Ebene
aus Metall gesetzt und auf einer cm-Skala die Fließgeschwindigkeit
(zurückgelegte Strecke pro 10 min) der jeweiligen Proben
abgelesen, die ein Maß für die Verflüssigung
bzw. die Viskosität des Gärsubstrates darstellt.
Es zeigte sich, dass die Viskosität des Fermenterinhalts
durch die Zugabe von lebenden Bakterien der Spezies Ruminobacillus
xylanolyticum SBG358 abnahm, während eine Zugabe von toten
Zellen praktisch keinen Effekt hatte.
-
Verflüssigung von Biomasse
-
Während
einer Verflüssigung von Biomasse in einem Versuchsfermenter
mit einem Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen
(Temperatur 40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3
bis 3,5 kg oTS/m3d) wurde über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf der
Viskosität bestimmt (Viskosimeter von Anton Paar). Die
Verflüssigung der Biomasse lief unter ansonsten identischen
Bedingungen einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und jeweils
unter mehrfacher Zugabe von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG358. Es wurde festgestellt, dass die Zugabe von Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 eine Verringerung der Viskosität
des Substrats auf weniger als 2/3 des ursprünglichen Wertes
bewirkte.
-
Fermentation unter Zugabe von Mikroorganismen der
Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG358
-
Während
eines Fermentationsprozesses in einem Versuchsfermenter mit einem
Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen (Temperatur
~40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3 bis 3,5 kg
oTS/m3d) wurde über einen Zeitraum
von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf des gesamten
erzeugten Biogases in Normliter (Gasvolumen bei 273,15 K und 1013
mbar) je Tag (Nl/d) bestimmt. Der Fermentationsprozess lief unter
ansonsten identischen Bedingungen, insbesondere unter gleicher Raumbelastung
des Fermenters, einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und
einmal unter mehrfacher Zugabe (z. B. 2 × wöchentlich). Zugegeben
wurde jeweils die Zellmasse aus 1 l einer Vorkultur von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG358, die 5 Tage bei einer Temperatur von 40°C
in Nährmedium inkubiert worden war.
-
Ein
Vergleich der Menge an erzeugtem Biogas zeigte, dass bei Zugabe
von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 eine deutlich erhöhte
Menge, mindestens aber eine um 5% höhere Menge an erzeugtem
Biogas aus einer vorgegebenen Menge an organischer Trockensubstanz
erzeugt wurde als ohne Zugabe von Mikroorganismen.
-
Es
zeigte sich außerdem, dass die Raumbelastung während
der Fermentation deutlich gesteigert werden konnte, mindestens jedoch
auf einen Wert von 5 kg oTS/m3d, wenn Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 zugesetzt wurden. Insbesondere
beeinflusste die erhöhte Raumbelastung die Stabilität
des Fermentationsprozesses nicht negativ, was z. B. anhand der Produktion
von Fettsäuren kontrolliert wurde.
-
In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Reinkultur
von Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 eingesetzt. Ebenso können
aber auch Mischkulturen mit einem erfindungsgemäßen
Anteil an Ruminobacillus xylanolyticum SBG358 verwendet werden.
Insbesondere können Mischkulturen aus zwei oder drei Arten
von Mikroorganismen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Paenibacillus macerans, Clostridium sartagoformum und Clostridium
sporosphaeroides zugegeben werden.
-
Ruminobacillus xylanolyticum SBG359
-
DNA-Isolierung
-
Aus
dem Fermenter einer Biogasanlage wurden Substrat-Proben entnommen
und in ein Eppendorfreaktionsgefäß überführt.
Nach Abtrennung von nicht verdautem Pflanzenmaterial durch Zentrifugation
(30 s, 3000 rpm (Umdrehungern pro Minute) in einer Tischzentrifuge)
wurde ein Zellpellet durch Zentrifugation (30 min, 13000 rpm in
einer Tischzentrifuge) gewonnen. Die Zellen wurden resuspendiert
in 1300 μl salinem Extraktionspuffer (0,1 mol l–1 EDTA, 0,15 mol l–1 NaCl,
der 30–40 mg mit Säure gewaschenes PVPP enthielt)
und anschließend dreimal eingefroren (–80°C)
und aufgetaut (bei 56°C). Nach Lyse der Zellen (30 min
Inkubation bei 37°C nach Zugabe von 20 μl einer Lysozymlösung
von 10 mg/ml) wurden die Zellen nach Zugabe von Protease (20 μl
einer 1%igen (w/v) ProteinaseK Lösung) und SDS (100 μl einer
10%igen Lösung) für 45 min bei 65°C inkubiert. Die
DNA wurde anschliessend mit einem Volumen Phenol, mit einem Volumen
Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol (25:24:1, (v/v/v)) und mit einem
Volumen Chloroform extrahiert. Aus dem wässrigen Überstand wurde
nach Zugabe von 1/10 Volumen einer Natriumacetat-Lösung
(3,0 M, pH 5,2) die DNA mit 0,8 Volumen Isopropanol 30 Min. bei –20°C
gefällt. Die DNA wurde abzentrifugiert, zweimal mit 70%igen
Ethanol gewaschen und bei Raumtemperatur an Luft getrocknet.
-
Nukleotidsequenzbestimmung
-
Zur
Bestimmung der 16S rRNA Sequenz wurde aus der isolierten DNA über
PCR das Gen für die 16S rRNA amplifiziert. Dafür
wurden die Primer mit den Sequenzen GRGTTTGATCCTGGCTCAG und ACGGHTACCTTGTTACGACTT
verwendet (angegeben in 5' → 3'Richtung; R bedeutet G oder
C; H bedeutet C, T oder A). Die als PCR-Produkte erhaltenen DNA-Stücke
wurden dann in einen Klonierungsvektor kloniert (Ligation mit dem
QIAGEN PCR-Cloning-Kit der Firma QIAGEN/Hilden unter Verwendung
des Vektors p-Drive), in E.coli transformiert (gemäß QIAGEN
PCR-Cloning-Handbook) und mittels Colony-PCR untersucht. Die erhaltenen
Colony-PCR-Produkte wurden einer Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen-Analyse
(RFLP) zur Auswahl geeigneter Klone unterzogen. Aus den jeweiligen
Klonen wurde die entsprechende Plasmid-DNA isoliert und nach der
Kettenabbruchmethode (Sanger et al., 1977) sequenziert.
-
Sequenzanalyse
-
Nach
der Sequenzanalyse der Kolonien konnte die 16S rDNA bzw. ihre Transformation
in die korrespondierende 16S rRNA mit dem Programmpaket ARB (Ludwig
et al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) phylogenetisch
analysiert werden. Anhand einer Analyse der klonierten 16S rDNA bzw.
der korrespondierenden 16S rRNA Sequenz mittels BLAST-Programm (basic
local alignment search tool) der Datenbank www.ncbi.nlm.nih.gov konnte
Bakterium Klon G35_D8_H_B_A04 als nächster Verwandter ermittelt
werden.
-
Isolierung und Anreicherung der Mikroorganismen
-
Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 wurden aus dem Gärsubstrat
eines Nachgärers isoliert. Dazu wurde durch ein flüssiges
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC (Carboxymethylcellulose)
und 0,2% Hefeextrakt ohne weitere Kohlenstoffquelle) Stickstoff
und Kohlendioxid (in einem Volumenverhältnis von 1:4) durchgeleitet,
anschließend Na2S zu dem Selektionsmedium
zugegeben und autoklaviert (20 Min. bei 121°C). In das
Selektionsmedium wurde eine Probe aus dem Überstand eines
Nachgärers eingebracht und für mindestens eine
Woche bei einer Temperatur von mindestes 30°C kultiviert.
Eine weitere Selektion der Flüssigkulturen erfolgte mit
Hilfe von Verdünnungsreihen bzw. durch Ausstreichen auf
feste Nährmedien. Durch Wahl eines geeigneten Nährmediums (DSMZ
Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) konnten die Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 angereichert werden.
-
Bestimmung der Zelldichte
-
Um
die Zelldichte in Bezug auf lebende Bakterien zu bestimmen, wurden
jeweils 10 μl Bakterienprobe (z. B. Vorkultur, Bakterienzuchtansatz, Überstand
von Fermenterprobe) mit 2 μl BacLightTM-Farbstoff
(Invitrogen) vermischt und bei 1000 facher Vergrößerung
mikroskopiert (AXIO Imager A1, Zeiss, Jena). Unter UV-Licht mit
Nutzung zweier verschiedener Filter, kann mit dem BacLightTM-System der Anteil lebender Zellen in der
Probe bestimmt werden. Die Gesamtzellzahl wurde in einer Thomazählkammer ausgezählt.
-
Bestimmung des Zellanteils von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG359 an einer Probe-„Fishing”
-
Der
Anteil von Bakterien der Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG359
wurde durch „whole cell hybridization” nach der
in Amann et al. (1995, Microbiol. Rev. 59, 143-169) beschriebenen
Methode bestimmt.
-
Verflüssigung von cellulosehaltigem
Medium
-
Versuche
mit einer Reinkultur des hydrolytisch aktiven, fermentativen Mikroorganismus
Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 zeigten, dass der Zusatz zum
stark zähflüssigen, viskosen Carboxymethylcellulose-haltigen Selektionsmedium
(DSMZ Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) zu einer sukzessiven
Verflüssigung des Mediums bis hin zu einer wasserähnlichen
Konsistenz während des Bakterienwachstums führte,
was durch Schütteln des Anzuchtkolbens und visuelle Inspektion
deutlich beobachtet werden konnte.
-
Verflüssigung von Gärsubstrat
-
Die
Verflüssigung eines Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt
bzw. die Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz
in einem Nassgärverfahren ist essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Gärsubstrates machte, wurde mit
einem Test bestimmt, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wurde (Substratfließtest).
Ausgangsmaterial für den Fließtest war Material
aus einer Biogasanlage mit einem Trockensubstanzanteil von ca. 8–12%.
Jeweils 500 ml Material aus einem Fermenter wurde in 1 l Schott-Flaschen
abgefüllt. Es wurden einmal 4 × 1011 Zellen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 (totautoklaviert) und einmal
4 × 1011 Zellen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG359 (lebend) in insgesamt ca. 1 ml Medium resuspendiert zugesetzt
und die Schott-Flaschen für 3 bis 7 Tage bei 40°C
inkubiert. Für die Kontrolle wurde 1 ml Medium zugegeben.
Jeweils 1,3 g der Proben wurden an den Startpunkt der schiefen Ebene
aus Metall gesetzt und auf einer cm-Skala die Fließgeschwindigkeit
(zurückgelegte Strecke pro 10 min) der jeweiligen Proben
abgelesen, die ein Maß für die Verflüssigung
bzw. die Viskosität des Gärsubstrates darstellt.
Es zeigte sich, dass die Viskosität des Fermenterinhalts
durch die Zugabe von lebenden Bakterien der Spezies Ruminobacillus
xylanolyticum SBG359 abnahm, während eine Zugabe von toten
Zellen praktisch keinen Effekt hatte.
-
Verflüssigung von Biomasse
-
Während
einer Verflüssigung von Biomasse in einem Versuchsfermenter
mit einem Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen
(Temperatur 40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3
bis 3,5 kg oTS/m3d) wurde über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf der
Viskosität bestimmt (Viskosimeter von Anton Paar). Die
Verflüssigung der Biomasse lief unter ansonsten identischen
Bedingungen einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und jeweils
unter mehrfacher Zugabe von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG359. Es wurde festgestellt, dass die Zugabe von Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 eine Verringerung der Viskosität
des Substrats auf weniger als 2/3 des ursprünglichen Wertes
bewirkte.
-
Fermentation unter Zugabe von Mikroorganismen der
Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG359
-
Während
eines Fermentationsprozesses in einem Versuchsfermenter mit einem
Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen (Temperatur
~40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3 bis 3,5 kg
oTS/m3d) wurde über einen Zeitraum
von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf des gesamten
erzeugten Biogases in Normliter (Gasvolumen bei 273,15 K und 1013
mbar) je Tag (Nl/d) bestimmt. Der Fermentationsprozess lief unter
ansonsten identischen Bedingungen, insbesondere unter gleicher Raumbelastung
des Fermenters, einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und
einmal unter mehrfacher Zugabe (z. B. 2 × wöchentlich). Zugegeben
wurde jeweils die Zellmasse aus 1 l einer Vorkultur von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG359, die 5 Tage bei einer Temperatur von 40°C
in Nährmedium inkubiert worden war.
-
Ein
Vergleich der Menge an erzeugtem Biogas zeigte, dass bei Zugabe
von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 eine deutlich erhöhte
Menge, mindestens aber eine um 5% höhere Menge an erzeugtem
Biogas aus einer vorgegebenen Menge an organischer Trockensubstanz
erzeugt wurde als ohne Zugabe von Mikroorganismen.
-
Es
zeigte sich außerdem, dass die Raumbelastung während
der Fermentation deutlich gesteigert werden konnte, mindestens jedoch
auf einen Wert von 5 kg oTS/m3d, wenn Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 zugesetzt wurden. Insbesondere
beeinflusste die erhöhte Raumbelastung die Stabilität
des Fermentationsprozesses nicht negativ, was z. B. anhand der Produktion
von Fettsäuren kontrolliert wurde.
-
In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Reinkultur
von Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 eingesetzt. Ebenso können
aber auch Mischkulturen mit einem erfindungsgemäßen
Anteil an Ruminobacillus xylanolyticum SBG359 verwendet werden.
Insbesondere können Mischkulturen aus zwei oder drei Arten
von Mikroorganismen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Paenibacillus macerans, Clostridium sartagoformum und Clostridium
sporosphaeroides zugegeben werden.
-
Ruminobacillus xylanolyticum SBG360
-
DNA-Isolierung
-
Aus
dem Fermenter einer Biogasanlage wurden Substrat-Proben entnommen
und in ein Eppendorfreaktionsgefäß überführt.
Nach Abtrennung von nicht verdautem Pflanzenmaterial durch Zentrifugation
(30 s, 3000 rpm (Umdrehungern pro Minute) in einer Tischzentrifuge)
wurde ein Zellpellet durch Zentrifugation (30 min, 13000 rpm in
einer Tischzentrifuge) gewonnen. Die Zellen wurden resuspendiert
in 1300 μl salinem Extraktionspuffer (0,1 mol l–1 EDTA, 0,15 mol l–1 NaCl,
der 30–40 mg mit Säure gewaschenes PVPP enthielt)
und anschließend dreimal eingefroren (–80°C)
und aufgetaut (bei 56°C). Nach Lyse der Zellen (30 min
Inkubation bei 37°C nach Zugabe von 20 μl einer
Lysozymlösung von 10 mg/ml) wurden die Zellen nach Zugabe
von Protease (20 μl einer 1%igen (w/v) ProteinaseK Lösung)
und SDS (100 μl einer 10%igen Lösung) für
45 min bei 65°C inkubiert. Die DNA wurde anschliessend
mit einem Volumen Phenol, mit einem Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, (v/v/v)) und mit einem Volumen Chloroform extrahiert.
Aus dem wässrigen Überstand wurde nach Zugabe
von 1/10 Volumen einer Natriumacetat-Lösung (3,0 M, pH
5,2) die DNA mit 0,8 Volumen Isopropanol 30 Min. bei –20°C
gefällt. Die DNA wurde abzentrifugiert, zweimal mit 70%igen
Ethanol gewaschen und bei Raumtemperatur an Luft getrocknet.
-
Nukleotidsequenzbestimmung
-
Zur
Bestimmung der 16S rRNA Sequenz wurde aus der isolierten DNA über
PCR das Gen für die 16S rRNA amplifiziert. Dafür
wurden die Primer mit den Sequenzen GRGTTTGATCCTGGCTCAG und ACGGHTACCTTGTTACGACTT
verwendet (angegeben in 5' → 3'Richtung; R bedeutet G oder
C; H bedeutet C, T oder A). Die als PCR-Produkte erhaltenen DNA-Stücke
wurden dann in einen Klonierungsvektor kloniert (Ligation mit dem
QIAGEN PCR-Cloning-Kit der Firma QIAGEN/Hilden unter Verwendung
des Vektors p-Drive), in E.coli transformiert (gemäß QIAGEN
PCR-Cloning-Handbook) und mittels Colony-PCR untersucht. Die erhaltenen
Colony-PCR-Produkte wurden einer Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen-Analyse
(RFLP) zur Auswahl geeigneter Klone unterzogen. Aus den jeweiligen
Klonen wurde die entsprechende Plasmid-DNA isoliert und nach der
Kettenabbruchmethode (Sanger et al., 1977) sequenziert.
-
Sequenzanalyse
-
Nach
der Sequenzanalyse der Kolonien konnte die 16S rDNA bzw. ihre Transformation
in die korrespondierende 16S rRNA mit dem Programmpaket ARB (Ludwig
et al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) phylogenetisch
analysiert werden. Anhand einer Analyse der klonierten 16S rDNA bzw.
der korrespondierenden 16S rRNA Sequenz mittels BLAST-Programm (basic
local alignment search tool) der Datenbank www.ncbi.nlm.nih.gov konnte
Bakterium Klon M55_D15_L_B_H07 als nächster Verwandter
ermittelt werden.
-
Isolierung und Anreicherung der Mikroorganismen
-
Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 wurden aus dem Gärsubstrat
eines Nachgärers isoliert. Dazu wurde durch ein flüssiges
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC (Carboxymethylcellulose)
und 0,2% Hefeextrakt ohne weitere Kohlenstoffquelle) Stickstoff
und Kohlendioxid (in einem Volumenverhältnis von 1:4) durchgeleitet,
anschließend Na2S zu dem Selektionsmedium
zugegeben und autoklaviert (20 Min. bei 121°C). In das
Selektionsmedium wurde eine Probe aus dem Überstand eines
Nachgärers eingebracht und für mindestens eine
Woche bei einer Temperatur von mindestes 30°C kultiviert.
Eine weitere Selektion der Flüssigkulturen erfolgte mit
Hilfe von Verdünnungsreihen bzw. durch Ausstreichen auf
feste Nährmedien. Durch Wahl eines geeigneten Nährmediums (DSMZ
Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) konnten die Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 angereichert werden.
-
Bestimmung der Zelldichte
-
Um
die Zelldichte in Bezug auf lebende Bakterien zu bestimmen, wurden
jeweils 10 μl Bakterienprobe (z. B. Vorkultur, Bakterienzuchtansatz, Überstand
von Fermenterprobe) mit 2 μl BacLightTM-Farbstoff
(Invitrogen) vermischt und bei 1000 facher Vergrößerung
mikroskopiert (AXIO Imager A1, Zeiss, Jena). Unter UV-Licht mit
Nutzung zweier verschiedener Filter, kann mit dem BacLightTM-System der Anteil lebender Zellen in der
Probe bestimmt werden. Die Gesamtzellzahl wurde in einer Thomazählkammer ausgezählt.
-
Bestimmung des Zellanteils von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG360 an einer Probe-„Fishing”
-
Der
Anteil von Bakterien der Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG360
wurde durch „whole cell hybridization” nach der
in Amann et al. (1995, Microbiol. Rev. 59, 143-169) beschriebenen
Methode bestimmt.
-
Verflüssigung von cellulosehaltigem
Medium
-
Versuche
mit einer Reinkultur des hydrolytisch aktiven, fermentativen Mikroorganismus
Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 zeigten, dass der Zusatz zum
stark zähflüssigen, viskosen Carboxymethylcellulose-haltigen
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt)
zu einer sukzessiven Verflüssigung des Mediums bis hin zu
einer wasserähnlichen Konsistenz während des Bakterienwachstums
führte, was durch Schütteln des Anzuchtkolbens
und visuelle Inspektion deutlich beobachtet werden konnte.
-
Verflüssigung von Gärsubstrat
-
Die
Verflüssigung eines Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt
bzw. die Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz
in einem Nassgärverfahren ist essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Gärsubstrates machte, wurde mit
einem Test bestimmt, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wurde (Substratfließtest).
Ausgangsmaterial für den Fließtest war Material
aus einer Biogasanlage mit einem Trockensubstanzanteil von ca. 8–12%.
Jeweils 500 ml Material aus einem Fermenter wurde in 1 l Schott-Flaschen
abgefüllt. Es wurden einmal 4 × 1011 Zellen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 (totautoklaviert) und einmal
4 × 1011 Zellen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG360 (lebend) in insgesamt ca. 1 ml Medium resuspendiert zugesetzt
und die Schott-Flaschen für 3 bis 7 Tage bei 40°C
inkubiert. Für die Kontrolle wurde 1 ml Medium zugegeben.
Jeweils 1,3 g der Proben wurden an den Startpunkt der schiefen Ebene
aus Metall gesetzt und auf einer cm-Skala die Fließgeschwindigkeit
(zurückgelegte Strecke pro 10 min) der jeweiligen Proben
abgelesen, die ein Maß für die Verflüssigung
bzw. die Viskosität des Gärsubstrates darstellt.
Es zeigte sich, dass die Viskosität des Fermenterinhalts
durch die Zugabe von lebenden Bakterien der Spezies Ruminobacillus
xylanolyticum SBG360 abnahm, während eine Zugabe von toten
Zellen praktisch keinen Effekt hatte.
-
Verflüssigung von Biomasse
-
Während
einer Verflüssigung von Biomasse in einem Versuchsfermenter
mit einem Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen
(Temperatur 40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3
bis 3,5 kg oTS/m3d) wurde über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf der
Viskosität bestimmt (Viskosimeter von Anton Paar). Die
Verflüssigung der Biomasse lief unter ansonsten identischen
Bedingungen einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und jeweils
unter mehrfacher Zugabe von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG360. Es wurde festgestellt, dass die Zugabe von Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 eine Verringerung der Viskosität
des Substrats auf weniger als 2/3 des ursprünglichen Wertes
bewirkte.
-
Fermentation unter Zugabe von Mikroorganismen der
Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG360
-
sWährend
eines Fermentationsprozesses in einem Versuchsfermenter mit einem
Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen (Temperatur
~40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3 bis 3,5 kg
oTS/m3d) wurde über einen Zeitraum
von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf des gesamten
erzeugten Biogases in Normliter (Gasvolumen bei 273,15 K und 1013
mbar) je Tag (Nl/d) bestimmt. Der Fermentationsprozess lief unter
ansonsten identischen Bedingungen, insbesondere unter gleicher Raumbelastung
des Fermenters, einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und
einmal unter mehrfacher Zugabe (z. B. 2 × wöchentlich). Zugegeben
wurde jeweils die Zellmasse aus 1 l einer Vorkultur von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG360, die 5 Tage bei einer Temperatur von 40°C
in Nährmedium inkubiert worden war.
-
Ein
Vergleich der Menge an erzeugtem Biogas zeigte, dass bei Zugabe
von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 eine deutlich erhöhte
Menge, mindestens aber eine um 5% höhere Menge an erzeugtem
Biogas aus einer vorgegebenen Menge an organischer Trockensubstanz
erzeugt wurde als ohne Zugabe von Mikroorganismen.
-
Es
zeigte sich außerdem, dass die Raumbelastung während
der Fermentation deutlich gesteigert werden konnte, mindestens jedoch
auf einen Wert von 5 kg oTS/m3d, wenn Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 zugesetzt wurden. Insbesondere
beeinflusste die erhöhte Raumbelastung die Stabilität
des Fermentationsprozesses nicht negativ, was z. B. anhand der Produktion
von Fettsäuren kontrolliert wurde.
-
In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Reinkultur
von Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 eingesetzt. Ebenso können
aber auch Mischkulturen mit einem erfindungsgemäßen
Anteil an Ruminobacillus xylanolyticum SBG360 verwendet werden.
Insbesondere können Mischkulturen aus zwei oder drei Arten
von Mikroorganismen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Paenibacillus macerans, Clostridium sartagoformum und Clostridium
sporosphaeroides zugegeben werden.
-
Ruminobacillus xylanolyticum SBG361
-
DNA-Isolierung
-
Aus
dem Fermenter einer Biogasanlage wurden Substrat-Proben entnommen
und in ein Eppendorfreaktionsgefäß überführt.
Nach Abtrennung von nicht verdautem Pflanzenmaterial durch Zentrifugation
(30 s, 3000 rpm (Umdrehungern pro Minute) in einer Tischzentrifuge)
wurde ein Zellpellet durch Zentrifugation (30 min, 13000 rpm in
einer Tischzentrifuge) gewonnen. Die Zellen wurden resuspendiert
in 1300 μl salinem Extraktionspuffer (0,1 mol l–1 EDTA, 0,15 mol l–1 NaCl,
der 30–40 mg mit Säure gewaschenes PVPP enthielt)
und anschließend dreimal eingefroren (–80°C)
und aufgetaut (bei 56°C). Nach Lyse der Zellen (30 min
Inkubation bei 37°C nach Zugabe von 20 μl einer
Lysozymlösung von 10 mg/ml) wurden die Zellen nach Zugabe
von Protease (20 μl einer 1%igen (w/v) ProteinaseK Lösung)
und SDS (100 μl einer 10%igen Lösung) für
45 min bei 65°C inkubiert. Die DNA wurde anschliessend
mit einem Volumen Phenol, mit einem Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, (v/v/v)) und mit einem Volumen Chloroform extrahiert.
Aus dem wässrigen Überstand wurde nach Zugabe
von 1/10 Volumen einer Natriumacetat-Lösung (3,0 M, pH
5,2) die DNA mit 0,8 Volumen Isopropanol 30 Min. bei –20°C
gefällt. Die DNA wurde abzentrifugiert, zweimal mit 70%igen
Ethanol gewaschen und bei Raumtemperatur an Luft getrocknet.
-
Nukleotidsequenzbestimmung
-
Zur
Bestimmung der 16S rRNA Sequenz wurde aus der isolierten DNA über
PCR das Gen für die 16S rRNA amplifiziert. Dafür
wurden die Primer mit den Sequenzen GRGTTTGATCCTGGCTCAG und ACGGHTACCTTGTTACGACTT
verwendet (angegeben in 5' → 3'Richtung; R bedeutet G oder
C; H bedeutet C, T oder A). Die als PCR-Produkte erhaltenen DNA-Stücke
wurden dann in einen Klonierungsvektor kloniert (Ligation mit dem
QIAGEN PCR-Cloning-Kit der Firma QIAGEN/Hilden unter Verwendung
des Vektors p-Drive), in E.coli transformiert (gemäß QIAGEN
PCR-Cloning-Handbook) und mittels Colony-PCR untersucht. Die erhaltenen
Colony-PCR-Produkte wurden einer Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen-Analyse
(RFLP) zur Auswahl geeigneter Klone unterzogen. Aus den jeweiligen
Klonen wurde die entsprechende Plasmid-DNA isoliert und nach der
Kettenabbruchmethode (Sanger et al., 1977) sequenziert.
-
Sequenzanalyse
-
Nach
der Sequenzanalyse der Kolonien konnte die 16S rDNA bzw. ihre Transformation
in die korrespondierende 16S rRNA mit dem Programmpaket ARB (Ludwig
et al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) phylogenetisch
analysiert werden. Anhand einer Analyse der klonierten 16S rDNA bzw.
der korrespondierenden 16S rRNA Sequenz mittels BLAST-Programm (basic
local alignment search tool) der Datenbank www.ncbi.nlm.nih.gov konnte
Bakterium Klon CFB-21 als nächster Verwandter ermittelt
werden.
-
Isolierung und Anreicherung der Mikroorganismen
-
Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 wurden aus dem Gärsubstrat
eines Nachgärers isoliert. Dazu wurde durch ein flüssiges
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC (Carboxymethylcellulose)
und 0,2% Hefeextrakt ohne weitere Kohlenstoffquelle) Stickstoff
und Kohlendioxid (in einem Volumenverhältnis von 1:4) durchgeleitet,
anschließend Na2S zu dem Selektionsmedium
zugegeben und autoklaviert (20 Min. bei 121°C). In das
Selektionsmedium wurde eine Probe aus dem Überstand eines
Nachgärers eingebracht und für mindestens eine
Woche bei einer Temperatur von mindestes 30°C kultiviert.
Eine weitere Selektion der Flüssigkulturen erfolgte mit
Hilfe von Verdünnungsreihen bzw. durch Ausstreichen auf
feste Nährmedien. Durch Wahl eines geeigneten Nährmediums (DSMZ
Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) konnten die Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 angereichert werden.
-
Bestimmung der Zelldichte
-
Um
die Zelldichte in Bezug auf lebende Bakterien zu bestimmen, wurden
jeweils 10 μl Bakterienprobe (z. B. Vorkultur, Bakterienzuchtansatz, Überstand
von Fermenterprobe) mit 2 μl BacLightTM-Farbstoff
(Invitrogen) vermischt und bei 1000 facher Vergrößerung
mikroskopiert (AXIO Imager A1, Zeiss, Jena). Unter UV-Licht mit
Nutzung zweier verschiedener Filter, kann mit dem BacLightTM-System der Anteil lebender Zellen in der
Probe bestimmt werden. Die Gesamtzellzahl wurde in einer Thomazählkammer ausgezählt.
-
Bestimmung des Zellanteils von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG361 an einer Probe-„Fishing”
-
Der
Anteil von Bakterien der Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG361
wurde durch „whole cell hybridization” nach der
in Amann et al. (1995, Microbiol. Rev. 59, 143-169) beschriebenen
Methode bestimmt.
-
Verflüssigung von cellulosehaltigem
Medium
-
Versuche
mit einer Reinkultur des hydrolytisch aktiven, fermentativen Mikroorganismus
Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 zeigten, dass der Zusatz zum
stark zähflüssigen, viskosen Carboxymethylcellulose-haltigen
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt)
zu einer sukzessiven Verflüssigung des Mediums bis hin zu
einer wasserähnlichen Konsistenz während des Bakterienwachstums
führte, was durch Schütteln des Anzuchtkolbens
und visuelle Inspektion deutlich beobachtet werden konnte.
-
Verflüssigung von Gärsubstrat
-
Die
Verflüssigung eines Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt
bzw. die Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz
in einem Nassgärverfahren ist essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Gärsubstrates machte, wurde mit
einem Test bestimmt, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wurde (Substratfließtest).
Ausgangsmaterial für den Fließtest war Material
aus einer Biogasanlage mit einem Trockensubstanzanteil von ca. 8–12%.
Jeweils 500 ml Material aus einem Fermenter wurde in 1 l Schott-Flaschen
abgefüllt. Es wurden einmal 4 × 1011 Zellen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 (totautoklaviert) und einmal
4 × 1011 Zellen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG361 (lebend) in insgesamt ca. 1 ml Medium resuspendiert zugesetzt
und die Schott-Flaschen für 3 bis 7 Tage bei 40°C
inkubiert. Für die Kontrolle wurde 1 ml Medium zugegeben.
Jeweils 1,3 g der Proben wurden an den Startpunkt der schiefen Ebene
aus Metall gesetzt und auf einer cm-Skala die Fließgeschwindigkeit
(zurückgelegte Strecke pro 10 min) der jeweiligen Proben
abgelesen, die ein Maß für die Verflüssigung
bzw. die Viskosität des Gärsubstrates darstellt.
Es zeigte sich, dass die Viskosität des Fermenterinhalts
durch die Zugabe von lebenden Bakterien der Spezies Ruminobacillus
xylanolyticum SBG361 abnahm, während eine Zugabe von toten
Zellen praktisch keinen Effekt hatte.
-
Verflüssigung von Biomasse
-
Während
einer Verflüssigung von Biomasse in einem Versuchsfermenter
mit einem Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen
(Temperatur 40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3
bis 3,5 kg oTS/m3d) wurde über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf der
Viskosität bestimmt (Viskosimeter von Anton Paar). Die
Verflüssigung der Biomasse lief unter ansonsten identischen
Bedingungen einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und jeweils
unter mehrfacher Zugabe von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG361. Es wurde festgestellt, dass die Zugabe von Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 eine Verringerung der Viskosität
des Substrats auf weniger als 2/3 des ursprünglichen Wertes
bewirkte.
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Fermentation unter Zugabe von Mikroorganismen der
Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG361
-
Während
eines Fermentationsprozesses in einem Versuchsfermenter mit einem
Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen (Temperatur
~40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3 bis 3,5 kg
oTS/m3d) wurde über einen Zeitraum
von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf des gesamten
erzeugten Biogases in Normliter (Gasvolumen bei 273,15 K und 1013
mbar) je Tag (Nl/d) bestimmt. Der Fermentationsprozess lief unter
ansonsten identischen Bedingungen, insbesondere unter gleicher Raumbelastung
des Fermenters, einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und
einmal unter mehrfacher Zugabe (z. B. 2 × wöchentlich). Zugegeben
wurde jeweils die Zellmasse aus 1 l einer Vorkultur von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG361, die 5 Tage bei einer Temperatur von 40°C
in Nährmedium inkubiert worden war.
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Ein
Vergleich der Menge an erzeugtem Biogas zeigte, dass bei Zugabe
von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 eine deutlich erhöhte
Menge, mindestens aber eine um 5% höhere Menge an erzeugtem
Biogas aus einer vorgegebenen Menge an organischer Trockensubstanz
erzeugt wurde als ohne Zugabe von Mikroorganismen.
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Es
zeigte sich außerdem, dass die Raumbelastung während
der Fermentation deutlich gesteigert werden konnte, mindestens jedoch
auf einen Wert von 5 kg oTS/m3d, wenn Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 zugesetzt wurden. Insbesondere
beeinflusste die erhöhte Raumbelastung die Stabilität
des Fermentationsprozesses nicht negativ, was z. B. anhand der Produktion
von Fettsäuren kontrolliert wurde.
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In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Reinkultur
von Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 eingesetzt. Ebenso können
aber auch Mischkulturen mit einem erfindungsgemäßen
Anteil an Ruminobacillus xylanolyticum SBG361 verwendet werden.
Insbesondere können Mischkulturen aus zwei oder drei Arten
von Mikroorganismen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Paenibacillus macerans, Clostridium sartagoformum und Clostridium
sporosphaeroides zugegeben werden.
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Ruminobacillus xylanolyticum SBG362
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DNA-Isolierung
-
Aus
dem Fermenter einer Biogasanlage wurden Substrat-Proben entnommen
und in ein Eppendorfreaktionsgefäß überführt.
Nach Abtrennung von nicht verdautem Pflanzenmaterial durch Zentrifugation
(30 s, 3000 rpm (Umdrehungern pro Minute) in einer Tischzentrifuge)
wurde ein Zellpellet durch Zentrifugation (30 min, 13000 rpm in
einer Tischzentrifuge) gewonnen. Die Zellen wurden resuspendiert
in 1300 μl salinem Extraktionspuffer (0,1 mol l–1 EDTA, 0,15 mol l–1 NaCl,
der 30–40 mg mit Säure gewaschenes PVPP enthielt)
und anschließend dreimal eingefroren (–80°C)
und aufgetaut (bei 56°C). Nach Lyse der Zellen (30 min
Inkubation bei 37°C nach Zugabe von 20 μl einer
Lysozymlösung von 10 mg/ml) wurden die Zellen nach Zugabe
von Protease (20 μl einer 1%igen (w/v) ProteinaseK Lösung)
und SDS (100 μl einer 10%igen Lösung) für
45 min bei 65°C inkubiert. Die DNA wurde anschliessend
mit einem Volumen Phenol, mit einem Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, (v/v/v)) und mit einem Volumen Chloroform extrahiert.
Aus dem wässrigen Überstand wurde nach Zugabe
von 1/10 Volumen einer Natriumacetat-Lösung (3,0 M, pH
5,2) die DNA mit 0,8 Volumen Isopropanol 30 Min. bei –20°C
gefällt. Die DNA wurde abzentrifugiert, zweimal mit 70%igen
Ethanol gewaschen und bei Raumtemperatur an Luft getrocknet.
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Nukleotidsequenzbestimmung
-
Zur
Bestimmung der 16S rRNA Sequenz wurde aus der isolierten DNA über
PCR das Gen für die 16S rRNA amplifiziert. Dafür
wurden die Primer mit den Sequenzen GRGTTTGATCCTGGCTCAG und ACGGHTACCTTGTTACGACTT
verwendet (angegeben in 5' → 3'Richtung; R bedeutet G oder
C; H bedeutet C, T oder A). Die als PCR-Produkte erhaltenen DNA-Stücke
wurden dann in einen Klonierungsvektor kloniert (Ligation mit dem
QIAGEN PCR-Cloning-Kit der Firma QIAGEN/Hilden unter Verwendung
des Vektors p-Drive), in E.coli transformiert (gemäß QIAGEN
PCR-Cloning-Handbook) und mittels Colony-PCR untersucht. Die erhaltenen
Colony-PCR-Produkte wurden einer Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen-Analyse
(RFLP) zur Auswahl geeigneter Klone unterzogen. Aus den jeweiligen
Klonen wurde die entsprechende Plasmid-DNA isoliert und nach der
Kettenabbruchmethode (Sanger et al., 1977) sequenziert.
-
Sequenzanalyse
-
Nach
der Sequenzanalyse der Kolonien konnte die 16S rDNA bzw. ihre Transformation
in die korrespondierende 16S rRNA mit dem Programmpaket ARB (Ludwig
et al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) phylogenetisch
analysiert werden. Anhand einer Analyse der klonierten 16S rDNA bzw.
der korrespondierenden 16S rRNA Sequenz mittels BLAST-Programm (basic
local alignment search tool) der Datenbank www.ncbi.nlm.nih.gov konnte
Kompostbakterium Klon 1B10 als nächster Verwandter ermittelt
werden.
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Isolierung und Anreicherung der Mikroorganismen
-
Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 wurden aus dem Gärsubstrat
eines Nachgärers isoliert. Dazu wurde durch ein flüssiges
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC (Carboxymethylcellulose)
und 0,2% Hefeextrakt ohne weitere Kohlenstoffquelle) Stickstoff
und Kohlendioxid (in einem Volumenverhältnis von 1:4) durchgeleitet,
anschließend Na2S zu dem Selektionsmedium
zugegeben und autoklaviert (20 Min. bei 121°C). In das
Selektionsmedium wurde eine Probe aus dem Überstand eines
Nachgärers eingebracht und für mindestens eine
Woche bei einer Temperatur von mindestes 30°C kultiviert.
Eine weitere Selektion der Flüssigkulturen erfolgte mit
Hilfe von Verdünnungsreihen bzw. durch Ausstreichen auf
feste Nährmedien. Durch Wahl eines geeigneten Nährmediums (DSMZ
Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) konnten die Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 angereichert werden.
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Bestimmung der Zelldichte
-
Um
die Zelldichte in Bezug auf lebende Bakterien zu bestimmen, wurden
jeweils 10 μl Bakterienprobe (z. B. Vorkultur, Bakterienzuchtansatz, Überstand
von Fermenterprobe) mit 2 μl BacLightTM-Farbstoff
(Invitrogen) vermischt und bei 1000 facher Vergrößerung
mikroskopiert (AXIO Imager A1, Zeiss, Jena). Unter UV-Licht mit
Nutzung zweier verschiedener Filter, kann mit dem BacLightTM-System der Anteil lebender Zellen in der
Probe bestimmt werden. Die Gesamtzellzahl wurde in einer Thomazählkammer ausgezählt.
-
Bestimmung des Zellanteils von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG362 an einer Probe-„Fishing”
-
Der
Anteil von Bakterien der Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG362
wurde durch „whole cell hybridization” nach der
in Amann et al. (1995, Microbiol. Rev. 59, 143-169) beschriebenen
Methode bestimmt.
-
Verflüssigung von cellulosehaltigem
Medium
-
Versuche
mit einer Reinkultur des hydrolytisch aktiven, fermentativen Mikroorganismus
Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 zeigten, dass der Zusatz zum
stark zähflüssigen, viskosen Carboxymethylcellulose-haltigen
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt)
zu einer sukzessiven Verflüssigung des Mediums bis hin zu
einer wasserähnlichen Konsistenz während des Bakterienwachstums
führte, was durch Schütteln des Anzuchtkolbens
und visuelle Inspektion deutlich beobachtet werden konnte.
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Verflüssigung von Gärsubstrat
-
Die
Verflüssigung eines Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt
bzw. die Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz
in einem Nassgärverfahren ist essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Gärsubstrates machte, wurde mit
einem Test bestimmt, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wurde (Substratfließtest).
Ausgangsmaterial für den Fließtest war Material
aus einer Biogasanlage mit einem Trockensubstanzanteil von ca. 8–12%.
Jeweils 500 ml Material aus einem Fermenter wurde in 1 l Schott-Flaschen
abgefüllt. Es wurden einmal 4 × 1011 Zellen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 (totautoklaviert) und einmal
4 × 1011 Zellen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG362 (lebend) in insgesamt ca. 1 ml Medium resuspendiert zugesetzt
und die Schott-Flaschen für 3 bis 7 Tage bei 40°C
inkubiert. Für die Kontrolle wurde 1 ml Medium zugegeben.
Jeweils 1,3 g der Proben wurden an den Startpunkt der schiefen Ebene
aus Metall gesetzt und auf einer cm-Skala die Fließgeschwindigkeit
(zurückgelegte Strecke pro 10 min) der jeweiligen Proben
abgelesen, die ein Maß für die Verflüssigung
bzw. die Viskosität des Gärsubstrates darstellt.
Es zeigte sich, dass die Viskosität des Fermenterinhalts
durch die Zugabe von lebenden Bakterien der Spezies Ruminobacillus
xylanolyticum SBG362 abnahm, während eine Zugabe von toten
Zellen praktisch keinen Effekt hatte.
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Verflüssigung von Biomasse
-
Während
einer Verflüssigung von Biomasse in einem Versuchsfermenter
mit einem Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen
(Temperatur 40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3
bis 3,5 kg oTS/m3d) wurde über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf der
Viskosität bestimmt (Viskosimeter von Anton Paar). Die
Verflüssigung der Biomasse lief unter ansonsten identischen
Bedingungen einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und jeweils
unter mehrfacher Zugabe von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG362. Es wurde festgestellt, dass die Zugabe von Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 eine Verringerung der Viskosität
des Substrats auf weniger als 2/3 des ursprünglichen Wertes
bewirkte.
-
Fermentation unter Zugabe von Mikroorganismen der
Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG362
-
Während
eines Fermentationsprozesses in einem Versuchsfermenter mit einem
Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen (Temperatur
~40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3 bis 3,5 kg
oTS/m3d) wurde über einen Zeitraum
von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf des gesamten
erzeugten Biogases in Normliter (Gasvolumen bei 273,15 K und 1013
mbar) je Tag (Nl/d) bestimmt. Der Fermentationsprozess lief unter
ansonsten identischen Bedingungen, insbesondere unter gleicher Raumbelastung
des Fermenters, einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und
einmal unter mehrfacher Zugabe (z. B. 2 × wöchentlich). Zugegeben
wurde jeweils die Zellmasse aus 1 l einer Vorkultur von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG362, die 5 Tage bei einer Temperatur von 40°C
in Nährmedium inkubiert worden war.
-
Ein
Vergleich der Menge an erzeugtem Biogas zeigte, dass bei Zugabe
von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 eine deutlich erhöhte
Menge, mindestens aber eine um 5% höhere Menge an erzeugtem
Biogas aus einer vorgegebenen Menge an organischer Trockensubstanz
erzeugt wurde als ohne Zugabe von Mikroorganismen.
-
Es
zeigte sich außerdem, dass die Raumbelastung während
der Fermentation deutlich gesteigert werden konnte, mindestens jedoch
auf einen Wert von 5 kg oTS/m3d, wenn Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 zugesetzt wurden. Insbesondere
beeinflusste die erhöhte Raumbelastung die Stabilität
des Fermentationsprozesses nicht negativ, was z. B. anhand der Produktion
von Fettsäuren kontrolliert wurde.
-
In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Reinkultur
von Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 eingesetzt. Ebenso können
aber auch Mischkulturen mit einem erfindungsgemäßen
Anteil an Ruminobacillus xylanolyticum SBG362 verwendet werden.
Insbesondere können Mischkulturen aus zwei oder drei Arten
von Mikroorganismen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Paenibacillus macerans, Clostridium sartagoformum und Clostridium
sporosphaeroides zugegeben werden.
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Ruminobacillus xylanolyticum SBG431
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DNA-Isolierung
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Aus
dem Fermenter einer Biogasanlage wurden Substrat-Proben entnommen
und in ein Eppendorfreaktionsgefäß überführt.
Nach Abtrennung von nicht verdautem Pflanzenmaterial durch Zentrifugation
(30 s, 3000 rpm (Umdrehungern pro Minute) in einer Tischzentrifuge)
wurde ein Zellpellet durch Zentrifugation (30 min, 13000 rpm in
einer Tischzentrifuge) gewonnen. Die Zellen wurden resuspendiert
in 1300 μl salinem Extraktionspuffer (0,1 mol l–1 EDTA, 0,15 mol l–1 NaCl,
der 30–40 mg mit Säure gewaschenes PVPP enthielt)
und anschließend dreimal eingefroren (–80°C)
und aufgetaut (bei 56°C). Nach Lyse der Zellen (30 min
Inkubation bei 37°C nach Zugabe von 20 μl einer
Lysozymlösung von 10 mg/ml) wurden die Zellen nach Zugabe
von Protease (20 μl einer 1%igen (w/v) ProteinaseK Lösung)
und SDS (100 μl einer 10%igen Lösung) für
45 min bei 65°C inkubiert. Die DNA wurde anschliessend
mit einem Volumen Phenol, mit einem Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1, (v/v/v)) und mit einem Volumen Chloroform extrahiert.
Aus dem wässrigen Überstand wurde nach Zugabe
von 1/10 Volumen einer Natriumacetat-Lösung (3,0 M, pH
5,2) die DNA mit 0,8 Volumen Isopropanol 30 Min. bei –20°C
gefällt. Die DNA wurde abzentrifugiert, zweimal mit 70%igen
Ethanol gewaschen und bei Raumtemperatur an Luft getrocknet.
-
Nukleotidsequenzbestimmung
-
Zur
Bestimmung der 16S rRNA Sequenz wurde aus der isolierten DNA über
PCR das Gen für die 16S rRNA amplifiziert. Dafür
wurden die Primer mit den Sequenzen GRGTTTGATCCTGGCTCAG und ACGGHTACCTTGTTACGACTT
verwendet (angegeben in 5' → 3'Richtung; R bedeutet G oder
C; H bedeutet C, T oder A). Die als PCR-Produkte erhaltenen DNA-Stücke
wurden dann in einen Klonierungsvektor kloniert (Ligation mit dem
QIAGEN PCR-Cloning-Kit der Firma QIAGEN/Hilden unter Verwendung
des Vektors p-Drive), in E.coli transformiert (gemäß QIAGEN
PCR-Cloning-Handbook) und mittels Colony-PCR untersucht. Die erhaltenen
Colony-PCR-Produkte wurden einer Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen-Analyse
(RFLP) zur Auswahl geeigneter Klone unterzogen. Aus den jeweiligen
Klonen wurde die entsprechende Plasmid-DNA isoliert und nach der
Kettenabbruchmethode (Sanger et al., 1977) sequenziert.
-
Sequenzanalyse
-
Nach
der Sequenzanalyse der Kolonien konnte die 16S rDNA bzw. ihre Transformation
in die korrespondierende 16S rRNA mit dem Programmpaket ARB (Ludwig
et al., Nucleic Acids Research. 2004. 32, 1363-1371) phylogenetisch
analysiert werden. Anhand einer Analyse der klonierten 16S rDNA bzw.
der korrespondierenden 16S rRNA Sequenz mittels BLAST-Programm (basic
local alignment search tool) der Datenbank www.ncbi.nlm.nih.gov konnte
Porphyromonadaceae sp. D14B-4E als nächster Verwandter
ermittelt werden.
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Isolierung und Anreicherung der Mikroorganismen
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Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 wurden aus dem Gärsubstrat
eines Nachgärers isoliert. Dazu wurde durch ein flüssiges
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC (Carboxymethylcellulose)
und 0,2% Hefeextrakt ohne weitere Kohlenstoffquelle) Stickstoff
und Kohlendioxid (in einem Volumenverhältnis von 1:4) durchgeleitet,
anschließend Na2S zu dem Selektionsmedium
zugegeben und autoklaviert (20 Min. bei 121°C). In das
Selektionsmedium wurde eine Probe aus dem Überstand eines
Nachgärers eingebracht und für mindestens eine
Woche bei einer Temperatur von mindestes 30°C kultiviert.
Eine weitere Selektion der Flüssigkulturen erfolgte mit
Hilfe von Verdünnungsreihen bzw. durch Ausstreichen auf
feste Nährmedien. Durch Wahl eines geeigneten Nährmediums (DSMZ
Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt) konnten die Bakterien
Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 angereichert werden.
-
Bestimmung der Zelldichte
-
Um
die Zelldichte in Bezug auf lebende Bakterien zu bestimmen, wurden
jeweils 10 μl Bakterienprobe (z. B. Vorkultur, Bakterienzuchtansatz, Überstand
von Fermenterprobe) mit 2 μl BacLightTM-Farbstoff
(Invitrogen) vermischt und bei 1000 facher Vergrößerung
mikroskopiert (AXIO Imager A1, Zeiss, Jena). Unter UV-Licht mit
Nutzung zweier verschiedener Filter, kann mit dem BacLightTM-System der Anteil lebender Zellen in der
Probe bestimmt werden. Die Gesamtzellzahl wurde in einer Thomazählkammer ausgezählt.
-
Bestimmung des Zellanteils von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG431 an einer Probe-„Fishing”
-
Der
Anteil von Bakterien der Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG431
wurde durch „whole cell hybridization” nach der
in Amann et al. (1995, Microbiol. Rev. 59, 143-169) beschriebenen
Methode bestimmt.
-
Verflüssigung von cellulosehaltigem
Medium
-
Versuche
mit einer Reinkultur des hydrolytisch aktiven, fermentativen Mikroorganismus
Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 zeigten, dass der Zusatz zum
stark zähflüssigen, viskosen Carboxymethylcellulose-haltigen
Selektionsmedium (DSMZ Medium 520 plus 1% CMC und 0,2% Hefeextrakt)
zu einer sukzessiven Verflüssigung des Mediums bis hin zu
einer wasserähnlichen Konsistenz während des Bakterienwachstums
führte, was durch Schütteln des Anzuchtkolbens
und visuelle Inspektion deutlich beobachtet werden konnte.
-
Verflüssigung von Gärsubstrat
-
Die
Verflüssigung eines Gärsubstrates mit hohem Trockensubstanzgehalt
bzw. die Aufrechterhaltung einer flüssig-breiigen Konsistenz
in einem Nassgärverfahren ist essentiell, um einen reibungslosen
und kostengünstigen Ablauf des technischen Prozesses zu
gewährleisten. Der Effekt, den die Zugabe von Mikroorganismen
auf die Konsistenz des Gärsubstrates machte, wurde mit
einem Test bestimmt, in dem das Fließverhalten von Substratproben
auf einer schiefen Ebene gemessen wurde (Substratfließtest).
Ausgangsmaterial für den Fließtest war Material
aus einer Biogasanlage mit einem Trockensubstanzanteil von ca. 8–12%.
Jeweils 500 ml Material aus einem Fermenter wurde in 1 l Schott-Flaschen
abgefüllt. Es wurden einmal 4 × 1011 Zellen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 (totautoklaviert) und einmal
4 × 1011 Zellen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG431 (lebend) in insgesamt ca. 1 ml Medium resuspendiert zugesetzt
und die Schott-Flaschen für 3 bis 7 Tage bei 40°C
inkubiert. Für die Kontrolle wurde 1 ml Medium zugegeben.
Jeweils 1,3 g der Proben wurden an den Startpunkt der schiefen Ebene
aus Metall gesetzt und auf einer cm-Skala die Fließgeschwindigkeit
(zurückgelegte Strecke pro 10 min) der jeweiligen Proben
abgelesen, die ein Maß für die Verflüssigung
bzw. die Viskosität des Gärsubstrates darstellt.
Es zeigte sich, dass die Viskosität des Fermenterinhalts
durch die Zugabe von lebenden Bakterien der Spezies Ruminobacillus
xylanolyticum SBG431 abnahm, während eine Zugabe von toten
Zellen praktisch keinen Effekt hatte.
-
Verflüssigung von Biomasse
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Während
einer Verflüssigung von Biomasse in einem Versuchsfermenter
mit einem Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen
(Temperatur 40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3
bis 3,5 kg oTS/m3d) wurde über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf der
Viskosität bestimmt (Viskosimeter von Anton Paar). Die
Verflüssigung der Biomasse lief unter ansonsten identischen
Bedingungen einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und jeweils
unter mehrfacher Zugabe von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum
SBG431. Es wurde festgestellt, dass die Zugabe von Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 eine Verringerung der Viskosität
des Substrats auf weniger als 2/3 des ursprünglichen Wertes
bewirkte.
-
Fermentation unter Zugabe von Mikroorganismen der
Spezies Ruminobacillus xylanolyticum SBG431
-
Während
eines Fermentationsprozesses in einem Versuchsfermenter mit einem
Volumen von 150 l unter realistischen Anlagenbedingungen (Temperatur
~40°C, durchschnittliche Raumbelastung von 3 bis 3,5 kg
oTS/m3d) wurde über einen Zeitraum
von mehreren Wochen bis Monaten der zeitliche Verlauf des gesamten
erzeugten Biogases in Normliter (Gasvolumen bei 273,15 K und 1013
mbar) je Tag (Nl/d) bestimmt. Der Fermentationsprozess lief unter
ansonsten identischen Bedingungen, insbesondere unter gleicher Raumbelastung
des Fermenters, einmal ohne die Zugabe von Mikroorganismen ab und
einmal unter mehrfacher Zugabe (z. B. 2 × wöchentlich). Zugegeben
wurde jeweils die Zellmasse aus 1 l einer Vorkultur von Ruminobacillus
xylanolyticum SBG431, die 5 Tage bei einer Temperatur von 40°C
in Nährmedium inkubiert worden war.
-
Ein
Vergleich der Menge an erzeugtem Biogas zeigte, dass bei Zugabe
von Mikroorganismen Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 eine deutlich erhöhte
Menge, mindestens aber eine um 5% höhere Menge an erzeugtem
Biogas aus einer vorgegebenen Menge an organischer Trockensubstanz
erzeugt wurde als ohne Zugabe von Mikroorganismen.
-
Es
zeigte sich außerdem, dass die Raumbelastung während
der Fermentation deutlich gesteigert werden konnte, mindestens jedoch
auf einen Wert von 5 kg oTS/m3d, wenn Mikroorganismen
Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 zugesetzt wurden. Insbesondere
beeinflusste die erhöhte Raumbelastung die Stabilität
des Fermentationsprozesses nicht negativ, was z. B. anhand der Produktion
von Fettsäuren kontrolliert wurde.
-
In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Reinkultur
von Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 eingesetzt. Ebenso können
aber auch Mischkulturen mit einem erfindungsgemäßen
Anteil an Ruminobacillus xylanolyticum SBG431 verwendet werden.
Insbesondere können Mischkulturen aus zwei oder drei Arten
von Mikroorganismen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Paenibacillus macerans, Clostridium sartagoformum und Clostridium
sporosphaeroides zugegeben werden.
-
Der
Einsatz von Mikroorganismen der Gattung Ruminobacillus führt
zu einer deutlichen Verbesserung von Effizienz und Wirkungsgrad
von Anlagen zur Verflüssigung von Biomasse wie auch von
Biogasanlagen.
-
Es folgt ein
Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005012367
A1 [0058]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Ergebnisse
des Biogas-Messprogramms”, 2005, Hrsgb. Fachagentur Nachwachsende
Rohstoffe e. V., Gülzow [0013]
- - „Ergebnisse des Biogas-Messprogramms”, 2005,
Hrsgb. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., Gülzow [0013]
- - „Ergebnisse des Biogas-Messprogramms”, 2005,
Hrsgb. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., Gülzow [0014]
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7. überarbeitete Auflage, 1992, Georg Thieme Verlag, S.
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