DE102009024631A1

DE102009024631A1 - Sitzvorrichtung

Info

Publication number: DE102009024631A1
Application number: DE102009024631A
Authority: DE
Inventors: Peter Probst; Norbert Dipl.-Ing. Scheuren
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2009-06-12
Filing date: 2009-06-12
Publication date: 2010-02-18

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Sitzvorrichtung (1), insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit zumindest einem in zumindest einer Schiene (3) geführten und arretierbaren Sitzfuß (2). Durch Ausbildung einer elektrischen Kontaktverbindung als elektrische Schleifkontaktverbindung (5) lässt sich eine bzgl. Aus- und Einbau bedienerfreundliche Bestromung von sitzseitigen Stromverbrauchern darstellen. Des Weiteren kann die elektrische Schleifkontaktverbindung (5) auch zum Datenaustausch mit elektrischen Sitzkomponenten verwendet werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sitzvorrichtung, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Aus der DE 27 51 652 C2 ist ein elektrisches Kontaktschienensystem bekannt, das eine metallische Profilschiene aufweist, bei der im Inneren mehrere in Isolierstreifen eingebettete elektrische Leiter angeordnet sind. In diese Kontaktschiene ist ein als Adapter ausgeformter Schlitten einführbar, der mit Kontaktträgern ausgestattet ist, die mit den in Isolierstreifen eingebetteten elektrischen Leitern elektrisch leitend in Kontakt treten können, nachdem der Schlitten in die Kontaktschienen eingeführt worden ist.
Aus der DE 10 2005 023 007 B3 ist eine Befestigungseinrichtung zum lösbaren Befestigen eines Sitzes, umfassend eine Befestigungsschiene, bekannt. Die Befestigungsschiene weist Lochungen auf, an die Rastelemente in Größe und Kontur angepasst sind. Diese aus Lochung und Rastelementen aufgebaute Befestigungseinrichtung kann durch das Betätigen eines Verrieglerbalkens geöffnet werden, sodass der Fahrzeugsitz durch Laufrollen unterstützt gegenüber der Befestigungsschiene verschoben werden kann. Durch Federkräfte werden bei Loslassen des Verrieglerbalkens die Rastelemente in die Lochung eingreifen und den Fahrzeugsitz arretieren.
Falls ein solcher Fahrzeugsitz elektrische Komponenten aufweist, so müssen diese mit Strom versorgt werden. Da der Fahrzeugsitz allerdings nicht stationär sondern beweglich ausgebildet ist, muss dies bei der Ausbildung der Stromversorgungskopplung berücksichtigt werden. Nun ist es denkbar, eine solche Stromversorgungskopplung durch Leiter mit einem Stecker und einer Buchse zu bewerkstelligen. Nachteilig hieran ist der umständliche Ein- und Ausbau eines solchen Fahrzeugsitzes, da immer darauf geachtet werden muss, dass vor dem Ausbau und nach dem Einbau des Fahrzeugsitzes die Stromversorgungskopplung getrennt bzw. verbunden werden muss.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Sitzvorrichtung eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine bedienerfreundlichen Ein- und Ausbaumöglichkeit auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine zumindest einen in einer Schiene geführten und arretierbaren Sitzfuß aufweisende Sitzvorrichtung mit zumindest einem gegenüber einem solchen Sitzfuß stationären Kontaktelement auszustatten und zwischen einem solchen Sitzfuß und einem solchen stationären Kontaktelement eine Schleifkontaktverbindung zur Bestromung von sitzseitigen Stromverbrauchern und/oder zum Datenaustausch mit elektrischen Sitzkomponenten anzuordnen. Durch die Ausbildung der elektrischen Kopplung der Sitzeinrichtung als Schleifkontaktverbindung ist ein problemloser und bedienerfreundlicher Ein- und Ausbau einer solchen Sitzvorrichtung ermöglicht. Bei einer solchen mit einem Schleifkontakt ausgebildeten Sitzvorrichtung muss beim Ausbau die elektrische Kopplung nicht in einem separaten Arbeitsschritt getrennt werden und beim Einbau dieselbe auch nicht wieder verbunden werden, da durch den Schleifkontakt automatisch beim Ausbau der elektrische Kontakt unterbrochen und beim Einbau derselbe wieder hergestellt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein solches stationäres Kontaktelement als eine schienenseitige Leiterbahn ausgebildet. Dabei kann eine solche elektrische Schleifkontaktverbindung als sitzfußseitiger, federbeaufschlagter Kontaktpin in Art eines Kohle- oder Bürstenkontaktes oder als sitzfußseitige drehbar gelagerte Klinke mit Kontaktpin, ebenfalls über Feder oder Nocke an die Leiterbahn angepresst, ausgebildet sein. Vorteilhaft ist die Federbeaufschlagung des Kontaktpins, da der Kontaktpin durch die Feder mit einem gewissen Druck auf die Leiterbahn gedrückt wird und somit ein elektrischer Kontakt zwischen Kontaktpin und Leiterbahn sichergestellt ist.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in ande ren Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
Es zeigen, jeweils schematisch:
1 einen Querschnitt durch einen Sitzfuß in Einbaulage mit der Schiene,
2 einen Querschnitt durch einen Sitzfuß in Einbaulage mit einem Schienenprofil und einer Arretiervorrichtung.
In der 1 ist eine Sitzvorrichtung 1 repräsentiert durch ihren Sitzfuß 2, der in einer Schiene 3 arretierbar angeordnet ist und durch diese bei gelöster Arretiereinrichtung in seiner Bewegung geführt wird. Des Weiteren ist der Sitzfuß 2 mit einer Aussparung 4 versehen, in der eine elektrische Schleifkontaktverbindung 5 zumindest teilweise versenkt ist. Des Weiteren weist die Aussparung 4 eine Kontaktstelle 6 auf, die gegenüber dem Sitzfuß 2 isoliert eingebaut ist und die mit einem Leiter 7 zur Übertragung von elektrischem Strom oder elektrischen Signalen verbunden ist. In der Aussparung 4 zwischen der elektrischen Schleifkontaktverbindung 5 und der Kontaktstelle 6 ist ein Federelement 8 angeordnet, das die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 aus der Aussparung 4 herausdrückt.
Schienenseitig ist ein stationäres Kontaktelement 9, z. B. in Form einer Leiterbahn, angeordnet, wobei durch das Federelement 8 die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 auf ein stationäres Kontaktelement 9 gedrückt wird. Durch die Krafteinwirkung des Federelements 8 ist ein elektrischer Kontakt zwischen der elektrischen Schleifkontaktverbindung 5 und dem stationären Kontaktelement 9 auch bei einer Bewegung des Sitzfußes 2 in der Schiene 3 sichergestellt. Elektrisch leitend ist die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 über das Federelement 8 mit der in der Aussparung 4 angeordneten Kontaktstelle verbunden, sodass elektrische Energie und/oder Signale zwischen dem stationären Kontaktelement 9 und dem elektrischen Leiter 7 der Sitzvorrichtung 1 über die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 und ggf. über das Federelement 8 übertragen werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das stationäre Kontaktelement 9 außerhalb der Schiene 3 seitlich angeordnet und erstreckt sich zumindest teilweise über die Länge der Schiene 3. Damit die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 mit dem stationären Kontaktelement 9 in Verbindung treten kann, muss die Schiene 3 mit einem Langloch 10 entlang und gegenüberliegend dem stationären Kontaktelement 9 versehen sein. Es ist aber auch denkbar, das stationäre Kontaktelement 9 im Bereich einer Öffnung 11 anzuordnen, durch die der Sitzfuß 2 aus der Schiene 3 hindurch ragt. In diesem Fall könnte man auf die Ausbildung eines Langloches 10 verzichten, da zweckmäßigerweise die Öffnung 11 so vergrößert werden kann, dass die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 ebenfalls aus der Öffnung 11 hinausragt und mit dem entsprechend angeordneten stationären Kontaktelement 9 elektrisch leitend in Kontakt treten kann. Ebenso ist eine Anordnung des stationären Kontaktelements 9 auf der der Öffnung 11 gegenüberliegenden Seite, also auf dem Schienenboden 12 denkbar. Auch ist von der Erfindung umfasst, dass nicht zwingender Weise das stationäre Kontaktelement 9 außerhalb der Schiene 3 angeordnet sein muss, sondern dass das stationäre Kontaktelement innerhalb der Schiene 3 anordenbar ist oder in die Schiene 3 integriert sein kann. In diesem Fall kann auf die Ausbildung eines Langloches 10 verzichtet werden, wobei beachtet werden muss, dass das stationäre Kontaktelement 9 gegenüber der Schiene 3 elektrisch isoliert sein sollte, falls die Schiene 3 aus Metall ausgebildet ist.
Analog zur gegenüber der Schiene 3 elektrisch isolierten Anordnung des stationären Kontaktelements 9 ist es ebenso zweckmäßig die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 so mit einer elektrischen Isolation 13 zu versehen, dass die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 sowohl gegenüber dem Sitzfuß 2 und gegenüber der Schiene 3 elektrisch isoliert ist. Demzufolge sollte natürlich auch darauf geachtet werden, dass das Federelement 8 ebenfalls elektrisch vom Sitzfuß 2 isoliert ist.
In einer weiteren Ausführungsform ist entgegen der oben beschriebenen Anordnung und Ausbildung des stationären Kontaktelements 9 und der elektrischen Schleifkontaktverbindung 5 auch denkbar, das stationäre Kontaktelement 9 über ein Federelement 8 mit der elektrischen Schleifkontaktverbindung 5 leitend zu verbinden, wobei in diesem Fall das stationäre Kontaktelement 9 nicht als Leiterbahn angeordnet ist. In diesem Fall ist die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 ebenfalls stationär ausgebildet, während in dem Sitzfuß 2 die Aussparung 4 als Langloch ausgebildet sein müsste. Dementsprechend ist auch die Kontaktstelle 6 in Art einer Leiterbahn auszubilden. Diese Anordnung ist im Falle eines schlittenartigen, durchgehenden Sitzfußes denkbar. Bewegt sich nun die Sitzvorrichtung 1 relativ zur Schiene 3, so wird die elektrische Schleifkontaktverbindung 5, die stationär mit dem stationären Kontaktelement 9 ausgebildet ist, durch die zwischen dem stationären Kontaktelement 9 und der elektrischen Schleifkontaktverbindung 5 angeordneten Federelement 8 so auf die Kontaktstelle 6 gepresst, dass die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 schleifend und mit elektrischem Kontakt auf der Kontaktstelle 6 entlang schleift. Auch in dieser Ausführungsform ist das stationäre Kontaktelement 9 außerhalb der Schiene 3, integriert in die Schiene 3 oder innerhalb der Schiene 3 angeordnet, denkbar. Dementsprechend ist die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 anzuordnen. Es sei nun darauf hingewiesen, dass eine solche Sitzvorrichtung 1 mit mehreren Sitzfüßen 2, mehreren Schienen 3 und wenn es notwendig und sinnvoll erscheint, auch mit mehreren stationären Kontaktelementen 9, elektrischen Schleifkontaktverbindungen 5, Federelementen 8 und Kontaktstellen 6 ausgestattet sein.
In einer weiteren Ausführungsform ist eine solche Sitzvorrichtung 1 mit einer Arretiereinrichtung 14 ausgestattet, die zur Fixierung des Sitzfußes in/an der Schiene 3 ggf. mit Arretierungspins 15, 15' ausgestattet ist, die zur Arretierung der Sitzvorrichtung in dafür vorgesehene Aussparungen 16, 16' der Schiene 3 hineingreifen können. Bei einer so ausgebildeten Arretiereinrichtung 14 bzw. ganz allgemein, muss im Falle einer Arretiereinrichtung 14 zur Fixierung des Sitzfußes 2 in/an der Schiene 3 darauf geachtet werden, dass die Arretiereinrichtung 14 mit all ihren Komponenten von dem stationären Kontaktelement 9 beabstandet ist bzw. von diesem elektrisch isoliert ist. Im Falle der in 2 gezeigten Ausführungsform der Arretiereinrichtung 14 ist somit darauf zu achten, dass die Arretierungspins 15, 15' von dem stationären Kontaktelement 9 beabstandet bleiben bzw. kürzer als die elektrische Schleifkontaktverbindung 5 ausgebildet sind und/oder zu dem stationären Kontaktelement 9 elektrisch isoliert sind.
Über eine solche elektrische Schleifkontaktverbindung 5 lässt sich ein elektrischer Leiter bzw. ein elektrisches Netz 7 einer Sitzvorrichtung 1 elektrisch bestromen. Des Weiteren ist auch über die gleiche elektrische Schleifkontaktverbindung 5 oder über Weitere ein Datenaustausch zwischen dem gleichen stationären Kontaktelement 9 oder weiteren stationären Kontaktelementen 9 und dem elektrischen Netz 7 der Sitzvorrichtung 1 durchführbar.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 2751652 C2 [0002]
- DE 102005023007 B3 [0003]

Claims

Sitzvorrichtung (1), insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit zumindest einem in zumindest einer Schiene (3) geführten und arretierbaren Sitzfuß (2), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem solchen Sitzfuß (2) und zumindest einem gegenüber einem solchen Sitzfuß (2) stationären Kontaktelement (9) zumindest eine elektrische Schleifkontaktverbindung (5) zur Bestromung von sitzseitigen Stromverbrauchern und/oder zum Datenaustausch mit elektrischen Sitzkomponenten vorgesehen ist.
Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein solches stationäres Kontaktelement (9) als eine schienenseitige Leiterbahn und/oder dass eine solche elektrische Schleifkontaktverbindung (5) als sitzfußseitiger, federbeaufschlagter Kontaktpin ausgebildet sind/ist.
Sitzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Arretiereinrichtung zur Fixierung des zumindest einen Sitzfußes (2) in/an der zumindest einen Schiene (3) von dem stationären Kontaktelement (9) beabstandet und/oder elektrischen isoliert ist.