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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Bestimmung der
Position eines Objekts, insbesondere in einem Gebäude.
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Die
Feststellung der Position eines Objekts, beispielsweise einer Person,
eines Tieres oder eines Gegenstandes innerhalb von Gebäuden kann
sich schwierig gestalten, da GPS im Allgemeinen innerhalb von Gebäuden nicht
funktioniert und andere Verfahren meist eine komplizierte Ausrüstung des
Gebäudes
mit zusätzlicher
Technik benötigen.
Es ist ein System bekannt, das den Luftdruck an einer zentralen
Stelle misst und daraus auf ein Vorhandensein von Personen in einem
Gebäude
schließt
(Patel;, S. N. et al: ”Detecting
Human Movement by Differential Air Pressure Sensing in HVAC System
Ductwork; An Exploration in Infrastructure Mediated Sensing”).
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Aus
EP 0 694 792 ist eine Einrichtung
zur Positionserfassung bekannt, wobei durch einen Schallerzeuger
ein Schallsignal erzeugt wird, das über einen Schallübertragungskanal übertragen
wird und durch eine Schallaufnahmevorrichtung am Objekt aufgenommen
wird. Anschließend
wird der Laufzeitunterschied zwischen dem Ort des Schallerzeugers
und der Schallaufnahmevorrichtung berechnet. Die Position des Objekts
wird u. a. mit Hilfe des berechneten Laufzeitunterschiedes bestimmt.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein System zur
Bestimmung der Position eines Objekts, insbesondere innerhalb eines
Gebäudes,
bereitzustellen, das einfach realisiert werden kann und insbesondere
weniger zusätzliche
technische Komponenten benötigt.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch das Verfahren gemäß Anspruch
1 sowie durch die Anordnung gemäß Anspruch
14.
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In
einem Verfahren zur Bestimmung der Position eines Objekts wird durch
einen Schallerzeuger ein charakteristisches Schallsignal erzeugt.
Bei dem Schallerzeuger kann es sich beispielsweise um eine Komponente
handeln, die ohnehin in einem Gebäude vorhanden ist, beispielsweise
das Gebläse
einer Klima- oder Lüftungsanlage
des Gebäudes.
Wichtig hierbei ist, dass der Schallerzeuger ein charakteristisches
Schallsignal erzeugen kann, das von einer Schallaufnahmevorrichtung,
wie beispielsweise einem Mikrofon, das am Objekt positioniert ist,
aufgenommen und als charakteristisches Schallsignal identifiziert
werden kann. Sofern beispielsweise das Gebläse einer Klima- oder Lüftungsanlage
ein solches charakteristisches Schallsignal nicht selbst erzeugen
kann, ist es möglich,
dieses Schallsignal zu modulieren. Bevorzugt ist es, dass der Schallerzeuger
ein für
Menschen und/oder Tiere nicht hörbares charakteristisches
Schallsignal, beispielsweise im Ultraschallbereich, erzeugt, so
dass unangenehme Störungen
bei der Durchführung
des Verfahrens bei anwesenden Personen oder Tieren vermieden werden
können.
Bei dem erzeugten Schallsignal kann es sich beispielsweise um ein
farbiges Rauschen handeln. Das charakteristische Schallsignal kann
auch durch einen separaten Schallerzeuger erzeugt werden, der zusätzlich zu
einer ohnehin in einem Gebäude
vorhandenen Komponente, beispielsweise einem Gebläse, verwendet
wird. Hierbei kann es sich z. B. um einen Lautsprecher handeln,
der in der Nähe
des Gebläses
angeordnet wird, so dass er das charakteristische Schallsignal ausgeben
kann, das dann über einen Übertragungskanal,
beispielsweise über
den Lüftungsschacht
der Klima- und/oder Lüftungsanlage,
zum Objekt übertragen
wird.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahrensschritt
wird ein Zeitsignal zum Zeitpunkt t1 der Erzeugung
des charakteristischen Schallsignals vom Schallerzeuger zum Objekt übermittelt.
Dies erfolgt vorzugsweise von einer mit dem Schallerzeuger verbundenen
Sendevorrichtung an eine am Objekt befindliche Empfangsvorrichtung.
Hierbei wird besonders bevorzugt eine Funkverbindung verwendet,
so dass das Objekt bzw. die Empfangsvorrichtung am Objekt nicht
mit einem Kabel verbunden werden muss. Das charakteristische Schallsignal,
das durch den Schallerzeuger erzeugt wurde und über den Schallübertragungskanal übertragen
wurde, wird durch eine Schallaufnahmevorrichtung, die am Objekt
positioniert ist, aufgenommen. Hierbei kann es sich um ein Mikrofon
handeln. Es steht somit am Objekt das charakteristische Schallsignal
sowie weiterhin die Wellenform möglicher
weiterer Schallsignalanteile zur Verfügung. Das Schallsignal wurde über den
Schallübertragungskanal
mit der Schallgeschwindigkeit von 300 m/s übertragen, während die Übermittlung
des Zeitsignals vom Schallerzeuger zum Objekt vorzugsweise über die
Sendevorrichtung zur Empfangsvorrichtung mit Lichtgeschwindigkeit, d.
h. praktisch ohne Zeitverzögerung,
erfolgt. Anschließend
erfolgt ein Berechnen des Laufzeitunterschieds Δt zwischen
dem Zeitpunkt t1 des empfangenen Zeitsignals,
das den Zeitpunkt t1 der Erzeugung des charakteristischen
Schallsignals kennzeichnet, und dem Zeitpunkt t2 des
aufgenommenen charakteristischen Schallsignals, das über den
Schallübertragungskanal übertragen
wurde. Anschließend
erfolgt die Bestimmung der Position des Objekts basierend auf dem
berechneten Laufzeitunterschied Δt.
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Alternativ
oder zusätzlich
zum Übermitteln eines
Zeitsignals zum Zeitpunkt der Erzeugung des charakteristischen Schallsignals
kann auch eine Wellenform des charakteristischen Schallsignals vom Schallerzeuger
zum Objekt übermittelt
werden. Dies bedeutet, dass das Objekt somit über die Information verfügt, wie
das charakteristische Schallsignal aussieht, d. h. wie seine Wellenform
beschaffen ist. Somit können
beispielsweise durch eine Berechnungsvorrichtung am Objekt die Schallsignale,
die über
die Schallaufnahmevorrichtung, die am Objekt positioniert ist, erfasst
werden, mit der Wellenform des charakteristischen Schallsignals
abgeglichen werden. Sobald hier eine Übereinstimmung festgestellt
wird, wird dieses Schallsignal als charakteristisches Schallsignal
identifiziert. Dieses Schallsignal unterliegt selbstverständlich der
durch die gegenüber
der Lichtgeschwindigkeit langsameren Schallgeschwindigkeit bedingten
Verzögerung.
Basierend auf dem Laufzeitunterschied zwischen dem Zeitpunkt der akustischen
Erfassung des charakteristischen Schallsignals (d. h. der Identifizierung
basierend auf der übermittelten
Wellenform des charakteristischen Schallsignals) und dem Zeitpunkt,
zu dem die Wellenform des charakteristischen Schallsignals übermittelt
und empfangen wurde, wird die Position des Objekts bestimmt.
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Hierbei
ist zu beachten, dass der Zeitpunkt, zu dem die Wellenform des charakteristischen Schallsignals übermittelt
wurde, praktisch der gleiche Zeitpunkt ist, zu dem diese Wellenform
am Objekt erfasst wurde, da die Übermittlung
der Wellenform in Lichtgeschwindigkeit, beispielsweise über Funk,
erfolgt.
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Sämtliche
Merkmale, die in der vorliegenden Anmeldung in Bezug auf die Übermittlung
des Zeitsignals zum Objekt beschrieben werden, finden auch auf die Übermittlung
der Wellenform des charakteristischen Schallsignals Anwendung.
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Die Übermittlung
des Zeitsignals von der mit dem Schallerzeuger verbundenen Sendevorrichtung an
die am Objekt befindliche Empfangsvorrichtung kann kabellos aber
auch kabelgebunden erfolgen. Die Sendevorrichtung und die Empfangsvorrichtung können in
diesem Fall einfache Schnittstellen, z. B. Kabelbuchsen, sein, mit
denen das Übertragungskabel
verbunden ist. Eine drahtlose Übertragung,
beispielsweise über
Funk, ist jedoch bevorzugt, damit sich das Objekt frei im Raum bewegen
kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders zur Bestimmung der Position des Objekts in
einem Gebäude,
da hier übliche
Verfahren, beispielsweise GPS, nicht zur Verfügung stehen. Bei einem Gebäude muss
es sich nicht zwangsweise um ein allseits umschlossenes Gebäude handeln.
Es kann sich beispielsweise auch um ein Gebäude handeln, das lediglich überdacht
ist, so dass hier z. B. eine GPS-Navigation nicht möglich ist.
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Besonders
bevorzugt erfolgt die Bestimmung der Position des Objekts zusätzlich oder
alternativ zum Laufzeitunterschied Δt basierend
auf der Wellenform des aufgenommenen charakteristischen Schallsignals,
wobei neben dem charakteristischen Schallsignal weitere aufgenommene
Schallsignalanteile berücksichtigt
werden können.
Das über
den Übertragungskanal,
beispielsweise einem Lüftungsschacht, übertragene Schallsignal,
das das charakteristische Schallsignal beinhaltet, weist eine Wellenform
auf, die durch die räumlichen
oder geometrischen Gegebenheiten des Übertragungskanals beeinflusst
wird. In Abhängigkeit
davon, an welcher Stelle das Schallsignal den Übertragungskanal, wie beispielsweise
den Lüftungskanal,
verlässt,
um z. B. in einen Raum eines Gebäudes
einzutreten, weist das dort messbare Schallsignal besondere Eigenschaften
in seiner Wellenform auf, die ausgewertet werden können. Anders
ausgedrückt,
wird die Wellenform des Schallsignals durch die räumlichen
Gegebenheiten des Übertragungskanals
beeinflusst. Diese räumlichen
Gegebenheiten, beispielsweise die Abmessungen und/oder die Form
und/oder die Länge
des Übertragungskanals
werden vor Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfasst und
gespeichert und verschiedenen Übertragungsprofilen zugeordnet.
Somit kann das beispielsweise in einem Raum des Gebäudes gemessene
Schallsignal einem dieser Übertragungsprofile
zugeordnet werden, sofern es eine ausreichend große Ähnlichkeit
zu diesem Profil aufweist. Somit kann festgestellt werden, dass
sich das Objekt beispielsweise in dem Raum des Gebäudes aufhält, der
diesem charakteristischen Übertragungsprofil
zugeordnet ist.
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Eine
genauere Bestimmung der Position des Objekts, beispielsweise in
diesem Raum, kann z. B. zunächst
basierend auf dem ermittelten Laufzeitunterschied erfolgen. Durch
diesen Laufzeitunterschied ist es möglich, die Entfernung des Objekts
vom Schallerzeuger festzustellen. Hierbei kann die Länge des
Schallübertragungskanals,
beispielsweise des Lüftungsschachts,
berücksichtigt
werden. Beim Austritt des Schallsignals aus dem Lüftungsschacht,
z. B. in einem Raum, muss das Schallsignal noch die Entfernung vom
Ausgang des Lüftungsschachts
bis zum Objekt zurücklegen.
Somit kann über
den Laufzeitunterschied festgestellt werden, in welcher Entfernung sich
das Objekt vom Ausgang des Lüftungsschachts befindet.
Hierdurch ergibt sich eine Kreisbahn um den Ausgang des Lüftungsschachts,
auf der sich das Objekt befinden kann. Eine genauere Eingrenzung der
Position des Objekts in einem Raum kann beispielsweise durch Berücksichtigung
der Wellenform des aufgenommenen Schallsignals, das das charakteristische
Schallsignal beinhalten kann, erfolgen. Hierfür können beispielsweise im Vorhinein
Schallprofile an verschiedenen Punkten, an denen sich das Objekt
beispielsweise innerhalb eines Raums im Gebäude aufhalten kann, erstellt
werden. Hierfür
wird ein Schallsignal, das das charakteristische Schallsignal beinhalten
kann, an diesen verschiedenen Punkten aufgenommen. Dies kann durch
ein Mikrofon erfolgen. Die Wellenform des aufgenommenen Schallsignals
wird für
jeden dieser Punkte gespeichert, so dass jedem dieser Punkte ein
Schallprofil zugeordnet werden kann. Dieses Schallprofil wird beeinflusst durch
die räumlichen
Gegebenheiten, d. h. durch die Abmessungen, durch Gegenstände und
weitere Eigenschaften des Raumes, in dem sich das Objekt befindet.
Abhängig
von der Position des Objekts im Raum ändert sich der räumliche
Abstand, beispielsweise zu den Wänden
des Raums oder zu anderen Gegenständen, was zu einer Veränderung
des Schallprofils der aufgenommenen Wellenform an jedem dieser Punkte
führt.
Die Bestimmung der Position des Objekts in einem Raum kann somit
durch Vergleich des aufgenommenen Schallsignals mit den gespeicherten
Schallprofilen erfolgen. Hierbei kann die Position des Objekts als
diejenige definiert werden, an der die Ähnlichkeit der beiden Signale
einen definierten Schwellenwert überschreitet.
In Kombination mit dem über
den Laufzeitunterschied ermittelten Abstand des Objekts vom Ausgang
des Übertragungskanals
kann eine ausreichend genaue Bestimmung der Position des Objekts
im Raum erfolgen.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist es möglich,
einen zweiten Schallerzeuger vorzusehen, durch den ein zweites charakteristisches
Schallsignal erzeugt wird. Dieser zweite Schallerzeuger ist vorzugsweise derart
räumlich
angeordnet, dass er sich nicht zwischen dem ersten Schallerzeuger
und dem Objekt befindet. Bevorzugt ist es, dass der zweite Schallerzeuger
vom Objekt aus betrachtet in einer anderen Richtung angeordnet ist
als der erste Schallerzeuger, insbesondere in eine entgegengesetzte
Richtung. Dies bedeutet, dass das Objekt sich im Wesentlichen zwischen
dem ersten und dem zweiten Schallerzeuger befindet. Alternativ kann
es ausreichend sein, dass der Winkel, der durch eine gedachte Verbindung
vom ersten Schallerzeuger zum Objekt und vom Objekt zum zweiten
Schallerzeuger gebildet wird, größer als
30°, bevorzugt
größer als
60° und
besonders bevorzugt größer als
90° ist.
Die bisher beschriebenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden auch auf den zweiten Schallerzeuger angewandt. D. h. dass
ein zweites charakteristisches Schallsignal durch den zweiten Schallerzeuger
erzeugt wird. Zum Zeitpunkt t1 der Erzeugung
des zweiten charakteristischen Schallsignals wird ein Zeitsignal
vom zweiten Schallerzeuger zum Objekt übermittelt. Dies erfolgt vorzugsweise
ebenfalls über
eine Funkverbindung. Das zweite charakteristische Schallsignal,
das über
den Schallübertragungskanal übertragen
wurde, wird durch die Schallaufnahmevorrichtung, die am Objekt positioniert
ist, aufgenommen. Der Begriff „am
Objekt positioniert” bedeutet
bei allen Ausführungsformen
der Erfindung, dass sich die Schallaufnahmevorrichtung in der Nähe des Objekts
und insbesondere unmittelbar am Objekt befindet. Anschließend wird
der Laufzeitunterschied Δt zwischen dem Zeitpunkt t1 des
empfangenen Zeitsignals, das den Zeitpunkt t1 der
Erzeugung des zweiten charakteristischen Schallsignals kennzeichnet,
und dem Zeitpunkt t2 des aufgenommenen zweiten
charakteristischen Schallsignals, das über den Schallübertragungskanal übertragen
wurde, berechnet. Somit stehen zwei berechnete Laufzeitunterschiede Δt zur
Verfügung.
Durch den ersten Laufzeitunterschied Δt kann
die Entfernung des Objekts von dem ersten Schallerzeuger berechnet
werden. Basierend auf dem zweiten Laufzeitunterschied Δt kann
die Entfernung des Objekts vom zweiten Schallerzeuger berechnet
werden. Es ergeben sich somit zwei Kreise um die beiden Schallerzeuger,
auf denen sich das Objekt befinden kann. Diese beiden Kreise können sich
an maximal zwei Punkten schneiden, so dass sich das Objekt nur an
einem dieser beiden Punkte befinden kann. Zur weiteren Eingrenzung
könnte auch
ein dritter Schallerzeuger, der sich an einem anderen Ort befindet,
hinzugezogen werden, so dass die Position des Objekts allein basierend
auf den Laufzeitunterschieden eindeutig bestimmbar ist. Auch beim
dritten Schallerzeuger werden die genannten Verfahrensschritte angewandt.
Alternativ können
bei der Verwendung von zwei Schallerzeugern auch die o. g. Verfahrensschritte
hinsichtlich der Betrachtung der Wellenform der aufgenommenen Schallsignale
angewandt werden, so dass eine der beiden ermittelten möglichen
Positionen des Objekts anhand der Wellenform ausgeschlossen werden kann,
da diese Wellenform für
die genannte Position nicht passend ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bietet den Vorteil, dass an nur einer zentralen Stelle, beispielsweise
in einem Gebäude,
technische Infrastruktur zur Positionsbestimmung des Objekts angebracht
werden muss. Hierbei kann es sich beispielsweise um das Gebläse der Klima-
oder Lüftungsanlage
handeln. Durch die Laufzeitunterschiedmessung müssen die Uhren in der Sende-
und der Empfangsvorrichtung nicht synchronisiert werden. Durch die
genannten Veränderungen
des übertragenen
Schallsignals, beispielsweise durch Modulation, Ultraschallsignal oder
farbiges Rauschen, kann die Empfindlichkeit und die Lokalisierungsgenauigkeit
des Verfahrens gesteigert werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein System zur Bestimmung der Position
eines Objekts mit einem Schallerzeuger zum Erzeugen eines charakteristischen
Schallsignals und einer mit dem Schallerzeuger verbundenen Sendevorrichtung
zum Senden eines Zeitsignals zum Zeitpunkt der Erzeugung des charakteristischen
Schallsignals. Ferner umfasst das System eine Schallaufnahmevorrichtung,
die am Objekt platzierbar ist und zum Aufnehmen des charakteristischen
Schallsignals, das über
einen Schallübertragungskanal übertragen
wurde, dient. Es ist ferner eine Verarbeitungsvorrichtung, beispielsweise
eine elektronische Steuerung, vorgesehen, die mit der Schallaufnahmevorrichtung
verbunden ist und zum Berechnen des Laufzeitunterschieds Δt zwischen dem
Zeitpunkt t1 des Zeitsignals und dem Zeitpunkt
t2 des aufgenommenen charakteristischen
Schallsignals dient. Das System umfasst ferner eine Empfangsvorrichtung,
die mit der Verarbeitungsvorrichtung verbunden ist, zum Empfangen
des Zeitsignals von der Sendevorrichtung. Durch die Verarbeitungsvorrichtung
erfolgt die Bestimmung der Position des Objekts basierend auf dem
Laufzeitunterschied Δt und/oder der Wellenform des aufgenommenen Schallsignals.
Das erfindungsgemäße System
kann ferner sämtliche
Merkmale aufweisen, die in der vorliegenden Anmeldung in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben sind. Insbesondere kann das System gemäß den verschiedenen
Ausführungsformen
des Verfahrens auch mehrere Schallerzeuger aufweisen.
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Die
Schallaufnahmevorrichtung, die am Objekt platzierbar ist, die Verarbeitungsvorrichtung
und die Empfangsvorrichtung sind vorzugsweise in einem tragbaren
Gehäuse
untergebracht, das am Objekt platziert werden kann. Beispielsweise
ist es möglich, dass
dieses Gehäuse
von einer Person getragen wird, wobei dieses Gehäuse nur sehr geringe Abmessungen
haben muss. Neben diesem Gehäuse und
der technischen Infrastruktur, die beim Schallerzeuger angebracht
werden muss, sind keine weiteren technischen Komponenten für das erfindungsgemäße Verfahren
notwendig.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung anhand einer Figur erläutert.
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Die
Figur zeigt eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Systems.
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Das
erfindungsgemäße System
zur Bestimmung der Position eines Objekts 10, beispielsweise einer
Person, umfasst einen Schallerzeuger 14 in Form des Gebläses einer
Klimaanlage in einem Gebäude.
Das Gebläse
transportiert beispielsweise gekühlte
Luft über
einen Luftschacht 20 zu verschiedenen Räumen des Gebäudes, wobei
hier beispielhaft ein Raum 26 dargestellt ist. Der Schallerzeuger 14 kann
zu einem bestimmten Zeitpunkt, beispielsweise in regelmäßigen Abständen, ein
charakteristisches Schallsignal 12a erzeugen. Das gesamte
Schallsignal, das vom Gebläse
oder Schallerzeuger 14 erzeugt wird, ist mit dem Bezugszeichen 12 bezeichnet.
Das charakteristische Schallsignal 12a kann beispielsweise
dadurch erzeugt werden, dass das Gebläse in regelmäßigen Abständen ein
bestimmtes Geräusch,
beispielsweise ein Klopfen, generiert. Alternativ kann durch einen
zusätzlichen
Schallerzeuger 14 ein künstliches
charakteristisches Schallsignal 12a erzeugt werden, das
vorzugsweise für
Menschen und/oder Tiere nicht hörbar
ist. Der Zeitpunkt t1, zu dem das charakteristische
Schallsignal 12a erzeugt wird, wird in Form eines Zeitsignals über eine Funkverbindung
zum Objekt 10 übermittelt.
Dies geschieht durch die Sendevorrichtung 16 und die Empfangsvorrichtung 18.
Die Sendevorrichtung 16 ist mit dem Schallerzeuger 14 verbunden.
Die Empfangsvorrichtung 18 befindet sich zusammen mit der
Verarbeitungsvorrichtung 24 und der Schallaufnahmevorrichtung 22,
nämlich
einem Mikrofon, in einem Gehäuse 28,
das von der Person 10 getragen werden kann.
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Das
Schallsignal 12 zusammen mit dem charakteristischen Schallsignal 12a wird über den
Belüftungsschacht 20 zum
Raum 26 transportiert. Es verlässt den Belüftungsschacht 20 durch
die Öffnung 20a.
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Ein
beispielhafter Verlauf eines Schallsignals ist auf der linken Seite
der 1 dargestellt. Als charakteristisches Schallsignal 12a ist
hierbei jegliches Schallsignal geeignet, das eine Wiedererkennung durch
die Empfangsvorrichtung 18 erlaubt. Hierbei muss sich das
charakteristische Schallsignal 12a in ausreichender Weise
vom übrigen
Schallsignal 12 unterscheiden. Auf der rechten Seite der 1 ist
im oberen Diagramm der Verlauf des Schallsignals 12 dargestellt,
wobei deutlich ist, dass sich das charakteristische Schallsignal 12a,
das hier ein globales Maximum ist, am Zeitpunkt t1 befindet.
Der untere Graph stellt das gleiche Schallsignal 12 dar,
das über den
Schallübertragungskanal 20 in
den Raum 26 übertragen
wurde. Durch die physikalischen Gegebenheiten, beispielsweise des
Belüftungsschachts 20,
kann sich die Wellenform dieses Signals auch gegenüber dem
Ursprungssignal im oberen Graphen ändern. Aufgrund dieser Änderungen
ist es möglich, über die
Verarbeitungseinheit festzustellen, in welchem Raum sich das Objekt 10 befindet,
da in jedem Raum 26 charakteristische Veränderungen
des Schallsignals 12 auftreten. Diese können als verschiedenen Raumprofile
vor der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Verarbeitungseinheit 24 gespeichert
werden, so dass es möglich ist,
das durch das Mikrofon 22 aufgenommene Schallsignal 12 mit
dem ursprünglichen
Schallsignal 12 zu vergleichen und aufgrund der Änderungen
festzustellen, in welchem Raum 26 sich das Objekt 10 befindet.
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Über die
Sendevorrichtung 16 kann neben dem Zeitsignal auch die
komplette Wellenform des Schallsignals 12 an die Empfangsvorrichtung 18 übertragen
werden, so dass diese in der Verarbeitungseinheit 24 verarbeitet
werden kann.
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Das
Geräusch
des ersten Schallerzeugers 14 kann beispielsweise über das
Mikrofon 30 erfasst werden, so dass das Schallsignal 12 auf
dem Funkweg an die Empfangsvorrichtung 18 übertragen
werden kann.
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Alternativ
zu einem Funkkanal kann beispielsweise auch ein Netzwerk oder eine Übertragung über Glasfaserkabel
im Gebäude
stattfinden.
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Bevorzugt
weist das Schallsignal 12 eine Lautstärke auf, die für Personen,
die sich innerhalb des Gebäudes
befinden, nicht oder kaum hörbar
ist. Wird das erfindungsgemäße Verfahren
in Verbindung mit dem Geräusch
des Gebläses
einer Klimaanlage verwendet, das sehr leise ist, kann beispielsweise Korrelationsmesstechnik
zum Einsatz kommen, um dieses oder auch andere leise Geräusche geeignet messen
zu können.
Das verwendete charakteristische Schallsignal oder Geräusch muss
nicht rhythmisch sein. Es kann auch ein Rauschen aufweisen.
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Die
Sicherheit der personenbezogenen Positionsdaten kann dadurch geschützt werden,
dass eine Position nur zu gegebenen Zeitpunkten berechnet wird und
nach einem gegebenen Zeitintervall wieder gelöscht wird.
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Bei
einem Objekt im Sinne der Erfindung handelt es sich üblicherweise
um eine Person. Es kann sich aber auch um ein Tier oder um ein anderes bewegliches
Objekt handeln, dessen Position festgestellt werden soll.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann beispielsweise angewandt werden, um eine Eigenlokalisierung
einer Person in einem größeren Gebäudekomplex
zu ermöglichen.
Steht beispielsweise innerhalb des Gebäudes kein GPS-Empfang zur Verfügung, kann
durch das erfindungsgemäße Verfahren die
Person dennoch zuverlässig
lokalisiert und an einen bestimmten Ort, beispielsweise einem bestimmten
Raum oder den Ausgang geleitet werden. Alternativ kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch zur Fremdlokalisierung, d. h. zur Ermittlung der Position eines
Objekts, verwendet werden, bei der die Position des Objekts nicht
oder nicht ausschließlich
dem Objekt bekannt gemacht wird. In diesem Fall muss eine Kommunikationsverbindung
zwischen dem Objekt und derjenigen Einheit hergestellt werden, der die
Position des Objekts bekannt gemacht wird.