DE102009023453A1 - Fügekopfanordnung und Fügeverfahren - Google Patents

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DE102009023453A1
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Fügekopfanordnung (20) zum Fügen von Bauteilen (22) auf Werkstücke (24), mit einem Gehäuse (30) sowie einem an dem Gehäuse (30) gelagerten Schlitten (32), der parallel zu einer Fügeachse (36) relativ zu dem Gehäuse (30) bewegbar ist, mit wenigstens einem Bauteilhalter (38), an dem ein Bauteil (22) konzentrisch zu der Fügeachse (36) während eines Fügevorganges gehalten werden kann, und wobei der Bauteilhalter (38) an einem Klappelement (37) angeordnet ist, das an dem Schlitten (32) um eine Schwenkachse (40) schwenkbar ist, die quer zu der Fügeachse (36) ausgerichtet ist und windschief zu der Fügeachse (36) verläuft. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Zuführen eines Bauteils (22) zu einem Bauteilhalter (38) und zum Fügen des Bauteils (22) entlang einer Fügeachse (36) auf ein Werkstück (24).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fügekopfanordnung zum Fügen von Bauteilen auf Werkstücke, mit einem Gehäuse sowie einem an dem Gehäuse gelagerten Schlitten, der parallel zu einer Fügeachse relativ zu dem Gehäuse bewegbar ist, und mit wenigstens einem Bauteilhalter, an dem ein Bauteil konzentrisch zu der Fügeachse während eines Fügevorganges gehalten werden kann.
  • Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Zuführen eines Bauteils zu einem Bauteilhalter und zum Fügen des Bauteils entlang einer Fügeachse auf ein Werkstück.
  • Eine Fügekopfanordnung der oben beschriebenen Art ist bspw. aus dem Dokument EP 1 495 828 B1 bekannt.
  • Der Begriff des Fügens soll sich im vorliegenden Zusammenhang auf sämtliche Verbindungsarten von Elementen wie Befestigungselementen an Werkstücken wie Blechen beziehen, einschließlich Kleben, Umformen wie z. B. Nieten, oder Stoffvereinigen wie z. B. Schweißen. Insbesondere soll der Begriff des Fügens sich vorliegend auf das Fügen von rotationssymmetrischen Bauteilen wie Bolzen auf Werkstücke beziehen, die bspw. durch Kurzzeit-Lichtbogenschweißen (Bolzenschweißen) und/oder durch thermoplastische Verbindungsverfahren wie thermoplastisches Kleben oder thermoplastisches Schweißen mit dem jeweiligen Werkstück zu verbinden sind.
  • Die Bauteile können Bolzen sein, die einen Schaft und einen Kopf bzw. Flanschabschnitt mit einem etwas größeren Durchmesser als der Schaft aufweisen.
  • Auf dem Gebiet des Bolzenschweißens, das heißt des Schweißens von metallischen Bolzen auf Bleche, ist es bekannt, die Bolzen einer Fügekopfanordnung mittels einer Zuführeinrichtung automatisiert zuzuführen.
  • Bei der Fügekopfanordnung, die aus dem oben genannten Dokument EP 1 495 828 B1 bekannt ist, erfolgt das Zuführen von vereinzelten Bolzen zu der Fügekopfanordnung durch Druckluft. Der Bolzenhalter ist als Spannzange ausgebildet, die sich auf einen Durchmesser von mindestens dem Flanschdurchmesser aufweiten lässt. Die Bolzen werden mit dem Flanschabschnitt voraus von hinten in die Halteeinrichtung zugeführt, bis der Flanschabschnitt axial aus der Spannzange herausgetreten ist und die Spannzange nur noch den Schaft des Bolzens hält. Ausgehend von dieser Position kann dann ein Bolzenschweißvorgang durchgeführt werden, der bspw. die Schritte beinhalten kann, den Flanschabschnitt auf das Werkstück aufzusetzen, einen Pilotstrom durch den Bolzen und das Werkstück zu leiten, anschließend den Bolzen von dem Werkstück abzuheben, um einen Lichtbogen zu ziehen, auf einen Schweißstrom umzuschalten, so dass die einander gegenüberliegenden Flächen von Flanschabschnitt und Werkstück angeschmolzen werden, und schließlich den Bolzen wieder auf das Werkstück abzusetzen, bis der Lichtbogen erlischt. Etwa gleichzeitig hiermit wird der Schweißstrom abgeschaltet, so dass die Gesamtschmelze erstarrt und der Bolzen stoffschlüssig mit dem Werkstück verbunden ist.
  • Problematisch bei der obigen Fügekopfanordnung ist es, dass der Bauteilhalter einem großen Verschleiß unterliegt. Dies ist bedingt dadurch, dass die elastischen Spannelemente des Bauteilhalters durch den relativ großen Querschnitt des Flanschabschnittes überdehnt werden.
  • Aus dem Dokument DE 102 23 147 A1 ist eine weitere Fügekopfanordnung bekannt. Bei dieser ist ein Gehäuse, an dem ein Schlitten linear beweglich gelagert ist, an einem länglichen Arm drehbar gelagert. Die Zuführeinrichtung ist an dem Arm festgelegt und endet in einer Übergabestation. Das Gehäuse kann so in Bezug auf den Arm verdreht werden, dass ein an der Übergabestation bereitgestellter Bolzen dort übernommen wird, um anschließend mit dem übernommenen Bolzen und nach Rückdrehen in eine Fügeposition einen Fügevorgang durchzuführen. Bei dieser Fügekopfanordnung sind die Taktzeiten relativ lang. Zudem ist der Bauteilhalter relativ komplex ausgebildet, um die an der Übergabestation bereitgestellten Bolzen sicher übernehmen zu können.
  • Vor dem obigen Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Fügekopfanordnung sowie ein Fügeverfahren anzugeben, mit denen sich relativ kurze Taktzeiten erzielen lassen.
  • Die obige Aufgabe wird bei der eingangs genannten Fügekopfanordnung dadurch gelöst, dass der Bauteilhalter an einem Klappelement angeordnet ist, das an dem Schlitten um eine Schwenkachse schwenkbar ist, die quer zu der Fügeachse ausgerichtet ist und windschief zu der Fügeachse verläuft.
  • Der Begriff ”windschief” ist dabei in seiner mathematischen Bedeutung zu verstehen. Die Fügeachse und die Schwenkachse schneiden somit einander nicht und verlaufen nicht parallel zueinander.
  • Ferner wird die obige Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Zuführen eines Bauteils zu einem Bauteilhalter und zum Fügen des Bauteils entlang einer Fügeachse auf ein Werkstück, mit den Schritten:
    • – Verschwenken eines Klappelements an einem Schlitten in eine Übergabeposition, in der der Bauteilhalter mit einem Zuführkanal ausgerichtet ist, und zwar um eine Schwenkachse herum, die quer zu der Fügeachse ausgerichtet ist und windschief zu der Fügeachse verläuft;
    • – Zuführen des Bauteils durch den Zuführkanal hindurch in den Bauteilhalter;
    • – Verschwenken des Klappelements in eine Fügeposition; und
    • – Durchführen eines Fügevorganges, wobei der Schlitten parallel zu der Fügeachse verfahren wird.
  • Bei dieser Fügekopfanordnung bzw. diesem Fügeverfahren ist es von besonderem Vorteil, dass sich aufgrund des geringen Schwenkweges des Klappelements kürzere Taktzeiten erzielen lassen als dies bei einem Verschwenken des gesamten Gehäuses der Fall ist.
  • Die Aufgabe wird somit vollkommen gelöst.
  • Des weiteren ist es von Vorteil, wenn wenigstens eine Zuführeinrichtung zum Zuführen des Bauteils vorgesehen ist, wobei das Bauteil an einem Übergabeort von der Zuführeinrichtung an den Bauteilhalter übergeben wird, und die Fügeachse derart verläuft, dass der Bauteilhalter zwischen dem Übergabeort und einer Fügeposition schwenkbar ist.
  • Auf diese Weise kann der Bauteilhalter konstruktiv einfach aufgebaut werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn Bolzen mit einem Flanschabschnitt gefügt werden. Diese können an dem Übergabeort mit dem Schaft voraus in den Bauteilhalter übergeben werden, so dass eine Überdehnung des Bolzenhalters vermieden werden kann. Die Lebensdauer des Bauteilhalters kann hierdurch wesentlich verlängert werden.
  • Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Übergabeort in Bezug auf das Gehäuse oder den Schlitten festgelegt ist. Die Festlegung an dem Gehäuse ist dabei besonders bevorzugt, da die Zuführeinrichtung im Bereich des Übergabeortes folglich nicht mitbewegt werden muss.
  • Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass das Klappelement zwischen der Fügeposition und dem Übergabeort um etwa 180° verschwenkbar ist. Auf diese Weise wird ermöglicht, die Bauteile an dem Übergabeort aus der Zuführeinrichtung einfach in den Bauteilhalter hineinfallen zu lassen.
  • Von Vorteil ist es des Weiteren, wenn an dem Schlitten eine Welle drehbar gelagert ist, an der das Klappelement festgelegt ist. Die Welle bildet dabei die Schwenkachse.
  • Insgesamt ist es ferner vorteilhaft, wenn eine Antriebseinrichtung zum Verdrehen des Klappelements an dem Schlitten festgelegt ist.
  • Hierdurch kann das Verdrehen des Klappelements, bspw. durch Verdrehen der Welle, konstruktiv einfach realisiert werden.
  • Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Antriebseinrichtung einen Pneumatikzylinder oder Ähnliches aufweist. Alternativ kann die Antriebseinrichtung einen elektrischen Motor aufweisen, der bspw. als Schrittmotor ausgebildet sein kann.
  • Darüber hinaus ist es des Weiteren von Vorteil, wenn der elektrische Motor konzentrisch zu der Welle angeordnet ist.
  • Hierdurch kann eine Abtriebswelle des elektrischen Motors unmittelbar mit der Welle verbunden werden, an der das Klappelement festgelegt ist.
  • Von besonderem Vorteil ist es, wenn ein Übergang einer Schweißstromleitung von dem Schlitten zu dem Klappelement derart ausgebildet ist, dass die Schweißstromleitung getrennt ist, wenn sich der Bauteilhalter in der Übergabeposition befindet, und geschlossen ist, wenn sich der Bauteilhalter in einer Fügeposition befindet. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Klappelement in der Übergabeposition frei von Schweißstrom ist.
  • Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass der Übergang mittels eines in Richtung des Klappelements federvorgespannten elektrischen Kontaktes bereitgestellt ist. Der federvorgespannte Kontakt stellt auf konstruktiv einfache Weise eine Verbindung zwischen dem Klappelement und der Schweißstromleitung her, wobei die Verbindung eine sichere Stromübertragung bereitstellt und gleichzeitig einfach und verschleißfrei gelöst und wieder geschlossen werden kann. Der Kontakt ist bei geschlossenem Übergang vorzugsweise von dem Klappelement bedeckt, so dass er nicht durch Schweißspritzer verunreinigt werden kann.
  • Von besonderem Vorteil ist es, wenn dann eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, die in der Übergabeposition mittels einer Hilfsspannung ermittelt, ob ein Bauteil in dem Bauteilhalter vorhanden ist. Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, dass der Bauteilhalter, insbesondere ein Spannfutter des Bauteilhalters, zwei zumindest vor dem Einführen eines Bauteils elektrisch voneinander isolierte Segmente umfasst. In einer Übergabeposition ist das Klappelement von der Schweißstromleitung getrennt. Daher ist vorzugsweise die an dem Schlitten drehbar gelagerte Welle, an der das Klappelement festgelegt ist, elektrisch leitend auszugestalten, um die Hilfsspannung auf konstruktiv einfache Weise anlegen zu können, wenn sich der Bauteilhalter in der Übergabeposition befindet. Wird die Hilfsspannung angelegt und es befindet sich ein metallisches Bauteil, bspw. ein Bolzen, in dem Bauteilhalter bzw. dem Spannfutter, kann ein nun aufgrund des Anlegens der Hilfsspannung fließender Teststrom von der Sensoreinrichtung erfasst werden.
  • Somit kann verhindert werden, dass die anschließenden Schritte eines Fügeverfahrens durchgeführt werden, obwohl sich kein Bauteil in dem Bauteilhalter befindet.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es von Vorteil, wenn das Zuführen des Bauteils durch den Zuführkanal hindurch in den Bauteilhalter unterbrechungsfrei erfolgt.
  • Bei dieser Ausführungsform ist zur Bereitstellung des Bauteils keine Übergabestation vorgesehen, an der das Bauteil zum Stillstand kommt und dann von dem jeweiligen Bauteilhalter ”abgeholt” wird. Vielmehr kann insbesondere bei Ausrichtung des Zuführkanals mit dem Bolzenhalter an dem Übergabeort ein Bolzen direkt von dem Zuführkanal ohne Zwischenhalt in den Bauteilhalter überführt werden, bspw. durch Druckluft oder dergleichen.
  • Durch diese Maßnahme kann der Bauteilhalter konstruktiv einfach ausgebildet sein, bspw. als im Wesentlichen zylindrisch geformte Spannzange, in die ein Schaft des Bolzens eingeführt wird. Ein derartiger zylindrischer Bolzenhalter kann mit wenigstens einem, vorzugsweise mehreren Längsschlitzen ausgebildet sein, um die notwendige radiale Elastizität bereitzustellen.
  • Alternativ kann zu einer weiteren Erhöhung der Taktzeit ferner vorgesehen sein, dass dann, wenn der Bauteilhalter in die Fügeposition verschwenkt wird, wenigstens ein weiteres Bauteil an der Übergabeposition vorgehalten wird. Die Zuführung des Bauteils erfolgt dann somit nicht unterbrechungsfrei. Es können jedoch ein Fügevorgang und ein Zuführvorgang im Wesentlichen parallel durchgeführt werden.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Ansicht eines Fügesystems mit einer erfindungsgemäßen Fügekopfanordnung in einer Fügeposition;
  • 2 die in 1 dargestellte Fügekopfanordnung in einer Übergabeposition;
  • 3 eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fügekopfanordnung in einer Fügeposition.
  • In 1 ist ein Fügesystem generell mit 10 bezeichnet. Das Fügesystem 10 ist im vorliegenden Fall zum Bolzenschweißen im Hubzündungsverfahren ausgelegt. Alternativ kann das Fügesystem auch für andere Fügeprozesse ausgelegt sein, wie bspw. thermoplastisches Schweißen oder Kleben.
  • Das Fügesystem 10 beinhaltet einen Roboter 12 mit einer ortsfesten Basis 14, an der ein erster Arm 16 gelenkig gelagert ist, an dessen freien Ende ein zweiter Arm 18 gelenkig gelagert ist.
  • An dem freien Ende des zweiten Arms 18 ist eine Fügekopfanordnung 20 festgelegt. die Fügekopfanordnung 20 kann jedoch auch Teil einer manuell betätigbaren Schweißpistole oder dergleichen sein.
  • Mittels des Roboters 12 kann die Fügekopfanordnung 20 an verschiedene Orte bewegt werden. Bevorzugt, jedoch nicht ausschließlich, wird ein derartiges Fügesystem in der Kraftfahrzeugtechnik verwendet, und zwar zum Fügen von Bolzen auf Karosseriebleche. Derartig am Karosserieblech festgelegte Bolzen können als Anker für Kunststoffclips zum Befestigen von Leitungen oder dergleichen genutzt werden, oder zum Festrasten von Anbauteilen wie Verkleidungen etc.
  • In 1 ist Werkstück 24 in Form eines Bleches dargestellt, auf das ein Bauteil 22 in Form eines Bolzens mittels des Fügesystems 10 gefügt worden ist. Der Bolzen umfasst einen Schaft 26 und einen Flanschabschnitt 28 mit einem größeren Durchmesser. Der Bolzen ist dabei so auf das Werkstück 24 gefügt, dass der Schaft 26 etwa senkrecht gegenüber einer Oberfläche des Werkstückes vorsteht und folglich als Befestigungselement, bspw. als Anker oder dergleichen dienen kann.
  • Die Fügekopfanordnung 20 beinhaltet ein Gehäuse 30, das am freien Ende des zweiten Arms 18 festgelegt ist. An dem Gehäuse 30 ist ein Schlitten 32 linear verschieblich gelagert. An dem Gehäuse 30 ist ferner ein schematisch dargestellter Linearantrieb 34 vorgesehen, mittels dessen der Schlitten 32 parallel zu einer Fügeachse 36 in Bezug auf das Gehäuse 30 bewegbar ist. Der Linearantrieb 34 kann ein elektrischer Linearmotor sein, der Linearantrieb 34 kann jedoch auch einen mechanischen Antrieb wie eine Feder beinhalten.
  • An dem Schlitten 32 ist ein Klappelement 37 schwenkbar um eine Schwenkachse 40 gelagert. Die Schwenkachse 40 verläuft windschief zu der Fügeachse 36 und ist quer, insbesondere senkrecht, zu der Fügeachse 36 ausgerichtet.
  • An dem Klappelement 37 ist ein Bauteilhalter 38 in Form eines Bolzenhalters festgelegt. In 1 befindet sich das Klappelement 37 in einer Fügeposition, in der der Bauteilhalter 38 einen Bolzen 22' hält, der als nächstes auf das Werkstück 24 zu fügen ist.
  • Eine Zuführeinrichtung 42 zum Zuführen von Bauteilen 22 zu der Fügekopfanordnung 20 ist mit einer Vereinzelungseinrichtung 44 verbunden, in der als Schüttgut bereitgestellte Bauteile 22 vereinzelt werden und dann einzeln von der ortsfesten Vereinzelungseinrichtung 44 zu der Fügekopfanordnung 20 gefördert werden, bspw. durch Druckluft.
  • Das Fügesystem 10 beinhaltet ferner eine Versorgungseinrichtung 46, die bspw. eine Schweißspannung und Steuersignale zum Betrieb der Fügekopfanordnung 20 bereitstellen kann. Die Versorgungseinrichtung 46 ist über einen ersten Kabelstrang 48 mit einer Steuereinrichtung 52 in dem Gehäuse 30 verbunden. Ferner kann die Steuereinrichtung 52 über einen zweiten Kabelstrang 50 mit der Basis 14 des Roboters 12 verbunden sein. Auch können die Versorgungseinrichtung 46 und die Basis 14 über einen dritten Kabelstrang 54 miteinander verbunden sein. Über den ersten Kabelstrang 48 wird die zum Bolzenschweißen erforderliche Schweißspannung bzw. der erforderliche Schweißstrom bereitgestellt und über eine Schweißstromleitung 53 zu einem Kontakt 55 geleitet. Der Kontakt 55 ist mittels eines Federelements 57 in Richtung des Klappelements 37 vorgespannt, so dass ein festes Anliegen des Kontakts 55 an dem Klappelement 37 sichergestellt ist, wenn sich das Klappelement 37 in der Fügeposition befindet. Über den Kabelstrang 48 sowie über die anderen Kabelstränge erfolgt ferner eine Koordination der Bewegungen des Roboters 12 und des Schlittens 32 in Bezug auf das Gehäuse 30.
  • In 2 ist der Bauteilhalter 38 in eine Übergabeposition verdreht, bei der der Bauteilhalter 38 mit der Zuführeinrichtung 42 ausgerichtet ist.
  • Die Zuführeinrichtung 42 beinhaltet einen Zuführkanal 58, bspw. in Form eines flexiblen Schlauches, durch den hindurch die Bauteile 22 mittels Luftdruck 56 hin zu der Fügekopfanordnung 20 gefördert werden können, wie es durch ein Bauteil 22'' angedeutet ist. Der Zuführkanal 58 ist im vorliegenden Fall an dem Gehäuse 30 festgelegt und endet im Bereich eines Übergabeortes 60. Der Übergabeort 60 ist so angeordnet, dass sich der Bauteilhalter 38 durch Verschwenken des Klappelements 37 um die Schwenkachse 40 herum hiermit ausrichten lässt. Hierdurch ist es möglich, ein Bauteil im Wesentlichen unterbrechungsfrei von dem Zuführkanal 58 mittels der Druckluft 56 in den hiermit ausgerichteten Bauteilhalter 38 hinein zu fördern. Dabei wird der Bolzen mit dem Schaft voraus in den Bauteilhalter 38 übergeben, so dass dessen Spannelemente nicht auf den Durchmesser des Flanschabschnittes 28 aufgeweitet werden müssen. Der Bolzen wird dann in dem Bauteilhalter 38 durch eine radialelastische Wirkung gehalten, wie es für das Bauteil 22' in 1 dargestellt ist. Der Zuführkanal 58 ist dabei entsprechend flexibel auszugestalten, so dass er der Bewegung des Gehäuses 30 und damit des Übergabeorts 60 folgen kann.
  • Aus der in 2 gezeigten Position wird das Klappelement 37 mit dem Bauteilhalter 38 im Anschluss in die Fügeposition verschwenkt, wie es durch einen Pfeil angedeutet ist. Die Fügeposition kann bspw. diametral zu dem Übergabeort ausgerichtet sein, so dass das Klappelement 37 mit dem Bauteilhalter 38 um die Schwenkachse 40 herum um 180° versetzt wird. In der Fügeposition wird das Bauteil 22' dann bereits lagerichtig gehalten, so dass im Anschluss hieran der Schlitten 32 in Bezug auf das Gehäuse 30 versetzt werden kann, um das Bauteil 22' auf die Oberfläche des Werkstückes 24 aufzusetzen. Anschließend wird ein Pilotstrom durch den Kontakt 55, den Bauteilhalter 38, das daran gehaltene Bauteil 22' und durch das Werkstück 24 hindurchgeleitet. Danach wird das Bauteil 22' mittels des Schlittens 32 wieder von der Oberfläche des Werkstückes 24 abgehoben, so dass ein Lichtbogen gezogen wird. Anschließend wird der elektrische Strom auf einen Schweißstrom erhöht, der im Bereich > 1000 A liegen kann. Hierbei werden die einander gegenüberliegenden Flächen des Bauteils 22' und des Werkstücks 24 angeschmolzen. Anschließend wird der Schlitten 32 mittels des Linearantriebs 34 wieder auf das Werkstück 24 abgesenkt, so dass sich die Schmelzen vermischen. Der Schweißstrom wird abgeschaltet. Die Gesamtschmelze erstarrt, so dass das Bauteil 22' anschließend stoffschlüssig mit dem Werkstück 24 verbunden ist.
  • Anschließend wird der Schlitten 32 zurückgefahren, und das Klappelement 37 mit dem Bauteilhalter 38 wird wieder in die Übergabeposition verdreht, um ein neues Bauteil 22'' zu übernehmen. Anschließend wird ein erneuter Fügevorgang in Form eines Bolzenschweißprozesses durchgeführt.
  • Das Klappelement 37 ist an einer Welle 62 festgelegt, die an dem Schlitten 32 drehbar gelagert ist. Zum Verschwenken des Klappelements 37 kann ein Pneumatikzylinder 64, der in 1 schematisch angedeutet ist, vorgesehen sein. Alternativ kann eine Antriebseinrichtung durch einen elektrischen Motor 64' gebildet sein, der konzentrisch zu der Welle angeordnet ist (wie in 2 schematisch angedeutet).
  • Die Welle 62, die an dem Schlitten 32 drehbar gelagert und konzentrisch zu der Schwenkachse 40 angeordnet ist, ist vorzugsweise elektrisch leitend. In dem Klappelement 37 ist eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der Sensoranordnung 66 und der Welle 62 vorgesehen. Der Bauteilhalter 38 umfasst mindestens zwei elektrisch voneinander isolierte Segmente, die jeweils elektrisch leitend sind, so dass über die Welle 62 und den Bauteilhalter 38 eine Hilfsspannung zum Überprüfen des Vorhandenseins eines Bauteils 22 in dem Bauteilhalter 38 angelegt werden kann. Zur Übertragung der Hilfsspannung von dem Gehäuse 30 bzw. dem Schlitten 32 auf die Welle 62 kann ein Gleitkontakt vorgesehen sein oder eine Kontaktanordnung, die schließbar und lösbar ist, so dass ein Kontakt immer dann hergestellt wird, wenn sich das Klappelement 37 in der Übergabeposition befindet.
  • Die Übertragung des Schweißstroms an das Klappelement 37 und den Bauteilhalter 38 erfolgt wie voranstehend beschrieben mittels der Schweißstromleitung 53 und des Kontakts 55. Alternativ kann natürlich auch vorgesehen sein, dass zur Übertragung des Schweißstroms von dem Gehäuse 30 bzw. dem Schlitten 32 über die Welle 62 zu dem Klappelement 37 und den Bauteilhalter 38 ein Gleitkontakt oder eine Kontakt anordnung vorgesehen ist. Diese kann dann derart schließbar und lösbar sein, dass ein Kontakt immer dann hergestellt wird, wenn sich das Klappelement 37 in einer Fügeposition befindet.
  • In 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fügekopfanordnung dargestellt, die hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise generell der Fügekopfanordnung 20 der 1 entspricht. Gleiche Elemente sind daher mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Im Folgenden werden im Wesentlichen die Unterschiede erläutert.
  • Die Fügekopfanordnung 20 weist einen starren länglichen Arm 70 auf, an dessen Ende ein Gehäuse 30 um eine Kopfdrehachse 72 herum drehbar gelagert ist. An dem Gehäuse 30 ist wiederum ein Schlitten 32 parallel zu der Fügeachse 36 axial verschieblich bewegbar, wie bei den obigen Ausführungsformen. Diese Anordnung bietet den Vorteil, dass das Gehäuse 30 mit dem Schlitten 32 um die Kopfdrehachse 72 verschwenkt werden kann, um ein Fügen von Bauteilen 22 auch an schwer zugänglichen Positionen zu ermöglichen.
  • Bei dieser Ausführungsform werden die Bauteile 22 über die Zuführeinrichtung 42 entlang des Arms 70 zugeführt. Dort werden die Bolzen bzw. Bauteile 22 in einer an dem Übergabeort 60 befindlichen Übergabestation 69 gestoppt und bereitgestellt, wie es in 3 für das Bauteil 22''' gezeigt ist. Zum Übernehmen eines Bauteils wird das Klappelement 37 um die Schwenkachse 40 herum in die Übergabeposition verschwenkt und gegebenenfalls der Schlitten 32 derart verfahren, dass eine Übergabe des Bauteils 22''' erfolgen kann.
  • Bei allen Ausführungsformen kann die Zufuhr von Bauteilen 22 in den Bauteilhalter 38 in zwei Schritten erfolgen, also nicht unterbrechungsfrei. Zunächst wird ein Bauteil in die Übergabestation 69 zugeführt. In einem zweiten Schritt wird das Bauteil von der Übergabestation 69 in einen jeweiligen Bauteilhalter 38 übergeben. Hierzu ist eine entsprechende Mechanik vorzusehen. Gegebenenfalls kann die Übergabe in dem Bauteilhalter 38 auch dadurch erfolgen, dass der Bauteilhalter 38 mit der Übergabestation 69 ausgerichtet wird und anschließend der Schlitten 32 bewegt wird, um den jeweiligen Bolzenhalter auf das an der Übergabestation 69 bereitgestellte Bauteil 22 aufzuschieben. Alternativ hierzu kann der Bauteilhalter 38 auch als Spannzange ausgebildet sein, die im geöffneten Zustand über den Schaft eines Bauteils 22 hinweggeführt werden kann, das in der Übergabestation 69 bereitgestellt wird. Insbesondere kann bei dieser Zuführung in zwei Schritten der erste Schritt ausgeführt werden, während ein Fügeprozess ausgeführt wird und sich der Bauteilhalter 38 in einer Fügeposition befindet, und daher durch dieses parallele Vorgehen die Taktzahl des Fügesystems 10 erhöht wird.
  • Alternativ kann selbstverständlich auch eine unterbrechungsfreie Zuführung der Bauteile 22 in den Bauteilhalter 38 erfolgen, indem das Klappelement 37 zunächst in die Übergabeposition verschwenkt wird und das Bauteil 22 dann unterbrechungsfrei durch den Zuführkanal 58, bspw. durch Luftdruck 56, in den an dem Klappelement 37 angeordneten Bauteilhalter 38 gefördert wird.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1495828 B1 [0003, 0007]
    • - DE 10223147 A1 [0009]

Claims (15)

  1. Fügekopfanordnung (20) zum Fügen von Bauteilen (22) auf Werkstücke (24), mit einem Gehäuse (30) sowie einem an dem Gehäuse (30) gelagerten Schlitten (32), der parallel zu einer Fügeachse (36) relativ zu dem Gehäuse (30) bewegbar ist, mit wenigstens einem Bauteilhalter (38), an dem ein Bauteil (22) konzentrisch zu der Fügeachse (36) während eines Fügevorganges gehalten werden kann, und wobei der Bauteilhalter (38) an einem Klappelement (37) angeordnet ist, das an dem Schlitten (32) um eine Schwenkachse (40) schwenkbar ist, die quer zu der Fügeachse (36) ausgerichtet ist und windschief zu der Fügeachse (36) verläuft.
  2. Fügekopfanordnung nach Anspruch 1, bei der wenigstens eine Zuführeinrichtung (42) zum Zuführen des Bauteils (22) vorgesehen ist, wobei das Bauteil (22) an einem Übergabeort (60) von der Zuführeinrichtung (42) an den Bauteilhalter (38) übergeben wird, und bei der die Fügeachse (36) derart verläuft, dass der Bauteilhalter (38) zwischen dem Übergabeort (60) und einer Fügeposition schwenkbar ist.
  3. Fügekopfanordnung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Übergabeort (60) in Bezug auf das Gehäuse (30) oder den Schlitten (32) festgelegt ist.
  4. Fügekopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Klappelement (37) zwischen der Fügeposition und dem Übergabeort (60) um etwa 180° verschwenkbar ist.
  5. Fügekopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei an dem Schlitten (32) eine Welle (62) drehbar gelagert ist, an der das Klappelement (37) festgelegt ist.
  6. Fügekopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei eine Antriebseinrichtung (64) zum Verdrehen des Klappelements (37) an dem Schlitten (32) festgelegt ist.
  7. Fügekopfanordnung nach Anspruch 6, wobei die Antriebseinrichtung (64') einen elektrischen Motor aufweist.
  8. Fügekopfanordnung nach Anspruch 7, wobei der elektrische Motor (64') konzentrisch zu der Welle (62) angeordnet ist.
  9. Fügekopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei ein Übergang einer Schweißstromleitung (53) von dem Schlitten (32) zu dem Klappelement (37) derart ausgebildet ist, dass die Schweißstromleitung (53) getrennt ist, wenn sich der Bauteilhalter (38) in der Übergabeposition befindet, und geschlossen ist, wenn sich der Bauteilhalter (38) in einer Fügeposition befindet.
  10. Fügekopfanordnung nach Anspruch 9, bei der der Übergang mittels eines in Richtung des Klappelements (37) federvorgespannten Kontaktes (55) bereitgestellt ist.
  11. Fügekopfanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei eine Sensoreinrichtung (66) vorgesehen ist, die in der Übergabeposition mittels einer Hilfsspannung ermittelt, ob ein Bauteil (22) in dem Bauteilhalter (38) vorhanden ist.
  12. Verfahren zum Zuführen eines Bauteils (22) zu einem Bauteilhalter (38) und zum Fügen des Bauteils (22) entlang einer Fügeachse (36) auf ein Werkstück (24), mit den Schritten: – Verschwenken eines Klappelements (37) an einem Schlitten (32) in eine Übergabeposition (60), in der der Bauteilhalter (38) mit einem Zuführkanal (58) ausgerichtet ist, und zwar um eine Schwenkachse (40) herum, die quer zu der Fügeachse (36) ausgerichtet ist und windschief zu der Fügeachse (36) verläuft; – Zuführen des Bauteils (22) durch den Zuführkanal (58) hindurch in den Bauteilhalter (38); – Verschwenken des Klappelements (37) in eine Fügeposition; und – Durchführen eines Fügevorganges, wobei der Schlitten (32) parallel zu der Fügeachse (36) verfahren wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Zuführen des Bauteils (22) durch den Zuführkanal (58) hindurch in den Bauteilhalter (38) unterbrechungsfrei erfolgt.
  14. Verfahren nach Anspruch 9, wobei dann, wenn der Bauteilhalter (38) in die Fügeposition verschwenkt wird, ein weiteres Bauteil (22) an der Übergabeposition (60) vorgehalten wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei vor dem Schritt des Verschwenkens des Klappelements (37) in die Fügeposition ein Schritt des Überprüfens, ob ein Bauteil (22) in dem Bauteilhalter (38) vorhanden ist, durchgeführt wird.
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