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Die
Erfindung betrifft ein Spaltkontrollsystem zum Einstellen eines
Laufspalts zwischen einem Rotorschaufeln umfassenden Rotor einer
Strömungsmaschine, insbesondere einer Gasturbine, und einer diesen
zumindest abschnittsweise umgebenden, wenigstens zwei Segmente umfassenden
Ummantelung. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Strömungsmaschine,
insbesondere eine Gasturbine, der im Oberbegriff des Patentanspruchs
19 angegebenen Art sowie ein Verfahren zum Einstellen eines Laufspalts
zwischen einem Rotorschaufeln umfassenden Rotor einer Strömungsmaschine,
insbesondere einer Gasturbine, und einer diesen zumindest abschnittsweise
umgebenden, wenigstens zwei Segmente umfassenden Ummantelung.
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Der
Wirkungsgrad einer Strömungsmaschine, beispielsweise eines
Verdichters oder einer Turbine, hängt wesentlich von der
Größe des radialen Laufspalts zwischen einem Rotor
und statischen Bauteilen der Strömungsmaschine ab. Bei
Verdichtern wird zusätzlich die Lage der Pumpgrenze – das heißt
die Grenze, bis zu der ein stabiler Betrieb der Strömungsmaschine
möglich ist – wesentlich durch die Größe
des Laufspalts bestimmt. Die Verwirklichung von möglichst
kleinen, über die Betriebsdauer der Strömungsmaschine
konstant bleibenden radialen Laufspalten ist daher ein vorrangiges
Auslegungsziel. Dies ist umso wichtiger, je kleiner die Abmessungen
von Rotorschaufeln des Rotors sind. Dies ist beispielsweise in hinteren
Stufen eines Hochdruckverdichters bzw. einer als Hochdruckturbine ausgebildeten
Strömungsmaschine der Fall.
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Betrachtet
man das Laufspaltverhalten einer Strömungsmaschine, so
stellt man fest, dass der Laufspalt aufgrund unterschiedlicher zeitlicher
Dehnverhalten des Rotors und seiner Ummantelung, welche beispielsweise
als Gehäuse oder Gehäuseteil ausgebildet sein
kann, relativ stark variiert. Zur näheren Erläuterung
zeigt 1 ein schematisches Liniendiagramm einer zeit-
und lastabhängigen Spaltänderung zwischen einer
Rotorscheibe und einer diese umgebenden Ummantelung einer Strömungsmaschine,
wie sie typischerweise während des Betriebs einer als Hochdruckverdichter
ausgebildeten, aus dem Stand der Technik bekannten Strömungsmaschine für
ein Triebwerk der 30 klb Schubklasse auftritt. Dabei beschreiben
die durchgezogene Linie ϕ1 einen Radius
der Rotorscheibe und die durchgezogene Linie ϕ2 einen
Radius der Ummantelung, wohingegen die gestrichelte Linie ϕ3 den zum Einstellen eines Laufspalts L mit
einer optimalen Größe Δropt geforderten
Radius der Ummantelung beschreibt.
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Die
optimale Größe Δropt des
Laufspalts L soll dabei mit Hilfe eines Spaltkontrollsystems der
Strömungsmaschine eingestellt werden können. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel wird ein zumindest annähernd
konstanter Laufspalt L mit der Größe Δropt = 0,1–0,2 mm angestrebt. Beim
Beschleunigen (Phase Ib) aus einer Leerlaufphase Ia, in welcher
der Laufspalt L die Anfangsgröße Δr1 besitzt, erfährt der Radius des
Rotors bzw. der Rotorscheibe im Bereich B1 – proportional
zur Drehzahländerung – eine Radiusänderung
aufgrund der wirkenden Fliehkräfte. Demgegenüber
erfolgt eine thermisch bedingte Dehnung der Rotorscheibe aufgrund
ihrer vergleichsweise großen radialen Erstreckung und großen
Masse deutlich langsamer (Bereich B2). Die
Ummantelung mit ihrer im Vergleich zum Rotor geringeren Masse reagiert
in der Regel thermisch wesentlich schneller (Bereich B3).
Beim Beschleunigen gemäß Phase Ib verringert sich
daher der ursprünglich vorhandene Laufspalt L = Δr1 zunächst wegen der sehr schnell
wirkenden Fliehkraftdehnung des Rotors und wird dann deutlich größer,
weil die Ummantelung thermisch schneller reagiert. Der Laufspalt
L erreicht im Bereich B4 seinen Maximalwert Δrmax – z. B. Δrmax =
0,8 mm – über welchen der mit Pfeil I markierte
geforderte Verstellbereich der Ummantelung bzw. der Segmente der
Ummantelung definiert ist.
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Nachdem
auch der Rotor durchgeheizt ist, wird in Phase Ic die stationäre
Lauf spaltgröße Δrstat – z.
B. Δrstat = 0,4 mm – erreicht.
Beim Verzögern in Phase Id vergrößert
sich zunächst der Laufspalt L wegen der geringer werdenden
Fliehkraftbelastung des Rotors. Anschließend wird der Laufspalt
L wieder kleiner und erreicht seinen Minimalwert Δrmin, da die Ummantelung schneller abkühlt
als der Rotor. Beim Abkühlen der Strömungsmaschine
stellt sich nach einer gewissen Zeit wieder die Anfangsgröße Δr1 des Laufspalts L ein. Aus 1 ist
ersichtlich, dass der erforderliche Verstellhub der Ummantelung
relativ klein ist und weniger als 1,0 mm beträgt. Um eine deutliche
Verbesserung zu erzielen, sind daher Spaltkontrollsysteme mit Verstellgetrieben
erforderlich, die möglichst präzise und spielfrei
arbeiten.
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Das
beschriebene transiente Spaltverhalten eines rein passiven Spaltkontrollsystems
und die Forderung, dass ein „hartes” Anstreifen
der Rotorschaufeln an der Ummantelung unbedingt zu vermeiden ist,
führt insbesondere im Hochdruckbereich von modernen Strömungsmaschinen
zu stationären Laufspaltgrößen Δrstat im Bereich von etwa 2–3% der Höhe
der Rotorschaufeln. Die maximalen Laufspaltgrößen Δrmax, die während des transienten
Betriebes auftreten, können dabei jedoch mehr als die doppelten
Werte erreichen. Die Größe des Laufspalts einer Strömungsmaschine
hängt zusammenfassend von verschiedenen Einflussgrößen
ab:
- – Dehnungen des Rotors aufgrund
von Fliehkraftwirkungen;
- – Thermische Dehnungen des Rotors und der Ummantelung;
- – Dehnungen und Ovalisierung der Ummantelung aufgrund
von Manöverlasten und Druckkräften;
- – Versatz zwischen der Drehachse des Rotors und der
Mittelachse der Ummantelung aufgrund von Manöverlasten;
sowie
- – Fertigungstoleranzen, beispielsweise Unrundheiten
oder Exzentrizitäten.
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Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten passiven Spaltkontrollsystemen
wird versucht, anhand der Masse des Rotors und der Ummantelung bzw.
deren Masseverteilung, durch geeignete Führung von Sekundärluftströmen
sowie durch Beeinflussung des Wärmeflusses mithilfe geometrisch
optimierter Gestaltung und Wärmedämmschichten
das Dehnverhalten der Strömungsmaschinenbauteile derart
zu optimieren, dass geringstmögliche Differenzdehnungen
zwischen dem Rotor und dem Stator bzw. der Ummantelung erzielt werden.
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Alternativen
stellen thermisch aktive Spaltkontrollsysteme dar, bei denen der
Laufspalt durch gezieltes Kühlen bzw. Aufheizen der relevanten
Bauteile optimiert wird. Beispiele hierfür sind das Spaltkontrollsystem
der CFM56-Triebwerksfamilie, bei der die Rotortemperatur geregelt
wird, oder das aus der
US 4,329,114 bekannte
Spaltkontrollsystem, mittels welchem die Gehäusetemperatur
der Strömungsmaschine geregelt wird. Da diese Spaltkontrollsysteme nur über
die Beeinflussung der Bauteiltemperaturen wirken, reagieren sie
relativ langsam und können daher nur die stationären
Laufspalte signifikant verbessern. Auf schnelle Änderungen
des Laufspalts – wie sie wie vorstehend beschrieben bei
transienten Betriebszuständen entstehen auf einen Versatz
zwischen einer Drehachse des Rotors und einer Mittelachse der Ummantelung
sowie auf Exzentrizitäten, wie sie bei Manöverlasten
entstehen, können diese Spaltkontrollsysteme jedoch nicht
bzw. nur sehr eingeschränkt reagieren.
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Als
weitere Alternative sind mechanisch aktive Spaltkontrollsysteme
bekannt. Um einen möglichst kleinen Laufspalt unter Berücksichtigung
der genannten Einflussgrößen erzielen zu können,
sollte sich die Ummantelung des Rotors zu jedem Zeitpunkt möglichst
gut an dessen Durchmesser und relative Lage anpassen können.
Zu diesem Zweck wird die Ummantelung häufig segmentiert.
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Die
GB 2108591 A zeigt
beispielsweise ein Spaltkontrollsystem für eine derartige,
segmentierte Ummantelung einer Strömungsmaschine. Jeweils drei
Segmente sind dabei durch einen Hebelmechanismus miteinander gekoppelt.
Diese zusammengekoppelten Segmente werden mit jeweils einem Aktuator
in Abhängigkeit von Messsignalen mehrerer Sensoreinrichtungen
gleichförmig verstellt. Der Laufspalt bei jeder dieser
zusammengekoppelten Segmentgruppe kann hierdurch über die
Umfangsersteckung der Segmentgruppe auf einen mittleren Laufspalt
eingestellt werden. Bei Durchmesseränderungen des Rotors
und der Ummantelung liefert das Spaltkontrollsystem damit vergleichsweise
gute Ergebnisse. Ein Versatz zwischen der Drehachse des Rotors und
der Mittelachse der Ummantelung sowie Ovalisierungen der Ummantelung
können jedoch nicht oder nicht zufrieden stellend ausgeglichen
werden. Da die Segmente der Segmentgruppe in Umfangsrichtung ortsfest
gelagert sind, entstehen bei einem Versatz der Drehachse des Rotors
gegenüber der Mittelachse der Ummantelung sichelförmige Laufspalte,
da alle gekoppelten Segmente der Ummantelung die gleiche Hubbewegung
ausführen. Um eine im Vergleich zu einem passiven Spaltkontrollsystem
verbesserte Einstellbarkeit des Laufspalts erreichen zu können,
ist zudem eine relativ große Anzahl von zwölf
oder mehr Segmentgruppen erforderlich. Gleichzeitig wird auch eine
entsprechende Anzahl von Aktuatoren und Sensoreinrichtungen benötigt,
wodurch neben den Herstellungskosten auch der Bauraumbedarf und
die Fehleranfälligkeit steigen.
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Aus
der
GB 2099515 A ist
ebenfalls eine Strömungsmaschine mit einer segmentierten
Ummantelung zu entnehmen, wobei jedes Segment zum Einstellen des
Laufspalts durch ein Spaltkontrollsystem bewegbar ist. Die Segmente
werden zwischen keilförmigen Führungselementen
bewegt, wobei ein Tellerfeder-Stapel die Segmente in Bezug auf die Drehachse
des Rotors radial nach außen und das Spaltkontrollsystem
die Segmente radial in Richtung Rotor bewegen kann. Um den Laufspalt über
den gesamten Umfang der Ummantelung einstellen zu können,
sind jedoch eine hohe Anzahl von Aktuatoren und Sensoreinrichtungen
erforderlich, wodurch das Spalthaltungssystem nicht nur teuer und
schwer ist, sondern auch eine vergleichsweise hohe Ausfallwahrscheinlichkeit
besitzt.
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Die
US 5,104,287 beschreibt
ein Spalthaltungssystem für eine segmentierte Ummantelung
eines Rotorschaufeln umfassenden Rotors einer Strömungsmaschine.
Jedes Segment der Ummantelung kann mit Hilfe von zwei zugeordneten,
Gewindespindeln umfassenden Verstellgetrieben des Spalthaltungssystems
radial in Bezug auf die Drehachse des Rotors bewegt werden. Hierzu
sind die Verstellgetriebe jeweils paarweise mit einem als Ring ausgebildeten
und konzentrisch um den Rotor angeordneten Verstellelement gekoppelt.
Die Einstellung des Laufspalts wird durch Verdrehen des Rings vorgenommen,
dessen rotatorische Bewegung durch die Verstellgetriebe in eine
gleichmäßige radiale Bewegung der Segmente vom
Rotor weg umgewandelt wird. Zwischen den Segmenten und einem Traggehäuse der
Ummantelung sind wellenförmige Flachfedern angeordnet,
die die Segmente radial nach innen, also in Richtung Rotor drücken.
Als nachteilig ist dabei der Umstand anzusehen, dass die Segmente
der Ummantelung nur gemeinsam radial bewegt werden können,
so dass nur wenigen der oben genannten Einflussgrößen
entgegengewirkt werden kann. Insbesondere Ovalisierungen der Ummantelung
oder ein Versatz zwischen der Drehachse des Rotors und der Mittelachse
der Ummantelung können nicht ausgeglichen werden. Weiterhin
ist nachteilig, dass die Flachfedern und die Verstellgetriebe während
des Betriebs der Strömungsmaschine unmittelbar mit den hohen
Rotorraumtemperaturen in Kontakt treten. Bei modernen, als Gasturbinen
ausgebildeten Strömungsmaschinen mit hohen Gesamtdruckverhältnissen
können die Temperaturen jedoch so hoch werden, dass die
Federwirkung der Flachfedern verloren geht oder die Tragfähigkeit
der Verstellgetriebe nicht mehr ausreicht. Zudem besitzt das Spalthaltungssystem
eine hohe Komplexität sowie ein vergleichsweise hohes Gewicht,
wodurch neben den Herstellungs- und Wartungskosten vor allem die
Ausfallwahrscheinlichkeit des gesamten Spalthaltungssystems erhöht
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Spaltkontrollsystem
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches auf konstruktiv
einfache Weise eine Kompensierung möglichst vieler Einflussgrößen
und damit eine zuverlässige und betriebssichere Einstellbarkeit
des Laufspalts unter verschiedenen Betriebszuständen der
zugeordneten Strömungsmaschine ermöglicht. Eine
weitere Aufgabe besteht darin, eine Strömungsmaschine mit
einem derartigen Spaltkontrollsystem sowie ein entsprechendes Verfahren
zum Einstellen eines Laufspalts einer Strömungsmaschine
zu schaffen.
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Die
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Spaltkontrollsystem
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Strömungsmaschine mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 19 sowie durch ein Verfahren zum
Einstellen eines Laufspalts gemäß Patentanspruch
28 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen
Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben,
wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des Spaltkontrollsystems als
vorteilhafte Ausgestaltungen der Strömungsmaschine bzw.
des Verfahrens und umgekehrt anzusehen sind.
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Ein
Spaltkontrollsystem, welches auf konstruktiv einfache Weise eine
Kompensierung möglichst vieler Einflussgrößen
und damit eine zuverlässige und betriebssichere Einstellbarkeit
des Laufspalts unter verschiedenen Betriebszuständen der zugeordneten
Strömungsmaschine ermöglicht, ist erfindungsgemäß dadurch
geschaffen, dass das Verstellelement zum Einstellen des Laufspalts
axial bezüglich der Drehachse des Rotors verschiebbar und/oder
gegenüber dem Rotor verschwenkbar ist und dass das wenigstens
eine Verstellgetriebe ausgebildet ist, eine zumindest überwiegend
axiale Bewegung des Verstellelements in eine zumindest überwiegend
radiale Bewegung des zugeordneten Segments der Ummantelung umzuwandeln.
Im Gegensatz zum Stand der Technik ermöglicht es das erfindungsgemäße
Spaltkontrollsystem einerseits durch axiales Bewegen des Verstellelements
eine über den Umfang des Rotors gleichmäßige
Bewegung der Segmente und eine entsprechend gleichmäßige
Veränderung des Laufspalts. Alternativ oder zusätzlich
kann durch Verschwenken bzw. Verkippen des Verstellelements gegenüber
der Drehachse des Rotors eine über den Umfang des Rotors
ungleichmäßige Bewegung der Segmente erzeugt werden, wodurch
auch Ovalisierung der Ummantelung aufgrund von Manöverlasten
und Druckkräften sowie ein etwaiger Versatz zwischen der
Drehachse des Rotors und der Mittelachse der Ummantelung problemlos
berücksichtigt und ausgeglichen werden können. Mit
Hilfe des wenigstens einen Verstellgetriebes können weiterhin
vergleichsweise große Bewegungen des Verstellelements in
vergleichsweise kleine Bewegungen des zugeordneten Segments und
umgekehrt umgewandelt werden. Der Laufspalt kann somit unabhängig
vom Betriebszustand der zugeordneten Strömungsmaschine
optimal eingestellt werden, wodurch der Wirkungsgrad der Strömungsmaschine
erhöht und deren Kraftstoffbedarf entsprechend gesenkt
wird. Aufgrund des konstruktiv einfachen Aufbaus des erfindungsgemäßen
Spaltkontrollsystems ergeben sich im Vergleich zu bekannten Spaltkontrollsystemen
zudem erhebliche Kosten- und Gewichtseinsparungen sowie eine vorteilhaft
gesteigerte Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit.
Das Spaltkontrollsystem eignet sich sowohl für eine Einzelstufe
als auch für mehrere Stufen einer Strömungsmaschine.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Verstellelement zumindest im Wesentlichen als Ring ausgebildet
ist. Hierdurch ist eine konstruktiv einfache, kostengünstige
und bauraumsparende Anordnung des Verstellelements im Bereich des
Rotors bzw. der Ummantelung ermöglicht. Zudem können
beim Bewegen bzw. Verschwenken des Verstellelements auftretende Kräfte
gut verteilt werden, wodurch die mechanische Stabilität
und Lebensdauer des Verstellelements entsprechend verlängert
wird.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem das Verstellelement mehrere Teilabschnitte
umfasst, die vorzugsweise gelenkig miteinander verbunden sind. Hierdurch
besitzt das Verstellelement zusätzliche Bewegungsfreiheitsgrade,
so dass eine zusätzlich verbesserte Einstellbarkeit des
Laufspalts beim Verschwenken des Verstellelements ermöglicht
ist. So kann beispielsweise durch ein Verknicken des Verstellelements,
d. h. durch ein relatives Verschwenken der Teilabschnitte zueinander,
eine Ovalisierung der Ummantelung aufgrund von Manöverlasten
und Druckkräften besonders einfach ausgeglichen werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass wenigstens ein Verstellgetriebe an einem Traggehäuse
festgelegt ist. Hierdurch ergibt sich eine besonders stabile und
betriebssichere Anordnung des Verstellgetriebes. Das Traggehäuse
kann dabei beispielsweise als Außengehäuse der
Strömungsmaschine ausgebildet sein oder innerhalb eines
separaten Außengehäuses anordenbar sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Traggehäuse ringförmig ausgebildet ist
und/oder außenumfänglich der Ummantelung und/oder
konzentrisch zur Drehachse des Rotors anordenbar ist. Hierdurch
können die mechanischen und konstruktiven Eigenschaften des
Traggehäuses optimal an die Anforderungen der Strömungsmaschine
angepasst werden.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem wenigstens ein Dichtelement vorgesehen
ist, mittels welchem das Traggehäuse gegenüber
der Ummantelung abzudichten ist. Hierdurch kann ein unerwünschtes
Entweichen oder Rückströmen des Arbeitsmediums
der Strömungsmaschine verhindert werden, wodurch ein entsprechend
hoher Wirkungsgrad sichergestellt ist.
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In
weiterer Ausgestaltung hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn
die Ummantelung wenigstens eine Leitschaufel umfasst und/oder vorzugsweise mittels
einer Schubstange gegenüber dem Traggehäuse abgestützt
ist. Bei bekannten Spaltkontrollsystemen und Strömungsmaschinen
sind die Leitschaufeln üblicherweise am Traggehäuse
befestigt, so dass auf den inneren Laufspalt kein Einfluss genommen
werden kann. Indem die Ummantelung die wenigstens eine Leitschaufel
umfasst – z. B. indem die Leitschaufel an der Ummantelung
festgelegt ist – kann die Leitschaufel demgegenüber
vorteilhaft beim Einstellen des Laufspalts des Rotors mitbewegt
werden, wodurch auch der innere Spalt der Strömungsmaschine
einstellbar ist. Durch eine Anordnung der wenigstens einen Leitschaufel
an der Ummantelung werden zudem während des Betriebs der
Strömungsmaschine auftretende Kräfte besonders
gut abgeleitet und verteilt. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass
die wenigstens eine Leitschaufel in Umfangs- und/oder Axialrichtung
am Traggehäuse abgestützt ist. Weiterhin kann
vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Verstellgetriebe mittels
der Schubstange gegenüber dem Traggehäuse abgestützt
ist.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem wenigstens eine Sensoreinrichtung vorgesehen
ist, mittels welcher eine Größe des Laufspalts
ermittelbar ist. Dies erlaubt eine besonders einfache, schnelle und
präzise Ermittlung der Größe des Laufspalts,
wodurch eine entsprechend verbesserte Einstellung des Laufspalts
ermöglicht ist. Die Sensoreinrichtung kann grundsätzlich
nach unterschiedlichen physikalischen Prinzipen arbeiten, beispielsweise
kapazitiv, induktiv, optisch, mit Mikrowellen oder mit Wirbelstrom.
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Indem
die Sensoreinrichtung im Bereich wenigstens eines Verstellgetriebes
angeordnet ist, ist eine zusätzliche Verbesserung der Einstellbarkeit des
Laufspalts gegeben, da Bewegungen der Ummantelung bzw. des jeweiligen,
dem Verstellgetriebe zugeordneten Segments mittels der Sensoreinrichtung
nahe des Ankoppelbereichs des Verstellgetriebes erfolgen können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere
Sensoreinrichtungen vorgesehen, welche, vorzugsweise gleichmäßig,
voneinander beabstandet angeordnet sind und/oder außenumfänglich
der Ummantelung anordenbar sind. Auf diese Weise ist es möglich,
den Laufspalt mittels der mehreren Sensoreinrichtungen an verschiedenen
Umfangspositionen des Rotors zu ermitteln. Der Laufspalt kann somit
besonders präzise und ortsaufgelöst ermittelt
werden, so dass gezielt entsprechend unterschiedliche Hubbewegungen
der Segmente ausführbar sind und ein gleichmäßiger
Laufspalt erzeugbar ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass wenigstens ein mit dem Verstellelement gekoppelter Aktuator
vorgesehen ist, mittels welchem das Verstellelement axial bezüglich
der Drehachse des Rotors verschiebbar oder gegenüber dem
Rotor verschwenkbar ist. Mit Hilfe wenigstens eines Aktuators kann
das Verstellelement besonders einfach und präzise bewegt
werden. Zusammen mit dem wenigstens einen Verstellgetriebe können
dabei vorteilhafterweise große Bewegungen des wenigstens
einen Aktuators in kleine Bewegungen der Segmente umgewandelt werden. Der
Aktuator kann grundsätzlich nach unterschiedlichen physikalischen
Prinzipien funktionieren, beispielsweise hydraulisch, pneumatisch,
elektrisch, piezoelektrisch oder magnetisch.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der wenigstens eine Aktuator im Bereich wenigstens eines Verstellgetriebes
angeordnet ist. Hierdurch sind über das Verstellelement
ein besonders kurzer Kraftübertragungsweg und eine entsprechend
präzise Einstellbarkeit des Laufspalts gegeben. Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Aktuator
im Bereich einer Sensoreinrichtung angeordnet ist. Hierdurch wird
aufgrund der geringen räumlichen Distanz zwischen der Sensoreinrichtung
und dem Aktuator eine vereinfachte und besonders präzise
Einstellbarkeit des Laufspalts sichergestellt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem mehrere Aktuatoren vorgesehen sind,
welche, vorzugsweise gleichmäßig, voneinander
beabstandet angeordnet sind und/oder außenumfänglich
der Ummantelung anordenbar sind. Mit Hilfe mehrerer Aktuatoren an
verschiedenen Umfangspositionen kann das Verstellelement besonders
einfach axial bewegt oder verschwenkt werden, wodurch gezielt gleiche
oder unterschiedliche Hubbewegungen der Segmente zum Einstellen
des Laufspalts ausgeführt werden können. Indem
die Aktuatoren im Bereich jeweils zugeordneter Sensoreinrichtungen
angeordnet sind, können weiterhin etwaige gegenseitige
Beeinflussungen mehrerer Aktuatoren und Sensoreinrichtungen vorteilhaft
unterdrückt bzw. verunmöglicht werden.
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Eine
weitere Verbesserung der Einstellbarkeit des Laufspalts ist in weiterer
Ausgestaltung dadurch gegeben, dass wenigstens eine Steuer- und/oder
Regeleinheit vorgesehen ist, welche mit wenigstens einer Sensoreinrichtung
und wenigstens einem Aktuator gekoppelt ist und ausgelegt ist, den wenigstens
einen Aktuator in Abhängigkeit der mittels der wenigstens
einen Sensoreinrichtung ermittelten Größe des
Laufspalts zu steuern bzw. zu regeln.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere
Verstellgetriebe vorgesehen, welche axial bezüglich der
Drehachse des Rotors angeordnet und gemeinsam mittels des Verstellelements
betätigbar sind. Da die Rotoren mehrerer Stufen einer als
Hochdruckverdichter ausgebildeten Strömungsmaschine ein ähnliches
zeitliches Dehnungsverhalten zeigen – speziell wenn die
Wärmeausdehnungskoeffizienten der verwendeten Werkstoffe ähnlich
sind –, können Laufspalte mehrerer Stufen mit
der gleichen Bewegung des Verstellelements eingestellt werden. Dabei
kann gegebenenfalls vorgesehen sein, dass – beispielsweise
durch unterschiedliche Hebellängen an den Verstellgetrieben – unterschiedliche
Hubbewegungen an den Segmenten der mehrteiligen Ummantelung verschiedener
Stufen erzielbar ist. Zudem kann bei Bedarf an jeder Stufe eine
unterschiedliche Laufspaltgröße erzeugt bzw. eingestellt
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass wenigstens ein Verstellgetriebe einen mit dem Verstellelement
gekoppelten Betätigungshebel und/oder ein Drucklager und/oder
ein Kugelumlaufgewinde und/oder einen Spindeltrieb und/oder eine
Exzenterwelle und/oder eine Biegefeder und/oder ein Federelement
und/oder einen Kniehebel und/oder einen mit wenigstens einem Segment
der Ummantelung koppelbaren Zugbolzen und/oder eine Rasterung umfasst.
Auf diese Weise kann besonders einfach eine spielfreie Kraftübertragung
vom Verstellelement auf das wenigstens eine Verstellgetriebe sichergestellt
und eine ebensolche spielfreie und gegebenenfalls gerasterte Bewegung
des jeweiligen Segments erzeugt werden. Zudem ermöglicht
das wenigstens eine Verstellgetriebe hierdurch auf konstruktiv einfache
Weise, dass eine zumindest überwiegend axiale Bewegung
des Verstellelements in eine kleine radiale Bewegung des Segments
der Ummantelung umgesetzt wird.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem wenigstens ein Verstellgetriebe ein
Dichtelement umfasst, welches vorzugsweise als Spannband und/oder
Balgdichtung und/oder Kolbenring und/oder C-Dichtung ausgebildet
ist. Mit Hilfe eines derartigen Dichtelements kann einerseits die
erforderliche Bewegungsmöglichkeit, beispielsweise eine
Hubbewegung oder thermische Differenzdehnung, bereitgestellt werden,
andererseits können zugleich Räume unterschiedlichen
Druckes gegeneinander abgedichtet werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass wenigstens ein Verstellgetriebe einen mit zumindest einem Segment gekoppelten
Zugbolzen und einen mit dem zumindest einen Segment gekoppelten
Druckbolzen umfasst, wobei der Zugbolzen und der Druckbolzen relativ
zueinander bewegbar und gegeneinander kraftbeaufschlagt sind. Hierdurch
wird vorteilhaft erreicht, dass das gesamte Verstellgetriebe in
sich vorgespannt und damit spielfrei ist, so dass eine besonders präzise
Spalteinstellung realisierbar ist. Die Kraftbeaufschlagung zwischen
Zug- und Druckbolzen kann beispielsweise mit Hilfe eines Federelements
erzeugt sein, wobei grundsätzlich beliebige Federbauformen wie
Schraubenfedern, Tellerfederpackete oder dergleichen vorgesehen
sein können.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Strömungsmaschine,
insbesondere eine Gasturbine, mit einem Rotorschaufeln umfassenden
Rotor, einer diesen zumindest abschnittsweise umgebenden, wenigstens
zwei Segmente umfassenden Ummantelung, und einem Spaltkontrollsystem,
mittels welchem ein Laufspalt zwischen dem Rotor und der Ummantelung
einstellbar ist. Um auf konstruktiv einfache Weise eine Kompensierung
möglichst vieler Einflussgrößen und damit
eine zuverlässige und betriebssichere Einstellbarkeit des
Laufspalts unter verschiedenen Betriebszuständen der Strömungsmaschine
zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Spaltkontrollsystem gemäß einem der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele ausgebildet ist. Die sich hieraus
ergebenden Vorteile sind aus den entsprechenden Beschreibungsteilen
zu entnehmen und – soweit anwendbar – als Vorteile
der Strömungsmaschine anzusehen.
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In
weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Spaltkontrollsystem
in einem Gehäuse aufgenommen ist und/oder zumindest einen
Teil des Gehäuses bildet. Die Aufnahme in einem Gehäuse
der Strömungsmaschine erlaubt eine mechanisch stabile,
betriebssichere und bauraumsparende Anordnung des Spaltkontrollsystems.
Alternativ oder zusätzlich kann dabei vorgesehen sein,
dass das Spaltkontrollsystem selbst zumindest einen Teil des Gehäuses
bildet. Hierdurch werden aufgrund von Synergieeffekten erhebliche
Kosten- und Gewichtssenkungen erzielt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem die Ummantelung wenigstens eine Leitschaufel
umfasst. Wenn die wenigstens eine Leitschaufel an der Ummantelung
bzw. an einem Segment vorgesehen ist, werden vorteilhaft auch die
Laufspalte an der Ringrauminnenkontur, das heißt dem Spalt
zwischen dem Rotor und der wenigstens einen Leitschaufel, durch
das Spaltkontrollsystem eingestellt. Die während des Betriebs
der Strömungsmaschine von der wenigstens einen Leitschaufel
erzeugten Kräfte wirken dann auf die Segmente.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die wenigstens zwei Segmente der Ummantelung, vorzugsweise mittels
wenigstens eines Verstellgetriebes des Spaltkontrollsystems, miteinander
gekoppelt sind. Auf diese Weise werden eine hohe Dichtigkeit der
Ummantelung und ein entsprechend hoher Wirkungsgrad der Strömungsmaschine
sichergestellt. Durch eine Kopplung mittels wenigstens eines Verstellgetriebes können
benachbarte Bereiche zweier Segmente vorteilhaft gemeinsam radial
bewegt werden. Auf diese Weise wird zudem ein stetiger Übergang
von einem Segment zum benachbarten Segment sichergestellt, so dass
das Entstehen sichelförmiger Laufspalte besonders zuverlässig
verhindert wird. Zudem wird hierdurch auch an der Verbindungsstelle
zwischen den Segmenten und dem wenigstens einen Verstellgetriebe
eine hohe Spielfreiheit erreicht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass wenigstens ein Segment der Ummantelung ein Versteifungselement umfasst,
mittels welchem eine Krümmung des Segments in Abhängigkeit
der Größe des Laufspalts einstellbar ist. Mit
Hilfe eines derartigen Versteifungselements kann die Steifigkeitsverteilung
des Segments so gewählt werden, dass unter allen Betriebzuständen
der Strömungsmaschine eine konstante Krümmung
vorliegt. Damit wird bei der Einstellung der Radialposition des
Segments zumindest nahezu eine ideale Kreisform beibehalten. Das
Versteifungselement kann dabei als Rippe mit über variabler
radialer Bauhöhe oder durch Rippen mit abnehmender Breite zu
den Segmenträndern hin ausgebildet sein, wodurch die Steifigkeitsverteilung
konstruktiv einfach und kostengünstig an das jeweilige
Anforderungsprofil der Strömungsmaschine anpassbar ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Spaltkontrollsystem im Bereich einer Niederdruckverdichterstufe und/oder
einer Hochdruckverdichterstufe und/oder einer Niederdruckturbinenstufe
und/oder einer Hochdruckturbinenstufe der Strömungsmaschine
angeordnet ist. Eine derartige Anordnung erlaubt eine besonders
variable Ausgestaltung der Strömungsmaschine sowie einen
besonders hohen, zumindest weitgehend betriebzustandsunabhängigen
Wirkungsgrad.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem die Ummantelung zwei als Halbringe
ausgebildete Segmente und/oder höchstens acht, besonders
bevorzugt höchstens sechs Segmente umfasst. Auf diese Weise
wird im Gegensatz zum Stand der Technik die Anzahl der Bauteile
und dadurch der potenziellen Leckagestellen klein gehalten. Neben
einer Verringerung der Herstellungskosten der Strömungsmaschine
wird hierdurch auch die Montage- und Wartungsfreundlichkeit erheblich
verbessert.
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In
weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass jedes Segment der Ummantelung
mit wenigstens zwei und vorzugsweise drei voneinander beabstandeten
Verstellgetrieben des Spaltkontrollsystems gekoppelt ist. Da die
Segmente auf einen bestimmten Durchmesser ausgelegt sind, können
sich beim radialen Bewegen der Segmente aufgrund auftretender Krümmungen
grundsätzlich sichelförmige Laufspalte ergeben.
Zudem muss bei instationären Betriebszuständen
der Strömungsmaschine mit einem radialen Temperaturgradienten,
der die Krümmung unkontrolliert verändern könnte,
sowie mit Verformungen durch mechanische Beanspruchung (z. B. durch Gaslasten)
gerechnet werden. Damit die Segmente betriebszustandsunabhängig
die gewünschte konstante Krümmung aufweisen, wird
jedes Segment mindestens an zwei und vorzugsweise an drei Umfangsstellen
mit jeweils einem Verstellgetriebe gekoppelt und somit auf eine
Kreisbahn mit dem aktuellen Rotordurchmesser zuzüglich
des einstellbaren Laufspalts gezwungen. Wenn ein Segment nur mit zwei
Verstellgetrieben gekoppelt ist, hat es sich als vorteilhaft gezeigt,
wenn die beiden Verstellgetriebe an den Segmenträndern
des Segments angreifen, um dieses auf die gewünschte Kreissegmentbahn
zu zwingen.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass die Einstellbarkeit einer konstanten
Krümmung durch eine entsprechende geometrische Gestaltung
und/oder eine Steifigkeitsverteilung der Segmente gefördert wird.
Hierzu kann beispielsweise eine Querschnittskontur jedes Segments
so gewählt sein, dass die zweite Ableitung der Biegelinie
einen konstanten Wert ergibt und dementsprechend eine konstante Krümmung
vorliegt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem mehrere Ummantelungen unter Ausbildung
mehrerer Laufspalte entlang der Drehachse des Rotors angeordnet und
die Laufspalte mittels des Spaltkontrollsystems zwischen dem Rotor
und den Ummantelungen gemeinsam einstellbar sind. Hierdurch können
die Laufspalte mehrerer Stufen der Strömungsmaschine vorteilhaft
gemeinsam mittels des Spaltkontrollsystems eingestellt werden, wodurch
signifikante Kosten- und Gewichtseinsparungen gegeben sind.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen
eines Laufspalts zwischen einem Rotorschaufeln umfassenden Rotor
einer Strömungsmaschine, insbesondere einer Gasturbine,
und einer diesen zumindest abschnittsweise umgebenden, wenigstens
zwei Segmente umfassenden Ummantelung. Um eine Kompensierung möglichst vieler
Einflussgrößen und damit eine zuverlässige und
betriebssichere Einstellbarkeit des Laufspalts unter verschiedenen
Betriebszuständen der Strömungsmaschine zu ermöglichen,
umfasst das Verfahren erfindungsgemäß zumindest
die Schritte Ermitteln einer Größe des Laufspalts
mittels wenigstens einer Sensoreinrichtung und Übermitteln
der Größe an eine Steuer- und/oder Regeleinheit,
Steuern bzw. Regeln wenigstens eines Aktuators mittels der Steuer-
und/oder Regeleinheit in Abhängigkeit der ermittelten Größe
des Laufspalts, axiales Verschieben und/oder Verschwenken bezüglich
einer Drehachse des Rotors eines um den Rotor angeordneten Verstellelements
mittels des wenigstens einen Aktuators, Betätigen wenigstens
eines Verstellgetriebes mittels des Verstellelements und radiales Bewegen
bezüglich der Drehachse des Rotors wenigstens eines Segments
der Ummantelung mittels des wenigstens einen Verstellgetriebes.
Die sich hieraus ergebenden Vorteile sind bereits aus den vorhergehenden
Beschreibungsteilen des Spaltkontrollsystems bzw. der Strömungsmaschine
zu entnehmen und – soweit anwendbar – als Vorteile
des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Größe des Laufspalts im Fall einer fehlerhaften
Sensoreinrichtung mittels der Steuer- und/oder Regeleinheit anhand
der übermittelten Größe einer weiteren
Sensoreinrichtung ermittelt und der wenigstens eine Aktuator in
Abhängigkeit der ermittelten Größe gesteuert
bzw. geregelt wird. Hierdurch kann durch eine entsprechende Steuer-
bzw. Regellogik eine erhöhte Ausfallsicherheit erzielt
werden, indem der wenigstens eine Aktuator in Abhängigkeit
der Messsignale der weiteren, intakten Sensoreinrichtung gesteuert
wird.
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Die
vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in den Ausführungsbeispielen genannten
Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche
Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
-
1 ein
schematisches Liniendiagramm einer zeit- und lastabhängigen
Radiusänderung eines Rotors und einer diesen umgebenden
Ummantelung einer Strömungsmaschine;
-
2 eine
schematische Perspektivansicht eines Spaltkontrollsystems gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel;
-
3 eine
schematische Schnittansicht des in 2 gezeigten
Spaltkontrollsystems, wobei neben einer Durchmesseränderung
und einem Mittelachsenversatz zusätzlich eine Ovalisierung
der Ummantelung auftritt;
-
4 eine
schematische Perspektivansicht dreier Segmente der in 2 gezeigten
Ummantelung, wobei jedes Segment mit mehreren Verstellgetrieben
des Spaltkontrollsystems gekoppelt ist;
-
5 mehrere
Ausführungsbeispiele von mit Versteifungselementen versehenen
Segmenten der Ummantelung;
-
6 eine
schematische Perspektivansicht eines mehrere Leitschaufeln umfassenden
Segments, welches mittels einer Schubstange gegenüber einem
Traggehäuse abgestützt ist;
-
7 ein
Ausführungsbeispiel des Verstellgetriebes in schematischer
Perspektiv- und Seitenansicht;
-
8 ein
weiteres Ausführungsbeispiel des Verstellgetriebes in schematischer
Perspektiv- und Seitenansicht;
-
9 eine
schematische Perspektivansicht des Spaltkontrollsystems gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel;
-
10 eine
schematische und ausschnittsweise seitliche Schnittansicht einer
mit dem in 9 gezeigten Spaltkontrollsystem
versehenen Strömungsmaschine;
-
11 eine
schematische und teilgeschnittene Perspektivansicht eines in 9 gezeigten
Verstellgetriebes; und
-
12 eine
schematische seitliche Schnittansicht des Verstellgetriebes gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
ein schematisches Liniendiagramm einer zeit- und lastabhängigen
Radiusänderung eines Rotors und einer diesen umgebenden Ummantelung
einer Strömungsmaschine und wurde bereits vorstehend erläutert.
Um unabhängig vom Betriebszustand der Strömungsmaschine
stets die optimale Laufspaltgröße Δropt und damit einen optimalen Wirkungsgrad
zu erzielen, ist es wie beschrieben erforderlich, den mit der Linie ϕ2
charakterisierten Ist-Radius der Ummantelung des Rotors mit Hilfe eines
Spaltkontrollsystems an den mit der gestrichelt dargestellte Linie ϕ3
charakterisierten Soll-Radius anzupassen.
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2 zeigt
eine schematische Perspektivansicht eines Spaltkontrollsystems gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel. Das Spaltkontrollsystem dient dabei
zum Einstellen des Laufspalts L zwischen einem Rotorschaufeln 10 (s. 10)
umfassenden Rotor 12 (s. 3) einer
Strömungsmaschine 14 (s. 10), insbesondere
einer Gasturbine, und einer diesen zumindest abschnittsweise umgebenden
Ummantelung 18. Um einen möglichst kleinen Laufspalt L
unter Berücksichtigung aller relevanten Einflussgrößen
zu erzielen, ist es notwendig, dass sich die Ummantelung 18 über
dem Rotor 12 zu jedem Zeitpunkt an den Durchmesser bzw.
den Radius und die Lage des Rotors 12 bzw. seiner Drehachse
D anpassen kann. Zu diesem Zweck weist die Ummantelung 18 im
vorliegenden Ausführungsbeispiel vier Segmente 16a–d
(Liner) auf, die zumindest weitgehend unabhängig voneinander
bewegbar sind. Das Spaltkontrollsystem umfasst vorliegend acht Verstellgetriebe 20, welche
jeweils mit wenigstens einem Segment 16 der Ummantelung 18 gekoppelt
sind. Mittels der Verstellgetriebe 20 können die
Segmente 16a–d zum Einstellen des Laufspalts radial
bezüglich einer Drehachse D des Rotors 12 bewegt
werden. Weiterhin umfasst das Spaltkontrollsystem ein um den Rotor 12 anordenbares
Verstellelement 22, welches vorliegend im Wesentlichen
als Ring ausgebildet ist und zwei gelenkig miteinander verbundene
Halbringe als Teilabschnitte 22a, 22b umfasst.
Das Verstellelement 22 ist mit den Verstellgetrieben 20 gekoppelt und
kann zum Betätigen der Verstellgetriebe 20 und damit
zum Einstellen des Laufspalts L axial bezüglich der Drehachse
D des Rotors 12 verschoben oder gegenüber dem
Rotor 12 verschwenkt werden. Entsprechend sind die Verstellgetriebe 20 ausgebildet, eine
zumindest überwiegend axiale Bewegung des Verstellelements 22 in
eine zumindest überwiegend radiale Bewegung der jeweils
zugeordneten Segmente 16a–d der Ummantelung 18 umzuwandeln. Die
Segmente 16a–d sind innerhalb eines konzentrisch
zur Drehachse D des Rotors 12 angeordneten, ringförmig
ausgebildeten Traggehäuses 24 angeordnet. Das
Traggehäuse 24 kann dabei als Außengehäuse
der Strömungsmaschine 14 ausgebildet sein oder
innerhalb eines separaten Außengehäuses liegen.
Die Verstellgetriebe 20 – und damit mittelbar
das Verstellelement 22 – sind am Traggehäuse 24 festgelegt.
Zusätzlich sind im Nahbereich jedes zweiten Verstellgetriebes 20 insgesamt
vier Sensoreinrichtungen 26a–d gleichmäßig
voneinander beabstandet am Traggehäuse 24 festgelegt,
mittels welchen eine Größe des Laufspalts L an
unterschiedlichen Umfangspositionen ermittelbar ist. Zwischen dem
Traggehäuse 24 und den radial verschiebbaren Segmenten 16a–d
sind Dichtelemente (nicht gezeigt) angeordnet. Die Dichtelemente
können als Dichtungsplättchen (sogenannte „Leaf
Seals”) ausgebildet sein, wobei auch andere Dichtungstypen,
beispielsweise Bürstendichtungen oder C-Ringe, vorgesehen sein
können. Die Dichtelemente 40 verhindern eine traggehäuseseitige
Umströmung der Segmente 16a–d in axialer
Richtung.
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Das
Spaltkontrollsystem umfasst weiterhin vier mit dem Verstellelement 22 gekoppelte
Aktuatoren 28a–d, mittels welchem das Verstellelement 22 axial
bezüglich der Drehachse D des Rotors 12 verschiebbar
oder gegenüber dem Rotor 12 verschwenkbar ist.
Die Aktuatoren 28a–d sind dabei gleichmäßig
voneinander beabstandet außenumfänglich der Ummantelung 18 sowie
jeweils im Bereich eines Verstellgetriebes 20 angeordnet.
Das Spaltkontrollsystem weist Steuer- und/oder Regeleinheit 30 auf,
welche mit den Sensoreinrichtungen 26a–d und den
Aktuatoren 28a–d gekoppelt ist. Die Steuer- und/oder
Regeleinheit 30 ist ausgelegt, die Aktuatoren 28a–d
in Abhängigkeit der mittels der Sensoreinrichtungen 26a–d
ermittelten Größe Δr des Laufspalts L
zu steuern bzw. zu regeln. Die von den Sensoreinrichtungen 26a–d
gelieferten Steuersignale werden hierzu in der Steuer- und/oder
Regeleinheit 30 verarbeitet.
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Von
der Steuer- und/oder Regeleinheit 30 erhält der
jeweilige, der betreffenden Sensoreinrichtung 26a–d
zugeordnete Aktuator 26a–d im Normalfall ein Signal,
das Verstellelement solange axial zu bewegen, bis durch die betreffende
Sensoreinrichtung 26a–d die optimale Größe Δropt des Laufspalts L ermittelt werden kann.
Das Gleiche geschieht an den anderen Sensorpositionen. Dadurch wird
es möglich, an verschiedenen Umfangspositionen unterschiedliche
Hubbewegungen der Segmente 16a–d auszuführen.
Die Sensoreinrichtungen 26a–d können
nach verschieden physikalischen Prinzipen arbeiten, beispielsweise
kapazitiv, induktiv, optisch, mit Mikrowellen oder mit Wirbelstrom.
Gleiches gilt für die Aktuatoren 28a–d,
die beispielsweise hydraulisch, pneumatisch, elektrisch, piezoelektrisch
oder magnetisch betreibbar sein können.
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Im
Fehlerfall, z. B. beim Ausfall einer Sensoreinrichtung 26a–d,
kann über eine entsprechende Fehlerlogik durch die vorzugsweise
redundant ausgebildete Steuer- und/oder Regeleinheit 30 derjenige Aktuator 26a–d,
dessen normalerweise zugeordnete Sensoreinrichtung 26a–d
ausgefallen ist, dennoch angesteuert werden. Hierzu kann beispielsweise
aus den Signalen der verbliebenen funktionsfähigen Sensoreinrichtung 26a–d
ein entsprechendes Steuersignal abgeleitet werden.
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Bei
einer über den Umfang gleichmäßigen Änderung
des Laufspalts wird das Verstellelement 22 von allen Aktuatoren 28a–d
axial bezüglich der Drehachse D des Rotors 12 verschoben.
Bei einem Versatz der Mittelachse M des Traggehäuses 24 gegenüber
der Drehachse D wird das Verstellelement 22 hingegen an
den einzelnen Aktuatorpositionen unterschiedlich in axialer Richtung
bewegt. Das Verstellelement 22 führt dadurch eine
räumliche Schwenkbewegung gegenüber dem Rotor 12 bzw.
seiner Drehachse D (Taumelbewegung) aus. Hierdurch kann ein konstanter
Laufspalt L über den ganzen Umfang der Ummantelung 18 eingestellt
werden. Ein besonderer Vorteil der Verstellgetriebe 20 liegt
dabei darin, dass sie vergleichsweise große Bewegungen
der Aktuatoren 28a–d in vergleichsweise kleine
Bewegungen der Segmente 16a–d umwandeln können,
wodurch der Laufspalt L besonders präzise einstellbar ist.
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Grundsätzlich
gilt, dass bei einer Rotation des Rotors 12 ein Punkt auf
einer Spitze einer Rotorschaufel 10 eine ideale Kreisbahn
beschreibt. Ein Kreis ist eindeutig bestimmt, wenn drei Raumpunkte bekannt
sind, die auf unterschiedlichen Umfangspositionen in der Kreisebene
liegen. Wenn man zunächst den Fall einer Ovalisierung der
Ummantelung 18 vernachlässigt, genügen
insgesamt drei Sensoreinrichtungen 26 und drei Aktuatoren 28,
die mit einem einteiligen Verstellelement 22 verbunden
sind, um in unterschiedlichen Betriebszuständen der Strömungsmaschine
einen über den Umfang der Ummantelung 18 konstanten
Laufspalt L einzustellen.
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3 zeigt
eine schematische Schnittansicht des in 2 gezeigten
Spaltkontrollsystems, wobei neben einer Änderung des Durchmessers ϕ bzw.
des Radius des Rotors 12 zusätzlich ein Versatz zwischen
der Mittelachse M und der Drehachse D sowie eine Ovalisierung der
Ummantelung 18 auftritt. Die Ummantelung 18 weist dadurch
ihrerseits einen minimalen Durchmesser ϕmin sowie
einen maximalen Durchmesser ϕmax auf,
wodurch der Laufspalt L über den Umfang variiert und unterschiedliche
Größen Δra-d aufweist.
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Zum
Einstellen eines konstanten Laufspalts L umfasst das bereits in 2 erläuterte
Spaltkontrollsystem die vier Aktuatoren 28a–d
und die vier Sensoreinrichtungen 26a–d. Jeder
der Aktuatoren 28a–d bewegt das Verstellelement 22 unterschiedlich weit
entlang der Drehachse D, wodurch eine Schwenkbewegung erzeugt wird.
Dies wird durch den mehrteiligen und gelenkigen Aufbau des Verstellelements 22 ermöglicht.
Durch ein lineares Verschieben des Verstellelements 22 entlang
der Mittelachse M bzw. der Drehachse D kann eine gleichmäßige
Radiusänderung der Ummantelung 18 erzielt werden. Durch
ein Kippen des Verstellelements 22 gegenüber der
Mittelachse M kann ein Mittellinienversatz ausgeglichen werden.
Mit den vier Akuatoren 28a–d kann schließlich
auch durch „Verknicken” des Verstellelements 22,
d. h. durch relatives Verschwenken der Teilabschnitte 22a, 22b zueinander,
die Ovalisierung vollkommen ausgeglichen werden, wenn die gelenkige
Verbindung der Teilabschnitte 22a, 22b des Verstellelements 22 in
einer durch die Triebwerksachse T und einer Hauptachse H der entstehenden
Querschnittsellipse gebildeten Ebene liegen. Bei beliebiger Lage
der Hauptachsen H der Querschnittsellipsen wird die Ovalisierung
nur teilweise ausgeglichen. Wenn auch bei beliebiger Lage der Querschnittsellipsen
die Ovalisierung zumindest annähernd vollkommen ausgeglichen
werden soll, so hat sich eine weitere Unterteilung des Verstellelements 22 z.
B. in drei Teilabschnitte oder die Verwendung von sechs Aktuatoren 28 als
vorteilhaft gezeigt. Da aber die Ovalisierung der Ummantelung 18 normalerweise
klein im Vergleich zum Versatz zwischen der Mittelachse M und der
Drehachse D ist, hat sich ein Spaltkontrollsystem mit vier Aktuatoren 28 in
aller Regel als vollkommen ausreichend gezeigt. Zusammenfassend
ist das erfindungsgemäße Spaltkontrollsystem in
der Lage, den Laufspalt L über dem Umfang der Ummantelung 18 mit
unterschiedlichen Verstellwegen einzustellen. Dadurch kann sowohl auf Änderungen
des Durchmessers ϕ bzw. des Radius' r des Rotors 12 als auch
auf einen Versatz zwischen der Mittelachse M der Ummantelung 18 und
der Drehachse D des Rotors 12 als auch auf eine Ovalisierung
der Ummantelung 18 reagiert werden.
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4 zeigt
eine schematische Perspektivansicht dreier Segmente 16a–c
der in 2 gezeigten Ummantelung 18, wobei jedes
Segment 16a–c mit mehreren Verstellgetrieben 20 des
Spaltkontrollsystems gekoppelt ist. Die Segmente 16a–c
werden üblicherweise für einen bestimmten Durchmesser hergestellt.
Würden die relativ großen Segmente 16a–d
einfach auf einen anderen Radius verschoben, ergäben sich
aufgrund ihrer Krümmung, sichelförmige Laufspalte
L. Zudem muss bei instationären Betriebszuständen
der Strömungsmaschine mit einem radialen Temperaturgradienten,
der die Krümmung unkontrolliert verändert, sowie
mit Verformungen durch mechanische Beanspruchung (z. B. durch Gaslasten)
gerechnet werden. Zur Sicherstellung der geforderten Krümmung
der Segmente 16a–d wird daher jedes Segment 16a–d
an drei Umfangsstellen mit einem Verstellgetriebe 20 gekoppelt
und durch diese auf eine Kreisbahn mit dem aktuellen Rotordurchmesser
zuzüglich des gewünschten Laufspalts L gezwungen.
Dabei ist jeweils ein Verstellgetriebe 20 zwei Segmenten 16 zugeordnet.
Die Segmente 16a–d sind in radialer Richtung mit
ihren jeweils benachbarten Segmenten 16 an den Segmenträndern formschlüssig
verbunden. Der Formschluss wird durch einen Zugbolzen 31 und
eine federbelastete Druckplatte 33 der Verstellgetriebe 20 erzeugt.
Damit wird auch an der Verbindungsstelle der Segmente 16a–d
mit den jeweiligen Verstellgetrieben 20 Spielfreiheit erreicht.
In Umfangsrichtung sind die Segmente 16a–d zueinander
verschiebbar, was einerseits wegen der im Betrieb auftretenden unterschiedlichen
Temperaturen zwischen den Segmenten 16a–d und
dem Traggehäuse 24 und anderseits aufgrund der
Möglichkeit die Segmente 16a–d radial
zu verschieben notwendig ist (eine radiale Verschiebung aller Segmente 16a–d
um z. B. 0,5 mm ergibt eine Änderung der Umfangslänge
von 3,14 mm). Zwischen den Angriffspunkten der Verstellgetriebe 20 an
den Segmenten 16a–d ist die Steifigkeitsverteilung
so gewählt, dass unter allen Betriebzuständen eine
konstante Krümmung vorliegt.
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5 zeigt
hierzu mehrere Ausführungsbeispiele von jeweils mit Versteifungselementen 32 versehenen
Segmenten 16. Mit Hilfe der Versteifungselemente 32 wird
bei einer Variation der Radialposition der Segmente 16a–d
nahezu eine ideale Kreisform beibehalten. Die Versteifungselemente 32 können dabei
einteilig mit den Segmenten 16 ausgebildet sein. Mögliche
Ausgestaltungen der Versteifungselemente 32 umfassen beispielsweise
Variation der radialen Bauhöhe des Segments 16 oder
Rippen mit abnehmender Breite zu den Segmenträndern hin. Auf
diese Weise lässt sich die Steifigkeitsverteilung der Segmente 16 optimal
anpassen.
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6 zeigt
eine schematische Perspektivansicht eines mehrere Leitschaufeln 34 umfassenden
Segments 16, welches mittels einer an ihren Enden gelenkig
gelagerten Schubstange 36 mittelbar gegenüber
dem Traggehäuse 24 (nicht dargestellt) der Strömungsmaschine
abgestützt ist. Dabei fungiert vorliegend ein Befestigungselement
des Verstellgetriebes 20 gleichzeitig als Stützelement
für die Schubstange 36, so dass auftretende Kräfte
in das Traggehäuse eingeleitet werden. Die Leitschaufeln 34 können
als separate Bauteile oder als integraler Bestandteil der Segmente 16 ausgebildet
sein. Alternativ oder zusätzlich können die Leitschaufeln 34 am Traggehäuse 24 festgelegt
sein. Wenn die Leitschaufeln 34 wie gezeigt an den Segmenten 16 befestigt sind,
werden auch die Laufspalte an der Ringrauminnenkontur, das heißt
der Laufspalt zwischen dem Rotor 12 und den Leitschaufeln 34,
durch das Spaltkontrollsystem eingestellt. Die von den Leitschaufel 34 erzeugten
Kräfte wirken dann auf das Segment 16. Damit das
Spaltkontrollsystem nicht nachteilig durch diese Kräfte
beeinflusst wird, ist es sinnvoll die Kräfte mittels der
Schubstange 36 abzuleiten und zu verteilen.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel des Verstellgetriebes 20 in
schematischer Perspektiv- und Seitenansicht. Das Verstellgetriebe 20 ermöglicht ebenfalls
die Umwandlung einer überwiegend axialen Bewegung des Verstellelements 22 in
eine kleine radiale Bewegung des zugeordneten Segments 16. Das
Verstellgetriebe 20 umfasst eine Biegefeder 38, die
auf das Traggehäuse 24 montiert ist und durch
einen mit dem Verstellelement 22 gekoppelten Kniehebelmechanismus 42 verformt
werden kann. Eine an die Biegefeder 38 angehängte
Traverse 44 überträgt die Bewegung auf
das Segment 16.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel des Verstellgetriebes 20 ist
in schematischer Perspektiv- und Seitenansicht in 8 gezeigt.
Hierbei wird die radiale Bewegung der Traverse 44 und damit
des Segments 16 durch Verdrehen von mit dem Verstellelement 22 gekoppelten
Exzenterwellen 46 erzeugt.
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9 zeigt
eine schematische Perspektivansicht des Spaltkontrollsystems gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel. Der grundsätzliche
Aufbau ist dabei bereits aus der Beschreibung von 2 bekannt.
Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel umfasst das
vorliegende Spaltkontrollsystem mehrere Gruppen von jeweils drei, über
eine Koppelstange 48 miteinander gekoppelten Verstellgetrieben 20,
welche jeweils axial bezüglich der Drehachse D des Rotors 12 angeordnet
und gemeinsam mittels des Verstellelements 22 betätigbar
sind. Entsprechend umfasst die Ummantelung 18 mehrere Gruppen
von Segmenten 16, die ebenfalls entlang der Drehachse D
des Rotors 12 angeordnet sind. Das Spalthaltungssystem
eignet sich daher insbesondere für mehrstufige Strömungsmaschinen.
Da die Rotordehnungen der Stufen in einem Hochdruckverdichter ein ähnliches
zeitliches Verhalten zeigen – speziell wenn die Wärmeausdehnungskoeffizienten
der verwendeten Werkstoffe ähnlich gewählt sind – ist
es in Verbindung mit einer Optimierung des zeitlichen Dehnverhaltens
des Traggehäuses 24 (geometrische Gestaltung,
Masseverteilung, Isolierung und dergleichen) möglich, das
Spaltverhalten der Stufen weitestgehend aneinander anzugleichen.
Durch unterschiedliche Hebellängen an den Verstellgetrieben 20 lassen
sich bei gleicher Axialbewegung des Verstellelements 22 unterschiedliche
Hubbewegungen an den Segmenten 16 der verschiedenen Stufen
erzielen. Zudem kann an jeder Stufe ein anderer Laufspalt L eingestellt
werden. Damit wird es möglich, durch die Laufspaltgrößenermittlung
an einer Stufe die Laufspalte L der anderen Stufen mit derselben
Aktuatorbewegung einzustellen.
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10 zeigt
eine schematische und ausschnittsweise seitliche Schnittansicht
einer mit dem in 9 gezeigten Spaltkontrollsystem
versehenen, mehrstufigen Strömungsmaschine 14.
Die Strömungsmaschine 14 bzw. das Spaltkontrollsystem werden
im Folgenden in Zusammenschau mit 11 und 12 erläutert
werden. 11 zeigt hierbei eine schematische
und teilgeschnittene Perspektivansicht eines in 10 gezeigten
Verstellgetriebes 20, während in 12 schließlich
eine schematische seitliche Schnittansicht des Verstellgetriebes
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Der allgemeine Aufbau der Strömungsmaschine 14 ist
dabei aus dem Stand der Technik bekannt. Die drei in 10 erkennbaren
Verstellgetriebe 20 sind entlang der Drehachse D des Rotors 12 angeordnet und
an einem Traggehäuse 24 der Strömungsmaschine 14 festgelegt.
Aufgrund eines vergleichbaren Ausdehnungsverhaltens werden die drei
Verstellgetriebe 20 gemeinsam gesteuert bzw. geregelt.
Grundsätzlich kann jedoch vorgesehen sein, dass die Verstellgetriebe 20 einzeln
oder gruppenweise gesteuert bzw. geregelt werden. Das Spaltkontrollsystem
kann dabei grundsätzlich sowohl in Verdichter- als auch
in Turbinenstufen angeordnet sein. Besondere Vorteile ergeben sich,
wenn das Spaltkontrollsystem im Bereich hinterer Stufen der Strömungsmaschine
angeordnet ist, da bei diesen aufgrund der kleinen Schaufeln das
Verhältnis zwischen Laufspalt und Schaufelgröße
besonders relevant ist.
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Jedes
Verstellgetriebe 20 ist mit Dichtelementen 52 abgedichtet.
Zwei Liner-Segmente 16a, 16b werden von einem
Federelement 54 (z. B. Schraubenfeder, Tellerfederpacket
etc.) über eine Druckhülse 80 und die
Druckplatte 33 radial nach innen in Richtung Rotor 12 gedrückt.
Damit kein Segment 16 in den Rotor 12 bewegt wird,
kann jedes Segment 16 über ein Gewinde 58,
welches im in 11 gezeigten Ausführungsbeispiel
als Kugelumlaufgewinde und im in 12 gezeigten
Ausführungsbeispiel als Bewegungsgewinde ausgebildet ist,
radial vom Rotor 12 wegbewegt werden. Die Kraftübertragung
erfolgt jeweils über ein Drucklager 60 auf eine
Ankerplatte 62 und den Zugbolzen 31. Dieser Zugbolzen 31 ist
formschlüssig mit dem Segment 16 bzw. den Segmenten 16a, 16b verbunden, wobei
in 12 eine Gleitstelle zwischen dem Segment 16b und
dem Zugbolzen 31 beispielhaft mit Pfeil XII gekennzeichnet
ist. Die beschriebene Anordnung bietet den Vorteil, dass durch die
Federelemente 54 das gesamte Verstellgetriebe 20 verspannt
und damit spielfrei ist.
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Das
Gewinde
58 bietet in Kombination mit dem Drucklager
60 den
Vorteil, dass das Verstellgetriebe
20 einen geringen Verschleiß und
eine geringe innere Reibung besitzt. Im Gegensatz zum aus der
US 5,104,287 bekannten Spaltkontrollsystem
sind die Federelemente
54 vorliegend in das Verstellgetriebe
20 integriert
und außerhalb des Außengehäuses
50 und
damit im vergleichsweise kalten Bereich der Strömungsmaschine
14 angeordnet.
Zwischen dem Außengehäuse
50 und dem
Verstellgetriebe
20, sowie innerhalb des Verstellgetriebes
20 sind
verschiedene Dichtelemente
52 angeordnet. Diese geben den
Bauteilen die erforderliche Bewegungsmöglichkeit (Hubbewegung
und thermische Differenzdehnung) und dichten zugleich Räume
mit unterschiedlichen Drücken gegeneinander ab. Alternativ
können auch als Kolbenringe, C-Dichtungen, Faltenbälge oder
dergleichen ausgebildete Dichtelemente
52 vorgesehen sein.
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In 12 ist
ein Betätigungshebel 66 des Verstellgetriebes 20 erkennbar,
welcher einerseits mit dem Verstellelement 22 gekoppelt
und andererseits drehfest mit dem Gewinde 58 verbunden
ist, um die zumindest im Wesentlichen axiale Bewegung des Verstellelements 22 in
eine kleinere radiale Bewegung umzuwandeln. Eine grundsätzlich
optionale Rasterung erleichtert in manchen Anwendungen die gewünschte
Einstellbarkeit des Laufspalts L. Wie bereits vorstehend erläutert,
funktioniert das Verstellgetriebe 20 gemäß dem
gezeigten Ausführungsbeispiel in der Art eines Spindeltriebs.
Das Verstellgetriebe 20 ist am Traggehäuse 24 der
Strömungsmaschine durch Schrauben, Schweißen oder
dergleichen befestigt.
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In 12 ist
weiterhin eine Verbindungshülse 82 erkennbar.
Das Federelement 54 (Schraubenfeder, Tellerfederpacket
etc.) drückt die Segmente 16a, 16b über
einen Druckbolzen 80 und die Druckplatte 33 an
den Segmenträndern oder in der Segmentmitte (nicht gezeigt)
radial in Richtung der Triebwerksachse, wobei sich das Federelement 54 am Bolzenteil
des Gewindes 58 abstützt. Das Mutterteil 58a des
Gewindes 58 wirkt über ein Drucklager auf die
Ankerplatte 62 und über den Zugbolzen 31 auf
die Segmente 16a, 16b bzw. im Fall einer Anordnung
in einer Segmentmitte auf ein einzelnes Segment 16. Der
Zugbolzen 31 wirkt dem Druckbolzen 80 entgegen,
wodurch das gesamte Verstellgetriebe 20 in sich vorgespannt
und damit spielfrei ist. Das Verdrehen des Mutterteils 58a bewirkt
eine radiale Verschiebung der Ankerplatte 62 und der mittelbar
mit dieser verbundenen Segmente 16a, 16b. An den
Gleitstellen (Pfeil XII) zwischen Verstellgetriebe 20 und
Gehäusen (Außengehäuse 50 bzw.
Traggehäuse 24) sowie innerhalb des Verstellgetriebes 20 sind
verschiedene Dichtelemente 52 (Kolbenringe, C-Ringe, Faltenbälge,
etc.) vorgesehen. Die Verbindungshülse 82, das
Gewinde 58 und die Ankerplatte 62 bilden dabei
vorliegend ein Verstellgetriebegehäuse 90.
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Die
in den Unterlagen angegebenen Parameterwerte zur Definition von
Prozess- und Messbedingungen für die Charakterisierung
von spezifischen Eigenschaften des Erfindungsgegenstands sind auch
im Rahmen von Abweichungen – beispielsweise aufgrund von
Messfehlern, Systemfehlern, Einwaagefehlern, DIN-Toleranzen und
dergleichen – als vom Rahmen der Erfindung mitumfasst anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 4329114 [0008]
- - GB 2108591 A [0010]
- - GB 2099515 A [0011]
- - US 5104287 [0012, 0075]