DE102009022700A1 - Antrieb - Google Patents

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DE102009022700A1
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Udo Froehlich
Ibrahim Doertoluk
Richard Tauber
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Robert Bosch GmbH
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Robert Bosch GmbH
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    • F16K31/00Actuating devices; Operating means; Releasing devices
    • F16K31/02Actuating devices; Operating means; Releasing devices electric; magnetic
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Abstract

Offenbart ist ein Antrieb zur Betätigung eines einen Prozessstrom oder eine lineare oder rotative Be, das mit einem elektrischen Antrieb ausgeführt ist. Der Antrieb ist mit einer Notbetätigungseinrichtung zum Rückstellen des Stellelementes bei einer Störung, beispielsweise bei einem Stromausfall, ausgeführt. Erfindungsgemäß ist ein Antriebsmotor des elektrischen Antriebs in Verstellrichtung verschiebbar gelagert.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Antrieb zur Betätigung eines einen Prozessstrom oder eine lineare oder rotative Bewegung einer Einrichtung steuernden Stellelements.
  • In der EP 1 413 810 A1 ist ein Antrieb einer Stellanordnung für ein Turbinenventil zur Steuerung der Gas- oder Dampfzufuhr einer Turbine oder für eine Prozessarmatur zur Steuerung eines Prozessstroms oder für eine Pitch-Verstellung eines Windrades oder dergleichen offenbart. Derartige Stellanordnungen haben üblicher Weise einen Stellantrieb, der beim Gegenstand der EP 1 413 810 A1 als elektrischer Spindeltrieb ausgeführt ist. Bei einer Gasturbine lässt sich beispielsweise mittels einer derartigen Stellanordnung ein Öffnungsquerschnitt einer Armatur zur Einstellung der Gaszufuhr verstellen. In einem Notfall, beispielsweise bei einem Stromausfall oder einer Störung soll die Armatur zurückgestellt werden, um eine Beschädigung der Anlage zu vermeiden. Dazu ist bei der bekannten Lösung dem Spindeltrieb ein Kniehebelmechanismus zugeordnet, der im regulären Betrieb, d. h. bei hinreichender Stromversorgung in einer Strecklage arretiert ist, in der eine Vorspannfeder gespannt ist. Dieser Kniehebel wirkt auf einen Ventilkörper der Armatur (bei einer Gasturbine) oder auf den Stellmechanismus zur Einstellung des Pitch-Winkels bei einem Windrad. Die Verriegelung des Kniehebels erfolgt nur bei hinreichender Stromversorgung – bei einem Stromausfall gibt der Verriegelungsmechanismus den Kniehebel frei, so dass er über die Vorspannfeder aus seiner Streckstellung in seine Knickstellung verstellt wird und entsprechend dieses Verstellweges das Ventilglied – oder allgemein gesprochen – das betätigte Steuerelement in seine vorbestimmte Grundposition zurück verstellt wird.
  • Nachteilig bei einer derartigen Lösung ist, dass der Kniehebelmechanismus einen erheblichen Bauraum erfordert und des Weiteren relativ komplex im Aufbau ist, so dass der vorrichtungstechnische Aufwand erheblich ist.
  • In der nachveröffentlichten Patentanmeldung ..., amtliches Aktenzeichen durch Rexroth ausfüllen lassen ! der Anmelderin ist ein Antrieb einer Stellanordnung offenbart, bei der anstellte des Kniehebels eine hydraulisch verriegelte Notbetätigungseinrichtung verwendet wird. Dabei ist ein Kolben über eine Feder oder einen sonstigen Energiespeicher in Rückstellrichtung mit einer Kraft beaufschlagt. Der Kolben begrenzt des Weiteren einen Druckraum, der zum Laden/Spannen des Energiespeichers mit einem hydraulischen Druck beaufschlagbar ist und im Fall einer Notbetätigung mit Niederdruck verbunden werden kann, so dass die im Energiespeicher gespeicherte Energie zur Rückstellung des Stellantriebs verwendet werden kann. Im Hinblick auf weitere Einzelheiten dieser Stellanordnung wird der Einfachheit halber auf die oben genannte nachveröffentlichte Patentanmeldung verwiesen, deren Offenbarung zu derjenigen der vorliegenden Anmeldung zählt.
  • Ein Nachteil der vorbeschriebenen Lösung besteht darin, dass zum Spannender Notbetätigungseinrichtung, d. h. zum Spannen des Energiespeichers der jeweilige elektrische Stellantrieb betätigt werden muss. Beispielsweise bei einem Gasturbinenventil führt dies dazu, dass durch die Betätigung des elektrischen Antriebs entsprechend auch das Gasturbinenventil auf- bzw. zugesteuert wird. Eine Anforderung der Betreiber derartiger Gasturbinen besteht häufig jedoch darin, dass das Gasturbinenventil oder – allgemein gesagt – die Armatur bzw. die zu verstellende Einrichtung während des Lade-/Spannvorgangs geschlossen oder in einer vorbestimmten Wirkposition bleibt. Dieser Anforderung können die bekannten Lösungen nicht genügen.
  • Prinzipiell könnte das Aufladen des Federspeichers durch eine externe oder zusätzliche Pumpe erfolgen, dies würde jedoch einen erhöhten vorrichtungstechnischen Aufwand und Platzbedarf nach sich ziehen.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb für einen Prozessstrom oder eine lineare oder rotative Bewegung einer Einrichtung steuerndes Stellelement zu schaffen, mit dem eine Notbetätigungseinrichtung zur Rückstellung spannbar ist, ohne die Wirkposition des Stellelementes zu verändern.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Antrieb mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
  • Erfindungsgemäß ist der Antrieb zur Betätigung einer einen Prozessstrom oder eine linearen oder rotativen Bewegung einer Einrichtung steuernden Stellelementes mit einem elektrischen Antrieb zum Verstellen dieses Stellelementes in einer Wirkrichtung und mit einer Notbetätigungseinrichtung zum Rückstellen des Stellelementes bei einer Störung, beispielsweise bei einem Stromausfall ausgeführt. Die Notbetätigungseinrichtung hat einen hydraulisch verriegelten Energiespeicher, dessen gespeicherte Energie zum Rückstellen freisetzbar ist. Das Laden des Energiespeichers erfolgt mittels des elektrischen Antriebs. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Antriebsmotor nicht – wie bei herkömmlichen Lösungen – ortsfest an einem Gestell abgestützt ist sondern in Verstellrichtung verschiebbar geführt ist. Diese Verschiebbarkeit des Elektromotors erlaubt ein Aufladen des Energiespeichers ohne Veränderung der Lage des Stellelementes, das sich beispielsweise in einer Schließposition befindet, so dass sich der Antrieb am Stellelement abstützt und die resultierende Axialverschiebung des Antriebs zum Laden des Energiespeichers ausgenutzt wird. Auf diese Weise ist es mit minimalem vorrichtungstechnischen Aufwand möglich, die Notbetätigungseinrichtung einer Armatur zu spannen, wenn diese sich in ihrer Schließposition befindet.
  • Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Antrieb als Spindeltrieb, beispielsweise als Kugelgewindetrieb, ausgeführt, mit einer vom Antriebsmotor angetriebenen Spindel und einer mit dem Stellelement, beispielsweise der Armatur in Wirkverbindung stehenden Spindelmutter, wobei Spindel und Antriebsmotor verschiebbar geführt sind.
  • Der vorrichtungstechnische Aufwand des Antriebs ist minimal, wenn der Energiespeicher mit einem Federspeicher ausgeführt ist, an den der Antriebsmotor oder die Spindel abgestützt sind.
  • Zur Dämpfung der Rückstellbewegung ist der Antrieb mit einem Fangzylinder ausgeführt, dessen Druckräume mit einem Ausgleichsbehälter verbindbar sind.
  • Der vorzugsweise eingesetzte Federspeicher hat einen Kolben, der einerseits eine Federanordnung beaufschlagt und andererseits einen Druckraum begrenzt, der zum Rückstellen über ein Schaltventil mit Niederdruck und zum Spannen über dieses Schaltventil gegenüber dem Niederdruck absperrbar ist.
  • Bei einer Variante der Erfindung steht dieser Kolben in Wirkverbindung mit dem Antrieb, so dass zum Spannen des Federspeichers der Kolben über den elektrischen Antrieb verstellt wird.
  • Bei einem besonders kompakt ausgeführten Ausführungsbeispiel sind Spindeltrieb, Ausgleichsbehälter, Fangzylinderanordnung und Federspeicher koaxial zueinander angeordnet.
  • Eine besonders kompakte Ausführung erhält man, wenn der Ausgleichsbehälter die Fangzylinderanordnung umgreift.
  • Die Führung des Spindeltriebs ist besonders einfach, wenn ein Spindelrohr mit der Spindellagerung in einem die Fangzylinderanordnung und den Ausgleichsbehälter aufnehmenden Gehäuse axial verschiebbar geführt sind.
  • Da bei der erfindungsgemäßen Ausführung der Spindeltrieb oder genauer gesagt dessen Antriebsmotor und dessen Spindel nicht in einer definierten Lage abgestützt sind sondern praktisch von dem Federspeicher oder einer Ölsäule getragen werden, kann sich die absolute Lage des Motors in Abhängigkeit von der Last und der Temperatur, etc. verändern. Zur Erfassung der absoluten Lage des Motors oder der zu verstellenden Stelleinrichtung sind daher bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ein oder mehrere Wegaufnehmer vorgesehen, über die die absolute Position des Stellelementes erfasst und über eine geeignte Steuereinheit geregelt wird.
  • Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Antrieb für eine Armatur zur Steuerung eines Prozessstroms, beispielsweise des Gas- oder Dampfvolumenstroms einer Gas-/Dampfturbine eingesetzt.
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Schaltschema eines erfindungsgemäßen Antriebs für ein Gasturbinenventil und
  • 2 eine dreidimensionale Darstellung einer konkreten Ausführung eines erfindungsgemäßen Antriebs.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, bei dem der Antrieb für eine Armatur zur Einstellung eines Gas- oder Dampfvolumenstroms einer Gas- bzw. Dampfturbine verwendet wird. Prinzipiell ist die erfindungsgemäße Stellanordnung jedoch allgemein bei Armaturen zur Steuerung von Prozessfluiden, bei Pipelines, bei Druckänderungs- oder verteilstationen oder noch allgemeiner gesehen, bei Einrichtungen anwendbar, bei denen aus Sicherheitsgründen bei einer Störung eine Rückstellung eines Stellelementes in eine vorbestimmte Wirkposition erfolgen muss, wobei dann gespeicherte Energie zur Rückstellung verwendet wird. Dabei kann es sich sowohl um lineare als auch um rotative Bewegungen handeln.
  • 1 zeigt ein stark vereinfachtes Schaltschema eines Antriebs 1 einer Armatur 2 zur Einstellung eines Gasvolumenstroms einer Gasturbine. Die Armatur 2 hat einen Ventilsitz 4 und einen Ventilkörper 6, über den ein Öffnungsquerschnitt 8 zum Einstellen eines Gasvolumenstroms einstellbar ist. Die Verstellung des Ventilkörpers 6 erfolgt über den Antrieb 1, der im Wesentlichen aus einem Spindeltrieb 10 und einer Notbetätigungseinrichtung 12 besteht, über die bei einem Stromausfall die Gaszufuhr durch Schließen des Öffnungsquerschnitts 8 unterbrochen werden kann, wobei dann der Ventilkörper 6 auf dem Ventilsitz 4 aufsitzt.
  • Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Spindeltrieb 10 als Kugelgewindetrieb ausgeführt, wobei der Ventilkörper 6 an eine Spindelmutter 14 angesetzt oder einstückig mit dieser ausgeführt ist. Die Spindelmutter 14 kämmt mit einer Spindel 16, die ihrerseits über eine Kupplung 18 mit einem elektrischen Antriebsmotor 20 verbunden ist. Dessen Ansteuerung erfolgt über eine nicht dargestellte Steuereinheit, der unter Umständen auch eine unterbrechungsfreie Spannungsversorgung (USV) zugeordnet sein kann. Eine derartige USV genügt jedoch nicht immer den Sicherheitsvorschriften für den Notfallbetrieb, so dass trotzdem die im Folgenden beschrieben Notbetätigungseinrichtungen erforderlich sind. Bei Ansteuerung des Antriebsmotors 20 wird die Spindel 16 in Drehbewegung versetzt, so dass die über eine Verdrehsicherung 22 drehfest, jedoch in Axialrichtung verstellbare Spindelmutter 14 einen der Gewindesteigung und der Drehzahl entsprechenden Hub durchführt, so dass der Öffnungsquerschnitt 8 kontinuierlich einstellbar ist.
  • Üblicherweise sind der Antriebsmotor 20 und die Spindel 16 ortsfest in einem Gestell gelagert – bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Antriebsmotor 20 mit der Spindel 16 in Axialrichtung bewegbar gelagert. Konkret erfolgt dies bei der dargestellten Lösung dadurch, dass der Antriebsmotor 20 an einer Konsole 24 abgestützt ist, die ihrerseits von einem Federspeicher 26 der Notbetätigungseinrichtung 12 getragen wird. Dieser Federspeicher 26 hat eine Feder oder Federanordnung 28, die am Gestell der Armatur 2 abgestützt ist und über einen Kolben 30 mit einer Spannkraft beaufschlagbar ist. Dieser Kolben 30 hat eine Kolbenstange 32, an der die Kosole 24 abgestützt ist. Der Kolben 30 ist in einem Spannzylinder 34 geführt und begrenzt mit diesem einen Druckraum 36, der über eine Entlastungsleitung 38 mit einem Niederdruckspeicher, im Folgenden Ausgleichsbehälter 40 genannt, verbindbar ist. In der Entlastungsleitung 38 ist ein Schaltventil 42 vorgesehen, das beim dargestellten Ausführungsbeispiel als 3/2-Wegesitzventil ausgeführt ist, wobei die Entlastungsleitung 38 an einen Anschluss A angeschlossen ist. Ein Niederdruckanschluss T des Schaltventils 42 ist über eine Leitung 44 mit dem Ausgleichsbehälter 40 verbunden. Ein dritter Anschluss B des Schaltventils 42 ist in der in 1 dargestellten federvorgespannten Grundposition abgesperrt und lässt sich durch Bestromen eines Schaltmagneten 46 mit dem Anschluss T verbinden. In dieser Schaltposition ist dann der Anschluss A abgesperrt. In der Entlastungsleitung 38 ist des Weiteren eine Blende 48 vorgesehen.
  • Gemäß 1 ist auf der Konsole 24 eine Aufprallfeder 50 abgestützt, die ab einem bestimmten Hub auf die Spindelmutter 14 aufläuft und dann Aufprallenergie aufnimmt.
  • Um ein zu hartes Aufsetzen des Ventilkörpers 6 bei der Notfallbetätigung zu vermeiden, ist der Antrieb 1 mit einem oder mehreren Fangzylindern 52 ausgeführt. Diese sind als Differentialzylinder ausgebildet, wobei ein Fangkolben 54 einen bodenseitigen Zylinderraum 56 von einem Ringraum 58 trennt. Dieser ist von einer Fangkolbenstange 60 durchsetzt, die mit einem Mitnehmer 62 des Ventilkörpers 6 oder der Spindelmutter 14 verbunden ist. Die beiden Druckräume 56, 58 des ortsfest abgestützten Fangzylinders 52 sind über eine Verbindungsleitung 64 mit der Leitung 44 verbunden.
  • Bei einem Ausfahren des Fangkolbens 54 verkleinert sich der Ringraum 58, wobei nach einem bestimmten Hub die Druckmittelverbindung des Ringraums 58 zur Verbindungsleitung 64 zugesteuert wird und darin das Druckmittel nur noch über eine Dämpfungsleitung 68 und eine Dämpfungsblende 70 zur Leitung 44 und somit zum Ausgleichsbehälter 40 abströmen kann, so dass in diesem Endlagenbereich die Bewegung des Kolbens 54 entsprechend gedämpft ist. Stromaufwärts der Dämpfungsblende 70 zweigt von der Dämpfungsleitung 68 eine Zweigleitung 72 zum Anschluss B des Schaltventils 42 ab.
  • Das Befüllen der Druckräume 56, 58, 36 und des Ausgleichsbehälters 40 erfolgt über mit M1, M2, M3, M4 bezeichnete Füllanschlüsse.
  • Im normalen Betrieb der Armatur 2 ist das Schaltventil 42 bestromt und somit in die Position umgeschaltet, in der der Anschluss B mit dem Anschluss T verbunden ist und der Anschluss A abgesperrt ist. Das Druckmittel ist somit im Druckraum 36 eingespannt, so dass die zuvor vorgespannte Feder 28 gespannt bleibt. In dieser Schaltposition des Schaltventils 42 wird auch die Dämpfungsblende 70 umgangen, so dass der Fangzylinder 52 ohne nenneswerten Energieverlust der Bewegung des Ventilkörpers 6 folgt, wobei das Druckmittel jeweils aus dem sich verkleinernden Druckraum ausgeschoben und dem sich vergrößernden Druckraum direkt oder über den Ausgleichsbehälter 40 zugeführt wird.
  • Die Verstellung des Ventilkörpers 6 erfolgt durch Ansteuerung des Antriebsmotors, 20, der sich an der Feder 28 abstützt, wobei die Relativposition des Antriebsmotors 20 innerhalb des Systems und ggf. auch die Stellposition des Ventilkörpers 6 über nicht dargestellte Wegaufnehmer erfasst wird, so dass die Absolutposition des Ventilkörpers 6 mit Bezug zum Ventilsitz 4 ermittelt und in die Ansteuerung eingehen kann.
  • Bei einer Störung, beispielsweise bei einem Stromausfall kann die Armatur 2 nicht mehr über den Spindeltrieb 10 zurückgestellt werden, da – abgesehen von dem Fall, in dem die Anlage mit einer USV ausgeführt ist – der Antriebsmotor 20 stromlos ist. Die Rückstellung erfolgt dann über die Notbetätigungseinrichtung 12, wobei das Schaltventil 42 bei Stromausfall in die dargestellte federvorgespannte Grundposition zurückgestellt wird, so dass der Anschluss A mit dem Anschluss T verbunden ist und der Anschluss B abgesperrt wird. In dieser Schaltposition ist der Druckraum 36 des Federspeichers 26 mit dem Ausgleichsbehälter 40 (Niederdruck) verbunden, so dass der Druck im Druckraum 36 abgebaut wird und der Kolben 30 durch die Kraft der Feder 28 ausfährt und dabei auch die Spindelmutter 14 und den Ventilkörper 6 in Schließrichtung mitnimmt. Nach einem gewissen Hub sitzt der Ventilkörper 6 auf dem Ventilsitz 4 auf, so dass auch die Spindelmutter 14 keinen Hub mehr durchführen kann – die Kraft der Feder 28 ist jedoch so groß, dass die Spindel 16 weiter geschoben wird und dabei gegenüber der feststehenden Spindelmutter 14 in Drehbewegung versetzt wird bis dann die Aufprallfeder 50 auf die Spindelmutter 14 aufläuft und ein Kräftegleichgewicht zur nahezu entspannten Feder 28 einritt. In diesem Endlagenbereich taucht ein Vorsprung 74 des Kolbens 30 in einen Dämpfungsspalt 76 ein, so dass das aus dem Druckraum 36 ausgeschobene Druckmittel durch einen Dämpfungsspalt hindurch strömen muss und die Kolbenbewegung entsprechend verlangsamt wird.
  • Nach dieser Notbetätigung muss der Federspeicher 26 wieder aufgeladen werden. Dies erfolgt erfindungsgemäß durch Ansteuern des Antriebsmotors 20 in der Schließposition des Ventilkörpers 6. Die Drehrichtung des Antriebsmotors 20 ist dabei so gewählt, dass die Spindel 16 in der Darstellung gemäß 1 in Schließrichtung bewegt wird, wobei das ganze Antriebssystem am Ventilsitz 4 abgestützt ist. Durch diese Ausfahrbewegung der Spindel 16 führt der Antriebsmotor 20 und damit auch die Konsole 24 einen entsprechenden Hub aus, der über die Kolbenstange 32 auf den Kolben 30 des Federspeichers 26 übertragen wird. Die Feder 28 wird dann entsprechend des Hubs der Spindel 16 gespannt, wobei Druckmittel aus dem Ausgleichsbehälter 40 über die Anschlüsse T, A des Schaltventils 42 und über die Entlastungsleitung 38 nachströmt. Bei Erreichen der vorbestimmten Federspannung, die wiederum über Wegaufnehmer oder dergleichen erfasst werden kann, wird das Schaltventil 46 bestromt, so dass das Druckmittel im Druckraum 36 eingespannt ist. Während dieses gesamten Aufladevorgangs ist die Spindel 16 durch den am Ventilsitz 4 aufliegenden Ventilkörper 6 abgestützt, so dass das Laden des Federspeichers 26 gemäß den Vorschriften der Betreiber bei geschlossener Armatur erfolgen kann. Nach dem Laden des Federspeichers 26 wird dann der Öffnungsquerschnitt 8 der Armatur 2 wieder durch entsprechende Ansteuerung des Spindeltriebs 10 eingestellt.
  • Beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Elektromotor 20 an der Konsole 24 abgestützt. Prinzipiell ist es auch möglich, dass die Spindel 16 an der Feder 28, dem Kolben 30 oder der Konsole 24 abgestützt ist – für das erfindungsgemäße Konzept spielt es im Prinzip keine Rolle, ob die Notbetätigungseinrichtung 12 am Antriebsmotor 20 oder an der Spindel 16 angreift. Auch eine kinematische Umkehr mit angetriebener Spindelmutter, und zum Verstellen der Armatur axial verstellbarer Spindel ist einsetzbar, wobei dann entsprechend der Spindelmutterantrieb an der Notbetätigungseinrichtung abgestützt ist.
  • 2 zeigt eine dreidimensionale Darstellung einer konkreten Lösung eines erfindungsgemäßen Antriebs für eine Armatur, die in der Darstellung gemäß 2 nicht gezeigt ist. Der dargestellte Antrieb 1 ist als äußerst kompakte Einheit aufgebaut. Man erkennt den Antriebsmotor 20 des Spindeltriebs mit einem Anschluss 78 für die Stromversorgung und einem Anschluss 80 für Signal- oder Feedback-Leitungen. Der Spindelmotor ist an ein Spindelrohr 82 angeflanscht, in dem die Spindel 16 (1) des Spindeltriebs 10 drehbar gelagert ist. Diese Einheit bestehend aus dem Antriebsmotor 20, dem Spindelrohr 82 und der in 2 nicht sichtbaren Spindel 16 ist verschiebbar in einem zweiteiligen Gehäuse 84 geführt, wobei eine Verdrehsicherung 85 eine Relativverdrehung dieser Spindeleinheit mit Bezug zum Gehäuse 84 verhindert. Dieses besteht aus zwei axial aneinander gesetzten Gehäuseteilen, wobei ein Gehäuse den Federspeicher 26 ausbildet, in dem der in 1 dargestellte Kolben 30 und die Feder 28 aufgenommen sind. Letztere kann beispielsweise aus einem Tellerfederpaket bestehen, das über den Kolben 30 mit einer Spannkraft beaufschlagt ist. In diesem Federspeicher 26 ist dann des Weiteren noch der Druckraum 36 zur Druckbeaufschlagung des Kolbens 30 vorgesehen.
  • An den Federspeicher 26 ist ein Spindelgehäuse 86 angeflanscht, an dem auch die drei vorgenannten Füllanschlüsse M1, M2, M3 ausgebildet sind. Dieses Spindelgehäuse 86 wird von dem mehrteiligen Spindelrohr 82 durchsetzt, in dem auch die in 1 erläuterte Aufprallfeder 50 aufgenommen ist. Der Kolben 30 steht dabei in Wirkverbindung mit diesem mehrteiligen Spindelrohr 82, so dass die Spindel über das Spindelrohr 82 und den Kolben 30 an der Feder 28 abgestützt ist. Um das Spindelrohr herum ist eine Fangzylindereinheit ausgebildet, deren Fangkolbenstangen 60 stirnseitig aus dem Spindelgehäuse 86 herausragen und mit dem Mitnehmer 62 der Spindelmutter 14 verbunden sind. Die Fangzylinder der Fangzylindereinheit sind auf einem gemeinsamen Teilkreis gleichmäßig um die Antriebsachse herum angeordnet. Die Fangzylinderanordnung wird von dem ringförmigen Ausgleichsbehälter 40 umgriffen, der ebenfalls in das Spindelgehäuse 86 integriert ist. An den rechten Stirnflansch 88 des Spindelgehäuses 86 ist umfangsseitig das Schaltventil 42 mit den entsprechenden Druckmittel- und Signalanschlüssen und dem Betätigungsmagneten 46 angesetzt. Das mehrteilige Spindelrohr 82 kragt mit einem ebenfalls mehrteiligen Mutterstück 90 aus dem Spindelgehäuse 86 heraus. Dieses Mutterstück 90 überlappt mit einem Bund der Spindelmutter 14, die in Gewindeeingriff mit der Spindel 16 steht. Die Verdrehsicherungen 92, die an Längsstreben 94 festgelegt sind, verhindern die Rotation des Mitnehmers. Letzere enden an einem gemeinsamen Stirnflansch 96, über den der Antrieb 1 an der Armatur 2 festlegbar ist.
  • Der Hub des Mitnehmers 62 ist in Öffnungsrichtung durch das Mutterstück 90 begrenzt. In Schließrichtung ist der Hub des Mitnehmers 62 durch den Ventilsitz des nicht dargestellten Gasturbinenventils begrenzt.
  • Der vorbeschriebene Aufbau mit den koaxial angeordneten und ineinander verschachtelten Bauelementen zeichnet sich durch eine besondere Kompaktheit aus.
  • Offenbart ist ein Antrieb zur Betätigung eines einen Prozessstrom oder einer linearen oder rotativen Bewegung einer Einrichtung steuernden Stellelementes, das mit einem elektrischen Antrieb ausgeführt ist. Der Antrieb ist mit einer Notbetätigungseinrichtung zum Rückstellen des Stellelementes bei einer Störung, beispielsweise bei einem Stromausfall ausgeführt. Erfindungsgemäß ist ein Antriebsmotor des elektrischen Antriebs in Verstellrichtung verschiebbar gelagert.
  • 1
    Antrieb
    2
    Armatur
    4
    Ventilsitz
    6
    Ventilkörper
    8
    Öffnungsquerschnitt
    10
    Spindeltrieb
    12
    Notbetätigungseinrichtung
    14
    Spindelmutter
    16
    Spindel
    18
    Kupplung
    20
    Antriebsmotor
    22
    Verdrehsicherung
    24
    Konsole
    26
    Federspeicher
    28
    Feder
    30
    Kolben
    32
    Kolbenstange
    34
    Spannzylinder
    36
    Druckraum
    38
    Entlastungsleitung
    40
    Ausgleichsbehälter
    42
    Schaltventil
    44
    Leitung
    46
    Schaltmagnet
    48
    Blende
    50
    Aufprallfeder
    52
    Fangzylinder
    54
    Kolben
    56
    Zylinderraum
    58
    Ringraum
    60
    Fangkolbenstange
    62
    Mitnehmer
    64
    Verbindungsleitung
    68
    Dämpfungsleitung
    70
    Dämpfungsblende
    72
    Zweigleitung
    74
    Vorsprung
    76
    Dämpfungsspalt
    78
    Versorgungsanschluss
    80
    Feedback-Anschluss
    82
    Spindelrohr
    84
    Gehäuse
    85
    Verdrehsicherung
    86
    Spindelgehäuse
    88
    Stirnflansch
    90
    Mutterstück
    92
    Verdrehsicherung
    94
    Längsstrebe
    96
    Stirnflansch
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1413810 A1 [0002, 0002]

Claims (12)

  1. Antrieb zur Betätigung eines einen Prozessstrom oder einer linearen oder rotativen Bewegung einer Einrichtung steuernden Stellelementes, mit einem elektrischen Antrieb (10) zum Verstellen des Stellelementes (6) in einer Wirkrichtung und einer Notbetätigungseinrichtung (12) zum Rückstellen des Stellelementes (6) bei einer Störung, wobei die Notbetätigungseinrichtung (12) einen hydraulisch verriegelten Energiespeicher (26) hat, dessen gespeicherte Energie zum Rückstellen freisetzbar ist, wobei das Laden des Energiespeichers (26) mittels des elektrischen Antriebs (10) erfolgt, der einen Antriebsmotor (20) hat, der in Verstellrichtung verschiebbar geführt ist.
  2. Antrieb nach Patentanspruch 1, wobei der elektrische Antrieb ein Spindeltrieb (10) ist, mit einer vom Antriebsmotor (20) angetriebenen Spindel (16) und einer mit dem Stellelement (6) in Wirkverbindung stehenden axial verstellbaren Spindelmutter (14), wobei Spindel (16) und Antriebsmotor (20) verschiebbar geführt sind.
  3. Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Energiespeicher ein Federspeicher (26) ist, an dem der Antriebsmotor (20) oder die Spindel (16) abgestützt ist.
  4. Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit zumindest einem Fangzylinder (52) zur Dämpfung der Rückstellbewegung im Endlagenbereich, wobei zwei Druckräume (58, 56) des Fangzylinders (52) mit einem Ausgleichsbehälter (40) verbunden sind.
  5. Antrieb nach Patentanspruch 3 oder 4, wobei der Federspeicher (26) einen Kolben (30) hat, der einerseits eine Federanordnung (28) beaufschlagt und andererseits einen Druckraum (36) begrenzt, der zum Rückstellen über ein Schaltventil (42) mit Niederdruck verbindbar oder zum Spannen über das Schaltventil (42) gegen den Niederdruck absperrbar ist.
  6. Antrieb nach Patentanspruch 5, wobei der Kolben (30) über den elektrischen Antrieb (10) verstellbar ist.
  7. Antrieb nach einem der Patentansprüche 2 bis 6, mit einer an der Spindel (16) oder dem Motor (20) abgestützten Aufprallfeder (50), die beim Rückstellen auf die Spindelmutter (14) aufläuft.
  8. Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Spindeltrieb (10), der Ausgleichsbehälter (40), eine Fangzylinderanordnung (52) und der Federspeicher (26) koaxial zueinander angeordnet sind.
  9. Antrieb nach Patentanspruch 8, wobei der Ausgleichsbehälter (40) die Fangzylinderanordnung (52) umgreift.
  10. Antrieb nach Patentanspruch 8 oder 9, mit einer die Spindel (16) und eine Spindellagerung aufnehmenden Spindelrohr (82), das verschiebbar in einem die Fangzylinderanordnung (52) und den Ausgleichsbehälter (40) aufnehmenden Spindelgehäuse (86) geführt ist.
  11. Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit zumindest einem Wegaufnehmer zum Erfassen der Position des Stellelementes (6) oder des Antriebsmotors (20) oder der Spindel (16) und/oder des Kolbens (30).
  12. Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Stellelement (6) durch eine Armatur (2) zur Steuerung eines Prozessstroms gebildet ist.
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