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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Einstellen
einer Profiliermaschine. Das erfindungsgemäße
Verfahren und die zugehörige Einrichtung sind generell
für die Einstellung von Werkzeugen in Werkzeugmaschinen
mit Mehrfach-Werkzeugen geeignet, insbesondere aber für die
Einstellung der Fräser in Profiliermaschinen für die
Laminatboden-Industrie.
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Derartige
Profiliermaschinen dienen der Bearbeitung von geraden, flächigen
Bauteilen, vorwiegend aus Holz, Holzwerkstoffen oder Kunststoffen, und
stellen Durchlaufmaschinen dar, die an dem Bauteil ein Profil bzw.
simultan zwei Profile (jeweils am Bauteil links/rechts) herstellen.
In der Regel wird das Profil in mehreren sukzessiven Arbeitsschritten hergestellt.
Verschiedene Werkzeuge erzeugen dabei hintereinander einzelne Profilteile,
die zusammen das fertige Profil ergeben. Beispielhafte Profile sind die
bekannten „Klick”-Profile bei Paneelen oder Postforming-Profile
und Nuten bei Möbelteilen. Für die einzelnen Werkzeuge
der Profilbearbeitungsmaschinen wird eine Einstellgenauigkeit im
Hundertstelmillimeter-Bereich gefordert.
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Gemäß der
derzeitigen Praxis zum Einstellen der Profiliermaschine werden die
jeweiligen Positionen der einzelnen Werkzeuge durch manuelles Einstellen
der zugehörigen Antriebe (handbetriebene Gewindespindeln
oder NC-Stellachsen) eingestellt. Dabei benötigt man zur
Durchführung rund acht Stunden, um eine Anlage mit vier
Profilbearbeitungsmaschinen und je fünf bis sieben Werkzeugen
zu justieren. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Rüstzeit
zum Einrichten der Profiliermaschine zu verringern und die Genauigkeit
der Einstellung zu erhöhen.
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In
der
DE 10 2006
054 275 B3 ist ein Verfahren bekannt, bei dem mittels einer
Kamera die jeweilige Stellung des Werkzeuges aufgenommen und auf ein
Sichtgerät bildlich übertragen wird, wobei das Sichtgerät
zusätzlich den Querschnitt des Werkstückes im
Endzustand wiedergibt, so dass zur Positionierung des spangebenden
Werkzeuges das Sichtgerät als Lehre verwendbar ist. Entgegen
der vorliegenden erfindungsgemäßen Herangehensweise
erfolgt keine automatische Erfassung der Position des Werkzeuges,
sondern diese Position muss durch manuelle Annäherung des
eingeblendeten Querschnittbildes des Werkstücks an die
bildliche Einblendung des Werkzeuges gefunden werden. Die Hereinnahme
des menschlichen Sehsystems als Mess-Instanz in den Verfahrensablauf
stellt die Reproduzierbarkeit und Verlässlichkeit der ermittelten
Werte in Frage.
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Bei
dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren ist
das menschliche Auge als Fehlerquelle weitgehend eliminiert, da
die Vermessung durch den Bildverarbeitungsrechner erfolgt und der
Bediener nur noch fertig berechnete Verstellwerte eingeben muß.
Selbst eine falsche Eingabe wird durch den erfindungsgemäßen
Ablauf vorteilhafterweise sofort registriert und der Bediener gewarnt.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Weiterung kann diese Eingabe
sogar entfallen. Generell ersetzt der Rechner ganz die optische
Lehre für das Auge, deren Bereitstellung ja ein Hauptziel
der
DE 10 2006 054
275 B3 darstellt.
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Hierbei
kommt erschwerend hinzu, dass die Genauigkeit der Werkzeug-Positionsermittlung
wesentlich von der Präzision der Kamera-Halterung abhängig
ist, in welche die Kamera bzw. deren Montageplatte sukzessive eingespannt
wird. Da die Kamerahalterungen während der Produktionszeiten
den Verschmutzungen und dem Staubanfall ausgesetzt sind, den die
laufenden Werkzeuge erzeugen, ist eine akkurate Reinigung der Kamera-Halterungen
erforderlich. Darüber hinaus sind auch bei sauberer Halterung
minimale Verkippungen der Kamera selbst bei einer optimalen kraftschlüssigen
Kamera-Anflanschung nicht zu vermeiden, die entsprechend einem Messabstand
von mehreren Hundert Millimetern durch den optischen Hebel-Effekt
leicht zu einigen Hunderstel Messfehler führen.
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Die
Abhängigkeit der Genauigkeit von der Präzision
der Kamera-Halterung wird bei der vorliegenden Erfindung mittels
einer geeigneten Referenzierungsmethode umgangen.
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In
der
DE 10 2007
063 318 B3 wird ein Verfahren und ein Justiersystem zum
Justieren einer Profilbearbeitungsmaschine vorgestellt, bei dem
eine Kamera auf einem Referenzbauteil angeordnet und das Referenzbauteil
in die Profilbearbeitungsmaschine bewegt. Die Kamera wird dann mittels
des Referenzbauteiles auf eine vorgegebene Position verbracht. Unter
dem Bewegen des Referenzbauteils in die Profilbearbeitungsmaschine
wird insbesondere verstanden, dass das mit der Kamera versehene
Referenzbauteil so durch die Profilbearbeitungsmaschine geführt
wird, wie später in der Fertigung das eigentliche Bauteil.
Das bedeutet, dass die Kamera in einem engen Kanal auf dem vorhandenen
Vorschubsystem der Werkstücke bewegt werden soll.
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Dies
schwierige Unterfangen wird damit begründet, dass das Vorschubsystem
eine Referenz beim Fräsen bietet, also auch vorteilhaft
zum Positionieren der Kamera verwendet werden kann.
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Nachteilig
ist hierbei die Notwendigkeit, in den vorhandenen Vorschub hochpräsise
Langlöcher zu applizieren. Hinzu kommt die Beschädigungsgefahr
der Kamera beim Bewegen durch die Maschine.
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Bei
dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren wird
die Kamera dagegen nicht auf einem Referenzbauteil befestigt und
auch nicht mittels des Referenzbauteiles auf eine vorgegebene Position verbracht.
Im Gegenteil liegt keine der Kamera-Position immanente Referenz
vor, d. h. die System-Genauigkeit hängt nicht von der Genauigkeit
der Kamera-Position ab. Dies wird durch die Einführung
mindestens einer externen Referenz gewährleistet.
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Auch
unabhängig von dem oben dargestellten Nachteil bietet das
beschriebene Verfahren keinen signifikanten Vorteil gegenüber
dem erstgenannten (
DE
10 2006 054 275 B3 ), da ebenfalls das fehlerbehaftete menschliche
Sehsystem für die Justierung verantwortlich ist.
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Demgemäß soll
das Werkzeug so eingestellt werden, dass eine Profilschneide des
optisch aufbereiteten, aktuell aufgenommenen Bildes des Werkzeugs
zumindest teilweise einem ins Monitorbild eingeblendeten Sollprofil
des Werkstückes entspricht.
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Zusätzlich
wird vorausgesetzt, dass das menschliche Auge beurteilen soll, welches
Realbild des Werkzeuges einer eingeblendeten Hüllkurve
entspricht (Beschreibung, 0049). Vorteilhaft ist allein die Einblendung
der Hüllkurve, die das menschliche Auge bei der Beurteilung
des Bildes unterstützen soll. Eine Rechnerunterstützung
findet gemäß Beschreibung, 0050, lediglich für
die Positionierung der Hüllkurve statt, nicht jedoch im
Sinne einer automatischen Positionsvermessung des Werkzeuges.
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Dagegen
erfolgt bei der vorliegenden Erfindung eine automatische Erfassung
der Position des Werkzeuges, die numerisch oder durch Piktogramme dem
menschlichen Bediener übermittelt wird oder automatisch
zur Einstellung der Werkzeuge (per direkte Übermittlung
der Korrekturwerte an die Werkzeug-Einstell-Steuerung) genutzt wird.
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Bei
einer manuellen Einstellung ist eine jederzeitige Rückkopplung
von Einstell-Bewegungen durch fortlaufende Messungen und deren Darstellung
am Monitor möglich, so dass der Bediener erst mit der Einstellung
aufhören darf, wenn er am Monitor „grünes
Licht” bekommt.
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Die
letztendlichen Einstellpositionen sind also nicht von voluntaristischen
Entscheidungen des Bedieners abhängig, sondern werden im
Sinne einer binären Arbitrage bestimmt, die auch eine Messmittelfähigkeit
beinhaltet.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Einstellen
einer Profiliermaschine, in der Werkstücke zur Bearbeitung
an in Reihe angeordneten Werkzeugen entlang transportierbar sind, dadurch
gekennzeichnet, dass eine transportable elektronische Basis-Kamera
(6) zeitlich sukzessive an mehrere Positionen verbringbar
ist, die jeweils zu einem bestimmten Werkzeug annähernd
die gleiche Lage aufweisen, dass die elektronische Basis-Kamera
(6) auf die jeweilige Werkzeugschneide gerichtet ist und
mindestens deren Position erfasst, und dass die elektronische Basis-Kamera
(6) oder mindestens eine weitere transportable elektronische
Kamera, die als Referenz-Kamera (7) einsetzbar ist, auf
mindestens eine fest am Maschinen-Korpus angebrachte Referenz-Einheit
(9a, 9b, 9c) gerichtet ist und deren Position
erfasst.
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Ein über
Kabel oder Funk angeschlossener Bildverarbeitungsrechner übernimmt
die Bilder der Kameras und ermittelt die Positionswerte der Werkzeugschneide
sowie der Referenz-Einheiten (9a, 9b, 9c)
und korrigiert die Schneiden-Positions-Werte anhand der ermittelten
Positions-Werte der Referenz-Einheiten (9a, 9b, 9c),
indem im zeitlich vorgeschalteten Kalibrier-Modus die korrigierten
Schneiden-Positionswerte zunächst abgespeichert werden und
im Einstell-Modus die aktuellen, korrigierten Positionswerte der
Werkzeugschneide mit den zugeordneten, als Kalibrier-Werte abgespeicherten,
verglichen werden sowie Korrekturwerte zur Werkzeugeinstellung errechnet
werden.
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Hierbei
zeigt der Bildverarbeitungsrechner die Korrekturwerte zur Werkzeugeinstellung
als numerische Werte oder Piktogramme wie z. B. Pfeile unterschiedlicher
Richtung und Länge zur manuellen Werkzeugeinstellung an
einem Monitor an und gibt die numerischen Werte optional an einer
elektronischen Schnittstelle zur direkten motorisch-automatischen
Werkzeugverstellung aus.
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Die
Ermittlung von Kantenpositionen – hier von Werkzeugschneiden – aus
elektronischen Kamera-Bildern – auch im sogenannten Subpixeling-Verfahren,
das Wiederholgenauigkeiten unterhalb der Pixel- Auflösung
erlaubt – ist hierbei Stand der Technik und muss nicht
weiter ausgeführt werden. Auch die Umsetzung von numerischen
Werten in graphische Muster erfordert keine weitere Erläuterung.
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1 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung. In einer schematisch dargestellten Fräsmaschinen-Hälfte
mit Maschinenbett (1), Seitenwangen (2) und beweglichem
Oberteil (3) ist mit (5) ein Werkstück
(Laminat-Platte) in seiner Lage während der Bearbeitung gezeichnet.
Die horizontal wirkenden Werkzeuge (4), in diesem Falle
Fräser, bearbeiten das Werkstück (5) indem
sie sich um ihre vertikale Achse drehen. Bei der Einstellung der
Werkzeuge ist der Werkzeugkanal jedoch frei von Werkstücken,
so dass die Basis-Kamera (6) mit ihrer Montageplatte (12)
auf der jeweiligen Halterung (13) am Maschinenbett (1)
nah an dem Bewegungskanal der Werkstücke befestigt werden
kann. Mit (13) wird eine solche Halterung im unbelegten
Zustand schematisch dargestellt.
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Die
Basis-Kamera (6) ist dabei mit ihrer optischen Achse parallel
zur Bewegungsrichtung der Werkstücke verlaufend tangential
auf die werkstückseitigen Werkzeugschneiden-Enden gerichtet.
Ist der Objektiv-Durchmesser oder die Kamera-Dimension zum erforderlichen
Teileintritt in den Werkzeug-Schacht hinderlich, so kann über
einen platzsparenden Umlenkspiegel, der nicht eingezeichnet ist,
optisch eingekoppelt werden. Um die maximale Schneidenausdehnung
im Kamera-Bild zu erfassen, ist das Werkzeug (4) solange
zu drehen, bis eine Schneide ihre größte Nähe
zur Werkstückposition hat.
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Die
Methoden zur Erfassung dieser Position über Bildverarbeitungsverfahren
sind bekannt und müssen nicht weiter ausgeführt
werden. Ist das Werkzeug einmal in dieser Position, so können
sowohl im Kalibrier-Modus – der auf einer korrekt eingestellten
Fräserposition basiert – als auch im Einstell-Modus
die Positionswerte der Werkzeugschneide leicht über die
bekannten Methoden der Bildverarbeitung bestimmt werden.
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Wegen
der hohen Genauigkeitsanforderung – im Bereich von einem
bis zwei hundertstel Millimeter – könnte eine
solche direkte, unreferenzierte Messung jedoch nur unter restriktiven
Randbedingungen genau sein.
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So
müssen die Halterungen der portablen Kamera an den sukzessive
einzunehmenden Messpositionen und die entsprechende Wechselflansch an
der Montageplatte der Kameras äußerst präzise ineinander
greifen. Bereits geringfügige Verschmutzungen der Halterungen
an den kritischen Kontaktflächen können zu Fehlpositionierungen
im Hundertstel-Bereich führen.
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Am
kritischsten sind dabei nicht Verschiebungen der Kamera in der x,z-Ebene
sondern Verkippungen in der (y-)Blickachse der Kamera.
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In 2 ist
eine Prinzip-Skizze der geometrischen Anordnung beim Vermessen eines
Werkzeuges in der Draufsicht gegeben.
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Am
Maschinenbett (1) ist an der Halterung (13) die
Montageplatte (12) verkippt (16a) dargestellt.
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Aus
der geometrischen Betrachtung geht hervor, dass bereits eine leichte
Verkippung (16a) der Montageplatte (12) in der
Ebene der Vermessung – auf der Ebene der größten
Ausdehnung des Werkzeugs (4) in Richtung Maschinenbett
(1) – zu einer erheblichen Fehlmessung (16b)
führt.
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So
entspricht einer Verkippung von 1/100 mm, bezogen auf eine Basis-Länge
auf der Halterung von 30 mm bei einem Beobachtungsabstand von 300 mm
bereits einem Messfehler von ca. 1/10 mm.
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Verschiebungen
der Kamera in der Höhe oder zur Seite gehen dagegen nur
mit dem Faktor 1 in die Messung ein, Verschiebungen in Messrichtung (in
der y-Achse) sind bei der Fehlerkalkulation sogar vernachlässigbar.
Damit liegt die Priorität bei der Referenzierung bei der
Kompensation der Verkippungen. In 2 ist im
unteren Bereich zusätzlich eine Referenz-Kamera (7)
gezeigt, die parallel zur Basis-Kamera blickt, sowie eine zugeordnete
Laser-Referenz-Einheit. Im Laserstrahlengang sind zwei (alternativ
eingebrachte) Mattscheiben gezeichnet. In der Regel kann die Position
des Lasers auf der Mattscheibe, die näher zur Kamera liegt,
erheblich genauer ermittelt werden, da die Abbildungsgröße
höher gewählt werden kann.
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Jedoch
ist zwischen einem Seiten-Versatz des Laser-Auftreffpunktes, wie
er durch eine Verkippung induziert wird, und dem gleichen Versatz,
wie er durch eine seitliche Parallelverschiebung der Kameras hervorgerufen
wird, keine Unterscheidung möglich. Der gemessene Laserstrahl-Versatz
(17a) wird daher einen Messfehler von n × m – 1
(m gleich ca. 5...10) hervorrufen.
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Um
diesen Fehler zu vermeiden, wäre theoretisch eine Kipp-Winkel-Ermittlung
z. B. durch Vermessung der Größenänderung
der Halbachsen der Ellipse anwendbar, welche durch den auf der Mattscheibe
auftreffenden Laserstrahl erzeugt wird. Dies wird jedoch durch die
geringen Änderungen der Cosinus-Funktion bei kleinen Winkeländerungen
verhindert, die innerhalb der Messgenauigkeit liegen. Trotz der
Platzprobleme in einer üblichen Profiliermaschine ist eine
Anordnung der Referenz-Einheit (bzw. der Laser-Mattscheibe) auf
etwa der Höhe der Messebene in der Regel möglich.
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In 1 ist
eine vorteilhafte Lösung hierfür gezeigt, bei
welcher für jedes Werkstück eine separate Referenz-Einheit
bereit gehalten wird. Die Referenz-Einheit wird unterhalb des kreisförmigen
Werkzeugs in der Nähe der Bildebene (Messebene) der Basis-Kamera
platziert. Wenn der Platz auf der Vermessungsseite nicht ausreicht,
kann auf eine zusätzliche Kamera auf der der Vermessung
abgewandten Seite (7b) mit einer Referenz-Einheit (9c)
in kleinerem Abstand zurückgegriffen werden, da sich die
Abstände von Optik Messkamera zu Montageplatte und von
Montageplatte zur rückwärtigen Referenziereinheit
in der optischen Hebelwirkung addieren. Alternativ führt
auch eine Referenz-Einheit unterhalb der Basis-Kamera, in Verbindung
mit einer nach unten gerichteten Referenz-Kamera, zum gleichen Ergebnis.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen
Einrichtung ist in 3 dargestellt wobei die Referenzierung
mittels einer Laser-Referenz-Einheit (9c) bewirkt wird,
die an einer der Seitenwangen der Profiliermaschine angebracht ist
und einen Laserstrahl erzeugt, der oberhalb des Werkstück-Kanals
parallel zur Vorderkante des Maschinenoberteils verläuft.
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Zusammen
mit der portablen Kombination aus Basis- und Referenzierungs-Kamera
(6, 7c) wird eine portable Mattscheibe (10c, 10d)
jeweils an dem zu vermessenden Werkzeug (4) gruppiert.
Dabei werden an die Halterung der Mattscheibe keine hohen Anforderungen
bzgl. Passgenauigkeit gestellt – eine einfache Magnet- Halterung
am Maschinenoberteil, in Verbindung mit einem (nicht genauigkeitsempfindlichen)
Anschlag oder Einrast-Gegenstück ist ausreichend.
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Um
die Drift des Lasers zu kompensieren, sieht die erfindungsgemäße
Ausführung nach 3 eine Laser-Kontroll-Kamera
(8a) mit vorzugsweise direkt angeflanschter Mattscheibe
(8b) vor. Während die Position des Lasers mittels
einer massiven Befestigungsflansch auf ein Hunderstel Millimeter
exakt zu halten ist – auch auf längere Zeit – kann
ggfs. eine Verkippung infolge des Temperaturganges der Kollimationsoptik
und der Verbindungen Laser-Halbleiter mit der Optik und des Halbleiters
selbst vorkommen.
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Eine
Verkippung macht sich dabei wegen des langen optischen Hebelarms
der vorliegenden Lösung besonders negativ bemerkbar. Eine
mögliche Lösung für dieses Problem ist
erfindungsgemäß gegeben durch eine zusätzliche
Referenzierung der Laser-Strahlrichtung – in Form der dezidierten
Vermessung der Laser-Punkt-Position auf der Mattscheibe (8b)
durch die an den Bildverarbeitungsrechner angeschlossene Laser-Kontroll-Kamera
(8a) und der Verrechnung der Drift-Werte durch den Bildverarbeitungsrechner.
Für die einzelnen Werkzeug-Messungen werden damit in Abhängigkeit
von ihrem Abstand zum Laser gewichtete Korrekturwerte in X und Z
errechnet und in die Gesamt-Auswertung übernommen.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Einrichtung wird dann erzielt, wenn die Zustellung der Kameras an
die Messpositionen zumindest halbautomatisch erfolgen kann. Diese
Option ist vor allem zum Einbau in neue Profilier-Maschinen geeignet,
bei denen im Maschinenoberteil Platz für eine elektrische
Verfahrachse längs der Maschine geschaffen werden kann.
Diese horizontale Verfahrachse (22) ist am vertikal beweglichen
Maschinen-Oberteil zu befestigen, wobei die Befestigung wahlweise
temporär sein kann, d. h. die gesamte Achse ist abnehmbar
und kann an beliebigen weiteren Standorten eingesetzt werden, oder
die Achse bleibt stationär am Maschinenoberteil befestigt
und nur die angeflanschten Kameras sind mit Ihrer Montageplatte
(12) oder auch komplett mit der vertikalen Verfahrachse
(23) abnehm- und portierbar.
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Die
vertikale Verfahrachse ist in der vorgegebene Konstellation deshalb
erforderlich, weil bei der Horizontalfahrt der Kameras über
die Werkzeuge hinweg die Bauelemente nach oben eingefahren weren müssen,
da sie sonst mit den Werkzeugen und ihren Hauben kollidieren würden.
Erst am Messplatz angelangt, könen die Mess-Elemente wieder
in ihre Messposition vertikal abgesenkt werden. Die Vertikalachse
hat zusätzlich die Funktion, bei unterschiedlichen Höhenlagen
des Maschinenoberteils von diesen unabhängig Messungen
auf unterschiedlichen Höhen zu ermöglichen.
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Die
Portierbarkeit und problemlose Wieder-anflanschbarkeit der Elemente
wird durch die erfindungsgemäßen Referenzierungsmittel
gem. 4 ermöglicht. Hierbei ist jeweils eine
Laser-Referenz-Einheit (9c) seitlich an beiden Seitenwangen des
Maschinenkorpus angebracht, und die zugehörigen Laserstrahlen
sind gegenläufig und parallel zur Werkstück-Transportrichtung
oberhalb des Werkstück-Transport-Kanals angeordnet. Auf
der Horizontalachse sind zwei Mattscheiben (10e, 10f)
und zwei zugeordnete Referenz-Kameras (7e, 7d)
montiert. Letztere erfassen in jeder Achsenstellung der Horizontal-
und Vertikal-Achse die Position der durch die Laser auf den Mattscheiben
erzeugten Lichtpunkte. Mit Hilfe dieser Punkte lässt sich
im angeschlossenen Bildverarbeitungsrechner die die X,Y-Position sowie
die Verkippung in der Y-Achse berechnen.
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Da
die relevante Verkippung in der Z-Achse, die sich fundamental auf
die Genauigkeit in der X-Achse auswirkt, mit dieser Anordnung noch
nicht erfasst werden kann, ist in 4 zusätzlich
eine Referenz-Einheit (9c) jeweils im unteren Bereich unterhalb
und zwischen den Werkzeugen vorgesehen. Die in 4 vorgesehene
Lösung sieht vor, dass die Basis-Kamera (6) ein
dreigeteiltes Bildfeld aufweist. In den Bildfeldteilen links und
rechts blickt die Basis-Kamera (6) von oben über
zwei Umlenkspiegel (18) simultan auf die Schneiden von
zwei benachbarten Werkzeugen (4).
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Die
in 4 gezeichnete Anordnung der Werkzeuge, wobei je
zwei gemeinsam an einer (hier nicht gezeichneten) Halterung befestigt
sind, ist für gebräuchliche Profiliermaschinen-Layouts
charakteristisch. Die gezeigte Bildfeld-Teilung über Spiegel oder
Prismen, um die Schneidenbilder von zwei benachbarten Werkzeugen
gleichzeitig mit einer Kamera zu erfassen, ist daher vorteilhafterweise
anzustreben.
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In 4 ist
zusätzlich ein optischer Kanal zwischen den Spiegeln offengelassen,
durch den die Basis-Kamera zusätzlich die unten angebrachte
Referenz-Einheit erfasst. Durch die Positionsbestimmung der fest
eingebauten LED-Referenz-Einheit (9c) durch den Bildverarbeitungsrechner
ist nach entsprechender Einbeziehung in die Kalibrierrechnungen
auch die kritische Verkippung der Spiegel-Kamera-Anordnung in der
Z-Achse kompensierbar.
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In 5 ist
zur Verdeutlichung eine schematische Seitenansicht der Kern-Elemente
gem. 4 mit den Bauteilen wie Maschinenbett (1)
Motorfundament (20) und Antriebsmotor (21) des
Werkzeugs (4) sowie das Maschinenoberteil (3)
mit angebauter horizontaler (22) und vertikaler (24)
Verstellachse gezeigt, die an ihren Laufschlitten (23)
miteinander verflanscht sind. An der vertikalen Achse (24)
sind die Kameras (6,7) und die Umlenk-Spiegel
befestigt.
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6 zeigt
eine vorteilhafte Ausführung einer LED-Referenz-Einheit
mit Gehäuse (25), LED-Platine (26), Diffusor-Scheibe
(27) Lochblende (28) Ein- und Auslässen
für die Spülluft (29, 30).
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Die
Spülung mit gereinigter Druckluft und die Erzeugung eines Überdrucks
an der optischen Öffnung dient der Abweisung von Staub,
der nach Beendigung der Produktion sich noch in der Luft befindet, und
ist erfahrungsgemäß nur bei senkrecht nach oben
gerichteter Öffnung erforderlich, wie in 4 vorliegend.
Während des Produktionsprozesses wird bei sorgfältiger
Abdeckung der Referenz-Einheit mit einer dicht anliegenden Schutzkappe
in der Regel kein Staub in das Gerät eindringen. Da die
Kameras während der Produktion abgebaut werden, ist für
diese keine Sondermaßnahme zum Staubschutz erforderlich.
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Eine
dringende Forderung bei der Qualitätssicherung der Profilierung
von Laminat-Dielen stellt die Bestimmung und Einhaltung der Deckbreite
(Breite der obersten Laminat-Schicht) dar. Der Lösungsansatz,
die Deckbreite direkt zu messen, führt zu hohem sensoriellen
Aufwand. Eine vorteilhaftes erfindungsgemäßes
Verfahren besteht darin, dass gemäß Anspruch 10
mittels mindestens eines am Maschinen-Korpus befestigten und mit
dem Bildverarbeitungsrechner verbundenen Abstands-Messgeräts im
Kalibrier-Modus der Abstand zwischen festen und beweglichen Maschinen-Korpus-Teil
vermessen und der Messwert an den Bildverarbeitungsrechner übergeben
wird, der wiederum diesen Werte als Referenzwert abspeichert. Im
Einricht-Modus wird wieder gemessen und der aktuelle Abstände
bestimmt, die Differenz zum gespeicherten Referenzwert gebildet und
damit das Verstellmaß aller Werkzeuge in X-Richtung ermittelt.
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Zur
Kompensation einer Schrägstellung des freien, beweglichen
Teils der Profiliermaschine in Bezug zu dem festen Teil erfolgt
gem. Anspruch 11 die Abstandsmessung an beiden Stirnseiten der Profiliermaschine,
und das Korrekturmaß für jedes Werkzeug bezüglich
der X-Achse wird aus einer gewichteten Mittelwertbildung beider
Messungen hergeleitet, dergestalt, dass die Position des jeweiligen
Werkzeuges relativ zu den beiden Seitenwangen der Maschine die Gewichtung
der jeweils rechten und linken Messung bei der gewichteten Mittelwertbildung
für das jeweilige Werkzeug bestimmt.
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Die
Berechnungen finden vorteilhafterweise im Bildverarbeitungsrechner
statt, an den die Abstandmessgeräte angeschlossen sind
und der nach erfolgter Korrekturrechnung die Einstelldaten wie beschrieben
anzeigt und übermittelt.
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- 1
- Maschinenbett
- 2
- Seitenwangen
- 3
- Maschinenoberteil
- 4
- Werkzeug
- 5
- Werkstück
- 6
- Elektronische
Basis-Kamera
- 7
- Elektronische
Referenz-Kamera
- 8a
- Laser-Kontroll-Kamera
- 8b
- Nah-Mattscheibe
- 9a
- LED-Referenz-Einheit
- 9b
- Passive
Referenz-Einheit
- 9c
- Laser-Referenz-Einheit
- 10a
bis 10f
- Mattscheibe
- 11a
bis 11d
- Beleuchtung
- 12
- Montageplatte
- 13
- Halterung
- 14
- Koordinatensystem
- 15a
bis 15d
- Laserstrahl
- 16a
- Verkippungsmaß 1
- 16b
- Verkippungsmaß 2
- 17a
- Verkippungsmaß 3
- 17b
- Verkippungsmaß 4
- 18a,
18b
- Umlenkspiegel
- 19
- mittlerer
Bildbereich
- 20
- Motorfundament
- 21
- Motor
- 22
- horizontale
Verfahrachse
- 23
- Laufschlitten
- 24
- vertikale
Verfahrachse
- 25
- Gehäuse
- 26
- LED-Platine
- 27
- Diffusorscheibe
- 28
- Lochblende
- 29
- Öffnung
- 30
- Druckluft-Einlass
- 31
- beweglicher
Maschinen-Teil
- 32
- Triangulations-Messgerät
- 33
- Zielscheibe
- 34
- Wegsensor-Einheit
- 35
- Lineal
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006054275
B3 [0004, 0006, 0013]
- - DE 102007063318 B3 [0009]