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Stand der Technik
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Im
Flugzeugbau, um ein breites Anwendungsgebiet zu nennen, werden an
Trägerstrukturen, wie
z. B. Rollenbahnen oder Sitzschienen oder dergleichen, Annietmuttern
eingesetzt. Bei diesen handelt es sich um in großer Stückzahl eingesetzte Bauteile,
die auf Sitzschienen, Rollenbahnen oder andere Trägerstrukturen
eines Flugzeugs, z. B., genietet werden und entweder stationär oder schwimmend ausgebildet
sind. Die Annietmuttern umfassen einen Korpus, der in der Regel
mit zwei oder drei Nieten am Einbauort befestigt wird. Dazu ist
es erforderlich, dass in den Trägerstrukturen,
d. h. Sitzschienen oder Rollenbahnen, Öffnungen oder Bohrungen vorgesehen
werden, um ein Vernieten des Korpus der Annietmutter mit der jeweiligen
Trägerstruktur
zu ermöglichen.
Die dafür
notwendigen Bohrungen und deren Senkungen müssen im Bauteil, d. h. der
Trägerstruktur
(der Sitzschiene, der Rollenbahn oder dergleichen), eingebracht
sein, um die exakte Position der Annietmutter zu gewährleisten.
Nach der Montage werden die Nieten, mit der die Annietmutter am
Einbauort an der Trägerstruktur
befestigt ist, mit korrosionsschützenden Überzügen, einem
Grund- und einem Decklack, versehen. Die für die Arbeitsschritte Bohren
bzw. Senken und das Aufbringen des Korrosionsschutzes nötigen Zeiten
sowie die erforderlichen Bearbeitungsschritte sind aufwändig und
nicht unerheblich. Die Nieten, die zur Befestigung der Annietmutter
am Einbauort an der Trägerstruktur
vorgesehen werden, benötigen
zusätzliche
Löcher
in der Trägerstruktur,
was eine Bauteilschwächung
darstellt.
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Alternativ
zu den bisher eingesetzten Annietmuttern können nietenlos verbaubare Einpressmuttern
eingesetzt werden. Einpressmuttern umfassen einen Kragen mit einer
umlaufenden Verzahnung oder Rändelung.
Mit diesem Kragen mit umlaufender Verzahnung wird die Einpressmutter
in ein in der Trägerstruktur,
z. B. einer Sitzschiene oder einer Rollenbahn, vorgebohrtes Loch
eingezogen. Dabei drückt sich
die umlaufende Verzahnung bzw. die Rändelung seitlich in das Material
des Bauteiles, welches die Bohrung begrenzt, ein und stellt dadurch
eine Verdrehsicherung her. Nachteilig bei dieser Lösung ist jedoch
der Umstand, dass durch das Eindringen der Verzahnung bzw. der Rändelung
der Oberflächenschutz
der Trägerstruktur
beschädigt
wird. Trotz sehr aufwendigem und schwierig aufzubringendem Korrosionsschutz
durch Grund- und Decklack neigen die Einpressmuttern im Salzbad-Sprühtest sehr
schnell zu korrosiven Erscheinungen, was deren Dauerhaltbarkeit
erheblich beeinträchtigt.
Des Weiteren weisen die Einpressmuttern den Nachteil auf, dass diese
nur eine sehr geringe Haltekraft bei axialer Belastung haben, insbesondere
beim Andrücken
der Schraube zu Beginn des Einschraubvorganges in die Einpressmutter,
entgegen der Einbaurichtung des Bauteiles gesehen, sowie bei seitlich
auftretenden Kräften,
insbesondere hinsichtlich des Kippmomentes. Neben den beiden dargestellten
Ausführungsvarianten
von Befestigungselementen, d. h. den Annietmuttern bzw. Einpressmuttern,
gibt es weitere Möglichkeiten der
Anbringung solcher Befestigungselemente an einer Trägerstruktur,
wie z. B. einer Sitzschiene oder einer Rollenbahn eines Flugzeuges.
Diese sind jedoch für
Applikationen in der Luft- und Raumfahrt nicht zugelassen und scheiden
deshalb hinsichtlich ihrer Anwendung für Luft- und Raumfahrtzwecke
aus.
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Darstellung der Erfindung
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Angesichts
der vorstehend aufgeführten Nachteile
aus dem Stand der Technik bekannter Lösungen, liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungselement für Anwendungen
in der Luft- und Raumfahrt bereitzustellen, welches bei der Montage
keine Zerstörung
des Oberflächenschutzes
an der Trägerstruktur
verursacht und zudem einen Entfall der bisher eingesetzten Nieten samt
der mit deren Verarbeitung einhergehenden Arbeitsschritte möglich macht.
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Der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
folgend, wird ein Befestigungselement vorgeschlagen, welches eine
im Wesentlichen laschenförmige
Form aufweist. Im nichtmontiertem Zustand, d. h. im Rohzustand,
vier bevorzugt quadratisch angeordnete, aufgekantete Laschen aufweist.
Das Befestigungselement, welches auch als Befestigungsschuh zur
Aufnahme der schwimmend gelagerten Mutter bezeichnet werden kann,
kann neben einem laschenförmigen
Aussehen auch rund, quadratisch oder polygonal ausgebildet werden.
Die im Befestigungselement aufgenommene Mutter wird schwimmend auf
der oberen Planfläche
im Befestigungselement gelagert. Dazu kann das Befestigungselement seitliche
Längsschlitze
aufweisen, in die zum Beispiel die Federschenkel zur Sicherung einer
Gewindemutter in axiale Richtung dienenden Federklammer eingreifen.
Die Federschenkel sind in axiale Richtung durch die Längsschlitze
in den seitlichen Stegen des Befestigungselementes in axiale Richtung
gesichert und erlauben ein Schwimmen der Gewindemutter auf der Planfläche, so
dass Toleranzen ausgeglichen werden können.
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Im
vorliegenden Zusammenhang wird unter dem Ausdruck „aufgekantet” verstanden,
dass diese bevorzugt quadratisch zueinander angeordneten Laschen
im Bezug auf die Planseite des Befestigungselementes um einen Winkel
im Wesentlichen von 90° orientiert
sind. Diese im Rohzustand des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Befestigungselementes aufgekanteten
Laschen werden bei Montage des Befestigungselementes in eine korrespondierend
zur Geometrie der Anordnung der aufgekanteten Laschen, bevorzugt
ebenfalls quadratisch ausgebildete, definiert angesenkte Öffnungen
im Bauteil der Trägerstruktur
eingeführt.
Die auch nach dem Einführen
noch aufgekanteten Laschen des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Befestigungselementes
werden nach Einführen
in die Öffnung
mittels eines kugelförmigen
Werkzeuges radial nach außen
in eine Ansenkung, die an der Öffnung
in der Trägerstruktur vorgesehen
ist, gedrückt.
Während
des Verpressens, d. h. des Überführens der
zuvor aufgekanteten Laschen in eine im Wesentlichen um 90° zur aufgekanteten
Position orientierten flachen Lage formschlüssig in der Senkung, wird das
Befestigungselement auf der Einbauseite von einem Gegenhalter in
axialer Richtung fixiert.
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Durch
die gewählte
bevorzugt quadratische Geometrie lässt sich eine Verdrehsicherung
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselementes erreichen, die wesentlich größer ist
als die Verdrehsicherheit z. B. der vorstehend im Zusammenhang mit
den Lösungen
aus dem Stand der Technik diskutierten Einpressmutter. Nach dem
Umbördeln
der aufgekanteten Laschen ergibt sich eine hohe axiale Haltekraft
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselementes. Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
ist darin zu erblicken, dass sich bei der Montage der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselemente keine Beschädigung
des Oberflächenschutzes
am Bauteil ergibt. Dies bedeutet bei einer Stahl/Aluminium-Werkstoffpaarung
ergibt sich kein elektrochemisches Potenzial aufgrund einer Beschädigung der
Schutzbeschichtungen, so dass sich die geforderte korrosionsfreie
Lebensdauer erreichen lässt.
In vorteilhafter Weise werden die Ecken der rechteckig oder quadratisch
geschaffenen Durchgangsöffnung
im erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselement abgerundet, so dass keine Kerbwirkung entsteht.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Befestigungselement weist darüber
hinaus kleine Einbaumaße
auf, wodurch sich eine erhebliche Reduktion des Gewichtes erreichen lässt.
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Im
Vergleich zu den im Stand der Technik bekannten Annietmuttern erlaubt
das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Befestigungselement einen Entfall der Nietbohrungen, einen Entfall
der Ansenkungen, einen Entfall der zur Montage der Nieten erforderlichen
Montageschritte sowie den Entfall von korrosionsschützenden Überzügen, die
bei den bisher bekannten Lösungen
nach der Montage der Annietmuttern erforderlich sind.
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Die
obenstehend erwähnten
quadratisch auszubildenen Öffnungen
in der Trägerstruktur,
so z. B. einer Sitzschiene oder einer Rollenbahn, lassen sich Stanzen
oder Räumen
sowie durch Laser oder durch Spezialwerkzeuge erstellen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Anhand
der Zeichnungen wird die Erfindung nachgehend eingehender beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 die
perspektivische Draufsicht auf das erfindungsgemäß vorgeschlagene Befestigungselement,
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2 eine
perspektivische Draufsicht auf die Unterseite des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselementes mit aufgekanteten Laschen
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3 die
Oberseite einer Trägerstruktur samt Öffnung mit
Ansenkungen,
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4 das
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Befestigungselement in seiner Montageposition auf der Oberseite
der Trägerstruktur
gemäß 3,
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5 die
Unterseite der Trägerstruktur
gemäß 3 mit
in die Öffnung
der Trägerstruktur
eingeführten
Befestigungselement, aber noch aufgekanteten Laschen,
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6 das
von einem Gegenhalter abgestützte
Befestigungselement vor der Umbördelung der
noch aufgekanteten Laschen durch ein kugelförmiges Werkzeug,
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7 eine
in die Zeichenebene geklappt Abwicklung des in 1 und 2 perspektivisch
dargestellten schuhförmig
ausgebildeten Befestigungselementes,
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8 eine
Gewindemutter, die in das erfindungsgemäß vorgeschlagene schuhförmig ausgebildete
Befestigungselement eingelassen ist, und in axiale Richtung durch
eine Umbördelung
der Randstege gesichert ist und
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9 eine
Draufsicht auf die Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselementes gemäß der Darstellung
in 8.
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Ausführungsvarianten
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Der
Darstellung gemäß 1 ist
in perspektivischer Draufsicht eine Ausführungsvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselementes zu entnehmen.
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Wie 1 zeigt,
umfasst ein Befestigungselement 10 zwei parallel zueinander
verlaufende Randstege 12, die eine Planfläche 16 begrenzen,
in die eine quadratisch geformte Öffnung 14 eingebracht
ist.
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Die Öffnung 14 wird
im Rohzustand des Befestigungselementes 10 von einer Anzahl
von aufgekanteten Laschen 18 begrenzt. An den jeweiligen Ecken
der Öffnungen 14 befinden
sich prozesstechnisch erzeugte Ecklöcher 20. Die prozesstechnisch erzeugten
Ecklöcher 20 vermeiden
Kerbwirkung und verbessern die mechanische Stabilität des schlittenförmigen Grundkörpers des
erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselementes 10.
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Mit
Bezugszeichen 22 ist eine Länge des Befestigungselementes 10 in
der Darstellung gemäß 1 bezeichnet,
während
Bezugszeichen 24 die Breite des Befestigungselementes 10 zwischen
den Außenseiten
der Randstege 12 bezeichnet. Eine Steghöhe der Randstege 12,
welche die Planfläche 16 versteifen,
ist in der perspektivischen Darstellung gemäß 1 durch
Bezugszeichen 26 angedeutet. Bevorzugt wird das erfindungsgemäß vorgeschlagene,
schuhförmig
ausgebildete Befestigungselement 10 aus V2A oder Stahllegierungen
oder Cress gefertigt. Diese Materialien weisen eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit
auf.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Unterseite des in 10 von
der Oberseite dargestellten erfindungsgemäß vorgeschlagenen Befestigungselementes. 2 zeigt,
dass eine Auflagefläche 28 an
der Unterseite des Befestigungselementes 10 im Wesentlichen
plan verläuft.
Im Bereich der auch in dieser Ausführungsvariante gemäß 2 quadratisch
beschaffenen Öffnung 14,
erstrecken sich in einem Aufkantwinkel 30 die die hier
quadratisch ausgeführte Öffnung 14 begrenzenden,
aufgekanteten Laschen 18. Analog zur Darstellung gemäß 1 erstrecken
sich entlang der Längsseite
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselementes 10 die Randstege 12. Durch
die Ecklöcher 20 werden
die schädlichen
Folgen der Kerbwirkung, nämlich
das Auftreten unzulässig
hoher Spannungsspitzen im Kerbgrund und eine davon ausgehende Rissbildung
im Werkstoff, vermieden. Die Ecklöcher 20 werden prozessbedingt
bei der Herstellung der aufgekanteten Laschen 18 erzeugt.
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3 zeigt
eine Darstellung eines Ausschnittes einer Trägerstruktur, welche Teil des
erfindungsgemäßen Befestigungsverbundes
ist.
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Wie
aus der Darstellung gemäß 3 hervorgeht,
wird in eine Trägerstruktur 32,
bei der es sich um eine Sitzschiene, eine Rollenbahn oder dergleichen
handeln kann, eine Öffnung 34 eingebracht.
Die Öffnung 34 in
der Trägerstruktur 32 ist
komplementär zur
Konfiguration der Öffnung 14 im
Befestigungselement 10 beschaffen. Für den Fall, dass die eckige Kontur
der aufgekanteten Laschen 18 in eine Trägerstruktur 32 eingebaut
wird, ist auch die Öffnung 34 korrespondierend
zur quadratischen Kontur der Öffnung 14 beschaffen.
Aus der Darstellung gemäß 3 geht
hervor, dass an einer Unterseite 50 im Randbereich der Öffnung 34 Ansenkungen 36 ausgebildet
sind. Die Ansenkungen 36 werden im Randbereich der Öffnung 34 bevorzugt
in einer Anzahl ausgebildet, die der Anzahl der aufgekanteten Laschen 18 entspricht.
Die Ansenkung 36 kann auch umlaufend ausgebildet sein,
so dass diese an der Unterseite 50 die Öffnung 34 kreisförmig umschließend verläuft. Das
erfindungsgemäß vorgeschlagene,
bevorzugt als Befestigungsschuh ausgeführte Befestigungselement 10 ist
einbaubar an jedweder Komponente mit blechähnlicher Struktur beziehungsweise
blechähnlicher
Geometrie. Dies betrifft auch Anwendungen, die außerhalb
des Fahrzeugbaus liegen, so zum Beispiel im Leichtbau.
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Eine
in 3 nicht sichtbare Oberseite der Trägerstruktur 32 ist
durch Bezugszeichen 48 identifiziert.
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Die
Trägerstruktur 32,
bei der es sich um Aluminium, eine Aluminiumlegierung oder ein Aluminium-/Titanbauteil
handeln kann, wird bevorzugt in Luft- und Raumfahrtanwendungen eingesetzt.
Die Trägerstruktur 32 ist
mit verschiedenen Grund- bzw. Decklacken
versehen, um Korrosion vorzubeugen und um das Auftreten elektrochemisch
bedingter Reaktionen zu vermeiden.
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Der
perspektivischen Darstellung gemäß 4 ist
eine Draufsicht auf den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Befestigungsverbund
zu entnehmen.
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4 zeigt,
dass das Befestigungselement 10 mit den aufgekanteten Laschen 18 in
die in 3 dargestellte Öffnung 34 von der
Oberseite 48 der Trägerstruktur 32 eingelassen
ist. Aus der Darstellung gemäß 4 geht
hervor, dass die aufgekanteten Laschen 18 noch nicht umgebördelt sind,
um das Befestigungselement 10 an der Trägerstruktur 32 zu
befestigen und so den Befestigungsverbund 8 zu erzeugen.
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Aus
der perspektivischen Draufsicht auf den Befestigungsverbund 8 gemäß der Darstellung
in 4 geht hervor, dass das Befestigungselement 10 im
Bereich der Ecken der Öffnung 14 die
Ecklöcher 20 aufweist,
um die Kerbwirkung herabzusetzen. Der Darstellung gemäß 4 ist
des Weiteren zu entnehmen, dass die Randstege 12, die sich
in Längsrichtung
des Befestigungselementes 10 erstrecken, in einer Stegweite 54 in
Bezug aufeinander angeordnet sind. Durch die Randstege 12 wird
einerseits die Planfläche 16 des
Befestigungselementes 10 versteift, andererseits können dann
Federklammern, wie bei Annietmuttern üblich, zwischen die in der
Stegweite 54 angeordneten Randstege 12 eingebracht werden.
Die zur Fixierung der Gewindemuttern vorgesehenen Federklammern
können
zum Beispiel, wie in der Darstellung gemäß 7 angedeutet,
mit ihren Federschenkeln in Längsschlitzen
der Randstege 12 fixiert werden. Dadurch können einerseits die
Federklammern im Befestigungselement 10 des Befestigungsverbundes 8 fixiert
werden, andererseits kann dadurch eine schwimmende Bewegung der
Gewindemutter erreicht werden, wobei durch die schwimmende Bewegung
ein Ausgleich von Toleranzen in vorteilhafter Weise sehr einfach
möglich
ist.
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In
der perspektivischen Ansicht gemäß 4 ist
die Unterseite 50 der Trägerstruktur 32 gerade
verdeckt, diese ist der perspektivischen Draufsicht gemäß 3 zu
entnehmen.
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Die
Montageposition des Befestigungselementes 10 in der Trägerstruktur 32 ist
in 4 durch Bezugszeichen 38 bezeichnet.
In der Montageposition 38 liegt die Auflagefläche 28,
d. h. die Unterseite der Planfläche 16,
vollflächig
auf der Oberseite der Trägerstruktur 32 auf.
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Die
in 4 dargestellte Montageposition des Befestigungselementes 10 auf
der Trägerstruktur 32 ist
in der Darstellung gemäß 5 von
der Unterseite der Trägerstruktur 32 aus
gesehen dargestellt.
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5 zeigt,
dass die aufgekanteten Laschen 18, die im Aufkantwinkel 30 (vgl.
Darstellung gemäß 2)
im Wesentlichen in einer 90°-Orientierung
von der Auflagefläche 28 erhaben
hervorstehen. Im in der Öffnung 34 montierten
Zustand, d. h. in der in 4 dargestellten Montageposition 38 ragen
die aufgekanteten Laschen 18 durch die Öffnung 34 der Trägerstruktur 32.
Aus der Darstellung gemäß 5 geht
zudem hervor, dass die aufgekanteten Laschen 18 jeweils
einer Ansenkung 36 an der Unterseite 50 im Randbereich
der Öffnung 34 gegenüberliegen. Die Öffnungen 14 bzw. 34,
d. h. in der Trägerstruktur 32 und
in der Planfläche 16 des
Befestigungselementes 10, werden bevorzugt eckig, insbesondere
quadratisch ausgeführt.
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5 zeigt,
dass Kanten 40 der aufgekanteten Laschen 18 über die
Ansenkflächen 36 hervorstehen.
Durch Bezugszeichen 42 ist eine Umbördelungsrichtung angedeutet,
in welche die in der Montageposition 38 im Anstellwinkel 30 orientierten
aufgekanteten Laschen 18 radial umgebogen werden. In diesem
Zustand, der in 5 dargestellt ist, wird das Befestigungselement 10 an
einer Gegenhalter-Angriffsfläche 52,
d. h. der Oberseite der Planfläche 16, durch
einen in 6 schematisch angedeuteten Gegenhalter 46 fixiert.
Dies bedeutet, dass die Auflagefläche 28, d. h. die
Unterseite der Planfläche 12 des Befestigungselementes,
satt an die Oberseite 48 der Trägerstruktur 32 angedrückt wird.
In diesem Zustand erfolgt ein Verbördeln der aufgekanteten Laschen 18 in
Verbördelungsrichtung 42 gemäß der Darstellung
in 5 durch ein kugelförmig oder kegelförmig ausgebildetes
Werkzeug 44. Bevorzugt weist das Werkzeug 44 eine
sphärische
Oberfläche auf,
so dass gewährleistet
ist, dass sämtliche
aufgekanteten Laschen 18 aus ihrer Orientierung, d. h.
ihrem Anstellwinkel 30 in Bezug auf die Auflagefläche 28,
gleichzeitig in Verbördelungsrichtung 42 umgebogen
werden und entweder in die jeweils korrespondierenden Ansenkungen 36 oder
in eine umlaufend ausgeführte
Ansenkung 36 eintauchen. Je nach Geometrie des Werkzeuges 44 kann
ein starkes oder weniger starkes Eindrücken der aufgekanteten Laschen 30 in
die korrespondierenden Ansenkungen 36 erfolgen.
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Insbesondere
aus der Darstellung gemäß 5 geht
hervor, dass der erfindungsgemäß vorgeschlagene
Befestigungsverbund 8 absolut verdrehsicher ist, da er
eckig ausgebildet ist. Sind die aufgekanteten Laschen 18 wie
in 6 angedeutet durch das eine sphärische Oberfläche aufweisende
Werkzeug 44 verformt, weist der erfindungsgemäß vorgeschlagene
Befestigungsverbund 8 eine sehr hohe axiale Haltekraft
auf. Insbesondere wird bei der Montage keine Beschädigung des
Oberflächenschutzes an
der Trägerstruktur 32 oder
einer anderen blechähnlichen
Komponente verursacht.
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Der
erfindungsgemäß vorgeschlagene
formschlüssige
Fügeprozess
gestattet den Verzicht auf Aufwendiges Nieten und eine bei diesem
Verfahren erforderliche Korrosionsschutzbehandlung der jeweils erzeugten
Nietverbindung zur Befestigung aus dem Stand der Technik bekannter
Annietmuttern. Infolgedessen können
auch die bisher eingesetzten Nieten entfallen.
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Die Öffnungen 14 bzw. 34 im
Befestigungselement 10 und der Trägerstruktur 32, sei
es eine Sitzschiene, sei es eine Rollenbahn, werden durch Formbohrungen
erzeugt. Eckig ausgebildete Öffnungen 14 bzw. 34 können an
Bearbeitungszentren durch entsprechende Aufsätze zur spanabhebenden Fertigung
erzeugt werden. Zunächst
wird im Werkstoff, sei es das Befestigungselement 10, sei
es die Trägerstruktur 32,
eine Vorbohrung bis maximal 0,5 mm Durchmesser kleiner als die korrespondierende Schlüsselweite
(SW) hergestellt. Mit profilangepasster Drehzahl und werkstoffentsprechendem
Vorschub erfolgt die eigentliche Form der Formbohrung in einem Arbeitsgang.
So lassen sich in einem Arbeitsgang ausgehend von einer Erstbohrung
die quadratische Geometrie aufweisende Öffnungen 14 im Befestigungselement 10 bzw. Öffnungen 34 in
der Trägerstruktur 32 erzeugen.
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Der
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Befestigungsverbund 8 wird mit einem Herstellungsverfahren
erzeugt, bei dem zunächst
das Einführen
des Befestigungselementes 10 in eine eckig konfigurierte Öffnung 34 der
Trägerstruktur 32 erfolgt.
Anschließend
wird das Befestigungselement 10 durch einen Gegenhalter 46 an
einer Gegenhalter-Angriffsfläche 52 beaufschlagt
und gegen die Oberseite 48 der Trägerstruktur 32 angestellt.
In diesem Zustand erfolgt ein Umbördeln der aufgekanteten Laschen 18 in
Umbördelungsrichtung 42,
d. h. in die an der Unterseite 50 der Trägerstruktur 32 vorgesehenen
Ansenkungen 36. Bevorzugt weist das Werkzeug 44 eine
sphärische
Oberfläche
auf, so dass alle aufgekanteten Laschen 18 an ihren Kanten 40 gleichzeitig
in Umbördelungsrichtung 32 verformt
werden.
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Durch
den erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungsverbund 8, insbesondere durch das Befestigungselement 10,
kann bei dessen Befestigung an der Trägerstruktur 32 auch
das Ausrichten entfallen, sofern zur Verformung der aufgekanteten Laschen 18 ein
eine Kugelgeometrie aufweisendes Umbördelwerkzeug 44 eingesetzt
wird. Dieses ist immer selbstzentrierend, so dass das Ausrichten
des Umbördelwerkzeugs 44 entfällt. Der
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Befestigungsverbund 18 kann überall hergestellt werden,
auch Reparaturen vor Ort, d. h. im Flugzeug, sind manuell, semi-automatisch oder
vollautomatisch durchführbar.
Bei Reparaturen vor Ort können
einfache Kugelsenker eingesetzt werden, durch spanabtragendes Aufbohren
können
die Befestigungselemente sehr einfach demontiert werden. In besonders
vorteilhafter Weise wird durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung die
Oberflächenbeschichtung
der Trägerstruktur 32 nicht
beschädigt.
Die Aufrechterhaltung des Korrosionsschutzes ist bei Anwendungen
im Flugzeugbau von sehr hoher Bedeutung. Die Oberflächen können chromatiert,
Schwefelsäure-anodisiert,
lackiert, grundiert und auf gängige
Weise mit Korrosionsschutzschichten versehen sein.
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7 zeigt
ein in die Zeichenebene aufgeklapptes schuhförmig ausgebildetes erfindungsgemäßes Befestigungselement 10.
Der Darstellung gemäß 7 ist
zu entnehmen, dass in der abgewickelten Darstellung die normalerweise
senkrecht in die Zeichenebene hineinragenden, aufgekanteten Laschen 18 allesamt
in die Öffnung 14 hineinragen.
In der Öffnung 14,
die quadratisch ausgebildet ist, sind die Kanten jeweils durch Einbringen
von Ecklöchern 20 verrundet.
In den ebenfalls abgewickelt dargestellten Randstegen 12 verlaufen
die Längsschlitze 76 in
die die vorstehend bereits erwähnten
Federschenkel der Federklammern zur schwimmenden Fixierung der Gewindemuttern
beziehungsweise zu deren axialer Sicherung auf der Planfläche 16 des Befestigungselementes 10 hineinragen.
In der Planfläche 16 sind überdies
Einstanzungen 58 erkennbar. Die Einstanzungen 58 ragen
aus der Planfläche 16 senkrecht
zur Zeichenebene gemäß 7 senkrecht hervor
und begrenzen die Auslenkung, d. h. das Verschieben einer Gewindemutter,
die auf der Planfläche
axial gesichert durch eine Federklammer schwimmend gelagert ist.
Der Vollständigkeit
halber sei erwähnt,
dass durch Bezugszeichen 26 die Steghöhe der Randstege 12 identifiziert
ist, die entlang der sich in horizontaler Richtung erstreckenden
gestrichelten Linien in der Planfläche 16 aufgekantet werden.
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8 zeigt
eine Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Befestigungselementes 10 eines Befestigungsverbundes 8,
bei dem die oberen Seiten der aufgekanteten Randstege 12 ungebördelt sind,
eine entstehende Umbördelung ist
durch Bezugszeichen 62 bezeichnet. Diese eine in das Innere
des Befestigungselementes 10 eingelassene Gewindemutter 60 wird
durch die übergreifenden
Umbördelungen 62 auf
der Planfläche 16 schwimmend
gelagert und in axiale Richtung gesichert. Gestrichelt angedeutet
ist die Öffnung 14 in
der Bodenfläche
des Befestigungselementes 10 gemäß der Darstellung in 8,
die einerseits durch die Planfläche 16 und
andererseits durch die Auflagefläche 28 begrenzt
ist.
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9 zeigt,
dass die Gewindemutter 60 quadratisch ausgebildet sein
kann und einen Gewindeabschnitt 64 umfasst. Zur axialen
Sicherung ist die Gewindemutter 60 durch Umbördelungen 62 an
den Oberseiten der Randstege 12 übergriffen und somit, wie in
Zusammenhang mit 8 bereits erwähnt, in Axialrichtung
gesichert.
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Bezugszeichenliste
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- 8
- Befestigungsverbund
- 10
- Befestigungselement
- 12
- Randsteg
- 14
- Öffnung (quadratisch)
- 16
- Planfläche
- 18
- aufgekantete
Laschen
- 20
- Eckloch
- 22
- Länge
- 24
- Breite
- 26
- Steghöhe
- 28
- Auflagefläche
- 30
- Aufkantwinkel
- 32
- Trägerstruktur
- 34
- Öffnung (quadratisch)
- 36
- Ansenkung
- 38
- Montageposition
- 40
- Kante
- 42
- Umbördelungsrichtung
- 44
- Umbördelwerkzeug
- 46
- Gegenhalter
- 48
- Oberseite
Trägerstruktur
- 50
- Unterseite
Trägerstruktur
- 52
- Gegenhalter-Angriffsfläche
- 54
- Stegweite
- 56
- Längsschlitz
- 58
- Einstanzung
- 60
- Einlege-Gewindemutter
- 62
- Umbördelung
- 64
- Gewinde