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Die
Erfindung betrifft ein Pumpverfahren zur Bereitstellung, insbesondere
also zur Ausgabe und Aufnahme, eines vorgebbaren Gesamtförderstroms von
Hydraulikfluid bei vorgebbarem Gesamtdruck. Die Erfindung betrifft
außerdem ein Hydraulikpumpensystem zur Bereitstellung eines
vorgebbaren Gesamtförderstroms von Hydraulikfluid bei vorgebbarem
Gesamtdruck.
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Derartige
Vorrichtungen finden insbesondere zum Antrieb in Pressen, wie z.
B. Spritzgießmaschinen Verwendung. Dabei erfordert typischerweise
die Aufeinanderfolge von einzelnen Bewegungen eines Hydraulikantriebs
einen diskontinuierlichen Betrieb der jeweiligen Pumpvorrichtung.
Der Förderstrom und der Druck sind der jeweils auszuführenden
Bewegung anzupassen, wobei verschiedene Kombinationen von hohem
beziehungsweise niedrigem Druck und/oder hohem beziehungsweise niedrigem
Förderstrom auftreten können.
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Eine
Förderstromanpassung erfolgt im Stand der Technik beispielsweise
mittels einer Verstellpumpe. Dabei ist der Förderstrom
veränderbar, indem das Fördervolumen pro Umdrehung
beispielsweise durch mechanische Lageveränderung des Pumpenaktuators
im Pumpenraum verändert wird. Andererseits sind Konstantstromsysteme
bekannt, wobei die Pumpe grundsätzlich einen konstanten
Förderstrom liefert und der nicht benötigte Förderstrom
mehr oder weniger drucklos zum Tank zurückgeführt
wird.
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Aus
der
DE 43 35 328 A1 ist
ein hydraulisches Betriebssystem für Spritzgießmaschinen
bekannt, bei welcher die Hydraulikpumpe als Stetig- beziehungsweise
Konstant-Förderpumpe ausgebildet ist und die Hydraulikpumpe
von einem Drehzahl regelbaren Elektromotor antreibbar ist.
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Die
bekannten Systeme weisen regelmäßig einen niedrigen
energetischen Wirkungsgrad auf. Ferner kommt es bei Pumpen mit mechanisch
veränderlichem Förderstrom üblicherweise
zu einer erheblichen Geräuschentwicklung im Betrieb.
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Als
besonders problematisch hat sich insbesondere die Bereitstellung
eines hohen Drucks bei sehr kleinen oder verschwindenden Förderströmen herausgestellt.
Diese Situation tritt aber gerade beim Betrieb von Spritzgießmaschinen
regelmäßig dann auf, wenn der Presskolben der
Spritzgießmaschine unter hohem Druck in einer bestimmten
Position gehalten werden muss (Haltebetrieb). Der hierbei auftretende
Betriebszustand ist für die verwendeten Pumpen stark beanspruchend,
führt zu einer hohen thermischen Belastung und einem unerwünscht
hohen Verschleiß.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Druckversorgung
auf günstige, zuverlässige und verschleißarme
Art und Weise bereitzustellen, wobei insbesondere ein hoher Druck
bei geringem oder verschwindenden Förderstrom ermöglicht
werden soll.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Pumpverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Zur Bereitstellung eines vorgebbaren Gesamtförderstroms
von Hydraulikfluid bei vorgebbarem Gesamtdruck ist demnach vorgesehen,
dass sich der Gesamtförderstrom aus einem von einer Hauptförderpumpe
bereitgestellten Hauptförderstrom und einem von einer Nebenförderpumpe
bereitgestellten Nebenförderstrom zusammensetzt, die Hauptförderpumpe
von einem Drehzahl regelbaren elektrischen Hauptantrieb angetrieben
wird und der Nebenförderpumpe ein Drehzahl regelbarer elektrischer
Nebenantrieb derart zugeordnet ist, dass der Hauptförderstrom stets
größer als ein vorgebbarer Mindeststromwert M01
ist, und die Nebenförderpumpe abhängig vom vorgegebenen
Gesamtförderstrom und Gesamtdruck entweder als Verbraucher
für den Hauptförderstrom wirkt oder einen Nebenförderstrom
größer einem Mindeststromwert M02 bereitstellt.
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Mit
Bereitstellung wird hier sowohl die Ausgabe, als auch die Aufnahme
eines Gesamtförderstromes bezeichnet. Die Mindeststromwerte
M01 beziehungsweise M02 bezeichnen dabei diejenigen Förderströme
der Haupt- beziehungsweise Nebenförderpumpe, oberhalb welcher
die Pumpe noch zuverlässig arbeitet und kein oder lediglich
der im Betrieb übliche, nicht erhöhte Gebrauchsverschleiß auftritt.
Insbesondere sind hierbei die aus den Kenngrößen
der jeweiligen Pumpe ersichtlichen Mindestdrehzahlen zu berücksichtigen.
Haupt- und Nebenförderpumpe können beispielsweise
derart in einem Pumpenkreislauf angeordnet sein, dass sich der Gesamtförderstrom
aus dem Hauptförderstrom und dem Nebenförderstrom
additiv zusammensetzt, wobei der Nebenförderstrom positiv
zu zählen ist, wenn die Nebenförderpumpe in Arbeitsbetrieb
ist, negativ zu zählen ist, wenn die Nebenförderpumpe
als Verbraucher wirkt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass
die Hauptförderpumpe und – falls im Arbeitsbetrieb – auch
die Nebenförderpumpe stets einen Förderstrom über
dem Mindeststromwert M01 beziehungsweise M02 liefern. Es hat sich
herausgestellt, dass der Arbeitsbetrieb einer Pumpe bei zu geringem
die Pumpe durchströmenden Förderstrom zu einer
erheblichen Wärmeentwicklung, zu einer erhöhten
inneren Reibung und zu einem erheblichen Verschleiß der
Bauteile der Pumpe führt. Mit dem erfindungsgemäßen
Pumpverfahren ist gewährleistet, dass jede arbeitende Pumpe
stets von einem genügend großen Förderstrom
von Hydraulikfluid durchsetzt wird, um eine Schmierung der bewegten
Teile und eine ausreichende Wärmeabfuhr (zum Beispiel von
Reibungswärme oder Strömungsverlusten) zu gewährleisten.
Es wird folglich der Verschleiß der eingesetzten Pumpen
deutlich verringert und die energetischen Verluste, beispielsweise
durch innere Reibung, minimiert.
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Besonders
vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Pumpverfahren,
wenn ein hoher Druck im Bereich des vorgesehenen Maximaldrucks bei
geringem oder verschwindendem Förderstrom zur Verfügung
gestellt werden soll. Diese Situation tritt wie erwähnt
gerade im Betrieb von Spritzgießmaschinen häufig
auf (zum Beispiel im Haltebetrieb). Durch das hier beschriebene
Pumpverfahren wird verhindert, dass weder die Hauptförderpumpe
noch die Nebenförderpumpe im Leistungsbetrieb sind, ohne
dass ein ausreichender Durchfluss von Hydraulikfluid vorhanden ist.
Damit ermöglicht die Erfindung insbesondere im industriellen
Einsatz die Einsparung von Wartungs- und Betriebskosten.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des Pumpverfahrens ergibt sich dadurch,
dass ein Grenzstromwert G0 vorgegeben ist, so dass für
die Bereitstellung eines G0 übersteigenden Gesamtförderstromes
die Nebenförderpumpe einen Nebenförderstrom größer als
den Mindeststromwert M02 bereitstellt, für die Bereitstellung
eines G0 gleichen oder unterschreitenden Gesamtförderstromes
die Nebenförderpumpe als Verbraucher für den Hauptförderstrom
wirkt. Die Hauptförderpumpe befindet sich dabei jedenfalls
im Leistungsbetrieb und stellt einen Förderstrom größer als
den Mindeststromwert M01 bereit. Solange der bereitzustellende Gesamtförderstrom
kleiner als der Grenzstromwert G0 ist, arbeitet die Nebenförderpumpe
als Verbraucher. Für einen bereitzustellenden Gesamtförderstrom
größer als G0, arbeitet auch die Nebenförderpumpe
im Leistungsbetrieb. Die Hauptförderpumpe liefert in diesem
Fall einen entsprechend verringerten Hauptförderstrom.
Der Grenzstromwert wird so groß gewählt, dass
auch in diesem Fall beide Pumpen oberhalb ihres jeweiligen Mindeststromwertes
arbeiten und sich der Gesamtförderstrom aus dem Hauptförderstrom
und dem Nebenförderstrom zusammensetzt. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass der Grenzstromwert G0 geringfügig
größer als die Summe der Mindeststromwerte M01
und M02 gewählt wird.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn der Grenzstromwert G0 so hoch gewählt wird,
dass die Hauptförderpumpe und die Nebenförderpumpe überwiegend
im Bereich ihrer Nenndrehzahl arbeiten. Dadurch wird ein ökonomischer
und energieeffizienter Betrieb des Pumpverfahrens ermöglicht.
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Besonders
bevorzugt ist, wenn der Gesamtförderstrom und/oder der
Gesamtdruck zeitlich veränderlich vorgebbar ist. Insbesondere
bei der Verwendung des Pumpverfahrens in einer hydraulischen Arbeitsvorrichtung,
beispielsweise einer Spritzgießmaschine, kann somit eine
an die erforderlichen Bewegungen der Arbeitsvorrichtung angepasste
Versorgung mit Hydraulikfluid erzielt werden. Erfindungsgemäß ist
dabei innerhalb der Leistungsgrenzen der Pumpen ein beliebiger Wert
für den Gesamtförderstrom und/oder den Gesamtdruck
möglich. Dadurch, dass die Haupt- und die Nebenförderpumpe stets
einen Förderstrom oberhalb eines Mindeststromwertes bereitstellen,
wird der Verschleiß der Bauteile stets klein gehalten und
eine energieeffiziente Versorgung mit Hydraulikfluid ermöglicht.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ergibt sich
dadurch, dass in dem Fall, in dem die Nebenförderpumpe
als Verbraucher wirkt, der elektrische Nebenantrieb als Generator
wirkt und die gewonnene Energie dem elektrischen Hauptantrieb wenigstens
teilweise zugeführt wird. Durch diese Maßnahme
wird der Wirkungsgrad des Pumpverfahrens erheblich erhöht.
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Besonders
bevorzugt ist dabei, dass der Mindeststromwert M01 beziehungsweise
der Mindeststromwert M02 zwischen 5% und 50%, insbesondere zwischen
10% und 25%, des maximalen Förderstroms der Hauptförderpumpe
beziehungsweise der Nebenförderpumpe liegt. Für
einen konkret ausgewählten Pumpentyp kann andererseits
der Mindeststromwert im Bereich des aus den Kenngrößen
der jeweiligen Pumpe ersichtlichen zulässigen, unteren Grenzförderstrom
gewählt werden.
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Zur
weiteren Ausgestaltung werden die Drehzahlen des Hauptantriebes
und des Nebenantriebes vorteilhafterweise abhängig vom
Gesamtförderstrom und vom Gesamtdruck geregelt. Über
die Drehzahlen der Antriebe ist eine einfache Regelung des Pumpverfahrens
möglich. Andererseits ist denkbar, dass eine Druckmessvorrichtung
und/oder eine Messvorrichtung für den Hauptförderstrom
und/oder den Nebenförderstrom vorgesehen ist, und die Drehzahlen
des Hauptantriebes und des Nebenantriebes abhängig von
den jeweiligen Messwerten geregelt werden.
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Zur
Lösung der eingangs gestellten Aufgabe wird außerdem
ein Hydraulikpumpensystem vorgeschlagen. Zur Bereitstellung eines
vorgebbaren Gesamtförderstroms von Hydraulikfluid bei vorgebbarem
Gesamtdruck umfasst das Hydraulikpumpsystem eine Hauptförderpumpe
zur Bereitstellung eines Hauptförderstromes und eine Nebenförderpumpe
zur Bereitstellung eines Nebenförderstromes, wobei die Hauptförderpumpe
und die Nebenförderpumpe in einem Pumpenkreislauf angeordnet
sind. Der Pumpenkreislauf ist dabei mit einem Nutzkreislauf derart druckverbunden,
dass sich der Gesamtförderstrom im Nutzkreislauf aus dem
Hauptförderstrom und dem Nebenförderstrom zusammensetzt,
wobei die Hauptförderpumpe von einem Drehzahl regelbaren
elektrischen Hauptantrieb angetrieben wird und der Nebenförderpumpe
ein Drehzahl regelbarer elektrischer Nebenantrieb zugeordnet ist.
Ferner ist eine Regelvorrichtung zur Regelung des Hauptantriebs
und des Nebenantriebs derart vorgesehen, dass der Hauptförderstrom
stets größer als ein vorgebbarer Mindeststromwert
M01 ist, und die Nebenförderpumpe abhängig vom
vorgegebenen Gesamtförderstrom und Gesamtdruck entweder
als Verbraucher für den Hauptförderstrom wirkt
oder einen Nebenförderstrom größer einem
Mindeststromwert M02 bereitstellt.
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Im
Betrieb arbeitet die Vorrichtung vorzugsweise gemäß dem
vorstehend beschriebenen Verfahren. Die Anordnung von Haupt- und
Nebenförderpumpe in einem Pumpenkreislauf, welcher mit
einem Nutzkreislauf druckverbunden ist, ermöglicht die
Zusammensetzung des Gesamtförderstroms aus Hauptförderstrom
und Nebenförderstrom. Die Regelvorrichtung zur Regelung
des Hauptantriebs und des Nebenantriebs kann dabei als zentrale
Regeleinheit oder aus mehreren kommunizierenden Umrichtern, insbesondere
je einem Umrichter für den Hauptantrieb und den Nebenantrieb
ausgebildet sein.
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Dabei
ergibt sich eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung, wenn der
Hauptantrieb und der Nebenantrieb derart mit der Regelvorrichtung
verbunden sind, dass in dem Fall, in dem die Nebenförderpumpe
als Verbraucher wirkt, der elektrische Nebenantrieb als Generator
wirkt und die gewonnene Energie dem elektrischen Hauptantrieb wenigstens
teilweise zugeführt wird. Damit kann auf einfache Weise die
Energieeffizienz des Pumpensystems verbessert werden.
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Vorteilhafterweise
sind die Hauptförderpumpe und die Nebenförderpumpe
identisch ausgebildet. Dadurch wird die bauliche Anordnung vereinfacht und
der technische Aufwand zur Regelung des Pumpensystems verringert,
da die Pumpen identische Abmessungen und identische Kenngrößen
aufweisen.
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Besonders
bevorzugt ist dabei, dass die Hauptförderpumpe und die
Nebenförderpumpe derart ausgebildet sind, dass der maximale
Hauptförderstrom und der maximale Nebenförderstrom
jeweils im Bereich von 50% des maximalen Gesamtförderstromes
liegt. Die Pumpen müssen also nicht nach dem maximal bereitzustellenden
Gesamtförderstrom ausgelegt werden, sondern es können
entsprechend kleinere und günstigere Pumpen gewählt
werden. Dadurch können die durch das Vorsehen von zwei Pumpen
entstehenden Mehrkosten ausgeglichen oder zumindest deutlich reduziert
werden.
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Vorzugsweise
ist die Hauptförderpumpe und/oder die Nebenförderpumpe
als Konstant-Förderpumpe ausgebildet. Insbesondere im Vergleich
zu Verstellpumpen mit veränderbarem Fördervolumen pro
Umdrehung weisen solche Konstant-Förderpumpen eine einfache
Bauweise mit wenigen mechanisch bewegten Teilen auf. Folglich kann
so ein kostengünstiges Pumpensystem mit geringem Verschleiß der
einzelnen Bauteile bereitgestellt werden. Ferner weisen Pumpen mit
veränderlichen Förderströmen in der Regel
eine erhebliche Geräuschentwicklung auf, welche durch das
Vorsehen von Konstant-Förderpumpen ebenfalls deutlich reduziert wird.
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Als
vorteilhafte Ausgestaltung des Hydraulikpumpensystems ist der Hauptantrieb
an die Hauptförderpumpe und/oder der Nebenantrieb an die
Nebenförderpumpe über eine Kupplung kuppelbar.
Dies ermöglicht es in einfacher Weise, die Pumpen bei Bedarf
mit den Antrieben zu verbinden. Insbesondere kann so ein materialschonendes,
sanftes Anlaufen der jeweiligen Pumpen ermöglicht werden.
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Vorteilhafterweise
ist der Hauptantrieb mit der Hauptförderpumpe und/oder
der Nebenantrieb mit der Nebenförderpumpe direkt verbunden
oder angeflanscht. Baulich ergibt sich dadurch der Vorteil einer
platzsparenden Anordnung. Außerdem werden durch die direkte
Anordnung Schwingungen reduziert, was zu einer geringeren Geräuschentwicklung und
geringerem Verschleiß führt. Darüber
hinaus ist keine zusätzliche Überträgerwelle
zwischen Antrieb und Pumpe notwendig, so dass durch diese Maßnahme
ein weiteres bewegliches Bauteil eingespart werden kann.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich daraus,
dass im Pumpenkreislauf eine Druckmessvorrichtung und/oder eine Messvorrichtung
für den Durchstrom von Hydraulikfluid vorgesehen ist, und/oder
dass am Hauptantrieb und/oder am Nebenantrieb eine Drehzahlmessvorrichtung
vorgesehen ist, und dass die Regelvorrichtung den Haupt beziehungsweise
Nebenantrieb in Abhängigkeit der Messwerte zur Bereitstellung
des vorgegebenen Gesamtförderstromes und Gesamtdruckes
regelt. Insbesondere dann, wenn zeitlich veränderliche
Gesamtförderströme und Gesamtdrücke bereitgestellt
werden sollen, ermöglicht die beschriebene Vorrichtung
ein schnelles und präzises Regeln des Hauptbeziehungsweise
Nebenantriebs.
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Weitere
Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
der folgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer die in den Figuren
dargestellte Ausführungsform der Erfindung näher
beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Hydraulikpumpensystems zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Pumpverfahrens; und
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2 bis 4 eine
mögliche, erfindungsgemäße Regelung des
Hauptförderstroms und des Nebenförderstroms für
verschiedene Fälle des Gesamtförderstroms.
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Bei
dem in 1 dargestellten Hydraulikpumpensystem 1 ist
eine Hauptförderpumpe 3 und eine Nebenförderpumpe 5 vorgesehen.
Die Hauptförderpumpe 3 und die Nebenförderpumpe 5 sind über
Druckleitungen 7, 9 miteinander verbunden. Zusammen
mit einem Reservoir 11 für Hydraulikfluid 12 wird
so ein Pumpenkreislauf 15 gebildet, in dem die Hauptförderpumpe 3 und
die Nebenförderpumpe 5 angeordnet sind.
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Über
eine Druckleitung 17 ist der Pumpenkreislauf 15 mit
einem nicht dargestellten Nutzkreislauf druckverbunden, in welchem
ein vorgegebener Gesamtförderstrom Q und ein Gesamtdruck
P bereitgestellt werden soll.
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Das
Hydraulikpumpensystem 1 ist derart ausgelegt, dass ein
maximaler Gesamtförderstrom Fmax bei
einem Nenndruck PNenn bereitgestellt werden kann.
Die Hauptförderpumpe 3 und die Nebenförderpumpe 5 sind
identisch ausgebildete Konstant-Förderpumpen und derart
dimensioniert, dass ihr maximaler Förderstrom jeweils geringfügig über
50% von Fmax liegt. Es können also
kleinere und kostengünstigere Pumpen verwendet werden.
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Zum
Antrieb der Hauptförderpumpe 3 ist ein elektrischer
Hauptantrieb 19, für die Nebenförderpumpe 5 ein
elektrischer Nebenantrieb 21 vorgesehen. Die Antriebe sind
hierbei als Elektromotoren mit stufenlos regelbarer Drehzahl ausgebildet.
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Der
Hauptantrieb 19 ist über eine mechanische Kupplung 23 mit
der Hauptförderpumpe 3 zur Einleitung eines Drehmoments
verbindbar. In entsprechender Weise ist für die Nebenförderpumpe 5 und
den Nebenantrieb 21 eine mechanische Kupplung 24 vorgesehen.
Die Kupplungen 23, 24 ermöglichen ein
schnelles An- und Abkuppeln der Antriebe 19, 21 von
den Pumpen 3, 5. Es ist jedoch auch denkbar, die
Vorrichtung ohne die Kupplungen 23, 24 mit direkter
Verbindung Antriebe 19, 21 mit den Pumpen 3, 5,
beispielsweise über Wellen zur Drehmomentübertragung,
zu betreiben.
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Das
Hydraulikpumpensystem 1 umfasst ferner je einen Umrichter 25, 27 für
den Hauptantrieb 19 und den Nebenantrieb 21. Über
die Umrichter 25 bzw. 27 wir die Energieversorgung
des Hauptantriebs 19 bzw. des Nebenantriebs 21 mit
elektrischer Energie geregelt. Außerdem dienen die Umrichter 25 bzw. 27 zur
Veränderung der Drehzahl des Hauptantriebes 19 bzw.
des Nebenantriebes 21.
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Die
Umrichter 25, 27 sind über Signalleitungen 29, 30 mit
einer Steuereinheit 31 verbunden. Die Steuereinheit 31 steuert
die Umrichter 25, 27 an und gibt damit den entsprechenden
Betriebszustand der Antriebe 19, 21 vor. Steuereinheit 31 und
Umrichter 25, 27 verwirklichen insofern gemeinsam
eine Regelvorrichtung 33 zur Regelung des Hauptantriebs 19 und
des Nebenantriebs 21.
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In
Verbindung mit der Druckleitung 7 des Pumpenkreislaufs 15 ist
eine Druckmessvorrichtung 35 angeordnet. Dem Hauptantrieb 19 und
dem Nebenantrieb 21 ist je eine Drehzahlmessvorrichtung 39, 41 zugeordnet.
Die Umrichter 25 und 27 werden von der Steuereinheit 31 in
Abhängigkeit des bereitzustellenden Gesamtförderstromes
F, des Gesamtdrucks P und der Messwerte; der Messvorrichtungen 35, 39 und 41 geregelt.
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Der
Umrichter 27 des Nebenantriebs 21 ist über
eine Leitung 43 mit dem Umrichter 25 des Hauptantriebs 19 verbunden.
Diese Leitung 43 kann einerseits als Signalleitung, andererseits
als Leitung für elektrische Energie dienen. In dem Betriebszustand,
in dem die Nebenförderpumpe 5 als Verbraucher
für den Hauptförderstrom der Hauptförderpumpe 3 wirkt,
arbeitet der Nebenantrieb 21 als elektrischer Generator
und die gewonnene Energie wird zumindest teilweise über
die Leitung 43 dem Umrichter 25 und dem Hauptantrieb 19 zugeführt,
wodurch der energetische Wirkungsgrad der Vorrichtung verbessert
wird.
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Anhand
der 2 bis 4 wird im Folgenden eine Möglichkeit
für den Betrieb des Hydraulikpumpensystems 1 nach
dem erfindungsgemäßen Pumpverfahren beschrieben.
Die Mindeststromwerte M01 und M02 der beiden identisch ausgebildeten Pumpen 3, 5 werden
auf einen gemeinsamen Wert M0 festgelegt, der hier bei 20% des maximalen
Förderstromes der jeweiligen Pumpe 3, 5 liegt.
Die entspricht einem Wert, bei dem eine übliche Pumpe für Hydrauliköl
ordnungsgemäß und beschädigungsfrei bei
einem Druck im Bereich ihres Maximaldrucks arbeitet. Ferner wird
für das nachfolgend beschriebene Verfahren ein Grenzwert
G0 auf den Wert G0 = 2*M0 festgelegt.
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Im
Pumpenkreislauf 15 liefert die Hauptförderpumpe 3 einen
Hauptförderstrom J1, die Nebenförderpumpe einen Nebenförderstrom
J2. Bei der in 1 dargestellten Anordnung des
Hydraulikpumpensystems 1 wird J1 positiv gezählt,
wenn der Hauptförderstrom im Pumpenkreislauf 15 im
Uhrzeigersinn fließt. Hingegen wird J2 positiv gezählt,
wenn der Nebenförderstrom im Pumpenkreislauf 15 gegen den
Uhrzeigersinn fließt. Folglich ist J2 positiv, wenn die
Nebenförderpumpe 5 im Leistungsbetrieb arbeitet.
Negativ wird J2 hingegen auch dann gezählt, wenn die Nebenförderpumpe 5 als
Verbraucher für den Hauptförderstrom J1 wirkt.
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Der
Pumpenkreislauf 15 ist über die Druckleitung 17 mit
einem nicht dargestellten Nutzkreislauf druckverbunden. Also setzt
sich der Gesamtförderstrom Q im Nutzkreislauf additiv aus
dem Hauptförderstrom J1 und dem Nebenförderstrom
J2 zusammen: Q = J1 + J2. Da beide Pumpen 3, 5 identisch ausgebildet
sind, können in 1 die Hauptförderpumpe 3 und
die Nebenförderpumpe 5 sowie J1 und J2 grundsätzlich
ihre Rollen tauschen und sich der Hauptförderstrom Q mit
entsprechend umgekehrtem Vorzeichen aus J1 und J2 zusammensetzen.
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Zu
einem bestimmten Zeitpunkt t1 während des Pumpverfahrens
soll ein Gesamtförderstrom Q(t1) bei einem bestimmten Gesamtdruck
P bereitgestellt werden. In 2 ist ein
möglicher Betriebszustand des Hydraulikpumpensystems 1 dargestellt, wenn
der Wert Q(t1) zwischen Null und dem Mindeststromwert M0 liegt,
also 0 <= Q(t1) <= M0. Der Hauptantrieb 19 wird
von der Regelvorrichtung 33 derart angesteuert, dass der
Hauptförderstrom J1 gerade dem 1,1- fachen Mindeststromwert
M0 gleicht, also J1 = 1,1·M0. Die Hauptförderpumpe 3 liefert
also einen für einen sicheren Betrieb notwendigen Förderstrom,
nämlich M0 plus 10% Sicherheitsstrom. Die Nebenförderpumpe 5 arbeitet
in diesem Fall als Verbraucher, welcher einen Nebenförderstrom
J2 = –(1,1·M0 – Q(t1)) verbraucht. Damit
ergibt sich in der Druckleitung 17 der aus J1 und J2 additiv zusammengesetzte
gewünschte Gesamtförderstrom Q(t1) = J1 + J2.
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Ähnlich
der zu 2 erläuterte Art und Weise lässt
sich insbesondere ein verschwindender Gesamtförderstrom
F = 0 bei hohem Gesamtruck P bereitstellen. Der erreichbare Gesamtdruck
P kann hierbei vom Hauptförderstrom abhängen,
da die Hauptförderpumpe 3 für jede Drehzahl
einen bestimmten Nenndruck aufweist. Um einen veränderten oder
erhöhten Gesamtdruck P bereitzustellen ist beispielsweise
denkbar, dass die Hauptförderpumpe 3 einen deutlich
gegenüber M0 erhöhten Hauptförderstrom
liefert, insbesondere im Bereich ihres maximalen Förderstromes,
und die Nebenpumpe entsprechend als Verbraucher wirkt.
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In 3 ist
der Betriebszustand dargestellt, wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt
t2 während des Pumpverfahrens ein Gesamt förderstrom
Q(t2) bereitgestellt werden soll, der zwischen M0 und dem Grenzwert
G0 liegt, also M0 < Q(t2) <= G. Im hier dargestellten
Beispiel liefert nun die Hauptförderpumpe 3 den
vollen Gesamtförderstrom Q(t2), also J1 = Q(t2). Die Nebenförderpumpe 5 liefert
keinen Beitrag. Wiederum setzt sich der gewünschte Gesamtförderstrom
additiv aus J1 und J2 zusammen. Alternativ ist denkbar, dass der
Hauptförderstrom größer als der Wert
Q(t2) eingestellt wird, J1 > Q(t2),
und die Nebenförderpumpe 5 entsprechend als Verbraucher mit
J2 = –(J1 – Q(t2)) wirkt.
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3 behandelt
schließlich den Fall, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt
t3 während des Pumpverfahrens ein Gesamtförderstrom
Q(t3) > G0 bereitgestellt
werden soll. In diesem Fall arbeiten beide Pumpen 3, 5 im
Leistungsbetrieb und der Gesamtförderstrom Q(t3) wird gleichmäßig
auf die Hauptförderpumpe 3 und die Nebenförderpumpe 5 verteilt,
also J1 = Q(t3)/2 und J2 = Q(t3)/2. Der Gesamtförderstrom
setzt sich additiv aus dem Haupt- und dem Nebenförderstrom
zusammen und hat den gewünschten Wert: Q(t3) = J1 + J2.
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Somit
ist gewährleistet, dass beide Pumpen 3, 5 in
jedem Betriebszustand des Hydraulikpumpensystems 1 stets
oberhalb des Mindeststromwertes M0 arbeiten, sofern sie sich im
Leistungsbetrieb befinden.
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Neben
der hier dargestellten beispielhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Pumpverfahrens können beim Hydraulikpumpensystem 1 zur
Realisierung einer bestimmten Kombination aus Gesamtförderstrom
und Gesamtdruck die beiden Pumpen 3, 5 grundsätzlich
beliebige gleichläufige und/oder gegenläufige
Betriebszustände in Übereinstimmung mit dem erfindungsgemäßen
Pumpverfahren einnehmen. Das erfindungsgemäße
Pumpverfahren ist selbstverständlich nicht auf die hier
dargestellten, beispielhaft gewählten Werte und Kombinationen
von Haupt- und Nebenförderstrom eingeschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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