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Hintergrund der Erfindung
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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Anmeldung betrifft das Gebiet der Vermessung von Objekten
hinsichtlich ihrer Lage und Dimension und insbesondere das Gebiet der
geodätischen
Messung. Insbesondere betrifft die Anmeldung ein Ziel, welches in
Verbindung mit einem geodätischen
Messgerät
im Rahmen einer geodätischen
Messung verwendet werden kann.
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Kurze Beschreibung des Standes
der Technik
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Bei
geodätischen
Messgeräten
wird die Messung häufig
in Bezug auf einen vom Messgerät
separaten Zielpunkt durchgeführt.
Beispiele für
geodätische
Messgeräte
sind Theodolite, Tachymeter (Totalstationen) (insbesondere Video-Tachymeter), Nivelliergeräte, und
Laserscanner. Die vorliegende Anmeldung ist jedoch nicht auf derartige
Messgeräte beschränkt. Bei
dem Zielpunkt kann es sich um einen natürlichen Zielpunkt wie beispielsweise
eine Landmarke (z. B. Bodenformation, Gebäude, Baum etc.) oder ein künstliches
Ziel (z. B. eine Messlatte oder Nivellierlatte, ein Reflektor etc.)
handeln. Ein Anpeilen des Zielpunkts kann manuell durch einen Benutzer
oder automatisch durch das Messgerät erfolgen. Ein automatisches
Anpeilen und ggf. Nachverfolgen des Zielpunkts wird auch als ”tracking” bezeichnet. Ein
automatisches Anpeilen und Nachverfolgen von Zielpunkten wird insbesondere
auch dann verwendet, wenn der Zielpunkt nicht ortsfest und damit
beweglich ist (z. B. Fahrzeuge auf einer Baustelle oder in einem
Bergwerk wahlweise mit oder ohne daran befestigtem künstlichem
Ziel, von einem Benutzer getragene Messlatte, etc.).
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Bei
den künstlichen
Zielen wird zwischen sogenannten passiven und sogenannten aktiven
Zielen unterschieden.
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Bei
passiven Ziele wird entweder eine Abbildung des Ziels selber durch
das Messgerät
detektiert, oder das Messgerät
emittiert Strahlung, die von dem passiven Ziel reflektiert und durch
das Messgerät
detektiert wird. Beispiele für
passive Ziele sind Mess- und Nivellierlatten sowie Reflektoren (insbesondere
Retroreflektoren). Beispiele für
Reflektoren sind Prismen, Katzenaugen oder Tripelprismen. Ein Beispiel
für ein
geodätisches
Messgerät,
welches ein passives Ziel verwendet, ist in der
WO 2008/014813 A1 offenbart.
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Bei
aktiven Zielen wird durch das Ziel selber Strahlung emittiert, die
von dem Messgerät
empfangen wird. Die vom aktiven Ziel emittierte Strahlung kann ein
Muster (z. B. Modulation von Frequenz oder Amplitude, Einbettung
von analoger oder digitaler Information etc.) aufweisen, welches
die von dem aktiven Ziel emittierte Strahlung von anderer gleichartiger
Strahlung unterscheidbar macht. Ein Beispiel für ein aktives Ziel, welches
in Verbindung mit einem Messgerät
verwendet werden kann, ist in der
WO 2008/145158 A1 offenbart.
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Ein
Unterschied zwischen aktiven Zielen und passiven Zielen liegt darin,
dass unterschiedliche aktive Ziele durch das Messgerät voneinander
unterschieden werden können,
selbst wenn mehrere gleichartige Ziele im Erfassungsbereich des
Messgerätes
angeordnet sind. Dies erlaubt ein automatisches Anpeilen eines bestimmten
vorgegebenen Ziels einer Mehrzahl von Zielen.
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Ein
weiterer Unterschied von aktiven Zielen zu passiven Zielen liegt
darin, dass aktive Ziele in schwieriger Umgebung (z. B. Umgebung
mit einem großen
Anteil an Störstrahlung
infolge reflektierender Oberflächen,
bei schwierigen Sichtverhältnissen
etc.) mit größerer Zuverlässigkeit
erkannt werden können, als
passive Ziele. Ein Grund ist, dass die von dem aktiven Ziel emittierte
Strahlung sicher von Störstrahlung
unterschieden werden kann. Ein weiterer Grund ist, dass die Strahlung – anders
als bei passiven Zielen – nur
die einfache Strecke zwischen Messgerät und Ziel zurücklegen
muss. Somit ist in schwieriger Umgebung ein automatisches Anpeilen
von aktiven Zielen in der Regel einfacher als von passiven Zielen.
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Um
ein schnelles automatisches Anpeilen von aktiven Zielen unabhängig von
deren Ausrichtung zum Messgerät
zu ermöglichen,
emittieren aktive Ziele ihre Strahlung häufig in einem möglichst
großen
Winkelbereich (bis zu 360°)
um das Ziel herum. Bei großem
Abstand zwischen dem aktiven Ziel und dem Messgerät hat dies
jedoch zur Folge, dass aufgrund des großen Winkelbereichs der vom
aktiven Ziel emittierten Strahlung die Gesamtleistung der Strahlung
hoch sein muss. Eine hohe Gesamtleistung der emittierten Strahlung
bedingt jedoch auch einen hohen Energieverbrauch des aktiven Ziels.
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Es
wurde festgestellt, dass Ziele noch weiter verbessert werden können, um
bei niedrigem Energieverbrauch und unterschiedlichen Distanzen zwischen
dem Ziel und einem dieses erfassenden Messgerät zuverlässig durch das Messgerät erfasst
werden zu können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter Berücksichtigung der vorstehenden
Probleme gemacht.
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Ausführungsformen
stellen ein Ziel für
geodätische
Messgeräte
bereit, welches einen niedrigen Energieverbrauch aufweist und auch
aus unterschiedlichen Distanzen zwischen dem Ziel und einem dieses
erfassenden Messgerät
zuverlässig durch
das Messgerät
erfasst werden kann. Weitere Ausführungsformen stellen ein Ziel
für geodätische Messgeräte bereit,
welches zwischen einem Betriebszustand für eine größere Distanz und einem Betriebszustand
für eine
kleinere Distanz umgeschaltet werden kann. Derartige Ziele sind
sehr gut für
eine automatische Erfassung durch geodätische Messgeräte geeignet.
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Es
wird betont, dass in der vorliegenden Anmeldung die Begriffe ”Geodäsie” und ”geodätisch” nicht
auf die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche einschließlich des
Meeresbodens beschränkt
sind, sondern breit im Sinne der Vermessung und Lagebestimmung von
Objekten zu verstehen sind.
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Gemäß Ausführungsformen
weist ein Ziel zur Verwendung in der Geodäsie eine Strahlungsquelle und
eine Reflexionsstruktur mit einer ersten Spiegelfläche und
einer zweiten Spiegelfläche
auf, welche erste und zweite Spiegelflächen von einem gemeinsamen
Träger
getragen werden. Dabei sind die erste und zweite Spiegelfläche zur
Reflexion der von der Strahlungsquelle einfallenden Strahlung alternativ
vor der Strahlungsquelle anordenbar. Somit wird die von der Strahlungsquelle
einfallende Strahlung entweder von der ersten oder von der zweiten Spiegelfläche abgelenkt.
Die erste Spiegelfläche
ist ausgebildet, von der Strahlungsquelle einfallende Strahlung
so zu reflektieren, dass die von der Spiegelfläche ausfallende Strahlung einen
ersten Winkelbereich von höchstens
45° und
insbesondere höchstens
30° und
weiter insbesondere höchstens
10° einschließt. Die
zweite Spiegelfläche
ist ausgebildet, von der Strahlungsquelle einfallende Strahlung
so zu reflektieren, dass die von der Spiegelfläche ausfallende Strahlung einen
zweiten Winkelbereich von größer 60° einschließt. Somit
bewirkt die zweite Spiegelfläche
eine größere Auffächerung
der von der Strahlungsquelle einfallenden Strahlung, als die erste
Spiegelfläche.
Gemäß Ausführungsformen
ist der erste und zweite Winkelbereich auf den Bereich bezogen,
in welchem die Intensität
der von der jeweiligen Spiegelfläche
ausfallenden Strahlung mindestens 90% der maximalen Intensität der ausfallenden Strahlung
beträgt.
Dies kann beispielsweise in einem Abstand von einem Meter vom Ziel
analytisch bestimmt werden. In Ausführungsformen wird ein Flächenschwerpunkt
eines Querschnitts der von der Strahlungsquelle emittierten Strahlung
als Mitte des Ziels angenommen. Gemäß Ausführungsformen wird der erste
und zweite Winkelbereich in einer Ebene gemessen, die mit einer
Hauptausbreitungsrichtung der von der Strahlungsquelle emittierten
Strahlung einen Winkel von zwischen 60° und 120° und insbesondere von zwischen
80° und
100° und
weiter insbesondere von 90° ± 1° einschließt. Dabei
wird unter ”Hauptausbreitungsrichtung” die Richtung
verstanden, in welcher sich Strahlung ausbreitet, welche wenigstens
60% und insbesondere wenigstens 70% der Intensität der insgesamt emittierten
Strahlung ausmacht. Dies kann beispielsweise in einem Abstand von
1 cm von der Strahlungsquelle gemessen werden. Gemäß Ausführungsformen
wird die Mitte eines sich ergebenden Bereichs als ”Hauptausbreitungsrichtung” verwendet.
Gemäß weiterer
Ausführungsformen
werden der erste und zweite Winkelbereich in einer waagrechten Ebene
gemessen, so dass es sich um Horizontalwinkelbereiche handelt.
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Gemäß Ausführungsformen
weist ein Ziel zur Verwendung in der Geodäsie eine Strahlungsquelle und
eine Reflexionsstruktur mit einer ersten Spiegelfläche und
einer zweiten Spiegelfläche
auf, welche erste und zweite Spiegelfläche von einem gemeinsamen Träger getragen
werden. Dabei sind die erste und zweite Spiegelfläche zur
Reflexion der von der Strahlungsquelle einfallenden Strahlung alternativ
vor der Strahlungsquelle anordenbar. Somit wird die von der Strahlungsquelle
einfallende Strahlung entweder von der ersten oder von der zweiten
Spiegelfläche
abgelenkt. Die erste Spiegelfläche
weist wenigstens in Bereichen, welche von der Strahlungsquelle einfallende
Strahlung reflektieren, wenn die erste Spiegelfläche der Strahlungsquelle zugewandt ist,
einen kleinsten Krümmungsradius
von mindestens 5 Metern und insbesondere mindestens 10 Metern auf.
Die zweite Spiegelfläche
weist wenigstens in Bereichen, welche von der Strahlungsquelle einfallende
Strahlung reflektieren, wenn die zweite Spiegelfläche der
Strahlungsquelle zugewandt ist, eine Hüllkurve oder rotationssymmetrische
Hüllfläche auf, welche
einen kleinsten Krümmungsradius
von weniger als 0,2 Meter und insbesondere weniger als 0,1 Meter
aufweist.
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Da
vor der Strahlungsquelle abwechselnd zwei unterschiedliche Spiegelflächen anordenbar sind,
welche Spiegelflächen
eine unterschiedlich starke Auffächerung
der von der Strahlungsquelle einfallenden Strahlung bewirken, weist
das Ziel zwei Betriebszustände
auf, in denen die von dem Ziel abgegebene Strahlung unterschiedliche
Winkelbereiche überstreicht
und in diesen Winkelbereichen unterschiedliche Intensitäten aufweist.
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Ausführungsformen
weisen weiter einen Aktuator auf, welcher ausgebildet ist, durch
Translation oder Rotation der Reflexionsstruktur und insbesondere
des Trägers
wahlweise die erste oder zweite Spiegelfläche vor der Strahlungsquelle
anzuordnen. Der Aktuator kann mechanisch oder elektrisch ausgebildet
sein (z. B. Motor, Stellhebel).
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Weitere
Ausführungsformen
weisen zusätzlich
eine Stange und wenigstens einen Mess-Reflektor auf. Die Stange
trägt sowohl
die Strahlungsquelle mit der Reflexionsstruktur als auch den Mess-Reflektor,
wobei der Mess-Reflektor von der Reflexionsstruktur entlang der
Stange beabstandet ist. Dabei soll unter einer ”Stange” ein Element mit beliebigem Querschnitt
und aus beliebigem Material verstanden werden, dessen Länge wenigstens
3-mal so lang und insbesondere wenigstens 10-mal so lang ist, wie
sein Durchmesser. Beispiele für
derartige Stangen sind (Mess-)Latten und (Mess-)Stäbe. Bei
dem Mess-Reflektor kann es sich um ein beliebiges passives Ziel handeln,
im Bezug auf welches eine Messung möglich ist. Beispielsweise kann
der Mess-Reflektor auch durch eine Beschichtung der Stange gebildet
sein.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind zwei Mess-Reflektoren vorgesehen, wobei die beiden Mess-Reflektoren
von der Stange getragen werden und voneinander entlang der Stange
beabstandet sind. Weiter ist die Reflexionsstruktur mittig zwischen den
beiden Mess-Reflektoren angeordnet. Als Bezugspunkt für die Anordnung
der Reflexionsstruktur kann beispielsweise die Winkelhalbierende
des Winkelbereichs, den von der ersten bzw. zweiten Spiegelfläche ausfallende
Strahlung in einer Ebene einschließt, in welcher Ebene die Stange
liegt, verwendet werden.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform sind
zwei Strahlungsquellen und zwei Reflexionsstrukturen mit jeweils
einer ersten Spiegelfläche
und einer zweiten Spiegelfläche
vorgesehen, welche Paare von ersten und zweiten Spiegelflächen von
jeweils einem gemeinsamen Träger
getragen und zur Reflexion der von einer zugehörigen der Strahlungsquellen
einfallenden Strahlung alternativ vor dieser Strahlungsquelle anordenbar
sind. Somit ist jeweils einer der Strahlungsquellen eine Reflexionsstruktur mit
zwei unterschiedlichen Spiegelflächen
zugeordnet. Dabei ist die erste Spiegelfläche jeweils ausgebildet, von
der Strahlungsquelle einfallende Strahlung so zu reflektieren, dass
die von der Spiegelfläche
ausfallende Strahlung einen ersten Winkelbereich von höchstens
45° und
insbesondere höchstens
30° einschließt, und
ist die zweite Spiegelfläche jeweils
ausgebildet, von der Strahlungsquelle einfallende Strahlung so zu
reflektieren, dass die von der Spiegelfläche ausfallende Strahlung einen
zweiten Winkelbereich von größer 60° einschließt. Die
beiden Strahlungsquellen und zugehörigen Reflexionsstruktur werden
von der Stange getragen und sind entlang der Stange beabstandet,
wobei der Mess-Reflektor mittig zwischen den Reflexionsstrukturen
angeordnet ist. Beispielsweise kann die Winkelhalbierende des Winkelbereichs,
den von der ersten bzw. zweiten Spiegelfläche ausfallende Strahlung in
einer Ebene einschließt,
in welcher Ebene die Stange liegt, als Bezugspunkt für diese
mittige Anordnung dienen. Die Messung der Winkelbereiche kann wie
vorstehend beschrieben erfolgen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
unterscheidet sich die Länge
eines ersten Abstands zwischen von der ersten Spiegelfläche der
wenigstens einen Reflexionsstruktur reflektierter Strahlung der
Strahlungsquelle und dem wenigstens einen Mess-Reflektor um höchstens
10% und insbesondere höchstens 5%
und weiter insbesondere höchstens
1% von der Länge
eines zweiten Abstands zwischen von der zweiten Spiegelfläche der
selben Reflexionsstruktur reflektierter Strahlung der Strahlungsquelle
und dem wenigstens einen Mess-Reflektor.
Dabei kann beispielsweise eine Hauptausbreitungsrichtung der Strahlung
als Bezugspunkt für
die Abstandsmessung verwendet werden.
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In
Ausführungsformen
ist die erste Spiegelfläche
ein Planspiegel. Dabei gilt ein Spiegel als Plan, wenn seine kleinste
Krümmung
größer als
10 m (m = Meter) und insbesondere großer als 100 m und weiter insbesondere
größer als
1.000 m ist. Weiter weist die zweite Spiegelfläche zumindest abschnittsweise die
Form eines geraden Kegels, einer geraden Pyramide oder einer Sphäre auf.
Diese Formgebung betrifft die zweite Spiegelfläche insbesondere in einem Bereich,
in dem diese von Strahlung der Strahlungsquelle überstrichen wird, wenn die
zweite Spiegelfläche
der Strahlungsquelle zugewandt ist. Es wird betont, dass die zweite
Spiegelfläche
die vorstehend genannten Formen nicht im mathematischen Sinn aufweisen
muss, sondern gewisse Abweichungen um beispielsweise höchstens
10% möglich
sind. Weiter kann die Pyramide ein beliebiges, bevorzugt regelmäßiges Polygon
als Grundfläche
und entsprechend viele Seitenflächen
aufweisen. In Bereichen, welche nicht von der durch die Strahlungsquelle
emittierten Strahlung getroffen werden, wenn die jeweilige erste
und zweite Spiegelfläche
der Strahlungsquelle zugewandt ist, kann die Form der ersten und zweiten
Spiegelfläche
beliebig sein.
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In
Ausführungsformen
sind die erste und zweite Spiegelfläche sowie der gemeinsame Träger der
Reflexionsstruktur einstückig
ausgebildet. Der Träger
und die Spiegelflächen
können
somit einen einzigen kompakten Körper
(z. B. aus Glas oder Metall) bilden, der beispielsweise eine die
erste Spiegelfläche
bildende ebene Grundfläche
und eine die zweite Spiegelfläche
bildende gekrümmte
oder facettierte Mantelfläche
aufweist.
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In
Ausführungsformen
ist die Reflexionsstruktur in einer Hauptausbreitungsrichtung der
von der Strahlungsquelle emittierten Strahlung angeordnet und um
eine Schwenkachse schwenkbar, welche zur Normalen auf die erste
Spiegelfläche
um einen von Null verschiedenen Winkel geneigt ist. Somit steht
die Schwenkachse auf die erste Spiegelfläche nicht senkrecht. In Ausführungsformen
kann die Schwenkachse mit der Normalen auf die erste Spiegelfläche einen
Winkel von zwischen 30° und
90° und insbesondere
von zwischen 45° und
90° und
weiter insbesondere von 90° einschließen. In
weiteren Ausführungsformen
ist die Reflexionsstruktur um eine Schwenkachse schwenkbar, die
parallel zur ersten Spiegelfläche
und senkrecht zur Hauptausbreitungsrichtung der von der Strahlungsquelle
emittierten Strahlung verläuft.
In weiteren Ausführungsformen erlaubt
die Schwenkachse ein Verschwenken der Reflexionsstruktur um einen
Winkel von zwischen –140° und +140° und insbesondere
um genau ±135°. Die Schwenkachse
kann direkt an wenigstens einer der Spiegelflächen oder an dem Träger der
Reflexionsstruktur angreifen. Zur alternativen Anordnung der ersten
und zweiten Spiegelfläche
der Reflexionsstruktur vor der Strahlungsquelle ist anstelle einer Rotation
der Reflexionsstruktur auch eine Verschiebung der Reflexionsstruktur
möglich.
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In
Ausführungsformen
schneidet eine Projektion der Schwenkachse auf die erste Spiegelfläche der
Reflexionsstruktur diese Spiegelfläche in ihrem geometrischen
Flächenschwerpunkt.
In weiteren Ausführungsformen
schneidet die Schwenkachse ein Lot des Massenschwerpunktes oder
Volumenschwerpunktes der Reflexionsstruktur auf die erste Spiegelfläche.
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Eine
Projektion der Schwenkachse entlang der Hauptausbreitungsrichtung
der von der Strahlungsquelle emittierten Strahlung schneidet die Strahlungsquelle
in Ausführungsformen.
Somit kann die Schwenkachse oberhalb der Strahlungsquelle angeordnet
sein. In weiteren Ausführungsformen schneidet
eine Projektion der Schwenkachse auf eine Querschnittsfläche durch
von der Strahlungsquelle emittierte Strahlung, welche Querschnittsfläche senkrecht
zur Hauptausbreitungsrichtung der von der Strahlungsquelle emittierten
Strahlung orientiert ist, diese Querschnittsfläche in ihrem geometrischen
Flächenschwerpunkt.
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In
Ausführungsformen
schneidet die Schwenkachse die zweite Spiegelfläche der Reflexionsstruktur
oder liegt die Schwenkachse in der ersten Spiegelfläche der
Reflexions struktur. Dabei ist die Schwenkachse in Ausführungsformen
parallel zur ersten Spiegelfläche
angeordnet und schneidet die zweite Spiegelfläche der Reflexionsstruktur
in zwei Schnittpunkten.
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In
Ausführungsformen
ist die erste Spiegelfläche
der Reflexionsstruktur größer als
das 1-fache und insbesondere größer als
das 1,2-fache und weiter insbesondere größer als das 1,4-fache der Querschnittsfläche durch
von der Strahlungsquelle emittierte Strahlung, welche Querschnittsfläche senkrecht
zur Hauptausbreitungsrichtung der von der Strahlungsquelle emittierten
Strahlung orientiert ist. Hierdurch kann sichergestellt werden,
dass ein Großteil
der von der Strahlungsquelle emittierten Strahlung auch durch die
erste Spiegelfläche
reflektiert wird, wenn diese der Strahlungsquelle zugewandt ist. In
Ausführungsformen
ist die zweite Spiegelfläche wenigstens
1,25-mal so groß und
insbesondere wenigstens 1,5-mal so groß und weiter insbesondere wenigstens
2-mal so groß,
wie die erste Spiegelfläche.
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Gemäß Ausführungsformen
setzt sich die Strahlungsquelle aus einer Mehrzahl von Teil-Strahlungsquellen
(z. B. einzelne Glühbirnen,
LEDs oder Laserdioden, welche Licht, Infrarotstrahlung oder Ultraviolettstrahlung
emittieren) zusammen, und ist die Hauptausbreitungsrichtung der
von den Teil-Strahlungsquellen
jeweils emittierten Strahlung im wesentlichen parallel. Dabei bedeutet ”im wesentlichen
parallel”,
dass die jeweiligen Hauptausbreitungsrichtungen der einzelnen Teil-Strahlungsquellen
miteinander einen Winkel von höchstens
10° und
insbesondere höchstens
5° und weiter
insbesondere höchstens 3° einschließen.
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Gemäß Ausführungsformen
sind die Teil-Strahlungsquellen entlang eines Kreises oder eines
Kreisringes verteilt angeordnet. Es ist jedoch jede beliebige andere
Anordnung der Teil-Strahlungsquellen, wie beispielsweise entlang
einer Ellipse oder eines Drei- oder Mehrecks, möglich.
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Es
gibt Bereiche in der Nähe
der Strahlungsquelle, in denen emittierte Strahlung durch die zweite Spiegelfläche in Richtung
der Strahlungsquelle zurück
reflektiert werden würde,
und damit nicht zur Intensität
einer zu einem Messgerät
reflektierten Strahlung beitragen kann. Durch Anordnung der Teil-Strahlungsquellen
entlang einer oder mehrerer Linien können diese Bereiche ausgespart
und die Gesamtzahl der Teil-Strahlungsquellen niedrig gehalten werden.
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Gemäß Ausführungsformen
kann das Ziel weiter eine Austrittsblende aufweisen, welche die Reflexionsstruktur
zumindest teilweise umgibt. Dabei ist die Austrittsblende in Abhängigkeit
von einer Orientierung der Reflexionsstruktur relativ zu der Strahlungsquelle
zwischen einem ersten und einem zweiten Zustand umschaltbar. Gemäß einer
Ausführungsform
umgibt die Austrittsblende die Reflexionsstruktur im ersten Zustand
in einem dritten Winkelbereich von wenigstens 180° und insbesondere
wenigstens 200°,
wenn die Reflexionsstruktur so orientiert ist, dass die erste Spiegelfläche der
Reflexionsstruktur der Strahlungsquelle zugewandt ist. Weiter umgibt die
Austrittsblende die Reflexionsstruktur im zweiten Zustand in einem
vierten Winkelbereich von weniger als 180° und insbesondere weniger als
90°, wenn
die Reflexionsstruktur so orientiert ist, dass die zweite Spiegelfläche der
Reflexionsstruktur der Strahlungsquelle zugewandt ist. Beispielsweise
kann die Austrittsblende die Form eines Zylindermantels aufweisen,
der in einem Winkelbereich von kleiner 180° oder kleiner 160° geöffnet ist.
Dann kann die Austrittsblende beispielsweise zwischen einer ersten Stellung,
in welcher sie die Reflexionsstruktur umgibt, und einer zweiten
Stellung, in welcher sie die Reflexionsstruktur nicht umgibt, relativ
zur Reflexionsstruktur verschiebbar sein. Alternativ ist auch möglich, die Öffnung der
Austrittsblende entsprechend zu vergrößern oder zu verkleinern. Gemäß Ausführungsformen
wird der dritte und vierte Winkelbereich in einer Ebene gemessen,
die mit einer Hauptausbreitungsrichtung der von der Strahlungsquelle
emittierten Strahlung einen Winkel von zwischen 60° und 120° und insbesondere
von zwischen 80° und
100° und
weiter insbesondere von 90° ± 1° einschließt. Gemäß weiterer
Ausführungsformen wird
der dritte und vierte Winkelbereich in einer waagrechten Ebene gemessen,
so dass es sich um Horizontalwinkelbereiche handelt.
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Die
Verwendung einer Austrittsblende kann beispielsweise verhindern,
dass von der Strahlungsquelle emittierte und von der Reflexionsstruktur
reflektierte Strahlung, die nicht in Richtung des Messgerätes gerichtet
ist, infolge unbeabsichtigter Reflexion an externen Gegenständen dennoch
das Messgerät
erreicht und so die Messung erschwert.
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Die
vorstehenden Ausführungsformen
und darin beschriebenen Aspekte müssen nicht getrennt betrachtet
werden, sondern können
miteinander kombiniert werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
vorstehenden sowie weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung werden
durch die nachfolgende detaillierte Beschreibung der beispielhaften Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen noch deutlicher hervorgehen. Es wird betont dass nicht
alle möglichen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung notwendigerweise alle oder einige der
hier angegebenen Vorteile erzielen.
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1A bis 1C zeigen
schematisch eine perspektivische Ansicht, eine schematische Seitenansicht
und eine schematische Aufsicht eines Ziels gemäß einer ersten Ausführungsform,
wobei die zweite Spiegelfläche
der Strahlungsquelle zugewandt ist;
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1D bis 1F zeigen
schematisch eine perspektivische Ansicht, eine schematische Seitenansicht
sowie eine schematische Aufsicht eines Ziel gemäß der ersten Ausführungsform,
wobei die erste Spiegelfläche
der Strahlungsquelle zugewandt ist;
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2A und 2B zeigen
schematische Seitenansichten eines Ziels gemäß einer zweiten Ausführungsform,
wobei in 2A die zweite Spiegelfläche und
in der 2B die erste Spiegelfläche der
Strahlungsquelle zugewandt ist;
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3A bis 3C zeigen
Aufsichten auf unterschiedliche Strahlungsquellen, wie sie in Ausführungsformen
verwendet werden können;
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4 zeigt schematisch eine Seitenansicht auf
ein geodätisches
Messgerät
sowie ein Ziel gemäß einer
Ausführungsform;
und
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5A und 5B zeigen
schematische Seitenansichten auf Ziele gemäß zweier weiterer Ausführungsformen.
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Detaillierte Beschreibung
der beispielhaften Ausführungsformen
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In
den nachfolgend beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen
sind Merkmale, die sich in Funktion und Aufbau ähneln, soweit möglich mit
gleichen oder ähnlichen
Bezugs zeichen versehen. Um die Merkmale einer bestimmten Komponente
einer bestimmten Ausführungsform
zu verstehen, sollten daher die Beschreibung anderer Ausführungsformen und
die Zusammenfassung der Erfindung berücksichtigt werden.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1A bis 1F eine
erste Ausführungsform eines
Ziels zur Verwendung in der Geodäsie
beschrieben.
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Das
in 1A gezeigte Ziel 1 weist eine Strahlungsquelle 2,
eine Reflexionsstruktur 3 und eine Austrittsblende 7 auf,
welche von einer Stange 5 getragen werden. Die Stange 5 ist
nicht vollständig gezeigt.
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Die
Strahlungsquelle 2 setzt sich aus einer Mehrzahl von einzelnen
Teil-Strahlungsquellen 21–2X zusammen. In der
gezeigten Ausführungsform
handelt es sich bei den Teil-Strahlungsquellen 21–2X um
Leuchtdioden, welche Infrarotstrahlung emittieren. Alternativ können jedoch
beliebige andere Strahlungsquellen, die insbesondere gerichtetes Licht
emittieren, wie beispielsweise Laser oder Glühbirnen, verwendet werden.
Die von den Teil-Strahlungsquelle 21–2X emittierte Strahlung
weist jeweils eine Hauptausbreitungsrichtung R1–RX auf. Von diesen Hauptausbreitungsrichtungen
R1–RX
der Teil-Strahlungsquellen 21–2X sind in den 1A–1F nur
die Hauptausbreitungsrichtungen R1, R3 und RX eigens gezeigt. Die
Hauptausbreitungsrichtungen R1, R3 und RX der von den Teil-Strahlungsquellen 21, 23 und 2X emittierten Strahlung
sind im wesentlichen parallel und legen so die Hauptausbreitungsrichtung
R der von der Strahlungsquelle 2 insgesamt emittierten
Strahlung fest.
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Die
Reflexionsstruktur 3 ist insgesamt kegelförmig, ist
aus massivem verspiegeltem Glas gebildet, und weist eine Grundfläche mit
einem Durchmesser von 10 cm sowie eine Mantel fläche auf. Die Höhe beträgt 5 cm.
Die Grundfläche
stellt eine plane erste Spiegelfläche 31 und die Mantelfläche eine
gekrümmte
zweite Spiegelfläche 32 bereit.
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Die
Reflexionsstruktur 3 ist entlang der Hauptausbreitungsrichtung
R der von der Strahlungsquelle 2 emittierten Strahlung
oberhalb der Strahlungsquelle 2 angeordnet, und reflektiert
von der Strahlungsquelle 2 ausgehende Strahlung. Dies ist
in den 1A bis 1F durch
gestrichelte Pfeile angedeutet. Der Bereich, in welchem die von
den Teil-Strahlungsquellen 21–2X emittierte Strahlung auf
die jeweilige erste und zweite Spiegelfläche 31, 32 der
Reflexionsstruktur 3 trifft, ist in 1A und 1D durch
gepunktete Linien und in 1B durch Kreise
bzw. Ovale angedeutet.
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Die
Reflexionsstruktur 3 ist über ein Lager 91 um
eine Schwenkachse A schwenkbar, welche parallel zu der ersten Spiegelfläche 31 angeordnet
ist und die zweite Spiegelfläche 32 schneidet.
In der gezeigten Ausführungsform
schneidet die Schwenkachse A zugleich ein Lot des Volumenschwerpunktes
der Reflexionsstruktur 3 auf die erste Spiegelfläche. Da
die gezeigte Reflexionsstruktur 3 eine rotationssymmetrische
Form aufweist, fällt
dieses Lot auch mit der Symmetrieachse der Reflexionsstruktur 3 zusammen.
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Durch
Schwenken der Reflexionsstruktur 3 um die Schwenkachse
A kann entweder die plane erste Spiegelfläche 31 oder die gekrümmte zweite Spiegelfläche 32 der
Strahlungsquelle 3 zugewandt sein.
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Die 1A bis 1C zeigen
einen Betriebszustand, in welchem die gekrümmte zweite Spiegelfläche 32 der
Strahlungsquelle 2 zugewandt ist.
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Die
von der Strahlungsquelle 2 emittierte Strahlung wird auf
Grund der Krümmung
der zweiten Spiegelfläche 32 weit
aufgefächert
und in einer gedachten Ebene, welche im wesentlichen senkrecht auf
die Hauptausbreitungsrichtung R der von der Strahlungsquelle 2 emittierten
Strahlung steht, in einem großen
Winkelbereich β von
360° abgelenkt. Dies
kann – wie
in 1C gezeigt – beispielsweise im
Abstand von 1 m (einem Meter) vom Ziel 1 bestimmt werden.
In dieser Ausführungsform
wird ein Flächenschwerpunkt
eines Querschnitts der von der Strahlungsquelle 2 emittierten
Strahlung als Mitte des Ziels 1 angenommen. Im Betrieb
des Ziels 1 liegt der Winkelbereich in der Regel in einer
waagrechten Ebene, so dass es sich um einen Horizontalwinkelbereich
handelt.
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Die 1D bis 1F zeigen
einen Betriebszustand, in welchem die plane erste Spiegelfläche 31 der
Strahlungsquelle 2 zugewandt ist.
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Die
gesamte von der Strahlungsquelle 2 emittierte Strahlung
wird auf Grund der Ebenheit der ersten Spiegelfläche 31 nicht aufgefächert, sondern im
wesentlichen in die gleiche Richtung abgelenkt. In der Folge schließt die von
der ersten Spiegelfläche 31 ausfallende
Strahlung in einer Ebene, welche im wesentlichen senkrecht zur Hauptausbreitungsrichtung
R der von der Strahlungsquelle 2 emittierten Strahlung
orientiert ist, einen Winkelbereich α von etwa 5° ein. Dies kann – wie in 1F gezeigt – beispielsweise
im Abstand von 1 m (einem Meter) vom Ziel 1 bestimmt werden.
Im Betrieb des Ziels 1 liegt der Winkelbereich in der Regel
in einer waagrechten Ebene, so dass es sich um einen Horizontalwinkelbereich
handelt. Da jedoch die Strahlung sämtlicher Teil-Strahlungsquellen 21–2X der
Strahlungsquelle 2 in die gleiche Richtung abgelenkt wird,
ist die Intensität
der in diesem Winkelbereich α abgelenkten
Strahlung entsprechend hoch. Die Hauptausbreitungsrichtungen der
von der ersten Spiegelfläche 31 abgelenkten
Strahlung der einzelnen Teil-Strahlungsquellen 21–2X sind
auch nach der Reflexion an der ersten Spiegelfläche 31 im wesentlichen
parallel. Dabei bedeutet ”im
wesentlichen parallel”,
dass die jeweiligen Hauptausbreitungsrichtungen der von den einzelnen Teil-Strahlungsquellen 21–2X emittierten
Strahlung miteinander auch nach der Reflexion an der ersten Spiegelfläche 31 einen
Winkel von höchstens
10° und
insbesondere höchstens
5° und weiter
insbesondere höchstens
3° einschließen.
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Die
Austrittsblende 7 weist die Form eines hohlen Zylinders
auf, dessen Mantelfläche
in einem Winkelbereich von etwa 160° durchbrochen ist. Die Austrittsblende 7 ist
in Abhängigkeit
von einer Orientierung der Reflexionsstruktur 3 entlang
einer Längsrichtung
der Stange 5 relativ zu der Reflexionsstruktur 3 so
verlagerbar, dass er die Reflexionsstruktur 3 überwiegend
umgibt, wenn die erste Spiegelfläche 31 der
Strahlungsquelle 2 zugewandt ist, und die Reflexionsstruktur 3 nicht überwiegend
umgibt, wenn die zweite Spiegelfläche 32 der Strahlungsquelle 2 zugewandt
ist.
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In
der gezeigten Ausführungsform
umgibt die Austrittsblende 7 die Reflexionsstruktur 3 in
einem Winkelbereich γ von
200° welcher
Winkelbereich in einer Ebene liegt, die im wesentlichen senkrecht
zur Hauptausbreitungsrichtung R der von der Strahlungsquelle 2 emittierten
Strahlung ist, wenn die erste Spiegelfläche 31 der Reflexionsstruktur 3 der
Strahlungsquelle 2 zugewandt ist. Dies ist in 1D und 1F gezeigt.
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Hingegen
umgibt die Austrittsblende 7 die Reflexionsstruktur 3 in
der gezeigten Ausführungsform
nicht, wenn die zweite Spiegelfläche 32 der Strahlungsquelle 2 zugewandt
ist. Dies ist in 1A und 1C gezeigt.
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Die
vorliegende Anmeldung ist nicht auf den Fall beschränkt, in
welchem die Austrittsblende 7 die Reflexionsstruktur 3 überhaupt
nicht umgibt, wenn die zweite Spiegelfläche 32 der Strahlungsquelle 2 zugewandt
ist, oder auf den Fall einer translatorischen Verlagerung der Austrittsblende 7 in
Erstreckungsrichtung der Stange 5.
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So
ist alternativ die Verwendung einer relativ zu der Reflexionsstruktur
ortsfesten, die Reflexionsstruktur umgebenden Austrittsblende möglich. Dann kann
beispielsweise durch Vergrößerung bzw.
Verkleinerung der Öffnung
der Austrittsblende 7 sichergestellt werden, dass die Austrittsblende 7 die
Reflexionsstruktur 3 in einem Winkelbereich γ von wenigstens
180° umgibt,
wenn die erste Spiegelfläche 31 der
Strahlungsquelle 2 zugewandt ist, und die Reflexionsstruktur 3 nur
in einem Winkelbereich γ von
weniger als 180° und
insbesondere von weniger als 90° umgibt,
wenn die zweite Spiegelfläche 32 der
Strahlungsquelle 2 zugewandt ist.
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Der
besseren Übersichtlichkeit
halber wurde in den 1B, 1D und 1E auf
eine Darstellung der mechanischen Aufhängung der Reflexionsstruktur 3,
welche Aufhängung
in Form des Lagers 91 die Schwenkbarkeit um die Schwenkachse
A ermöglicht,
verzichtet. Weiter wurde in den Figuren auf die Darstellung einer
die Strahlungsquelle 2 und die Reflexionsstruktur 3 umgebenden
Glasabdeckung verzichtet. Die Glasabdeckung ist Teil eines Gehäuses (siehe 4, 5A, 5B),
welches zum einen eine Verschmutzung der genannten Elemente vermeidet
und zum anderen eine feste Verbindung zwischen der Strahlungsquelle 2 und
der (nicht gezeigten) Aufhängung
für die
Reflexionsstruktur 3 sowie der Austrittsblende 7 bereitstellt.
Das Glas kann alternativ Kunststoff sein.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 2A und 2B eine
zweite Ausführungsform
beschrieben.
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Die
zweite Ausführungsform
unterscheidet sich von der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform
insbesondere dadurch, dass die Reflexionsstruktur 3 in
der zweiten Ausführungsform
nicht einstückig,
sondern mehrteilig ausgebildet ist. In der zweiten Ausführungsform
weist die Reflexionsstruktur 3 einen separaten Träger 33 auf,
der die erste Spiegelfläche 31 und
die zweite Spiegelfläche 32 trägt und verbindet.
In der ersten Ausführungsform
ist der Träger
in die Reflexionsstruktur integriert. In der zweiten Ausführungsform
ist die erste Spiegelfläche 31 ein
Planspiegel mit einer Krümmung
größer 100 m.
Die zweite Spiegelfläche 32 ist
facettenartig ausgebildet und hat die Form einer Pyramide mit einem regelmäßigen, 24-eckigen
Polygon als Grundfläche und
entsprechend vielen Seitenflächen.
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In
Bereichen, welche nicht von der durch die Strahlungsquelle 2 emittierten
Strahlung getroffen werden, wenn die jeweilige Spiegelfläche der
Strahlungsquelle zugewandt ist, kann die Form der Strahlungsquelle
jedoch auch abweichend sein.
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Mittels
eines Aktuators 4 in Form eines Stellhebels sind durch
Verschiebung des Trägers 33 entlang
des Pfeils M wahlweise die erste Spiegelfläche 31 oder die zweite
Spiegelfläche 32 oberhalb
der Strahlungsquelle 2 anordenbar.
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Ist
entlang der Hauptausbreitungsrichtung R der von der Strahlungsquelle 2 emittierten
Strahlung die zweite Spiegelfläche 32 oberhalb
der Strahlungsquelle 2 angeordnet, wie in 2A gezeigt,
so wird die von der Strahlungsquelle 2 emittierte Strahlung weit
aufgefächert.
In der Folge schließt
die von der zweiten Spiegelfläche 32 ausfal lende
Strahlung in einer Ebene, welche im wesentlichen senkrecht zur Hauptausbreitungsrichtung
R der von der Strahlungsquelle 2 emittierten Strahlung
steht, einen Winkel von etwa 300° ein.
Dieser Winkel kann beispielsweise im Abstand von 1 m (einem Meter)
vom Ziel 1 bestimmt werden.
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Ist
entlang der Hauptausbreitungsrichtung R der von der Strahlungsquelle 2 emittierten
Strahlung die erste Spiegelfläche 31 oberhalb
der Strahlungsquelle 2 angeordnet, so wird die von der
Strahlungsquelle 2 emittierte Strahlung im wesentlichen
in die selbe Richtung abgelenkt, so dass die von der ersten Spiegelfläche 31 ausfallende
Strahlung in einer Ebene, welche im wesentlichen senkrecht zur Hauptausbreitungsrichtung
R der von der Strahlungsquelle 2 emittierten Strahlung
liegt, einen Winkel von höchstens
45° und
insbesondere höchstens
30° und
weiter insbesondere höchstens
10° einschließt. Dieser
Winkel kann beispielsweise im Abstand von 1 m (einem Meter) vom
Ziel 1 bestimmt werden.
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Auch
in der zweiten Ausführungsform
kann eine Austrittsblende vorgesehen sein, deren Größe der Austrittsöffnung davon
abhängt,
welche Spiegelfläche
oberhalb der Strahlungsquelle angeordnet ist. Der besseren Übersichtlichkeit
halber wurde in den Figuren jedoch auf eine Darstellung dieser Austrittsblende
verzichtet. Weiter können
auch in der zweiten Ausführungsform
die Strahlungsquelle 2 und die Reflexionsstruktur 3 in
ein (nicht gezeigtes) Gehäuse eingebaut
sein und von einer (nicht gezeigten) Stange getragen werden.
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In 2A ist
zusätzlich
eine Batterie B gezeigt, welche die Strahlungsquelle 2 mit
Strom versorgt. Mittels eines Schalters S kann die Strahlungsquelle 2 an
und aus geschaltet werden.
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In
den 3A bis 3C sind
Aufsichten auf verschiedene Beispiele von Strahlungsquellen 2 gezeigt,
wie sie beispielhaft im beschriebenen Ziel verwendet werden können.
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In 3A besteht
die Strahlungsquelle 2 aus einer Vielzahl von Teil-Strahlungsquellen 21–2X,
welche entlang eines Kreisringes verteilt angeordnet sind.
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In
der 3B besteht die Strahlungsquelle 2 aus
einer Vielzahl von Teil-Strahlungsquelle 21–2X, welche
entlang einer Kreisfläche
verteilt angeordnet sind.
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In
dem in 3C gezeigten Beispiel setzt sich
die Strahlungsquelle 2 aus einer Vielzahl von Teil-Strahlungsquellen 21–2X zusammen,
welche entlang eines Rechteckes verteilt angeordnet sind.
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Die
Querschnittsfläche
Q der von den Teil-Strahlungsquellen 21–2X jeweils emittierten Strahlung
ist in 3A bis 3C gestrichelt
gezeigt.
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Auch
wenn die in den 3A bis 3C gezeigte
Strahlungsquelle 2 jeweils eine Mehrzahl von Teil-Strahlungsquellen 21–2X aufweist,
ist es alternativ auch möglich,
eine Strahlungsquelle mit einer einzigen Teil-Strahlungsquelle zu
verwenden. Beispielsweise durch Verwendung geeigneter Linsen kann dann
erreicht werden, dass diese einzelne Teil-Strahlungsquelle über eine
gewisse Querschnittsfläche Strahlung
in die gleiche Richtung emittiert.
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In 4 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher
das Ziel 1 in Verbindung mit einem geodätischen Messgerät 8 verwendet
wird.
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Das
geodätische
Messgerät 8 weist
einen Dreifuß 83 auf,
der einen Tracker 81 und eine Messeinrichtung 82 trägt.
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In 4 sind die Reflexionsstruktur 3 und
die Strahlungsquelle 2 nicht eigens gezeigt, vielmehr ist ein
diese Elemente aufnehmendes Gehäuse 9 dargestellt.
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Das
die Strahlungsquelle 2 und die Reflexionsstruktur 3 aufnehmende
Gehäuse 9 wird
ebenso wie ein Mess-Reflektor 6 von einer Stange 5 getragen.
Die Stange 5, der Mess-Reflektor 6 und das Gehäuse 9 mit
der Reflexionsstruktur und der Strahlungsquelle bilden das Ziel 1.
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Der
Tracker 81 sucht von der Reflexionsstruktur 3 reflektierte
Strahlung und richtet die Messeinrichtung 82 entsprechend
auf das Ziel 1 aus. Die Messeinrichtung 82 emittiert
Mess-Strahlung, welche von dem Mess-Reflektor 6 reflektiert
und von der Messeinrichtung 82 zur Durchführung der
Messung empfangen wird.
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In
den 5A und 5B sind
zwei weitere Ausführungsformen
gezeigt.
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In
der in 5A gezeigten Ausführungsform des
Ziels 1 ist das Gehäuse 9,
welches die Reflexionsstruktur 3 und die Strahlungsquelle 2 aufnimmt, mittig
zwischen zwei Mess-Reflektoren 6, 6' angeordnet.
Somit sind die Abstände
D1 und D2 zwischen den Mittelachsen der Mess-Reflektoren 6, 6' und der Ausbreitungsrichtung
der von der Reflexionsstruktur 3 im Gehäuse 9 reflektierten
Strahlung in etwa gleich groß.
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In
der in 5B gezeigten Ausführungsform ist
ein Mess-Reflektor 6 mittig
zwischen zwei Gehäusen 9, 9' angeordnet,
welche jeweils eine Strahlungsquelle 2 sowie eine Reflexionsstruktur 3 aufweisen. Somit
sind die Abstände
D3 und D4 zwischen der von den Reflexionsstrukturen in den Gehäusen 9, 9' jeweils reflektierten
Strahlung und einer Mittelachse des Mess-Reflektors 6 in
etwa gleich groß.
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Die
Abstände
D1 und D2 sowie D3 und D4 sind unabhängig davon, ob die erste oder
zweite Spiegelfläche
der Strahlungsquelle zugewandt ist, unterscheiden sich um höchstens
5% und sind somit in etwa gleich. Dies kann durch geeignete Anordnung der
Schwenkachsen bzw. Ausgestaltung der Translation zur Anordnung der
ersten bzw. zweiten Spiegelfläche
vor der Strahlungsquelle erreicht werden.
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Die
Mess-Reflektoren 6, 6' sowie die Gehäuse 9, 9' sind jeweils
voneinander entlang der Stange 5 beabstandet angeordnet
und werden von der Stange 5 getragen.
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In
den gezeigten Ausführungsformen
weist die zweite Spiegelfläche 32 eine
größere Fläche als die
erste Spiegelfläche 31 auf.
Weiter ist in den gezeigten Ausführungsformen
die Fläche
der ersten Spiegelfläche 31 so
gewählt,
dass sie 1,5-mal so groß wie
eine Querschnittsfläche
Q der von der Strahlungsquelle 2 emittierten Strahlung
ist.
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Während die
Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte beispielhafte Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist es für
den Fachmann offensichtlich, dass viele Alternativen, Modifikationen
und Variationen der Ausführungsformen
möglich
sind. Daher sind die hier beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen
nur erläuternd
und sollen in keiner Weise einschränkend sein. Zahlreiche Abwandlungen sind
möglich,
ohne den Gehalt und Schutzbereich der vorliegenden Erfindung, wie
er in den nachfolgenden Ansprüchen
festgelegt ist, zu verlassen.
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- 1
- Ziel
- 2
- Strahlungsquelle
- 21–2X
- Teil-Strahlungsquellen
- R
- Hauptausbreitungsrichtung
der von der Strahlungsquelle emittierten Strahlung
- R1–RX
- Hauptausbreitungsrichtung
der von den Teil-Strahlungsquellen emittierten Strahlung
- Q
- Querschnittsfläche durch
von der Strahlungsquelle emittierte Strahlung
- 3
- Reflexionsstruktur
- 31
- erste
Spiegelfläche
- 32
- zweite
Spiegelfläche
- 33
- gemeinsamer
Träger
- α
- (erster)
Winkelbereich der von der ersten Spiegelfläche ausfallenden Strahlung
- β
- (zweiter)
Winkelbereich der von der zweiten Spiegelfläche ausfallenden Strahlung
- A
- Schwenkachse
der Reflexionsstruktur
- 4
- Aktuator
zum Umschalten der Orientierung der Reflexionsstruktur
- 5
- Stange
- 6,
6'
- Mess-Reflektor
- D1–D4
- Abstand
zwischen von der ersten oder zweiten Spiegelfläche der wenigstens einen Reflexionsstruktur
reflektierten Strahlung der Strahlungsquelle und dem wenigstens
einen Mess-Reflektor
- 7
- Austrittsblende
- γ
- (dritter)
Winkelbereich, in dem die Austrittsblende die Reflexionsstruktur
umgibt
- 8
- Messgerät
- 81
- Tracker
- 82
- Messeinrichtung
- 83
- Dreifuß
- 9
- Gehäuse, für Reflexionsstruktur
und Strahlungsquelle
- 91
- Lager
für die
Reflexionsstruktur
- B
- Batterie
- S
- Schalter