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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischvorrichtung für
ein Fahrzeug sowie ein Verfahren zur Steuerung einer solchen Scheibenwischvorrichtung.
Die Erfindung betrifft insbesondere solche Scheibenwischvorrichtungen,
die einen motorischen Rundläuferantrieb aufweisen, wobei
der Antriebsmotor für einen schwenkbaren Wischarm nicht reversierbar
ausgebildet ist und im Betrieb stets unidirektional, in dieselbe
Richtung dreht.
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Stand der Technik
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Es
existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Scheibenwischvorrichtungen
und Wischsysteme für Fahrzeuge, die typischerweise einen
Elektromotor und einen damit gekoppelten schwenkbar im Bereich der
Scheibe angeordneten Wischarm aufweisen. Damit der Wischarm eine
reversierende Schwenk- bzw. Pendelbewegung ausführt, kann
der elektromotorische Antrieb z. B. reversierbar ausgebildet sein.
Alternativ hierzu existieren Lösungen, bei welchen der Motor
als Rundläufer, also als nichtreversierender Motor ausgebildet
ist, wobei die vom Motor erzeugbare, stets in dieselbe Richtung
drehende Antriebsbewegung mittels einer kurbelartigen Kopplung in einem
reversierenden Sinne auf den Wischarm übertragen wird.
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Da
zum einen der Reibungswiderstand, mit welchem der Wischarm über
ein zu reinigendes Wischfeld der Scheibe fährt, je nach
Umwelteinflüssen starken Schwankungen unterliegen kann
und das mechanische Antriebssystem eine inhärente Systemlose
aufweist, können im Betrieb einer Wischvorrichtung immer
wieder Störungen dergestalt auftreten, dass ein Wischarm,
etwa unterstützt durch eine, insbesondere bei höheren
Fahrzeuggeschwindigkeiten, auftretende Windlast eine zusätzliche
Beschleunigung oder eine durch den Fahrtwind verursachte Schubkraft
erfährt. Dabei kann der Wischarm durch die zusätzlich
auf ihn einwirkenden Kräfte über einen oberen
Wendepunkt hinaus bewegt werden und sogar an einer Karosseriekomponente
des Fahrzeugs, etwa einer A-Säule, anschlagen.
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Ein
solches Anschlagen des Wischarms an einer Karosseriekomponente des
Kraftfahrzeugs wird nicht nur von den Fahrzeuginsassen als störend empfunden,
sondern es kann auch zu Beschädigungen, etwa Kratzern am
Karosserieteil und/oder zu einer Beschädigung und einer
damit einhergehenden Lebensdauerverkürzung des Wischarms,
bzw. seines daran angeordneten Wischblattes führen.
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Für
Scheibenwischvorrichtungen, welche auf einem reversierenden motorischen
Antrieb basieren, gestaltet sich die Lösung des vorliegenden
Problems als verhältnismäßig einfach.
So ist beispielsweise in der
DE 197 41 630 B4 bereits eine Wischvorrichtung mit
einem drehrichtungsumkehrbaren Motor beschrieben. Jene Wischvorrichtung
weist einen Positionsregler auf, dem ein Sollverlauf und ein von
einem Detektor zur Erfassung der Position der Abtriebswelle des
Motors erfasster Ist Verlauf zuführbar sind.
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Dieser
Wischvorrichtung ist ferner ein Geschwindigkeits-Sensor zugeordnet,
dessen Signalverlauf auf den Positionsregler und/oder den Soll-Verlauf
und/oder den Detektor derart einwirkt, dass der Wischwinkel des
Wischers bei höheren Geschwindigkeiten des Fahrzeuges reduziert
wird. Eine derartige Reduzierung des Wischwinkels lässt
sich dabei ohne mechanische Änderungen der Wischervorrichtung
realisieren. So wird je nach einzustellendem Wischwinkel, bzw. je
nach einzustellenden Umkehrpunkten des Wischarms eine Reversierung
des Motors zu einer entsprechend modifizierten Winkelstellung seiner
Abtriebswelle eingeleitet.
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Bei
Scheibenwischvorrichtungen mit einem kontinuierlich rundlaufenden
Motor, gestaltet sich eine derartige Anpassung der Umkehrpunkte
oder Wendelagen des Wischarms hingegen als besonders schwierig,
da die motorseitige Abtriebswelle zumeist starr über ein
Kurbelgetriebe oder Kurbelgestänge mit dem Wischarm verbunden
ist. Da eine Drehrichtungsumkehr des Motors hierbei nicht infrage
kommt, muss der Wischarm stets bis zu jenem durch das Kurbelgestänge
vorgegebenen Wendepunkt bewegt werden.
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Aufgabe
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Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine einen
nur in eine Drehrichtung ein Antriebsmoment erzeugenden Motor aufweisende Scheibenwischvorrichtung
zur Verfügung zu stellen, bei welcher ein Wischarm auch
bei Auftreten von externen, den Wischarm zusätzlich beschleunigenden
Kräften stets innerhalb vorgegebener Wendelagen bewegt
wird. Ferner hat die Erfindung zum Ziel, ein Verfahren zur Steuerung
einer solchen Scheibenwischvorrichtung anzugeben. Die Scheibenwischvorrichtung
soll zudem äußerst zuverlässig und wartungsarm
betreibbar und darüber hinaus auch besonders kostengünstig
implementierbar sein.
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Erfindung und erfindungsgemäße
Wirkungen
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit einer Scheibenwischvorrichtung
gemäß Patentanspruch 1 und mittels eines Verfahrens
gemäß Patentanspruch 7 gelöst. Einzelne
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Scheibenwischvorrichtung ist
für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug
ausgelegt und weist einen Motor und zumindest einen Wischarm auf,
wobei der Wischarm über eine mechanische Kopplung mit dem
Motor vorzugsweise starr verbunden ist. Die mechanische Kopplung,
welche typischerweise als Kurbelgetriebe oder Kurbelgestänge
ausgebildet ist, überführt eine unidirektionale,
das heißt stets gleichbleibende in nur eine Richtung weisende
Drehbewegung des Motors in eine von zwei Wendelagen begrenzte Pendelbewegung
des Wischarms. Jene Wendelagen oder Umkehrpunkte des Wischarms sind
durch die jeweilige mechanische Kopplung von Motor und Wischarm festgelegt.
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Bei
einer theoretisch quasistatischen, das heißt verhältnismäßig
langsamen Drehbewegung des Motors, wird diese relativ exakt und
unverfälscht in eine oszillierende Pendelbewegung des Wischarms übertragen.
Typischerweise wird der Wischarm in einem solchen quasistatischen
Fall nicht über die durch das mechanische System vorgegebenen
Wendelagen hinausbewegt.
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Das
den Motor, die mechanische Kopplung und den Wischarm umfassende
System weist jedoch aufgrund der Trägheit der einzelnen
Komponenten und einer niemals gänzlich spielfreien mechanischen Kopplung
eine gewisse Systemlose auf. Ferner ist auch von einer gewissen
Elastizität, insbesondere des Wischarms, auszugehen, sodass
bei einer schnelleren Antriebsbewegung des Motors das von den beiden
Wendelagen begrenzte Wischfeld vergrößert wird
und der Wischarm über jene vorgegebenen Wendelagen hinausbewegt
werden kann.
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Ein
solcher Effekt wird in der Praxis durch einen hohen Benetzungsgrad
einer zu reinigenden Scheibe, welcher mit einem geringeren Reibungswiderstand
einhergeht, und bei Auftreten einer Windlast noch deutlich verstärkt,
sodass ein zu vermeidendes Anschlagen des Wischarms an einer Karosseriekomponente
durchaus auftreten kann.
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Um
dies zu verhindern, sieht die Erfindung eine Sensoreinrichtung und
eine Steuereinrichtung vor, wobei die Sensoreinrichtung zur Erfassung
zumindest einer ein Überschreiten der vorgegebenen Wendelage
indizierenden Regelgröße ausgebildet ist. In Abhängigkeit
von jener Regelgröße begrenzt dann die Steuereinrichtung
die elektrische Leistungsaufnahme des Motors.
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Da
die extern auf den Wischarm einwirkenden, den Wischarm ggf. beschleunigenden
Kräfte im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung nicht im
erforderlichen Maße verändert werden können,
setzt die Erfindung an einer in Abhängigkeit externer Krafteinwirkung
angepassten Reduzierung der dem Antriebsmotor zur Verfügung
zu stellenden elektrischen Leistung an. In der Summe können
durch jene gezielte und ggf. temporäre Leistungsreduzierung
des Antriebsmotors die Summe aller auf den Wischarm einwirkenden
Kräfte und Antriebsmomente nahezu konstant im Vergleich
zu einem Normalbetrieb, ohne äußere Einwirkungen,
gehalten werden. Durch die gezielte Reduzierung des vom Antriebsmotor
ausgehenden Antriebsmoments kann somit ein unerwünschtes Überschreiten
vorgegebener Wendelagen und ein unbeabsichtigtes Vergrößern
des Wischfelds des Wischarms verhindert werden.
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Die
erfindungsgemäße Sensoreinrichtung kann je nach
Art der zu verwendenden Regelgröße als separate
Sensoreinheit oder aber auch als ein in die Steuereinrichtung integrierte
oder implementierte Komponente ausgebildet sein.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Sensoreinrichtung zur mittelbaren oder unmittelbaren Erfassung
einer auf einer Fahrzeugscheibe auftretenden Windlast als Regelgröße
ausgebildet ist. Die auf die Fahrzeugscheibe, insbesondere eine
Windschutzscheibe auftretende, durch den Fahrtwind bedingte und
als Windlast zu bezeichnende Krafteinwirkung kann auf unterschiedlichste
Art und Weise gemessen oder geschätzt werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist beispielsweise vorgesehen,
die Fahrzeuggeschwindigkeit als Regelgröße zur
Reduzierung der Leistungsaufnahme des Motors zu verwenden. So ist die
Fahrzeuggeschwindigkeit in aller Regel einmal abgesehen von einer
Windgeschwindigkeit relativ zum befahrenen Untergrund, ein direktes
Maß für die am Wischarm auftretende Windlast.
So kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinrichtung beispielsweise
als Geschwindigkeitsmesseinrichtung ausgebildet ist.
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Vorteilhafterweise
ist die Sensoreinrichtung direkt in die Steuereinrichtung für
den Motor der Scheibenwischvorrichtung integriert, wobei jene Sensorkomponente
der Steuereinrichtung dabei beispielsweise dazu ausgebildet sein
kann, die ohnehin von der Fahrzeugelektronik ermittelte Geschwindigkeit
etwa über einen CAN-Busanschluss auszulesen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Sensoreinrichtung zur Auswertung einer zeitlichen Leistungsaufnahme-Kennlinie
des Motors ausgebildet ist. Hierbei kann beispielsweise der Motorstrom über
die Zeit aufgenommen werden. Jene Leistungsaufnahme-Kennlinie oder
Motorstrom-Kennlinie weist charakteristische Punkte oder einen charakteristischen Verlauf
auf, sodass durch Identifizierung jener charakteristischen Kennlinienabschnitte
das Auftreten oder das Vorhandensein einer für das Wischsystem kritischen
Windlast identifiziert werden kann.
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Daneben
ist denkbar, die Geschwindigkeit der Bewegungen des Wischarm sensorisch
zu erfassen. So ist eine erhöhte Geschwindigkeit des Wischarms
bei einer Aufwärtsbewegung ein Indiz für eine
am Wischarm angreifende Windlast.
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Dabei
ist ferner vorgesehen, dass die Sensoreinrichtung zur Erfassung
von Zeitintervallen, bzw. zur Messung von Zeitintervallen ausgebildet
ist, welche den entgegengesetzten Pendelbewegungen des Wischarms
zuzuordnen sind. Dabei ist beispielsweise vorgesehen, die Länge
des Zeitintervalls zu messen, welche der Wischarm zur Überführung
aus von einer Wendelage in die andere und umgekehrt benötigt
Sobald die Zeitintervalle, die der Wischarm zum Hoch- und Runterlaufen
jeweils benötigt, stark voneinander abweichen, ist dies
ein Indiz dafür, dass eine externe Kraft, so etwa eine
Windlast auf den Wischarm einwirkt, die zu einer zeitlichen Asymmetrie
der bidirektionalen Wischbewegung führt.
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Unabhängig
davon kann nach weiteren Ausführungen der Erfindung vorgesehen
sein, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Leistungsaufnahme
des Motors derart zu regeln, dass zumindest eine aufwärts
gerichtete Schwenk- oder Pendelbewegung des Wischarms stets ein
vorgegebenes Zeitintervall benötigt. Auf diese Art und
Weise kann – eine Identifizierung des zugehörigen
Zeitintervalls vorausgesetzt – die Geschwindigkeit der
Aufwärts- und somit zur Karosseriekomponente hin gerichteten
Schwenk- oder Pendelbewegung des Wischarms nach oben begrenzt werden,
sodass ein der Wischarm maximal mit einer solchen Geschwindigkeit
nach oben bewegt wird, bei welcher ein kritisches Anschlagen an einer
Karosseriekomponente sicher ausgeschlossen werden kann.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Steuerung der zuvor beschriebenen Scheibenwischvorrichtung
für ein Fahrzeug. Die mechanische Kopplung zwischen dem
Antriebsmotor und dem Wischarm ist dabei dazu ausgebildet, eine
unidirektionale Drehbewegung des Motors in eine von zwei Wendelagen
begrenzte Pendelbewegung des Wischarms zu übertragen. Dabei
wird eine ein Überschreiten einer vorgegebenen Wendelage
des Wischarms indizierende Regelgröße erfasst.
In Abhängigkeit von der erfassten Regelgröße
wird dann zumindest temporär die elektrische Leistungsaufnahme
des Antriebsmotors reduziert.
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Als
Regelgrößen zur Steuerung, insbesondere zur Reduzierung
der Leistungsaufnahme des Antriebsmotors dient vornehmlich die an
der Scheibe auftretende Windlast. Diese kann direkt oder indirekt über
die Fahrzeuggeschwindigkeit, das Motordrehmoment und/oder über
eine zeitliche Leistungsaufnahme-Kennlinie des Motors ermittelt
oder geschätzt werden.
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Dabei
kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, die
Leistungsaufnahme des Motors stets um einen vorgegebenen Wert oder um
ein vorgegebenes Maß bei Erkennung oder Detektion einer über
einem Schwellwert liegenden Windlast zu reduzieren. Sollte nach
einer ersten Reduktion des Motordrehmomentes immer noch ein durch
Systemlose bedingtes vergrößertes Wischfeld zu
befürchten sein oder entsprechend gemessen werden, kann
die Leistungsaufnahme des Motors auch sukzessive, Schritt für
Schritt reduziert werden.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, die auftretende Windlast nicht nur
qualitativ, sondern auch quantitativ zu erfassen und dementsprechend
bereits in einem ersten Regelungsschritt die Leistungsaufnahme des
Motors direkt um das erforderliche Maß zu reduzieren. Sofern
die Motorleistung variabel gedrosselt oder reduziert werden soll,
kann das Maß der Reduzierung, bzw. der Drosselung in Abhängigkeit
der erfassten Regelgröße oder durch Verwendung
mehrerer miteinander korrelierter Regelgrößen berechnet
werden.
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Alternativ
hierzu ist auch denkbar, das Maß der Reduzierung der Leistungsaufnahme
des Motors über eine Zuordnungstabelle, welche beispielsweise in
der Steuereinrichtung abgelegt ist, zu bestimmen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass anhand der Leistungsaufnahme-Kennlinie des Motors zumindest ein
erstes und ein zweites Zeitintervall bestimmt werden. Das erste
Zeitintervall ist dadurch gekennzeichnet, dass es die Zeitdauer
angibt oder der Zeitdauer entspricht, die zum Überführen
des Wischarms von einer unteren Wendelage in eine obere Wendelage benötigt
wird. Dementsprechend ist das zweite Zeitintervall der entgegengesetzten
Schwenkbewegung des Wischarms zugeordnet. Es entspricht jener Zeitdauer,
die zum Überführen des Wischarms von einer oberen
in eine untere Wendelage benötigt wird.
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Im
quasistatischen Betriebszustand oder in Betriebszuständen
der Wischvorrichtung, ohne externe Krafteinwirkung, sind die beiden
Zeitintervalle in etwa gleich groß. Sobald die Zeitintervalle
jedoch um einen oberhalb eines Schwellwerts liegenden Differenzbetrag
voneinander abweichen, ist dies ein Indiz für eine extern
einwirkende Kraft. Insbesondere wenn das erste Zeitintervall deutlich
kleiner als das zweite Zeitintervall ist, kann dies als Indiz dafür
gewertet werden, dass eine Windlast am Scheibenwischer anliegt.
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Alternativ
oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, die Größe
jener ersten und zweiten Zeitintervalle zu messen und mit vorgegebenen
Absolutwerten zu vergleichen. Sobald ein vorgegebener absolut angegebener
Sollwert etwa um einen vorgegebenen Betrag unterschritten wird,
ist auch dies ein Indiz dafür, dass der Wischarm bedingt
durch äußere Krafteinwirkung eine Beschleunigung
erfahren hat und somit dazu tendiert mit einer höheren
Geschwindigkeit bewegt zu werden.
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Eine
Zuordnung einzelner Abschnitte der Leistungsaufnahme-Kennlinie zu
den Bewegungsrichtungen des Wischarms bzw. zu dem ersten und zweiten
Zeitintervall kann durch Unstetigkeiten, insbesondere durch charakteristische
lokale Minima in einem Leistungsaufnahme-Zeitdiagramm ermittelt werden.
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Unabhängig
oder ergänzend zur Intervallbestimmung anhand der Leistungsaufnahme-Kennlinie kann
auch vorgesehen sein, die Leistungsaufnahme des Motors dann zu reduzieren,
wenn sukzessiv, zeitlich aufeinanderfolgende Leistungsspitzen des
Motors um mehr als einen vorgegebenen Schwellwert voneinander abweichen.
Die Messung von Leistungsspitzen eines Leistungs-Zeit-Diagramms
kann zudem mit der Zuordnung des ersten und des zweiten Zeitintervalls
kombiniert werden, sodass etwa die Leistung für ein Hochschwenken
des Wischarms mit jener Leistung für ein entgegengesetztes
Runterschwenken verglichen werden kann.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Ziele, Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden
anhand der nachfolgenden detaillierten Beschreibung unter Bezugnahme
auf die Figuren erläutert. Dabei bilden sämtliche
beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale in jeglicher
sinnvollen Kombination untereinander den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung der Scheibenwischvorrichtung in einer Ausgangsstellung,
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2 die
Wischvorrichtung gemäß 1 mit dem
Wischarm in Aufwärtsbewegung,
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3 die
Wischvorrichtung gemäß der 1 und 2 mit
dem Wischarm in der oberen Wendelage,
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4 die
Vorrichtung gemäß der 1 bis 3 mit
einem in Abwärtsbewegung befindlichen Wischarm,
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5 ein
Blockdiagramm der einzelnen Komponenten der Scheibenwischvorrichtung,
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6 ein
erstes Leistungs-Zeit-Diagramm,
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7 einen
vergrößerten Ausschnitt des Diagramms gemäß 6,
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8 ein
weiteres Leistungs-Zeit-Diagramm,
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9 einen
vergrößerten Ausschnitt des Diagramms gemäß 9 und
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10 den
vergrößerten Ausschnitt gemäß 10 mit
einer gemäß der Erfindung gedrosselten Leistungsaufnahme
des Motors.
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In
den 1 bis 4 ist schematisch eine Wischvorrichtung 10 gezeigt,
die einen, in den Figuren nicht explizit dargestellten Motor und
einen wischarmseitigen Nehmer 14 aufweist. Der Motor weist
abtriebsseitig eine Antriebsscheibe 12 auf, die mit dem
wischerseitigen Nehmer 14 über ein starres Gestänge 16,
vorzugsweise ein Kurbelgetriebe verbunden ist. Durch die vom Drehpunkt
der Antriebsscheibe 12 radial beabstandete Lagerung des
Gestänges 16 wird eine in den 1 bis 4 fortwährende,
im Uhrzeigersinn gerichtete Drehbewegung des Motors in eine Pendelbewegung
des Wischarms zwischen zwei Endlagen oder Wendelagen übertragen.
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Tritt
im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung etwa eine besonders hohe
Windlast auf, so wird hierdurch die Aufwärtsbewegung des
Wischarms beschleunigt, die Abwärtsbewegung hingegen verlangsamt.
Dies führt ferner dazu, dass der Wischarm über die
in 3 angedeutete obere Wendelage hinaus bewegt wird,
sodass gar ein unerwünschtes Anschlagen an einer Karosseriekomponente,
etwa einer A-Säule der Fahrzeugkarosserie zu befürchten
ist.
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Um
dies zu vermeiden, ist nach der Erfindung vorgesehen, in solchen
Fällen, in denen eine den Wischarm beschleunigende zusätzliche
externe Kraft auf diesen einwirkt, die elektrische Leistungsaufnahme
des Motors und somit das von ihm zur Verfügung gestellte
Motordrehmoment gezielt zu reduzieren.
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In 5 ist
ein entsprechendes Scheibenwischsystem nach Art eines Blockschaltbilds
wiedergegeben. Die Sensoreinrichtung 20 kann hierbei mit dem
Wischarm 18 selbst gekoppelt sein. Ergänzend hierzu
ist denkbar, die Sensoreinrichtung mit dem Motor 11 zu
koppeln, insbesondere um die Leistungsaufnahme des Motors 11 während
des bestimmungsgemäßen Betriebs der Scheibenwischvorrichtung analysieren
zu können.
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Die
vom Sensor 20 erzeugbaren Signale werden der Steuereinrichtung 22 zugeführt,
welche letztlich eine vorzugsweise rein elektronisch implementierte
Reduzierung der Leistungsaufnahme des Motors 11 bewirkt,
indem sie dem Motor 11 entsprechend reduzierte elektrische
Leistung zur Verfügung stellt. Daneben ist denkbar, die
Steuereinrichtung 22 und/oder die Sensorenreinrichtung 20 mit
externen Gebergeräten 24 zu koppeln. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, die ohnehin im Fahrzeug, bzw. der Fahrzeugelektronik
vorhandene Geschwindigkeitsinformation über eine CAN-Busschnittstelle
der Scheibenwischvorrichtung zur Verfügung zu stellen.
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Wenngleich
der Sensor 20 in 5 als separate
und eigenständige Komponente dargestellt ist, so kann dieser
auch in der Steuerung 22 selbst angeordnet oder hierin
implementiert sein. Je nach vorgesehener Regelgröße
ist sogar denkbar, die Sensoreinrichtung rein softwaretechnisch
zu implementieren.
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6 zeigt
eine typische Leistungsaufnahme-Kennlinie eines Scheibenwischermotors.
Wie anhand des Diagramms 40 erkennbar, wird der Antriebsmotor 11 lediglich
intervallweise betrieben. Der Intervallbetrieb dient vorliegend
einer einfacheren Darstellung. Die Erfindung ist keineswegs hierauf
beschränkt, sondern kann universell und sowohl für
den Intervall- als auch den Dauerbetrieb eines Scheibenwischers
angewendet werden.
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Die
beiden im Diagramm 40 erkennbaren Leistungsspitzen 46, 47 zeigen
eine typische Leistungsaufnahme des Antriebsmotors, ohne dass eine externe
Kraft auf den Wischarm einwirkt. Die beiden in 7 vergrößert
dargestellten Leistungsspitzen 46, 47 weisen systembedingt
unterschiedliche Amplituden auf.
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Das
lokale und zwischen den Leistungsspitzen 46, 47 liegende
Minimum charakterisiert den Umkehrpunkt des Wischarms. Demgemäß lässt
sich die Gesamtbewegung in zwei aufeinanderfolgende Zeitintervalle,
nämlich ein erstes Zeitintervall 42 und ein darauf
folgendes Zeitintervall 44 unterteilen. Im ersten Zeitintervall 42 vollzieht
der Wischarm 18 eine Aufwärtsbewegung und im zweiten
Zeitintervall 44 eine entsprechende entgegengerichtete
Abwärtsbewegung. Die beiden Zeitintervalle 42, 44 sind
in etwa gleich groß, sodass von einer kaum vorhandenen
externen Krafteinwirkung ausgegangen werden kann.
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Die
Situation ändert sich jedoch mit Auftreten einer externen
Krafteinwirkung auf den Wischarm 18. Dies ist bereits an
den beiden Leistungsspitzen 48, 49 in 6 zu
erkennen. Die der Aufwärtsbewegung entsprechende Leistungsspitze 48 ist
hierbei in ihrer Amplitude deutlich kleiner als die im Abwärts-Intervall liegende Leistungsspitze 49.
Dies ist ein Indiz dafür, dass für die Aufwärtsbewegung
weniger Kraft, dafür aber für die Abwärtsbewegung
entsprechend mehr Leistung benötigt wird.
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Ein
entsprechendes Szenario zeigt das in 8 dargestellte
Diagramm 50. Während die beiden Leistungsspitzen 56, 57 noch
einen Normalbetrieb ohne externe Krafteinwirkung widerspiegeln, unterliegt
die nachfolgende Aktivierung des Scheibenwischers einer plötzlich
auftretenden externen Krafteinwirkung. Die Leistungsspitze 58 weist
eine deutlich geringere Amplitude als die darauffolgende Leistungsspitze 59 auf.
In der vergrößerten Darstellung gemäß 9 ist
zudem erkennbar, dass das erste Zeitintervall 52, welches
der Aufwärtsbewegung des Wischarms 18 entspricht,
gegenüber dem nachfolgenden zweiten Zeitintervall 54 verkürzt
ist.
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Die
beiden Zeitintervalle 52, 54 unterscheiden sich
deutlich voneinander. Auch weicht die Länge des ersten,
einer Auswärtsbewegung des Wischarms 18 zugeordneten
Zeitintervalls 52 von einem vorgegebenen Wert ab, wie er
ansonsten unter Normalbedingungen ohne externe Krafteinwirkung vorläge.
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10 entspricht
dem Diagramm gemäß 9. Jedoch
ist hier gestrichelt eine zweite Kennlinie 60 aufgetragen,
die eine erfindungsgemäße Leistungsaufnahmebegrenzung
des Motors 12 widerspiegelt. Durch Verringerung der Leistungsaufnahme des
Antriebsmotors 12 während einer Aufwärtsbewegung
des Wischarms 18 wird das erste Zeitintervall 62 zeitlich
gedehnt, sodass im Endeffekt die Aufwärtsbewegung des Wischarms 18 verlangsamt
und ein Überschreiten der vorgegebenen Wendelage des Wischarms 18 entgegengewirkt
werden kann.
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Das
Zeitintervall 64 bleibt gegenüber dem ursprünglichen
Zeitintervall 54 nahezu unverändert. Innerhalb
des ersten Zeitintervalls 62 ist jedoch aufgrund der Drosselung
des Motors 12 deutlich zu erkennen, dass die Leistungsspitze 68 deutlich
kleiner ausfällt als die Leistungsspitze 58 des
unkorrigierten Systems.
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Als
Regelgröße zur Aktivierung der Leistungsaufnahmekorrektur
für den Elektromotor 12 kann einerseits die absolute
Zeitdauer zumindest des ersten Zeitintervalls 52, 62,
aber auch der Vergleich von erstem Zeitintervall 52, 62 zum
zweiten Zeitintervall 54, 64 herangezogen werden.
Ergänzend oder alternativ hierzu ist denkbar, die Absolutwerte
der Leistungsspitzen 46, 47, 48, 49, 56, 57, 58, 59, 68, 69 untereinander
und/oder mit vorgegebenen Absolutwerten zu vergleichen.
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Veränderungen
der Relationen sukzessive aufeinanderfolgender Leistungsspitzen 46, 47, 48, 49, 56, 57, 58, 59, 68, 69 aufeinanderfolgender
Zeitintervalle können ferner zur Berechnung, zumindest aber
zur Abschätzung einer extern auf den Wischarm 18 einwirkenden
Kraft verwendet werden.
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- 10
- Wischvorrichtung
- 11
- Antriebsmotor
- 12
- Antriebsscheibe
- 14
- Nehmer
- 16
- Kurbelgetriebe
- 18
- Wischarm
- 20
- Sensor
- 22
- Steuerung
- 24
- Externes
Gebergerät
- 40
- Kennlinie
- 42
- Zeitintervall
- 44
- Zeitintervall
- 46
- Leistungsspitze
- 47
- Leistungsspitze
- 48
- Leistungsspitze
- 49
- Leistungsspitze
- 50
- Kennlinie
- 52
- Zeitintervall
- 54
- Zeitintervall
- 56
- Leistungsspitze
- 57
- Leistungsspitze
- 58
- Leistungsspitze
- 59
- Leistungsspitze
- 60
- Kennlinie
- 62
- Zeitintervall
- 64
- Zeitintervall
- 68
- Leistungsspitze
- 69
- Leistungsspitze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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