-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Systems aus
wenigstens einem elektrischen Verbraucher und einem Brennstoffzellensystem,
nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten
Art.
-
Ein
gattungsgemäßes System ist aus der
DE 10 2007 049 081 A1 bekannt.
Hierbei wird in einem äußeren Regelkreis oder
einer äußeren Steuerung die Zufuhr von Medien
zu einem Brennstoffzellensystem anhand der vorgegebenen beziehungsweise
geforderten Sollleistung gesteuert oder geregelt. Innerhalb dieses Steuerungs-
bzw. Regelungssystems befindet sich ein weiterer Regelkreis, welcher
mittels eines DC/DC-Wandlers eine vorgegebene oder konstante Zwischenkreisspannung
einregelt und somit eine Belastungsregelung der Brennstoffzelle
des Brennstoffzellensystems darstellt.
-
Außerdem
ist aus der
DE 2005
018 070 A1 ein Verfahren zur Echtzeitüberwachung
und Steuerung der Kathodenstöchiometrie in Brennstoffzellensystemen
bekannt. Hierbei wird die Zufuhr der Medien zu dem Brennstoffzellensystem,
und hier insbesondere die Zufuhr der Luft, anhand einer Restsauerstoffkonzentration entsprechend
geregelt. Die Luftzufuhr wird somit also immer auf die vorgegebene
Kathodenstöchiometrie eingeregelt.
-
Dies
hat den Nachteil einer vergleichsweise langsamen Reaktionszeit,
da zur Anpassung der Luftzufuhr, anhand einer nach der Brennstoffzelle
gemessenen Restsauerstoffkonzentration, zuerst die Luftversorgung
entsprechend gestartet beziehungsweise hochgefahren werden muss,
ehe die damit geförderte zusätzliche Luft durch
Leitungselemente und den Kathodenbereich gelangt beziehungsweise
in diesem verbraucht wird. Erst dann kann die Messung der Sauerstoffrestkonzentration
erfolgen. Auch eine Reaktion auf einen dann gegebenenfalls von dem
Sollwert abweichenden Wert erfolgt wiederum durch ein Ansteuern
der Luftversorgungseinheit. Das System ist daher insgesamt eher
träge und für stark dynamische Anforderungen an
das Brennstoffzellensystem eher ungeeignet.
-
Es
ist daher die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zum Betreiben eines Systems aus wenigstens einem elektrischen Verbraucher
und einem Brennstoffzellensystem anzugeben, welches sehr schnell
auf die Bedingungen in der Brennstoffzelle reagiert und immer die
bestmögliche Ausnutzung der in der Brennstoffzelle zur
Verfügung stehenden Medien gewährleistet.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch das Verfahren mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil
von Anspruch 1 gelöst.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Leistungssteuerung
bzw. -regelung analog dem Eingangs genannten gattungsgemäßen
Stand der Technik aufgebaut. Das bedeutet, dass die Medienzufuhr
und hier insbesondere die Zufuhr von Luft und Wasserstoff zu der
Brennstoffzelle anhand der geforderten Sollleistung entsprechend
gesteuert oder geregelt wird. Diese Steuerung bzw. Regelung hat
dabei eine vergleichsweise große Zeitkonstante, da sie
von den mechanischen Gegebenheiten der Luftversorgung, den Leitungslängen
zwischen der Luftversorgung und der Brennstoffzelle usw. abhängt.
Zusätzlich dazu wird eine weitere Steuerung bzw. Regelung
aufgebaut, welche die Belastung der Brennstoffzelle selbst regelt.
Diese Belastung kann beispielsweise durch ein Anpassen der Spannung
oder des Stroms oder auch eines Widerstands Variiert werden. Das
System zur Steuerung bzw. Regelung der Belastung ist dabei extrem
schnell und stellt sicher, dass immer die optimale Belastung der
Brennstoffzelle entsprechend der Gegebenheiten und insbesondere der
Verfügbaren Medien (Produkte) vorliegt. Somit wird immer
ein idealer Umsatz der zur Verfügung stehenden Produkte
erreicht wird. Dadurch, dass die Zufuhr der Produkte dann wieder
durch die übergeordnete Regelung der Medienzufuhr anhand
der geforderten Sollleistung erfolgt, findet eine entsprechende
Kopplung des äußeren langsamen Regelungs- bzw.
Steuerungssystems mit dem inneren schnellen Regelungs- bzw. Steuerungssystems
statt.
-
Die
Steuerung bzw. Regelung der Belastung über den Sauerstoffverbrauch
im Kathodenbereich, welcher als Differenz von gemessenen und/oder
bekannten Sauerstoffkonzentrationen ermittelt wird, kann dabei idealerweise
durch einen Sensor zur Messung der Konzentration des Restsauerstoffes
im Kathodenabgas z. B. unmittelbar nachdem Kathodenbereich erfolgen.
-
Dementsprechend
ist gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung zur Erfassung des Sauerstoffverbrauchs lediglich ein
Sensor für die Konzentration des Restsauerstoffes nach
dem Kathodenbereich vorgesehen. Da in den meisten Anwendungsfällen
die Konzentration des Luftsauerstoffs als konstant angenommen werden
kann, kann mit dem Wert der Restsauerstoffkonzentration von diesem
einen Sensor der entsprechende Wert für den Sauerstoffverbrauch
durch Subtraktion des Messwerts von konstanten Luftsauerstoff berechnet
werden bzw. es kann eine einfache und schnelle Regelung auf die
zum Sauerstoffverbrauch direkt proportionale Restsauerstoffkonzentration
realisiert werden.
-
Außerdem
wird bei dieser sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine
Regelung eingesetzt, da diese schneller und exakter eine Anpassung
der Belastung an die Restsauerstoffkonzentration erlaubt, als dies
mit einer Steuerung, welche natürlich auch denkbar wäre,
erfolgen kann. Die Regelung der Belastung erlaubt somit in Kombination
mit dem einen RestSauerstoffkonzentrationssensor einen einfachen,
sehr effizienten und sehr schnellen Aufbau zur Realisierung des
erfindungsgemäßen Gedankens.
-
In
einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wäre
es außerdem denkbar, dass der Sauerstoffverbrauch als Differenz
zweiter Messwerte erfasst wird.
-
Hierfür
könnte beispielsweise im Kathodeneingangsbereich ein entsprechender
Sauerstoffkonzentrationssensor angeordnet sein, während
ein zweiter Sauerstoffkonzentrationssensor im Bereich des Kathodenausgangs
angeordnet wird. Aus der Differenz der erfassten Werte lässt
sich dann der Sauerstoffverbrauch direkt ermitteln und ist unabhängig
von der Sauerstoffkonzentration in der Umgebungsluft. Dies könnte
beispielsweise dann eingesetzt werden, wenn aufgrund sehr ungünstiger
Bedingungen damit zu rechnen ist, dass die Sauerstoffkonzentration
in der zur Verfügung stehenden Luft, aufgrund von extremen
Umweltbedingungen oder einer gewollten/ungewollten Sauerstoffan-
oder -abreicherung oder nicht als konstant angenommen werden muss.
-
Weiter
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Unteransprüchen und werden anhand des Ausführungsbeispiels
deutlich, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher
erläutert wird.
-
Dabei
zeigen:
-
1 einen
stark vereinfachen und schematisierten Aufbau eines Systems mit
einem Brennstoffzellensystem und wenigstens einem elektrischen Verbraucher;
und
-
2 einen
Aufbau einer möglichen Realisierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
-
In 1 ist
ein System mit einem elektrischen Verbrauchen 1 und einem
Brennstoffzellensystem 2 in stark schematisierter Darstellung
zu erkennen. Das Brennstoffzellensystem 2 weist dabei eine
Brennstoffzelle 3 mit einem Kathodenbereich 4 und
einem Anodenbereich 5 auf. Außerdem ist eine Wasserstoffspeichereinrichtung 6 angedeutet,
aus welcher der Anodenbereich 5 mit Wasserstoff oder einem
wasserstoffhaltigen Gas versorgt wird. Außerdem ist eine
Luftfördereinrichtung 7 zu erkennen, durch welche
der Kathodenbereich 4 der Brennstoffzelle 3 mit
einem sauerstoffhaltigen Medium, typischerweise Luft, versorgt wird.
Zur Regelung bzw. Steuerung des Brennstoffzellensystems 2 ist
außerdem eine Steuereinheit 8 beispielhaft angedeutet,
durch welche die Zufuhr an Medien zu der Brennstoffzelle 3 entsprechend
gesteuert und/oder geregelt wird. Hierfür steht die Steuereinheit 8 mit
der Luftfördereinrichtung 7 und einer Dosiereinrichtung 9 für
den Wasserstoff aus der Wasserstoffspeichereinrichtung 6 ebenso
in Verbindung wie mit einer Steuerungs- bzw. Regelungselektronik 10,
welche zwischen den elektrischen Anschlüssen der Brennstoffzelle 3 und
einem elektrischen Netz 11 mit dem elektrischen Verbrauch 1 angeordnet
ist.
-
Außerdem
sind in der Darstellung der 1 zwei Sauerstoffkonzentrationssensoren 12, 13 zu
erkennen. Diese Sensoren erfassen die Sauerstoffkonzentration bzw.
den Sauerstoffpartialdruck pO2. Dabei ist
der erste Sauerstoffkonzentrationssensor 12 nach dem Kathodenbereich 4 angeordnet
und dient zur Messung der Restsauerstoffkonzentration nach dem Kathodenbereich 4.
Der weitere Sauerstoffkonzentrationssensor 13, welcher
optional zu sehen ist, erfasst die Sauerstoffkonzentration der zu
dem Kathodenbereich 4 geförderten Luft, und kann
und dementsprechend beispielsweise am Eingang des Kathodenbereichs 4 angeordnet
sein. Grundsätzlich wäre es auch denkbar diesen
in einem anderen Bereich, beispielsweise vor der Luftfördereinrichtung 7 anzuordnen.
Als Sensoren 12, 13 für die Sauerstoffkonzentration,
können insbesondere Widerstandsonden eingesetzt werden,
welche sich dadurch auszeichnen, dass sie einfach aufgebaut sind
und einen, beispielsweise in Vergleich zu einer Nernstsonde, vergleichsweise
großen Messbereich aufweisen. Derartige Sauerstoffkonzentrationssensoren
sind aus dem Bereich der Abgasmessung bei Fahrzeigen allgemein bekannt
und üblich.
-
Anhand
der beiden Sauerstoffkonzentrationssensoren 12, 13 kann
nun der Sauerstoffverbrauch in dem Kathodenbereich 4 exakt
gemessen werden. Dies kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn
durch extreme Umgebungsbedingungen oder eine entsprechende Anpassung
der zugeführten Luft, beispielsweise durch eine gewollte
oder ungewollte Anreicherung oder Abreicherung mit Sauerstoff im
Bereich vor dem Kathodenbereich 4 eine unbekannte Größe
der Sauerstoffkonzentration vorliegt. In vielen Fällen
wird hier jedoch die typische Sauerstoffkonzentration von ca. 21%
in der Luft vorliegen, welche auf der Erde weitergehend konstant
ist. Daher kann auf den Einsatz des zweiten Sauerstoffkonzentrationssensors 13 in
sehr vielen Fällen verzichtet werden. Unabhängig
davon, ob nun der zweite Sauerstoffkonzentrationssensor 13 vorhanden
ist, kann mit Hilfe des Messwerts des ersten Sauerstoffkonzentrationssensors 12 der
Sauerstoffverbrauch in dem Kathodenbereich 4 unter der
Annahme, dass eine konstante Sauerstoffkonzentration in der Zuluft
vorliegt, errechnet werden. Da der Sauerstoffverbrauch dann jedoch
immer direkt proportional zur Restsauerstoffkonzentration ist, kann
dann in einfacher Weise auch direkt auf den Wert der Restsauerstoffkonzentration
geregelt werden.
-
In 2 ist
nun eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu erkennen. Dabei wird sowohl bei der Leistung als auch
bei der Belastung eine entsprechende Regelung eingesetzt. Insbesondere
bei der Belastung bietet die Regelung den Vorteil eines sehr schnellen
und effizienten Ansprechens. Grundsätzlich wäre
jedoch auch eine entsprechende Steuerung denkbar. Bei der Leistung
der Brennstoffzelle ist in der Darstellung der 2 ebenfalls
eine Regelung dargestellt. Auch hier wäre eine Steuerung
ebenso denkbar. Insbesondere kann auch eine Kombination aus Steuerung
und Regelung eingesetzt werden, sodass ein entsprechender Vorgabewert über
eine Vorsteuerung, beispielsweise anhand eines Kennfelds, vorgegeben
wird, wonach die Regelung dann nur noch eine entsprechende Feinjustage
des Werts.
-
In
der 2 ist die Brennstoffzelle 3 nochmals
in einer stark schematisierten Darstellung zu erkennen. In der Brennstoffzelle 3 findet
sich wieder der Anodenbereich 5 und der Kathodenbereich 4,
welchen die entsprechenden durch die Pfeile dargestellten Medienströme
an Wasserstoff bzw. Luft zugeführt werden. Im Bereich der
Ausgänge des Anodenbereichs 5 und des Kathodenbereichs 4 ist
durch zwei weitere Pfeile die Abfuhr dieser Medien aus den Bereichen 4, 5 dargestellt.
Die Brennstoffzelle 3 selbst steht außerdem in
Verbindung mit dem elektrischen Netz 11, welches den wenigstens
einen elektrischen Verbraucher enthält. Anhand einer externen
Leistungsvorgabe, welche hier durch die Box 14 symbolisiert
ist, wir eine Leistungsanforderung an die Brennstoffzelle 3 gerichtet.
Hieraus wird dann ein Sollwert der geforderten Leistung Psoll generiert. Dieser wird in dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel über einen Regelkreis 15 mit
einem entsprechenden Leistungsregler 16 verarbeitet. Er
wirkt im Wesentlichen auf die Medienversorgung, und in dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel beispielhaft auf die
Luftversorgung, aus, in dem er einen der entsprechenden geforderten
Leistung angepassten Luftmassenstrom ṁL für
die Kathode zur Verfügung stellt. Selbstverständlich
wird in der durch die Box 17 symbolisierten Ansteuerung
der Medienversorgung auch die Versorgung des Anodenbereichs 5 mit
Wasserstoff entsprechend gesteuert, da diese durch eine Beeinflussung
der Dosiereinrichtung 9 jedoch vergleichsweise einfach
und schnell erfolgt, soll hierauf kein weiterer Augenmerk gerichtet
werden. Die Versorgung mit der Luft wird nun dadurch realisiert,
dass typischerweise die Luftfördereinrichtung 7,
beispielsweise ein Schraubenverdichter oder ein Strömungsverdichter
entsprechend hochgefahren oder heruntergefahren wird. Dies erfordert
eine gewisse Zeit, da in der Luftfördereinrichtung 7 entsprechende
Massen beschleunigt oder abgebremst werden müssen. Die Änderung
des Luftmassenstroms ṁL erfolgt
daher eher träge. Entsprechend den zur Verfügung
stehenden Medien wird sich im Bereich der Brennstoffzelle 3 eine Ist-Leistung
Pist einstellen. Die Leistungsregelung 15 regelt
dann die Medienzufuhr so, dass sich die Ist-Leistung Pist schnellstmöglich
auf den vorgegebenen bzw. geforderten Wert der Soll-Leistung Psoll einstellt.
-
Die
derzeit gemäß dem Stand der Technik übliche
Betriebsweise der Brennstoffzelle
3, welche typischerweise
als ein Stapel von Einzelzellen, als sogenannter Brennstoffzellenstapel
oder Stack aufgebaut ist, orientiert sich stets an einer spezifizierten
Luftstöchiometrie λ. Damit kann für einen
jeweils eingestellten Luftmassenstrom ṁ
L ein
entsprechender Laststrom I der Brennstoffzelle
3 errechnet werden.
Hierfür wird im Allgemeinen eine korrekte Messung des tatsächlichen
von der Fördereinrichtung
7 geförderten
Luftmassenstrom ṁ
L vorausgesetzt:
mit:
- F
- Faradaykonstante,
- kO2
- Sauerstoffkonzentration
der Luft,
- mmol,O2
- Molmasse Sauerstoff
-
Damit
das System zumindest stabil arbeitet, muss eine entsprechende Luftstöchiometrie
von λ > 1
gefordert werden. Wäre die Luftstöchiometrie λ =
1 so würde dies bedeuten, dass die Restsauerstoffkonzentration
nach dem Kathodenbereich 0 ist. In der Praxis liegen die üblicherweise
verwendeten Wert der Luftstöchiometrie bei ca. λ =
1,1 bis λ = 2,5, in gewissen ungünstigen Fällen
auch deutlich darüber. Nun ist es häufig so, dass
eine aus einer solchen Luftmassenmessung abgeleitete Belastung deutlich
zu früh erfolgen kann, da der Ort zur Messung der Luftmasse
typischerweise in Strömungsrichtung der Luft noch weit
vor dem Kathodenbereich 4 der Brennstoffzelle 3 liegt.
Die Luftvorsorgung ist daher mit der schon mehrfach angesprochenen
Verzögerung behaft. Diese Verzögerung muss daher
immer in die Belastung der Brennstoffzelle 3 mit beispielsweise
einem entsprechenden Laststrom I, eingeplant werden. Da diese Verzögerung
jedoch stark von den einzelnen Betriebspunkten abhängig
ist, stellt dies ein gewisses Problem dar. Um die Brennstoffzelle 3 nicht
unnötig zu belasten, und gegebenenfalls zu hohe die Brennstoffzelle 3 schädigende
Ströme aus der Brennstoffzelle 3 zu ziehen, muss
eine entsprechenden Sicherheit eingeplant werden, sodass die Brennstoffzelle 3 typischerweise
nicht in ihrem Optimum betrieben wird. Dadurch wird aber Energie,
die eigentlich erzeugt werden könnte verschenkt. Dies gilt
umso mehr, als die Brennstoffzelle 3 mit einem dynamischen
Leistungsprofil betrieben wird. Ein weiteres Problem stellt außerdem
die nur sehr schwer messbare Feuchte der Luft dar, welche jedoch
einen sehr starken Einfluss auf die Messung der Luftmasse und damit
auf die oben dargelegte Festlegung eines Laststroms I aus der Brennstoffzelle
hat.
-
Die
Erfindung nutzt dementsprechend nicht mehr die Luftmasse bzw. den
Luftmassenstrom ṁ
L zur Einstellung
eines entsprechenden Laststroms I der Brennstoffzelle
3,
sondern den eigentlichen Sauerstoffverbrauch im Kathodenbereich
4 der
Brennstoffzelle
3. Der Sauerstoffverbrauch, oder wenn man
von einer konstanten Sauerstoffkonzentration der Luft im Eingangsbereich
des Kathodenbereichs
4 ausgeht, der Restsauerstoffgehalt
im Bereich des Sensors
12 erlaubt es die Luftstöchiometrie
nach dem Kathodenbereich exakt zu ermitteln. Hierbei gilt folgendes:
- kin,O2
- Sauerstoffkonzentration
in der Zuluft
- kin,N2
- Stickstoffkonzentration
in der Zuluft, = 1 – kin,O2
- kout,O2
- Sauerstoffkonzentration
in der Abluft
-
Dabei
geht man in dem hier dargelegten Beispiel davon aus, dass lediglich
der Restsauerstoffkonzentrationssensor 12 vorhanden ist,
und dass die Eingangseitige Sauerstoffkonzentration stets bei ca.
21% liegt, also ein Sauerstoffpartialdruck von pO2 =
212 mbar vorliegt. Bei den typischen oben bereits genannten Luftstöchiometrien
von λ = 1,1 bis λ = 2,5 ergeben sich entsprechende
Restsauerstoffkonzentrationen im Bereich des Sensors 12 von
2,6% bis 15% (pO2 = 0,026 bis 0,151). Da
die Sauerstoffkonzentration beziehungsweise der Sauerstoffpartialdruck
unabhängig von der Luftfeuchtigkeit ist, besitzt das erfindungsgemäße
Verfahren das Potential unabhängig von der stark wechselnden
Luftfeuchtigkeit in der Zuluft zu sein. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass eine aus der Sauerstoffkonzentration der Abluft abgeleitete
Belastung der Brennstoffzelle 3 der Vorsorgung der Brennstoffzelle 3 mit
ihren Medien stets nacheilt, da im Gegensatz zur Messung der Luftmasse
die Messung der Restsauerstoffkonzentration im Bereich des Sensors 12 nach
dem Kathodenbereich 4 der Brennstoffzelle 3 erfolgt.
Eine entsprechende Anpassung der Belastung der Brennstoffzelle an
diesen Wert oder einer auf diesem Wert basierender Differenz zur
Eingangssauerstoffkonzentration, und damit dem eigentlichen Sauerstoffverbrauch,
ist also nicht mit den Zeitkonstanten der Medienförderung
behaftet.
-
In 2 ist
nun ein solcher Belastungsregelkreis 18 entsprechend dargestellt.
In dem Bereich des Sauerstoffkonzentrationssensors 12 nach
dem Kathodenbereich 4 der Brennstoffzelle 3 wird
die Sauerstoffkonzentration beziehungsweise der Sauerstoffpartialdruck
pO2 erfasst. Außerdem wird dem
Belastungsregelkreis 18 anhand einer vorgegebenen Betriebsstrategie
des Brennstoffzellensystems 2 aus der strategische passenden
Luftstöchiometrie λ eine Sauerstoffsollkonzentration
pO2-soll vorgegeben. Über einen
Belastungsregler 19 wird nun wie durch die Box 20 symbolisierte
Belastung der Brennstoffzelle 3 entsprechend geregelt,
sodass der gemessene Sauerstoffpartialdruck pO2,
welcher der Restsauerstoffkonzentration im Bereich des Sensors 12 entspricht,
auf den durch die Betriebsstrategie vorgegebenen Wert pO2-soll eingeregelt
wird. Ist ein Sauerstoffkonzentrationswert der Eingangsluft ebenfalls
gemessen, so fließt dieser in die Berechnung des λ gemäß der
oben dargelegten Formel ein, so dass der vorgegebenen Sollwert der
Restsauerstoffkonzentration pO2-soll durch
diesen Wert entsprechend angepasst wird. Häufig kann jedoch
auf einen derartigen Sensor 13 wie bereits mehrfach erwähnt,
verzichtet werden, indem die Eingangskonzentration des Sauerstoffs
bei konstanten ca. 21% Prozent angenommen wird.
-
Die
Belastung der Brennstoffzelle 3 selbst, welche hier durch
die Box 20 symbolisiert wird, kann beispielsweise dadurch
erfolgen, dass der Laststrom I aus der Brennstoffzelle 3 entsprechend
erhöht wird, oder, dass alternativ oder ergänzend
die Spannung entsprechend abgesenkt wird. Dies kann beispielsweise
durch eine Anpassung von Widerständen oder einen entsprechenden
DC/DC-Wandler erfolgen. Auch wäre es denkbar, bei einer
pulsierenden Ansteuerung die Belastung der Brennstoffzelle 3 durch
eine Veränderung des Puls-Weiten-Verhältnisses
der Belastung 20 beziehungsweise eines mit der Belastung 20 korrespondierenden Werts
entsprechend anzupassen. Außerdem wäre es auch
denkbar, dass die Lastverhältnisse entsprechend eingeregelt
werden (z. B. durch die Erhöhung eines Antriebsmoments).
-
Der
Belastungsregelkreis 18, welcher theoretisch auch als Steuerung
ausgebildet sein kann, hat als Regelkreis den Vorteil, dass er sehr
schnell und sehr exakt die Belastung 20 der Brennstoffzelle 3 regeln
kann. Die Regelung der Belastung 20 ist dabei unabhängig
von den Zeitkonstanten mechanischer Bauteile oder geförderter
Medienströme. Sie ist lediglich durch die Abtastrate des
Sauerstoffkonzentrationssensors 12 begrenzt, sodass hier
sehr schnell und effizient reagiert werden kann, und so die in der
Brennstoffzelle 3 vorliegenden Medien optimal ausgenutzt
werden können. Die Regelung der geforderten Leistung Pist der Brennstoffzelle 3 erfolgt
parallel – oder eigentlich übergeordnet (wobei
die Regelung rein regelungstechnisch gesehen einen „unterlagerten” Regler
im Sinne einer Kaskadenregelung darstellt) hierzu – über
den bereits ausführlich beschriebenen Aufbau der Leistungsregelung 15,
welche versucht die für die jeweils benötigte
Leistung geforderten Medien schnellstmöglich bereitzustellen.
Dieser Regelkreis 15 wird systembedingt deutlich langsamer sein,
da er mit entsprechenden mechanischen Systemen behaftet ist, welche
Medienströme bewegen, und welche entsprechende Trägheiten
zu überwinden haben. Daher wird dieser Regelkreis als „überlagerter” Regler
einer Kaskadenregelung konzipiert. Der Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird also so aussehen, dass die Medien über
den an sich bekannten Bereich der Leistungsregelung 15 schnellstmöglich
und bestmöglich bereitgestellt werden. Die erfindungsgemäße
Belastungsregelung 18 sorgt dann dafür, dass zu
jedem Zeitpunkt die zur Verfügung stehenden Medien optimal
genutzt werden, um zu jedem Zeitpunkt die Brennstoffzelle 3 mit
der maximal möglichen Belastung 20 zu belasten
ohne diese zu überlasten.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102007049081
A1 [0002]
- - DE 2005018070 A1 [0003]