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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für
ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine
solche Antriebseinheit verfügt über zwei separate
Elektromotoren und wird demgemäß üblicherweise
als Doppelmotorantrieb bezeichnet. Jeweils einer der Elektromotoren
treibt eine Antriebswelle an, die wiederum über mindestens
eine Getriebestufe mit einer Abtriebswelle in Wirkkontakt steht. Die
Abtriebswellen sind jeweils mit einem Rad eines Kraftfahrzeugs verbunden,
um diese mit einem vorgegeben Drehmoment anzutreiben. Dabei liegen sich
die unmittelbar von den Elektromotoren angetriebenen Antriebswellen
im Allgemeinen koaxial gegenüber und die von den Antriebswellen über
die mindestens eine Getriebestufe bzw. jeweils mindestens eine Zahnradpaarung
angetriebenen Abtriebswellen verlaufen parallel zu den Antriebswellen.
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Vorrangiges
Ziel solcher Antriebe ist die Bauraum sparende Unterbringung zwei
separat voneinander steuerbarer Elektromotoren, über die
die zwei Abtriebswellen mit unterschiedlicher Drehzahl betrieben
werden können.
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Eine
solche Antriebseinheit ist zum Beispiel der
JP 2306828 A zu entnehmen.
Diese beschreibt unter anderem eine Antriebseinheit mit zwei Elektromotoren,
zwei von diesen Elektromotoren jeweils unmittelbar angetriebene
Antriebswellen und zwei Abtriebswellen, wobei jeweils eine Abtriebswelle über eine
Stirnradstufe mit einer zugeordneten Antriebswelle in Wirkkontakt
steht und über diese um ihre Längsachse gedreht
wird. Die Antriebswellen und Abtriebswellen verlaufen parallel zueinander
und sind jeweils voneinander räumlich getrennt. Dementsprechend
sind die Antriebswellen als auch die Abtriebswellen jeweils unabhängig
voneinander gelagert.
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Jeder
Elektromotor der
JP
2306828 A kann unabhängig von dem anderen Elektromotor
eine ihm zugeordnete Abtriebswelle antreiben und derart an ihr ein
bestimmtes Drehmoment zur Verfügung stellen. So kann über
entsprechende Steuerung der beiden Elektromotoren eine zueinander
unterschiedliche Drehzahl der beiden Abtriebswellen realisiert werden,
die besonders hinsichtlich einer Kurvenfahrt des Kraftfahrzeuges
von Vorteil ist, bei der die kurveninneren Räder des Kraftfahrzeuges
langsamer drehen als die kurvenäußeren Räder
des Kraftfahrzeuges. Eine derartige an die Fahrersituation angepasste
Drehzahlregulierung wird bei aktuell auf dem Markt befindlichen
Antriebskonzepten für Kraftfahrzeuge vornehmlich noch über
ein Differentialgetriebe realisiert. Alternative Konzepte sehen
einzelne Elektromotoren direkt als Radnabenantriebe unmittelbar
an einem anzutreibenden Rad vor.
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Die
in der
JP 2306828 A beschriebene
Antriebseinheit ist in soweit nachteilig, da hier bei größeren
Drehzahlen auftretende Lagerkräfte in den Antriebs- bzw.
Abtriebswellen über separate und entsprechend dimensionierte
Lager aufgenommen werden müssen. Ebenso sind der Schaffung
einer kompakten Antriebseinheit enge Grenzen gesetzt, da die beiden
Abtriebswellen und die beiden Antriebswellen jeweils vollständig
voneinander mechanisch entkoppelt untergebracht werden müssen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten
Nachteile zu überwinden und eine kompakte Antriebseinheit
bereitzustellen, die insbesondere hinsichtlich der auftretenden
Lagerkräfte in den unmittelbar von den Elektromotoren angetriebenen
Antriebswellen und in den Abtriebswellen optimiert ist.
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Diese
Aufgabe wird mit der Antriebseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Demnach
ist eine Antriebseinheit zum Antrieb mindestens zweier Räder
eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, die zwei Elektromotoren, mindestens zwei
längserstreckte und mit je einem Rad zu koppelnde Abtriebswellen
und mindestens zwei Zahnradpaarungen aufweist. Die Elektromotoren
treiben jeweils eine der Antriebswellen an, denen jeweils eine der
Abtriebswellen zugeordnet ist. Einer, jeweils zur Abgabe eines Drehmomentes
vorgesehenen Abtriebswelle und einer zugehörigen Antriebswelle
ist weiterhin eine Zahnradpaarung zugeordnet, so dass jede Abtriebswelle
jeweils über eine Zahnradpaarung mit der zugehörigen
Antriebswelle eines Elektromotors in Wirkverbindung steht, um um
ihre Längsachse gedreht zu werden. Erfindungsgemäß sind
die beiden Antriebswellen derart zueinander angeordnet, dass sich
die beiden Antriebswellen wenigstens bei Drehung der einen Antriebswelle
und bei gleichzeitiger Drehung der anderen Antriebswelle axial gegeneinander
abstützen.
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Es
wird mit anderen Worten eine Antriebseinheit bereitgestellt, bei
der sich die beiden, jeweils von einem zugeordneten Elektromotor
unmittelbar angetriebene Antriebswellen gegeneinander entlang ihrer
jeweiligen Längserstreckungsrichtung abstützen.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung können die beiden Antriebswellen
darüber hinaus bei den durch die Elektromotoren verursachten
Drehungen um ihre Längsachsen zueinander unterschiedliche
Drehzahlen aufweisen.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die jeweils von einem zugeordneten Elektromotor unmittelbar angetriebenen
Antriebswellen in zueinander gleichläufige Drehrichtungen von
ihren Elektromotoren um ihre Längsachsen gedreht werden
können. In einer alternativen Ausführung ist vorgesehen,
dass die beiden Antriebswellen zueinander gleichläufig
gedreht werden können. Auch die den Antriebswellen zugehörigen
Abtriebswellen können zueinander gleichläufige
oder zueinander gegenläufige Drehrichtungen aufweisen.
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In
jedem Fall sind erfindungsgemäß die beiden Antriebswellen
derart zueinander angeordnet, dass sich die beiden Antriebswellen
wenigstens bei Drehung der einen Antriebswelle in eine erste Drehrichtung
und bei gleichzeitiger Drehung der anderen Antriebswelle in eine
zweite Drehrichtung axial gegeneinander abstützen, unabhängig
davon, ob die erste Drehrichtung zur zweiten Drehrichtungen gleichläufig
oder gegenläufig ist.
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Es
wird mit anderen Worten eine Antriebseinheit bereitgestellt, bei
der sich die beiden, jeweils von einem zugeordneten Elektromotor
unmittelbar angetriebene Antriebswellen gegeneinander entlang ihrer
jeweiligen Längserstreckungsrichtung abstützen,
selbst wenn die beiden Antriebswellen mit zueinander unterschiedlicher
Drehzahl und/oder zueinander gegenläufiger Drehrichtungen
von ihren Elektromotoren um ihre Längsachsen gedreht werden.
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Bei
erfindungsgemäßer Gestaltung der Antriebseinheit
ist zumindest ein durch die Elektromotoren und die beiden Antriebswellen
sowie die damit verbundenen Zahnräder gebildeter Antriebskern
der Antriebseinheit auf engstem Raum unterzubringen. Aufgrund der
axialen Abstützung der beiden Antriebswellen gegeneinander
können axiale Lager kleiner dimensioniert oder ausgespart
werden, die ansonsten die entsprechenden axialen, in den beiden
Antriebswellen auftretenden und in Richtung der anderen Antriebswelle
wirkenden Kräfte bzw. Kraftkomponenten aufnehmen müssten.
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Eine
erfindungsgemäße Antriebseinheit kann basierend
auf dem dargestellten Wirkprinzip als Antrieb eines Elektrofahrzeugs
eingesetzt werden, der durch die gegenseitige Abstützung
der Antriebswellen extrem kompakt ausgelegt werden kann. Hierfür
wird die erfindungsgemäße Antriebseinheit vorzugsweise
mittig zwischen den Antriebsrädern des Kraftfahrzeugs positioniert
und treibt mit einer Abtriebswelle jeweils ein Antriebsrad an. Gegebenenfalls
kann noch eine Gelenkwelle, insbesondere eine Kardanwelle, Gleichlaufwelle
oder Doppelgelenkwelle, zwischen der Abtriebswelle und dem zugeordneten
Rad des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein, um auch größere
Drehmomente auf die sich (z. B. infolge von Straßenunebeneinheiten)
relativ zu der fahrzeugfesten Antriebseinheit bewegenden und/oder versetzt
angeordneten Räder zu übertragen.
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Die
erfindungsgemäße Antriebseinheit kann sowohl als
einziger Antrieb eines Kraftfahrzeugs oder als (zuschaltbarer) Hilfsantrieb
eingesetzt werden. Auch kann vorgesehen sein, dass eine Abtriebswelle mehr
als ein Rad des Kraftfahrzeugs antreibt.
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Eine
axiale Abstützung der beiden Antriebswellen im Betrieb
der Antriebseinheit wird in einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung über eine Paarung schräg
verzahnter Zahnräder erreicht, wobei eine Abtriebswelle
jeweils über eine Paarung von mindestens zwei schräg
verzahnten Zahnrädern mit der zugeordneten Antriebswelle
eines Elektromotors in Wirkverbindung steht. Über die Schrägverzahnung
der im Betrieb in die erste und zweite Drehrichtung angetriebenen
Zahnräder werden in die Antriebswellen Axialkräfte
entlang ihrer Längsachse eingeleitet. Über die
erfindungsgemäße axiale Abstützung der
beiden Antriebswellen gegeneinander können diese Axialkräfte
von einer Antriebswelle jeweils in die andere Antriebswelle eingeleitet
werden und zumindest teilweise einander entgegenwirken, so dass
die resultierenden, von unter Umständen vorgesehenen (Axial-)Lagern
aufzunehmenden Kräfte reduziert werden oder sogar null
sind. So lässt sich über eine symmetrische Ausbildung
der Antriebseinheit ein Kraftausgleich schaffen, bei dem die aufgrund
der Schrägverzahnung in den Zahnrädern der beiden
Antriebswellen und auf die beiden Antriebswellen wirkenden Axialkräfte
einander direkt entgegenwirken.
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In
einer Ausführungsform stützen sich die beiden
Antriebswellen über ihre einander gegenüberliegenden
Stirnseiten axial gegeneinander ab. Mit anderen Worten die Enden
der beiden Antriebswellen sind zur Abstützung einander
zugewandt. Selbstverständlich ist alternativ auch eine
Abstützung außerhalb der Stirnseiten der beiden
Antriebswellen möglich, bei dem beispielsweise explizit
hierfür vorgesehene Stützbereiche der beiden Antriebswellen
an deren Umfang bzw. entlang deren Mantelflächen an einander
liegen.
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Es
wird aber bevorzugt, dass sich derartige Stützbereiche
für die axiale Abstützung der beiden Antriebswellen
an den einander gegenüberliegenden Stirnseiten der Antriebswellen
befinden, um die Antriebseinheit möglichst kompakt halten
zu können und die axiale Abstützung in konstruktiv
relativ einfacher Weise herzustellen.
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Für
ein unmittelbares Anliegen der Antriebswellen aneinander und gleichzeitiger
Bereitstellung der Möglichkeit, dass sich die beiden Antriebswellen mit
zueinander unterschiedlicher Drehzahl drehen können, müssen
die aneinander anliegenden Stützbereiche der Antriebswellen
relativ hochwertig bearbeitet sein oder sie können mit
einem entsprechenden reibungsmindernden Schichtmaterial versehen sein,
um die Reibung zwischen den beiden rotierenden Antriebswellen möglichst
gering zu halten.
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Eine
hierzu deutlich kostengünstigere Variante der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen den beiden
Antriebswellen ein Fluid angeordnet ist, über das sich die
beiden Antriebswellen axial gegeneinander abstützen. Hierbei
wird unter einem Fluid sowohl ein (teilweise) gasförmiges
als auch (teilweise) flüssiges Medium verstanden. Über
das zwischen den beiden Antriebswellen befindliche Fluid wird somit
ein Gleitfilm zur Verfügung gestellt, der zwar einerseits
eine axiale Abstützung der Antriebswellen gegeneinander gestattet,
aber andererseits gleichzeitig eine Relativdrehung, d. h. eine Drehung
mit zwei zueinander unterschiedlichen Drehzahlen der beiden rotierenden Antriebswellen,
reibungsmindernd bzw. nahezu reibungsfrei gestattet.
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Anstelle
oder ergänzend zu einem Fluid kann zwischen den beiden
Antriebswellen der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
ein Stützelement vorgesehen sein, relativ zu dem wenigstens
eine der beiden Antriebswellen drehbar ist. Ein derartiges Stützelement
gestattet als zwischen den beiden Antriebswellen befindliches Bauteil
eine axiale Kraftübertragung zwischen den beiden Antriebswellen.
Aufgrund der Tatsache, dass das Stützelement maximal mit
einer der beiden Antriebswellen drehfest verbunden ist, bleiben
die beiden Antriebswellen mit zueinander unterschiedlichen Drehzahlen
rotierbar und leiten dementsprechend keine radialen Kräfte
von einer Antriebswelle an die andere Antriebswelle über
das Stützelement weiter.
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In
einer Ausführungsvariante ist das Stützelement
zwischen den beiden Antriebswellen derart angeordnet, dass die beiden
Antriebswellen jeweils relativ zu dem Stützelement drehbar
sind und nur axiale Kräfte über das Stützelement
von beiden Antriebswellen übertragen werden können.
Mit anderen Worten keine der beiden Antriebswellen ist drehfest mit
dem zwischen ihnen angeordneten Stützelement verbunden.
Vielmehr wäre es in einer solchen Ausführungsvariante
denkbar, dass die beiden Antriebswellen jeweils nur mit ihren Stirnseiten
in einer ihnen zugeordneten Aufnahme des Stützelements
anliegen, um eine axiale Abstützung gegeneinander zu realisieren.
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Alternativ
oder ergänzend kann es selbstverständlich auch
bei der Verwendung eines Stützelements vorgesehen sein,
dass sich zwischen dem Stützelement und einem Stützbereich
der jeweiligen Antriebswelle ein Fluid befindet, um eine eventuell auftretende
Reibung zwischen dem Stützelement und einer Antriebswelle
bzw. beiden Antriebswellen zu verringern.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung unmittelbar aneinander anliegender
Antriebswellen oder aneinander anliegender Abschnitte eines Stützelements
und einer relativ zu dem Stützelement drehbaren Antriebswelle
lassen sich über eine so genannte Kugel-Pfannen-Paarung
realisieren. Bei einer derartigen Kugel-Pfannen-Paarung greift ein
gewölbter Abschnitt eines der beiden aneinander anliegenden Bauteile
(erste Antriebswelle und zweite Antriebswelle oder Antriebswelle
und Stützelement) in eine vorzugsweise zu der Wölbung
komplementäre Aufnahme des anderen Bauteils ein. Während
dementsprechend der gewölbte Abschnitt des einen Bauteils
als „Kugel” in Richtung des anderen Bauteils hervorsteht,
ist die Aufnahme des anderen Bauteils als „Pfanne” eine
nach innen, d. h. von dem mit der Wölbung versehenden Bauteils
weg, gewölbte, beispielsweise napfförmige Aussparung.
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Über
eine derartige Kugel-Pfannen-Paarung ist in relativ einfacher konstruktiver
Weise eine axiale Kraftübertragung zwischen zwei einander
anliegender Antriebswellen oder einer in einem Stützelement anliegenden
Antriebswelle über das Stützelement in die andere
Antriebswelle möglich. Hierfür weist beispielsweise
eine Antriebswelle an ihrer Stirnseite einen gewölbten,
in Längserstreckungsrichtung der Antriebswelle vorstehenden
Abschnitt auf, der in eine dafür vorgesehene Pfanne bzw.
Aussparung der anderen Antriebswelle oder des Stützelements
eingreift. Über die Anlage des gewölbten Abschnitts
an einer hierzu komplementären gekrümmten Anlagefläche
als Negativform zu der Oberfläche des gewölbten
Abschnitts innerhalb der Aussparung sind dann wenigstens in Längserstreckungsrichtung
auftretende (axiale) Kräfte übertragbar. Die in
einer derart definierten Kugel-Pfannen-Paarung aneinander anliegenden
Bauteile können vergleichsweise frei relativ, z. B. auch
mit einem Achs- oder Winkelversatz, zueinander angeordnet werden
und gestatten auch bei unterschiedlichen Drehrichtungen und/oder
-geschwindigkeiten der beiden Bauteile eine definierte Kraftübertragung
und damit axiale Abstützung der beiden Bauteile gegeneinander.
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In
einer Ausgestaltung wird mittels wenigstens eines gewölbten
Abschnitts einer Antriebswelle oder des Stützelements und
einer hierzu komplementär gekrümmten Anlagefläche
der anderen Antriebswelle oder des Stützelementes als Negativform zu
der Oberfläche des gewölbten Abschnitts eine Kugel-Pfannen-Paarung
derart gebildet, dass durch die Anlage des gewölbten Abschnitts
an die gekrümmte Anlagefläche bei axialer Abstützung
der beiden Bauteile gegeneinander eine Zentrierung des gewölbten Abschnitts
bezüglich eines gedachten Krümmungszentrums der
Oberfläche des gewölbten Abschnittes, insbesondere
einer Lagermittelstelle, erfolgt.
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Wie
eingangs bereits dargelegt, wird die axiale Abstützung
der antreibenden Antriebswellen gegeneinander in einem besonders
bevorzugten Ausführungsbeispiel durch die Paarung schräg
verzahnter Zahnräder erreicht. So bedingen schräg
verzahnte Zahnräder bekanntermaßen beim Kämmen
mit ihnen in Eingriff stehender ebenfalls schräg verzahnter Zahnräder
nicht nur eine radiale, sondern auch eine axiale Kraftkomponente)
in den mit einander kämmenden Zahnrädern beziehungsweise
in den die Zahnräder tragenden Wellen. Diese radialen und
axialen Kräfte müssen dann üblicherweise über
entsprechend ausgelegte Lager, zum Beispiel Wälzlager,
aufgenommen werden.
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Aus
dem allgemeinen Stand der Technik ist bereits das so genannte Prinzip
des Kraftausgleichs bekannt, bei dem zum gegenseitigen Aufheben
derartiger axialer Kräfte eine so genannte Doppelschrägverzahnung
vorgeschlagen wird. Hierbei wird über eine symmetrische
Anordnung zweier Paare von miteinander kämmenden schrägverzahnten Zahnrädern,
also zusammen vier Zahnrädern, erreicht, dass die axialen,
in den zwei die Zahnräder tragenden Wellen einander entgegenwirken
und sich vollständig aufheben. Hierfür weist eine
erste Welle zwei zueinander symmetrische schrägverzahnte Zahnräder
auf, während eine zu der ersten Welle parallel verlaufende
zweite Welle die zwei weiteren, ebenfalls zu einander symmetrischen
schrägverzahnten Zahnräder trägt. Symmetrisch
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Zahnräder einer jeden
Welle zu einer senkrecht zu der Längsachse der Wellen verlaufenden
Symmetrieachse spiegelsymmetrisch sind.
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Kämmen
nun die Zahnräder der ersten Welle mit den Zahnrädern
der zweiten Welle, werden in der ersten und der zweiten Welle über
die Paarung der schrägverzahnten Zahnräder erzeugten
Axialkräfte in jeder Welle aufgehoben. Eine derartige Anordnung von
Zahnrädern auf zwei zu einander parallel verlaufender Wellen
ist auch als „Pfeilverzahnung” bekannt.
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Bei
diesen bekannten Anordnungen ist jedoch zwingend erforderlich, dass
ausschließlich eine Antriebswelle als erste Welle und eine
dazu parallel verlaufende Abtriebswelle als zweite Welle eingesetzt
werden. Dem gegenüber soll mit der vorliegenden erfindungsgemäßen
Antriebseinheit in kompakter Weise die Möglichkeit bereitgestellt
werden, an mindestens zwei Abtriebswellen zwei Drehmomente abzugreifen,
die jeweils von einem mit einer Antriebswelle gekoppelten Elektromotor
verursacht werden und hinsichtlich Betrag und Richtung voneinander verschieden
sein können.
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Es
ist daher im Rahmen der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
denkbar, dass die beiden jeweils einer Antriebswelle zugeordneten
Zahnräder nicht identisch zu einander und ebenso wenig
symmetrisch zu einander ausgebildet sind. So könnte an einer
ersten Antriebswelle ein erstes Antriebszahnrad vorgesehen sein,
dass eine erste Anzahl von Zähnen aufweist und eine linkssteigende
Außenverzahnung definiert, während eine zweite
Antriebswelle ein zweites Antriebszahnrad aufweist, dass eine von der
ersten Anzahl des ersten Zahnrades unterschiedliche zweite Anzahl
von Zähnen aufweist und dessen Außenverzahnung
ebenfalls linkssteigend ausgebildet ist. Diese beiden Antriebszahnräder
kämmen jeweils mit einem Abtriebszahnrad, das einer der
beiden Abtriebswellen zugeordnet ist. Da beide Antriebszahnräder
eine linkssteigende Verzahnung aufweisen, sind die mit ihnen kämmenden
Abtriebszahnräder dementsprechend jeweils mit einer rechtssteigenden
Außenverzahnung versehen.
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Dreht
nun die erste Antriebswelle und das damit verbundene erste Antriebszahnrad
in eine erste Drehrichtung und die zweite Antriebswelle mit dem zweiten
Zahnrad in eine zu der ersten Drehrichtung gegenläufige
zweite Drehrichtung, stützen sich die beiden Antriebswellen
erfindungsgemäß axial gegeneinander ab, sofern
die beiden Drehungen der ersten und zweiten Antriebswelle jeweils
axiale Kräfte in einer Antriebswelle erzeugen, die in Richtung der
anderen Antriebswelle weisen. Eine vollständige Aufhebung
derartiger, einander entgegenwirkender axialen Kräfte in
den beiden Antriebswellen wird in diesem Ausführungsbeispiel
dann beispielsweise darüber erreicht, dass die beiden Antriebswellen
koaxial zu einander liegen und über die an der ersten (oder
zweiten) Antriebswelle anliegende Drehzahl eine Axialkraft erzeugt,
die vom Betrag der Axialkraft entspricht, die in der zweiten (beziehungsweise
ersten) Antriebswelle über deren zugeordnete Zahnradpaarung
erzeugt wird.
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Das
oben geschilderte Ausführungsbeispiel, bei dem die axiale
Abstützung der beiden Antriebswellen gegeneinander nur
bei der Drehung der beiden Antriebswellen in jeweils unterschiedliche
Drehrichtungen realisiert wird, kann gerade bei einer Antriebseinheit
von Vorteil sein, in der durch die gegenläufige Drehung
zweier sich gegenüberliegender Räder eine Drehung
des Kraftfahrzeugs auf engstem Raum erfolgen soll und die dabei
entstehenden resultierenden Axialkräfte entlang der Längsachsen
der Antriebswellen möglichst gering sein sollen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit erfolgt die axiale Abstützung der beiden
Antriebswellen gegeneinander gerade dann, wenn die beiden Antriebswellen
zu Drehungen in eine übereinstimmende Drehrichtung von
den Elektromotoren angetrieben werden. Mit anderen Worten sind dann
die Paarungen der schrägverzahnten Zahnräder der
Antriebswellen und Abtriebswellen derart ausgebildet, dass sich
bei der Drehung der einen Antriebswelle in eine erste Drehrichtung
und bei gleichzeitiger Drehung der anderen Antriebswelle in eine
zweite, zu der ersten Drehrichtung übereinstimmende Drehrichtung
die über die Zahnräder in den beiden gegeneinander
abgestützten Antriebswellen entstehenden Axialkräfte
einander entgegenwirken.
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Über
eine (spiegel)symmetrische Ausbildung der jeweiligen schrägverzahnten
Zahnräder ist in einer darauf basierenden Weiterbildung
dann ebenfalls ein vollständiger Ausgleich der entstehenden
Axialkräfte bei Drehung in die übereinstimmende
Drehrichtung gegeben.
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Dies
würde folglich beispielsweise bedeuten, dass ein Antriebszahnrad
der ersten Antriebswelle und ein Abtriebszahnrad der zweiten Abtriebswelle jeweils
mit einer rechtssteigenden Verzahnung versehen sind, während
die damit kämmenden schrägverzahnten Zahnräder – ein
Antriebszahnrad für die zweite Antriebswelle und ein Abtriebszahnrad
für die erste Abtriebswelle – jeweils mit einer
rechtssteigenden Außenverzahnung versehen sind.
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Eine
solche Antriebseinheit ist somit derart ausgebildet und die Zahnradpaarungen
in ihr sind derart ausgelegt, dass sich bei einer Geradeausfahrt des
Kraftfahrzeugs in den Antriebswellen entstehende Axialkräfte
und in den mit den Antriebszahnrädern der Antriebswellen
kämmenden Abtriebszahnrädern entstehende Axialkräfte
jeweils gegenseitig neutralisieren. Bei einer Rückwärtsfahrt
demgegenüber weisen die Axialkräfte in den Antriebswellen
in voneinander entgegengesetzte Richtungen, so dass diese über
entsprechende Axiallager aufgenommen werden. Hierzu sind in einer
Ausführungsform Axiallager in der Antriebseinheit vorgesehen,
die so dimensioniert sind, dass sie die entsprechend in voneinander entgegengesetzte
Richtungen der Antriebswellen wirkenden Axialkräfte kompensieren.
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In
einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit hat es sich weiterhin als besonders vorteilhaft
herausgestellt, dass zwei Abtriebszahnräder der Antriebseinheit,
die jeweils einer Abtriebswelle zugeordnet sind und diese in Drehung
versetzen, auf einer gemeinsamen Lagerwelle gelagert sind.
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Um über
die beiden Abtriebszahnräder gegebenenfalls unterschiedliche
Drehmomente an die jeweils zugeordnete Abtriebswelle weiterzuleiten, sind
die Abtriebszahnräder auf der gemeinsamen Lagerwelle relativ
zu der Lagerwelle drehbar gelagert. Diese Lagerwelle verläuft
weiterhin vorzugsweise parallel zu zwei koaxial zueinander liegenden
Antriebswellen. Während also die beiden Antriebswellen
sich jeweils entlang einer gemeinsamen ersten Drehachse erstrecken,
erstreckt sich die Lagerwelle entlang einer zu der ersten Drehachse
parallelen zweiten Drehachse.
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In
einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
mit einer gemeinsamen Lagerwelle für zwei Abtriebszahnräder
können die Abtriebszahnräder weiterhin derart
ausgebildet und auf der Lagerwelle gelagert sein, dass wenigstens
bei einer Drehung eines Abtriebszahnrads in eine erste Drehrichtung
und gleichzeitiger Drehung des anderen Abtriebszahnrads in eine
zweit Drehrichtung auf die Abtriebszahnräder wirkende Axialkräfte
in die Lagerwelle eingeleitet werden. Dabei ist es zunächst
in Anlehnung an die bereits oben beschriebenen Ausführungsvarianten
unerheblich, ob die erste und die zweite Drehrichtung der Abtriebszahnräder übereinstimmen.
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Wesentlich
bleibt auch hier, dass aus dem Zusammenspiel der entsprechenden
Außenverzahnungen der beiden Abtriebszahnräder
und der beiden Antriebszahnräder und den jeweiligen Drehrichtungen,
bei denen eine axiale Abstützung der beiden Antriebswellen
gegeneinander erfolgen soll, die erzeugten, zueinander gegenläufigen
axialen Kräfte der Abtriebszahnräder in deren
gemeinsame Lagerwelle eingeleitet werden. Wirken folglich die axialen Kräfte
der beiden Antriebswellen aufeinander zu, weisen die sich aus den
Paarungen der schrägverzahnten Antriebs- und Abtriebszahnräder
ergebenden axialen Kräfte in den Abtriebszahnrädern
voneinander weg bzw. sind zu einander entgegengesetzt.
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Diese
zueinander gegenläufigen axialen Kräfte werden
in einem Ausführungsbeispiel von den Abtriebszahnrädern
jeweils über eine an der Lagerwelle fixierte Sicherungsscheibe
in die Lagerwelle übertragen. Hierfür wird jeweils
eine Sicherungsscheibe an den sich gegenüberliegenden Stirnseiten der
Lagerwelle axialfest, insbesondere drehfest, mit der Lagerwelle
verbunden. Die Sicherungsscheibe weist einen senkrecht vorspringenden
und somit die Stirnseite umgreifenden Randabschnitt auf, gegen den
ein Fortsatz des zugeordneten Abtriebszahnrads drückt,
um die auftretenden axialen Kräfte von dem Abtriebszahnrad
in die Lagerwelle einzuleiten.
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Anstelle
einer derartigen Sicherungsscheibe kann auch ein aus dem Stand der
Technik bekannter Sprengring eingesetzt werden. Sowohl mit einer
Sicherungsscheibe der oben beschriebenen Art als auch einem Sprengring
ist das zugeordnete Abtriebszahnrad axial auf der Lagerwelle festzulegen
und bleibt dennoch relativ zu der Lagerwelle drehbar.
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Zur Übertragung
einer über die Antriebswellen verursachten Drehung der
Abtriebszahnräder beziehungsweise eines Drehmoments von
den Abtriebszahnrädern auf die Abtriebswellen ist in einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit ein Übertragungsstück vorgesehen.
Ein solches Übertragungsstück ist sowohl mit einem
Abtriebszahnrad als auch mit einer zugeordneten Abtriebswelle verbunden.
Beispielsweise über Wälzlager oder Gleitlager
ist ein solches Übertragungsstück bevorzugt in
einen Gehäuse der Antriebseinheit drehbar gelagert und
abgestützt, um das Drehmoment von einem Abtriebszahnrad
an eine Abtriebswelle zu übertragen.
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Sind
die beiden Abtriebszahnräder auf einer gemeinsamen Lagerwelle
gelagert, ist jeweils im Bereich der Enden der Lagerwelle ein Übertragungsstück
vorgesehen und mit einem Abtriebszahnrad verbunden, so dass die
gegebenenfalls unterschiedlichen, an den Abtriebszahnrädern
anliegenden Drehmomente jeweils an die zugeordnete Abtriebswelle übertragen
werden. Dies kann insbesondere unter Einsatz wenigstens eines homokinetisches Gleichlaufgelenkes
erreicht werden.
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Um
die erfindungsgemäße Antriebseinheit möglichst
kompakt auszugestalten und ihre Montage vergleichsweise einfach
zu halten, wird es des Weiteren bevorzugt, dass sowohl die Antriebswellen
koaxial zueinander als auch die Abtriebswellen koaxial zueinander
liegen und die Abtriebswellen parallel zu den Antriebswellen verlaufen.
Darüber hinaus ist bei einer derartigen und symmetrischen
Anordnung der Zahnradstufen beziehungsweise der Zahnradpaare ein
vollständiger Kraftausgleich der axialen Kräfte möglich.
Die Antriebseinheit wird hierbei darüber hinaus besonders
bevorzugt mittig zu einer Antriebsachse angeordnet, die durch die
beiden von ihr angetrieben Räder des Kraftfahrzeugs definiert
ist.
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Je
nach Montageort und Bauraum für die erfindungsgemäße
Antriebseinheit kann es jedoch von Vorteil oder notwendig sein,
die Antriebs- oder Abtriebswellen in einem Winkel zueinander anzuordnen,
so dass ihre Drehachsen nicht miteinander übereinstimmen
(koaxial sind), sondern sich kreuzen. Auch bei einer derartigen
Anordnung kann noch eine axiale Abstützung der beiden Antriebswellen
gegeneinander beispielsweise über ein entsprechend ausgelegtes
Stützelement realisiert werden, um derart etwaige Axiallager
für die beiden Antriebswellen kleiner dimensionieren oder
vollständig aussparen zu können.
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In
diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass in der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit zwar bevorzugt schrägverzahnte (Stirn-)Zahnräder
verwendet werden, um ein Drehmoment von einer Antriebswelle an ein
Abtriebswelle zu übertragen, es jedoch im Rahmen der Erfindung auch
möglich ist, eine Schneckenradstufe zu verwenden. Hierbei
wären dementsprechend die Achsen einer Antriebswelle und
einer zugeordneten Abtriebswelle um 90° zueinander versetzt.
Auch hier treten über die Paarungen der ebenfalls schrägverzahnten Zahnräder
hohe axiale Kräfte auf, die über die erfindungsgemäße
axiale Abstützung der beiden Antriebswellen gegeneinander
zumindest in einer Drehrichtung wenigstens teilweise ausgeglichen
werden können. Darüber hinaus kann zur Drehmomentübertragung
zwischen einer Antriebswelle an eine Abtriebswelle in Ausgestaltungen
der Erfindung anstelle einer Schneckradstufe oder schrägverzahnter (Stirn-)-Zahnräder
auch ein Schraubrad oder ein Kegelrad, insbesondere mit Hypoidverzahnung,
oder ein Kronenrad vorgesehen sein.
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Wie
bereits mehrfach dargestellt, ist ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden
Erfindung, dass die beiden Antriebswellen bei Bedarf mit unterschiedlichen
Drehzahlen und/oder unterschiedlichen Drehrichtungen betrieben werden
können. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass über
eine elektronische Steuerungseinheit die Drehzahlen und/oder Drehrichtungen
der beiden Antriebswellen aufeinander abgestimmt sind. Als Asynchron-
oder Synchronmotoren ausgebildete elektronische Elektromotoren gestatten
eine derartige Abstimmung der Drehzahlen und/oder Drehrichtungen
der beiden Antriebswellen, indem diese über von der elektronischen
Steuerungseinheit generierte Steuerungssignale gemäß der
aktuell benötigten Drehmomente an den Abtriebswellen gesteuert
werden. Über in der Steuerungseinheit hinterlegte Kennfelder
für die beiden Elektromotoren können diese für
vordefinierte Fahrsituationen der Antriebseinheit gezielt angesteuert
sein. Derartige Kennfelder können beispielsweise spezifische
Ansteuerung der Elektromotoren für die Kurvenfahrt vorsehen,
so dass einer der Elektromotoren herunter geregelt wird, um dem
kurveninneren Rad eine geringere Drehzahl aufzuprägen.
Auf diese Weise kann mit der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit eine Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs unterstützt werden
und stabilisierend auf das Fahrverhalten eingewirkt werden.
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Generell
können die Fahreigenschaften des Kraftfahrzeugs, insbesondere
eine beliebig regelbare Sperrwirkung der Antriebsräder über
die Steuerung der beiden Elektromotoren eingestellt werden, da diese
trotz der gegenseitig axialen Abstützung der Antriebswellen
gegeneinander unterschiedlich Drehmomente an den mit den Abtriebswellen
verbundenen Rädern bereitstellt. Damit sind durch die Ansteuerung
der beiden Elektromotoren der Antriebseinheit eine komfortablere
Kurvenfahrt ohne Servolenkung und/oder die Kompensation fahrdynamischer
Einflüsse, wie Seitenwind, Schlechtweg-Einflüsse
oder unterschiedlicher Grip auf der befahrenen Straße,
möglich.
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Alternativ
oder ergänzend zu einer derartigen elektronischen Abstimmung
des Antriebsverhaltens der beiden voneinander unabhängig
drehbaren Antriebswellen weist eine Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Antriebseinheit eine schaltbare Kupplungseinheit
auf, über die die beiden Antriebswellen drehfest aneinander
gekoppelt werden können.
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So
kann es sinnvoll sein, für spezifische Anwendungsfälle
oder Gebrauchssituationen eine mechanische Kopplung zwischen den
beiden Antriebswellen vorzuhalten und auf diese Weise die erfindungsgemäß relativ
zueinander drehbaren Antriebswellen zumindest für eine
begrenzte Zeit miteinander drehfest zu verbinden.
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Dies
kann insbesondere bei Ausfall eines Elektromotors von Bedeutung
sein, bei dem dann über die schaltbare Kupplungseinheit
eine drehfeste Kopplung der von dem noch funktionierenden Elektromotor
angetrieben Antriebswelle mit der nicht mehr bestimmungsgemäß angetriebenen
anderen Antriebswelle erfolgt. Der von dem anderen, ausgefallenen
Elektromotor angetriebene Antriebsstrang wird dementsprechend von
dem noch funktionstüchtigen Elektromotor mitgeschleppt. Über
die schaltbare Kupplungseinheit ist damit ein Notbetriebs der Antriebseinheit
möglich und die Ausfallsicherheit kann erhöht
werden.
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Eine
Antriebseinheit mit einer schaltbaren Kupplungseinheit ist bevorzugt
dazu eingerichtet, dass das Umschalten auf einen Betriebszustand,
in dem die beiden Antriebswellen über die Kupplungseinheit
miteinander verbunden sind, ohne Stopp des Kraftfahrzeugs erfolgen
kann.
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Bei
der schaltbaren Kupplungseinheit kann es sich um eine selbsttätige,
elektrische oder manuell zuschaltbare Kupplung handeln. Demzufolge
kann die Kupplungseinheit die beiden Antriebswellen drehfest miteinander
koppeln, wenn z. B. eine einen festgelegten Schwellenwert übersteigende
Drehzahldifferenz zwischen den beiden Antriebswellen überschritten
wird. Eine derartige ungewollte Drehzahldifferenz führt
dann zur Kopplung der beiden Antriebswellen über die schaltbare
Kupplungseinheit, die auf ein automatisch generiertes Signal hin
elektrisch aktiviert wird oder aufgrund der entstehenden Fliehkräfte
selbsttätig zuschaltet.
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Bei
dem Übersteigen eines Schwellenwertes für die
Differenz der gemessenen Drehzahlen der beiden Antriebswellen kann
alternativ oder ergänzend vorgesehen sein, dass infolge
dieses Überschreitens einer der beiden Elektromotoren von
einer die gemessenen Drehzahlwerte bewertende Steuerungseinheit
herunter geregelt wird.
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Eine
schaltbare Kupplungseinheit kann auch für die drehfeste
Verbindung der beiden Antriebswellen bei einer bestimmungsgemäßen, „normalen” Geradeausfahrt
vorgesehen sein, um damit einer eventuelle Drehzahldifferenz zwischen
den beiden Antriebswellen vorzubeugen.
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Zusätzlich
kann beim Einsatz einer elektrisch regelbaren Kupplungseinheit die
Kopplung der beiden Antriebswellen bei einer Geradeausfahrt stärker sein
als bei einer Kurvenfahrt. Hierbei ist folglich die Stärke
der Kopplung zwischen den beiden Antriebswellen in Abhängigkeit
der Fahrsituation und/oder der auftretenden Belastungen einstellbar.
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Eine
schaltbare Kupplungseinheit kann somit je nach zulässigem
Kostenaufwand und in Abhängigkeit der anliegenden Kräfte
eine Viskokupplung, eine Magnetpulverkupplung, eine reibschlüssige,
hydraulische oder elektrisch betätigte Lamellenkupplung,
eine formschlüssige Kupplung, eine so genannte Haldex-Kupplung,
eine magnetische Kupplung oder eine fliehkraftgeregelte Reibkupplung
aufweisen. Eine Betätigung der Kupplungseinheit kann z.
B. auch über einen elektrischen Aktuator erfolgen.
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Um
die kompakte Antriebseinheit geschützt und gegebenenfalls
einfach zu kühlend in einem dafür vorgesehenen
Bauraum unterzubringen, kann die erfindungsgemäße
Antriebseinheit ein Gehäuse aufweisen, dass wenigstens
die Antriebswellen und die die Zahnradpaarungen realisierenden Zahnräder
der Antriebseinheit umschließt. Damit kann ein Großteil der
Antriebseinheit thermisch und akustisch isoliert von einer Außenumgebung
vormontiert werden. Weiterhin kann über ein abgedichtetes
Gehäuse der Antriebseinheit ein kühlendes und/oder
reibungsminderndes Fluid bevorratet innerhalb des Gehäuses gehalten
werden.
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Alternativ
oder ergänzend hierzu kann das Gehäuse von einem
Wärme abführenden, d. h. kühlenden Fluid
als Kühlmedium ganz oder teilweise durchströmt
sein, um eine optimale Betriebstemperatur sicherzustellen. Ein solches
Kühlmedium, z. B. Öl, kann dabei in einem Reservoir
des Gehäuses dauerhaft untergebracht sein und/oder über
eine an dem Gehäuse befestigte oder separat hiervon untergebrachte
Pumpvorrichtung aus dem Gehäuse und in das Gehäuse
hinein gefördert werden. Ebenso können die Elektromotoren
von einem öldurchflossenen Kühlmantel bzw. Motorgehäuse
umschlossen sein.
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Um
die erfindungsgemäße Antriebseinheit aus wenigstens
teilweise vorgefertigten Modulen herstellen zu können und
diese schnell und einfach zusammenbauen zu können, weist
das Gehäuse der Antriebseinheit bevorzugt mindestens einen
napfförmigen Halteabschnitt auf, in dem wenigstens ein
Abschnitt eines Elektromotors formschlüssig aufgenommen
ist.
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Da
ein Elektromotor üblicherweise separat von der Antriebseinheit
vorgefertigt wird und mit der daran bereits festgelegten Antriebswelle
angeliefert wird, ist über eine derartige Ausbildung des
Gehäuses eine definierte Anbringung der Elektromotoren an
der Antriebseinheit vereinfacht. Hierzu wird der Elektromotor über
den Halteabschnitt räumlich positioniert und in einer definierten
Lage zu dem Gehäuse gehalten, bevor der Elektromotor beispielsweise über
Schraubverbindungen an dem Gehäuse endgültig fixiert
wird.
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Weiterhin
sind die beiden Elektromotoren vorzugsweise hochdrehend ausgelegt.
Das bedeutet in einem Ausführungsbeispiel, dass die beiden
Elektromotoren die Antriebswellen mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit
von jeweils bis zu 17.000 Umdrehungen je Minute antreiben können.
In besonders vorteilhaften Ausführungsformen ist das Antreiben wenigstens
einer der beiden Antriebswellen mit Umdrehungsgeschwindigkeiten
aus dem Bereich von 1.500 Umdrehungen je Minute bis 17.000 Umdrehungen
je Minute, insbesondere aus dem Bereich von 1.500 Umdrehungen je
Minute bis 10.000 Umdrehungen je Minute vorgesehen. Durch ein derart
hohes Drehvermögen können die Elektromotoren bei
vorgegebener Leistungsabgabe klein dimensioniert werden.
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Mögliche
Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit sind auch durch die Unteransprüche gegeben.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden zudem bei
der nachfolgenden Erläuterung von Ausführungsbeispielen
deutlich werden.
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Es
zeigen:
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1A–1E verschiedene
Ansichten eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit,
die über zwei zueinander symmetrische, schrägverzahnte
Zahnradpaare an zwei Abtriebswellen je ein Drehmoment zur Verfügung
stellt;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Weiterentwicklung des Ausführungsbeispiels
der 1A–1E mit
einer schaltbaren Kupplungseinheit, über die die beiden
Antriebswellen drehfest miteinander gekoppelt werden können;
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3A–3B Seitenansichten
aneinander anliegender Stirnseiten der zwei Antriebswellen bei einer
erfindungsgemäßen Antriebseinheit;
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4 eine
Seitenansicht zweier einander zugewandter Stirnseiten der beiden
Antriebswellen in einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit,
die sich über ein zwischen Ihnen befindliches Stützelement gegeneinander
axial abstützen.
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Die 1A bis 1E zeigen
in verschiedenen Ansichten ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Antriebseinheit 1 für
ein Kraftfahrzeug mit zwei Elektromotoren 2L, 2R und
zwei von diesen Elektromotoren 2L und 2R angetriebene
Abtriebswellen 9L und 9R zur Abgabe je eines Drehmoments
an den beiden Abtriebswellen 9L und 9R.
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Wie
insbesondere aus der 1C, die eine Schnittdarstellung
entlang der Schnittlinie C-C der 1B zeigt,
und der 1E, die einen perspektivischen
Einblick in das Innere eines Gehäuses 10 der Antriebseinheit 1 gewährt,
ist ersichtlich, dass die Elektromotoren 2L und 2R jeweils
zunächst eine erste Antriebswelle 3L bzw. zweite
Antriebswelle 3R antreiben.
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Die
beiden Antriebswellen 3L und 3R weisen jeweils
ein schrägverzahntes Antriebsritzel 4L, 4R auf.
Jedes der Antriebsritzel 4L, 4R, als ein Beispiel für
ein schrägverzahntes (Stirn-)Zahnrad mit Schrägverzahnung,
kämmt unter großem Übersetzungsverhältnis
mit einem schrägverzahnten Abtriebszahnrad 5L bzw. 5R.
Der Eingriff der Zähne der miteinander kämmenden
Zahnräder 4L und 5L bzw. 4R und 5R weist
vorliegend eine relativ hohe Überdeckung auf, um über
die damit gebildeten Zahnradpaarungen relativ große Drehmomente
sicher und dauerhaft von den Elektromotoren 2L, 2R an
die Abtriebszahnräder 5L, 5R zu übertragen.
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Aufgrund
der Schrägverzahnung der miteinander kämmenden
Zahnräder 4L und 5L bzw. 4R und 5R werden
sowohl in den Antriebswellen 3L und 3R als auch
in den Abtriebszahnrädern 5L und 5R bei der
Drehung der Antriebswellen 3L, 3R Axialkräfte erzeugt.
Diese Axialkräfte sind in der 1C durch Pfeile
gekennzeichnet, die mit den Bezugszeichen L1, R1 bzw. L2, R2 versehen
sind. Während die Axialkräfte L1 und R1 die auftretenden
Axialkräfte in den Antriebsritzeln 4L, 4R bzw.
in den Antriebswellen 3L, 3R bezeichnen, stehen
die Axialkräfte L2 und R2 für die in den Abtriebszahnrädern 5L und 5R auftretenden
Axialkräfte.
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Aufgrund
einer symmetrischen Ausgestaltung der miteinander in Eingriff stehenden
Zahnradpaare 4L, 5L und 4R, 5R entlang
einer Symmetrieachse T wirken die Axialkräfte L1 und R1
der beiden Antriebswellen 4L und 4R bei einer
Drehung in eine gemeinsame Drehrichtung D1 entsprechend der 1E einander
direkt entgegen. Hierbei gibt die Drehrichtung D1 einen Betrieb
der Antriebseinheit 1 wieder, der bevorzugt einer Geradeausfahrt
des angetriebenen Kraftfahrzeugs entspricht.
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Werden
die Antriebsritzel 4L und 4R darüber hinaus
um die den beiden Antriebswellen 3L und 3R gemeinsame
Drehachse M1 mit übereinstimmenden Drehzahlen in die eine
Drehrichtung D1 rotiert, sind auch die Beträge der in den
Antriebsritzeln 4L, 4R bzw. in den Antriebswellen 3L, 3R erzeugten
Axialkräfte L1, R1 vom Betrag her gleich. Die Drehachse M1
stimmt vorliegend mit den Längsachsen der Antriebswellen 3L und 3R überein.
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Die
Axialkräfte L1 und R1 heben sich damit vollständig
gegeneinander auf, da in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Antriebseinheit 1 die
beiden Antriebswellen 3L und 3R in einem Abstützbereich
A an ihren Stirnseiten aneinander anliegen. Über diesen
Abstützbereich A stützen sich die Antriebswellen 3L und 3R somit
entlang ihrer Längsachsen (axial) gegeneinander ab.
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Die
Antriebseinheit 1 muss daher keine aufwendige axiale Lagerung
der Antriebswellen 3L und 3R vorsehen, wenn diese
in die Drehrichtung D1 um die gemeinsame Drehachse M1 von den Elektromotoren 2L und 2R rotiert
werden. Vielmehr können die Antriebswellen 3L und 3R die
mit der Schrägverzahnung der miteinander in Eingriff stehenden
Zahnräder 4L, 5L bzw. 4R, 5R in
den Antriebswellen 3L und 3R auftretenden axialen
Kräfte L1 und R1 über den an ihren Stirnseiten
befindlichen Stützbereich A ineinander einleiten.
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Da
die Antriebswellen 3L und 3R in dem Stützbereich
A aber nicht drehfest miteinander verbunden sind, können
die beiden Elektromotoren 2L und 2R die beiden
Antriebswellen 3L und 3R mit zueinander unterschiedlichen
Drehzahlen zur Drehung entlang der Drehrichtung D1 antreiben und
damit zueinander unterschiedliche Drehmomente an den Abtriebswellen 9L und 9R zur
Verfügung stellen.
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Die
axiale Abstützung der beiden Antriebswellen 3L und 3R kann
dabei über die direkte Anlage der Stirnseiten der beiden
Antriebswellen 3L und 3R erfolgen oder über
ein zwischen ihnen befindliches Fluid F, um die Reibung zwischen
den aneinander anliegenden und gegebenenfalls mit unterschiedlichen
Drehzahlen zu einander rotierenden Stirnseiten der Antriebswellen 3L und 3R zu
mindern. Derartige Lösungen mit einer Kugel-Pfannen-Paarung
der beiden Stirnseiten der Antriebswellen zeigen exemplarisch die
nachfolgend erläuterten 3A und 3B.
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Eine
weitere Möglichkeit der axialen Abstützung der
beiden Antriebswellen 3L und 3R ist durch ein
zwischen ihnen liegendes Stützelement E möglich,
das nur mit einer der beiden Antriebswellen 3L, 3R drehfest
verbunden ist oder sogar derart gelagert ist, dass beide Antriebswellen 3L und 3R sich
gegenüber dem Stützelement E drehen können.
Exemplarisch zeigt die ebenfalls nachfolgend näher erläuterte 4 eine
solche Möglichkeit mit einem zwischen den Antriebswellen
der Antriebseinheit 1 angeordneten Stützelement
E, bei dem die Stirnseiten der Antriebswellen und das Stützelement
E jeweils eine Kugel-Pfannen-Paarung bilden.
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Während
eine Drehung der Antriebswellen 3L und 3R um ihre
gemeinsame Drehachse M1 in die Drehrichtung D1 einander entgegenwirkende
Axialkräfte L1 und R1 bedingt, entstehen in den Abtriebszahnrädern 5L und 5R die
Axialkräfte L2 und R2, die voneinander weg weisen. Diese
Axialkräfte L2 und R2 werden vorliegend nicht über
entsprechende Wälzlager aufgenommen, sondern in eine Lagerwelle
W eingeleitet.
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Die
beiden Abtriebszahnräder 5L und 5R sind
auf dieser Lagerwelle W gemeinsam, nebeneinander gelagert. Die beiden
Abtriebszahnräder 5L und 5R sind gegenüber
der Lagerwelle W drehbar und können somit auch mit unterschiedlichen
Drehzahlen und bei Bedarf auch entlang unterschiedlicher Drehrichtungen
um eine zur Drehachse M1 der Antriebswellen 3L, 3R parallel
verlaufende Drehachse M2 gedreht werden. Im zuletzt genannten Fall
mit unterschiedlichen Drehrichtungen ist selbstverständlich
zu beachten, dass keine versagenskritischen Torsionskräfte
auf die Lagerwelle W wirken. Um die Lagerwelle W nicht abweichend
von dem gezeigten Ausführungsbeispiel in ihrem Durchmesser
erheblich vergrößern zu müssen, kann
dies beispielsweise dadurch erreicht werden, dass zwischen den Mantelflächen
einer Bohrung der Abtriebszahnräder 5L und 5R,
durch die hindurch die Lagerwelle W geführt ist, und der
Außenfläche der Lagerwelle W selbst eine ausreichende
Schmierung vorgesehen ist. Zusätzlich oder alternativ können
die zueinander gegenläufigen Drehmomente an den Abtriebszahnrädern 5L, 5R bestimmungsgemäß relativ
gering gehalten und beispielsweise elektronisch begrenzt sein.
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Zur
Einleitung der Axialkräfte L2 und R2 von den Abtriebszahnrädern 5L und 5R in
die Lagerwelle W weisen die Abtriebszahnräder 5L und 5R jeweils einen
angeformten, in Richtung der ihnen am nächsten liegenden
Stirnseite der Lagerwelle W weisenden Fortsatz 50L bzw. 50R auf.
Dieser Fortsatz 50L bzw. 50R bildet entsprechend
der 1C einen schmalen, hülsenförmigen
Bund um die Bohrung eines jeweiligen Abtriebszahnrads 5L, 5R,
durch die hindurch die Lagerwelle W geführt ist. Der Fortsatz 50L bzw. 50R liegt
jeweils in axialer Richtung an einem Rand einer Sicherungsscheibe 51 an.
Diese Sicherungsscheibe 51 ist über eine Schraube
S jeweils an einer Stirnseite der Lagerwelle W fixiert und umgreift mit
ihrem vorspringenden Rand diese Stirnseite.
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Dementsprechend
kann die Axialkraft L2 bzw. R2 von dem Fortsatz 50L bzw. 50R des
Abtriebszahnrads 5L bzw. 5R über die
Sicherungsscheibe 51 an der Stirnseite der Lagerwelle W
in die Lagerwelle W eingeleitet werden. Der sich damit ergebende
Kraftfluss der Lagerkräfte L2 und R2 von den Abtriebszahnrädern 5L und 5R in
die Lagerwelle W ist in der Schnittansicht der 1C anhand
zweier Verlaufspfeile verdeutlicht.
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Der
in der 1C dargestellte Verlauf der Axialkräfte
L2 und R2 ebenso wie die Wirkrichtung der Axialkräfte L1
und R2 in den Antriebswellen 3L und 3R ergibt
sich jedoch nur bei der Drehung der beiden Antriebswellen 3L und 3R in
die in der 1E gezeigte Drehrichtung D1
um die Drehachse M1, vorzugsweise bei einer damit realisierten Geradeausfahrt
des Kraftfahrzeugs.
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So
weist in der gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Antriebseinheit 1 die erste (linke) Antriebswelle 3L ein
erstes Antriebsritzel 4L mit einer rechtssteigenden Außenverzahnung
auf, die mit einer linkssteigenden Außenverzahnung des ersten
Abtriebszahnrads 5L kämmt. Aufgrund der Symmetrie
entlang der Symmetrieachse T weist folglich das zweite Antriebsritzel 4R der
zweiten (rechten) Antriebswelle 3R eine linkssteigende
Außenverzahnung 42 auf, die mit einer rechtssteigenden
Außenverzahnung 52 des zweiten Abtriebszahnrads 5R kämmt.
Dementsprechend verlaufen die Axialkräfte in den Antriebsritzeln 4L, 4R und
in den Abtriebszahnrädern 5L, 5R entgegengesetzt
zu den in der 1C dargestellten Axialkräften
L1, L2, R1 und R2, wenn die beiden Antriebswellen 3L und 3R zu
einer zu der Drehrichtung D1 gegenläufigen Drehung um ihre
Drehachse M1 angetrieben werden. Die dabei auftretenden Axialkräfte
in den Antriebwellen 3L und 3R werden vorliegend
dann über eine nicht weiter dargestellte Lagerung innerhalb
der Elektromotoren 2L und 2R aufgenommen, da die
auftretenden Axialkräfte die Antriebswellen 3L und 3R in
die Richtung der Elektromotoren 2L und 2R weisen.
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Demgegenüber
werden die beiden Abtriebszahnräder 5L und 5R über
die bei diesem Betrieb der Antriebseinheit 1 – vorzugsweise
bei einer Rückfahrtsfahrt des Kraftfahrzeugs – auftretenden
Axialkräfte gegeneinander gedrückt. Damit diese
einander entgegen wirkenden Axialkräfte sich wenigstens
teilweise aufheben können, stützen sich die beiden
Abtriebszahnräder 5L und 5R in diesem
Betriebszustand über einen zwischen ihnen liegenden Stützbereich
B axial gegeneinander ab.
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So
kann in diesem Stützbereich B eine zwischen die Abtriebszahnräder 5L und 5R gelegte
Anlaufscheibe angeordnet sein. Damit können sich die beiden
Abtriebszahnräder 5L und 5R zwar einerseits mit
zueinander unterschiedlichen Drehzahlen und/oder Drehrichtungen
ohne unmittelbare Anlage aneinander und relativ reibungsarm um die
gemeinsame Lagerwelle W drehen, aber sich andererseits auch bei
einer Umkehr der Drehrichtung gegeneinander axial abstützen.
In der gezeigten Ausführungsform können sich somit
nicht nur die in die Lagerwelle W eingeleiteten Axialkräfte
L2 und R2 der Abtriebszahnräder 5L und 5R bei
einer Drehung der Abtriebszahnräder 5L und 5R in
eine erste, gemeinsame Drehrichtung (hier D2L oder
D2R) gegenseitig vollständig neutralisieren,
sondern auch die dazu entgegensetzten Axialkräfte bei einer
Drehung in eine zu der ersten Drehrichtung entgegengesetzte Drehrichtung
der Abtriebszahnräder 5L, 5R (nicht dargestellt, aber
hier identisch zu D1).
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Die Übertragung
des an den Abtriebszahnrädern 5L und 5R anliegenden
Drehmoments bei einem Antrieb über den zugeordneten Elektromotor 2L bzw. 2R an
die jeweils ihnen zugeordnete Abtriebswelle 9L bzw. 9R erfolgt über
ein zwischengeschaltetes Übertragungsstück 8L bzw. 8R.
Das Übertragungsstück 8L, 8R weist
jeweils einen vorstehenden Einpressabschnitt 8.1L, 8.1R auf,
der auf den jeweiligen Fortsatz 50L, 50R des zugeordneten
Abtriebszahnrads 5L, 5R aufgeschoben und aufgepresst
ist. Sowohl der Fortsatz 50L, 50R des Abtriebszahnrads 5L bzw. 5R als
auch der damit kraftschlüssig verbundene Einpressabschnitt 8.1L bzw. 8.1R des
jeweiligen Übertragungsstücks 8L, 8R ist
dabei über ein zweites (Wälz-)Lager 7L, 7R in
einem Gehäusefortsatz 10.1L bzw. 10.1R des
Gehäuses 10 in dem Gehäuse 10 der
Antriebseinheit 1 drehbar gelagert.
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Während
sich das Abtriebszahnrad 5L (bzw. analog das Abtriebszahnrad 5R) über
ein erstes (Wälz-)Lager 6L (6R) an dem
Gehäusefortsatz 10.1L (10.1R) abstützt,
ist zwischen dem auf den jeweiligen Fortsatz 50L (50R)
aufgepressten Einpressabschnitt 8.1L (8.1R) und
dem Gehäusefortsatz 10.1L (10.1R) dieses
zweite Lager 7L (7R) in Form eines Nadellagers
angeordnet.
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Ein
von dem Übertragungsstück 8L bzw. 8R in
axialer Richtung aus dem Gehäuse 10 vorstehendes
Ende ist mit der jeweiligen Abtriebswelle 9L bzw. 9R verbunden.
Vorliegend verlaufen die beiden Abtriebswellen 9L und 9R koaxial
zueinander entlang der Drehachse M2 und damit auch koaxial zu der
Lagerwelle W der beiden Abtriebszahnräder 5L und 5R. Zur
Verbindung mit dem jeweils ihnen zugeordneten Übertragungsstück 8L bzw. 8R sind
die Abtriebswellen 9L und 9R jeweils mit einem
Ende in eine Bohrung des Übertragungsstücks 8L bzw. 8R eingepasst.
Selbstverständlich ist hier aber auch jede andere bekannte
Welle-Nabe-Verbindung in Abhängigkeit des zu übertragenden
Drehmoments denkbar, z. B. mit einer Passfeder oder einer Keilwelle.
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Um
die Verbindungsstelle zwischen Übertragungsstück 8L und
Abtriebswellen 9L bzw. Übertragungsstück 8R und
Abtriebswelle 9R vor Verunreinigungen zu schützen,
ist eine gebalgte Abdeckung 9.1L bzw. 9.1R vorgesehen.
Diese Abdeckung 9.1L bzw. 9.1R ist auf die Abtriebswelle 9L bzw. 9R aufgesteckt
und umgreift umlaufend einen Abschnitt des Übertragungsstücks 8L bzw. 8R.
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Über
die Übertragungsstücke 8L und 8R kann
die Antriebseinheit 1 demnach eine von den Elektromotoren 2L und 2R angetriebene
Drehung der Antriebswellen 3L und 3R über
die Paarung der schrägverzahnten Zahnräder 4L und 5L bzw. 4R und 5R als
Drehungen der Abtriebswellen 9L und 9R mit verminderter
Drehzahl um die Drehachse M2 entlang von Drehrichtungen D2L und D2R entsprechend
der 1E abgeben. Entsprechend der symmetrischen Ausgestaltung
der Antriebseinheit 1 sind die Drehrichtungen D2L und D2R der beiden
Abtriebswellen 9L, 9R zur gemeinsamen Drehrichtung
D1 der beiden Antriebswellen 3L, 3R entgegengesetzt.
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Die
dargestellte Antriebseinheit 1 kann als eine zentrale Antriebseinheit
oder als eine von gegebenenfalls mehreren und gegebenenfalls gleichartigen
Antriebseinheiten eines Kraftfahrzeugs genutzt werden. So sind die
Abtriebswellen 9L und 9R hierfür zur
Weitergabe einer rotativen Bewegung mit den Antriebsrädern
des Kraftfahrzeugs gekoppelt.
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Die
kompakte Bauform der erfindungsgemäßen Antriebseinheit 1 der 1A–1E wird
zudem durch das gezeigte Gehäuse 10 weiter unterstützt.
Das Gehäuse 10 besteht aus zwei zueinander spiegelsymmetrischen
Gehäusehälften 10L und 10R,
die entlang der Symmetrieachse T aneinandergefügt sind.
Eine Gehäusehälfte 10L bzw. 10R nimmt dabei
jeweils eine Antriebswelle 3L, 3R mit ihrem Antriebsritzel 4L, 4R,
ein Abtriebszahnrad 5L, 5R und wenigstens einen
Teil des Übertragungsstücks 8L, 8R in
ihrem Inneren auf bzw. umschließt die genannten Komponenten
der Antriebseinheit 1 vollständig.
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Darüber
hinaus weist jede Gehäusehälfte 10L, 10R einen
napfförmigen Halteabschnitt 10.2L, 10.2R auf,
an dem der jeweilige Elektromotor 2L oder 2R formschlüssig
aufgenommen und damit festgelegt ist.
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Vorliegend
sind die Elektromotoren 2L und 2R mit einem zylindrischen
Motorgehäuse 20L bzw. 20R ausgebildet,
dessen eine Stirnseite jeweils in einer durch den napfförmigen
Halteabschnitt 10.2L bzw. 10.2R definierten Aufnahme
eingesetzt ist. Das Motorgehäuse 20L bzw. 20R umschießt
schützend einen in seinem Inneren untergebrachten Antriebsmotor 21L bzw. 21R in
Form eines Rotors, der in der 1C nur
schematisch dargestellt ist. Bei einem Elektromotor 2L oder 2R kann
es sich somit beispielsweise um einen Synchron- oder Asynchronmotor
handeln. Mit einem Durchzug an der in dem Halteabschnitt 10.2L bzw. 10.2R ruhenden
Stirnseite des Motorgehäuses 20L bzw. 20R ist
der Elektromotor 2L bzw. 2R schnell und zügig
in der gewünschten Position an der jeweiligen Gehäusehälfte 10L bzw. 10R einzustecken.
So greift dieser Durchzug in eine Durchgangsbohrung der jeweiligen
Gehäusehälfte 10L bzw. 10R.
Durch die von dem Durchzug berandete Bohrung des Motorgehäuses 20L, 20R ist
die jeweilige Antriebswelle 3L, 3R ins Innere
des Gehäuses 10 geführt.
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Die
in dem Gehäuse 10 angeordneten Zahnräder 4L und 5L bzw. 4R und 5R werden
von einem sich an den Halteabschnitt 10.2L bzw. 10.2R anschließenden
Gehäuseabschnitt 10.L bzw. 10.3R der Gehäusehälften 10L, 10R in
radialer Richtung vollständig umschlossen. Über
die sich in den 1A–1C unterhalb
des Halteabschnitts 10.2L, 10.2R von den Gehäusehälften 10L, 10R hervorstehenden
Gehäusefortsatz 10.1L und 10.1R stützen
sich die Abtriebszahnräder 5L und 5R sowie die Übertragungsstücke 8L und 8R drehbar
an dem Gehäuse 10 ab. In den Bereich der Gehäusefortsätze 10.1L und 10.1R schließen
sich die Abtriebswellen 9L und 9R an das Gehäuse 10 der
gezeigten Antriebseinheit 1 an, so dass diese davon hervorstehen.
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Um
den Zusammenbau der beiden Gehäusehälften 10L und 10R des
Gehäuses 10 zügig vollziehen zu können,
weist jede Gehäusehälfte 10L, 10R einen
umlaufenden, radial vorstehenden Randabschnitt 10.4L bzw. 10.4R auf.
Diese Randabschnitte 10.4L und 10.4R weisen jeweils
eine im zusammengebauten Zustand der Antriebseinheit 1 der
anderen Gehäusehälfte 10L oder 10R zugewandte
Montagefläche auf, die im zusammengebauten Zustand aneinander
anliegen und an denen eine Mehrzahl von Verbindungsstellen 11 vorgesehen
ist.
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Um
vor der Verbindung der beiden Gehäusehälften 10L und 10R eine
bestimmungsgemäße Orientierung der beiden Gehäusehälften 10L, 10R zueinander
sicherzustellen, weist eine der Gehäusehälften,
vorliegend die (linke) Gehäusehälfte 10L, entsprechend
der 1E an den Verbindungsstellen 11 in Richtung
der anderen Gehäusehälfte 10R vorstehende
Verbindungsstifte 111 auf. Diese Befestigungsstifte 111 oder
alternativ analog vorstehende Befestigungshülsen werden
zur Verbindung der beiden Gehäusehälften 10L und 10R miteinander
in korrespondierende Bohrungen an der anderen Gehäusehälfte 10R eingeführt.
Durch die in diesen Bohrungen ruhenden Befestigungshülsen
kann nun beispielsweise eine Schraube hindurchgeführt werden, um
mittels einer auf die Schraube aufgedrehten Mutter die beiden Gehäusehälften 10L und 10R zueinander
zu fixieren.
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In
der 2 ist eine Weiterbildung des Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Antriebseinheit nach den 1A–1E gezeigt.
Diese weist zwischen den beiden, sich axial gegeneinander abstützenden
Antriebswellen 3L und 3R eine schematisch gezeigte
Kupplungseinheit K auf. Über die schaltbare Kupplungseinheit
K können die beiden Antriebswellen 3L und 3R bei
Bedarf drehfest miteinander gekoppelt werden.
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Mit
anderen Worten stützen sich die beiden Antriebswellen 3L und 3R während
eines bestimmungsgemäßen ersten Gebrauchszustands
beispielsweise in Analogie zu dem Ausführungsbeispiel der 1A–1E unmittelbar über
einen Abstützbereich A gegeneinander axial ab. In einem
davon unterschiedlichen zweiten Gebrauchszustand, in dem die Kupplungseinheit
K aktiviert wurde, sind die beiden Antriebswellen 3L und 3R nicht
mehr unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Drehzahlen
und/oder Drehrichtungen betreibbar, sondern über die Kupplungseinheit
K drehfest miteinander gekoppelt.
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Der
Kopplungs- bzw. Kupplungsvorgang zur drehfesten Verbindung der zueinander
koaxial verlaufenden längserstreckten Antriebswellen 3L und 3R kann
hierbei auf verschiedene Art und Weise ausgelöst werden.
So ist beispielsweise eine hydraulische, magnetische, elektrische
oder rein mechanische Betätigung denkbar, die darüber
hinaus sowohl selbsttätig, automatisch (d. h. z. B. auf
ein automatisch generiertes Signal einer Steuerungseinheit hin) oder
manuell erfolgen kann. Hierbei wird zwischen selbsttätig
und automatisch insoweit unterschieden, als dass eine selbsttätige
drehfeste Kopplung der beiden Antriebswellen 3L und 3R miteinander
ohne äußere Anregung und beispielsweise ausschließlich fliehkraftbetätigt
erfolgt. Demgegenüber fallen unter eine automatische drehfeste
Kopplung der beiden Antriebswellen 3L und 3R miteinander
auch diejenigen Kopplungsvorgänge, bei denen aufgrund des Überschreitens
eines vordefinierten Schwellenwerts (z. B. einer zulässigen
Drehzahldifferenz zwischen den beiden Antriebswellen 3L und 3R)
automatisch ein elektrisches Steuersignal an die Kupplungseinheit übertragen
wird und so der Kopplungsvorgang ausgelöst wird.
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Eine
derartige Kopplung der beiden Antriebswellen 3L und 3R kann
beispielsweise auch vorgesehen sein, wenn einer der beiden Elektromotoren 2L, 2R ausfällt
oder nicht mehr volle Leistung bringt und die diesem Elektromotor
zugeordnete Abtriebswelle 9L oder 9R durch den
anderen, noch intakten Elektromotor mitgeschleppt werden soll. Auf diese
Weise ist in einem zweiten Gebrauchszustand, in dem die Kupplungseinheit
K aktiviert ist, ein „Notbetrieb” der Antriebseinheit 1 möglich,
in dem noch beide Abtriebswellen 9L und 9R ein
(aufgrund der Symmetrie der Zahnräder 4L, 5L und 4R, 5R identisches)
Drehmoment zur Verfügung stellen.
-
Mögliche
Ausführungsformen der hier nur schematisch dargestellten
schaltbaren Kupplungseinheit können dementsprechend eine
Viskokupplung, eine Magnetpulverkupplung, eine Lamellenkupplung,
eine Haldex-Kupplung oder eine magnetische Kupplung aufweisen.
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Ein
in dem Ausführungsbeispiel der 2 ersichtlicher
und gegenüber dem Ausführungsbeispiel der vorangegangenen 1A–1E deutlich vergrößerter
Zwischenraum Z zwischen den axial nebeneinander angeordneten Abtriebszahnrädern 5L und 5R ergibt
sich aufgrund der mittig angeordneten Kupplungseinheit K. Im Unterschied
zu dem Ausführungsbeispiel der Antriebseinheit 1 in
den 1A–1E ist
hier folglich die Lagerwelle W länger ausgebildet. Der
Zwischenraum Z zwischen den beiden Abtriebszahnrädern 5L und 5R ist
längs der Lagerwelle W beispielsweise über an
den Abtriebszahnrädern 5L, 5R angeformte
und sich jeweils in Richtung des anderen Abtriebszahnrades 5R, 5L erstreckende
Fortsätze und/oder über eine auf die Lagerwelle
W aufgeschobene Hülse überbrückt. So
erfolgt die Krafteinleitung bzw. Kraftkompensation der Axialkräfte,
insbesondere der Axialkräfte L2 und R2, in Übereinstimmung
mit den zuvor gemachten Ausführungen zu der Antriebseinheit 1 der 1A–1E.
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In
der 2 ist darüber hinaus eine weitere bevorzugte
Welle-Nabe-Verbindung für die drehfeste Verbindung der Übertragungsstücke 8L und 8R mit dem
jeweiligen Fortsatz 50L, 50R eines Abtriebszahnrads 5L bzw. 5R anhand
des sichtbaren Fortsatzes 50R dargestellt. So weist hierin
der (rechte) Fortsatz 50R mehrere axial und somit parallel
zu Längserstreckung des Fortsatzes 50R verlaufende
Befestigungsnuten 50.1R auf. Diese bilden eine formschlüssige
Keilwellen-Verbindung mit dem aufgeschoben Abschnitt des Übertragungsstückes 8R,
um so auch große Drehmomente sicher übertragen
zu können.
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In
den 3A und 3B werden
in Seitenansicht verschiedene Möglichkeiten exemplarisch dargestellt,
wie die beiden Antriebswellen 3L und 3R der 1A–1E und 2 in
dem Stützbereich A aneinander anliegen können,
um sich auch bei unterschiedlichen Drehzahlen und/oder Drehrichtungen der
beiden Antriebswellen 3L und 3R axial gegeneinander
abzustützen.
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In
der 3A liegen Antriebswellen 3L* und 3R* mit
ihren Stirnseiten in einem Abstützbereich A* über
eine Kugel-Pfannen-Paarung aneinander an. Hierbei ist ein nach außen
gewölbter Abschnitt der einen (linken) Antriebswelle 31* einem
nach innen gewölbten Abschnitt der anderen (rechten) Antriebswelle 3R* zugewandt.
Die zueinander komplementär gewölbten Abschnitte
werden dabei vorliegend durch die einander zugewandten Stirnseiten
der beiden Antriebswellen 3L* und 3R* selbst gebildet.
Dabei ist die Stirnseite der einen Antriebswelle 3L* mit
einer Wölbung KL nach außen,
d. h. in Richtung der anderen Antriebswelle 3R* gewölbt
und die andere (rechte) Antriebswelle 3R*, weist eine zu
dieser Wölbung KL parallele, nach
innen weisende Wölbung KR an ihrer Stirnseite
auf.
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Über
ein zwischen den beiden einander zugewandten Stirnseiten der beiden
Antriebswellen 3L* und 3R* ist darüber
hinaus ein Fluid F eingebracht, um die Reibung zwischen den beiden
Antriebswellen 3L* und 3R* beim Betrieb der Antriebseinheit 1 zu mindern.
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In
der 3B wird eine dazu ähnliche Ausführung
einer Kugel-Pfannen-Paarung mit Antriebswellen 3L' und 3R' gezeigt,
die über einen Abstützbereich A' bei einer Drehung
der Antriebswellen 3L' und 3R' in die Drehrichtung
D1 aneinander anliegen. Hierbei weist die Antriebswelle 3L' an
ihrer Stirnseite einen nach außen gewölbten Absatz
mit einer Wölbung KL' auf. Der
Absatz ist entsprechend eines Segments einer Kugeloberfläche
gekrümmt.
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Dieser
vorstehende Absatz der einen Antriebswelle 3L' greift in
eine dazu als Negativform korrespondierende Aufnahme in der anderen
Antriebswelle 3R' ein. Auch hier wird zwischen den beiden dem
Abstützbereich A' einander angrenzenden Abschnitten der
beiden Antriebswellen 3L' und 3R' die axiale Abstützung
der beiden Antriebswellen 3L' und 3R' entlang
der Drehachse M1 über das Fluid F realisiert.
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Um
die Stirnseiten der beiden Antriebswellen nicht zwingend aufeinander
abstimmen zu müssen und die axiale Abstützung
ausschließlich über ein zwischen den beiden Antriebswellen
befindliches Fluid F zu realisieren, kann entsprechend der 4 zwischen
zwei Antriebswellen 3L** und 3R** ein Stützelement
E angeordnet sein. Dieses Stützelement E ist auf keinem
der beiden gezeigten Antriebswellen 3L** und 3R** drehfest
angeordnet, so dass sich die beiden Antriebswellen 3L** und 3R** relativ
zu dem zwischen Ihnen befindlichen Stützelement E um die Drehachse
M1 drehen können. Das Stützelement E, das vorzugsweise
aus einem im Zusammenspiel mit dem Material der Antriebswellen 3L** und 3R** einen niedrigen
Reibungskoeffizienten aufweiset, definiert zwei Aufnahmen für
jeweils eine der Antriebswellen 3L** und 3R** auf
voneinander abgewandten Seiten des Stützelements E. In
diese Aufnahmen ist jeweils das in Richtung der anderen Antriebswelle
weisende Ende einer Antriebswelle 3L**, 3R** eingeführt,
so dass die beiden Antriebswellen 3L** und 3R** über das
Stützelement E entlang der Drehachse M1 auftretende und
in Richtung der anderen Antriebswelle weisende Axialkräfte
aneinander übertragen können.
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Für
die Übertragung der Axialkräfte L1, R1 liegt eine
Antriebswelle 31** oder 3R** beim Antrieb über
den Elektromotor 2L bzw. 2R an dem Stützelement
E mit ihrer mit einer Wölbung KL**
bzw. KR** versehenen Stirnseite in einer
entsprechend parallel dazu gewölbten Gegenfläche
der Aufnahme des Stützelements E an. Auf diese Weise wird
jeweils zwischen dem Stützelement und einer der beiden
Antriebswellen 3L** und 3R** eine Variante einer
Kugel-Pfannen-Paarung realisiert.
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Eine
solche Kugel-Pfannen-Paarung gestattet im Betrieb der Antriebseinheit 1 in
besonders effizienter Weise die Übertragung axialer Kräfte
L1, R1 der beiden Antriebswellen ineinander bei gleichzeitiger Bereitstellung
einer relativ großen Montage- und Fertigungstoleranz für
die relativ zueinander drehbaren Antriebswellen.
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Wie
bereits eingangs erläutert, stellt die erfindungsgemäße
Antriebseinheit zwei voneinander mechanisch unabhängige
und von zwei Elektromotoren erzeugte Drehmomente bereit. Zudem baut
diese die beiden Elektromotoren 2L, 2R aufweisende (zentrale)
Antriebseinheit 1 enorm kompakt und kann kostengünstig
hergestellt werden. Gleichzeitig wird über die gezeigte
Ausbildung mit schrägverzahnten Zahnrädern eine
maximal mögliche Laufruhe auch bei höchsten Drehzahlen
(bis zu 12.000 Umdrehungen je Minute) der beiden Antriebswellen
zur Verfügung gestellt, ohne dass für die in den
Antriebs- und Abtriebswellen auftretende und unter Umständen
relativ hohe Axialkräfte gesondert Axiallager vorgesehen werden
müssten.
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Zwar
werden vorliegend aufgrund ihrer Steuerbarkeit bzw. Regelbarkeit
Elektromotoren 2L, 2R für die Antriebseinheit 1 verwendet.
Diesen können zudem im Schubtrieb, d. h. z. B. bei einer
Bergabfahrt des Kraftfahrzeugs, als Generatoren genutzt werden. Alternativ
könnten selbstverständlich auch hydraulische oder
pneumatische Motoren verwendet werden.
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Wie
bereits eingangs dargelegt, ist die erfindungsgemäße
Antriebseinheit als Teil eines Fahrzeugantriebs zu verwenden, der
eine motorisch angetriebene Fortbewegung eines Kraftfahrzeugs sicherstellt
oder ergänzt. Die gezeigte Antriebseinheit 1 ist
sehr einfach im Aufbau und leicht justierbar in der Montage. So
kann der Abstand der Antriebswellen 3L, 3L', 3L*, 31** und 3R, 3R', 3R*, 3R** und
Abtriebswellen 9L, 9R über das Gehäuse 10 und
eine diesbezügliches axiales Spiel über die Gehäusehälften 10L, 10R eingestellt
werden.
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Die
Antriebseinheit 1 mit den insgesamt vier Zahnrädern 4L, 4R, 5L und 5R sitzt
bevorzugt mittig im Kraftfahrzeug und ist über an den Abtriebswellen 9L und 9R angreifende
Gelenkwellen (nicht dargestellt) mit je einem angetriebenen Rad
des Kraftfahrzeugs verbunden.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung mit separat voneinander
ansteuerbaren bzw. mit angepassten Drehzahlen zu betreibenden Abtriebswellen 9L, 9R kann
das üblicherweise in einem Kraftfahrzeug vorgesehen Differential
mit in Summe 6 Zahnräder vollständig entfallen.
Zudem kann die erfindungsgemäße kompakte Antriebseinheit 1 beliebig um
eine zu ihren Drehachsen M1 oder M2 parallele Raumachse gedreht
im Kraftfahrzeug angebracht werden und ist aufgrund ihrer symmetrischen
Ausbildung sowohl für Rechtlenker- als auch für
Linkslenkerfahrzeuge geeignet.
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Die
Kühlung der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
ist mit einem Gehäuse, das entsprechend dem Gehäuse 10 der
vorangegangenen Figuren wesentliche Komponenten der Antriebseinheit umschließt,
durch das Vorsehen eines Kühlmediums innerhalb des Gehäuses
besonders effizient zu realisieren. Darüber hinaus wird
mit einem solchen Gehäuse eine thermische und akustische
Kapselung der kompletten Antriebseinheit, bestehend aus zwei Elektromotoren,
zwei einstufigen Getriebestufen und zwei jeweils mit den Abtriebswellen
verbundenen Übertragungsstücken zum Schutz vor äußeren
Umwelteinflüssen und zur leichteren Montage bereitgestellt.
-
Eine
Schmierung und Kühlung der Antriebseinheit 1 kann über
eine in dem Gehäuse 10 integrierte Ölpumpe
oder eine außerhalb des Gehäuses 10 angeordnete Ölpumpe
erfolgen. Bevorzugt werden auch die Elektromotoren 2L, 2R und
die Leistungselektronik ölgekühlt. Das Öl
kann über einen Thermostat dem Innenraum zur Heizung oder
einem Kühler zugeführt werden. Eine elektrische
Zusatzheizung innerhalb des Kraftfahrzeugs kann damit entfallen.
-
- 1
- Antriebseinheit
- 10
- Gehäuse
- 10.1L,
10.1R
- Gehäusefortsatz
- 10.2L,
10.2R
- Halteabschnitt
- 10.3L,
10.3R
- Gehäuseabschnitt
- 10.4L,
10.4R
- Randabschnitt
- 10L,
10R
- Gehäusehälfte
- 11
- Verbindungsstellen
- 111
- Befestigungsstift
- 20L,
20R
- Motorgehäuse
- 21L,
21R
- Antriebsmotor
- 2L,
2R
- Elektromotor
- 3L,
3L*, 3L**, 3L'
- Antriebswelle
- 3R,
3R*, 3R**, 3R'
- Antriebswelle
- 42
- Außenverzahnung
- 4L,
4R
- Antriebsritzel
- 50.1R
- Befestigungsnut
- 50L,
50R
- Fortsatz
- 51
- Sicherungsscheibe
- 52
- Außenverzahnung
- 5L,
5R
- Abtriebszahnrad
- 6L,
6R
- (erstes)
Lager
- 7L,
7R
- (zweites)
Lager
- 8.1L,
8.1R
- Einpressabschnitt
- 8L,
8R
- Übertragungsstück
- 9.1L,
9.1R
- Abdeckung
- 9L,
9R
- Abtriebswelle
- A,
A*, A', B
- Abstützbereich
- D1,
D2L, D2R
- Drehrichtung
- E
- Stützelement
- F
- Fluid
- K
- Kupplungseinheit
- KL, KL', KL**
- Wölbung
- KR, KR', KR**
- Wölbung
- L1,
R1
- Axialkraft
(in Antriebsritze) bzw. Antriebswelle)
- L2,
R2
- Axialkraft
(in Abtriebszahnrad)
- M1,
M2
- Drehachse
- S
- Schraube
- T
- Symmetrieachse
- W
- Lagerwelle
- Z
- Zwischenraum
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2306828
A [0004, 0005, 0006]