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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Energiezufuhr
einer Heizungsanlage mit mehreren möglichen angeschlossenen Energiequellen,
insbesondere für
eine Heizungsanlage für
Wohngebäude,
sowie eine Steuereinrichtung für
eine Heizungsanlage.
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Diskussionen über Rohstoffknappheit
und steigende Energiepreise haben eine erhöhte Sensitivität für Energiethemen,
sowohl im Hinblick auf Kostengünstigkeit
wie auch Umweltfreundlichkeit, zur Folge, so dass auch Privatleute,
die bereits eine konventionelle, beispielsweise mit Öl oder Gas
betriebene Heizungsanlage besitzen, sich modernen Energiequellen,
beispielsweise regenerativen Energien, zuwenden, um diese in ihre
Heizungsanlage zu integrieren. Dies gilt insbesondere, da regenerative
Energien vom Staat gefördert
werden und daher eine große
Nachfrage existiert.
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Daher
existieren zunehmend Heizungsanlagen, bei denen die Wärme über mehrere
Energiequellen erzeugt werden kann. Der Benutzer kann dann selbst
entscheiden, mit welcher Art von Energie er seine Heizungsanlage
aktuell betreiben möchte. Dabei
ist es allerdings schwierig, zu entscheiden, welche Energiequelle
unter den gewünschten
Optimierungsgesichtspunkten, beispielsweise Kosten und Umweltschutz,
aktuell gerade tatsächlich
die günstigste
ist, zudem erfordert das Umschalten einen Aufwand vom Benutzer,
der zudem vor Ort sein muss.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung
der Energiezufuhr einer Heizungsanlage mit mehreren möglichen angeschlossenen
Energiequellen anzugeben, welches die genannten Nachteile vermeidet
und eine Auswahl von am besten geeigneten Energiequellen ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Steuerung der Energiezufuhr einer Heizungsanlage mit mehreren
möglichen
angeschlossenen Energiequellen vorgesehen, wobei wenigstens eine
aktuelle, für
die Auswahl einer Energiequelle relevante Information ermittelt
wird, wonach unter Berücksichtigung
der Information wenigstens eine aktuell am besten geeignete Energiequelle
ermittelt und verwendet wird.
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Es
wird also vorgeschlagen, durch die Steuereinrichtung der Heizungsanlage,
welche insbesondere eine Heizungsanlage eines Wohngebäudes sein
kann, selbst relevante Informationen automatisch zu ermitteln, welche
automatisch ausgewertet werden können
und somit zu einer für
den Benutzer möglichst
sinnvollen Auswahl wenigstens einer Energiequelle führen. Es
wird also vollautomatisch durch die Steuereinrichtung (Controller)
entschieden, welche Energiequelle gerade die Geeignetste ist, wobei insbesondere
eine Vielzahl von Informationen genutzt werden kann, beispielsweise
aus Sensordaten oder auch online abgerufen, wenn eine Verbindung mit
einem Netzwerk, insbesondere dem Internet oder beispielsweise auch über GPRS,
besteht, so dass objektiv unter Hinzuziehung von Informationen,
auf die der Benutzer selber keinen oder nur schwerlich Zugriff hätte, eine
optimierte Steuerung erfolgt.
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Dabei
kann die Information im Hinblick auf wenigstens ein Eignungskriterium
ausgewertet werden, insbesondere ein Kostenkriterium und/oder ein Umweltfreundlichkeitskriterium.
Es kann mithin – insbesondere
durch einen Benutzer eingebbar – festgelegt
werden, wohingehend die Optimierung der Auswahl der Energiequelle
erfolgen soll, beispielsweise soll immer die aktuell kostengünstigste
Wärmeerzeugung
ermöglicht
werden. Werden mehrere Kriterien verwendet, so kann auch eine Wichtung
oder Priorität der
Kriterien berücksichtigt
werden. Beispielsweise kann zunächst
auf Umweltfreundlichkeit geachtet werden, jedoch auch – gegebenenfalls
mit geringerer Wichtung oder niedrigerer Priorität – die Kostengünstigkeit
mit einbezogen werden.
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Konkret
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die am besten geeignete
Energiequelle durch eine hierarchische Abarbeitung von wenigstens
eine Information auswertenden Bedingungen ermittelt wird. Dies ermöglicht eine
sehr einfache Realisierung des Auswahlprozesses, bietet aber letztlich weniger
Flexibilität.
Als Beispiel kann zunächst überprüft werden,
ob die Sonne scheint, woraufhin ein Solarkreis zu nutzen wäre. Scheint
die Sonne nicht, ist die Luft jedoch warm, kann eine die Außenluft
nutzende Wärmepumpe
eingesetzt werden. Ist es draußen
kalt und dunkel, kann auf die konventionelle Gas-/Ölheizung
zurückgegriffen
werden.
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Mit
besonderem Vorteil kann jedoch vorgesehen sein, dass im Rahmen eines
Bewertungssystems unter Berücksichtigung
der Information für
jede Energiequelle ein Eignungswert ermittelt wird und die am besten
geeignete Energiequelle anhand der Eignungswerte bestimmt wird.
Hierbei werden also verschiedene Kriterien betrachtet bzw. Formeln
verwendet, um letztlich für
jede Energiequelle einen Eignungswert zu ermitteln, der angibt,
wie gut geeignet diese Energiequelle in der aktuellen Situation
ist. Beispielsweise kann dabei als Eignungswert eine Art „Energiepreis” berücksichtigt
werden, bei dem der aktuelle Preis für alle Energien auf Wärmeerzeugung je
Kilowattstunde (kWH) umgerechnet wird, mithin eine Normierung auf
Kilowattstunden vorgenommen wird. Es sei an dieser Stelle bereits
angemerkt, dass es dabei vorteilhaft ist, auch den aktuellen Wärmebedarf
als Information zu berücksichtigen,
um festzustellen, ob eine Energiequelle grundsätzlich überhaupt geeignet ist. Die
eben erwähnte
Normierung, beispielsweise auf Kilowattstunden, stellt eine einfache
Vergleichbarkeit der Eignungswerte sicher. Dabei kann im Übrigen vorgesehen
sein, dass auch mehrere Energiequellen bestimmt und gleichzeitig verwendet
werden können,
wobei zweckmäßigerweise
deren Anteil an der Heizleistung anhand des Eignungswerts bestimmt
wird. Es ist also auch denkbar, parallel mehrere Energiequellen
einzusetzen, wenn diese sich vorteilhaft ergänzen, aber auch, wenn eine Energiequelle – beispielsweise
Wärmeaustausch
mit der Außenluft – nicht
in der Lage ist, die gesamte Wärmeerzeugung
allein zu bewerkstelligen. Da alle diese Faktoren über die
Information in die Bestimmung des Eignungswerts eingehen, kann dieser
zur Beanteilung berücksichtigt
werden. Vorzugsweise können
dabei nur Energiequellen mit einem einen Schwellwert überschreitenden
Eignungswert verwendet werden. Selbstverständlich kann dieser Schwellwert
selbst wieder von anderen Faktoren abhängig sein, beispielsweise von
einem Mittelwert der bestimmten Eignungswerte oder dergleichen.
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Allgemein
ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, dass die Ermittlung zyklisch wiederholt wird. Das bedeutet,
dass die Steuereinrichtung in kurzen Zeitabständen überprüft, ob die aktuell verwendete Energiequelle
noch immer die günstigste
für den
Benutzer ist, so dass auf Änderungen
der relevanten Informationen schnell reagiert werden kann und auch zeitlich
eine Verwendung der am besten geeigneten Energiequelle gesichert
wird.
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Wie
bereits erwähnt,
sind verschiedene relevante Informationen denkbar, die ermittelt
werden können.
So kann vorgesehen sein, dass als Information ein die Kosten einer
Energiequelle beschreibender Preis, insbesondere zeitabhängig, und/oder
eine Zeit, insbesondere eine Uhrzeit, und/oder Messwerte von Sensoren
ermittelt werden. Sensoren können dabei
insbesondere für
diverse Temperaturbestimmungen benutzt werden, während die Uhrzeit, die Jahreszeit
oder das Datum auf verschiedene Art und Weise relevant sein können. So
gibt es häufig
von der Zeit im Jahr und/oder der Uhrzeit abhängige Preise (beispielsweise
wird Strom nachts günstiger), aber
gewisse Jahreszeiten schließen
auch die Verwendung mancher Energiequellen zu bestimmten Uhrzeiten
faktisch aus, beispielsweise im Bezug auf Sonnenenergie. Eine weitere
insbesondere diesbezüglich
zu nennende Information kann im Übrigen auch
eine Wetterinformation sein, die häufig auch über das Internet erhaltbar
ist und nicht zwangsläufig (allein) über Sensoren
bestimmt werden muss.
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Als
Energiequelle kann dabei eine durch Verbrennung Wärme erzeugende
Energiequelle vorgesehen sein, insbesondere können als mögliche Energiequellen Gas und/oder Öl und/oder
Pellets und/oder Holz verwendet werden. Dies sind klassische Beheizungsarten,
wie sie seit jeher bekannt sind und auch genutzt werden. Beispielsweise
kann hierzu als Information der aktuelle Gaspreis und/oder der aktuelle Ölpreis und/oder
der aktuelle Pelletpreis ermittelt werden. Insbesondere bezüglich der
oben bereits erwähnten
Ermittlung eines „Energiepreises” als Eignungswert,
beispielsweise normiert auf Kilowattstunden, kann ein solcher Preis
eines brennbaren Mediums leicht genutzt werden, da diese Medien am
wenigsten von weiteren äußeren Umständen abhängig sind.
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Als
Wärmequelle
kann ferner ein Heizstab vorgesehen werden, der über elektrischen Strom betrieben
wird. Dieser elektrische Strom kann dabei jedoch aus verschiedenen
Energiequellen resultieren, beispielsweise kann vorgesehen sein,
dass als mögliche
Energiequellen Windkraft und/oder Solarstrom und/oder Ein Blockheizkraftwerk
und/oder aus einem gewerblichen Stromnetz bezogener Strom, insbesondere
zum Antrieb wenigstens eines Heizstabes benutzt, verwendet werden.
Es sei an dieser Stelle hervorgehoben, dass gerade in einem solchen
Fall auch die Verwendung mehrerer Energiequellen sinnvoll sein kann
und die letztliche Entscheidung für die Verwendung des Heizstabes
unterstützen
kann, beispielsweise, wenn bei der Beheizung eines Heizstabes recht
günstiger
Windkraftstrom oder Solarstrom zusätzlich zum aus dem gewerblichen
Stromnetz bezogenen Strom genutzt werden können. In diesem Zusammenhang
können
zweckmäßigerweise
als Information eine Tageszeit und/oder ein den aktuellen Wind beschreibender
Wert und/oder ein aktueller Strompreis und/oder ein Sonnenstand
und/oder eine Sonneneinstrahlung ermittelt werden. Die Tageszeit ist
hierbei nicht nur für
den Solarstrom relevant, sondern es ist häufig der Fall, dass nachts
günstigerer Strom
vorliegt, was die Heizung mit Strom aus einem gewerblichen Stromnetz
als günstigste
Alternative durchaus möglich
macht.
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Als
Energiequelle können
als weiteres Beispiel selbstverständlich auch erneuerbare Energien genutzt
werden. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass als mögliche Energiequelle
wenigstens ein durch eine Wärmepumpe
genutztes Wärmereservoir, insbesondere
Luft und/oder ein Solekreis und/oder geothermische Energie und/oder
Sonnenenergie, genutzt wird. Sonnenlicht kann beispielsweise auf dem
Dach eines Wohngebäudes
gesammelt und zur unmittelbaren Erwärmung des Heizmediums oder aber
auch zur mittelbaren Erwärmung,
beispielsweise über
ein Öl,
genutzt werden. Geothermische Energie kann beispielsweise durch
Tiefenbohrungen angezapft werden, bei denen beispielsweise 70 m
tief in das Erdreich vorgedrungen wird. Doch auch die Außenluft
selbst kann als ein Wärmereservoir
zum Betrieb einer Wärmepumpe
dienen. In diesem Zusammenhang bietet es sich an, als aktuelle relevante
Information eine Außentemperatur
und/oder eine Temperatur des Wärmereservoirs
und/oder eine Tageszeit und/oder einen Sonnenstand und/oder eine
Sonneneinstrahlung zu ermitteln. Die genannten Informationen er möglichen
es letztlich festzustellen, ob das entsprechende Wärmereservoir
einsatzbereit ist und in welchem Maße es zur Wärmeerzeugung beitragen kann.
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Wie
bereits erwähnt,
kann zweckmäßigerweise
vorgesehen sein, dass als Information weiterhin eine benötigte Heizenergie
und/oder Heizleistung berücksichtigt
wird. Damit kann nicht nur die Eignung einer Energiequelle bewertet
werden, sondern es kann letztlich auch in einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermittelt werden, wie viel Energie der Energiequelle benötigt wird,
um die Wärme
zu erzeugen, gegebenenfalls abhängig
von der Temperaturdifferenz bei Wärmereservoiren, um dann mit
einem jeweiligen „Preis” zu multiplizieren. Ersichtlich
sind viele Möglichkeiten
denkbar, zum erfindungsgemäßen Verfahren
Kriterien, Bedingungen bzw. Eignungswerte zu realisieren, die eine
Auswahl der geeignetsten Energiequelle ermöglichen.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann auch vorgesehen
sein, dass die Information und/oder die aktuell verwendete Energiequelle
an einer Darstellungseinrichtung angezeigt und/oder über ein
Netzwerk, insbesondere über das
Internet, abgerufen wird. So hat der Benutzer die Möglichkeit,
die aktuelle Energiequelle für
seinen Heizungsbetrieb einzusehen, gegebenenfalls aber auch die
Informationen, die zur Auswahl der Energiequelle führten. Insbesondere
im Rahmen der Hausautomatisierung kann auch vorgesehen sein, dass diese
Information über
ein Netzwerk, insbesondere über
das Internet, abgerufen wird, um beispielsweise weltweit verfügbar zu
sein. Auch ein hausinternes Netzwerk ist jedoch denkbar, so dass
beispielsweise eine PC-Software zur Darstellung und/oder Steuerung
Informationen mit der Steuereinrichtung austauschen kann. Denn es
ist insbesondere auch möglich, dass
die Auswahl der Energiequelle durch einen Benutzer verändert wird.
Hat beispielsweise ein Benutzer weitergehende Informationen oder
stellt er fest, dass eine bestimmte Information fehlt, so kann er dennoch
selbst in die grundsätzlich
automatische Auswahl der Energiequelle eingreifen und diese modifizieren.
Dies kann insbesondere auch über
ein Netzwerk denkbar sein, insbesondere über das Internet weltweit.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass bei einer Nichtermittelbarkeit der und/oder
einer Information eine Warnung an einen Benutzer ausgegeben wird.
Diese Warnung kann beispielsweise an der Darstellungseinrichtung
oder über
andere Ausgabemittel, insbesondere auch akustische Ausgabemittel, erzeugt
werden, oder über
ein Netzwerk an eine PC-Software oder dergleichen weitergegeben
werden, so dass ein Benutzer beispielsweise selber die Auswahl der
Energiequelle tätigen
kann oder auf ein Problem in der Ermittlung, beispielsweise eine
fehlende Internetverbindung und/oder einen defekten Sensor, hingewiesen
wird.
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Neben
dem Verfahren betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Steuereinrichtung
für eine
Heizungsanlage, die über
mehrere mögliche
angeschlossene Energiequellen betreibbar ist, ausgebildet zur Ermittlung
wenigstens einer aktuellen, für
die Auswahl einer Energiequelle relevanten Information, daraus unter
Berücksichtigung
der Information wenigstens einer aktuell am besten geeigneten Energiequelle
und zur Verwendung der am besten geeigneten Energiequelle. Letztlich
ist die Steuereinrichtung (Controller) also dazu ausgebildet, das
erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen,
so dass sich alle dort gemachten Ausführungen selbstverständlich genauso
auf die Steuereinrichtung übertragen
lassen. Die Steuereinrichtung wertet also die wenigstens eine aktuelle,
für die
Auswahl einer Energiequelle relevante Information aus, um eine am
besten geeignete Energiequelle vollkommen automatisch zu bestimmen und
zu verwenden, ohne dass noch ein Benutzereingriff erforderlich wäre.
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Es
sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass sich die vorliegende Erfindung
besonders vorteilhaft auch auf Heizungsanlagen mit wenigstens drei
oder gar wenigstens vier Energiequellen anwenden lässt, da
die Abschätzung
grundsätzlich
bei zunehmender Zahl von Energiequellen aufwändiger und komplexer werden
kann, insbesondere, wenn sie durch einen Benutzer vorgenommen werden
muss, der die nötigen
Informationen ohnehin nicht oder nur schwer beschaffen kann. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung können beliebig
komplexe Kombinationen von Energiequellen und Informationen bearbeitet
werden, beispielsweise können
die Informationen, dass es außerhalb
des Gebäudes
kalt und dunkel ist, fossile Brennstoffe teuer sind und Strom günstig ist
(Nacht) dazu führen,
dass ein Heizstab verwendet wird, ausreichender Wind kann zur Nutzung
von Windkraft führen
usw.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus den im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 einen
Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
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2 eine
Heizungsanlage mit mehreren Energiequellen.
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1 zeigt
einen Ablaufplan der wesentlichen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, welches
zur Steuerung der Energiezufuhr einer Heizungsanlage mit mehreren
möglichen
angeschlossenen Energiequellen dient.
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Dabei
werden zunächst
in einem Schritt 1 mehrere aktuelle, für die Auswahl einer Energiequelle
relevante Informationen ermittelt, beispielsweise Energiepreise
für die
jeweilige Energiequelle, eine Zeit, Informationen über das
Wetter, Messdaten von Sensoren und dergleichen.
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Diese
Informationen werden nun in einem Schritt 2 durch eine
Steuereinrichtung der Heizungsanlage ausgewertet, indem verschiedene
Kriterien, Formeln und Algorithmen berücksichtigt werden, um für jede Energiequelle
einen Eignungswert zu ermitteln. Dabei kann es sich beispielsweise
um einen „Energiepreis” handeln,
der angibt, welche Kosten gerade zur Erzeugung einer Kilowattstunde
an Wärmeenergie
benötigt
würden.
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Anhand
dieser Eignungswerte wird nun in einem Schritt 3 wenigstens
eine am besten geeignete Energiequelle bestimmt, wobei auch mehrere
Energiequellen gleichzeitig zur Erzeugung von Wärme genutzt werden können, soweit
ihr Eignungswert einen Schwellwert überschreitet. Entsprechend
wird die Heizungsanlage dann so angesteuert, dass die Energiezufuhr über die
ermittelte am besten geeignete Energiequelle erfolgt.
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Dieses
Vorgehen wird, wie durch den Pfeil 4 angedeutet, zyklisch
in kurzen Zeitabständen
wiederholt, so dass überprüft werden
kann, ob die verwendete Energiequelle noch immer die geeignetste
ist.
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Ein
konkretes Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens soll anhand
der in 2 dargestellten Heizungsanlage 5 erläutert werden,
wobei es sich um eine Heizungsanlage 5 für ein Wohngebäude handelt.
Die benötigte
Wärmeenergie
der Heizungsanlage 5 kann dabei auf verschiedene Arten
erzeugt werden, wozu ein Brenner 6, ein Heizstab 7 und
eine Wärmepumpe 8 vorgesehen
sind. Jedem der Wärmeerzeuger 6, 7, 8 ist
wenigstens eine Energiequelle zugeordnet, die verwendet werden kann.
Vorliegend können
im Brenner 6 Gas 9 und Pellets 10 verbrannt werden,
der Heizstab 7 kann mit Solarstrom 11 und/oder
aus einem gewerblichen öffentlichen
Netz stammenden Strom 12 erhitzt werden, die Wärmepumpe 8 nutzt
die Außenluft 13.
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Es
sei an dieser Stelle angemerkt, dass selbstverständlich auch andere Konfigurationen
und Wärmequellen
denkbar sind. So kann Solarenergie auch direkt genutzt werden, es
kann Windkraft verwendet werden, eine Tiefenbohrung kann vorgesehen
sein und dergleichen.
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Gesteuert
wird die Heizungsanlage 5 über eine Steuereinrichtung 14,
die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgebildet ist.
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Als
Informationen können
hier beispielsweise, entweder über
das mit der Steuereinrichtung 14 in Verbindung stehende
Internet 15, Sensoren 16, einen Zeitgeber oder
auch durch Eingabe durch einen Benutzer, aktuelle Informationen,
die für
die Auswahl der am besten geeigneten Energiequelle relevant sind,
ermittelt werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden der aktuelle
Gaspreis, gegebenenfalls zeitabhängig,
der aktuelle Pelletpreis, gegebenenfalls zeitabhängig, der aktuelle Strompreis,
gegebenenfalls zeitabhängig,
der Sonnenstand/die Sonneneinstrahlung, die Außentemperatur und gegebenenfalls
weitere Informationen bestimmt. Zudem wird auch der aktuelle Wärmebedarf
berücksichtigt.
Es ist nun vor gesehen, dass den einzelnen Energiequellen 9–13 Eignungswerte
zugeordnet werden, wobei an dieser Stelle angemerkt sei, dass im
vorliegenden Beispiel auch ein einziger Eignungswert für den Heizstab 7 ermittelt
werden kann, der sich aus den Eignungswerten des Solarstroms 11 und
des Netzstroms 12 ergibt, welche zweckmäßigerweise in Kombination zum
Betreiben des Heizstabs 7 genutzt werden können.
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Diese
Eignungswerte sind im vorliegenden Fall „Energiepreise”, die die
aktuellen Kosten zur Erzeugung einer Kilowattstunde an Wärmeenergie
angeben und somit gut vergleichbar sind. Es sei darauf hingewiesen,
dass nicht nur die Kosteneffizienz hier im Vordergrund stehen kann,
sondern auch zusätzlich
oder alternativ andere Kriterien, beispielsweise Umweltschutzkriterien,
berücksichtigt
werden können.
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Nach
einer Analyse der sich ergebenden Eignungswerte wird festgelegt,
ob nur eine einzige Energiequelle genutzt werden soll oder mehrere
Energiequellen in Kombination den Wärmebedarf decken sollen. Herrscht
z. B. Sonnenschein bei einem hohen Sonnenstand, also guter Sonneneinstrahlung, kann
vorgesehen werden, dass allein der Solarstrom 11 zum Heizen
genutzt wird. Ähnlich
kann beispielsweise des Nachts bei einem günstigen Gaspreis lediglich
Gas 9 angewandt werden. Wird jedoch nachts der Netzstrom 12 günstiger,
kann es sinnvoll sein, gänzlich
oder teilweise den durch Netzstrom 12 betriebenen Heizstab 7 zu
nutzen. Beliebig komplexe Ansteuerungen, die immer die geeignetsten
Energiequellen verwenden, sind folglich denkbar.
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Nach
Ermittlung der am besten geeigneten Energiequelle steuert die Steuereinrichtung 14 die Heizungsanlage 5 entsprechend
an.
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Es
sei schließlich
noch darauf hingewiesen, dass auch eine Interaktion mit einem Benutzer
durchaus möglich
und vorteilhaft vorgesehen sein kann. So kann eine Darstellungseinrichtung,
beispielsweise an der Steuereinrichtung, vorgesehen sein, wo der
aktuelle Status, insbesondere die verwendete Energiequelle, angezeigt
wird. Selbstverständlich
ist auch die Verbreitung von Daten über das Netz werk denkbar, beispielsweise
an einer PC-Software, die mit der Steuerung der Heizungsanlage betraut
ist. Auch ein Austausch von Daten über das Internet, beispielsweise
weltweit über
eine Hausautomatisierung, ist denkbar, wobei dem Benutzer selbstverständlich auch
Interaktionsmöglichkeiten
gegeben werden können,
so dass er selbst in die Steuerung und die Auswahl der Energiequelle
eingreifen kann und gegebenenfalls eine andere Auswahl treffen kann.
Auf solchem Wege können
einem Benutzer auch Warnungen übermittelt
werden, wenn beispielsweise die Informationsermittlung fehlschlägt oder
gerade nicht möglich ist.