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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abgeben
eines flüssigen Futtermittels, insbesondere von Milch aus
einem Vorratsbehälter an ein Tier über eine Entnahmestelle.
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STAND DER TECHNIK
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Aus
der
WO 2004/089069
A1 ist ein Tränkeautomat mit einem Wärmetauscher
bekannt, bei dem ein flüssiges Futtermittel aus einem Vorratsbehälter
einem Tränkeautomaten mit einer Entnahmestelle zugeführt wird,
wobei zwischen Vorratsbehälter und Tränkeautomat
einer Einrichtung zum Erhitzen und anschliessenden Kühlen
eines flüssigen Futtermittels vorgesehen ist. Als flüssiges
Futtermittel kann überschüssige Kuhmilch oder
Biestmilch verwendet werden, die entkeimt und auf Tränketemperatur
erwärmt werden muss. Biestmilch ist eine von einer Mutterkuh
stammende Erstmilch, die besonders reich an Vitaminen, Mineralien
usw. aber auch an Keimen ist und zur Stärkung des Immunsystems
eines Jungtieres verfüttert werden kann.
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Ferner
sind Pasteurisiereinrichtungen zum Abtöten von Krankheitserregern
in Milch bekannt. Jedoch sind diese Pasteurisiereinrichtungen derart
ausgelegt, dass eine grössere Menge an Kuhmilch oder Biestmilch pasteurisiert
wird, die dann zwischengelagert werden muss. Denn ein unregelmässiges
Ein- und Ausschalten einer Pasteurisiereinrichtung kann zu deren
Beschädigung führen.
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Bei
Tränkeautomaten erfolgt meist eine diskontinuierliche Verteilung
und Abfrage von Futtermittel über den Tag, während
die Pasteurisiereinrichtungen nach dem Stand der Technik kontinuierlich
betrieben werden, da die zur Pasteurisierung verwendeten Heizsysteme
nicht laufend an und ausgeschaltet werden können und meist
eine entsprechende Vorwärmzeit benötigen. Das
heisst, es fällt eine grössere Menge an pasteurisierter Milch
an, da diese aus arbeitswirtschaftlichen Gründen in der
Regel nur ein bis zweimal am Tag pasteurisiert werden kann. Damit
die pasteurisierte Milch nicht wieder verstärkt mit Keimen
versetzt wird, muss diese in entsprechenden Vorratsbehältern
auf eine keimwachstumshemmende Temperatur abgekühlt werden.
Dies hat den weiteren Nachteil, dass, wenn ein Tier mit Futteranspruch
mit der pasteurisierten, aber gekühlten Milch gefüttert
werden soll, diese wieder auf eine entsprechende Tränketemperatur
aufgewärmt und wiederum Energie zum Erwärmen der
abgekühlten Milch verwendet werden muss. Dieses Vorgehen
ist besonders energieintensiv, da Strom zum Pasteurisieren, zum
Kühlen und wieder zum Erwärmen erforderlich ist.
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Andere
Möglichkeiten, die Milch dauerhaft haltbar zu machen, um
sie später an Tiere verfüttern zu können,
wäre die Zugabe von entsprechenden Konservierungsstoffen,
wobei aber die Erfahrung gezeigt hat, dass entsprechend behandelte
Milch nicht von den zu fütternden Tieren akzeptiert wird.
Ferner ist der Versatz der Milch mit Zusatzstoffen aus wirtschaftlichen, ökologischen
und gesundheitlichen Gesichtspunkten eher fraglich, da die Zusatzstoffe
sich in den Tieren ablagern und beim Endkonsumenten zu Allergien
und anderen Gesundheitsschädigungen führen können.
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AUFGABE
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzusehen,
dass die Nachteile des Standes der Technik vermeidet oder wenigstens
abmindert.
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LÖSUNG DER AUFGABE
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Die
o. g. Aufgabe wird mit einem erfindungsgemässen Verfahren
gelöst, wobei das Futtermittel vor der Entnahmestelle bzw.
Zuteilung keimreduzierend behandelt wird.
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Dies
hat den Vorteil, dass keine Zusatzvorrichtungen in Form von Kühlaggregaten
für zuviel pasteurisierte Milch vorgesehen werden müssen.
Dadurch dass immer nur auf Anfrage eine entsprechende Menge an flüssigen
Futtermittel keimabtötend behandelt wird, kann auch die
entsprechende Sterilisierungsvorrichtung für die dafür
vorgesehenen Mengen in einer kleineren und variableren Grösse
vorgesehen werden. Ferner können für die keimreduzierenden
Verfahrensschritte unterschiedliche Behandlungsverfahren verwendet
werden.
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Denkbar
sind unter anderem thermische, chemische und/oder filtrierende Behandlungsschritte.
Insbesondere die filtrierenden Schritte sind für das erfindungsgemässe
Verfahren besonders geeignet, da der Filter nur in relativ unregelmässigen
Abständen beansprucht wird und dabei keine ständige
Energieversorgung des Filters erforderlich ist, was wiederum zur
Einsparung von Strom führt.
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Für
die Filterung des flüssigen Futtermittels sind alle im
Stand der Technik gängigen Filter geeignet. Wesentlich
ist hierbei, dass die Filter oder die entsprechende Filtereinrichtung
eine derartig keimreduzierende Wirkung hat, dass das entsprechende
flüssige Futtermittel, insbesondere Biestmilch, derart
gereinigt bzw. gefiltert wird, dass es an Tiere, wie Mastkälber,
Mastbullen, Mastschweine etc. verfüttert werden kann und
den geforderten Hygiene-Standards und Richtlinien entspricht.
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Bei
dem erfindungsgemässen Verfahren zum Abgeben eines flüssigen
Futtermittels ist ferner denkbar, an einem dafür vorgesehenen
Tränkeautomaten wahlweise steriles Futter und/oder zu sterilisierendes
Futtermittel auszugeben. Dies hat den Vorteil, dass insbesondere
die anfallende Biestmilch, die ansonsten nicht verfüttert
werden kann, durch einen unaufwändigen Sterilisationsschritt
keimreduzierend behandelt und als Futtermittel verwendet werden
kann. Ansonsten müsste die Biestmilch entsorgt werden.
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Ferner
kann die sterilisierte Biestmilch mit entsprechenden Zusatzstoffen
im Mischbehälter des Tränkeautomaten versetzt
werden, je nach Anforderungen des zu fütternden Tieres.
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Ferner
wird die o. g. Aufgabe auch mit einer erfindungsgemässen
Vorrichtung zum Abgeben eines flüssigen Futtermittels an
ein Tier, aufweisend einen Tränkeautomaten mit einer Entnahmestelle
und einem Flüssigfuttervorratsbehälter, insbesondere
für Milch gelöst, indem der Entnahmestelle und/oder
insbesondere einem Mischbehälter des Tränkeautomaten
eine Sterilisiervorrichtung vorgeschaltet ist.
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Für
die Sterilisiervorrichtung der erfindungsgemässen Vorrichtung
und auch bei dem erfindungsgemässen Verfahren sind alle
auf dem Markt erhältlichen Sterilisiervorrichtungen denkbar,
die zum Keimreduzieren, Keimtöten usw. in einem flüssigen
Futtermittel, insbesondere Biestmilch geeignet sind. Bevorzugt werden Sterilisiervorrichtungen,
die einfach zu warten und auszuwechseln sind und für wechselnde
Betriebsarten geeignet sind, wie beispielsweise Filtereinrichtungen,
UV-Licht-Einrichtungen, usw..
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Sterilisiervorrichtung
von der Steuerung des Tränkeautomaten überwacht,
so dass gewährleistet ist, dass die zu sterilisierende
Flüssigkeit ausreichend sterilisiert bzw. keimreduziert
ist und an die Tiere verfüttert werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird für die
Sterilisiervorrichtung eine Pasteurisiereinrichtung vorgesehen.
Denkbar sind Pasteurisiereinrichtungen, die über Heizspiralen,
UV-Licht oder sonstige thermische Vorrichtungen verfügen,
die zum thermischen Sterilisieren eines flüssigen Futtermittels,
insbesondere Biestmilch geeignet sind, aber keinen Schaden nehmen
durch diskontinuierliches Betätigen, beispielsweise durch
unregelmässiges Ein- und Ausschalten. Wesentlich ist hierbei
nur, dass die erforderliche Pasteurisierungstemperatur im Bereich
von 60° bis 90°C mit der Pasteurisiereinrichtung
erreicht werden kann.
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Denkbar
ist auch, dass die Pasteurisiereinrichtung von Filtereinrichtungen
oder chemischen Zugabevorrichtungen ergänzt oder ersetzt
wird. Je nach Einzelfall kann eine Filtereinrichtung ausreichend
sein, die jedoch in der Lage sein muss, die krankheitserregenden
Bakterien und Viren herauszufiltern. Hier sind alle dafür
geeigneten Filter und Filtersysteme verwendbar, womit eine ausreichende
Sterilisierung des flüssigen Futtermittels stattfinden
kann.
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Auch
sind chemische Zugabevorrichtungen vorstellbar. Dies wird jedoch
nur im Einzelfall bevorzugt, da erfindungsgemäss eine Zugabe
von chemischen Stoffen zur Keimreduzierung das Verfüttern
des flüssigen Futtermittels, das mit derartigen chemischen
Zusatzstoffen versetzt ist, verschlechtern kann.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Abgeben eines
flüssigen Futtermittels;
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2 eine
zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung nach 1;
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3 eine
dritte Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung nach 1; und
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4 eine
vierte Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung nach 1.
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Wie
aus 1 ersichtlich, weist eine erfindungsgemässe
Vorrichtung P1 zum Abgeben eines flüssigen Futtermittels
einen Tränkeautomat 2 auf, der einen Sterilfutter-Vorratsbehälter 4 für
bspw. Trockenfuttermittel usw., das im wesentlichen keimfrei ist
und keiner Kühlung oder sonstigen keimreduzierenden Behandlung
bedarf, und eine Dosiereinrichtung 5 besitzt, mit der vorbestimmte
Mengen des Sterilfutters aus dem Sterilfutter-Vorratsbehälter 4 einem
Mischbehälter 7 zugeführt werden, in
dem mittels eines Mischrotors 8 das Sterilfutter oder ein
anderes Futtermittel mit bspw. Wasser vermischt und als flüssiges
Nahrungsmittel zubereitet wird, so dass es an einer Entnahmestelle 1 von
einem dort anfragenden Tier entnommen werden kann. Bei der Entnahmestelle 1 kann
es sich bspw. um einen sogenannten Saugnuckel handeln.
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Ferner
weist der Tränkeautomat 2 eine integrierte Temperiereinrichtung 9 auf.
Mit der Temperiereinrichtung 9 kann über eine
Heizspirale flüssiges Futtermittel auf Tränketemperatur
gebracht werden. Die Tränketemperatur liegt normalerweise
im Bereich zwischen 35° und 40°C, wobei jedoch
auch eine höhere oder niedrigere Tränketemperatur
vorstellbar ist, je nach dem, ob sie auch für die entsprechende
Tierart und das zu verfütternde, flüssige Futtermittel
geeignet ist.
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Der
Temperiereinrichtung 9 ist eine Sterilisiervorrichtung 10 vorgeschaltet.
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Diese
ist über eine Pumpvorrichtung 11 mit einem Vorratsbehälter 3 verbunden,
in dem bspw. sogenannte Biestmilch enthalten sein kann. Biestmilch
ist eine Proteine, Enzyme, Vitaminen, Mineralien, Wachstumsfaktoren,
Aminosäuren und Antikörper enthaltende Erstmilch
einer Mutterkuh, die zur Stärkung des Immunabwehrsystems
eines Jungtieres verwendet werden kann. Beispielsweise kann im Vorratsbehälter 3 Biestmilch
vorhanden sein, die jedoch nach längerer Lagerung nicht
mehr die gewünschte Wirkung hat, jedoch aufgrund ihrer
Konsistenz stark keimbelastet ist.
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Zur
Verfütterung der Biestmilch aus dem Vorratsbehälter 3 wird über
die Pumpvorrichtung 11 zu der Sterilisiervorrichtung 10 gepumpt.
Die Sterilisiervorrichtung 10 ist als eine Filtereinrichtung 12 ausgebildet,
die einen nicht dargestellten Filter aufweist, der krankheitserregende
Keime, wie Bakterien und Viren, herausfiltern kann, jedoch die positiven
Eigenschaften der Biestmilch aufrechterhält, wobei die
gesunden Mineralien, Vitamine usw. in der Milch enthalten bleiben.
Als Filter sind Mikrofilter bzw. Ultrafilter mit Porendurchmessern
kleiner als 0,1 μm denkbar, wobei ein entsprechen geeigneter
Filtrationsdruck von 1–10 bar vorstellbar ist. Der Vorteil
einer Filtereinrichtung ist, dass für die Funktion des
Filters keine Energie verwendet werden muss.
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Da
die Biestmilch in dem Vorratsbehälter 3 nicht
mit Tränketemperatur gelagert sein kann, ist es erforderlich,
dass die Biestmilch in einem nächsten Schritt über
die Temperiereinrichtung 9 auf die gewünschte Tränketemperatur
im Bereich von 35° bis 40°C erwärmt wird.
Erfindungsgemäss wird immer nur eine Biestmilchmenge in
der Sterilisiervorrichtung 10 aufbereitet, die im wesentlichen
der in dem Mischbehälter 7 speicherbaren Menge
entspricht und einer Futtermenge eines an der Entnahmestelle 1 anfragenden
Tier entspricht, die auch von diesem Tier verzehrt werden kann.
Hierdurch wird vermieden, dass zum Kühlen bzw. Sterilisieren
der vorhandenen Biestmilch unnötig Energie verschwendet
wird, wodurch auch auf entsprechende Zwischenkühlbehälter
verzichtet werden kann. D. h. mit der erfindungsgemässen
Vorrichtung ist es möglich, eine entsprechende Menge an
flüssigen Futtermilch, bspw. Biestmilch, an der Entnahmestelle 1 in
angefragten Mengen zu sterilisieren und zu verfüttern.
Dadurch sind keine aufwendigen, stromverbrauchenden und kostenintensiven
Kühlsysteme und zusätzliche, raumbenötigende
Zwischenlagerbehälter erforderlich.
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Die
in 2 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung P2 zum Abgeben eines flüssigen
Futtermittels entspricht in den wesentlichen Merkmalen der erfindungsgemässen
Vorrichtung P1 von 1. Jedoch
erfolgt die Sterilisierung des in dem Vorratsbehälter 3 gelagerten
und zu der Temperiereinrichtung 9 geförderten
flüssigen Futtermittel über die Bestrahlung mit
energiereichem Licht. Hier ist die Sterilisiervorrichtung 10 als
UV-Licht-Sterilisiereinrichtung 13 ausgebildet, d. h.,
die Sterilisierung des flüssigen Futtermittels (Biestmilch)
erfolgt über den Eintrag energiereicher Strahlung in Form
von UV-Licht, wodurch die in dem flüssigen Futtermittel
vorhandenen Keime und Viren abgetötet werden können.
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Ein
Vorteil einer UV-Licht-Sterilisiereinrichtung 13 aber auch
der oben genannten Filtereinrichtung 12 liegt darin, dass
die Sterilisierungsvorrichtung 10 besonders klein ausgebildet
werden kann, so dass diese auch in dem Tränkeautomaten 2 integrierbar
ist/sind.
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Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel entfällt zudem
ein regelmässiges Auswechseln des Filters der Filtereinrichtung 12.
Als UV-Licht-Quelle kann eine handelsübliche UV-Lampe dienen,
die das flüssige Futtermittel in einem transparenten Rohr
bestrahlt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der UV-Licht-Sterilisiereinrichtung 13 weist
die UV-Lichtquelle einen Strahlspalt von maximal ungefähr
2 mm auf, damit auch bei hohem Absorbsitionsgrad der Milch das Licht alle
Milchpartikel erreicht.
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Die
UV-Licht-Sterilisationseinrichtung 13 kann z. B. als Rohrkonstruktion
ausgebildet sein, bei der bevorzugt kleine Glasrohre mit einem Durchmesser
von max. 2 mm verwendet werden, die spiralförmig um eine UV-Lampe
geführt sind. Es sind jedoch auch Glasstreifen mit Höhen
von ca. 2 cm und 2 mm Breite vorstellbar, die von der UV-Lampe bestrahlt
werden. Hier sind verschiedene Konfigurationen wie schraubenlinienförmig, helixförmig,
doppelhelixförmig, wellenförmig usw. denkbar.
Wesentlich ist hierbei, dass die UV-Lampe bzw. UV-Licht-Sterilisationseinrichtung 13 das
zu sterilisierende Futtermittel ausreichend keimreduzierend behandeln
kann.
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Die
Durchflussart der in dem Glasrohr bzw. dem Glasstreifen geförderten
Milch kann laminar oder turbulent erfolgen, je nach Art und Betätigung
der Pumpvorrichtung 11.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Milch mehrmals
um die UV-Lampe herumgeführt, um auch bei hohen Fördergeschwindigkeiten
(d. h., das flüssige Futtermittel wird turbulent befördert)
einen ausreichend hohen Strahlenenergieeintrag zu erzielen, um eine
ausreichende Keimreduzierung zu gewährleisten.
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Da
die UV-Lampen-Sterilisierung nach dem Pasteurisierungsprinzip erfolgt,
d. h., das zu sterilisierende, flüssige Futtermittel wird
auf eine Temperatur im Bereich von 60° bis 90°C
erwärmt, kann es insbesondere bei Biestmilch zu einer Verklumpung
der Milch kommen, die wiederum das Rohrsystem der UV- Licht-Sterilisiereinrichtung 13 blockieren
kann. Um derartige Blockaden zu bereinigen, kann die in 2 erfindungsgemässe
Vorrichtung mit einer entsprechenden Bereinigungseinrichtung (ohne
Bezugszeichen) versehen sein, die ein Ausblasen bzw. Ausdrücken
der Blockade ermöglicht.
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Ferner
kann die UV-Lampe mit einer mechanischen Abschirmung versehen sein,
die über die UV-Lampe gefahren wird, wenn eine Verklumpung
der zu reinigenden Milch droht.
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Die
Blockadebereinigungseinrichtungen können die verklumpten
Milchbestandteile durch Luft oder Wasserdruck aus dem Tränkeautomaten
ausblasen. Hierfür kann beispielsweise ein Dreiwege-Ventil 19 des Tränkeautomaten
(1 bis 3) oder ein Dreiwege-Ventil 19 (4)
vor der Sterilisier-Vorrichtung 10 als Anschluss für
eine derartige Blockadebereinigungseinrichtung verwendet werden.
Jedoch kann die Blockadebereinigungseinrichtung auch in der Sterilisiervorrichtung 10 oder
in dem Tränkeautomaten integriert sein.
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In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Vorrichtung P3 gezeigt, die sich von den
in 1 und 2 gezeigten erfindungsgemässen
Vorrichtungen zum Abgeben eines flüssigen Futtermittels
im wesentlichen darin unterscheidet, dass die in dem Tränkeautomaten
integrierte Sterilisierungsvorrichtung 10 eine Pasteurisiereinrichtung 14 eine
Wärmerückgewinnungseinrichtung 15 und
eine Temperiereinrichtung 16 aufweist. Um die bei der Pasteurisierung
der Biestmilch zur Keimabtötung bzw. Reduzierung eingebrachte
Wärmeenergie für weitere Temperierungs- und Pasteurisierungsschritte
zurückzugewinnen, ist der Pasteurisiereinrichtung 14 eine
Wärmerückgewinnungseinrichtung 15 nachgeschaltet.
Für die Wärmerückgewinnungseinrichtung 15 sind
alle derzeit auf dem Markt vorhandenen Vorrichtungen und Verfahren
verwendbar. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die
pasteurisierte Biestmilch an einem Rohrsystem vorbeigeführt,
dass entsprechend wärmeleitfähig ausgebildet ist
und eine wärmeaufnahmefähige Flüssigkeit führt,
die die Wärme der pasteurisierten Biestmilch zur weiteren
Verwendung abtragen kann. Diese rückgewonnene Wärme
kann entweder in der Pasteurisiereinrichtung 14 oder in
der Temperiereinrichtung 16 oder für beide Einrichtungen
verwendet werden. Da die Biestmilch bzw. das zu sterilisierende
Futtermittel nur in Mengen von dem Tränkeautomaten abgegeben
wird, die „on demand”, d. h., auf Anfrage, abgegeben
werden, kann die Sterilisiervorrichtung 10 in allen dargestellten
Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung
P1, P2, P3 besonders klein ausgebildet werden, so
dass sie in einem Gehäuse eines Tränkeautomaten
integriert werden kann und/oder besonders einfach zu transportieren
ist.
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Jedoch
ist es auch vorstellbar, vorhandene Tränkeautomaten 2 bei
der in 4 dargestellten erfindungsgemässen Vorrichtung
P4 zum Abgeben eines flüssigen
Futtermittels nachzurüsten. Hier ist der einfache Transport
der Sterilisierungsvorrichtung 10 besonders vorteilhaft.
An dem vorhandenen Tränkeautomaten 2 ist eine
erfindungsgemässe Sterilisiervorrichtung 10 über
eine Vorsorgungsleitung 21 angeschlossen, wobei der Sterilisierungsvorrichtung 10 ein
Zwischenbehälter mit Füllstandsensoren 18.1 und 18.2 nachgeschaltet
ist. Die Sterilisierungsvorrichtung 10, die nach demselben
Prinzip wie die Sterilisierungsvorrichtung 10 in 3 arbeitet
und ebenfalls eine Pasteurisiereinrichtung 14, eine Wärmerückgewinnungseinrichtung 15 und
eine Temperiereinrichtung 16 aufweist, wird von der Steuerung
des Tränkeautomaten 2 gesteuert, wobei die erforderliche
abgefragte Menge in einem Zwischenbehälter 17 kurz
bevorratet und der Inhalt des Zwischenbehälters 17 über
Füllstandssensoren 18.1, 18.2 kontrolliert
wird. Auch hier kann die Sterilisiervorrichtung 10 insgesamt
besonders klein ausgebildet werden, so dass diese einfach zu transportieren
ist.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemässen Vorrichtungen P1 bis P4, die in
den 1 bis 4 gezeigt sind, ist wie folgend.
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An
der Entnahmestelle 1 frägt ein berechtigtes Tier
nach Nahrung an. Hierfür können entsprechende Sensoren
an der Tränke des Tränkeautomaten 2 vorgesehen
sein. Aus einem Futterplan, der im Tränkeautomaten 2 gespeichert
ist, wird kontrolliert, ob das anfragende Tier berechtigt ist, gefüttert
zu werden. Falls dies der Fall ist, kann entsprechend des Fütterungsplans
das Tier entweder mit sterilem Trockenfutter und/oder mit sterilisierter
Biestmilch gefüttert werden. Je nach Füllstand
der entsprechenden Vorratsbehälter 3 und 4 regelt der
Tränkeautomat, welcher der beiden Vorratsbehälter 3 angesprochen
wird, wobei z. B. das anfragende Tier mit der in dem Vorratsbehälter 3 vorhandenen
Biestmilch gefüttert wird. Die Tränkeautomatensteuerung
lässt die gewünschte bzw. erlaubte Menge von Biestmilch
zu der Sterilisiervorrichtung 10 fördern, wo eine
chemische, filtrierende und/oder pasteurisierende Reinigung der
Biestmilch stattfinden kann. Es ist nämlich auch möglich,
dass zusätzlich oder anstelle der Filter- und Pasteurisiereinrichtungen 14 der 1 bis 3 eine chemische
Reinigung vorgesehen ist, wobei der Biestmilch entsprechende chemische
Substanzen zugegeben werden, die keimtötend wirken. Jedoch
ist dies nur im Einzelfall vorgesehen, da die Erfahrung gezeigt
hat, dass mit chemischen Substanzen versehene Biestmilch meist von
den zu fütternden Tieren nicht angenommen wird. Anstelle
der chemischen Substanzen können jedoch auch Medikamente,
Aufbaupräparate oder ähnliches zugegeben werden.
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Nachdem
die Biestmilch sterilisiert worden ist, wird sie entweder einer
Wärmerückgewinnungseinrichtung
15 und/oder
direkt einer Temperiereinrichtung
9,
16 zugeführt. Über
die Temperiereinrichtung
9 kann die keimreduzierend behandelte
Biestmilch dann in den Mischbehälter
7 des Tränkeautomaten
2 geleitet
werden, wo es noch möglich ist, entsprechende sterile Futterzusätze
beizufügen, wonach das dadurch gebildete Gemisch dann eine
Futterleitung
22 der Entnahmestelle
1 zugeführt
wird. An der Entnahmestelle
1 entnimmt dann das anfragende
Tier seine ihm zustehende Menge an flüssigem und entsprechend
keimreduzierten Futtermittel. Bezugszeichenliste
1 | Entnahmestelle |
2 | Tränkeautomat |
3 | Vorratsbehälter |
4 | Sterilfutter-Vorratsbehälter |
5 | Dosiereinrichtung |
6 | Mischeinrichtung |
7 | Mischbehälter |
8 | Mischrotor |
9 | Temperiereinrichtung |
10 | Sterilisiervorrichtung |
11 | Pumpvorrichtung |
12 | Filtereinrichtung |
13 | UV-Licht-Sterilisiereinrichtung |
14 | Pasteurisiereinrichtung |
15 | Wärmerückgewinnungs
einrichtung |
16 | Temperiereinrichtung |
17 | Zwischenvorrats-Behälter |
18 | Füllstand-Sensor |
19 | Dreiwege-Ventil |
20 | Heizspirale |
21 | Versorgungsleitung |
22 | Futterleitung |
P1 | Vorrichtung |
P2 | Vorrichtung |
P3 | Vorrichtung |
P4 | Vorrichtung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2004/089069
A1 [0002]