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Die
Erfindung betrifft einen Doppelkegelfräser zum Bearbeiten
einer Fassung eines Schmuckstücks, wobei der Doppelkegelfräser
einen ersten Fräskegel mit ersten Schneiden und einen zweiten Fräskegel
mit zweiten Schneiden aufweist, wobei der erste Fräskegel
zum zweiten Fräskegel um 180° verdreht an einem
Fräserschaft angeordnet ist, so dass die ersten Schneiden
und zweiten Schneiden entgegengesetzt zueinander an dem Doppelkegelfräser angeordnet
sind.
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Aus
dem Stand der Technik sind Doppelkegelfräser zur Bearbeitung
von Schmuckstücken bekannt. Sie dienen zum Beispiel zum
Einfassen von Edelsteinen in Krappenfassungen oder anderen Fassungsarten.
Mit derartigen Doppelkegelfräsern wird Gold, Silber und
Platin sowie daraus hergestellte Halterungen für Steine
bearbeitet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen verbesserten Doppelkegelfräser
zur Verfügung zu stellen, der breit einsetzbar ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst mittels eines Doppelkegelfräsers
nach Anspruch 1, mittels eines Verfahrens zur Herstellung eines
Doppelkegelfräsers nach Anspruch 14, mit einer Verwendung
eines Doppelkegelfräsers nach Anspruch 19 oder 21 und mit
einem Sortiment nach Anspruch 20. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
gehen aus den Unteransprüchen hervor. Die einzelnen Merkmale
in den nachfolgenden Ansprüche sind jedoch nicht auf diese
beschränkt, sondern können mit anderen Merkmalen
zu weiteren Ausgestaltungen verknüpft werden.
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Es
wird ein Doppelkegelfräser zum Bearbeiten einer Fassung
eines Schmuckstücks vorgeschlagen, wobei der Doppelkegelfräser
einen ersten Fräskegel mit einem ersten Satz Schneiden
und einen zweiten Fräskegel mit einem zweiten Satz Schneiden aufweist.
Der erste Fräskegel ist zum zweiten Fräskegel
um 180° verdreht an einem Fräserschaft angeordnet,
sodass der erste Satz Schneiden und der zweite Satz Schneiden entgegengesetzt
zueinander an dem Doppelkegelfräserschaft angeordnet sind. Zumindest
einer der beiden Fräskegel umfasst Schneiden aus Hartmetall,
vorzugsweise sind beide Sätze Schneiden aus Hartmetall
gefertigt. Ein derartig eingesetzter Doppelkegelfräser
weist vorzugsweise einen Schaftdurchmesser zwischen 2 mm bis 3 mm
auf, eine Gesamtlänge bis etwa 60 mm, bevorzugt bis etwa
45 mm und einen maximalen Durchmesser im Bereich eines Fräskegels
von bis zu 10 mm, bevorzugt von bis zu 6 mm.
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Durch
Fertigung von vorzugsweise zumindest aller Schneiden des Doppelkegelfräsers
aus einem Hartmetall gelingt es, neue Einsatzbereiche für eine
Schmuckherstellung mit dauerfesten Doppelkegelfräsern zu
eröffnen, insbesondere im Bereich der Steinfassung bei
Stahlschmuck oder noch härteren Materialien. Bei der Verwendung üblicher
Doppelkegelfräsern aus Werkzeugstahl hat sich herausgestellt,
dass die Schneiden bei Bearbeitung von Stahlschmuck sehr schnell
abnutzen, eine zu hohe Wärmeentwicklung entsteht und aufgrund
der Schneidenabnutzung mit zu hohen Andruckkräften gearbeitet
wird. Diese führten wieder zu Schwingungen bei der Bearbeitung,
so dass die Herstellung von Steinfassungen in Stahlschmuck mit herkömmlichen
Doppelkegelfräsern aus Werkzeugstahl zwar möglich, aber
letztendlich problembehaftet ist.
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Ein
Vorteil des vorgeschlagenen Doppelkegelfräsers ist, dass
dieser durch zumindest einen Hartmetallfräskegel eine höhere
Standzeit aufweist als beispielsweise ein Doppelkegelfräser,
der nur aus Stahl gefertigt ist. Des Weiteren kann mit einem geringeren
Anpressdruck gearbeitet werden, wobei ein Flattern des Werkzeugs
nicht mehr auftritt. Ein bevorzugter Schnittgeschwindigkeitsbereich
bei der Bearbeitung wird hierbei in Abhängigkeit vom maximalen Kegelfräserdurchmesser
eingestellt, wobei sich bei Stahlbearbeitung als bevorzugt 75 bis
105 m/min herausgestellt hat.
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In
einer Ausgestaltung weist das Hartmetall Wolframcarbid als Basisstoff
auf, weiterhin ist eine Ausgestaltung vorgesehen, in der das Hartmetall
Titancarbid und/oder Titannitrid als Basisstoff umfasst. Beispielsweise
beträgt der Anteil des Basisstoffes zwischen 80 Gewichtsprozent
bis 99 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 90 Gewichtsprozent und
95 Gewichtsprozent. Weiterhin ist in einer Ausgestaltung Nickel,
Cobalt und/oder Molybdän als Matrixmaterial vorgesehen.
Beispielsweise macht das Matrixmaterial einen Anteil von 1 Gewichtsprozent bis
10 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 5 Gewichtsprozent und
10 Gewichtsprozent aus. Vorzugsweise ist das Hartmetall gesintert,
weiterhin bevorzugt ist der gesamte Hartmetallfräskegel
gesintert. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass
das Hartmetall respektive der Fräskegel gegossen wird.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung soll des Weiteren unter dem
Begriff ”Hartmetall” im Wesentlichen grundsätzlich
verstanden werden, dass es sich hierbei um eine Kombination von
metallischen Hartstoffen, die aufgrund ihrer hohen Härte
als spröde zu bezeichnen sind, mit relativ weichen, zähen Metallen,
vorwiegend der Eisengruppe, Eisen, Kobalt und Nickel als Binder
bzw. Bindemetallen, handelt. Hierbei wird im Wesentlichen ein Verbundwerkstoff hergestellt,
wobei der Hartstoff und das Bindemittel im Wesentlichen als zwei
durch definierte Korngrenzen getrennte Verfügung als Bestandteile
erhalten blei ben. Des Weiteren fallen unter den Begriff ”Hartstoffe” jedoch
auch sogenannte Cermets in Form von Titankarbid-Bindemetall-Verbundkörpern.
Die wesentlichen folgenden Legierungstypen können hierbei
eingesetzt werden:
- – WC-Co-Hartmetall,
- – WC-(Ti,Ta,Nb)-Co-Hartmetall,
- – hochtitankarbidhaltiges Hartmetall, und
- – Sonderhartmetall.
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Unter
WC-Co-Hartmetall ist eine Legierung zu verstehen, die nur aus zwei
Komponenten, nämlich dem Monowolframkarbid und einem Kobalt
bestehen und zwei Phasen damit aufweisen. Das Wolframkarbid liegt
bevorzugt mit einer Durchschnittskorngröße von
unter 1 μm bis circa 20 μm vor, der Anteil an
Bindelegierung beträgt zum Beispiel zwischen 3 und 30 Massengew.-%.
Durch ein Hinzufügen von Titankarbid sowie Tantal(Niob)-karbid
zu dem WC-Co-Hartmetall können dreiphasige Legierungen mit
verbesserter Hochtemperatureigenschaft genutzt werden. Die hochtitankarbidhaltigen
Hartmetalle wiederum können beispielsweise molybdänlegiertes
Titankarbid mit einem Nickelbinder und insbesondere ein Hartmetall
mit Hartstoffpartikeln mit einem TiC-Kern und einem (Ti,Mo)C-Mantel
aufweisen, der eingebettet in einen metallischen Binder ist. Darüber hinaus
können sogenannte Spinodallegierungen genutzt werden, bei
denen Stickstoff, zum Beispiel in Form von Titannitrit, genutzt
wird. Hierbei wird eine Mischungslücke im System Ti-Mo-CN
beim Abkühlen von einer Sintertemperatur zu einer spinodalen
Entmischung genutzt, da dabei entstehende gut benetzbare molybdänreiche,
aber stickstoffarme Phasen eine titan- und stickstoffreiche andere
Phase gegen die Bindephase abschirmt. Des Weiteren können Komplexkarbide
oder Komplexnitride des Titans bzw. des Aluminiums einen Legierungsgehalt
an Binder weiter anheben und eine entsprechend günstige
Mikrostruktur erzielen. Beispielsweise können als Komplexkarbide
und Komplexnitride Ti2AlC und Ti2AlN dazu eingesetzt werden, beim Sintern
mit den Bindemitteln TiC bzw. TiN auszuscheiden. Dieses bildet Oberflächen
an Hartstoffkörnchen, die diffusionshemmend sind. Das freiwerdende
Aluminium hingegen geht ebenso wie ein Teil des Titans mit der Bindelegierung
eine feste Phase ein. Zum anderen kann es sintermetallische Phasen
der Zusammensetzung in Ni3(Ti,Al) bzw. Ni(Ti,Al)
geben. Bei Sonderhartmetallen wird eine Co-Bindephase durch Ni ersetzt,
wobei ein Teil des Ni durch Cr zusätzlich ersetzt werden kann.
Auf diese Weise kann zum einen ein erhöht korrosiv beanspruchbares
Tribosystem genutzt werden bzw. eine Beständigkeit gegen
organische Säuren und gegenüber Mineralsäuren,
zum Beispiel durch Verwendung von Cr3C2-Ni Sonderhartmetall. Im Übrigen
können Hartme talle eingesetzt werden, wie sie aus der alten DIN
4990 wie aber auch aus der ISO TC 29 hervorgehen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass für das Hartmetall
ein Ultrafeinstkorn bzw. Feinstkorn eingesetzt wird, dem eine mittlere Korngröße < 0,5 μm
bzw. eine mittlere Korngröße bei < 1,5 μm
für die eingesetzten Wolframkarbid-Kristallidgrößen
genutzt wird. Überraschenderweise hat sich herausgestellt,
dass bei einer feinkörnigen WC-Co-Legierung nicht nur die
Härte, sondern insbesondere auch eine Biegefestigkeit mit
abnehmender Wolframkarbit-Kristallitgröße ansteigt.
Daher hat sich ein Einsatz derartiger mittlerer Korngrößen
besonders vorteilhaft bei der Nutzung als Doppelkegelfräser
herausgestellt.
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Neben
einer Herstellung im Sinterverfahren wie aber auch durch ein Gussverfahren
kann eine Schneidengeometrie des Doppelkegelfräsers mit
einem Hartmetall beschichtet werden. So kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass die Oberfläche der zukünftigen Schneiden
aus einem metallenem Werkstoff vorgeschliffen werden, so dass entsprechende
Kanten- oder Radiengeometrien entstehen. Anschließend kann
ein Beschichten mit Hartmetall erfolgen. Hierzu wird beispielsweise
ein CVD-Verfahren oder ein PVD-Verfahren eingesetzt. Daneben kann
auch ein Vakuum-Elektroden-Abscheiden von Hartmetall erfolgen. Die
derartig beschichtete Oberfläche kann beispielsweise schon
in einem fertigen Arbeitszustand sein. Sofern eine Nachbearbeitung notwendig
sein sollte, kann dieses beispielsweise mittels eines Glättens
oder auch Endschleifens erfolgen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der erste Fräskegel
ein Hartmetall umfasst. In einer weiteren Ausführung ist
vorgesehen, dass der zweite Fräskegel ein Hartmetall umfasst.
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der erste und der zweite
Fräskegel ein Hartmetall umfassen, insbesondere jeweils
daraus bestehen. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der
Schaft aus einem Hartmetall gefertigt ist. Beispielsweise kann der
gesamte Doppelkegelfräser aus Hartmetall gefertigt sein,
zum Beispiel aus einem Stück, oder auch der gesamte Doppelkegelfräser
hartmetallbeschichtet. Weitere Werkstoffe, die der Doppelkegelfräser
aufweisen kann, sind Stahl, insbesondere legierter und/oder unlegierter
Werkzeugstahl, Titan und/oder Keramik. Vorzugsweise sind die nicht
aus Hartmetall gefertigten Komponenten des Doppelkegelfräsers
aus den vorgenannten Materialien. In einer Weiterbildung umfasst
der Doppelkegelfräser Diamant, Korund, wie beispielsweise
Rubin und/oder zumindest einen Stoff aus der Gruppe der Carbide.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zumindest zwischen
einigen Schneiden, insbesondere zwischen den Schneiden des ersten und/oder
zweiten Fräskegels ein Schneidengrundradius von etwa 0,03
Millimeter bis etwa 0,15 Millimeter beträgt, vorzugsweise
ein Schneidengrundradius von etwa 0,03 bis etwa 0,09 Millimeter
beträgt. In einer weiteren Variante ist ein Schneidengrundradius
von etwa 0,9 bis etwa 0,15 Millimeter vorgesehen. Durch den vorgeschlagenen
Radius wird ein verbessertes Schneidverhalten erzielt, insbesondere
ist ein Spanabtransport zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Doppelkegelfräsern für die Bearbeitung von Krappen-
und Strotzenfassungen aus Stahl verbessert. Die Späne können
nicht mehr so einfach im Spangrund festklemmen. Weiterhin wird durch
den Radius die Standzeit vergrößert, da Spannungen
im Doppelkegelfräser besser abgeleitet werden, als bei einer
Ausgestaltung ohne einen derartigen Radius. Vorzugsweise ist der
Schneidengrund poliert.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weist der Doppelkegelfräser
eine Oberflächengüte einer Spanfläche
und/oder einer Freifläche bei zumindest einigen Schneiden,
bevorzugt bei einem Satz Schneiden des ersten und/oder zweiten Fräskegels
gemessen entlang einer Längsrichtung der Schneide einen
Mittenrauhwert Ra von maximal 0,15 Mikrometer
auf, weiterhin bevorzugt ist ein Mittenrauhwert von maximal 0,1
Mikrometer vorzugsweise nach DIN 4768. In einer
weiteren Variante ist vorgesehen, dass eine Oberflächengüte
einer Spanfläche und/oder einer Freifläche zumindest
einer Schneide des ersten und des zweiten Satzes Schneiden gemessen
in einer Richtung um 90° gedreht zu einer Längsrichtung
der Schneide einen Mittenrauhwert Ra von
maximal 0,05 Mikrometer aufweist, weiterhin bevorzugt ist ein Mittenrauhwert
von maximal 0,02 Mikrometer.
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Der
erste Fräskegel und der zweite Fräskegel bilden
in einer Variante einen Kopfwinkel von 50° bis 100° zueinander.
Weiterhin ist bei zumindest einer Variante vorgesehen, dass die
Schneiden zumindest des ersten Fräskegels eine Schneidenschrägestellung
von minus 45° bis plus 45° bezogen auf einen Außenradius
des ersten Fräskegels aufweisen. Gemäß einer
weiteren Variante weist zumindest eine Schneide eines der beiden
Sätze Schneiden gesehen orthogonal aus Richtung einer Ebene
eines maximalen Durchmessers des Fräskegels entlang einer Schnittebene
einer Schnittansicht einen Spanwinkel bezogen auf einen Außenradius
des Fräskegels von 0° bis mathematisch minus 50° auf.
Ein Keilwinkel von 40° bis 90°, bevorzugt zwischen
40° und 50°, ist gemäß einer
weiteren Variante vorgesehen.
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Der
erste Fräskegel und der zweite Fräskegel sind
in einer Ausführung des Doppelkegelfräsers aus
gleichem Material. In einer weiteren Ausführung weisen
der erste Fräskegel und der zweite Fräskegel unterschiedliche
Materialien auf. Insbesondere können der erste Fräskegel
und der zweite Fräskegel miteinander verschweißt,
verklebt, verlötet oder versintert sein. Auch ist gemäß einer
Variante vorgesehen, dass der erste Fräskegel und/oder
der zweite Fräskegel aus einem Vollmaterial sind. Vorzugsweise ist
der Fräskopf oder der gesamte Doppelkegelfräser aus
einem Vollmaterial gefertigt. Der erste Fräskegel ist in
einer Variante mit dem Schaft verschweißt, verklebt, verlötet
oder versintert. Auch sieht eine Variante vor, dass zumindest der
erste Fräskegel mit dem Schaft aus einem Vollmaterial gefertigt
ist. Vorzugsweise sind der erste und der zweite Fräskegel
aus einem Hartmetallstück herausgearbeitet.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist zumindest der erste oder der zweite Satz
Schneiden geschliffen. Vorzugsweise sind beide Schneiden-Sätze
geschliffen. In einer weiteren Ausgestaltung ist der Satz Schneiden
geschliffen, der ein Hartmetall umfasst. In einer weiteren Ausführung
ist vorgesehen, dass zumindest ein Satz Schneiden gefräst
ist. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass zumindest ein Satz
Schneiden poliert, gehont und/oder geläppt ist.
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Eine
weitere Ausführung sieht vor, dass der erste Fräskegel
und/oder der zweite Fräskegel einen maximalen Durchmesser
von 0,5 Millimeter bis 5 Millimeter aufweist. Vorzugsweise weist
der Doppelkegelfräser einen Durchmesser nach ISO
6360 von 005 bis 075 auf, vorzugsweise von 007 bis 070.
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In
einer weiteren Ausgestaltung umfasst der zweite Fräskegel
eine konvexe Linse. Diese ist beispielsweise mit der konvexen Seite
vom Schaft abgewandt am ersten Fräskegel angeordnet. Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der erste und/oder der zweite
Fräskegel einen Kegelstumpf aufweist. Eine weitere Ausgestaltung
sieht vor, dass beide Fräskegel jeweils als plankonvexe
Linse ausgeführt sind. Eine weitere Ausgestaltung sieht
vor, dass die beiden Fräskegel und/oder Linsen nicht direkt
aufeinander stoßen, sondern dass ein Abschnitt dazwischen
einen Außenumfang bildet. Vorzugsweise weist dieser Abschnitt
ebenfalls eine Bearbeitungsoberfläche auf. Diese kann abrasiv
wirken, zum Beispiel durch ein Schleifmaterial, das beispielsweise
aufgetragen ist, oder Schneiden aufweist.
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Ein
weiterer Gedanke der Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung
eines Doppelkegelfräsers zum Bearbeiten einer Fassung eines
Schmuckstücks mittels eines ersten Fräskegels
mit einem ersten Satz Schneiden und eines zweiten Fräskegels
mit einem zweiten Satz Schneiden, wobei der erste Fräskegel
zum zweiten Fräskegel um 180° ge dreht zueinander
an einem Schaft aus einem Material herausgearbeitet werden, so dass
der erste Satz Schneiden und der zweite Satz Schneiden entgegengesetzt
zueinander an dem Doppelkegelfräser angeordnet werden,
wobei zumindest einer der beiden Fräskegel aus einem Material
hergestellt wird, das ein Hartmetall umfasst. Vorzugsweise wird
zumindest ein ein Hartmetall umfassenden Satz Schneiden mittels
einer Schleifscheibe geschliffen. Beispielsweise ist vorgesehen,
dass der Satz Schneiden mittels einer Schleifscheibe mit einer Körnung
von 25 Mikrometer bis 60 Mikrometer Siebmaschenweite geschliffen
wird. Insbesondere sind Schleifscheiben von D20 bis D54 nach FEPA
Standard vorgesehen. Besonders bevorzugt sind Schleifscheiben, die
Diamant aufweisen. Durch den Schliff des Doppelkegelfräsers,
respektive des Satzes Schneiden wird eine vorteilhafte Rundung des
Schneidengrundes erzielt. Weiterhin ist vorteilhaft, dass durch
den Schliff eine sehr glatte Oberfläche und ein vorteilhafter
Mittenrauhwert einer Spanfläche und/oder einer Freifläche der
Schneiden erzielt wird. Ein Spanabtransport bei Bearbeitung von
Stahlschmuck ist durch die oben beschriebenen Ausgestaltungen leichter
möglich und einem Zusetzen des Spangrundes beispielsweise durch
einen duktilen, mit dem Doppelkegelfräser bearbeiteten
Werkstoff kann entgegengewirkt werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird der erste und/oder der zweite
Fräskegel aus einem Vollmaterial hergestellt. In einer
weiteren Ausführung werden der erste Fräskegel
und der zweite Fräskegel miteinander verklebt, verschweißt,
verlötet oder versintert. Insbesondere wird der Schaft
mit dem ersten Fräskegel verklebt, verschweißt,
verlötet oder versintert.
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Ein
weiterer Gedanke der Erfindung umfasst eine Verwendung eines Doppelkegelfräsers
nach einem der oben beschriebenen Ausgestaltungen für die
Bearbeitung von Stahl- oder Titanschmuck.
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Gemäß einem
weiteren Gedanken der Erfindung wird ein Sortiment von Werkzeuginstrumenten zur
Schmuckbearbeitung umfassend zumindest zwei Werkzeuge, die Doppelkegelfräser
sind, vorgeschlagen, wobei zumindest ein Doppelkegelfräser
nach einem der oben beschriebenen Ausgestaltungen ausgestaltet ist.
Insbesondere ist das Sortiment in einem Behälter angeordnet.
Vorzugsweise ist der Behälter eine Kiste, ein Koffer, eine
Schachtel, beispielsweise eine Schachtel mit einer aufschiebbaren
Abdeckung, ein Sockel, vorzugsweise mit Öffnungen zum Einstecken
der Werkzeuge oder ein vorzugsweise verschließbarer Werkzeugständer.
Beispielsweise weist der Behälter Polystyrol auf.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Anwendung wird der vorgeschlagene Doppelkegelfräser
mit zumindest einem Fräskegel aufweisend Hartmetall im
Schneidenbereich zur Bear beitung von Brillengläsern, insbesondere
Kunststoffbrillengläsern eingesetzt. Zum Beispiel wird
der Doppelkegelfräser dazu genutzt, eine Fräsung
in einem Brillenglas zu erstellen, in die nachfolgend ein Schmuckstück
eingesetzt wird. Dazu kann das Brillenglas so angefräst
werden, dass das Schmuckstück eingeklebt oder auch eingeclipt
werden kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den nachfolgenden Zeichnungen
hervor. Die dort dargestellten Weiterbildungen sind jedoch nicht
beschränkend auszulegen, vielmehr können die in
den jeweiligen Zeichnungen beschriebenen Merkmale losgelöst
von der einzelnen Ausgestaltung untereinander und mit den oben beschriebenen
Merkmalen zu weiteren Ausgestaltungen kombiniert werden. Des Weiteren
sei darauf verwiesen, dass die in der Figurenbeschreibung angegebenen
Bezugszeichen den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht beschränken,
sondern lediglich auf die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
verweisen. Gleiche oder gleichwertige Teile oder Teile mit gleicher
Funktion weisen im Folgenden die gleichen Bezugszeichen auf. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines Doppelkegelfräsers;
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2a eine
Schnittansicht IV-IV nach 1;
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2b eine
Schnittansicht II-II nach 1;
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3 eine
Schnittansicht III-III nach 1;
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4 eine
schematische Ansicht eines Doppelkegelfräsers mit einem
linsenförmigen Fräskegel.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines Doppelkegelfräsers 1 mit
einem Fräskopf 2 und einem Schaft 3.
Der Fräskopf 2 weist einen ersten Fräskegel 4.1 und
einen zweiten Fräskegel 4.2 auf, wobei der erste
Fräskegel 4.1 mit dem Schaft 3 verbunden
ist. Beispielsweise ist der zweite Fräskegel 4.2 auf
dem ersten Fräskegel 4.1 aufsitzend, ohne jedoch
mit dem eigentlichen Schaft 3 direkt verbunden zu sein.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass der Schaft 3 sich
bis in den zweiten Fräskegel 4.2 erstreckt. Der
erste und der zweite Fräskegel 4.1, 4.2 umfassen
jeweils einen nicht näher dargestellten Satz Schneiden,
deren Umhüllende jeweils die Mantelfläche eines
Kegels aufweisen. Die Fräskegel 4.1, 4.2 sind
mit einem Kopfwinkel 5 von 50° bis 100° zueinander
angeordnet. Vorzugsweise ist der Kopfwinkel in einem Bereich von
70° bis 90° angeordnet, weiterhin bevorzugt 70° oder
90°, wobei insbesondere Toleranzen von 0,5% bis 2% vorgesehen sind. Schneiden
des Doppelkegelfräsers erstrecken sich in ihrer Längsrichtung
vom Schaft 3 nach außen. Sie können hierbei
in Aufsicht parallel zu einem Außenradius verlaufen, der
vom Schaft zu einem Außenrand des Doppelkegelfräsers 1 verläuft.
Die Schneiden können jedoch auch eine Schneidenschrägstellung
zum Außenradius aufweisen.
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Der
maximale Durchmesser Dmax von zumindest
einem Fräskegel umfasst in einer Ausgestaltung etwa 0,5
Millimeter bis 10 Millimeter bevorzugt 0,5 mm bis 5 mm. Insbesondere
weisen beide Fräskegel einen gleichen maximalen Durchmesser
Dmax auf.
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Der
Schaft 3 unterteilt sich in einen Einspannbereich 6.1 mit
beispielsweise einem Durchmesser von 2 Millimeter bis 3 Millimeter,
vorzugsweise 2,35 Millimeter, und einem Halsbereich 6.2 mit
einem konischen oder zylindrischen Verlauf, wobei ein fräskopfseitiger
Durchmesser DS des Halsbereiches 6.2 vorzugsweise
kleiner oder gleich einem Durchmesser DK des
Fräskopfes 2 ist.
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2a zeigt
eine Schnittansicht IV-IV nach 1. Es ist
ein schematisch angedeuteter erster Satz Schneiden 7.1 des
ersten Fräskegels 4.1 dargestellt, der eine Anzahl
einzelner Schneiden 8 aufweist. Die Schneiden 8 weisen
eine Schneidenschrägstellung mit einem Winkel 9 auf,
der zwischen minus 45° und plus 45° liegt, bezogen
auf einen Außenradius des ersten Fräskegels 4.1.
Insbesondere ist ein Winkel 9 von minus 45° bis
minus 30° oder von plus 30° bis plus 45° vorgesehen.
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2b zeigt
eine Schnittansicht II-II nach 1 des zweiten
Fräskegels 4.2. insbesondere weist der zweite
Fräskegel 4.2 einen zweiten Satz Schneiden 7.2 auf,
der eine Anzahl einzelner Schneiden 8 aufweist. Die Schneiden 8 weisen
in der dargestellten Ausführungsform keine Schneidenschrägstellung
auf. Jedoch ist in weiteren Ausgestaltungen vorgesehen, dass die
Schneiden eine Schneidenschrägstellung aufweisen, die zwischen
minus 45° und plus 45° liegt, bezogen auf einen
Außenradius des zweiten Fräskegels 4.2.
Insbesondere ist eine Schneidenschrägstellung von minus
45° bis minus 30° oder von plus 30° bis
plus 45° vorgesehen.
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3 zeigt
eine Schnittansicht III-III nach 1. Diese
zeigt einen Schnitt durch den ersten Fräskegel 4.1 mit
einem ersten Satz Schneiden 7.1. Jeweils zwei Schneiden 8 stoßen
in einem Schneidengrund 10 aneinander. Die Schneiden 8 sind
in einer Ausgestaltung geschliffen, sodass die Schneiden 8 im
Schneidengrund 10 einen Radius bilden. In einer bevorzugten
Ausgestaltung sind die Schneiden 8 geschliffen, sodass
diese vorzugsweise im Schneidengrund 10 einen radialen Übergang
aufweisen. Eine Anwendung eines Schleifen zur Erzeugung eines Übergangs
im Schneidengrund 10 wird bevorzugt. Der Schneidengrund 10 weist
in einer Ausgestaltung einen Schneidengrundradius von 0,03 Millimeter
bis 0,15 Millimeter auf. Dies führt zum Beispiel zu einer verbesserten
Spanabführung gegenüber einer eckigen Ausgestaltung
des Schneidengrunds, insbesondere kann somit verhindert werden,
dass sich Späne von duktilen Materialien wie beispielsweise
einer Goldlegierung wie aber auch von harten Metallen in dem Schneidengrund 10 festsetzen.
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Weiterhin
können die Schneiden zumindest im Wesentlichen, bevorzugt
vollständig plan sein. Sie können gemäß einer
weiteren Ausgestaltung jedoch auch profiliert sein, wobei eine derartig
profilierte Schneide einen Spanwinkel, einen Keilwinkel und einen
Freiwinkel aufweist. So kann gemäß einer Ausgestaltung
eine Schneide vorgesehen sein, eine Spanfläche 11 und
eine Freifläche 12 aufweist.
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3 zeigt
eine Schnittansicht eines Durchmessers durch den Fräskegel 4.1,
wobei entlang des maximalen Durchmessers Dmax gemäß 1 senkrecht
zu einer Rotationsachse des Fräskegels 4.1 diejenige
Fläche definiert wird, von der aus senkrecht auf die Schnittansicht
gesehen wird. Die Spanfläche 11 weist gemäß der
Schnittansicht von 3 einen Spanwinkel 13 bezogen
auf einen Außenradius des Fräskegels 4.1 von
0° bis mathematisch minus 50° auf. Vorzugsweise
weist der Betrag des Spanwinkels Werte von 0° bis 50° auf.
Es ist insbesondere ein positiver Spanwinkel vorgesehen, wenn der
Doppelkegelfräser für einen Rechtslauf zur Materialbearbeitung
ausgelegt ist. Weiterhin ist gemäß einer Variante ein
Keilwinkel 14 von 40° bis 90°, bevorzugt
zwischen 40° und 50° vorgesehen. Ein Freiwinkel
ist als Winkel zwischen einer Tangente an der Freifläche 12 an
einer Schneidenspitze und einer Senkrechten auf einem Radius durch
die Schneidenspitze definiert. Weiterhin ist der Freiwinkel errechenbar
aus 90° abzüglich des Keilwinkels 14 und
abzüglich des Spanwinkels 13.
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Das
oben für den ersten Fräskegel 4.1 Beschriebene
und in 3 Gezeigte gilt insbesondere auch für
den in 3 nicht dargestellten zweiten Fräskegel 4.2.
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4 zeigt
eine besondere Ausgestaltung eines Doppelkegelfräsers 1 mit
einem Fräskopf, der einen dritten Fräskegel 4.3 aufweist,
der eine plankonvexe Linsenform umfasst. Der dritte Fräskegel 4.3 ist
mit einer planaren Seite zum ersten Fräskegel 4.1 weisend
an dem ersten Fräskegel 4.1 angeordnet. In einer
Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die beiden Fräskegel 4.1 und 4.3 aus
einem Vollmaterial gefertigt sind. Ein Kopfwinkel 5 des Fräskopfes 2 ist in
dieser Ausgestaltung bestimmt durch den Winkel einer Mantelfläche
des Fräskegels 4.1 und einer Tangentensteigung
an einem Punkt, an dem die Linsenform auf die Mantelfläche
des ersten Fräskegels 4.1 trifft.
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5 zeigt
einen Behälter 15, in dem Werkzeuge und insbesondere
ein Doppelkegelfräser beispielsweise aufbewahrt, vertrieben
und/oder gereinigt werden kann. Der Behälter umfasst zum
Beispiel ein Sortiment verschiedener Schmuckbearbeitungswerkzeuge,
dass zumindest einen Doppelkegelfräser mit zumindest Schneiden
aus Hartmetall umfasst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 4990 [0010]
- - ISO TC 29 [0010]
- - DIN 4768 [0015]
- - ISO 6360 [0019]