-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einsparung von
Heizenergie mittels effizienter Nutzung der Wärmeenergie von Warmwasser sowie
Vorrichtungen zu dessen Durchführung.
-
Ziel
des Verfahrens ist es, die Menge an benötigtem Heißwasser (Frischwasserh (Frischwasserheiß)) der
Temperatur Th (Temperaturheiß)
und/oder an benötigter
Heizenergie zu reduzieren, um eine Kostenreduktion zu erreichen.
-
Hierzu
wird vorgesehen, die Wärmeenergie
des Abwassers durch ein selbstregulierendes Verfahren direkt zu
nutzen, um das Kaltwasser (Frischwasserk (Frischwasserkalt)) der Temperatur Tk (Temperaturkalt), welches zur Erzeugung von Warmwasser
dient, vorzuwärmen.
D. h., die Wärmemenge
des Warmwassers wird zweifach genutzt, erstens für den eigentlichen Gebrauchszweck,
und zweitens wird die Restwärme
zum Vorwärmen
des Kaltwassers verwendet.
-
Nach
dem Stand der Technik sind verschiedene Methoden bekannt, nach denen
Warmwasser einer bestimmten Temperatur Tw (Temperaturwarm) erzeugt wird.
- • Erstens
kann durch Erhitzen (z. B. per Gas- oder Ölbrenner) eine größere Menge
Kaltwasser auf die gewünschte
Temperatur Tw gebracht und bei Bedarf entnommen
werden.
- • Eine
zweite Methode sieht vor, Kaltwasser bei Bedarf nach dem Prinzip
des Durchlauferhitzers z. B. elektrisch auf die Solltemperatur zu
Erhitzen.
- • Die
am weitesten verbreitete Methode, welche besonders im nichtindustriellen
Bereich verwendet wird, sieht vor, eine größere Menge Heißwasser
der Temperatur Th zu erzeugen und zu bevorraten.
Bei Bedarf wird dieses Heißwasser
dann mit Kaltwasser der Temperatur Tk auf
die gewünschte
Temperatur Tw abgemischt. Diese Methode
ist am flexibelsten, da Tw prinzipiell frei
zwischen Th und Tk eingestellt
werden kann.
-
Weiterhin
sind aus dem Stand der Technik Wärmerückgewinnungssysteme
(z. B. Wärmetauscher)
bekannt, um Abwärme
für andere
Prozesse nutzbar zu machen. Man unterscheidet hier drei Klassen Tabelle 1: Abkürzungen und Synonyme
Abkürzungen |
Th | Temperaturheiß |
Tk | Temperaturkalt |
Tw | Temperaturwarm; Solltemperatur |
Tm | Temperaturmedium |
TAW | Temperatur
des Abwassers |
Frischwasserh | Heißwasser |
Frischwasserk | Kaltwasser |
Frischwasserm | vorgewärmtes Kaltwasser |
Wärmetauscher
= Wärmeüberträger | |
- • Direkte Wärmeübertragung ist eine kombinierte
Wärme-
und Stoffübertragung,
die anwendbar ist bei Stoffströmen,
die sich spontan trennen. Hierunter fallen z. B. Rieseltürme zur
Luftkühlung.
- • Bei
indirekter Wärmeübertragung
sind die Stoffströme
räumlich
durch eine wärmedurchlässige Wand
getrennt. Solche Wärmetauscher
(Wärmeübertrager)
werden Rekuperatoren genannt. Ein Beispiel hierfür ist der Liebigkühler.
- • Halbdirekte
Wärmeübertragung
funktioniert mit Hilfe eines Wärmespeichers,
der mit beiden Stoffen zeitversetzt in Kontakt gebracht wird. Der
Wärmespeicher
wird abwechselnd durch den wärmeren
Stoff erwärmt
und anschließend
durch den kälteren
Stoff wieder abgekühlt.
Dadurch wird die thermische Energie vom wärmeren auf den kälteren Stoff übertragen.
Solche Wärmetauscher
werden Regeneratoren genannt. Anwendung finden diese z. B. in Stirling-Motoren.
-
Das
Ergebnis der Wärmeübertragung
ist weiterhin von der geometrischen Führung der Stoffströme zueinander
abhängig.
Hier werden wiederum drei Varianten unterschieden.
- • Im
Gegenstrom werden die Stoffe entgegenkommend aneinander vorbeigeführt. Im
Idealfall werden die Temperaturen der Stoffströme vollständig getauscht, das heißt, dass
der ursprünglich
kalte Stoffstrom die Temperatur des ursprünglich warmen Stoffstroms annimmt
und umgekehrt, vorausgesetzt, beide Stoffströme sind gleich groß, die Stoffe
haben identische Wärmekapazitäten, der
Wärmetauscher
hat einen Wirkungsgrad von 100 Prozent und es gibt keine Wärmeverluste
an die Umgebung, was in realen Systemen nicht möglich ist. Daher kann in der
Praxis dieser Wirkungsgrad nie ganz erreicht werden.
- • Im
Gleichstrom werden die Stoffe nebeneinander in gleicher Richtung
geführt.
Im (nie ganz erreichbaren) Idealfall werden beide Stofftemperaturen
angeglichen und liegen daher immer zwischen den Ausgangstemperaturen.
- • Im
Kreuzstrom werden die Stoffe so geführt, dass sich ihre Richtungen
kreuzen. Je nach Intensität
des Wärmeübergangs
können
Ergebnisse erhalten werden, die zwischen Gegen- und Gleichstromführung liegen.
-
Bei
keinem der Verfahren zur Warmwassererzeugung ist vorgesehen, die
Restwärme
von Abwasser zu nutzen, um Kaltwasser vorzuwärmen, damit ein Teil der Heizenergie
eingespart werden kann.
-
Es
ist deshalb ein Verfahren zu entwickeln, mit dem bei geringem Material-
und Kostenaufwand und minimalem Platzbedarf und Regelaufwand, die
Wärme des
Abwassers zur Bereitung von Warmwasser nutzbar gemacht werden kann.
-
Insbesondere,
aber nicht ausschließlich,
ist vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch anwendbar
ist, wenn keine geschlossenen Kreisläufe vorliegen, wie es im häuslichen
Bereich überwiegend
der Fall ist. In diesem Fall findet also keine Rückführung des Wassers statt, sondern
nur eine Recyclierung der Wärmeenergie.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Verfahren zur Einsparung von Heizenergie mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Einsparung von Heizenergie
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 25 gelöst.
-
Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
wird die Menge an Heißwasser,
welche zudosiert werden muss (Ausführungsbeispiel 1) oder die
Heizenergie, welche in der Heizvorrichtung für Heißwasser (18) aufgewendet
werden muss (Ausführungsbeispiel
2), um die gewünschte
Temperatur Tw (Temperaturwarm)
zu erreichen, reduziert. Dies spart Energieträger und -kosten bei der Heißwasserbereitung
und trägt
dadurch zusätzlich
zum Schutz des Klimas und der Umwelt bei. Im Unterschied zum Stand
der Technik wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Erreichen
einer gewünschten
Endtemperatur Tw des Warmwassers welche über eine
Temperatureinstellvorrichtung (3), z. B. einen Thermostaten
(oder manuell etc.), eingestellt wird, eine geringere Menge Heißwasser
benötigt
(vgl. Ausführungsbeispiel
1) als durch herkömmliches
Mischen von Heiß- und
Kaltwasser ohne Wärmetauscher,
da ein signifikanter Teil der benötigten Wärme bereits im vorgewärmten Kaltwasser 14 (Frischwasserm (Frischwassermedium))
enthalten ist. Die Temperatur des Heißwassers Th liegt
dabei bevorzugt im Bereich von 40°C
bis 95°C,
besonders bevorzugt im Bereich von 50°C bis 80°C.
-
Für die technische
Realisierung des Wärmetauschers
(4) kommen verschiedene Lösungen in Frage, aus denen
im Folgenden eine auf das vorliegende Problem optimierte Variante
ausgewählt
wird. Da für
das erfindungsgemäße Verfahren
eine räumliche
Trennung der Stoffströme
erforderlich ist, können
als Wärmetauscher
nur entweder Rekuperatoren oder Regeneratoren (vgl. Stand der Technik)
eingesetzt werden. Bevorzugt werden Rekuperatoren eingesetzt, da
sie ohne Ventile, Zwischenspeicher und zu diesen gehöriger Regelung eingesetzt
werden können,
welche für
den bestimmungsgemäßen Betrieb
unter Verwendung eines Regenerators erforderlich wären. Jedoch
können
auch Regeneratoren für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzt werden. Da weiterhin ein möglichst vollständiger Wärmetausch
vom vorher wärmeren Abwasser
auf das vorher kältere
Kaltwasser erfolgen soll, werden die Stoffströme bevorzugt im Gegenstrom geführt, wobei
aber eine Gleichstromführung
oder eine Kreuzstromführung
ebenfalls technisch möglich
sind.
-
Ein
Beispiel für
eine technische Ausführung
des Wärmetauschers
(4) ist in Zeichnung 4 dargestellt und sieht vor, dass
das Abwasser (6) zuerst durch ein Abwassersieb fließt, wo z.
B. Haare zurückgehalten
werden. Dann durchfließt
das Abwasser den Bereich des Geruchsverschlusses, wo ein vergrößerter Querschnitt
vorgesehen ist, um die Fließgeschwindigkeit
zu reduzieren. Wie der Fachmann leicht erkennt, kann der Wärmetauscher 4 auch
in einem anderen Bereich der Abwasserführung 10 installiert
werden, um das erfindungsgemäße Verfahren
zu realisieren, wobei auch dann ein möglichst guter thermischer Kontakt
des Abwassers 6 mit den Gefäßwandungen sinnvoll ist. Weiterhin
kann in diesem Bereich die Wärmeaustauschoberfläche durch geeignete
Einbauten (22) erhöht
werden, wozu Wärmeleitbleche,
die von den Wänden
nach innen ragen, vorgesehen sind. Das Kaltwasser wird zweckmäßigerweise
in einem koaxialen Außenrohr
im Gegenstrom geführt,
wobei der Spalt zwischen Außen-
und Innenrohr möglichst
eng sein sollte, um einen innigen Kontakt mit dem Kaltwasser zu
ermöglichen.
Idealerweise besitzt das Abwasserrohr bis zum Ende des Außenrohres
zur Vermeidung von Wärmeverlusten
noch eine wärmeisolierende
Ummantelung. Auch andere Einbauten oder Veränderungen der Geometrien von
Abwasserleitung 10 und/oder Kaltwasserleitung 7 können verwendet
werden, um den Wärmeaustausch
zwischen Abwasser 6 und Kaltwasser 13 zu optimieren.
Eine im technischen Bereich häufig
verwendete Lösung
ist der Rohrbündelwärmetauscher.
-
Um
einen möglichst
guten Wärmeübergang
vom Abwasser in das Kaltwasser zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, den
Wärmetauscher
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Materialien zu realisieren, welche eine hohe spezifische Wärmeleitfähigkeit
aufweisen, wie z. B. Kupfer, Messing, Aluminium etc. Zur Vermeidung
von Verstopfungen im Wärmetauscherbereich
ist es sinnvoll, diesen durch eine geeignete Filtervorrichtung,
z. B. ein Abwassersieb (5), vor groben Verunreinigungen
zu schützen.
-
Um
Verstopfungen des Wärmetauschers
durch Verkalkung zu verhindern, ist es vorteilhaft, die medienführenden
Teile des Wärmetauschers
(4), besonders kaltwasserseitig, zu beschichten, um eine
Belegung mit Kalk oder anderen schwerlöslichen Stoffen durch die temporäre oder
permanente Wasserhärte
zu verhindern. Hierfür
eignen sich z. B. verschiedene Lacke oder Kunststoffe, auf deren
Oberflächen
sich nur schlecht Kalkbeläge
bilden und/oder haften bleiben.
-
Eine ähnliche
Beschichtung kann abwasserseitig eine Belegung des Wärmetauschers
mit Schleimstoffen, die z. B. durch Bakterien entstehen, und/oder
mit Feststoffen, die vom Abwasser mitgeführt werden, verhindern. Diese
Maßnahmen
sind jedoch für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht zwingend erforderlich.
-
Ein
für die
breite Anwendbarkeit, z. B. im privaten Bereich für Dusche
oder Waschbecken, wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, dass keine Steuerung der Wasserführung nötig ist, obwohl bei Bedarf
auch zusätzliche
Steuereinrichtungen vorgesehen werden können. Das liegt daran, dass
ein selbstregulierendes Verfahren vorliegt, welches ohne Wärmespeicher
betrieben werden kann. Dies hat weiterhin den Vorteil, dass keine
doppelte Leitungsführung
im Sinne alternativer Wasserführungen
bei verschiedenen Betriebszuständen
nötig ist,
weder für
Kaltwasser/Heißwasser
noch für
Abwasser, wie es bei einem Verfahren mit Wärmespeicher nötig wäre, um Warmwasser
in allen Temperaturbereichen erzeugen zu können, da ein Wärmespeicher
nur dann mit dem Abwasser Wärme
austauschen darf, solange TAW (Temperatur
des Abwassers) größer als
die Temperatur im Wärmespeicher
ist. Sobald TAW geringer als die Temperatur
im Wärmespeicher ist
(kaltes Abwasser) muss durch Regelung des Abwasserstromes oder des
Wärmeträgerstromes
der Wärmeaustausch
unterbunden werden, da sonst der Wärmespeicher wieder auskühlte. Außerdem wird
kein separates Wärmeträgermedium
und/oder separater Wärmeträgerkreislauf
benötigt,
um die Wärme
des Abwassers auf das Kaltwasser zu übertragen. Auch Ventile, Umwälzpumpen
und Ähnliches
werden für
das erfindungsgemäße Verfahren
im Unterschied zu industriellen Wärmetauscheranlagen nicht benötigt. Überdies
kann die Führung
des Abwassers (6) und/oder Warmwassers (16) und/oder
Kaltwassers (13) und/oder Heißwassers (15) und/oder
vorgewärmten
Kaltwassers (14) drucklos erfolgen, in dem Sinne, dass
kein technisch üblicher Pumpen-
oder Leitungsdruck von ca. 1 bis 6 bar für das erfindungsgemäße Verfahren
benötigt
wird, sondern optional auch mit Niederdruck und/oder Schwerkraftsystemen
(z. B. Heißwasserboiler)
für die
einzelnen Stoffströme
gearbeitet werden kann.
-
Weiterhin
weist das erfindungsgemäße Verfahren
eine bessere Ausnutzung der Wärme
des Abwassers gegenüber
Systemen auf, bei denen das Abwasser einen Wärmespeicher heizt, da im erfindungsgemäßen Verfahren
das Kaltwasser direkt vorgewärmt
wird, wodurch der Temperaturunterschied immer maximal ist, da immer
gegen die tiefstmögliche
Temperatur Tk (Temperatur des vorzuwärmenden
Kaltwassers vor dessen Eintritt in den Wärmetauscher) gearbeitet wird.
Dies ermöglicht
außerdem,
dass das Verfahren immer Energie einsparen kann, unabhängig von
der gewünschten
Solltemperatur Tw, solange TAW größer ist
als Tk, was fast immer gegeben ist, da das
Abwasser im Normalfall immer wärmer
ist als das Kaltwasser aus der Leitung. In diesem Sinne arbeitet
das erfindungsgemäße Verfahren
also permanent und nicht erst ab einer Schwelltemperatur, die z.
B. durch die Temperatur eines Wärmespeichers
vorgegeben ist.
-
Im
Unterschied zu herkömmlichen
Wärmespeichersystemen,
bei denen eine größere Menge
warmes Wasser oder ein Wärmespeichermedium
(z. B. eine Salzschmelze) bevorratet wird, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
automatisch immer nur genau soviel Kaltwasser vorgewärmt, wie
auch in der Mischvorrichtung (2) zum Abmischen mit Heißwasser
(15) (Ausführungsbeispiel
1) oder mit Kaltwasser (13) (Ausführungsbeispiel 2) benötigt wird.
Dadurch wird eine Regelung der Wasserführung überflüssig, da diese implizit durch Wahl
der Solltemperatur Tw an der Entnahmestelle
(1) erfolgt.
-
Wie
der Fachmann leicht erkennt, kann das erfindungsgemäße Verfahren
durch Einsatz zusätzlicher Bauteile,
wie
- • Ventilen
zur direkten Regelung von Stoffströmen,
- • Pufferspeichergefäßen mit
variablem oder festem Volumen zur zeitversetzten Wärmespeicherung/Wärmeabgabe,
- • Bypassleitungen
zur Erzwingung bestimmter Betriebszustände, z. B. zur Umgehung des
Wärmetauschers bei
Wartungsarbeiten oder als Rückspülleitung,
um den Wärmetauscher
bei Verstopfungen freizuspülen,
ergänzt werden,
ohne dabei das zugrundeliegende offenbarte Funktionsprinzip zu verlassen.
-
Das
neue erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Einsparung von Heizenergie werden an unterschiedlichen bestimmungsgemäßen Wärmerecyclierungsvorrichtungen
(s. Zeichnungen 1, 2, 3) und an den folgenden Ausführungsbeispielen
dargestellt.
-
Ausführungsbeispiel
1
-
Anhand
der Zeichnung 1 wird eine Ausführungsform
des Verfahrens und der zugehörigen
Vorrichtung beschrieben.
-
Das
Kaltwasser (13) wird über
den Kaltwasserzulauf (7) zum Wärmetauscher (4) geleitet,
wo es einen Teil der Wärme
des Abwassers (6) aufnimmt. Dabei wird vorgewärmtes Kaltwasser
(14) erhalten, welches durch die Leitung für vorgewärmtes Kaltwasser
(12) zur Mischvorrichtung (2) geleitet und dort
mit Heißwasser (15)
auf die gewünschte
Temperatur Tw abgemischt wird. Die Regelung
erfolgt dabei über
die Temperatureinstellvorrichtung (3), welche bevorzugt
in Form eines Thermostaten ausgeführt wird. Dabei wird Warmwasser (16)
der gewünschten
Temperatur Tw erhalten und über die
Warmwasserleitung (11) zur Entnahmestelle (1) geleitet.
Nach Nutzung des Warmwassers (16), z. B. zum Duschen, wird
das Warmwasser (16), welches noch einen erheblichen Teil
seiner Wärmeenergie
besitzt, im Auffangbecken (9), welches z. B. eine Duschwanne, eine
Badewanne oder ein Waschbecken sein kann, aufgefangen und fließt als Abwasser
(6) zum Bodenablauf und/oder zum Überlauf (17). Vor
dem Eintritt in den Wärmetauscher
(4) werden grobe Verunreinigungen mittels des Abwasserfilters
(5) abgetrennt. Das Abwasser (6) gibt dann im
Wärmetauscher
(4) einen Teil seiner Wärme
an das Kaltwasser (13) ab, wodurch sich der Wärmecyclus
schließt.
In diesem Ausführungsbeispiel
wird also eine Wärmerecyclierung
mit einem Wärmetauscher
(4) beschrieben.
-
Die
Effiziens des Verfahrens hängt
von verschiedenen Faktoren ab. Besonders wichtig sind
- • eine
niedrige Fließgeschwindigkeit
bei möglichst
hoher Turbulenz von Kaltwasser (13) und Abwasser (6) im
Wärmetauscher
(4).
- • ein
guter Wärmeübergang
im Wärmetauscher
(4), weshalb dieser in Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit
ausgeführt
werden sollte. Hier bieten sich z. B. Kupfer, Aluminium oder Messing
an.
- • eine
hohe innere Oberfläche
des Wärmetauschers
(4), wobei andererseits die Kanäle nicht zu eng sein dürfen, da
das Abwasser (6) drucklos abfließen soll und Verstopfungen
auftreten könnten.
Eine mögliche Ausführungsform
eines Wärmetauschers
ist in Zeichnung 4 dargestellt, wobei der Wärmeaustausch verbessert wird,
indem Wärmeleitvorrichtungen
(22) vorgesehen sind und die Führung des Kaltwassers im Doppelmantel 23 nach
dem Gegenstromprinzip erfolgt.
-
Die
selbstregulierenden Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden an folgenden Fallbeispielen verdeutlicht.
- • Durch Erhöhung der
Solltemperatur Tw: Über die Mischvorrichtung (2)
wird mehr Heißwasser
(15) zudosiert, wodurch sich die Temperatur des Warmwassers
erhöht.
Dadurch ist auch das Abwasser wärmer
und gibt im Wärmetauscher
(4) bedingt durch den größeren Temperaturunterschied ΔT zwischen
TAW und Tk eine
größere Wärmemenge
an das Kaltwasser ab, wodurch das vorgewärmte Kaltwasser eine höhere Temperatur
besitzt. Dadurch wird ein geringerer Anteil Heißwasser benötigt, um Warmwasser der Temperatur Tw zu erzeugen. Die Heißwassermenge kann also zurückgeregelt
werden. Optimal ist hier die Verwendung eines Thermostaten in der
Mischvorrichtung (2), die Regelung kann aber auch problemlos
manuell (z. B. per Einhandhebelmischer) erfolgen.
Je höher also
die eingestellte Solltemperatur Tw ist,
umso größer ist
auch der Wärmeübergang
aus dem Abwasser in das Kaltwasser, da der Temperaturunterschied
zwischen Abwasser und Kaltwasser steigt.
- • Durch
Reduzierung der Solltemperatur Tw: Über die
Mischvorrichtung (2) wird weniger Heißwasser (15) zudosiert,
wodurch sich die Temperatur des Warmwassers reduziert. Dadurch ist
auch das Abwasser kälter und
gibt im Wärmetauscher
(4) eine geringere Wärmemenge
an das Kaltwasser ab, wodurch das vorgewärmte Kaltwasser eine niedrigere
Temperatur besitzt. Durch diesen selbstverstärkenden Effekt kann die niedrigere
Solltemperatur schnell eingeregelt werden.
- • Durch
Konstanthalten der Solltemperatur Tw wird
ceteris paribus auf ein konstantes Verhältnis von Heißwasser
(15) und vorgewärmtem
Kaltwasser (14) eingeregelt und zu Warmwasser (16)
abgemischt. Dabei ist der Anteil an Heißwasser umso geringer, je effektiver
der Wärmetauscher
(4) arbeitet und je weniger Wärmeverlust im gesamten Kreislauf
auftritt.
-
Ausführungsbeispiel
2
-
Anhand
der Zeichnung 2 wird eine weitere Ausführungsform des Verfahrens und
der zugehörigen
Vorrichtung beschrieben.
-
Das
Kaltwasser (13) wird über
den Kaltwasserzulauf (7) zum Wärmetauscher (4) geleitet,
wo es einen Teil der Wärme
des Abwassers (6) aufnimmt. Dabei wird vorgewärmtes Kaltwasser
(14) erhalten, welches durch die Leitung für vorgewärmtes Kaltwasser
(12) in die Heizvorrichtung für Heißwasser (18) geleitet
wird, wobei es sich z. B. um einen Durchlauferhitzer oder einen
Heizkessel handelt. In diesem wird das vorgewärmte Kaltwasser (14)
auf die gewünschte
Temperatur Th, welche am Thermostat für Heißwasserbereitung (19)
vorgewählt
werden kann, erhitzt. Das erzeugte Heißwasser (15) wird
dann zur Mischvorrichtung (2) geleitet und dort mit Kaltwasser
(13) auf die gewünschte
Temperatur Tw abgemischt. Im Unterschied
zum ersten Ausführungsbeispiel
ist der Kaltwasserzulauf (7) hier direkt an die Mischvorrichtung
(2) angeschlossen, wodurch der Temperaturwechsel von warm
nach kalt sehr schnell erfolgen kann.
-
Ein
weiterer Vorteil dieser Ausführungsform
ist, dass die Leitung für
Heißwasser
sehr kurz gehalten werden kann, wodurch weniger Wärmeverluste
auftreten und Installationskosten und Wärmeisolationsmaterial gespart
werden können.
-
Ausführungsbeispiel
3
-
Anhand
der Zeichnung 3 wird eine weitere Ausführungsform des Verfahrens und
der zugehörigen
Vorrichtung beschrieben.
-
Das
Kaltwasser (13) wird über
den Kaltwasserzulauf (7) zum Wärmetauscher (4) geleitet,
wo es einen Teil der Wärme
des Abwassers (6) aufnimmt. Dabei wird vorgewärmtes Kaltwasser
(14) erhalten, welches durch die Leitung für vorgewärmtes Kaltwasser
(12) in die Heizvorrichtung für Heißwasser (18) geleitet
wird, wobei es sich z. B. um einen Durchlauferhitzer oder einen
Heizkessel handelt. In diesem wird das vorgewärmte Kaltwasser (14)
auf die gewünschte
Temperatur Th, welche am Thermostat für Heißwasserbereitung
(19) vorgewählt
werden kann, erhitzt. Das erzeugte Heißwasser (15) wird
dann zur Mischvorrichtung (2) geleitet und dort mit Kaltwasser
(13) auf die gewünschte
Temperatur Tw abgemischt. Im Unterschied
zum ersten Ausführungsbeispiel
ist der Kaltwasserzulauf (7) hier direkt an die Mischvorrichtung
(2) angeschlossen, wodurch der Temperaturwechsel von warm
nach kalt sehr schnell erfolgen kann. Weiterhin ist im Unterschied
zum ersten und zweiten Ausführungsbeispiel
der Wärmetauscher
(4) nicht an einer einzelnen Entnahmestelle für Warmwasser,
z. B. einer Dusche, installiert, sondern versorgt indirekt mehrere
Entnahmestellen, indem die zentrale Heizvorrichtung (18)
vom Wärmetauscher
(4) mit vorgewärmtem
Kaltwasser (14) versorgt wird. Nicht eingezeichnet ist
die Verteilung des Kaltwassers zu den verschiedenen Entnahmestellen.
-
Ein
Beispiel für
eine konkrete Ausführungsform
sieht so aus, dass der Wärmetauscher
(4) im Keller eines Hauses an eine zentrale Abwasserleitung angeschlossen
ist und dass der Heizkessel 18 mehrere Entnahmestellen
mit Heißwasser
versorgt. Dies wird in Zeichnung 3 durch die Heißwasserleitung 24 angedeutet. Bei
Entnahme von Warmwasser (16) irgendwo im Haus, wird gleichzeitig
Heißwasser
(15) aus dem Heizkessel 18 entnommen, welches
sofort durch vorgewärmtes
Kaltwasser (14), welches vom Wärmetauscher (4) kommt, ersetzt
wird. Im Heizkessel (18) muss dann nur noch soviel Energie
aufgewendet werden, um das vorgewärmte Kaltwasser (14)
von der Temperatur Tm auf die Temperatur
Th zu erwärmen, was einen geringeren
Energiebedarf bedeutet als ohne das erfindungsgemäße Verfahren,
da Tm größer als
Tk ist. In dieser Ausführungsform muss der Wärmetauscher
in seinen Dimensionen dem größeren Abwasserrohr
(10) angepasst werden. Um einen guten Wärmeaustausch zu erhalten, ist
es zweckmäßig, die
Fließgeschwindigkeit
des Abwassers (6), welches aus den oberen Stockwerken kommt,
im Bereich des Wärmetauschers
(4) zu reduzieren, indem z. B. das Gefälle reduziert wird und/oder
der Querschnitt der Leitung 10 vergrößert wird, und/oder ein Geruchsverschluss
eingebaut wird.
-
Vorteil
dieser Ausfürungsform
ist, dass nur eine Vorrichtung für
das ganze Haus benötigt
wird. Nachteilig ist, dass die Effiziens der Wärmerückgewinnung durch die größeren Längen der
Abwasserleitungen (Wärmeverluste)
und die Zumischung von kaltem Abwasser (z. B. von anderen Entnahmestellen)
sinkt.
-
Optimal
ist daher eine Kombination von lokaler Wärmerückgewinnung (Ausführungsbeispiel
1), die z. B. für
alle Duschen und Waschbecken vorgesehen wird, und zentraler Wärmerückgewinnung
(Ausführungsbeispiel
3).
-
- 1
- Entnahmestelle
- 2
- Mischvorrichtung
- 3
- Temperatureinstellvorrichtung
- 4
- Wärmetauscher
- 5
- Abwasserfilter
- 6
- Abwasser
- 7
- Kaltwasserzulauf
- 8
- Heißwasserzulauf
- 9
- Auffangbecken
mit Bodenablauf, z. B. Dusche, Badewanne, Waschbecken
- 10
- Abflussleitung
- 11
- Warmwasserleitung
- 12
- Leitung
für vorgewärmtes Kaltwasser
- 13
- Kaltwasser
- 14
- Vorgewärmtes Kaltwasser
- 15
- Heißwasser
- 16
- Warmwasser
- 17
- Bodenablauf
oder Überlauf
- 18
- Heizvorrichtung
für Heißwasser
- 19
- Thermostat
für Heißwasserbereitung
- 20
- Zwischendecke
- 21
- Abwasser
von weiterer Entnahmestelle
- 22
- Wärmeleitvorrichtung
- 23
- Doppelmantel
zur Kaltwasserführung
- 24
- Heißwasserleitung
zu weiterer Entnahmestelle