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Die
Erfindung betrifft eine Wellenenergieanlage gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Derartige
Wellenergieanlagen haben einen Schwimmkörper, der durch
die Wellen des Gewässers Auf- und Abwärtsbewegungen
durchführt. Weiterhin habe sie ein Zugmittel, dessen eines
Ende am Grund des Gewässers verankert ist, während
ein anderer Endabschnitt von einer auf dem Schwimmkörper
befestigten rotierenden Winde abgewickelt und danach wieder auf
diese aufgewickelt wird. Bei einer Aufwärtsbewegung des
Schwimmkörpers vergrößert sich der Abstand
des Schwimmkörpers zum Grund des Gewässers, und
der Endabschnitt wird entsprechend von der Winde abgewickelt. Die
Energie dieser Rotationsbewegung wird meistens über einen
Generator in elektrische Nutzenergie umgewandelt.
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Nachteilig
bei derartigen Wellenenergieanlagen ist, dass nach jeder Aufwärtsbewegung
des Schwimmkörpers eine Abwärtsbewegung folgt,
bei der Energie benötigt wird, um den Endabschnitt des Zugmittels
wieder auf der Winde aufzuwickeln. Diese Aufgabe wird bei Wellenenergieanlagen
gemäß dem Stand der Technik durch Spiralfedern
gelöst, die bei einem Arbeitshub des Schwimmkörpers
gespannt wird, und die diese Energie während der Abwärtsbewegung
des Schwimmkörpers wieder an die Winde abgeben.
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Das
US-Patent 7,045,912 B2 zeigt
eine gattungsgemäße Wellenenergieanlage, deren
Winde mit Generator am Grund des Gewässers angeordnet sind,
während darüber ein Schwimmkörper schwimmt.
Nachteilig an derartigen Anlagen ist, dass der Generator und die
Elektrik unter Wasser gekapselt sein müssen.
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Das
US-Patent 4,228,360 offenbart
eine Wellenenergieanlage, bei der die Probleme der Kapselung dadurch
umgangen sind, dass unter Wasser eine am Grund verankerte Umlenkrolle
angeordnet ist, während die Winde und der Generator am
Ufer des Gewässers angeordnet sind. Nachteilig daran ist der
Reibungsverlust des Zugmittels, das von einem möglichst
wellenreichen Bereich des Gewässers zum Ufer reichen muss
und über seine gesamte Länge eine oszillierende
Bewegung ausführt.
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Dem
gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine
Wellenenergieanlage mit verbessertem Wirkungsgrad und minimiertem
vorrichtungstechnischem Aufwand zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Wellenenergieanlage nach
Patentanspruch 1.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße Wellenenergieanlage hat einen
an einer welligen Oberfläche eines Gewässers angeordneten
Schwimmkörper mit zumindest einer Winde, an der jeweils
ein mit einem etwa ortsfesten Fixpunkt verbundenes Windenzugmittel
befestigt ist. Dabei ist jedes Windenzugmittel zumindest abschnittsweise
auf der zugeordneten Winde aufgewickelt, wenn sich der Schwimmkörper
in einem Wellental befindet, und zumindest abschnittsweise von der
zugeordneten Winde abgewickelt, wenn sich der Schwimmkörper
auf einem Wellenkamm befindet. Bei einer Aufwärtsbewegung
des Schwimmkörpers kann aus einer Rotation der zugeordneten
Winde in eine erste Drehrichtung über je eine Maschine
Gesamtenergie gewonnen werden, während bei einer Abwärtsbewegung
des Schwimmkörpers die Winde in Gegenrichtung zur ersten
Drehrichtung von der zugeordneten Maschine angetrieben werden kann.
Dadurch ist eine Wellenenergieanlage mit verbessertem Wirkungsgrad
und minimiertem vorrichtungstechnischem Aufwand geschaffen.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung der Wellenenergieanlage hat zumindest
einen Energiespeicher zur Zwischenspeicherung von während der
Aufwärtsbewegung gewonnener Speicherenergie. Dabei ist
Gesamtenergie ≥ Speicherenergie. Während der Abwärtsbewegung
des Schwimmkörpers ist Wickelenergie (zum Aufwickeln der Winden) von
dem Energiespeicher über die Maschinen an die zugeordneten
Winden übertragbar. Dabei ist Speicherenergie ≥ Wickelenergie.
Somit ist eine etwa gleichmäßige Energieabgabe
der Wellenenergieanlage möglich, wenn ein Teil der Gesamtenergie
während der Aufwärtsbewegung von der Anlage abgegeben
wird, und ein anderer Teil als Speicherenergie gepuffert wird. Während
der Abwärtsbewegung kann dann die Speicherenergie abzüglich
der Wickelenergie von der Anlage abgegeben werden.
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Vorzugsweise
hat die Anlage eine gerade Anzahl von Winden und zugeordneten Windenzugmitteln,
die jeweils paarweise ein Hauptzugmittel bilden. Dabei ist jeweils
ein oberer Endabschnitt eines am Fixpunkt verankerten Grundzugmittels
entlang jedem Hauptzugmittel verschiebbar befestigt. Vorzugsweise
ist jedes Hauptzugmittel in einer an dem oberen Endabschnitt des
Grundzugmittels befestigten Umlenkrolle geführt. Dadurch
kann Zugmittellänge gespart werden, da nicht jedes einzelne
Windenzugmittel bis zum Fixpunkt reichen muss. Außerdem kann
auf diese Weise ein Zugkraftausgleich zwischen den beiden zugeordneten
Windenzugmitteln stattfinden.
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Die
Zugmittellängen sind minimiert, wenn die Umlenkrollen unter
Wasser nahe dem (tiefsten) Wellental angeordnet sind.
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Um
jedes Hauptzugmittel schrittweise durch die zugeordnete Umlenkrolle
laufen lassen zu können und um den in Anlage mit der Umlenkrolle
befindlichen Abschnitt des Hauptzugmittels auswechseln zu können,
kann an jedem Windenzugmittel oder an jeder Winde oder an jeder
Maschine eine Bremse vorgesehen sein. Somit kann die Lebensdauer
des Hauptzugmittels erhöht werden, in dem es schrittweise
von einer Winde auf die andere Winde umgespult wird.
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Dabei
können zwischen den Winden und den zugeordneten Maschinen
jeweils Kupplungen angeordnet sein.
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Um
zu verhindern, dass bei der Aufwärtsbewegung des Schwimmkörpers
mit paarweise verbundenen Windenzugmitteln nur die Winde mit dem
geringeren Rotationswiderstand abgewickelt wird, können
die Winden jeweils paarweise mechanisch gekoppelt sein.
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Bei
einer besonders bevorzugten Variante hat die erfindungsgemäße
Wellenenergieanlage zwei elektrische Maschinen, die jeweils als
Generator und als Motor betrieben werden können. Dabei
ist der Energiespeicher von zumindest einem Kondensator gebildet.
Dadurch ist eine elektrische Variante der Anlage geschaffen, die
ein Grundzugmittel und ein aus zwei Windenzugmitteln bestehendes
Hauptzugmittel hat. Die während der Aufwärtsbewegung im
Generatorbetrieb gewonnene Gesamtenergie kann teilweise von der
Anlage direkt abgegeben werden und teilweise in dem zumindest einen
Kondensator gespeichert werden. Bei einer Abwärtsbewegung des
Schwimmkörpers kann ein größerer Teil
der Speicherenergie zeitversetzt von der Anlage abgegeben werden,
und ein kleinerer Teil der Speicherenergie treibt (als Wickelenergie)
die im Motorbetrieb befindlichen elektrischen Maschinen an.
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Je
nach Auslegung sind die Maschinen jeweils Dreiphasen Wechselstrom-Maschinen
mit zugeordneten Gleichrichtern und Wechselrichtern, die abwechselnd
in Betrieb genommen werden können, oder die Maschinen sind
Gleichstrommaschinen.
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Um
den erzeugten Strom in ein Dreiphasen-Wechselstrom-Netz einspeisen
zu können, hat die Anlage zumindest einen Wechselrichter,
der jeweils zwischen dem zumindest einem Kondensator und einem Dreiphasen-Wechselstrom-Netzanschluss
angeordnet ist.
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Zur
Optimierung des Wirkungsgrades der Anlage können die Maschinen
von Torque-Maschinen mit hohem Drehmoment gebildet sein, wie in
der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 034 636 A1 gezeigt.
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Vorzugsweise
ist der Energiespeicher von Supercaps mit hoher Speicherkapazität
gebildet.
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Bei
einer anderen besonders bevorzugten Variante hat die erfindungsgemäße
Wellenenergieanlage zwei als Pumpe und als Motor betreibbare hydraulische Radialkolbeneinheiten.
Diese haben jeweils einen mit einem Tank verbunden Niederdruckanschluss
und einen mit dem Energiespeicher verbundenen Hochdruckanschluss.
Dabei ist der Energiespeicher ein hydraulischer Hochdruckspeicher und
ein hydraulischer Niederdruckspeicher. Dadurch ist eine hydraulische
Variante der Anlage geschaffen, die ein Grundzugmittel und ein aus
zwei Windenzugmitteln bestehendes Hauptzugmittel hat. Die während
der Aufwärtsbewegung im Pumpenbetrieb gewonnene Gesamtenergie
kann teilweise von der Anlage direkt abgegeben werden und teilweise
in den Druckspeichern gespeichert werden. Bei einer Abwärtsbewegung
des Schwimmkörpers kann ein größerer
Teil der Speicherenergie zeitversetzt von der Anlage abgegeben werden,
und ein kleinerer Teil der Speicherenergie treibt (als Wickelenergie)
die im Motorbetrieb befindlichen Radialkolbeneinheiten an.
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Bei
einer besonders bevorzugten Weiterbildung der hydraulischen Variante
ist ein Hochdruckanschluss jeder Radialkolbeneinheit über
eine Hochdruckleitung mit einem Hochdruckanschluss eines hydraulischen
Motors verbunden, dessen Niederdruckanschluss über eine
Niederdruckleitung an den Niederdruckspeicher angeschlossen ist.
Dabei ist der Hochdruckspeicher an der Hochdruckleitung angeschlossen.
Ein derartig angeschlossener hydraulischer Motor lässt
sich von einem Druckmittelstrom der Radialkolbeneinheit oder des
Hydrospeichers antreiben.
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Vorzugsweise
ist in der Hochdruckleitung zwischen dem Hochdruckanschluss der
Radialkolbeneinheit und dem Hochdruckspeicher ein zum Hochdruckspeicher
bzw. zum Motor öffnendes Rückschlagventil angeordnet.
Somit strömt während der Abwärtsbewegung
des Schwimmkörpers, bei der kein Druckmittel durch die
Hochdruckleitung gefördert wird, das Druckmittel aus dem
Hydrospeicher durch den Motor, wodurch eine Vergleichmäßigung der
vom Motor abgegebenen Drehenergie erreicht wird.
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Vorzugsweise
ist zwischen der Niederdruckleitung und der Hochdruckleitung eine
Verbindungsleitung angeordnet, in der ein zur Hochdruckleitung öffnendes
Rückschlagventil vorgesehen ist. Dadurch kann während
der Abwärtsbewegung des Schwimmkörpers Druckmittel
aus dem Niederdruckspeicher und vom Niederdruckanschluss des Motors
zur Radialkolbeneinheit strömen und diese mit Wickelenergie (Energie
zum Aufwickeln) versorgen.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
ist der Motor ein Verstellmotor, der über eine Abtriebswelle
und eine Kupplung mit einem Asynchrongenerator verbunden ist.
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Je
nach Auslegung kann das Schluckvolumen jeder Radialkolbeneinheit
verstellbar sein.
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Je
nach Wassertiefe ist der Fixpunkt am Grund des Gewässers
oder an einer im Gewässer weitgehend ruhenden Vorrichtung
(z. B. am Schwimmkörper einer Bohrinsel) angeordnet.
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Im
Folgenden werden anhand der Figuren zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung detailliert beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Wellenenergieanlage in
einer Draufsicht;
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2 eine
schematische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels
gemäß 1 im seitlichen Schnitt;
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3 eine
schematische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels
gemäß 1 im seitlichen Schnitt;
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4 ein
Schaltbild des ersten Ausführungsbeispiels gemäß 1 bei
einer Aufwärtsbewegung des Schwimmkörpers;
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5 ein
Schaltbild des ersten Ausführungsbeispiels gemäß 1 bei
einer Abwärtsbewegung des Schwimmkörpers;
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6 eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Wellenenergieanlage in
einer Draufsicht;
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7 eine
schematische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels
gemäß 6 im seitlichen Schnitt;
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8 eine
schematische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels
gemäß 6 im seitlichen Schnitt;
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9 ein
Schaltbild des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß 6 bei
einer Aufwärtsbewegung des Schwimmkörpers; und
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10 ein
Schaltbild des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß 6 bei
einer Abwärtsbewegung des Schwimmkörpers.
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Die 1 bis 3 zeigen
schematisch ein erstes elektrisches Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Wellenenergieanlage, wobei 1 eine
Draufsicht und die 2 und 3 seitliche Schnitte
zeigen.
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Die
Wellenenergieanlage hat einen weitgehend wasserdichten Schwimmkörper 1,
dessen seitliche Wandung etwa die Form eines Kreiszylinders hat.
Weiterhin hat der Schwimmkörper 1 einen gewölbten
geschlossenen Deckel 2 und einen ebenfalls gewölbten
Boden 4. Da der Schwimmkörper 1 weitgehend
mit Luft gefüllt ist, schwimmt er auf einer möglichst
wellenbehafteten Wasseroberfläche 6.
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Nahe
dem Mittelpunkt des Bodens 4 sind zwei abgedichtete Durchführungen 7a, 7b ausgebildet,
durch die jeweils ein Endabschnitt 8a, 8b eines Hauptseils 8 geführt
ist. Ein mittlerer Abschnitt des Hauptseils 8 ist über
eine Umlenkrolle 10 geführt, die unterhalb des
Schwimmkörpers 1 im Wasser angeordnet ist.
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Der
Durchmesser der Umlenkrolle 10 entspricht dem Abstand der
beiden Durchführungen 7a, 7b im Boden 4 des
Schwimmkörpers 1. Eine Achse der Umlenkrolle 10 ist über
ein Grundseil 12 mit dem Grund 14 des Gewässers
verbunden.
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Jeder
Endabschnitt 8a, 8b des Hauptseils 8 ist
zumindest teilweise auf einer zugeordneten Winde 16a, 16b aufgewickelt.
Die Winden 16a, 16b haben etwa kreis zylindrische
Form, und ihre Längsachsen sind parallel zueinander angeordnet.
Dabei weisen benachbarte Mantelflächenabschnitte einen
Abstand zueinander auf, der demjenigen der beiden Durchführungen 7a, 7b im
Boden 4 des Schwimmkörpers 1 entspricht.
An diesen Mantelflächenabschnitten laufen die Endabschnitte 8a, 8b des
Hauptseils 8 auf die jeweilige Winde 16a, 16b auf.
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Mit
jeder Winde 16a, 16b ist eine elektrische Dreiphasen-Wechselstrom-Maschine 18a, 18b gekoppelt,
die jeweils als Motor und als Generator betrieben werden kann. Dabei
ist jede Maschine 18a, 18b durch eine relativ
niedrige Nenndrehzahl bei relativ hohem Drehmoment charakterisiert.
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Jede
Maschine 18a, 18b ist über elektrische Leitungen 20a, 20b mit
einem Umrichter 22aa, 22b verbunden, der jeweils
als Gleichrichter und als Wechselrichter betreiben werden kann.
Die Umrichter 22a, 22b sind jeweils über
elektrische Leitungen 24a, 24b mit Supercaps 26 verbunden,
die von Kondensatoren mit hoher Kapazität gebildet sind.
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4 und 5 zeigen
jeweils ein Schaltbild des ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Wellenenergieanlage gemäß den 1 bis 3.
Dabei ist nur eine Winde 16a dargestellt, die mechanisch
an die zugeordnete Dreiphasen-Wechselstrom-Maschine 18a gekoppelt
ist, die über die elektrischen Leitungen 20a und
den Umrichter 22a mit den Supercaps 26 verbunden
ist. Auf gleiche Weise ist die in den 4 und 5 nicht
gezeigte Winde 16b mit der elektrischen Maschine 18b über
die elektrischen Leitungen 20b und den Umrichter 22b an
die Supercaps 26 angeschlossen.
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Die
Umrichter 22a, 22b können – wie
in 4 symbolisiert – als Gleichrichter und – wie
in 5 symbolisiert – als Dreiphasen-Wechselrichter betrieben
werden. Der Umrichter 22a ist über die Leitungen 24a an
die Supercaps 26 angeschlossen. Diese sind über
die elektrischen Leitungen 28 und einen Dreiphasen-Wechselrichter 30 an
einem (nicht gezeigten) Dreiphasen-Wechselstrom-Netzanschluss der
erfindungsgemäßen Wellenenergieanlage angeschlossen.
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Im
Folgenden wird die Funktion des ersten (elektrischen) Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Wellenenergieanlage beschrieben.
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Auf
Grund des in seiner Länge nicht veränderbaren
Grundseils 12, das die Umlenkrolle 10 auf gleichbleibender
Höhe über dem Grund 16 des Gewässers
hält, wird bei einer Aufwärtsbewegung des Schwimmkörpers 1 von
einem Wellental zu einem Wellenkamm bzw. Wellenberg des Gewässers
der gesamte Höhenunterschied des Schwimmkörpers 1 durch
Abwickeln der Endabschnitte 8a, 8b des Hauptseils 8 von
den zugeordneten Winden 16a, 16b ausgeglichen.
Dabei entspricht die Summe der beiden abgewickelten Seillängen
dem doppelten Höhenunterschied vom Wellental zum Wellenkamm, wobei
eine ungleiche Verteilung der abgewickelten Seillängen
zum Beispiel durch (nicht gezeigte) Bremsen erreicht werden kann.
Die Bremsen können an den Endabschnitten 8a, 8b des
Hauptseils 8 oder an den Winden 16a, 16b oder
an den elektrischen Maschinen 18a, 18b wirken.
Durch diese Funktion kann im Verlauf von aufeinander folgenden Aufwärts-
und Abwärtsbewegungen des Schwimmkörpers 1 das Hauptseil 8 schrittweise
von einer Winde 16a auf die andere Winde 16b umgespult
werden.
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4 zeigt
die Funktion der Wellenenergieanlage bei einer Aufwärtsbewegung
des Schwimmköpers 1. Dabei wird der Endabschnitt 8a des
Hauptseils 8 von der Winde 16a abgewickelt, wodurch
die Dreiphasen-Wechselstrom-Maschine 18a im Generatorbetrieb
angetrieben wird. Der erzeugte Gesamtstrom wird über die
Leitungen 20a, über den als Gleichrichter betriebenen
Umrichter 22a und über die Leitungen 24a zu
den Supercaps 26 geleitet. Dort wird der erzeugte Strom
zu einem Anteil > 50%
gespeichert und zu einem Anteil < 50% über
die Leitungen 28 abgegeben. Dieser Anteil des erzeugten
Gesamtstroms wird vom Wechselrichter 30 in Dreiphasen-Wechselstrom
umgewandelt und wird so von der Wellenenergieanlage während
der Aufwärtsbewegung des Schwimmkörpers 1 über
den Netzanschluss an ein elektrisches Netz abgegeben.
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5 zeigt
den Betriebszustand der erfindungsgemäßen Wellenenergieanlage
bei der Abwärtsbewegung des Schwimmkörpers 1 von
einem Wellenkamm bzw. Wellenberg in ein Wellental am Beispiel der
elektrischen Maschine 18a.
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Die
in den Supercaps 26 gespeicherte Ladung wird dabei zum
Großteil über die Leitungen 28 abgegeben
und über den Dreiphasen-Wechselrichter 30 in das
Netz eingespeist.
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Ein
kleinerer Teil der in den Supercaps 26 gespeicherten Ladung
wird als Strom über die Leitungen 24a, über
den als Wechselrichter betriebenen Umrichter 22a und über
die Leitungen 20a an die elektrische Maschinen 18a abgegeben.
Dabei arbeitet die Maschine 18a als Dreiphasen-Wechselstrom-Motor,
der die Winde 16a antreibt. Die Winde 16a rotiert
entgegen der Drehrichtung bei der Aufwärtsbewegung des
Schwimmkörpers 1 (gemäß 4).
Durch diesen Antrieb bzw. durch diese Rotation wird der Endabschnitt 8a des
inzwischen entspannten Hauptseils 8 auf die Winde 16a aufgewickelt.
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Am
Ende der Abwärtsbewegung des Schwimmkörpers 1 bzw.
am Ende des Betriebszustandes der erfindungsgemäßen
Wellenenergieanlage gemäß 5 erfolgt
eine erneute Aufwärtsbewegung (siehe 4).
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Der
vorrichtungstechnische Aufwand zum Aufwickeln der Endabschnitte 8a, 8b des
Hauptseils 8 ist bei der erfindungsgemäßen
Wellenenergieanlage gering, da der Generator zur Erzeugung der Nutzenenergie
auch als Antrieb zum Aufwickeln des Hauptseils dienen kann. Der
Energiespeicher dient auch zum Vergleichmäßigen
des von der Wellenenergieanlage abgegebenen Stroms. Diese Vergleichmäßigung
ermöglicht bei dem in den 1 bis 5 gezeigten
ersten (elektrischen) Ausführungsbeispiel eine Auslegung
der Anlage auf eine Nennleistung, die deutlich geringer ist als
die Maximalleistung ihres Generators.
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6 bis 8 zeigen
eine schematische Darstellung eines zweiten (hydraulischen) Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Wellenenergieanlage. Dabei
zeigt 6 eine Draufsicht, während die 7 und 8 seitliche
Schnitte zeigen.
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Der
Schwimmkörper 1 mit dem Deckel 2 und dem
Boden 4, sowie das Hauptseil 8 mit der Umlenkrolle 10 und
dem Grundseil 12 entsprechen denen des ersten Aus führungsbeispiels
gemäß 1 bis 3. Weiterhin
sind auch die durch Durchgangsausnehmungen im Boden 4 geführten
Endabschnitte 8a, 8b und die entsprechenden Winden 16a, 16b auf
gleiche Weise angeordnet, wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel erläutert.
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Anders
als beim ersten Ausführungsbeispiel sind die Winden 16a, 16b jeweils
mit einer hydraulischen Radialkolbeneinheit 118a, 118b mechanisch verbunden.
Diese können als hydraulische Pumpen und als hydraulische
Motoren betrieben werden.
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Weiterhin
sind in dem Schwimmkörper 1 ein Tank T, ein Hochdruckspeicher 120,
ein Niederdruckspeicher 122 und ein hydraulischer Verstellmotor 124 in
einem hydraulischen Kreis angeordnet.
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Der
Verstellmotor 124 ist mit einem elektrischen Asynchron-Generator 126 gekoppelt, über
den die von der Wellenenergieanlage abgegebene elektrische Energie
erzeugt wird.
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Wie
in 9 dargestellt ist, treiben beiden Winden 16a, 16b jeweils über
Wellen mit Kupplungen die zugeordneten Radialkolbenmaschinen 118a, 118b an.
Diese haben niederdruckseitig jeweils einen Tankanschluss und sind
hochdruckseitig über eine gemeinsame Hockdruckleitung 128 und über
einen Anschluss 130 mit dem Hochdruckspeicher 120 und mit
einem Hochdruckanschluss 124a des Verstellmotors 124 verbunden.
Zwischen der Hochdruckleitung 128 und dem Anschluss 130 ist
ein Rückschlagventil 132 angeordnet, das von den
beiden Radialkolbeneinheiten 118a, 118b zum Hochdruckspeicher 120 und
zum Verstellmotor 124 öffnet.
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Ein
Niederdruckanschluss 124b des Verstellmotors 124 ist über
eine Niederdruckleitung 134 an den Niederdruckspeicher 122 angeschlossen.
Zwischen der Niederdruckleitung 134 und der Hochdruckleitung 128 ist
eine Verbindungsleitung 136 angeordnet, in der ein von
der Niederdruckleitung 134 zur Hochdruckleitung 128 öffnendes
Rückschlagventil 138 vorgesehen ist.
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Bei
der Aufwärtsbewegung des Schwimmkörpers 1 werden
die beiden Radialkolbeneinheiten 118a, 118b prinzipiell
auf gleiche Weise angetrieben, wie mit Bezug zum ersten Ausführungsbeispiel
erläutert wurde. Dabei werden die Radialkolbeneinheiten 118a, 118b als
Pumpen betrieben, die parallel zueinander Druckmittel aus dem Tank
T über die Hochdruckleitung 128 und über
das Rückschlagventil 132 zum Anschluss 130 fördern.
Dort verzweigt der Druckmittelstrom einerseits zum Hochdruckspeicher 120 (Anteil > 50%) und andererseits
zum Hochdruckanschluss 124a des Verstellmotors 124 (Anteil < 50%). Der so angetriebene
Verstellmotor 124 treibt über eine Welle den Asynchron-Generator 126 an, der
auf diese Weise elektrische Energie erzeugt, die von der Wellenenergieanlage
abgegeben wird.
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Niederdruckseitig
fließt das Druckmittel vom Niederdruckanschluss 124b des
Verstellmotors 124 über die Niederdruckleitung 134 zum
Niederdruckspeicher 122. Das Rückschlagventil 138 ist
dabei geschlossen, da der Druck in der Hockdruckleitung 128 höher
ist als in der Niederdruckleitung 134.
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10 zeigt
einen Betriebszustand bei einer Abwärtsbewegung des Schwimmkörpers 1.
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Aus
dem geladenen Hochdruckspeicher 120 wird dabei Druckmittel
zum Hochdruckanschluss 124a des Verstellmotors 124 gefördert,
wodurch der Asynchron-Generator 126 angetrieben wird und
elektrische Energie abgeben kann.
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Niederdruckseitig
strömt das Druckmittel vom Niederdruckanschluss 124b des
Verstellmotors 124 durch die Niederdruckleitung 134 und
das Rückschlagventil 138 zur Hochdruckleitung 128,
in der während dieses Betriebszustandes Niederdruck herrscht.
Hinzu kommt ein Druckmittelstrom aus dem Niederdruckspeicher 122,
der ebenfalls über das Rückschlagventil 138 zur
Hochdruckleitung 128 gerichtet ist.
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In
diesem Betriebszustand ist das Rückschlagsventil 132 geschlossen,
da der Druck am Anschluss 130 höher ist als derjenige
in der Hochdruckleitung 128.
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Der
vom Verstellmotor 124 und vom Niederdruckspeicher 122 abgegebene
Druckmittelstrom strömt über die Hochdruckleitung 128 zu
den beiden Radialkolbeneinheiten 118a, 118b, die
nun als Motoren betrieben werden. Sie treiben die zugeordneten Winden 116a, 116b an,
wobei die Drehrichtung entgegen derjenigen aus dem vorbeschriebenen
Betriebszustand gerichtet ist. Dadurch werden die Endabschnitte 8a, 8b des
inzwischen entlasteten Hauptseils 8 auf die zugeordneten
Winden 16a, 16b aufgewickelt.
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Die
Wellenenergieanlage wird so lange auf diese Weise betrieben, bis
der Schwimmkörper 1 den tiefsten Punkt im Wellental
erreicht hat. In diesem Moment wird wieder auf den Betriebszustand
gemäß 9 umgesteuert.
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Auch
bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Wellenenergieanlage mit einem hydraulischen Zwischenkreis sind die
vorbeschriebenen Vorteile gegeben: Durch die Druckspeicher 120, 122 kann
auch während einer Abwärts bewegung des Schwimmkörpers
Energie von der Wellenenergieanlage abgegeben werden, so dass der Generator 126 auf
einen gleichmäßigen Betrieb mit geringerer Nennleistung
ausgelegt werden kann, als bei Wellenenergieanlagen gemäß dem
Stand der Technik.
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Statt
des beschriebenen Verstellmotors
124 kann auch ein Hochmomentmotor
gemäß der Patentschrift
DE 40 37 455 C1 eingesetzt
werden.
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Abweichend
von den beschriebenen Ausführungsbeispielen kann der Schwimmkörper
auch unter der Wasseroberfläche angeordnet sein oder zumindest
bei seiner Auswärtsbewegung unter die Wasseroberfläche
gezogen werden. Dadurch ist sein Auftrieb und somit das Drehmoment
an den Winden erhöht.
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Statt
der beschriebenen Seile können auch andere Zugmittel wie
z. B. Ketten oder Drähte als zum Einsatz kommen.
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Abweichen
von den gezeigten Ausführungsbeispielen kann der Fixpunkt
auch an einer ortsfesten Vorrichtung wie z. B. am Auftriebskörper
einer Bohrinsel angeordnet sein.
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Die
Verteilung der Energieströme kann auch von der beschriebenen
Verteilung abweichen. So kann ein Großteil der Gesamtenergie
direkt (während der Aufwärtsbewegung des Schwimmkörpers)
abgegeben werden und nur ein deutlich kleiner Teil (z. B. nur die
benötigte Wickelenergie) zwischengespeichert werden.
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Offenbart
ist eine Wellenenergieanlage mit einem an einer welligen Oberfläche
eines Gewässers angeordneten Schwimmkörper, der
zumindest eine Winde aufweist, an der jeweils ein mit einem im Wesentlichen
ortsfesten Fixpunkt verbundenes biegeschlaffes Windenzugmittel befestigt
ist. Dabei ist jedes Windenzugmittel zumindest abschnittsweise auf der
zugeordneten Winde aufgewickelt, wenn sich der Schwimmkörper
in einem Wellental befindet, und zumindest abschnittsweise von der
zugeordneten Winde abgewickelt, wenn sich der Schwimmkörper
auf einem Wellenkamm befindet. Bei einer Aufwärtsbewegung
des Schwimmkörpers kann aus einer durch das zumindest eine
Windenzugmittel erzeugten Rotation der zugeordneten Winde in eine
erste Drehrichtung über je eine Maschine Energie gewonnen werden,
während bei einer Abwärtsbewegung des Schwimmkörpers
die Winde in Gegenrichtung zur ersten Drehrichtung von der zugeordneten
Maschine angetrieben wird. Dadurch ist eine Wellenenergieanlage
mit verbessertem Wirkungsgrad und minimiertem vorrichtungstechnischem
Aufwand insbesondere für die Aufwicklung der Windenzugmittel
geschaffen.
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- 1
- Schwimmkörper
- 2
- Deckel
- 4
- Boden
- 6
- Wasseroberfläche
- 7a,
7b
- Durchführung
- 8
- Hauptseil
- 8a,
8b
- Endabschnitt
- 10
- Umlenkrolle
- 12
- Grundseil
- 14
- Grund
- 16a,
16b
- Winde
- 18a,
18b
- Dreiphasen-Wechselstrom-Maschine
- 20a,
20b
- elektrische
Leitungen
- 22a,
22b
- Umrichter
- 24a,
24b
- elektrische
Leitungen
- 26
- Supercaps
- 28
- elektrische
Leitungen
- 30
- Dreiphasen-Wechselrichter
- 118a,
118b
- Radialkolbeneinheit
- 120
- Hochdruckspeicher
- 122
- Niederdruckspeicher
- 124
- Verstellmotor
- 124a
- Hochdruckanschluss
- 124b
- Niederdruckanschluss
- 126
- Asynchron-Generator
- 128
- Hochdruckleitung
- 130
- Anschluss
- 132
- Rückschlagventil
- 134
- Niederdruckleitung
- 136
- Verbindungsleitung
- 138
- Rückschlagventil
- T
- Tank
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 7045912
B2 [0004]
- - US 4228360 [0005]
- - DE 102004034636 A1 [0019]
- - DE 4037455 C1 [0072]