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Die
Erfindung betrifft ein Umweltwärme-Gewinnungssystem
(nachfolgend UGS genannt) gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Beim
Einsatz moderner, meistens elektrisch betriebener Wärmepumpenanlagen
werden heutzutage überwiegend
oberflächennahe
Erdkollektoren oder Luftkollektoren, vereinzelt auch Kollektoren
zur Aufnahme von Wärme
aus Gewässern
oder Kollektoren bzw. Sonden in Tiefenbohrungen verwendet. Dabei
wird die Umweltwärme
aus dem Boden, der Luft oder dem Wasser unter Abkühlung der
jeweiligen Umgebung, meistens mittels eines durch Rohrleitungen
und den Kollektor umlaufenden Hilfskreislaufs, des sogenannten Solekreislaufs,
aufgenommen und mittels der Wärmepumpe
auf ein nutzungsgerechtes Niveau angehoben.
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Für den privaten
Wohnungsbereich sind heutzutage oberflächennahe Erdkollektorsysteme (sogenannte
Flachkollektoren) oder Luftkollektorsysteme am weitesten verbreitet.
Tiefenbohrungen bieten einen sehr guten Ertrag, benötigen aber
hohe Installationskosten. Bei der Auswahl des Kollektors wird in
der Regel abgewogen zwischen bautechnischem und finanziellem Aufwand
und dem Ertrag der Wärmegewinnung.
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Zwischen
den Systemen „Flachkollektor” und „Luftkollektor” erzielt
der Flachkollektor den höheren
Ertrag im Jahresdurchschnitt, da er auch in kalten Wintern noch
eine akzeptable Bodentemperatur von beispielsweise + 5°C nutzt,
während
ein Luftkollektor die Wärme
dann aus einem Lufttemperaturniveau von oft erheblich unter 0°C aufnehmen
muss. Unter –10°C sind die
meisten Luft-Wärmepumpenanlagen
nicht mehr wirtschaftlich.
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Dagegen
bietet der Luftkollektor an warmen Tagen in der Übergangs-Jahreszeit oder im Sommer zur Heißwassererwärmung Vorteile,
immer dann, wenn der Boden kälter
ist als die Luft.
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Nachteil
der effektiveren Erd-Flachkollektoren sind die erheblichen erforderlichen
Baumaßnahmen
im Außenbereich
des Gebäudes;
hier werden mehrere 100 m2 Fläche beansprucht
und durch das Einbringen von mehreren 100 Ifdm Rohrleitung (flexible
Kunststoffleitung) in Mäanderform
oder in spiralförmiger
Anordnung in etwa 1 bis 2 m Tiefe durchpflügt. Es gibt auch flächig-mattenförmige Kollektorsysteme,
die ähnliche
Flächen
beanspruchen. Solche großflächigen Erdbaumaßnahmen
werden mit schwerem technischem Gerät durchgeführt und sind oft nur bei einer
Neuanlage des Gartens vertretbar, sodass im Einzelfall doch auf
die teurere Tiefenbohrung zurückgegriffen
wird.
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Die
Größe der Flachkollektoren
ist unter anderem durch die geringe Oberfläche der dünnen verwendeten Kunststoffrohre
(typisch 15 bis 32 mm ∅) und die damit verbundene große erforderliche
Länge bedingt.
Ferner liegen die Kollektoren normalerweise in einer grundwasserfreien
Tiefe, in der der Boden oft trocken ist, womit die Intensität der Wärmeaufnahme sinkt
und die erforderliche Kollektorfläche steigt.
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Elektrisch
betriebene Wärmepumpen
arbeiten in der Regel in einem weitgehend kontinuierlichen Dauerbetriebszustand,
da eine stoßweise
hohe Wärmeleistung
mit einer schlechteren Wärmeübertragung
im Kollektor und einer damit verbundenen schlechteren Effektivität der Anlage
verbunden wäre. Neuartige,
hocheffektive und zum Patent angemeldete Wärmepumpensysteme des Anmelders
benötigen
die Wärmeleistung
aber gerade stoßweise,
sodass ein besonders hoher Aufwand für ein Kollektorsystem zu treiben
ist.
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Das
Wärmegewinnungssystem
mit den erfindungsgemäßen Merkmalen
soll die Vielzahl der spezifischen Nachteile der bekannten Systeme
durch eine Kombination unterschiedlicher hoch-innovativer Einzellösungen zu
einem effektiven Gesamtsystem gezielt eliminieren. Insbesondere
sind dies die deutliche Minimierung der erforderlichen Kollektor-Rohrleitungslänge durch
die Verwendung neuartiger koaxialer, intern isolierter Bodensonden
im oberflächennahen
Bodenbereich deutliche Minimierung des Bauaufwandes und des Maschineneinsatzes
durch vorzugsweise einfaches „Einspülen” der Sonden
in z. B. sandigen Böden,
ohne großflächiges Aufgraben
deutliche Minimierung der Sondenlänge und -Anzahl durch Erreichung
oberflächennaher,
gut wärmeleitender Grundwasserschichten
bis z. B. 10 m Tiefe mit der Sonde und größere Sondendurchmesser vereinfachte
Montage und Inbetriebnahme des Kollektor/Sondensystems durch neuartige
Sammelverteiler-Organe
und geringe Erdbaumaßnahmen
Kombination eines Erd- und eines Luftkollektors und der individuellen
Vorteile beider Systeme, insbesondere Minimierung der erforderlichen
Sondenlänge
und Luftkollektorfläche
Kombination des Kollektorsystems mit einem Sole-Pufferspeicher zur
Endkopplung des Kollektorsystems von einem stoßweise anfallenden Wärmebedarf
einer beispielsweise diskontinuierlich arbeitenden Wärmepumpe
Bereitstellung eines Systems mit insgesamt sehr geringem Flächenbedarf
im Garten, geringem Bauaufwand und damit verbundenen geringen Kosten.
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Das
Wärmegewinnungssystem
besteht erfindungsgemäß in der
maximal ausgestalteten Version aus einer Anzahl von vorzugsweise
zentral eingespülten
Erdwärmesonden
mit koaxialem, intern isoliertem Aufbau, einem montagefreundlichen
Verteilungs- bzw. Anschlusssystem zur Zusammenführung der Einzelsonden, einem
zusätzlichen
Luftkollektor zur Aufnahme von Wärme
aus der Luft, einem zusätzlichen
Soleflüssigkeits-Pufferspeicher
zur Abpufferung von Leistungsspitzen, einer zusätzlichen Umwälzpumpe
und einer thermostatischen Steuerung des Systems.
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Die
Systemkomponenten sollen nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
Bilder 1–8
weiter erklärt
werden:
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Ausgestaltung und Funktionsweise der Einzelsonde
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Die
Erdwärmesonde 100 besteht
aus einer weitgehend koaxialen, ineinander liegenden Anordnung zweier
vorzugsweise elastischer Rohre. Die Haupt-Bauteile sind ein Außenrohr
(1), ein Innenrohr (4) und ein Isolationselement
oder Isolationsrohr (5). Ggf. kann auch ein gesondert ausgeführtes Endrohr (2)
an der Sondenspitze (3) existieren.
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Zwei
erfindungsgemäße Bauformen
zeigen Bild 1 und 2. Die Wärmeträgerflüssigkeit
(Sole) tritt am Zulauf (10) in das Innenrohr (4)
ein und wird weitgehend koaxial zum Außenrohr (1) der Sonde
in die am Ende geschlossene Sondenspitze (3) geleitet. Von
hier aus wird sie im Ringspalt (9) zwischen dem Außenrohr,
bzw. Endrohr (2) und dem Innenrohr (4) wieder
zurückgeführt, wobei
sie durch den Wärmeübergang
im Außen-
und Endrohr die Wärme
des umgebenden Mediums aufnimmt. Die angewärmte Trägerflüssigkeit tritt am Rücklauf (11)
der Sonde aus, von wo aus sie der Nutzung zugeführt wird. Die Sonde kann anstatt
in das Erdreich auch in ein Gewässer eingeführt sein.
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Um
eine gleichmäßige Verteilung
der Flüssigkeit
an der außenliegenden
Oberfläche
des Ringspalts 9 zu realisieren, sind Zentrierelemente
(13) vorgesehen, die mit Schlitzen, Öffnungen oder Bohrungen versehen
sind um die Trägerflüssigkeit
hindurch fließen
zu lassen (Bild 3 u. 4). Diese Abstand – haltende Zentrierfunktion
kann aber auch durch eine besondere Struktur oder Ausbildung der
Oberfläche des
Innen- oder Außenrohres
realisiert sein, z. B. innen oder außen profilierte oder genoppte
Rohre. Im einfachsten Falle kann ganz auf eine Zentrierung verzichtet
werden.
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Das
Endrohr (2) der Sonde, eventuell auch die komplette Sonde
kann aus einem gut wärmeleitenden
Werkstoff, vorzugsweise korrosionsbeständigem Metall (Edelstahl, Aluminium,
Kupfer, ...) bestehen um einen guten Wärmeübergang zu erzielen. Der Durchmesser
kann auch anders als hier dargestellt einen größeren Durchmesser aufweisen
als das Außenrohr,
um die Wärmeaufnahme
weiter zu verbessern.
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Die
Wärmeaufnahme
ist besonders effektiv, wenn das Endrohr sich direkt im Grundwasser
befindet, welches permanent große
Wärmemengen
liefern kann. Alternativ genügt
aber auch ein direktes Weiterführen
des Außenrohres
(1) bis zur Spitze der Sonde (100). Hier ist das
Außenrohr
verschlossen. Das (metallene) Endrohr (2) entfällt bei
dieser Bauform gemäß der Alternativlösung in
Bild 2.
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Damit
die angewärmte
Flüssigkeit
im Außenrohr
(1) die Wärme
nicht wieder an den kalten Zulauf im Innenrohr (4) abgibt
(thermischer Kurzschluss), ist das Innenrohr (4) erfindungsgemäß zumindest
teilweise, vorzugsweise in einem längeren, zulaufnahen Bereich
in einer Bauform mit guter thermischer Isolation (5) ausgeführt. Diese
Isolation kann folgendermaßen
gestaltet sein:
durch Verwendung eines relativ dickwandigen
Materials des Innenrohres (4) mit guten Wärme-Isolationseigenschaften
durch
Umhüllung
des Innenrohres (4) mit einem Material mit guten Isolationseigenschaften
vorzugsweise jedoch durch einen mehrwandigen Aufbau mittels einem/mehrerer
zusätzlicher
Isolationsrohre (5) und oder einem/mehrerer isolierenden
Spalte (7), der/die mit einem Isolierenden Material, vorzugsweise
einem Gas befüllt
ist/sind, wobei eine berührungsfreie
Zentrierung zwischen den isolierten Rohren durch Distanzelemente
oder -Ringe (6) sichergestellt wird.
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Die
verschiedenen Rohre (Schläuche)
des Systems bestehen mit Ausnahme des Endrohres vorzugsweise aus
langlebigen, flexiblen Kunststoffen wie PE, PU, PA ..., die das
Führen
der Sonde um Kurven ermöglichen.
Der Außendurchmesser
der Sonde ist vorzugsweise größer als
der Durchmesser von konventionellen Kunststoffrohren für Flachkollektoren,
die mit etwa 250 ... 800 laufenden Metern Länge pro Einfamilienhaus die
Erdwärme
aufnehmen. Durch den größeren Durchmesser,
den damit verbundenen besseren Wärmeübergang
und die effektivere Wärmeaufnahme
im Grundwasserbereich wird eine deutliche Verminderung der erforderlichen
Gesamtlänge
aller Sonden auf nur noch 30 ... 250 Meter pro Gebäude erreicht.
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Das
System aus Innen- (4), Außen- (1) und Isolationsrohr
(5), einschließlich
der Distanzelemente kann zu einem, vorzugsweise im Stranggussverfahren
hergestellten, Verbundprofil aus Kunststoff oder Metall zusammengefasst
sein (Bild 5), wobei dünne Stege
den Abstand der ineinander liegenden Rohrprofile zueinander herstellen.
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Die
einzelne Sonde (100) ist an Ihrem gesamten Außenumfang
und auch im Zulauf/Rücklauf-Bereich
vorzugsweise ohne größere Verdickungen
oder stark aufbauende Verschraubungen oder Anschlüsse ausgeführt, damit
sie zum Einbringen in das Erdreich in einem weiteren Rohr, dem Spülrohr (zeichnerisch
nicht dargestellt) Platz findet. Erfindungsgemäß sollen die Einzelsonden mittels
dieses Spülrohres
und eines zusätzlich
in das Spülrohr
eingebrachten Druckwasserstromes in das Erdreich eingespült werden.
Dies vorzugsweise im oberflächennahen
Bereich und bei leichtem Boden erfindungsgemäß mit einer einfachen, im Gartenbrunnenbau üblichen
Spülpumpe,
ohne schweres Bohr- oder Spülgerät.
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Beim
Spülvorgang
wird zunächst
das Spülrohr
mit oder ohne Sonde mittels Druckwasser in das Erdreich eingespült, dann
wird die Sonde auf die gewünschte
Länge/Tiefe
eingeschoben. Anschließend wird
das Spülrohr
ggf. unter permanenter Spülung langsam
wieder herausgezogen, wobei das Spülwasser die Sonde im Boden
einbettet/einspült
und fixiert, um einen guten Wärmeübergang
zu realisieren. Andere aufwendigere oder ähnliche Spülverfahren sind, ähnlich wie
im Brunnenbau bekannt, möglich.
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Die
Sonden werden vorzugsweise im Bereich des oberflächennahen Grundwassers bis
ca. 20 m Tiefe eingesetzt, um den hohen Bohr- und/oder Spülaufwand
von Tiefenbohrungen zu vermeiden, aber den guten Wärmetransport
und -Übergang
im Grundwasser zu nutzen.
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Alternative Bauform und Ausführung der
Sonden
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Bei
entsprechender Wahl von Rohrmaterialien kann auch der Kreislauf
des Arbeitsmittels (Kältemittels)
der Wärmepumpe
direkt durch die koaxialen Erdsonden geführt werden. Ein Wärmetauscher
zwischen dem Kältemittelkreislauf
der Wärmepumpe und
dem Kreislauf der Trägerflüssigkeit
(Wasser-Glykol)
kann hierbei entfallen.
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Der
weitgehend koaxiale Aufbau der Sonde bietet thermodynamische, insbesondere
isolatorische Vorteile. Alternative, ähnliche Bauformen sind aber
denkbar, bei denen die Trägerflüssigkeit
in mehreren Rohren oder in nicht exakt koaxialer Lage in die Sondenspitze
und zurück
geführt
wird. Die Qualität des
erfundenen koaxialen Systems können
solche „Nachbaulösungen nicht
erreichen.
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Funktion und Ausbildung des Sondensystems
mit einem Sammelverteiler:
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Mehrere
Einzelsonden werden erfindungsgemäß zu einem effektiven, ökonomischen
und montagefreundlichen Gesamtsystem zusammengeführt, welches wenig bauliche
Maßnahmen
an der Erdoberfläche
erfordert und vorzugsweise von einer Person mit einer entsprechenden
Spülpumpe
ohne schwere Hilfsmittel und Maschinen eingebaut und in Betrieb
genommen werden kann.
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Aufgrund
der engeren Querschnitte zur Führung
der Wärmeträgerflüssigkeit
einer Einzelsonde gegenüber
einem typischen konventionellen Flachkollektor-Rohrsystem, wird
erfindungsgemäß eine Parallelschaltung
einer Anzahl von Einzelsonden (100) bevorzugt. Hierzu wird
mindestens ein Sammelverteiler (30) nach Bild 6a, 6b oder
Bild 7 vorgesehen, der die Zuläufe
und Rückläufe (10 und 11) mehrerer
Sonden (100) thermisch isoliert sammelt bzw. vereinzelt,
um sie von hier als zentralen Hauptzulauf (20) und -Rücklauf (21)
an das Gebäude und/oder
die Wärmepumpe
oder in ein erfindungsgemäßes Luftkollektor-Pufferspeicher-System
führen zu
können.
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Die
Bauform nach Bild 6a, 6b besteht aus einer konzentrischen Anordnung
zweier voneinander isolierter Hohlräume (22) und (23)
mit Anschlüssen für den Hauptzulauf
(20) und -Rücklauf
(21). Der Sammelverteiler ist mit Sondenanschlüssen (14) oder
Verschraubungen zur Montage und Abdichtung (Dichtungssystem Außen (15))
einer definierten Anzahl von Sonden ausgestattet. Weitere Abdichtungen,
z. B. mittels O-Ringen (Dichtungssystem Innen (19)) befinden
sich zwischen dem Innengehäuse
und den eingeführten
Sonden. Bei geringer erforderlicher Anzahl von Sonden werden Blindstopfen
verwendet, die im Innen- und Außengehäuse dichten.
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Die
konzentrische Bauform des Sammelverteilers (30) wird bevorzugt,
da sie eine sehr kompakte Anordnung und Zusammenführung der
Einzelsonden ermöglicht,
wobei nur geringe thermische Kurzschlüsse zwischen Vor- und Rücklauf erreichbar sind.
Dies wird durch die kleinen Berührungsflächen zwischen
Bereichen unterschiedlicher Temperatur und einen zusätzlichen
Isolator (18) zwischen der Sammelkammer des Vorlaufs (22)
und der des Rücklaufs
(23) erreicht.
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Die
konzentrische Bauweise mit sternförmiger Anordnung der Einzelsonden
gewährleistet
auch eine gleichmäßige, strömungsdynamisch
identische Führung
der Trägerflüssigkeit
in und aus jeder Einzelsonde. Dadurch wird sichergestellt, dass
jede Sonde mit einem gleich großen
Durchfluss beaufschlagt wird, der Gesamtstrom der Trägerflüssigkeit wird
damit gleichmäßig auf
alle Sonden aufgeteilt.
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Alternativ
sind auch lineare Bauformen nach Bild 7 als Sammelverteiler (30)
für die
koaxialen Bodensonden möglich,
die im Einzelfall Vorzüge
in der Montage bei unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten haben
können.
Die dargestellte lineare Bauform kann alternativ auch derart ausgeführt werden, dass
die Sonden von zwei oder mehreren, z. B. gegenüberliegenden Seiten in das
Gehäuse
eines Sammelverteilers eingeführt
werden.
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Nicht
dargestellt in den Bildern ist eine erfindungsgemäße Bauform
von Sammelverteilern, die mit integrierten Absperrhähnen, beispielsweise
durch konische, in die Sondenenden eindrehbare Verschlusselemente
oder Kugelhahn-ähnliche
Verschlüsse
zum Absperren der Einzelsonden ausgestattet ist. Diese Absperr-Verschlüsse erleichtern
die Entlüftung
des Gesamtsystems, indem einzelne Sonden gezielt und der Reihe nach
bespült
werden können,
bis keine Luftblasen mehr enthalten sind.
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Innerhalb
des Bodens werden die flexiblen Sonden großflächig, vorzugsweise sternförmig vom Sammelverteiler
aus auseinander geführt.
Richtung und Tiefe der Sondenführung
kann der Bauart des Sammelverteilers und den räumlichen- und Bodengegebenheiten
angepasst werden. Eine großflächige Zerstörung der
Geländeoberfläche wie
bei herkömmlichen
Kollektorsystemen ist nicht erforderlich.
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Nicht
benutzte Anschlüsse
am Sammelverteiler lassen sich durch ein einfaches Verschlusselement
außer
Betrieb setzen.
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Die
Sammelverteiler können
wahlweise in den Bodenkörper
oder in einen Schacht oder oberirdisch in einem Gehäuse oder
in die nachfolgend dargestellte, erfindungsgemäße Luftkollektor- und/oder Pufferspeicher-Konstruktion eingebaut
sein, wobei eine Schacht- oder oberirdische Anordnung im Sinne einer
einfachen Inbetriebnahme, Entlüftung
und Wartung bevorzugt wird.
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Merkmale und Vorteile des koaxialen Erdwärme-Sondensystems
mit Sammelverteiler
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Die
Kaltwasserströme
werden großflächig im Boden
verteilt, die kältesten
Bereiche, also die Bereiche größter Wärmeaufnahme
befinden sich dezentral an den Sondenspitzen, tief im Erdreich.
Dadurch findet keine punktuelle Auskühlung (Vereisung) des Bodens
wie im Bereich des Zulaufs herkömmlicher Systeme
statt; somit auch keine Beeinträchtigung des
Bewuchses
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Die
Strömungswiderstände des
Gesamtsystems sind gering aufgrund der vielen parallel angeordneten
Einzelsonden Dadurch ist eine nur geringe Leistung der Sole-Umwälzpumpe
erforderlich.
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Bei
vertikal oder schräg
verlegten Sonden ergibt sich eine Eigenzirkulation der Trägerflüssigkeit durch
die Wärmeaufnahme
im Außenrohr
(Aufstieg), hierdurch wird die Umwälzpumpe unterstützt.
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Es
sind nur geringe erdbauliche Maßnahmen für das Einspülen der
Einzelsonden erforderlich; der Garten bleibt weitgehend unversehrt;
dies ist besonders wichtig bei Altbauten mit vorhandenen Gartenanlagen.
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Sonden
können
in verschiedenen Richtungen horizontal, vertikal oder diagonal eingespült werden,
dadurch ist eine sehr gute Verteilung in die Flä che und in die Tiefe möglich; einfache
Anpassungen an die räumlichen
Gegebenheiten sind möglich.
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In
vielen Fällen
kann das Grundwasser erreicht werden, was mit den Flachkollektoren
normalerweise nicht möglich
ist; dadurch existiert eine sehr effektive Wärmeaufnahme; die Anzahl und
Länge der Sonden
wird damit weiter minimiert, der Raumbedarf im Garten ist gering
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Eine
weiter verbesserte Wärmeaufnahme, ist
insbesondere bei Versionen mit Metallendrohr im Grundwasser gegeben,
dadurch sind besonders wenige laufende Meter Sonden erforderlich.
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Durch
die parallele Anordnung von mehreren Sonden mit jeweils kleinen
Einzelquerschnitten und die geringe erforderliche Länge aller
Sonden ergibt sich eine geringere Füllmenge der Soleflüssigkeit
(z. B. Glykol-Wassergemisch);
hieraus resultiert ein Umweltvorteil bei möglicher Undichtigkeit und ein ökonomischer
Vorteil.
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Eine
einfache Installation des Systems, insbesondere der Sonden ist durch
das Einspülen,
ohne schwere Erdbaumaschinen gegeben
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Durch
vorgefertigte, schnelle Verschraubungsmöglichkeit am Sammelverteiler
kann eine schnelle, sichere Verrohrung erfolgen; lediglich der Sammelverteiler
und die Zuleitungen werden verlegt.
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Die
thermische Leistungsfähigkeit
des Kollektor-Systems ist leicht variierbar, auch durch später nachrüstbare Einzelsonden.
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Mittels
der erfindungsgemäß vorgesehenen Absperrhähne lässt sich
das System bedienerfreundlich und schnell entlüften.
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Es
ist möglich,
verschiedene Sonden in verschiedenen Tiefen jahreszeitlich unterschiedlich über ein
Ventil zu schalten, um hohe Vorlauftempera turen für die Wärmepumpe
zu erreichen. Dieses Ventil kann in den Sammelverteiler integriert
sein und manuell oder ferngesteuert zu betätigen sein.
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Einzelsonden
lassen sich leicht wieder aus dem Boden demontieren (herausziehen).
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Alternativ
kann ein Luftkollektorsystem über ein
Umschaltventil vor allem im Frühjahr
und Sommer als „Nachbrenner” fungieren.
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Luftkollektor-Speicherstation
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Erfindungsgemäß besteht
das Umweltwärme-Gewinnungssystem,
das schematisch im Bild 8 dargestellt ist, nicht nur aus einer Anzahl
von koaxialen Sonden (48) und einem Sammelverteiler (30), sondern
ist in seiner vollen Ausgestaltung durch eine vorzugsweise oberirdisch
angeordnete Baugruppe ergänzt,
in der mindestens ein zusätzlicher
Luftkollektor (41) oder ein Sole-Pufferspeicher (43) angeordnet
ist. Der Sinn des Luftkollektors (41) (Sole-Luft-Wärmetauscher)
ist es, zu Zeiten in denen eine höhere Außenlufttemperatur herrscht,
als die Bodentemperaturen, also vorzugsweise bei wärmerem Wetter
während
der Übergangsjahreszeit
sowie im Sommer bei der Heißwassererwärmung mittels
einer Wärmepumpe,
einen zusätzlichen
Wärme-Ertrag zu erreichen,
um den Erdkollektor dementsprechend kleiner und damit preiswerter
dimensionieren zu können.
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Der
erfindungsgemäße, zusätzliche
Sole-Pufferspeicher (43) soll in Verbindung mit einer Umwälzpumpe
(49) eine kontinuierliche, langandauernde Wärmeaufnahme
aus einem Erdkollektorsystem und/oder einem Luftkollektor (41)
gewährleisten, auch
wenn die eigentliche Wärmepumpenanlage nicht
aktiv ist. Im Speicher wird damit eine stoßweise hohe Wärmeleistung
für die
Wärmepumpe
verfügbar gemacht,
die ein normal dimensioniertes Kollektorsystem nicht abgeben könnte. Solch
eine Eigenschaft ist bei herkömmlichen,
elektrisch betriebenen Wärmepumpen,
die vorrangig im Dauerbetrieb laufen, nicht erforderlich, bietet
aber Vorteile bei neuartigen, vom gleichen Anmelder erfundenen und
zum Patent angemeldeten Speicher-Wärmepumpen
mit verbrennungsmotorischem oder Windkraft-betriebenem Antrieb.
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Vorzugsweise
in Verbindung mit einer temperaturgeführten Steuerung (53)
eines oder mehrerer elektrisch oder direkt thermostatisch gesteuerten Ventile
(46) oder Pumpen (49) und ggf. mit einem zusätzlichen
Lüfter
(42) soll das Luftkollektor-Speichersystem in Ergänzung zu
einem herkömmlichen
Erdkollektor oder insbesondere dem erfindungsgemäßen Sonden-System folgende Leistungen bzw. Funktionen
erbringen:
- – Den Soleflüssigkeits-Kreislauf
nach dem höheren
Temperaturniveau selektiert in die unterschiedlichen Kollektortypen
(41, 48) ein- oder ausleiten.
- – Die
Wärmeleistung
beider Kollektorsysteme addieren, solange ein Ertrag aus beiden
erzielbar ist. Hierzu ist der Luftkollektor in der Regel im Vorlauf des
Erdkollektors angeordnet, um eine erste Vorerwärmung der z. B. –10° kalten,
von der Wärmepumpe
kommenden Sole, zu erreichen.
- – Die
Wärmeleistung
eines der beiden Kollektoren (41, 48) selektieren,
solange nur ein Kollektor einen akzeptablen Ertrag gewährleistet.
- – Eine
sehr kleine und damit montagefreundliche und günstige Dimensionierung des
Erdkollektors, auch auf begrenzten Gartenflächen ermöglichen.
- – Die
langfristige thermische Überlastung
des Bodens, d. h. das Einfrieren des Bodens um den Kollektor herum
verhindern, indem der Luftkollektor (41) zeitweise „Luftwärme” in den
Boden einspeist, insbesondere zu Zeiten an denen diese nicht anderweitig
von der Wärmepumpe
genutzt wird.
- – Einen
vorzugsweise wärmeisolierten
Soleflüssigkeits-Pufferspeicher
(43) für
eine stoßweise hohe
Wärmeentnahme
durch eine Wärmepumpe bereitstellen,
wobei die Kollektoren mittels einer unabhängigen, von einer Steuerung
(53) kontrollierten Umwälzpumpe
(49) in einem günstigen Dauerbetriebszustand
mit geringer Wärmeentzugsleistung
aus dem Boden und der Luft verbleiben.
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Die
Baugruppen Luftkollektor (41), Sole-Pufferspeicher (43),
Umwälzpumpe
(49), thermostatische Steuerung mit Ventilen (46 und
ggf. weitere Umwälzpumpen,
sowie eine automatische Kollektor-Entlüftungseinrichtung
sind erfindungsgemäß in einem fertig
montierten Gehäuse
(40) zusammengefasst, in welches vorzugsweise auch das
erfindungsgemäße, vormontierte
Sammelverteilersystem (30) der Sonden mit allen Anschluss-Montage-
und Entlüftungsfunktionen
integriert ist. Damit entsteht eine äußerst montagefreundliche, kompakte
Wärmegewinnungsstation,
die bereits alle erforderlichen Anschlüsse für eine nur noch geringe erforderliche
Anzahl von (Erd-) Sonden, sowie alle Erfordernisse für die schnelle
Inbetriebnahme (Befüllung,
Entlüftung)
bereithält.
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Um
die Gefahr eines Herausziehens aus ihrer Einbaulage im Laufe des
Betriebs – auch über viele
Jahre – zu
vermeiden, sind die Sonden (48) am Sammelverteiler (47)
mit einer Zugentlastung versehen.
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Erdwärmesonde:
- 1
- Außenrohr
- 2
- Endrohr
- 3
- Sondenspitze
- 4
- Innenrohr
- 5
- Isolationselement(-Rohr)
- 6
- Distanzelement/-ring
- 7
- Isolations-Ringspalt
- 8
- Abdichtung
- 9
- Ringspalt
- 10
- Zulauf
- 11
- Rücklauf
- 12
- Dichtungselement
- 13
- Zentrierelement
-
Sammelverteiler-System:
- 14
- Sondenanschluss
- 15
- Dichtungssystem
Außen
- 16
- Außengehäuse
- 17
- Innengehäuse
- 18
- Isolator
- 19
- Dichtungssystem
Innen
- 20
- Hauptzulauf
- 21
- Hauptrücklauf
- 22
- Sammelkammer-Zulauf
- 23
- Sammelkammer-Rücklauf
- 30
- Sammelverteiler
(komplette Baugruppe)
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Luftkollektor-Speicherstation:
- 40
- Gehäuse
- 41
- Luftkollektor
(Sole-Luft-Wärmetauscher)
- 42
- Ventilator/Lüfter
- 43
- Sole-Pufferspeicher
- 44
- Wärmeisolation
- 45
- Druckausgleichsgefäß
- 46
- Ventil/Thermostat
- 47
- Sammelverteiler
- 48
- Sonden
- 49
- Pumpe
- 50
- Rohrleitungen
- 51
- Zulauf
von der Wärmepumpe
- 52
- Rücklauf zur
Wärmepumpe
- 53
- Steuerung
- 54
- Boden/Erdreich