DE102009010291A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung (1) zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards, wobei eine Auswertung einer Zeitreihe von Bilddatensätzen erfolgt, in denen das Myokard abgebildet ist. Das Verfahren umfasst folgende Schritte: Erstens, Segmentieren des Myokards in den Bilddatensätzen, zweitens Ermitteln eines oder mehrerer Kenngrößenwerte für eine oder mehrere Kenngrößen auf Basis der segmentierten Bilddatensätze, und drittens Auswerten der Kenngrößenwerte mittels eines trainierten Klassifikators.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards (Herzmuskels). Die Erfindung lässt sich insbesondere im Bereich der Medizintechnik anwenden.
  • Pathologische Wandbewegungsstörungen des Myokards (Herzmuskels) ergeben sich am häufigsten als Folge einer koronaren Herzerkrankung. Typischerweise treten derartige Wandbewegungsstörungen nach einem Herzinfarkt auf. Hierbei kommt es durch Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße zumindest zu einer Unterversorgung eines Myokardbereiches. Die Folge davon kann eine lokale Schädigung des Myokards sein, die sich als Myokardfehlfunktion, d. h. als Wandbewegungsstörung, in diesem Bereich äußern kann. Für die Beurteilung, ob eine pathologische Wandbewegungsstörung vorliegt, ist neben Kenngrößen, die das Myokard selbst kennzeichnen, insbesondere der zeitliche Ablauf der Bewegung des Myokards von Interesse. Im Stand der Technik erfolgt diese Beurteilung typischerweise anhand der Auswertung einer Zeitreihe von 3D-Bilddatensätzen (4D-Bilddaten mit x-, y-, z-, und t-Koordinaten), die mit einem bildgebenden medizinischen Gerät vom schlagenden Herzen erfasst wurden. Zur Erfassung der Bilddatensätze werden vorzugsweise Ultraschall-, CT- oder MR-Systeme verwendet. Die Auswertung und Beurteilung der erfassten Bilddaten erfolgt im Stand der Technik weitgehend manuell durch einen Fachmann, indem in Kurz- und Längsachsen-Schnittebenen des Herzens durch manuelles oder automatisches weiterschalten von Bilddatensatz zu Bilddatensatz, die Bewegung des Myokards rein visuell betrachtet und beurteilt wird.
  • Alternativ ist bekannt, dass die Bewegung des Myokards durch die Darstellung des schlagenden Herzens in dessen phasenweiser Volume-Rendering-Darstellung abgeschätzt wird.
  • Für eine weitergehende quantitative Beurteilung der Wandbewegung hat sich die Darstellung der Wandbewegung in so genannten „Polarmaps” etabliert. Hierzu wird zunächst das Myokard in den jeweils aufgenommenen Bilddatensätzen segmentiert (vgl. hierzu die Druckschrift DE 10 2007 046 582 A1 ), anschließend die Wanddicke für jeden Oberflächenpunkt des Myokards bestimmt und in einer Polarmap unter Verwendung einer Polarkoordinatentransformation abgebildet.
  • Obwohl mit einer automatischen Segmentierung des Myokards und der Bestimmung der vorstehend genannten Polarmaps eine Technik zur Verfügung steht, um quantitative Werte der Wandbewegung zu bestimmen und zu visualisieren, ist diese Vorgehensweise nach wie vor mit sehr viel manueller Nutzerinteraktion verbunden. Eine Einordnung einer Wandbewegung des Myokards als pathologisch erfolgt im Stand der Technik auf Basis einer entsprechenden visuellen Betrachtung der erfassten Bilddatensätze. Damit ist aber auch eine entsprechende Wahrscheinlichkeit von Falschbeurteilungen verbunden, die für den Patienten ein Gesundheitsrisiko darstellen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards anzugeben, bei der Wandbewegungsstörungen des Myokards zuverlässig erkannt und klassifiziert werden können.
  • Die Aufgabe wird gelöst mit dem Verfahren gemäß Anspruch 1 und mit der Vorrichtung gemäß Anspruch 19. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens bzw. der Vorrichtung sind den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der 1 zu entnehmen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards durch Auswerten einer Zeitreihe von Bilddatensätzen, in denen das Myokard abgebildet ist, weist folgende drei Verfahrensschritte auf:
    In dem ersten Schritt erfolgt ein Segmentieren des Myokards (Herzmuskels) in den Bilddatensätzen der Zeitreihe. Dabei kann das gesamte Myokard oder Teile davon segmentiert werden. Entsprechende Segmentierungsverfahren sind im Stand der Technik bekannt. Nach der Segmentierung liegt eine entsprechende Zeitreihe der segmentierten Bilddatensätze vor, in deren Bilddaten nur noch das Myokard abgebildet ist. Die hierzu erforderliche Segmentierungsgenauigkeit sollte einerseits möglichst hoch sein, damit im Folgenden die Kenngrößenwerte mit hinreichender Genauigkeit gewonnen werden können. Anderseits steigt mit der Segmentierungsgenauigkeit auch der damit verbundene Rechenaufwand, so dass je nach Anforderung im Einzelfall durch Auswahl eines entsprechenden Segmentierungsverfahrens ein Kompromiss gefunden werden kann.
  • Die Zeitreihe der Bilddatensätze wird für das Verfahren zuvor bereitgestellt. Die Bilddatensätze können zwei- oder dreidimensionale Bilddaten enthalten. Die Bilddatensätze werden mittels eines bildgebenden medizinischen Gerätes, wie bspw. ein CT-, MR-, NMR-, PET-, oder Sonographiegerät, erzeugt.
  • Im zweiten Schritt erfolgt ein Ermitteln von Kenngrößenwerten für eine oder mehrere Kenngrößen auf Basis der segmentierten Bilddatensätze. Unter dem Begriff „Kenngröße” wird vorliegend eine qualitative Eigenschaft des in den segmentierten Bilddatensätzen abgebildeten Myokards bzw. ein aus den segmentierten Bilddaten direkt oder mittelbar ermittelbare qualitative Eigenschaft des Myokards verstanden. Die Kenngrößen können sich bspw. auf das gesamte Myokard oder aber auf Teile davon, bspw. das linksventrikuläre und/oder das rechtsventrikuläre Myokard, oder einer Kombination daraus beziehen. Unter dem Begriff „Kenngrößenwert” wird ein aus den Bilddaten der Bilddatensätze direkt oder mittelbar ermittelbarer Wert einer Kenngröße verstanden. Weiterhin können für das Verfahren mehrere Kenngrößen zu einem Kenngrößenvektor zusammengefasst werden, der somit einen aus mehreren qualitativen Eigenschaften zusammengesetzten Zustand des Myokards beschreibt.
  • Vorzugsweise kommen als Kenngrößen in Betracht:
    • – Eine lokale Wanddicke des Myokards, wobei die lokale Wanddicke für einen, einige oder alle Oberflächenpunkte des Myokards bestimmt sein kann,
    • – eine zeitliche Änderung einer lokalen Wanddicke des Myokards,
    • – eine Position eines oder mehrerer Punkte an der Oberfläche oder innerhalb des Myokards,
    • – eine zeitliche Änderung einer Position eines oder mehrerer Punkte des Myokards,
    • – ein Herzvolumen oder ein Herzteilvolumen,
    • – eine zeitliche Änderung eines Herzvolumens oder eines Herzteilvolumens,
    • – ein Parameter der Herzfunktion, wie bspw. die Auswurffraktion, oder
    • – eine zeitliche Änderung eines Parameters der Herzfunktion, wie bspw. die Auswurffraktion.
  • Weitere eine Wandbewegungsstörung kennzeichnende Kenngrößen sind dem Fachmann bekannt und können als Kenngrößen im Verfahren entsprechend verwendet werden. Die Kenngrößenwerte geben somit die in den segmentierten Bilddaten ermittelten Werte bspw. die lokale Wanddicke des Myokards, etc. an.
  • Im dritten Schritt erfolgt eine Auswertung der Kenngrößenwerte mittels eines trainierten Klassifikators. Ein Klassifikator ist vorliegend insbesondere eine programmgestützte Einheit, die einen Merkmalsraum auf eine Menge von Klassen abbildet. Der Merkmalsraum wird vorliegend durch die in den segmentierten Bilddaten ermittelten, das Myokard kennzeichnenden Kenngrößenwerte gebildet. Die Klassifikation der Kenngrößenwerte, d. h. die konkrete Zuordnung eines Kenngrößenwertes oder einer Kombination von Kenngrößenwerten zu einer Klasse, kann je nach interessierender Fragestellung durch ein entsprechendes Training des Klassifikators angepasst werden.
  • Klassifikatoren sind im Stand der Technik hinreichend bekannt.
  • Der Begriff Trainieren ist vorliegend breit zu verstehen. Trainieren des Klassifikators bedeutet zum einen, dass dem Klassifikator Trainingskenngrößenwerte oder Kombinationen von Trainingskenngrößenwerten und deren Klassifizierung (Einordnung in eine Klasse) bekannt gemacht werden, um ihn so in die Lage zu versetzen die in Schritt 1.2. ermittelten Kenngrößenwerte/Kombinationen von Kenngrößenwerten in die entsprechenden Klassen einordnen zu können. Trainieren bedeutet bspw. auch, mit Hilfe des Klassifikators einen Kenngrößenvektor (d. h. eine Kombination von Kenngrößen) derart zu erstellen, dass dieser möglicht kurz ist, und zum anderen die darin enthaltenen Kenngrößen die Klassifikation möglichst gut durchführen.
  • Weiterhin sind in Zusammenhang mit dem Training von Klassifikatoren verschiedene Trainingsarten (Lernarten) bekannt: betreutes Lernen (supervised learning), halb-betreutes Lernen (semi-supervised learning), aktives Lernen (active learning), Selbst-Training (self-training), unterstütztes Lernen (reinforcement learning), oder unbetreutes Lernen (unsupervised learning), die für das erfindungsgemäße Verfahren je nach Anforderung angewandt werden können. Weitere Details zum Thema Trainieren eines Klassifikators können dem einschlägigen Stand der Technik entnommen werden.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Klassifikator auf Basis von Trainingskenngrößenwerten bekannter Wandbewegungsstörungen des Myokards trainiert. Dieses Training erfolgt bevorzugt überwacht.
  • In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens geht es darum, die für die Kenngrößen in den segmentierten Bilddatensätzen ermittelten Kenngrößenwerte nach einem entsprechenden Training des Klassifi kators einer der beiden Klassen: „ohne Befund” (= es liegt keine pathologische Wandbewegungsstörung vor) und „mit Befund” (= es liegt eine pathologische Wandbewegungsstörung vor) rechnergestützt fehlerfrei zuzuordnen.
  • Die Verfahrensschritte 1.1. bis 1.3. werden bevorzugt automatisiert ausgeführt. Somit ist es insbesondere möglich, sehr schnell und ohne die bisher erforderliche Nutzerinteraktion das vorliegen einer pathologischen Wandbewegungsstörung zuverlässig zu erkennen. Schließlich wird vorzugsweise ein Ergebnis der Auswertung der Kenngrößenwerte durch den trainierten Klassifikator auf einem Anzeigegerät, bspw. einem Monitor, angezeigt.
  • Die Gesundheitsrisiken, die mit bisher bekannten Verfahren zur Erkennung von pathologischen Wandbewegungsstörungen einhergehen, können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren reduziert werden. Darüber hinaus kann der behandelnde Arzt von der Integration einer großen Wissensbasis durch den trainierten Klassifikator profitieren.
  • Der vorrichtungsgemäße Teil der Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 19 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards, weist auf: eine Einheit zur Bereitstellung einer Zeitreihe von Bilddatensätzen, in denen das Myokard abgebildet ist (bspw. eine Speichereinheit oder eine Datenschnittstelle), ein ersten Modul, mit dem das Myokard in den Bilddatensätzen segmentierbar ist, ein zweites Modul, mit dem ein oder mehrere Kenngrößenwerte für eine oder mehrere Kenngrößen auf Basis der segmentierten Bilddatensätze ermittelbar sind, und ein drittes Modul, mit dem die Kenngrößenwerte mittels eines trainierten Klassifikators auswertbar sind. Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine Anzeigeeinheit zur Anzeige eines Ergebnisses der Auswertung der Kenngrößenwerte durch den trainierten Klassifikator.
  • Zur Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie vorteilhafter Ausführungsformen wird auf die vorstehende Verfahrensbeschreibung verwiesen, die analog auf die Vorrichtung übertragbar ist.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen schematischen Verfahrensablauf eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
  • 2 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • Die 1 zeigt den Verfahrensablauf eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 101 erfolgt zunächst das Bereitstellen einer Zeitreihe von 3D-CT-Bilddatensätzen, in denen das Myokard eines Patienten abgebildet ist. Die 3D-CT-Bilddatensätzen wurden zuvor durch Abtastung des Patienten mittels eines Computertomographen (CT) erzeugt. In Schritt 102 erfolgt eine automatisch bestimmte Segmentierung des linksventrikulären Myokards in den Bilddatensätzen gemäß dem in der Druckschrift DE 10 2007 046 582 A1 beschriebenen Verfahren. Der Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird hiermit in vollem Umfang in diese Beschreibung einbezogen. Dies gilt insbesondere für die Beschreibung des Segmentierungsverfahrens. Als Ergebnis dieses Schrittes liegt eine Zeitreihe segmentierter Bilddatensätze vor, in denen jeweils nur Bilddaten enthalten sind, die das linksventrikuläre Myokard repräsentieren. In Schritt 103 werden Kenngrößenwerte für Kenngrößen auf Basis der in Schritt 102 segmentierten Bilddatensätze ermittelt. Als Kenngrößen für eine maschinelle (automatische) Klassifikation pathologischer Wandbewegungsstörungen bieten sich grundsätzlich die in einem Polarmap Abtastschema bestimmten Wanddicken des linksventrikulären Myokards an. Darüber hinaus kann auch die Zeit-Volumen-Kurve sowie die üblichen volu metrischen Parameter der Herzfunktion wie z. B. die Auswurffraktion als Merkmal für die Klassifikation verwendet werden. Die Verwendung der Zeit-Volumen-Kurve als Kenngrößenmerkmal bietet den Vorteil, dass das Klassifikationsverfahren für alle Modalitäten genutzt werden kann, mit denen die Zeit-Volumen-Kurve bestimmt werden können. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird in jedem segmentierten Bilddatensatz für jeden Oberflächenpunkt des linksventrikulären Myokards die lokale Wanddicke bestimmt. Darüber hinaus wird für jeden segmentierten Bilddatensatz das linksventrikuläre Volumen des Myokards und damit die entsprechende Zeit-Volumenkurve bestimmt. In Schritt 104 erfolgt eine Auswertung in Schritt 103 ermittelten Kenngrößenwerte (lokale Wanddicke und Volumen für das linksventrikulären Myokard) mittels eines trainierten Klassifikators. Zur vollautomatischen Erkennung von pathologischen Wandbewegungsstörungen berechnet der trainierte Klassifikator bspw. die Wahrscheinlichkeit für das vorliegen einer bestimmten Pathologie. In Schritt 105 wird das Ergebnis von Schritt 104 auf einem Anzeigegerät (50) angezeigt.
  • Die 2 zeigt den schematischen Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Die Vorrichtung 1 zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards, weist auf: eine Einheit 10 zur Bereitstellung einer Zeitreihe von Bilddatensätzen, in denen das Myokard abgebildet ist, ein ersten Modul 20, mit dem das Myokard in den Bilddatensätzen segmentierbar ist, ein zweites Modul 30, mit dem Kenngrößenwerte für eine oder mehrere Kenngrößen auf Basis der segmentierten Bilddatensätze ermittelbar sind, ein drittes Modul 40, mit dem die Kenngrößenwerte mittels eines trainierten Klassifikators auswertbar sind, und eine Anzeigeeinheit 50, mit der ein Ergebnis der Auswertung der Kenngrößenwerte durch den trainierten Klassifikator anzeigbar ist.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102007046582 A1 [0004, 0026]

Claims (20)

  1. Verfahren zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards durch Auswerten einer Zeitreihe von Bilddatensätzen, in denen das Myokard abgebildet ist, mit folgenden Schritten: 1.1. Segmentieren des Myokards in den Bilddatensätzen, 1.2. Ermitteln von Kenngrößenwerten für eine oder mehrere Kenngrößen auf Basis der segmentierten Bilddatensätze, und 1.3. Auswerten der Kenngrößenwerte mittels eines trainierten Klassifikators.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddatensätze mittels eines bildgebenden medizinischen Gerätes, wie bspw. eines CT-, MR-, NMR-, PET-, oder Sonographiegerätes, erzeugt werden.
  3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitreihe aus 2D- oder 3D-Bilddatensätzen besteht.
  4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße eine lokale Wanddicke des Myokards ist.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße eine zeitliche Änderung einer lokalen Wanddicke des Myokards ist.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die lokale Wanddicke für einen, einige oder alle Oberflächenpunkte des Myokards bestimmt wird.
  7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße eine Position eines oder mehrerer Punkte an der Oberfläche oder innerhalb des Myokards ist.
  8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße eine zeitliche Änderung einer Position eines oder mehrerer Punkte des Myokards ist.
  9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße ein Herzvolumen oder ein Herzteilvolumen ist.
  10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße eine zeitliche Änderung eines Herzvolumens oder eines Herzteilvolumens ist.
  11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße ein Parameter der Herzfunktion, wie bspw. die Auswurffraktion, ist.
  12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße eine zeitliche Änderung eines Parameters der Herzfunktion, wie bspw. die Auswurffraktion, ist.
  13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Myokard das linksventrikuläre Myokard ist.
  14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Myokard das rechtsventrikuläre Myokard ist.
  15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Klassifikator auf Basis von Trainingskenngrößenwerten bekannter Wandbewegungsstörungen des Myokards trainiert wird.
  16. Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Training überwacht erfolgt.
  17. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte 1.1. bis 1.3. automatisiert ausgeführt werden.
  18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ergebnis der Auswertung der Kenngrößenwerte durch den trainierten Klassifikator angezeigt wird.
  19. Vorrichtung (1) zur Ermittlung und Klassifizierung von Wandbewegungsstörungen eines Myokards, aufweisend: 19.1. eine Einheit (10) zur Bereitstellung einer Zeitreihe von Bilddatensätzen, in denen das Myokard abgebildet ist, 19.2. ein ersten Modul (20), mit dem das Myokard in den Bilddatensätzen segmentierbar ist, 19.3. ein zweites Modul (30), mit dem ein oder mehrere Kenngrößenwerte für eine oder mehrere Kenngrößen auf Basis der segmentierten Bilddatensätze ermittelbar sind, und 19.4. ein drittes Modul (40), mit dem die Kenngrößenwerte mittels eines trainierten Klassifikators auswertbar sind.
  20. Vorrichtung (1) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeigeeinheit (50) vorhanden ist, mit der ein Ergebnis der Auswertung der Kenngrößenwerte durch den trainierten Klassifikator anzeigbar ist.
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