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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Übermittlung von Sprachnachrichten, zumindest aufweisend eine Sprachnachrichtenvorrichtung, eine Rechenvorrichtung und eine Sendevorrichtung.
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Derartige Systeme sind im Stand der Technik im Zusammenhang mit Telekommunikationsnetzen, insbesondere Mobilfunknetzen gemäß einem GSM-, GPRS- und/oder UMTS-Funknetzstandard (GSM: Global System Mobile; GPRS: General Paket Radio Service; UMTS: Universal Mobile Telecommunications System) bekannt. In der Regel werden dabei seitens der Sprachnachrichtenvorrichtung an bestimmte Empfänger gerichtete beziehungsweise für bestimmte Empfänger hinterlassene Sprachnachrichten erfasst, welche - üblicherweise in Abhängigkeit wenigstens einer netzempfangsbedingten und/oder individuell vorgebbaren Erreichbarkeitsbedingung des jeweiligen Empfängers - mit der Sendevorrichtung an die bestimmten Empfänger versendbar sind.
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Für entsprechende Sprachnachrichtendienste werden vorgenannte Systeme beispielsweise von Telekommunikationsnetzbetreibern und/oder Telekommunikationsdienstanbietern für Mobilfunknetzanschlüsse, Festnetzanschlüsse und/oder sogenannten VolP-Anschlüsse (VolP: Voice over IP; IP: Internet Protocol) von Kunden beziehungsweise Nutzern der Telekommunikationsdienstanbieter genutzt, wobei für die jeweiligen Kunden der Telekommunikationsdienstanbieter ein netzseitig implementierter beziehungsweise eingerichteter Anrufbeantworter, auch Voice-Mailbox, Voicebox, Mailbox oder dergleichen genannt, bereitgestellt wird. Ein solcher Anrufbeantworter ist in der Regel auf sogenannten Audiotex-Servern im Telekommunikationsnetz der jeweiligen Telekommunikationsnetzbetreiber und/oder Telekommunikationsdienstanbieter eingerichtet und kann dort von den jeweiligen Empfängern von Sprachnachrichten üblicherweise gebührenpflichtig abgerufen beziehungsweise abgehört werden.
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Die
DE 10 2005 042 981 A1 offenbart ein Verfahren zur Steuerung eines in einem Telekommunikationsnetz integrierten Anrufbeantworters, bei dem durch den Nutzer über eine Fernabfrageschnittstelle die auf dem Anrufbeantworter eingegangenen Sprachnachrichten abgehört werden, wobei die Bedienung der Fernabfrageschnittstelle durch einen AB-Dienst-Server durchgeführt wird, indem der Anrufbeantworter durch den AB-Dienst-Server nach Identifikation und/oder Authentifizierung hinsichtlich Zugriffsrechten nach aktuell eingegangenen Sprachnachrichten abgefragt wird, die bejahendenfalls an den AB-Dienst-Server akustisch übertragen werden und nachfolgend in ein standardisiertes Datenformat umgewandelt und in einer AB-Datenbank bereitgestellt werden.
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Die
US 2004/0125925 A1 offenbart einen nach einem Sprachnachrichtenserver implementierten Konvertierungsserver, welcher eine Sprachnachricht abruft, diese komprimiert und fügt in eine Multimedia-Nachricht vom Typ MMS einfügt, wobei die Multimedia-Nachricht gemäß einer Sprache vom Typ HTML/XML/SMIL formatiert wird und die so formatierte Nachricht dann über einen Multimediaserver eines Telefonanbieters zu einem vorgesehenen Empfänger-Endgerät geleitet wird, wo sie interpretiert/abgefragt wird.
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Die
EP 1 613 045 A1 offenbart eine Vorrichtung, umfassend: einen mobilen und Datenapplikationsserver, welcher den Inhalt einer Sprachnachricht in eine Multimedia-Dienstnachricht formatiert, wobei der mobile und Datenapplikationsserver die Multimedia-Nachrichtendienstnachricht an ein multimediafähiges Endgerät liefert.
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Die
DE 101 00 162 A1 offenbart ein Verfahren zur Weiterleitung von Sprachspeichernachrichten, wobei eine Sprachnachricht als Sprachspeichernachricht in einem Sprachspeicher gespeichert wird und die Sprachspeichernachricht in ein Datenpaket umgewandelt und das Datenpaket an ein Endgerät weitergeleitet wird. Die Vorrichtung zur Weiterleitung einer Sprachnachricht weist dabei einen Sprachspeicher auf, um die Sprachnachricht als eine Sprachspeichernachricht zu speichern und weiterhin eine Weiterleitungseinheit zum Senden des Datenpakets an ein Endgerät. Die Vorrichtung umfasst ferner eine mit dem Sprachspeiche verbundene Codiereinheit zur Umwandlung der Sprachspeichereinheit in ein Datenpaket, wobei die Codiereinheit mit einer Steuereinheit zum Steuern der Codiereinheit gemäß einer Vorschrift verbunden ist.
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Nachteilig bei den bisher bekannten Systemen ist, dass der durch Abrufen beziehungsweise Abhören von seitens des Anrufbeantworters vorhandenen Sprachnachrichten gegebene Zugriff auf Sprachnachrichten bislang über eine Sprachverbindung erfolgt, welche zwischen dem jeweiligen Empfänger und dem für diesen netzseitig implementierten Anrufbeantworter aufgebaut werden muss. Nachteilig ist darüber hinaus, dass das Abrufen beziehungsweise Abhören von Sprachnachrichten nur in einer vorbestimmten Reihenfolge, in der Regel nach dem sogenannten FIFO-Prinzip (FIFO: First In - First Out), möglich ist.
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Der Erfindung liegt in Anbetracht dieses Standes der Technik die Aufgabe zugrunde, die Übermittlung von Sprachnachrichten zu verbessern, insbesondere hinsichtlich des Zugriffs auf Sprachnachrichten.
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Zur technischen Lösung wird mit der vorliegenden Erfindung ein System, zumindest aufweisend eine Sprachnachrichtenvorrichtung, eine Rechenvorrichtung und eine Sendevorrichtung, vorgeschlagen, wobei die Sprachnachrichtenvorrichtung zum Übermitteln mindestens einer auf der Sprachnachrichtenvorrichtung vorhandenen Sprachnachricht an die Rechenvorrichtung mit der Rechenvorrichtung gekoppelt ist, die mindestens eine Sprachnachricht mittels der Rechenvorrichtung komprimierbar ist, die Rechenvorrichtung zum Übermitteln der mindestens einen komprimierten Sprachnachricht an die Sendevorrichtung mit der Sendevorrichtung gekoppelt ist, und die mindestens eine komprimierte Sprachnachricht mittels der Sendevorrichtung an eine vorbestimmte Empfängeradresse versendbar ist, wobei die Empfängeradresse aus seitens der Sprachnachrichtenvorrichtung hinterlegten Informationen generierbar ist, wobei in einer einzigen komprimierten Sprachnachricht mehrere seitens der Sprachnachrichtenvorrichtung vorhandene Sprachnachrichten, welche in der komprimierten Sprachnachricht enthalten sind, versendbar sind.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine verbesserte Übermittlung von Sprachnachrichten dadurch erzielbar ist, dass seitens der Sprachnachrichtenvorrichtung vorhandene Sprachnachrichten komprimiert werden und komprimierte Sprachnachrichten an eine vorbestimmte Empfängeradresse versendet werden. Vorteilhafterweise sind dabei in einer einzigen komprimierten Sprachnachricht auch mehrere seitens der Sprachnachrichtenvorrichtung vorhandene Sprachnachrichten, welche in der komprimierten Sprachnachricht dann enthalten sind, versendbar.
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Durch das erfindungsgemäße Versenden der komprimierten Sprachnachricht an die Empfängeradresse kann der Zugriff auf Sprachnachrichten vorteilhafterweise ohne Einrichtung einer Sprachverbindung zwischen dem jeweiligen Empfänger und dem für diesen netzseitig implementierten beziehungsweise eingerichteten Anrufbeantworter erfolgen. Darüber hinaus wird dem Empfänger erfindungsgemäß ein Zugriff auf Sprachnachrichten in beliebiger Reihenfolge ermöglicht. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Sprachnachrichten in der komprimierten Sprachnachricht sortierbar sind, vorteilhafterweise nach nutzerindividuellen Vorgaben und/oder Vorlieben.
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Vorteilhafterweise umfasst die Sprachnachrichtenvorrichtung des erfindungsgemäßen Systems mindestens einen in einem Mobilfunknetz, insbesondere einem Mobilfunknetz gemäß einem GSM-, GPRS- und/oder UMTS-Funknetzstandard, betreibbaren und mit diesem gekoppelten Sprachnachrichtenserver zum Empfangen und/oder Speichern von Sprachnachrichten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Rechenvorrichtung weitere Einrichtungen zum Modifizieren, Weiterleiten und/oder Löschen der mindestens einen Sprachnachricht und/oder der mindestens einen komprimierten Sprachnachricht.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Sendevorrichtung in einem Mobilfunknetz, insbesondere einem Mobilfunknetz gemäß einem GSM-, GPRS- und/oder UMTS-Funknetzstandard, betreibbar und mit diesem koppelbar ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Sendevorrichtung ein MMSC (MMSC: Multimedia Messaging Service Center).
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Die Kopplung zwischen den einzelnen Vorrichtungen des Systems erfolgt vorteilhafterweise leitungs- beziehungsweise drahtgebunden und/oder leitungslos beziehungsweise drahtlos mittels Funkverbindungen, optischen Verbindungen oder dergleichen.
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Erfindungsgemäß erfolgt das Versenden der komprimierten Sprachnachricht an die vorbestimmte Empfängeradresse mittels eines Nachrichtendienstes eines Telekommunikationsnetzes, besonders bevorzugt mittels MMS (MMS: Multimedia Messaging Service).
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Versenden der komprimierten Sprachnachricht mittels NFC (NFC: Near Field Communication), einem Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken, mittels Bluetooth, mittels WiFi, mittels WLAN (WLAN: Wireless LAN; LAN: Local Area Network) oder dergleichen kontakt- beziehungsweise drahtlosen Übertragungsstandards erfolgt.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die komprimierte Nachricht Teil einer MMS ist. In der MMS ist dabei vorteilhafterweise eine Audio- beziehungsweise Sounddatei enthalten, welche die Sprachnachricht in einer komprimierten Form darstellt beziehungsweise repräsentiert. Vorteilhafterweise weist die MMS eine Information über das Datum des Eingangs in der Sprachnachrichtenvorrichtung der wenigstens einen zu der komprimierten Sprachnachricht zugehörigen Sprachnachricht auf. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die MMS eine Information über den Absender der zu der komprimierten Sprachnachricht zugehörigen wenigstens einen Sprachnachricht auf. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die MMS weitere Informationen beziehungsweise Kennungen aufweist, insbesondere eine Information/Kennung, dass die MMS wenigstens eine komprimierte Sprachnachricht aufweist. Die mit der MMS lokal seitens des Empfängers beziehungsweise seitens der Empfängeradresse gespeicherten Nachrichten sind vorteilhafterweise aufgrund der besonderen Information beziehungsweise Kennung der MMS sortierbar, vorzugsweise derart, dass ein Nachrichtenzugriff (Abhören/Abfragen der Nachrichten) in einer beliebigen Reihenfolge möglich ist.
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Vorteilhafterweise ist die Empfängeradresse aus auf beziehungsweise seitens der Sprachnachrichtenvorrichtung hinterlegten Informationen generierbar.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Empfängeradresse eine MSISDN (MSISDN: Mobile Subscriber ISDN; ISDN: Integrated Services Digital Network) auf.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass sobald eine Sprachnachricht auf beziehungsweise seitens des Sprachnachrichtenservers zum Empfangen und/oder Speichern von Sprachnachrichten eingeht, diese erfindungsgemäß bearbeitet, das heißt insbesondere komprimiert und an den Empfänger beziehungsweise die Empfängeradresse weitergeleitet wird, vorzugsweise mittels MMS.
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Vorteilhafterweise ist beziehungsweise wird die komprimierte Sprachnachricht in einer Audio-Datei eingebettet. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Audio-Datei das Komprimierungsformat AMR (AMR: Adaptive Multirate Codec) auf. Dabei handelt es sich bei AMR um einen parametrierbaren Codec mit unterschiedlichen Datenraten, insbesondere zur Übertragung von Sprache.
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Die Ausführung der vorliegenden Erfindung ist nicht auf die vorstehend dargestellten und beschriebenen Beispiele und/oder hervorgehobenen Aspekte beschränkt, sondern ebenso in einer Vielzahl von Abwandlungen und/oder Kombinationen möglich, die für den Fachmann aufgrund der vorliegenden Offenbarungen der Erfindung im Rahmen fachgemäßen Handelns liegen. So umfasst die Erfindung insbesondere auch ein von beziehungsweise mit dem erfindungsgemäßen System zumindest teilweise ausführbares beziehungsweise realisierbares Verfahren zur Übermittlung von Sprachnachrichten an einen Empfänger, wobei mindestens eine seitens einer Sprachnachrichtenvorrichtung vorhandene Sprachnachricht seitens einer Recheneinrichtung komprimiert wird und die mindestens eine komprimierte Sprachnachricht mittels eines Nachrichtendienstes an eine Empfängeradresse weitergeleitet wird.