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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer
Schichtbildaufnahme, insbesondere bei einer Magnetresonanztomographieuntersuchung
oder einer Computertomographieuntersuchung und insbesondere ein
Erzeugen einer Schichtbildaufnahme eines Knorpelgewebes.
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Gelenkschmerzen
und insbesondere Rückenschmerzen,
beispielsweise im Hals-, Brust- und Lendenbereich, sind in unserer
Gesellschaft eine Hauptursache für
Arbeits- und Berufsunfähigkeit.
Millionen von Menschen sind davon betroffen und sie führen zu
einem Verlust von Arbeitszeit und zu Aktivitätsbeschränkungen. Hauptprobleme sind
die derzeitigen Diagnosebeschränkungen
von vor allem der biomechanischen Strukturen und Funktionen der Bandscheiben.
Es gibt eine hohe Rate von bis zu 80% von falschen positiven Befunden
bei Patienten ohne Schmerzsymptomen und eine hohe Rate von falschen
negativen Befunden bei Patienten mit Rückenschmerzen. Deshalb ist
eine bessere Unterstützung
des Arztes erforderlich, um die Diagnose des Arztes und eine entsprechende
Therapie zu verbessern.
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Derzeit
wird dieses Problem in einem rein symptomatischen Zusammenhang gelöst. Der
subjektive Grad von Schmerzen und neurologischen Symptomen bis hin
zu einer vollständigen
Parese sind die grundlegenden Bestandteile des Therapiekonzepts.
Basierend auf dieser symptombasierten Diagnose und einem Mangel
an objektiven Parametern zum Einstufen der Erkrankung und einer
nachfolgenden Therapie gibt es eine Vielzahl von Therapiekonzepten
mit unterschiedlichen Ergebnissen, welche in der Literatur beschrieben
sind. Eine bildbasierte Diagnose unter Verwendung einer Magnetresonanzbildgebung
und einer Computertomographie ist ein gebräuchliches Hilfsmittel, um eine
symptombasierte Diagnose zu bestätigen
und genauer zu beschreiben, aber aufgrund der hohen Rate von falschen
positiven und falschen negativen Befunden kann keine standardisierte
praktische Regel definiert werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, verbesserte Hilfsmittel
bereitzustellen, welche einen Arzt bei der Diagnose von Gelenk-
und Rückenschmerzen
unterstützen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch ein Verfahren zum Erzeugen einer Schichtbildaufnahme nach
Anspruch 1, eine Magnetresonanzanlage zum Erzeugen einer Schichtbildaufnahme
nach Anspruch 7, eine Computertomographieanlage zum Erzeugen einer
Schichtbildaufnahme nach Anspruch 9, ein Computerprogrammprodukt
nach Anspruch 11 und einen elektronisch lesbaren Datenträger nach
Anspruch 12 gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Erzeugen einer Schichtbildaufnahme bereitgestellt,
welche im Folgenden auch Ergebnisschichtbildaufnahme genannt wird.
Bei dem Verfahren wird zu einem ersten Zeitpunkt eine erste Schichtbildaufnahme
einer Schicht eines Patienten erfasst und ein Bereich eines Knorpelgewebes
in der ersten Schichtbildaufnahme bestimmt. Zu einem zweiten Zeitpunkt,
beispielsweise 20 bis 40 Minuten später, vorzugsweise 30 Minuten
später
als der erste Zeitpunkt, wird eine zweite Schichtbildaufnahme der Schicht
des Patienten erfasst und der Bereich des Knorpelgewebes in der
zweiten Schichtbildaufnahme bestimmt. Die einem behandelnden Arzt
anzuzeigende Ergebnisschichtbildaufnahme wird erzeugt, indem automatisch
jedem Bildpunkt dieser Ergebnisschichtbildaufnahme jeweils ein Differenzwert
zwischen einem entsprechenden Bildpunkt der ersten Schichtbildaufnahme
und einem entsprechenden Bildpunkt der zweiten Schichtbildaufnahme
zugeordnet wird. Weiterhin wird automatisch eine Bewertungszahl durch
Summieren aller Bildpunkte der Ergebnisschichtbildaufnahme in dem
Bereich des Knorpelgewebes bestimmt. Die Ergebnisschichtbildaufnahme kann
dem behandelnden Arzt zusammen mit der Bewertungszahl zur Diagnose
des Knor pelgewebes beispielsweise auf einer Anzeigeeinheit angezeigt werden.
Die Bewertungszahl kann zusätzlich
auf die Größe des Bereichs
des Knorpelgewebes normiert werden.
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Die
Erfassungen der ersten und der zweiten Schichtbildaufnahme, welche
durch die Zeitdauer zwischen dem ersten Zeitpunkt und dem zweiten Zeitpunkt
getrennt sind, führen
aufgrund eines Unterschieds in der mechanischen Belastung von beispielsweise
der Wirbelsäule
oder eines Gelenks des Patienten zu unterschiedlichen Messergebnissen. Die
Ergebnisschichtbildaufnahme zeigt dementsprechend unterschiedliche
Auswirkungen der unterschiedlichen mechanischen Belastungen in einzelnen
Bereichen des Knorpelgewebes bzw. der Bandscheibe. Somit kann die
Ergebnisschichtbildaufnahme zusätzliche
qualitative Informationen bereitstellen, beispielsweise die Richtung
eines möglichen Bandscheibenvorfalls
anzeigen. Die Bewertungszahl kann als eine Anzeige für den Gesundheitszustand der
Bandscheibe oder des Knorpelgewebes verwendet werden. Es hat sich
gezeigt, dass niedrige Werte eine gesunde Bandscheibe anzeigen.
Eine weitere qualitative Information kann beispielsweise zum Vorhersagen
eines Bereichs eines möglichen
Knorpelrisses verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform werden
die erste Schichtbildaufnahme und die zweite Schichtbildaufnahme
zueinander ausgerichtet, bevor die Ergebnisschichtbildaufnahme erzeugt
wird. Da sich der Patient zwischen den beiden Aufnahmezeitpunkten
bewegt haben kann, sorgt das Ausrichten der beiden Schichtbildaufnahmen
zueinander dafür, dass
in der Ergebnisschichtbildaufnahme die Bereiche des Knorpelgewebes
exakt voneinander abgezogen werden. Ein Ausrichten der beiden Schichtbildaufnahmen
zueinander ist mit in der Bildverarbeitung bekannten Mitteln auf
einfache Art und Weise automatisch möglich. Ebenso ist das Bestimmen
des Bereichs des Knorpelgewebes in der ersten bzw. zweiten Schichtbildaufnahme
mit in der Bildverarbeitung bekannten Mitteln in der ersten bzw.
zweiten Schichtbildaufnahme einfach automatisch ausführbar.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
verläuft
die Schicht des Patienten im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse
des Patienten und das Knorpelgewebe umfasst eine Bandscheibe des
Patienten. Da Erkrankungen der Bandscheibe eine sehr häufige Ursache
für Rückenschmerzen
sind, ist eine Untersuchung dieses Knorpelgewebes besonders vorteilhaft,
um Rückenschmerzen
zu therapieren.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform werden
die erste Schichtbildaufnahme und die zweite Schichtbildaufnahme
bei unterschiedlichen körperlichen
Belastungen des Patienten erfasst. Beispielsweise kann die erste
Schichtbildaufnahme erfasst werden, nachdem der Patient eine längere Zeit
gestanden oder gesessen hat, beispielsweise eine halbe Stunde, und
die zweite Schichtbildaufnahme kann erfasst werden, nachdem der
Patient für
die Zeit zwischen dem ersten Zeitpunkt und dem zweiten Zeitpunkt
gelegen ist. Durch den Belastungswechsel ergeben sich unterschiedliche
Messungen für
das Knorpelgewebe in der ersten und der zweiten Schichtbildaufnahme.
Gleichmäßige und
geringe Veränderungen
zwischen den beiden Schichtbildaufnahmen deuten im Allgemeinen auf
ein gesundes Knorpelgewebe hin, wohingegen eine starke Veränderung,
insbesondere eine starke partielle Veränderung des Knorpelgewebes
zwischen den beiden Schichtbildaufnahmen auf ein erkranktes Knorpelgewebe
hindeutet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform können die
erste Schichtbildaufnahme und die zweite Schichtbildaufnahme mit
Hilfe einer Magnetresonanztomographie oder einer Computertomographie erfasst
werden. Dadurch ist das zuvor beschriebene Verfahren in einer Vielzahl
im Klinikbereich üblicher Untersuchungsvorrichtungen
verwendbar.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird weiterhin eine Magnetresonanzanlage zum Erzeugen
einer Schichtbildaufnahme bereitgestellt. Die Magnetresonanzanlage
umfasst eine Steuereinheit zur Ansteuerung eines Tomographen der
Magnetresonanzanlage und zum Empfang von Signalen, welche von dem
Tomographen auf genommen werden, und eine Auswertevorrichtung zur
Auswertung der Signale und zur Erstellung eines Magnetresonanzschichtbilds.
Die Magnetresonanzanlage ist derart ausgestaltet, dass sie eine
erste Schichtbildaufnahme einer Schicht eines Patienten zu einem
ersten Zeitpunkt erfasst und einen Bereich eines Knorpelgewebes
in der ersten Schichtbildaufnahme bestimmt. Zu einem zweiten Zeitpunkt
erfasst die Magnetresonanzanlage eine zweite Schichtbildaufnahme
der Schicht des Patienten und bestimmt den Bereich des Knorpelgewebes
in der zweiten Schichtbildaufnahme. Dann erzeugt die Magnetresonanzanlage
die Ergebnisschichtbildaufnahme, indem die Magnetresonanzanlage
jedem Bildpunkt der Ergebnisschichtbildaufnahme jeweils einen Differenzwert
zwischen einem entsprechenden Bildpunkt der ersten Schichtbildaufnahme
und einem entsprechenden Bildpunkt der zweiten Schichtbildaufnahme
zuordnet. Schließlich
summiert die Magnetresonanzanlage alle Bildpunkte der Ergebnisschichtaufnahme
im Bereich des Knorpelgewebes, um daraus eine Bewertungszahl zu
bestimmen. Somit ist die Magnetresonanzanlage zum Durchführen des
zuvor beschriebenen Verfahrens geeignet. Die Magnetresonanzanlage
stellt somit einem Arzt wertvolle Informationen zur Diagnose von Knorpelerkrankungen,
insbesondere Bandscheibenerkrankungen, bereit.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ferner eine Computertomographieanlage zum Erzeugen
einer Schichtbildaufnahme bereitgestellt. Die Computertomographieanlage
umfasst eine Steuereinheit zur Ansteuerung eines Tomographen und zum
Empfangen von von dem Tomographen aufgenommenen Signalen und eine
Auswertevorrichtung zur Auswertung der Signale und Erstellung eines Computertomographieschichtbilds.
Die Computertomographieanlage ist derart ausgestaltet, dass sie eine
erste Schichtbildaufnahme einer Schicht eines Patienten zu einem
ersten Zeitpunkt erfasst und in der ersten Schichtbildaufnahme einen
Bereich eines Knorpelgewebes bestimmt. Zu einem zweiten Zeitpunkt
wird von der Computertomographieanlage eine zweite Schichtbildaufnahme
der Schicht des Patienten erfasst und wiederum der Bereich des Knorpelgewebes
in der zweiten Schichtbildaufnahme bestimmt. Schließlich wird
die Ergebnis schichtbildaufnahme erzeugt, indem die Computertomographieanlage
jedem Bildpunkt der Ergebnisschichtbildaufnahme jeweils einen Differenzwert
zwischen einem entsprechenden Bildpunkt der ersten Schichtbildaufnahme und
einem entsprechenden Bildpunkt der zweiten Schichtbildaufnahme zuordnet.
Abschließend
wird eine Bewertungszahl durch Summieren aller Bildpunkte der Ergebnisschichtbildaufnahme
in dem Bereich des Knorpelgewebes bestimmt. Ebenso wie die zuvor
beschriebene Magnetresonanzanlage ist diese Computertomographieanlage
zur Durchführung
des zuvor beschriebenen Verfahrens geeignet und stellt somit einem
Arzt hilfreiche Informationen zur Diagnose von Knorpel- und Bandscheibenerkrankungen
bereit.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird weiterhin ein Computerprogrammprodukt, insbesondere eine
Software, welche in einem Speicher einer programmierbaren Steuerung
einer Magnetresonanzanlage oder Computertomographieanlage geladen
werden kann, bereitgestellt. Mit Programmmitteln dieses Computerprogrammprodukts
können
alle zuvor beschriebenen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgeführt
werden, wenn das Computerprogrammprodukt in der Magnetresonanzanlage
bzw. Computertomographieanlage ausgeführt wird.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ferner einen elektronisch lesbaren
Datenträger,
wie zum Beispiel eine CD oder DVD, auf welchem elektronisch lesbare
Steuerinformationen, insbesondere Software, gespeichert sind. Wenn
diese Steuerinformationen von dem Datenträger gelesen und in einer Steuereinheit
der Magnetresonanzanlage oder Computertomographieanlage gespeichert
werden, können alle
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
des zuvor beschriebenen Verfahrens mit der Magnetresonanzanlage
bzw. der Computertomographieanlage durchgeführt werden.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
schematisch eine Magnetresonanzanlage gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2a–2c zeigen Schichtbildaufnahmen einer gesunden
Bandscheibe und 2d zeigt eine Schichtbildaufnahme
der gesunden Bandscheibe, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
bestimmt wurde.
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3a–3c zeigen Schichtbildaufnahmen einer erkrankten
Bandscheibe und 3d zeigt eine Schichtbildaufnahme
der erkrankten Bandschreibe, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
bestimmt wurde.
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1 zeigt
eine Magnetresonanzanlage 1, welche den eigentlichen Tomographen 2,
einen Untersuchungstisch 3 für einen Patienten 4,
welcher sich in einer Öffnung 5 des
Tomographen 2 befindet, eine Steuereinheit 6,
eine Auswertevorrichtung 7 und eine Antriebseinheit 8 umfasst.
Die Steuereinheit 6 steuert den Tomographen 2 an
und empfängt
Signale von dem Tomographen 2, welche von dem Tomographen 2 aufgenommen
werden. Weiterhin steuert die Steuereinheit 6 die Antriebseinheit 8 an,
um den Untersuchungstisch 3 entlang einer Richtung z zusammen
mit dem Patienten 4 durch die Öffnung 5 des Tomographen 2 zu
bewegen. Die Auswertevorrichtung 7 wertet die von dem Tomographen 2 aufgenommenen
Signale zur Erstellung eines Magnetresonanzbilds (MR-Bild) aus.
Die Auswertevorrichtung 7 ist beispielsweise ein Computersystem
mit einem Bildschirm, einer Tastatur, einem Zeigereingabegerät, wie zum
Beispiel einer Maus, und einem Datenträger, auf welchem elektronisch
lesbare Steuerinformationen gespeichert sind, welche derart ausgestaltet sind,
dass sie bei Verwendung des Datenträgers in der Auswertevorrichtung 7 das
nachfolgend beschriebene Verfahren zum Erzeugen einer Schichtbildaufnahme
bei einer Magnetresonanztomographieuntersuchung durchführen.
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Bei
dem Verfahren wird der Patient 4 auf dem Untersuchungstisch 3 angeordnet
und mit Hilfe der Steuereinheit 6 und der Antriebseinheit 8 derart
in dem Tomographen 2 angeordnet, dass sich ein zu untersuchender
Bereich des Patienten 4 in einem so genannten Field of
View, d. h. einem Untersuchungsbereich 9, des Tomographen 2 befindet.
Durch geeignetes Ansteuern des Tomographen können mit Hilfe der Steuereinheit 6 Messdaten
aufgezeichnet werden, welche durch eine Weiterverarbeitung in der Auswertevorrichtung 7 zu
so genannten Schichtbildaufnahmen weiterverarbeitet werden können.
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2a zeigt eine derartige Schichtbildaufnahme
eines Bereichs einer Wirbelsäule
des Patienten 4, wobei sich die in 2a dargestellte
Schichtbildaufnahme in dem in 1 dargestellten
Koordinatensystem 10 in x- und z-Richtung erstreckt. Unter anderem
sind in 2a mehrere Wirbelkörper 11–14 und
dazwischen liegende Bandscheiben 15–17 zu erkennen. Weiterhin
ist in 2a eine Schnittachse 18 eingezeichnet,
entlang derer nachfolgend weitere Schichtbildaufnahmen in einer
x-/y-Ebene aufgenommen werden.
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Zu
einem ersten Zeitpunkt wird eine erste Schichtbildaufnahme 19 der
Schicht 18 des Patienten 4 erfasst. 2b zeigt das Ergebnis dieser Schichtbildaufnahme 19.
In dieser ersten Schichtbildaufnahme 19 wird ein Bereich 20 bestimmt,
welcher die Bandscheibe 16 darstellt. 30 Minuten später wird eine
zweite Schichtbildaufnahme derselben Schicht 18 des Patienten 4 erfasst.
Das Ergebnis dieser zweiten Schichtbildaufnahme 21 ist
in 2c dargestellt. Auch in dieser
zweiten Schichtbildaufnahme 21 wird der Bereich 22 der
Bandscheibe 16 bestimmt. Da sich der Patient 4 unter
Umständen
in der Zeit zwischen der ersten Schichtbildaufnahme 19 und
der zweiten Schichtbildaufnahme 21 bewegt hat, werden die
beiden Schichtbildaufnahmen 19 und 21 zueinander
derart ausgerichtet, dass die Bereiche 20 und 22 der
Bandscheibe 16 zur Deckung gebracht werden. Dann wird auf
Bildpunktbasis eine weitere Schichtbildaufnahme 23, eine
so genannte Ergebnisschichtbildaufnahme, erzeugt, indem jedem Bildpunkt
der Schichtbildaufnahme 23 jeweils ein Differenzwert zwischen
einem entsprechenden Bildpunkt der ersten Schichtbildaufnahme 19 und
einem entsprechenden Bildpunkt der zweiten Schichtbildaufnahme 21 zugeordnet
wird. Diese Ergebnisschichtbildaufnahme 23 ist in 2d dargestellt. Ein Bereich 24 in
der Ergebnisschichtbildaufnahme 23, welcher die Bandscheibe 16 darstellt,
ergibt sich aus den zur Deckung gebrachten Bereichen 20 und 22 der
ersten und zweiten Schichtbildaufnahme 19 bzw. 21.
In der Ergebnisschichtbildaufnahme 23 wird weiterhin durch Summieren
aller Bildpunkte, die in dem Bereich 24 liegen, eine Bewertungszahl
bestimmt. Zu Normierungszwecken kann die so erhaltene Bewertungszahl
beispielsweise durch die Anzahl der Bildpunkte in dem Bereich 24 dividiert
werden.
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Mit
Hilfe der Ergebnisschichtbildaufnahme 23 und der daraus
ermittelten Bewertungszahl kann ein Arzt einen Zustand der Bandscheibe 16 diagnostizieren.
Die Unterschiede der gemessenen Bandscheibenstrukturen in den beiden
Schichtbildaufnahmen 19 und 21 resultieren daher,
dass die erste Schichtbildaufnahme 19 einen Zustand der
Bandscheibe 16 zeigt, nachdem die Bandscheibe 16 durch beispielsweise
Sitzen oder Stehen des Patienten 4 belastet wurde. Die
zweite Schichtbildaufnahme 21 zeigt hingegen einen Zustand
der Bandscheibe 16, welche für längere Zeit, beispielsweise
die 30 Minuten zwischen den beiden Schichtbildaufnahmen, unbelastet
war, da der Patient 4 in dieser Zeit auf dem Untersuchungstisch 3 lag.
Mit Hilfe der Ergebnisschichtbildaufnahme 23 kann ein Arzt
erkennen, ob bestimmte Bereiche der Bandscheibe 16 einer
stärkeren
Veränderung
unterliegen, oder ob sich der gesamte Bereich der Bandscheibe 16 im
Verlauf der Untersuchung gleichmäßig verändert hat.
Untersuchungen haben ergeben, dass eine gesunde Bandscheibe bei
dem zuvor genannten Wechsel von dem belasteten Zustand zu dem unbelasteten
Zustand eine über
den gesamten Bandscheibenquerschnitt gleichmäßige Veränderung und im Wesentlichen
geringe Veränderung
aufweist. Dementsprechend ist bei einer gesunden Bandscheibe der
Bereich 24 der Bandscheibe 16 in der Ergebnisschichtbildaufnahme 23 homogen
und die daraus bestimmte Bewertungszahl gering. Die in 2 gezeigten
Schnittbilder stellen eine gesunde Bandscheibe dar, wohingegen die nachfolgend
erörterten
Schichtbilder der 3 eine erkrankte Bandscheibe
darstellen.
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3a zeigt zunächst vergleichbar zu 2a eine Schnittbildansicht eines Ausschnitts
einer Wirbelsäule
eines Patienten 4 in einer x-/z-Ebene. Die Wirbelsäule umfasst
mehrere Wirbelkörper 11–14 sowie
dazwischen liegende Bandscheiben 15–17. Die Bandscheibe 16 wird
entlang der x-/y-Ebene 18 zu einem ersten Zeitpunkt und
30 Minuten später
zu einem zweiten Zeitpunkt aufgenommen. 3b und 3c zeigen die beiden aufgenommenen Schichtbildaufnahmen 19 bzw. 21.
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Wie
bereits im Zusammenhang mit 2b und 2c beschrieben, wird in der ersten Schichtbildaufnahme 19 und
der zweiten Schichtbildaufnahme 21 der 3b bzw. 3c jeweils der Bereich 20 bzw. 22 der
Bandscheibe 16 bestimmt. Diese Bestimmung kann beispielsweise
von einer entsprechenden Bildverarbeitungssoftware unter Zuhilfenahme
anatomischen Vorwissens in der Auswertevorrichtung 7 automatisch
bestimmt werden. Alternativ können
die Bereiche 20 und 22 auch manuell durch einen
Arzt bestimmt werden, indem der Arzt beispielsweise an einem Bildschirm
der Auswerteeinheit 7 mit Hilfe eines geeigneten Zeigegeräts, wie
zum Beispiel einer Maus oder einem elektronischen Zeigestift, die
Bereiche 20 bzw. 22 markiert. Anhand der bestimmten
Bereiche 20 und 22 werden dann die beiden Schichtbildaufnahmen 19 und 21 zueinander
ausgerichtet, so dass eine Ergebnisschichtbildaufnahme 23 durch Bilden
von Differenzwerten zwischen entsprechenden Bildpunkten der ersten
Schichtbildaufnahme 19 und der zweiten Schichtbildaufnahme 21 erzeugt werden
kann. Ein Bereich 24, welcher die Bandscheibe 16 in
der Ergebnisschichtbildaufnahme 23 darstellt, kann direkt
aus den zueinander ausgerichteten Bereichen 20 und 22 bestimmt
werden. Schließlich wird
eine Bewertungszahl durch Summieren aller Bildpunkte in dem Bereich 24 der
Ergebnisschichtbildaufnahme 23 bestimmt. Die Bewertungszahl kann
zusätzlich
normiert werden, indem sie durch die Anzahl der Bildpunkte in dem
Bereich 24 dividiert wird. Die Ergebnisschichtbildaufnahme 23 ist
in 3d dargestellt.
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Die
in 3 untersuchte Bandscheibe 16 ist eine
erkrankte Bandscheibe, wie für
einen Arzt aus der erzeugten Ergebnisschichtbildaufnahme 23 der 3d und der daraus bestimmten Bewertungszahl ersichtlich
ist. Der Bandscheibenbereich 24 der Ergebnisschichtbildaufnahme 23 ist
inhomogen und weist im Wesentlichen zwei unterschiedliche Strukturbereiche 25 und 26 auf,
welche sich in der Ergebnisschichtbildaufnahme 23 deutlich
unterscheiden. Auch die sich aus der Ergebnisschichtbildaufnahme 23 ergebende
Bewertungszahl der 3 ist erheblich höher als
die entsprechende Bewertungszahl der 2. Auch
dies deutet auf eine Erkrankung der Bandscheibe 16 hin.
Weitere diagnostische Aussagen, wie zum Beispiel eine Richtung,
in welcher ein Bandscheibenvorfall auftreten kann, lassen sich zusammen
mit Erfahrungswerten, die der Arzt bei der Auswertung der gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugten Ergebnisschichtbildaufnahmen sammelt, aus den
Ergebnisschichtbildaufnahmen leicht ablesen.
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Das
zuvor beschriebene Verfahren wurde im Zusammenhang mit einer Untersuchung
einer Bandscheibe eines Patienten beschrieben. Die vorliegende Erfindung
ist jedoch nicht auf Bandscheibenuntersuchungen beschränkt, sondern
kann auf beliebige Untersuchungen, insbesondere beliebiger Knorpelgewebe
des Bewegungsapparats des Patienten angewendet werden, beispielsweise
auf Knorpel in einem Fußgelenk,
einem Knie oder einer Hüfte.
Auch der zeitliche Abstand zwischen der ersten Schichtbildaufnahme
im belasteten oder kurz nach einem belasteten Zustand und der zweiten
Schichtbildaufnahme im unbelasteten oder für eine längere Zeit unbelasteten Zustand
kann in Abhängigkeit
des untersuchten Gewebes unterschiedlich gewählt werden. Geeignete Abstände zwischen
den beiden Schichtbildaufnahmen liegen beispielsweise in einem Bereich
zwischen 10 und 60 Minuten. Geeignete Schwellwerte zum Unterscheiden
von gesundem Knorpelgewebe und erkranktem Knorpelgewebe anhand der
bestimmten Bewertungszahl hängen
von der Art der verwendeten Anlage zur Erfassung der Schichtbildaufnahmen
sowie der Art des untersuchten Gewebes (Bandscheibe, Knorpel im
Knie, Knorpel in der Hüfte,
usw.) ab und können
empirisch be stimmt werden. Neben der zuvor beschriebenen Summenbildung
aller Bildpunkte des Bereichs des Knorpelgewebes sind auch andere
mathematische Verknüpfungen
zur Bestimmung der Bewertungszahl denkbar, wie zum Beispiel die
Bestimmung einer Varianz oder einer mittleren Abweichung der Bildpunkte in
dem Bereich des Knorpelgewebes.