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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen von Metallfolien. Gemäß einem zweiten
Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum stoffschlüssigen Fügen von
Metallfolien, die eine Werkstückaufnahme
zum Anlaufen eines ersten Abschnitts und eines zweiten Abschnitts
mindestens einer Metallfolie in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander aufweist. Gemäß einem
dritten Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, die zumindest eine
durch Reibrührschweißen gefügte Metallfolie umfasst.
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Unter
einer Metallfolie wird ein flächiger
Metallkörper
verstanden, der höchstens
eine Dicke von 0,5 mm besitzt. Derartige Metallfolien werden beispielsweise
bei der Herstellung von dünnen
Wärmetauschern
verwendet. Bekannt ist, derartige Metallfolien zu löten oder
durch Schmelzschweißen
zu verbinden, beispielsweise durch Laserstrahlschweißen, Elektronenstrahlschweißen oder
Plasmaschweißen.
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Nachteilig
an derartigen Verfahren ist, dass die entstehenden Fügenähte wenig
stabil sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stabilität von Fügenähten zu
erhöhen
und die Nachteile, die mit der Temperatureinwirkung bei thermischen
Fügeverfahren
verbunden sind, zu umgehen.
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Die
Erfindung löst
das Problem durch ein Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen von Metallfolien mit den
Schritten (a) Anordnen eines ersten Abschnitts und eines zweiten
Abschnitts mindestens einer Metallfolie in unmittelbarer räumlicher
Nähe zueinander
und Verbinden des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts durch
Reibrührschweißen mittels
eines Reibrührschweißwerkzeugs.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt löst
die Erfindung das Problem durch eine gattungsgemäße Fügevorrichtung, die ein Reibrührschweißwerkzeug aufweist,
das eine Schulter und einen von der Schulter abstehenden Pin mit
einer Pin-Höhe
von weniger als 500 μm
besitzt.
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Vorteilhaft
an der Erfindung ist, dass die entstehenden Fügenähte besonders stabil sind.
Es hat sich nämlich
gezeigt, dass Kerben für
die mangelnde Stabilität
der Fügenähte bei
bekannten Schmelzschweißverfahren
verantwortlich sind. Das erfindungsgemäße Verfahren kann so durchgeführt werden,
dass eine im Wesentlichen kerbfreie Fügenaht erhalten wird, die besonders
stabil ist.
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Vorteilhaft
ist zudem, dass sich die thermische Belastung bei einem Reibrührschweißen auf
einen kleinen räumlichen
Bereich konzentriert. Es ist daher möglich, auch beschichtete Metallfolien
zu fügen,
ohne dass die Beschichtung thermisch so beeinflusst wird, dass sie
beispielsweise ihre optischen Eigenschaften ändert. Dies gilt sowohl neben
der Schweißnaht
als auch auf der Rückseite
der Fügestelle.
Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn die gefügten Metallfolien in Solaranlagen
oder als Gestaltungsmittel eingesetzt werden sollen. Bei derartigen
Einsatzgebieten ist eine thermische Schädigung der Beschichtung unerwünscht.
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Günstig ist
zudem, dass schmale Fügeflansche
vorgesehen werden können.
Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Reibrührschweißen von Metallfolien besonders
wenig Gefügeänderungen
des Metalls entlang der Fügenaht
auftreten. Hieraus resultiert der weitere Vorteil, dass deutlich
weniger Verzug auftritt als bei aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren zum Fügen
von Metallfo lien. Vorteilhafterweise erfordert das Reibrührschweißen von
Metallfolien zudem kein Schutzgas.
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Im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter dem Anordnen des
ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts mindestens einer Metallfolie in
unmittelbarer räumlicher
Nähe insbesondere
verstanden, dass es möglich,
nicht aber notwendig ist, dass beide Abschnitte Teil ein und derselben
Metallfolie sind. Es ist insbesondere möglich, dass zwei, drei, vier
oder mehr Metallfolien auf einmal oder sukzessive miteinander verbunden
werden.
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Unter
dem Merkmal, dass die Abschnitte in unmittelbarer räumlicher
Nähe zueinander
angeordnet sind, wird insbesondere verstanden, dass sie miteinander
in Kontakt gebracht werden oder dass ein Abstand zwischen beiden
so klein ist, dass der entstehende Fügespalt durch das Reibrührschweißen geschlossen
wird.
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Das
Fügen von
Metallfolien unterscheidet sich grundsätzlich von dem Fügen von
Metallblechen mit einer Dicke von mehr als 0,5 mm. Beim Reibrührschweißen wird
die zum Plastifizieren des Metalls notwendige Energie durch Reibung
des Reibrührschweißwerkzeugs
an dem Werkstück
erzeugt. Gleichzeitig bewirkt das rotierende Werkzeug einen Materialtransport
zwischen den beiden zu fügenden Objekten.
Es ist bei Blechen einfach, die Wärmeentwicklung, durch die Passivkraft,
mit der das Werkzeug auf das Metallblech drückt, zu regeln. Das aber ist
bei Metallfolien nicht möglich,
da diese dann reißen.
Zudem ist bei dünnen
Metallfolien nur sehr wenig plastifiziertes Material vorhanden,
das zu einem Verbindungsaufbau beitragen kann. Es wäre daher eigentlich
zu erwarten, dass Metallfolien nicht durch Reibrührschweißen verbindbar sind. Es hat
sich aber gezeigt, dass die geschilderten prinzipiellen Probleme
durch eine geeignete Prozessführung überwindbar
sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform werden
mindestens zwei Metallfo lien miteinander verbunden, wobei die Summe
der Dicken der Metallfolien höchstens
500 μm beträgt.
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Bevorzugt
rotiert das Reibrührschweißwerkzeug
beim Schweißen
mit einer Drehzahl von mehr als 7000 Umdrehungen pro Minute. Insbesondere beträgt die Drehzahl
weniger als 30000 Umdrehungen pro Minute. Es hat sich gezeigt, dass
die für
das Reibrührschweißen notwendige
Wärmeentwicklung durch
die genannten hohen Drehzahlen bereitgestellt werden kann, wobei
trotz dieser Drehzahlen das plastifzierte Material die beiden Abschnitte
stoffschlüssig
verbindet. Bei höheren
Drehzahlen kann die Metallfolie durch das Werkzeug beschädigt werden.
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Bevorzugt
beträgt
eine Vorschubgeschwindigkeit mehr als 5 mm/min. Insbesondere ist
die Vorschubgeschwindigkeit kleiner als 25 mm/min. Es hat sich gezeigt,
dass beim Einhalten der Vorschubgeschwindigkeiten eine gleichzeitig
schnelle und sichere Verbindung der beiden Abschnitte der mindestens einen
Metallfolie möglich
ist.
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Bevorzugt
erfolgt das Reibrührschweißen fügespaltfrei.
Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass das Reibrührschweißwerkzeug
entlang einer Fügekurve
bewegt wird, wobei ein Pin des Reibrührschweißwerkzeugs in Vorschubrichtung
vorn auf Material stößt. Bei
einem Reibrührschweißen von
Blechen wird das Werkzeug entlang eines Fügespalts bewegt. Das heißt, dass
der Pin des Werkzeugs in Bewegungsrichtung vorne nicht mit Material
in Kontakt steht. Insbesondere werden bei Blechen die beiden Abschnitte
auf Stoß voreinander
angeordnet und entlang der Linie, in der sie miteinander Kontakt
haben, miteinander verbunden. Erfolgt das Reibrührschweißen jedoch fügespaltfrei,
so können
zwei übereinander
liegende Metallfolien miteinander verbunden werden, ohne dass es
notwendig ist, zumindest eine der beiden Metallfolien vorher zu
zertrennen.
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Besonders
bevorzugt werden zumindest zwei Metallfolien miteinander durch Reibrührschweißen verbunden,
wobei die entstehende Fügenaht von
einem Rand der mindestens einen Metallfolie beabstandet verläuft. Es
ist dadurch möglich,
beispielsweise zwei Metallfolien so zu verbinden, dass die Fügenaht bzw.
die Fügenähte ein
komplexes geometrisches Muster bilden. So ist es beispielsweise
möglich,
dass die Schweißnähte seitliche
Begrenzungen mindestens eines Kanals bilden.
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In
diesem Fall ist es besonders bevorzugt, wenn in einem nachfolgenden
Arbeitsschritt eine Querschnittsfläche des Kanals mittels Innenhochdruck-Umformens vergrößert wird.
Es ist so möglich, im
Prinzip beliebig geformte Kanäle
in einem flächigen
Substrat herzustellen.
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Besonders
bevorzugt werden die Schweißnähe so erzeugt,
dass zumindest zwei benachbarte Kanäle entstehen, die durchmischungsfrei
von jeweils unterschiedlichen Medien durchströmbar sind. Beispielsweise ist
es möglich,
drei Metallfolien flächig übereinander
anzuordnen und dann jeweils zwei Metallfolien durch Reibrührschweißen miteinander
zu verbinden, so dass die erste und die zweite Metallfolie einerseits
und die zweite und die dritte Metallfolie andererseits jeweils Wandungen
von Kanälen
bilden, wobei die zweite Metallfolie zwei benachbarte Kanäle voneinander
trennt. Auf diese Weise wird ein besonders leicht herstellbarer
Wärmetauscher
erhalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
zumindest eine Metallfolie verwendet, die auf einer der Schweißnaht abgewandten
Seite beschichtet ist, wobei das Reibrührschweißen so durchgeführt wird,
dass die Beschichtung unverändert
bleibt. Unter dem Merkmal, dass die Beschichtung unverändert bleibt,
wird insbesondere verstanden, dass sie sich in ihren optischen Eigenschaften
nicht verändert.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Fügevorrichtung
umfasst die Werkstückaufnah me
bevorzugt eine Fixiervorrichtung zum Fixieren der mindestens einen Metallfolie
beim Bewegen des Reibrührschweißwerkzeugs
entlang einer Fügekurve.
Bei der Fügekurve kann
es sich um eine gradlinig verlaufende Strecke handeln, das ist aber
nicht notwendig. Insbesondere kann die Fügekurve zumindest abschnittsweise
gebogen verlaufen.
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Bevorzugt
umfasst die Fügevorrichtung
eine Positionsregelung zum Regeln eines Abstands der Schulter von
der mindestens einen Teilfolie auf einen vorgegebenen Abstand. Es
hat sich gezeigt, dass dieser Abstand besonders wichtig ist, um
eine kerbfreie Fügenaht
zu erhalten. Es ist dabei nicht notwendig, dass der Abstand positiv
ist. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Schulter zumindest teilweise
auf der mindestens einen Metallfolie aufliegt und/oder in die Metallfolie
drückt.
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Bevorzugt
umfasst die Fügevorrichtung
eine Passivkraft-Erfassungsvorrichtung zum Erfassen einer Passivkraft,
die das Reibrührschweißwerkzeug
in der normalen Richtung auf die zumindest eine Metallfolie aufbringt,
wobei die Positionsregelung eingerichtet ist zum Regeln der Passivkraft
auf einen voreingestellten Wert. Die in die Metallfolie eingebrachte Leistung
hängt ab
von der Drehzahl des Reibrührschweißwerkzeugs
und der Passivkraft, mit der das Werkzeug auf die Metallfolie drückt. Auf
diese Weise kann die eingebrachte Leistung über die Passivkraft geregelt
werden. Es hat sich gezeigt, dass die Passivkraft einen vorangestellten
Schwellenwert nicht überschreiten
sollte, um eine Beschädigung
der Metallfolie beim Reibrührschweißen zu vermeiden.
Dieser Schwellenwert liegt beispielsweise bei 25 N. Ein geeigneter
Mindestwert für
die Passivkraft ist 5 N.
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Bevorzugt
ist die Positionsregelung eingerichtet zum Positionieren des Reibrührschweißwerkzeugs
relativ zu der mindestens einen Metallfolie mit einer Genauigkeit
im Mikrometerbereich, also insbesondere unter 10 μm. So wird
eine Beschädigung
der Metallfolie vermieden.
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Bevorzugt
hat das Reibrührschweißwerkzeug
einen Stiftdurchmesser von weniger als 1 mm, insbesondere von weniger
als 0,6 mm. Als besonders vorteilhaft hat sich eine Konizität des Pins
von weniger als 4° herausgestellt.
Besonders günstig
ist es, wenn das erfindungsgemäße Verfahren
bei der Herstellung von Wärmetauschern
für solarthermische Anlagen
verwendet wird.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand exemplarischer Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 eine
Teilansicht eines Reibrührschweißwerkzeugs
zum Durchführen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2a eine
schematische Ansicht eines Reibrührschweißwerkzeugs
im Eingriff mit zwei Metallfolien,
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2b eine
perspektivische Ansicht des Reibrührschweißwerkzeugs beim Verbinden von zwei
Metallfolien auf Stoß
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2c einen
Querschnitt durch das Reibrührschweißwerkzeugs
gemäß 2a,
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3 einen
Querschnitt durch zwei mit einem erfindungsgemäßen Verfahren verbundene Metallfolien,
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4 die
Folien gemäß 3,
die mittels Innenhochdruckumformens aufgeweitete Kanäle umfasst,
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5 die
beiden verbundenen Metallfolien gemäß 4 mit vollständig aufgeweitetem
Kanal und
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6 eine
schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers, der mit einem
erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden ist.
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1 zeigt
ein Reibrührschweißwerkzeug 10,
das eine Schulter 12 und einen in die Schulter 12 auslaufenden
Pin 14 aufweist. Die Schulter 12 geht in einer verrundeten
umlaufenden Kante 16, die einen Krümmungskreisradius R von 0,2
mm hat, in eine Mantelfläche 18 eines
Grundkörpers 20 über.
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Der
Grundkörper 20 hat
einen Durchmesser DG von weniger als 5 mm,
im vorliegenden Fall beträgt
der Durchmesser DG 3 mm. Der Pin 14 ist
kegelstumpfförmig
und hat an vorn, seiner dünnsten
Stelle, einen Durchmesser DPin von weniger
als 2 mm, im vorliegenden Fall 1 mm. Der Pin 14 ist konisch
ausgebildet und besitzt einen Konizitätswinkel κ von weniger als 4°, im vorliegenden
Fall 2°.
Eine Pin-Höhe HPin des Pins 14 ist kleiner als
1 mm und beträgt
im vorliegenden Fall 0,5 mm.
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2a zeigt
eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Fügevorrichtung 22 mit
dem Reibrührschweißwerkzeug 10,
einem schematisch eingezeichneten Antrieb 24 zum Antreiben
des Reibrührschweißwerkzeugs 10 mit
einer Drehzahl n und einer Werkstückaufnahme 26. Die
Werkstückaufnahme 26 ist
ausgebildet zum Anordnen eines ersten Abschnitts 28, einer
ersten Metallfolie 30 und eines zweiten Abschnitts 32 einer
zweiten Metallfolie 34 in unmittelbarer räumlicher
Nähe zueinander,
im vorliegenden Fall nämlich
durch Übereinanderlegen
der beiden Metallfolien 30, 34. Mittels eines
ersten Fixierelements 36.1 und eines zweiten Fixierelements 36.2 einer
Fixiervorrichtung 38 werden die beiden Metallfolien 30, 34 relativ
zur Werkstückaufnahme 26 fixiert.
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Zum
Verbinden der beiden Metallfolien 30, 34 wird
das Reibrührschweißwerkzeug 10 vom
Antrieb 24 mit der Drehzahl n gedreht und mit einer Eintauchgeschwindigkeit
ve auf eine Ausnehmung in die beiden Metallfolien 30, 34 zu
bewegt. Die Drehzahl n liegt beispielsweise bei 30000 Umdrehungen
pro Minute, die Eintauchgeschwindigkeit ve bei
1 mm/min. Das Eintauchen erfolgt von einem Rand 39 der
Metallfolien 30, 34 beabstandet.
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Wenn
die Schulter 12 die erste Metallfolie 30 berührt, so
steigt eine Passivkraft Fp an, was von einer
nicht eingezeichneten Passivkraft-Erfassungsvorrichtung des Antriebs 24 erfasst
wird. Die Eintauchgeschwindigkeit ve wird
daraufhin auf 0 abgesenkt und das Reibrührschweißwerkzeug 10 für eine vorgegebene
Haltezeit t am Platz gehalten, bis eine Temperatur T in Kelvin ungefähr das 0,8-fache bis zu 0,9-fache
einer Schmelztemperatur des Materials der Metallfolien 30, 34 erreicht
hat.
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Nachfolgend
wird das Reibrührschweißwerkzeug 10 von
einer nicht eingezeichneten Vorschubeinheit mit einer Vorschubgeschwindigkeit
vf bewegt, die in der Regel zwischen 5 mm/min
liegt.
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Während des
Bewegens des Reibrührschweißwerkzeugs 10 wird
die Passivkraft Fp von der nicht eingezeichneten
Passivkraft-Erfassungsvorrichtung auf einen vorgegebenen Sollwert
Fp,Soll geregelt. Die Drehzahl n wird konstant
gehalten und ist so gewählt,
dass bei der gegebenen Vorschubgeschwindigkeit vf die
Temperatur T an einer Oberfläche
des Pins 14 in einem vorgegebenen Soll-Temperaturintervall
liegt. Eine geeignete Passivkraft und Drehzahl wird für die gewählte Vorschubgeschwindigkeit
vf in Vorversuchen ermittelt.
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2b zeigt
eine perspektivische Ansicht des Reibrührschweißwerkzeugs 10 bei
einem Reibrührschweißen auf
Stoß der
beiden Metallfolien 30 und 34.
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2c zeigt
Prozessparameter am Reibrührschweißwerkzeug 10,
das um einen Winkel α gegen
die Metallfolie verkippt ist und dadurch rückseitig in Bezug auf die Vorschubrichtung
um eine Tiefe u in die Metallfolie eindrückt.
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3 zeigt
die erste Metallfolie 30 und die zweite Metallfolie 34,
die durch Schweißnähte 40.1, 40.2, 40.3, 40.4,
die mittels Reibrührschweißen hergestellt
worden sind, verbunden sind. Die zweite Metallfolie 34 weist
eine Beschichtung 42 auf, die auf der der ersten Teilfolie 30 abgewandten
Seite aufgebracht ist. Die Schweißnähte 40.1, 40.2, 40.3, 40.4 besitzen
eine Beeinflussungstiefe db, die größer ist als
eine Dicke d30 der ersten Metallfolie 30,
aber kleiner als eine Summe aus der Dicke d30 der
ersten Metallfolie und einer Dicke d34 der
zweiten Metallfolie 34. In anderen Worten reicht die Schweißnaht 40 nicht bis
an die Beschichtung 42 heran, so dass diese thermisch nicht
geschädigt
wird.
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4 zeigt
schematisch, wie durch Innenhochdruck-Umformen aus den beiden verschweißten Metallfolien 30, 34 Kanäle 44.1, 44.2 gebildet
werden. Dazu wird zwischen je zwei Schweißnähten 40.1 und 40.2 einerseits
und 40.3 und 40.4 andererseits ein Fluid eingepresst,
beispielsweise Wasser. Dadurch weitet sich ein Querschnitt Q1 des ersten Kanals 44.1 ebenso
auf wie ein zweiter Querschnitt Q2 des zweiten
Kanals 44.2. Es ist möglich,
dass beim Innenhochdruck-Umformen von außen ein Werkzeug beidseits
der beiden Folien 30, 34 angelegt wird, so dass
ein Reißen
der Metallfolien 30, 34 verhindert wird.
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5 zeigt
den Kanal 44.1 nach Beenden des Innenhochdruck-Umformens,
der begrenzt wird durch die erste Metallfolie 30 und die
zweite Metallfolie 34, die durch die Schweißnähte 40.1 und 40.2 fest miteinander
verbunden sind. Durch entsprechende Wahl einer Innenkontur eines
beim Innenhochdruck-Umformen
angelegten Werkzeugs wird erreicht, dass der Kanal 44.1 einen
rechteckigen Querschnitt besitzt.
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6 zeigt
schematisch einen erfindungsgemäßen Wärmetauscher 46,
der neben der ersten Metallfolie 30 und der zweiten Metallfolie 34 zumindest
eine dritte Metallfolie 48 und eine vierte Metallfolie 50 umfasst.
Jeweils zwei benachbarte Metallfolien sind durch Schweißnähte 40 miteinander
verbunden. Bezugszeichen ohne Zählsuffix
bezeichnen dabei das Objekt jeweils als solches.
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Beispielsweise
sind die erste Metallfolie 30 und die zweite Metallfolie 34 durch
die die Schweißnähte 40.1 und 40.2 verbunden,
die zweite Metallfolie 34 und die dritte Metallfolie 48 durch
die Schweißnähte 40.3 und 40.4. 6 zeigt
nur einen Ausschnitt des Wärmetauschers,
der sich seitwärts
weiter erstreckt.
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Durch
die Schweißnähte 44 werden
eine Vielzahl von Kanälen 44 gebildet,
die durch einen nicht eingezeichneten Verteiler so miteinander verbunden
sind, dass benachbarte Kanäle
unterschiedliche Strömungsrichtungen
für ein
Wärme eintragendes
Fluid 52 einerseits und ein zu erwärmendes Fluid 54 aufweisen.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
Aluminiumfolien, Kupferfolien oder Folien anderer Metalle sicher
und kerbfrei miteinander verschweißt werden können, so dass sich eine hohe
Festigkeit der resultierenden Schweißnähte ergibt. Beispielsweise
kann die Metallfolie aus der Aluminium-Magnesium-Legierung AlMgSi
0,7 bestehen.
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Das
Reibrührschweißwerkzeug 10 besteht bevorzugt
aus Vollhartmetall und kann beispielsweise durch Schleifen, Erodieren
oder Abtragen mittels Laser oder Elektronenstahl hergestellt werden.
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Es
ist zudem möglich,
eine dünne
Folie, also eine Folie mit einer Dicke von weniger als 500 μm, auf ein
Metallblech oder ein sonstiges Metallobjekt aufzuschweißen. Besonders
günstig
es aber, durch Reibrührschweißen Folien
miteinander zu verbinden, die danach in einer Brennstoffzelle verbaut
werden.
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Je
nach Beschichtung der Metallfolie ergibt sich eine besonders hohe
Absorption für
Sonnenlicht. Aus diesem Grund können
erfindungsgemäß geschweißte Folien
besonders vorteilhaft in solarthermischen Anlagen eingesetzt werden.
Sie dienen dann beispielsweise als Absorber oder Wärmetauscher.
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- 10
- Reibrührschweißwerkzeug
- 12
- Schulter
- 14
- Pin
- 16
- Kante
- 18
- Mantelfläche
- 20
- Grundkörper
- 22
- Fügevorrichtung
- 24
- Antrieb
- 26
- Werkstückaufnahme
- 28
- erster
Abschnitt
- 30
- erste
Metallfolie
- 32
- zweiter
Abschnitt
- 34
- zweite
Metallfolie
- 36
- Fixierelement
- 38
- Fixiervorrichtung
- 39
- Rand
- 40
- Schweißnaht
- 42
- Beschichtung
- 44
- Kanal
- 46
- Wärmtauscher
- 48
- dritte
Metallfolie
- 50
- vierte
Metallfolie
- 52
- Wärme eintragendes
Fluid
- 54
- zu
erwärmendes
Fluid
- κ
- Konizitätswinkel
- d30
- Dicke
- d34
- Dicke
- db
- Beeinflussungstiefe
- DG
- Durchmesser
- Fp
- Passivkraft
- HPin
- Pin-Höhe
- n
- Drehzahl
- Q
- Querschnitt
- R
- Krümmungskreisradius
- t
- Haltezeit
- T
- Temperatur
- ve
- Eintauchgeschwindigkeit
- vf
- Vorschubgeschwindigkeit
- u
- Tiefe