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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung
eines Werkstücks mit einem bewegbaren Zerspanelement mit Mitteln
zur Erzeugung einer Druckdifferenz und einer Zuführung
von Arbeitsfluid sowie ein Verfahren hierzu.
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Die
Bearbeitung von Auslaufzonen oder endseitigen Bereichen von zylindrischen Öffnungen,
insbesondere die Erzeugung von Freistichen in endseitigen Bereichen
in Tiefbohrungen ist oftmals aus bearbeitungstechnischen und/oder
konstruktiven Gründen notwendig.
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So
werden beispielsweise Freistiche aus Fertigungsgründen
z. B. als Auslauf für Honwerkzeuge oder aus konstruktiven
Gründen z. B. als Dichtungsschutz bei Bohrungsverschneidungen
benötigt. Ferner werden Freistiche zur besseren Spannungsverteilung
und zur Vermeidung von Spannungsspitzen gesetzt.
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Gewöhnlich
werden Freistiche mittels eines auf einer Drehmaschine eingespannten
Drehwerkzeugs gesetzt. Beispielsweise bei tiefen Bohrungen ist jedoch
die Erzeugung eines Freistichs mitunter stark erschwert, da die
zur Erzeugung des Freistichs in einer Tiefbohrung notwendige Drehstange
sehr lang und damit vibrationsanfällig ist sowie ggf. einer Durchbiegung
unterliegt. Die erzielbare Genauigkeit ist dementsprechend nicht
optimal.
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Beispielsweise
aus der
DE 44 18 605
C2 ist ein Werkzeug zur Bearbeitung von zylindrischen Öffnungen,
insbesondere von durchgängigen Bohrungen, bekannt. Hierzu
sind eine erste Schneideinrichtung und eine zweite Schneideinrichtung
vorgesehen, wobei die beiden Schneideinrichtungen Schleifeinrichtungen
sind. Mittels einer konischen Hülse kann die Schleifeinrichtung,
die eine feinere Körnung als die Schleifeinrichtung aufweist,
zur Nachbearbeitung radial nach außen verstellt werden.
Hierzu kann die Verschiebemutter, die mit einem Außengewinde auf
dem Werkzeugschaft im Eingriff ist zusammen mit der Spannhülse
derart auf die Wandung einwirken, dass die Schleifeinrichtung radial
verstellt werden kann.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Vorschläge für
Werkzeuge zur Erstellung z. B. von Freistichen in Tiefbohrlöchern
sind aufwendig aufgebaut und/oder schwingungsanfällig und
daher ungenau.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Werkzeug der
eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden, insbesondere dahingehend,
dass es einfach aufgebaut ist, hochgenau und sicher betrieben werden
kann, kostengünstig in Herstellung und Betrieb ist, die
Vibrationsanfälligkeit verringert, Beschädigungen
wie Riefen in und um die Bearbeitungsstelle vermieden werden können und
insbesondere keine zusätzliche Versorgung oder Energiezufuhr
für die Betätigung z. B. eines Zerspanelements
notwendig ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen,
dass ein Werkzeug zur zerspanenden Bearbeitung eines Werkstücks
ein bewegbares Zerspanelement, Mittel zur Erzeugung einer Druckdifferenz
und eine Zuführung von Arbeitsfluid aufweist, wobei die
Mittel zur Erzeugung der Druckdifferenz wenigstens eine Öffnungsminimierung
umfassen, wobei die Druckdifferenz durch Durchströmen des
Arbeitsfluids durch die Öffnungsminimierung erzeugbar ist
und wobei infolge der Druckdifferenz ein Betätigungsmittel
zur Betätigung des bewegbaren Zerspanelements ausfahrbar ist.
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Dadurch
ergibt sich der Vorteil, dass keine zusätzliche Versorgung
oder Energiezufuhr für die Betätigung des bewegbaren
Zerspanelements notwendig ist.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen.
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Es
ist denkbar, dass die Öffnungsminimierung eine Drosselbohrung,
ein Spalt und/oder ein Ringspalt ist
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Es
kann weiter vorgesehen sein, dass das Werkzeug ein Werkzeug zur
drehenden Bearbeitung einer zumindest teilweise zylinderförmigen Öffnung ein
radial bewegbares Zerspanelement und einen zylindrischen Grundkörper
aufweist. Der zylindrische Grundkörper weist einen ersten
Bereich mit einem ersten Durchmesser und einen zweiten Bereich mit einem
zweiten Durchmesser auf, wobei der zweite Durchmesser größer
ist als der erste Durchmesser, so dass der Ringspalt zwischen der
zylinderförmigen Öffnung und dem Werkzeug im zweiten
Bereich geringer ist als im ersten Bereich. Hierdurch wird ein Druckabfall
nach dem zweiten Bereich in der zylinderförmigen Öffnung
des durch den Ringspalt in die zylinderförmige Öffnung
einströmenden Arbeitsfluids erzeugt, wobei in Folge des
Druckabfalls ein Betätigungsmittel zur Betätigung
des radial bewegbaren Zerspanelements ausfahrbar ist. Beispielsweise
ist es dabei möglich, dass das radial bewegbare Zerspanelement
in einer ersten Position eingefahren, beispielsweise dabei nicht
in radialer Richtung über die äußeren
Konturen des Werkzeugs hinausragt. Durch ein oder mehrere Betätigungsmittel
kann das Zerspanelement für die Bearbeitung ausgefahren werden,
wobei mindestens eine zweite Position vorgesehen ist, in der das
Zerspanelement in radialer Richtung über die äußere
Kontur des Werkzeugs hinausragt. Grundsätzlich ist dabei
jedoch vorstellbar, dass mehrere Arbeitstiefen für das
Zerspanelement einstellbar sein können. Insbesondere ergibt
sich durch ein derartiges Werkzeug der Vorteil, dass durch ein einfaches
Wirkprinzip das Zerspanelement sicher ausgefahren werden kann. Ein
derartiges Werkzeug ist kostengünstig herstellbar, da es
einfach aufgebaut ist. Von Vorteil ist insbesondere, dass durch
die Zuführung des Arbeitsfluids durch den Ringspalt gesonderte
Leitungen hierfür entfallen und dass ferner durch die vorteilhafte
Gestaltung des Werkzeugs hinsichtlich seiner äußeren
Konturen eine einfache Betätigung des radial bewegbaren
Zerspanelements möglich wird. Besonders vorteilhaft ist das
Ansteuerungsprinzip. Durch z. B. manuelles oder NC-gesteuertes Zu-
bzw. Abschalten z. B. einer Arbeitsfluidpumpe wie einer Kühlmittelpumpe
kann das z. B. als Schneide ausgeführte Zerspanelement
in beliebiger Bohrungstiefe aus- bzw. eingefahren werden. Denkbar
ist ferner auch der Einsatz druckgesteuerter Werkzeuge zum Aufbohren
einer Bohrung auf der gesamten Länge. Da Einstellmöglichkeiten für
den Druck der Arbeitsfluidzuführung mittlerweile auch an
Fräs- oder Drehmaschine vorhanden sind, kann ein derartiges
Werkzeug auch hier, ggf. mit geringfügigen Änderungen,
eingesetzt werden.
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Ferner
ist es denkbar, dass der Grundkörper, der vorzugsweise
zylindrisch ausgestaltet ist, eine im Inneren des Grundkörpers
befindliche Rückführleitung für das Arbeitsfluid
aufweist. Dadurch wird es möglich, auch in sich geschlossene,
insbesondere endseitig geschlossene zylindrische Öffnungen
bearbeiten zu können. Das durch den Ringspalt vorströmende
Arbeitsfluid kann somit beispielsweise direkt auf die zu bearbeitende
Stelle am Werkstück geführt werden, dort Späne
aufschwemmen und diese durch die Rückfallleitung im Inneren
des Grundkörpers des Werkzeugs von der Bearbeitungsstelle
wegführen. Von Vorteil ist dabei insbesondere, dass sich
Späne nicht auf der Außenseite des Werkzeugs festsetzen und
möglicherweise dessen Funktionalität und/oder Lebensdauer
beinträchtigen können.
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Darüber
hinaus kann vorgesehen sein, dass das Betätigungsmittel
einen Kolben, der mit der Öffnungsminimierung in Fluidverbindung
steht, und/oder einen hydraulisch betätigbaren Schwenkhebel
umfasst. Beispielsweise kann dabei vorgesehen sein, dass der Kolben
mittels einer Bypass-Leitung, die im ersten Bereich des zylindrischen
Grundkörpers des Werkzeugs in den dort befindlichen Ringraum
austritt, mit dem Ringspalt in Fluidverbindung steht. Hierdurch
kann der im ersten Bereich wirkende höhere Druck auf den
Kolben wirken, der aufgrund fehlenden bzw. geringeren Drucks im
endseitigen Bereich, beispielsweise im Grund einer Sacklochbohrung,
ausfahren kann und hierdurch beispielsweise mittels eines hydraulisch
betätigbaren Schwenkhebels das radial bewegbare Zerspanelement ausfährt
und gegen das Werkstück anstellt. Besonders vorteilhaft
ist dabei, dass mittels der Zuschaltung bzw. der Zuführung
des Kühlmittels zugleich auch die Anstellung des Zerspanelements
gegen das Werkstück erfolgt. Weiterer Energiequellen bedarf
es nicht. Ein Kolben kann ferner parallel, schräg oder quer
zu der Werkzeugachse liegen und im oder auf dem Werkzeug z. B. als
Ringkolben plaziert sein. Der Kolben kann über eine Bypass-Leitung
oder auch direkt bedruckt werden.
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Grundsätzlich
ist denkbar, das Zerspanelement in einer Schwenk- oder Linearbewegung
auszufahren. Auch eine kombinierte Schwenk- und Linearbewegung ist
denkbar. Nach dem gleichen Prinzip können aussteuerbare
Rücksenkwerkzeuge zur Bearbeitung von Durchgangsbohrungen
z. B. auf einer Fräsmaschine ausgelegt werden.
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Außerdem
ist möglich, dass das Betätigungsmittel Gummielemente
und/oder Membranen umfasst. Durch diese Gummielemente und/oder Membranen
kann beispielsweise der Kolben ersetzt werden. Membranen ermöglichen
ferner eine indirekte Betätigung des Werkzeugs, die beispielsweise
bei einem verschmutzten oder aggressiven Kühlmittel von
Vorteil ist.
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Des
weiteren kann vorgesehen sein, dass ein Rückstellmittel
zur Rückstellung des radial bewegbaren Zerspanelements
vorgesehen ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass bei Beendigung
der Zuführung des Arbeitsfluids zugleich auch das Zerspanelement
zurückgestellt wird, so dass es nicht mehr im Eingriff
mit dem Werkstück ist. Hierdurch können Beschädigungen
der Oberfläche des Werkstücks wie beispielsweise
Riefen oder ähnliches vermieden werden.
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Bevorzugt
wird es, wenn das Rückstellmittel eine Rückstellfeder
umfasst und/oder als Rückstellfeder ausgebildet ist. Hierdurch
kann eine besonders zuverlässige Rückstellfunktion
des Zerspanelements bei Beendigung der Arbeitsfluidzuführung
erreicht werden.
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Darüber
hinaus ist möglich, dass das Rückstellmittel Gummielemente
und/oder hydraulische und/oder pneumatische Mittel umfasst.
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Des
weiteren ist denkbar, dass Anschlagelemente zur Vorgabe einer maximale
Bearbeitungstiefe und/oder -länge und/oder Führungselemente
zur Führung des Werkzeugs vorgesehen sind und/oder dass
das Arbeitsfluid ein für die Zerspanung geeignetes Kühl-
und/oder Spülmittel und/oder Schneidöl umfasst
und/oder als solches ausgeführt ist. Mittels der Führungselemente
kann verhindert werden, dass beispielsweise aufgrund der angreifenden
Kräfte, wie durch Biegung und/oder Torsion, die Bearbeitungsgenauigkeit
beeinträchtigt wird. Durch Anschlagelemente, die beispielsweise
durch einen Anschlag des das Zerspanelement tragenden Drehhebels
gegen einen Anschlag des Grundkörpers des Werkzeugs ausgebildet
sein können, kann vorgegeben werden, wie weit das Zerspanelement
maximal in ein Werkstück eintauchen darf.
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Es
ist weiter möglich, dass es sich bei der zylinderförmigen Öffnung
um eine endseitig geschlossene zylinderförmige Öffnung
und/oder um eine Sacklochbohrung und/oder um eine Tiefbohrung handelt
und/oder dass das Werkzeug als Freistichwerkzeug ausgeführt
ist, insbesondere als ein Freistichwerkzeug für Freistiche
bei Tiefbohrlöchern. Bei größeren Bohrungen
kann das druckgesteuerte Werkzeug somit vorzugweise als Freistichwerkzeug ausgeführt
und in einen Plansenkkopf integriert werden, was beispielsweise
bei einem Auflaufwerkzeug, also einem auf den Bohrgrund auflaufenden
Werkzeug nicht möglich ist. Dabei können Freistiche
vorteilhafterweise in einem Arbeitsgang mit dem Plansenken ohne
Mehraufwand erzeugt werden. Insbesondere kann dabei beispielsweise
vorgesehen sein, dass das Zerspanelement eine im wesentlichen abgerundete
Schneide aufweist. Die Schneide kann aber auch jede andere beliebige
Form aufweisen.
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Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur zerspanenden
Bearbeitung einer zylinderförmigen Öffnung mit
den Merkmalen des Anspruchs 12. Danach ist vorgesehen, dass zur zerspanenden
Bearbeitung eines Werkstücks ein Werkzeugs mit einem bewegbaren
Zerspanelement mit Mitteln zur Erzeugung einer Druckdifferenz und einer
Zuführung von Arbeitsfluid verwendet wird, wobei die Mittel zur
Erzeugung der Druckdifferenz wenigstens eine Öffnungsminimierung
umfassen, wobei die Druckdifferenz durch Durchströmen des
Arbeitsfluids durch die Öffnungsminimierung erzeugbar wird und
wobei infolge der Druckdifferenz ein Betätigungsmittel
zur Betätigung des bewegbaren Zerspanelements ausgefahren
wird.
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Es
ist denkbar, dass die zerspanende Bearbeitung eine drehende Bearbeitung
einer zumindest teilweise zylinderförmigen Öffnung
mittels eines Werkzeugs mit einem radial bewegbarem Zerspanelement
und einem zylindrischen Grundkörper ist, wobei der zylindrische
Grundkörper und die zylinderförmige Öffnung
einen Ringspalt ausbilden und durch Ringspaltverkleinerung vor der
Bearbeitungsstelle ein Druckabfall des durch den Ringspalt einströmenden
Arbeitsfluids erzeugt wird und infolge des Druckabfalls das radial
bewegbare Zerspanelement ausgefahren wird. Dadurch wird eine einfache
und hochgenaue Bearbeitung der zylinderförmigen Öffnung
möglich.
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Es
kann vorgesehen sein, dass das Arbeitsfluid ein Bohrspülmittel
und/oder ein Schneidöl ist, das im Ringspalt zur Bearbeitungsstelle
geführt und/oder dass das Arbeitsfluid im Inneren des Werkzeugs
zurückgeführt wird und/oder dass das Zerspanelement
nach dem Arbeitsgang durch Abstellen der Zufuhr des Arbeitsfluid
automatisch durch Federkraft und/oder pneumatisch und/oder hydraulisch
zurückgestellt wird.
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Bevorzugt
ist es, wenn das Verfahren mit einem Werkzeug nach einem der Ansprüche
1–11 durchgeführt wird.
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Im
Rahmen der Erfindung kann die Drosselstelle werkzeugintern ausgeführt
werden. Dabei kann sie als Spalt beliebiger Form zwischen dem Werkzeug
und dem Werkstück ausgebildet sein. Das Kühlmittel
kann von außen zwischen dem Werkstück und dem
Werkzeug zugeführt werden und im Inneren des Werkzeuges
zurückfließen. Es kann auch werkzeugintern, vorzugsweise
mit werkzeuginterner Drosselstelle, zugeführt werden und
beispielsweise bei Sacklochbohrungen zwischen dem Werkzeug und dem
Werkstück ins Freie fließen und dabei die Späne mitnehmen
oder bei Durchgangsbohrungen direkt ins Freie fließen.
Das Werkzeug funktioniert dabei nach dem gleichen Prinzip, muß aber
entsprechend der Anwendung und Durchflußrichtung des Kühlmittels angepaßt
werden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile sollen nun anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht eines Freistichwerkzeugs;
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2a:
eine Schnittdarstellung eines Freistichwerkzeugs in Seitenansicht
in einer ersten Position;
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2b:
eine Schnittdarstellung eines Werkstück mit Frontansicht
des Freistichwerkzeugs in der in 2a gezeigten
Position;
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3a:
eine Schnittdarstellung eines Freistichwerkzeugs in Seitenansicht
in einer zweiten Position;
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3b:
eine Schnittdarstellung eines Werkstück mit Frontansicht
des Freistichwerkzeugs in der in 3a gezeigten
Position.
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1 zeigt
in perspektivischer Darstellung ein Freistichwerkzeug 10 zum
Einsatz in einer nicht näher dargestellten Tiefbohrmaschine,
das einen zylindrischen Grundkörper 30 aufweist.
Ein solches Freistichwerkzeug 10 kann z. B. auch in einer
Fräs- oder Drehmaschine eingespannt werden. Denkbar sind
jedoch auch andere Antriebsmöglichkeiten. Umlaufend um
den zylindrischen Grundkörper 30 sind Dämpfungsleisten 12 vorgesehen,
die sich in dem Bereich des ersten Bereichs 34 des zylindrischen Grundkörpers 30 befinden,
der an den zweiten Bereich 36 des zylindrischen Grundkörpers 30 angrenzt.
Das Werkzeug 10 weist ein Zerspanelement 20 auf,
das mittels eines hydraulisch betätigten Hebels 22 ausgelenkt
werden kann. Über die Öffnung 31 kann
Arbeitsfluid A wie Bohrspülmittel durch das Innere des
Werkzeugs 10 zurückgeführt werden. Im zweiten
Bereich 36 ist eine Führungsleiste 14 erkennbar,
die das Werkzeug 10 in einer zylinderförmigen Öffnung
wie einer Tiefbohrung B führt und zusammen mit den Führungsleisten 12 das
Werkzeug 10 in der Bohrung B an Bewegungen in radialer
Richtung hindert.
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In 2a ist
das Werkzeug 10 in einer ersten Position gezeigt, bei der
das Zerspanelement 20 nicht in Eingriff mit dem Werkstück
W ist. Das Werkzeug 10 ist dabei in eine Tiefbohrung B
eingeführt, um dort im endseitigen Bereich der Bohrung
B einen Freistich zu erzeugen.
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Das
Werkzeug 10 weist einen zylindrischen Grundkörper 30 auf,
der einen ersten Bereich 34 mit Durchmesser d1 aufweist,
wobei der Durchmesser d1 kleiner ist als der Durchmesser d2 des
zylindrischen Grundkörpers 30 im zweiten Bereich 36.
Dadurch entsteht bei Einströmen von Arbeitsfluid A in den
Ringspalt 40 ein Druck P1 in dem Ringspalt 40, der
zwischen erstem Bereich 34 und der Wandung der Bohrung
B befindlich ist. Bei dem in 2a gezeigten
Zustand handelt es sich jedoch um die Situation vor dem Einströmen
des Arbeitsfluids A in den Ringspalt 40.
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Durch
die endseitige Verdickung des Werkzeugs 10 im zweiten Bereich 36 des
zylinderförmigen Grundkörpers 30 kommt
es beim Einströmen von Arbeitsfluid A in den Ringspalt 40 zu
einem Druckabfall, so dass im Ringspalt 42, der zwischen
zweitem Bereich 36 und der Wandung der Bohrung B befindlich ist,
und auch im endseitigen Bereich der Bohrung B ein Druck P2 vorherrscht.
Dabei ist der Druck P1 im Ringspalt 40 größer
als der Druck P2 im Ringspalt 42 sowie im endseitigen Bereich
der Bohrung B, wenn Arbeitsfluid A durch den Ringspalt 40 zum
endseitigen Bereich an der Außenseite des Werkzeugs 10 entlangströmt.
Das Zurückströmen des Arbeitsfluids A wird durch
einen im Inneren des Werkzeugs 10 befindlichen Rückführkanal 32 ermöglicht,
der über die Öffnung 31, die sich an
der Spitze des Werkzeugs 10 befindet, zugänglich
ist. Über die Öffnung 31 kann Arbeitsfluid
A aus dem endseitigen Bereich in den Rückführkanal 32 eintreten.
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Im
in 2a gezeigten Fall ist die Zuführung von
Arbeitsfluid A noch nicht aktiviert. Das im Schwenkhebel 22 befestigte
Zerspanelement 20 ist daher nicht gegen das Werkstück
W angestellt. Der Schwenkhebel 22 kann dabei um die Achse 23 zur radialen
Auslenkung des Zerspanelements 20 geschwenkt werden, bis
es mit dem Anschlag 21 gegen den zylindrischen Grundkörper 30 des
Werkzeugs 10 anschlägt. Zur Auslenkung des Schwenkhebels 22 ist
ein Ausfahrkolben 25 vorgesehen, der in einer Hülse 26 verschieblich
aufgenommen ist. Die Hülse 26 weist Kanäle 27 auf,
die mit dem Ringraum 28 des Kolbens und dem endseitigen
Bereich der Bohrung B in Fluidverbindung stehen. Über eine
Bypass-Leitung 33 kann aus dem Ringraum 40 Arbeitsfluid
A in den Kolbenraum 29 eintreten. Da im Arbeitsfall der
Druck P1 größer ist als der Druck P2, herrscht
im Kolbenraum 29 der Druck P1 und im Ringraum 28 der
Druck P2, so dass der Kolben 25 ausfahren kann, wodurch der
Schwenkhebel 22 das Zerspanelement 20 gegen die
Wandung des Werkstücks W anstellt.
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In
der in 2a gezeigten Position ist der Druck
P1 jedenfalls nicht so groß, dass er geeignet ist, die
Federkraft der Rückstellfeder 24, die den Schwenkhebel 22 zurückstellt,
zu überwinden.
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2b zeigt
den in 2a definierten Schnitt F-F.
In der geschnitten dargestellten Tiefbohrung des Werkstücks
W ist dabei das Freistichwerkzeug 10 erkennbar, dass mittels
der Führungsleisten 14, die an der Wandung der
Tiefbohrung B anliegen, in der Bohrung B stabilisiert ist. Das Zerspanelement 20 ist
dabei nicht gegen die Wandung angestellt, sondern in eine neutrale
Position zurückgestellt. Die Kanäle 27 der
Hülse 26 sind an der Frontseite des Werkzeugs 10 durch
die Hülse 26 austretend, so dass eine Fluidverbindung
mit dem endseitigen Bereich der Bohrung B und dem Ringraum 28 hergestellt
werden kann. Ferner ist die Öffnung 31 erkennbar,
durch die das Arbeitsfluid A zum Rückführkanal 32 im
Inneren des Werkzeugs 10 zurückgeführt
werden kann.
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3a zeigt
das Werkzeug 10 aus 2a in einer
zweiten Position, bei der ein Freistich 100 in der Bohrung
B des Werkstücks W erzeugt wird. Dabei herrscht durch das
in den Ringraum 40 einströmende Arbeitsfluid A
im Ringraum 40 ein Druck P1 vor, der durch die Bypass-Leitung 33 auch
im Kolbenraum 29 vorherrscht. Durch die endseitige Verdickung
im zweiten Bereich 36 des zylindrischen Grundkörpers 30 des
Werkzeugs 10 kommt es zu einem Druckabfall im endseitigen
Bereich der Bohrung B sowie im Ringraum 42. Der Druck P2
herrscht ebenfalls im Ringraum 28 vor, da dieser über
die Kanäle 27 der Buchse 26 mit dem endseitigen
Bereich B in Fluidverbindung steht. Somit wird der Kolben 25 ausgefahren und
verschwenkt den Schwenkhebel 22 um die Achse 23 gegen
die Bearbeitungsfläche B'. Hierdurch wird das Zerspanelement 20 ausgelenkt
und in seiner Auslenkbewegung durch den Anschlag 21 auf
eine feste Einstelltiefe für die Erzeugung des Freistichs 100 eingestellt.
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Das
durch den Ringspalt 40 und 42 einströmende
Arbeitsfluid A nimmt die bei der Erzeugung des Freistichs 100 entstehenden
Späne auf und führt diese über die in 3b ersichtliche Öffnung 31 in den
inneren Rückführungskanal 32 im Inneren
des Werkzeugs 10 zurück. 3b zeigt
den in 3a definierten Schnitt F-F.
Das in 3b gezeigte Werkzeug 10 ist
mit seinem Zerspanelement 20 im Eingriff mit der Oberfläche
des Werkstücks W, wobei das Zerspanelement 20 teilweise
durch die Bearbeitungskante des Freistichs 100 verdeckt
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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