-
Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Befestigungselement mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 7.
-
Zur
Befestigung eines Anbauteils an einem Verankerungsgrund sind Anker
bekannt, die einen meist zylindrischen Grundkörper aufweisen,
der in ein Bohrloch im Verankerungsgrund eingebracht wird. Derartige
Anker sind beispielsweise Bolzenanker, Hülsenanker oder
Hinterschnittanker, aber auch chemische Ankersysteme, bei denen
der Grundkörper in den Verankerungsgrund mittels einer
Klebemasse eingeklebt wird. Typischerweise weisen diese Anker am
Grundkörper einen Verankerungsbereich zur Verankerung im
Bohrloch und einen Schaftabschnitt mit einem Lastangriffsmittel
auf, wobei sich im Regelfall der Schaftabschnitt an dem in Einbringrichtung
hinteren Ende des Verankerungsbereichs anschließt. Obwohl
das Bohrloch im Regelfall als zylindrisches Bohrloch hergestellt
wird, weicht seine Geometrie in der Praxis von der zylindrischen
Form ab. Es ist nicht unbedingt kreisförmig und zudem konisch geweitet.
Der tatsächlich gebohrte Durchmesser ist im Bereich des
Bohrlochmundes größer als am Bohrlochgrund. Das
Bohrloch weist keine zylindrische Form, sondern die eines Kegelstumpfes
auf. Bei Bohrlöchern, die am Bohrlochgrund hinterschnitten sind,
gilt dies für den sich an den Hinterschnitt anschließenden
zylindrischen Teil des Bohrlochs.
-
Ein
Anker mit einem zylindrischen Grundkörper, der in ein derartiges
Bohrloch eingebracht wird, kann mit seinem Schaftabschnitt nicht
vollflächig, also mit seiner gesamten Umfangsfläche,
am Verankerungsgrund anliegen. Zwischen dem Schaftabschnitt und
dem Verankerungsgrund entsteht ein Hohlraum, der, bei mittiger Lage
des Ankers im Bohrloch, einen kreisringförmigen Ringspalt
bildet. Wirken auf den Anker nur zentrische Zugkräfte,
also Kräfte bei denen die Wirkrichtung des Kraftvektors
mit der Längsachse des Ankers zusammenfällt, so
wirkt sich der Ringspalt im Regelfall nicht negativ auf die aufnehmbaren
Zugkraft des Ankers aus. Anders ist dies, wenn auf den Anker Querkräfte
wirken, also Kräfte, deren Wirkrichtung orthogonal zur
Achse des Ankers verläuft, was in der Baupraxis der Regelfall
ist. Durch den Ringspalt verringert sich die aufnehmbare Querkraft
des Ankers. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um dynamische,
zyklische Querbelastungen handelt, da der Anker auf Grund des Ringspalts
im Bohrloch bewegbar ist.
-
Zur
Lösung dieses Problems ist aus der Druckschrift
EP 0 953 777 A2 ein
Befestigungselement bekannt, das aus einem Anker besteht, an dem zur
Vergrößerung der durch den Anker aufnehmbaren
Querkraft eine Querkrafthülse angeordnet ist. Bei dem Befestigungselement,
einem Hülsenanker, ist die Querkrafthülse ein
fester Bestandteil der Ankerhülse und somit des Ankers.
Der Anker weist einen an der Ankerhülse angeordneten Verankerungsbereich
zur Verankerung in einem Bohrloch auf, an den sich ein Schaftabschnitt
mit einem Lastangriffsmittel in Form eines Gewindes anschließt.
Der Durchmesser des Verankerungsbereichs ist im Wesentlichen kleiner
oder gleich dem Nenndurchmesser des Ankers, wobei der Außendurchmesser
des Schaftabschnitts mit der Querkrafthülse größer
als der Nenndurchmesser des Ankers ist. Der Nenndurchmesser des
Ankers ist im Allgemeinen auf den Nenndurchmesser des Bohrlochs
am Bohrlochgrund abgestimmt. Bei dem dargestellten Befestigungselement nimmt
der Durchmesser der Querkrafthülse über den gesamten
Bereich des Schaftabschnitts zu, mit Ausnahme eines Bereichs, der
verjüngt ausgebildet ist. Hierdurch soll erreicht werden,
dass die Querkrafthülse beziehungsweise der Schaftabschnitt,
in einem montierten Zustand, insbesondere im Bereich des Bohrlochmundes
vollflächig am Verankerungsgrund anliegt. Die Geometrie
der Querkrafthülse beziehungsweise des Schaftabschnitts
ist auf die kegelstumpfförmige Ausbildung des Bohrlochs
abgestimmt, was das Tragverhalten des Befestigungselements unter
Querbelastung verbessert.
-
Nachteilig
an dem bekannten Befestigungselement ist, dass seine Geometrie wieder
nur auf eine bestimmte Bohrlochgeometrie abgestimmt ist. Weist die
Bohrung am Bohrlochmund einen größeren gebohrten
Durchmesser auf als der, für den das Befestigungselement
optimiert ist, so liegt die Querkrafthülse des Befestigungselements
wiederum nicht vollflächig am Verankerungsgrund an, wodurch
eine Erhöhung der durch den Anker aufnehmbaren Querkraft nicht
gewährleistet ist.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Befestigungselement zu schaffen,
das einfach herstell- und montierbar ist und unabhängig
von der tatsächlich vorhandenen Geometrie des Bohrlochs
eine verbesserte Querkrafttragfähigkeit des Befestigungselements
gewährleistet.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Befestigungsanordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und mit einem Befestigungselement
mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
-
Die
erfindungsgemäße Befestigungsanordnung weist ein
Befestigungselement mit einem Anker und einer Querkrafthülse
auf, das in ein Bohrloch in einem Verankerungsgrund eingebracht
ist. Mit dem Befestigungselement ist ein Anbauteil am Verankerungsgrund
befestigt. Der Anker, mit einem Verankerungsbereich zur Verankerung
im Bohrloch und mit einem Schaftabschnitt mit einem Lastangriffsmittel, weist
einen Außendurchmesser auf, der im Wesentlichen kleiner
oder gleich dem gebohrten Durchmesser des Bohrlochs ist. Dabei ist
mit dem „gebohrten Durchmesser” des Bohrlochs
der tatsächlich vorhandene Durchmesser unmittelbar nach
der Herstellung des Bohrlochs gemeint, der zumindest lokal und insbesondere
im Bereich des Bohrlochmundes vom Nenndurchmesser des Bohrlochs
abweichen kann, wobei unsymmetrische und großflächige
Abplatzungen an der Oberfläche des Verankerungsgrundes nicht
dem Bohrlochmund zugeordnet werden. Bei einem nicht-kreisrunden
Querschnitt ist mit „Durchmesser” der Durchmesser
eines den Querschnitt umschreibenden Kreises gemeint. Bei dem Anker
handelt es sich beispielsweise um einen handelsüblichen Bolzenanker
mit zylindrischem Grundkörper. Die Querkrafthülse
ist derart gestaltet, dass sie einen Teil des Schaftabschnitts des
Ankers zumindest teilweise umschließt. Sie ist in einem
montierten Zustand, wenn die Befestigungsanordnung im Bohrloch im Verankerungsgrund
verankert ist, derart angeordnet, dass sie sich teilweise in einem
Ringspalt zwischen dem Anker und dem Verankerungsgrund im Bereich des
Bohrlochmundes befindet. Der Ringspalt muss nicht zwingend eine
kreisringförmige Geometrie aufweisen. Viel mehr ist unter „Ringspalt” eine
beliebige Geometrie zu verstehen, wobei der Ringspalt den Anker
auch nicht vollständig umschließen muss. Kennzeichnend
für die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung
ist, dass der Außendurchmesser der Querkrafthülse
größer als der gebohrte Durchmesser des Bohrlochs
ist. Insbesondere bedeutet dies, dass der Durchmesser eines Abschnitts
der nicht montierten Querkrafthülse größer
ist, als der gebohrte Durchmesser des korrespondierenden Abschnitts
des Bohrlochs, an dem der Abschnitt der Querkrafthülse
im montierten Zustand anliegt. Somit ist gewährleistet,
dass im Bereich des Bohrlochmundes genügend Material der
Querkrafthülse zur Verfügung steht, derart in
den Ringspalt zwischen dem Anker in dem Verankerungsgrund einzudringen,
dass die Querkrafthülse flächig am Verankerungsgrund
im Bohrloch anliegt. Die Befestigungsanordnung ist somit unabhängig
von einer bestimmten Geometrie des Bohrlochs beziehungsweise des
Bohrlochmundes. Im montierten Zustand muss die Querkrafthülse
nicht notwendigerweise mit dem Anker in Kontakt sein. Die erfindungsgemäße
Befestigungsanordnung ist einfach herstell- und montierbar, und
sie gewährleistet unabhängig von der tatsächlich
vorhandenen Geometrie des Bohrlochs eine gegenüber den
bekannten Lösungen verbesserte Querkrafttragfähigkeit.
-
Bei
einer bevorzugten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Befestigungsanordnung liegt die Querkrafthülse im montierten
Zustand zumindest teilweise am Anbauteil an. Ein Teil der Querkrafthülse
befindet sich im Bohrloch im Bereich des Bohrlochmundes, während
ein anderer Teil der Querkrafthülse über das Bohrloch
hinaus steht und an dem am Verankerungsgrund befestigten Anbauteil anliegt.
Querkräfte, die von dem Anbauteil in die Querkrafthülse
eingetragen werden, werden somit direkt über die Querkrafthülse,
und gegebenenfalls den Anker, in den Verankerungsgrund im Bereich
des Bohrlochmundes eingeleitet, was den Anker entlastet, den hinsichtlich
der Querkraftabtragung wirkenden Querschnitt des Befestigungselements
vergrößert und somit die durch die Befestigungsanordnung aufnehmbare
Querkraft wesentlich erhöht.
-
Vorzugsweise
ist die Querkrafthülse derart gestaltet, dass das Bohrloch
im Bereich des Bohrlochmundes nach der Montage durch die Querkrafthülse
aufgeweitet ist. „Aufgeweitet” bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass das Bohrloch im Bereich des Bohrlochmundes durch
die Montage der Querkrafthülse in seinem Durchmesser gegenüber
dem gebohrten Durchmesser planmäßig vergrößert und/oder
das Material des Verankerungsgrunds im Bereich des Bohrlochmundes
planmäßig abgetragen wird. Durch die Aufweitung
kann die Querkrafthülse ausreichend weit in das Bohrloch
eingeführt werden, so dass die montierte Querkrafthülse
am Verankerungsgrund anliegt. Die Aufweitung kann beispielsweise
schlagend, drehend, fräsend, bohrend, durch Ultraschallschwingung
und dergleichen erfolgen.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Befestigungsanordnung ist die Querkrafthülse derart gestaltet,
dass der Ringspalt zwischen dem Anker und dem Verankerungsgrund
im Bereich des Bohrlochmundes nach der Montage der Querkrafthülse
durch Verformung der Querkrafthülse zumindest teilweise
ausgefüllt ist. Dies bedeutet, dass die Querkrafthülse
derart montiert wird, dass sie sich verformt und insbesondere durch
Pressung in den Ringspalt einpasst und diesen zumindest lokal ausfüllt.
Die Verformung kann elastisch oder plastisch sein. Vorteilhaft ist,
wenn der Ringspalt durch die verformte Querkrafthülse im
Wesentlichen vollständig ausgefüllt ist. Zum Beispiel kann
die Querkrafthülse beim Montagevorgang in den Ringspalt
gepresst oder eingeschlagen werden. So lässt sich die erfindungsgemäße
Querkrafthülse beispielsweise nach Montage des Ankers auf
den Schaftabschnitt aufschieben und durch Einschlagen derart in
den Ringspalt einpressen, dass sie sich verformt, Unebenheiten der
Bohrlochwand ausgleicht, Hohlräume ausfüllt, und
schlussendlich vollflächig am Verankerungsgrund und gegebenenfalls
am Anker anliegt. Zur Verbesserung des Verformungsverhaltens der
Querkrafthülse kann diese geschlitzt sein.
-
Eine
weitere Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Befestigungsanordnung sieht vor, dass zwischen dem Anker und dem
Anbauteil eine elastische Zwischenlage angeordnet ist. Insbesondere
besteht die elastische Zwischenlage aus einem Elastomer. Die elastische
Zwischenlage kann die Querkrafthülse bilden, an der Querkrafthülse
angeordnet sein oder nach Montage der Querkrafthülse an
den Anker montiert werden. Sie dient zum Dämpfen von Schwingungen,
wie sie zum Beispiel bei dynamischen Belastungen oder bei schockartigen
Stößen auftreten.
-
Die
erfindungsgemäße Befestigungsanordnung kann grundsätzlich,
in Abhängigkeit von dem verwendeten Anker, in jedem praxisrelevanten
Verankerungsgrund verwendet werden, wobei die erfindungsgemäße
Befestigungsanordnung vorzugsweise in einem Verankerungsgrund aus
einem massiven Vollbaustoff, insbesondere aus einem Beton, verwendbar
ist, da in einem derartigen Baustoff die erfindungsgemäßen
Vorteile besonders zum Tragen kommen.
-
Zur
Verwendung in einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung
schlägt die Erfindung ein Befestigungselement zum Verankern
in einem Bohrloch in einem Verankerungsgrund vor, mit einem Anker
und einer Querkrafthülse, wobei der Anker einen Verankerungsbereich
zur Verankerung in dem Bohrloch und einen sich daran anschließenden Schaftabschnitt
mit einem Lastangriffsmittel umfasst. Der Durchmesser des Verankerungsbereichs
und des Schaftabschnitts ist im Wesentlichen kleiner oder gleich
dem Nenndurchmesser des Ankers, wobei lokale Elemente, wie beispielsweise Reibungselemente,
an einer Spreizhülse im Verankerungsbereich über
den Nenndurchmesser des Ankers überstehen können.
Bei dem Anker handelt es sich insbesondere um einen handelsüblichen
Bolzenanker mit zylindrischem Grundkörper. Am Anker ist
die Querkrafthülse beispielsweise als separates Bauteil
angeordnet, wobei der Außendurchmesser der Querkrafthülse
größer als der Nenndurchmesser des Ankers ist.
Kennzeichnend für das erfindungsgemäße
Befestigungselement ist, dass der Durchmesser des Schaftabschnitts
des Ankers im Wesentlichen kleiner oder gleich dem Nenndurchmesser
des Ankers ist und dass die Länge der Querkrafthülse
wesentlich kürzer als die Länge des Schaftabschnitts
des Ankers ist. Erst hierdurch ist es möglich, die Querkrafthülse
im Ringspalt im Bereich des Bohrlochmundes zwischen Anker und Verankerungsgrund
anzuordnen, ohne dass die Hülse zu weit über den
Bohrlochmund übersteht. Insbesondere dann, wenn bei der
Montage der Querkrafthülse das Bohrloch im Bereich des
Bohrlochmundes aufgeweitet und die Querkrafthülse derart
in den Ringspalt gepresst werden soll, dass sie flächig
am Verankerungsgrund anliegt oder den Ringspalt im Wesentlichen
ausfüllt, ist eine relativ kurze Querkrafthülse
von Vorteil, da nur sie sich erfindungsgemäß montieren
lässt. Bei einer langen Hülse besteht das Problem,
dass sie tief in das Bohrloch eingepresst werden müsste,
da sonst der überstehende Teil die Montage des Anbauteils
bzw. einer Unterlegscheibe, einer Mutter oder einer Schraube am
Lastangriffsmittel erschweren würde. Allerdings ist der
Ringspalt in einiger Entfernung vom Bohrlochmund so klein, dass
die Hülse praktisch nicht mehr einführbar ist.
-
Eine
bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungselements weist eine Querkrafthülse auf, deren
Länge dem 1- bis 3-fachen, insbesondere dem 1,5- bis 2,0-fachen,
des Durchmessers des Schaftabschnitts des Ankers entspricht. Mit „Durchmesser
des Schaftabschnitts” ist der Durchmesser des Schaftabschnitts
gemeint, an dem die Querkrafthülse in einem montierten
Zustand angeordnet ist. Falls der Querschnitt des Schaftabschnitts
von einem kreisförmigen Querschnitt abweicht, so ist unter „Durchmesser” der
Durchmesser eines den Querschnitt umschreibenden Kreises zu verstehen.
Für gewöhnlich ist der Durchmesser des Schaftabschnitts,
an dem die Querkrafthülse angeordnet ist, gleich dem Nenndurchmesser
des Ankers. Diese Ausgestaltungsform der Querkrafthülse
des erfindungsgemäßen Befestigungselements hat
sich als besonders geeignet zur Verwendung in der erfindungsgemäßen
Befestigungsanordnung erwiesen.
-
Vorzugsweise
ist die Querkrafthülse durch den Schaftabschnitt des Ankers
axial geführt. Das heißt, der Innendurchmesser
der Querkrafthülse ist im Wesentlichen größer
oder gleich dem Außendurchmesser des Ankers. Besteht bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
in einem nicht montierten Zustand zwischen der Innenwand der Querkrafthülse
und dem Schaftabschnitt des Ankers planmäßig ein
Spiel, so ist die Querkrafthülse, bezogen auf die Achse
des Ankers, radial beweglich, wodurch die Querkrafthülse
auch dann montierbar ist, wenn der Anker nicht konzentrisch, also
mittig, im Bohrloch montiert sein sollte. Dies gewährleistet
eine vollflächige Anlage der montierten Querkrafthülse
am Verankerungsgrund im Bereich des Bohrlochmundes und gegebenenfalls
am Anker.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungselements weist eine Querkrafthülse auf, mit
einem Außendurchmesser, der kleiner als der größte
Außendurchmesser der Querkrafthülse ist. Insbesondere
erweitert sich der Außendurchmesser der Querkrafthülse
entgegen der Einbringrichtung, so dass sie beispielsweise an ihrem
in Einbringrichtung vorderen Ende einen kleineren Außendurchmesser
aufweist als an ihrem hinteren Ende. Vorzugsweise ist das vordere
Ende der Querkrafthülse als Schneide ausgebildet. Bevorzugt ist
eine Querkrafthülse, die einen konischen Abschnitt umfasst.
Diese Ausgestaltungsformen der Querkrafthülse lassen sich
leicht zwischen den Anker und den Verankerungsgrund in den Ringspalt
einführen und montieren, auch wenn der Ringspalt relativ eng
ist. Der konische Abschnitt eignet sich zudem insbesondere zum Aufweiten
des Bohrlochs im Bereich des Bohrlochmundes bei der Montage der Querkrafthülse.
Zudem ist die Querkrafthülse an ihrem vorderen Ende, aufgrund
der durch den kleineren Außendurchmesser geringeren Materialdicke,
relativ leicht verformbar, was eine plastische Verformung der Querkrafthülse
bei ihrer Montage in den Hohlraum des Ringspalts vereinfacht.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungselements weist eine Querkrafthülse auf, bei
der der halbe Konuswinkel im Bereich zwischen 10° und 25°,
insbesondere im Bereich zwischen 15° und 20° liegt.
Vorzugsweise entspricht die Länge des konischen Abschnitts
der Querkrafthülse 30% bis 70%, insbesondere 40% bis 60%,
der Länge der Querkrafthülse. Diese Ausgestaltungsformen
zeigen ein sehr gutes Setz- und Tragverhalten.
-
Bevorzugt
ist ein Befestigungselement, das einen elastisch wirkenden Bereich,
insbesondere aus einem Elastomer, umfasst. Beispielsweise kann die Querkrafthülse ganz
oder teilweise aus einem elastischen Material bestehen, das insbesondere
dämpfende Eigenschaften aufweist. Der elastisch wirkende
Bereich ist beispielsweise aus Kunststoff gefertigt.
-
Die
Querkrafthülse kann aus Metall oder aus Kunststoff hergestellt
sein, wobei vorzugsweise ein nicht gehärteter Stahl verwendet
wird. Grundsätzlich kann jedes Material verwendet werden,
das zum einen derart in den Ringspalt gepresst werden kann, dass
diese sich aufweitet, und zum anderen gewährleistet, dass
die Querkrafthülse den Ringspalt unter plastischer Verformung
zumindest teilweise ausfüllt und Querkräfte von
dem Anbauteil auf den Verankerungsgrund überträgt.
-
Zur
Montage der Querkrafthülse kann insbesondere ein Setzgerät
verwendet werden, mit dem die notwendige Setzenergie auf die Querkrafthülse übertragbar
und die Lage der Querkrafthülse kontrollierbar ist. Beispielsweise
ist das Setzgerät ein Einschlaggerät zum Einschlagen
der Querkrafthülse. Das Setzgerät kann eine Setzkontrolleinrichtung
aufweisen, mit der kontrollierbar ist, ob die Querkrafthülse
ordnungsgemäß gesetzt ist und sich in der gewünschten
Position im Bohrloch befindet. Beispielsweise ist die Setzkontrolleinrichtung
als Anschlag ausgeführt der, sobald die Querkrafthülse
die gewünschte Position im Bohrloch erreicht hat, am Verankerungsgrund
oder am Anbauteil ansteht.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
erste erfindungsgemäße Befestigungsanordnung mit
einem ersten erfindungsgemäßen Befestigungselement
in einem Zustand vor der Montage der Querkrafthülse in
einer Schnittdarstellung;
-
2 die
erste erfindungsgemäße Befestigungsanordnung in
einem montierten Zustand in einer Schnittdarstellung;
-
3 eine
zweite erfindungsgemäße Befestigungsanordnung
mit einem zweiten erfindungsgemäßen Befestigungselement
in einem montierten Zustand in einer Schnittdarstellung; und
-
4 die
zweite erfindungsgemäße Befestigungsanordnung
während der Montage der Querkrafthülse in einer
Schnittdarstellung.
-
In 1 ist
eine erste erfindungsgemäße Befestigungsanordnung 1 mit
einem ersten erfindungsgemäßen Befestigungselement 2 dargestellt. Das
Befestigungselement 2 umfasst einen stabförmigen
Anker 3 mit einem Verankerungsbereich 4 und einen
Schaftabschnitt 5 mit einem als Außengewinde ausgeführten
Lastangriffsmittel 6, sowie eine Querkrafthülse 7.
Der Anker 3, ein handelsüblicher Bolzenanker,
ist in ein Bohrloch 8 in einem Verankerungsgrund 9 aus
Beton eingebracht und mit Hilfe einer Spreizhülse 10 im
Bohrloch 8 verankert, wobei die Spreizhülse 10 durch
einen Spreizkonus 11 am einbringseitigen Ende des Ankers 3 gespreizt
und im Bereich des Bohrlochgrunds 12 gegen die Wand des Bohrlochs 8 gedrückt
wird. Mit dem Befestigungselement 2 wird ein Anbauteil 13,
hier in der Form einer Kopfplatte aus Stahl, an dem Verankerungsgrund 9 befestigt,
in dem eine Unterlegscheibe 14 mit einer Mutter 15 auf
das Gewinde des Lastangriffsmittels 6 aufgeschraubt und
gegen das Anbauteil 10 verspannt wird, wie dies in 2 dargestellt
ist.
-
Der
Anker 3 weist einen Außendurchmesser DA auf, der im Verankerungsbereich 4 gleich
und im Bereich des Schaftabschnitts 5 kleiner als der gebohrte
Durchmesser DB des Bohrlochs 8 ist.
Der Außendurchmesser DA des Ankers 3 entspricht
im Wesentlichen dem Außendurchmesser DV des
Verankerungsbereichs 4 und dem Außendurchmesser
DS des Schaftabschnitts 5. Der
Schaftabschnitt 5 und der Verankerungsbereich 4 bilden
einen zylindrischen Grundkörper, wobei der Außendurchmesser
DA des Ankers 3 im Wesentlichen
dem Nenndurchmesser des Ankers 3 entspricht. Das Bohrloch 8 ist
im Bereich des Bohrlochmundes 16 geweitet, der gebohrte Durchmesser
DB ist größer als der
Nenndurchmesser des Bohrlochs 8, der im Wesentlichen dem
Durchmesser DG des Bohrlochs 8 im
Bereich des Bohrlochgrundes 12 entspricht. Das Bohrloch 8 weist
eine konische, kegelstumpfförmige Geometrie auf, wodurch zwischen
dem Anker 3 und dem Verankerungsgrund 9 ein Ringspalt 17 besteht.
Der Verankerungsgrund 9 weist an seiner Oberfläche
im Bereich des Bohrlochmundes 16 Abplatzungen 18 auf,
die allerdings nicht zum Bohrlochmund 16 gehören
und daher die Größe des gebohrten Durchmessers
DB nicht mitbestimmen.
-
Die
Querkrafthülse 7 umschließt den Schaftabschnitt 5 des
Ankers 3 und ist durch den Schaftabschnitt 5 axial
und im Wesentlichen spielfrei geführt. Der Außendurchmesser
DQ der Querkrafthülse 7 ist größer
als der gebohrte Durchmesser DB des Bohrlochs 8, was
insbesondere für den Bereich des Bohrlochmundes 16 gilt.
Dabei ist der Durchmesser DQ der Querkrafthülse 7 an
ihrem vorderen Ende 19 im Vergleich zu ihrem hinteren Ende 20 reduziert,
wodurch an ihrem vorderen Ende 19 eine Schneide 21 gebildet
wird, die das Einführen der Querkrafthülse 7 in
den Ringspalt 17 erleichtert. Die Reduktion des Durchmessers
DQ der Querkrafthülse 7 erfolgt
nicht sprunghaft, sondern über einen konischen Abschnitt 22,
dessen Länge LK ungefähr
30% der Länge LQ der Querkrafthülse 7 entspricht.
Die Länge LQ der Querkrafthülse 7 entspricht
wiederum ungefähr dem 2,3-fachen des Durchmessers DS des Schaftabschnitts 5 des Ankers 3 und
ist somit wesentlich kürzer als die Länge LS des Schaftabschnitts 5. Die Größe
des halben Konuswinkels α/2 des konischen Abschnitts 22 liegt
bei 17°.
-
Die
Querkrafthülse 7 kann durch Einschlagen montiert
werden oder aber, in dem sie durch das Aufdrehen der Mutter 15 auf
das Gewinde des Lastangriffsmittels 6 in den Ringspalt 17 zwischen
Anker 3 und Verankerungsgrund 9 gepresst wird.
-
In 2 ist
zu erkennen, dass die Querkrafthülse 7 im montierten
Zustand den Ringspalt 17 zwischen dem Anker 3 und
dem Verankerungsgrund 9 im Bereich des Bohrlochmundes 16 teilweise
ausfüllt. Bei der Montage der Querkrafthülse 7 wurde
das Bohrloch 8 im Bereich des Bohrlochmundes 16 aufgeweitet,
so dass die Querkrafthülse 7 trotz ihres im Vergleich
zu dem gebohrten Durchmesser DB größeren
Außendurchmesser DQ in das Bohrloch 8 eingeführt
werden konnte. Zudem wurde die aus nicht gehärtetem Stahl
bestehende Querkrafthülse 7 bei der Montage plastisch
verformt, wodurch Unebenheiten der Wand des Bohrlochs 8 im
Bereich des Bohrlochmundes 16 ausgeglichen und Hohlräume
ausgefüllt wurden, so dass die Querkrafthülse 7 den
Ringspalt 17 im Bereich des Bohrlochmundes 16 im
Wesentlichen ausfüllt und flächig am Verankerungsgrund 9 und
am Anker 3 anliegt. Eine auf das Anbauteil 13 wirkende
Querkraft Q führt dazu, dass das Anbauteil 13 an
der Querkrafthülse 7 anliegt, obwohl der Außendurchmesser
DQ der Querkrafthülse 7 kleiner
ist als der Innendurchmesser der Durchgangsbohrung 23 im
Anbauteil 13. Die Querkraft Q wird von der Querkrafthülse 7 aufgenommen
und über ihren konischen Abschnitt 22 in den Verankerungsgrund 9 übertragen.
Durch die Querkrafthülse 7 ist der Querschnitt
des Befestigungselements 2, der zur Abtragung der Querkraft
Q wirksam ist, deutlich vergrößert, wodurch die
Spannungen im Anker 3 reduziert werden, und das Befestigungselement 2 eine
im Vergleich zum Anker 3 vergrößerte
Querkrafttragfähigkeit aufweist.
-
3 zeigt
eine alternative Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Befestigungsanordnung 1'. Um Wiederholungen zu vermeiden,
wird in Folgenden nur auf die wesentlichen Unterschiede zu der in
den 1 und 2 dargestellten Befestigungsanordnung 1 eingegangen.
Gleiche Bauteile sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
-
Die
in 3 dargestellte Befestigungsanordnung 1' weist
eine Querkrafthülse 7' auf, deren Außendurchmesser
DQ' dem Innendurchmesser der Durchgangsbohrung 23 des
Anbauteils 13 entspricht. Dagegen ist der Innendurchmesser
der Querkrafthülse 7' größer
als der Durchmesser DS des zylindrischen
Schaftabschnitts 5 des Ankers 3, wodurch zwischen
der Querkrafthülse 7' und dem Anker 3 ein Spiel
besteht, mit dem Lagetoleranzen zwischen Anker 3 und Anbauteil 13 ausgeglichen
werden können. Die Querkrafthülse 7' weist
eine Länge LQ' auf, die im nicht
montierten Zustand dem 1,5-fachen des Durchmessers DS des
Schaftabschnitts 5 des Ankers 3 entspricht, was
wesentlich kürzer ist, als die Länge LS des Schaftabschnitts 5. Die Querkrafthülse 7' weist ebenfalls
einen konischen Abschnitt 22' mit einer Schneide 21' auf,
wobei der halbe Konuswinkel α'/2 des konischen Abschnitts 22' ebenfalls
17° beträgt. Die Länge LQ'
des konischen Abschnitts 22' beträgt ungefähr
70% der Länge LQ' der Querkrafthülse 7' im nicht
montierten Zustand.
-
Wie
aus 3 ersichtlich, wurde das vordere Ende 19' der
Querkrafthülse 7' mit der Schneide 21' beider
Montage der Querkrafthülse 7' derart plastisch verformt,
dass sie nun den Ringspalt 17 zumindest teilweise ausfüllt
und am Schaftabschnitt 5 des Ankers 3 anliegt.
Das Bohrloch 8 wurde bei der Montage der Querkrafthülse 7' im
Bereich des Bohrlochmundes 16 ebenfalls geweitet, so dass
die Querkrafthülse 7' trotz ihres, gegenüber
dem gebohrten Durchmesser DB im Bereich
des Bohrlochmundes 16 des Bohrlochs 8 größeren
Durchmessers DQ', in den Ringspalt 17 eingepresst
werden konnte. Bei dieser Anordnung wird eine Querkraft Q' direkt über
die Querkrafthülse 7' in den Verankerungsgrund 9 eingetragen,
ohne dass eine Verschiebung des Anbauteils 13 erfolgt.
-
Das
Befestigungselement 2' in 3 weist eine
sich an die Querkrafthülse 7' anschließende elastische
Zwischenlage 24 auf, die zwischen dem Anker 3 und
dem Anbauteil 13 beziehungsweise der Unterlegscheibe 14 angeordnet
ist. Die elastische Zwischenlage 24 ist aus einem elastischen
Kunststoff, beispielsweise einem Elastomer, hergestellt und dämpft
Schwingungen und Stöße, die axial und quer zur
Achsrichtung des Ankers 3 wirken.
-
In 4 ist
die Montage der Querkrafthülse 7' dargestellt.
Die Querkrafthülse 7' wird mit Hilfe eines Einschlaggerätes 25 montiert.
Die Querkrafthülse 7' wird auf den Schaftabschnitt 5 des
Ankers 3 aufgesetzt, der die Querkrafthülse 7' axial
führt. Das Einschlaggerät 25 ist über
eine Kontaktfläche 26 mit dem hinteren Ende 20' der
Querkrafthülse 7' derart in Kontakt, dass eine
auf die Schlagfläche 27 des Einschlaggeräts 25 aufgebrachte
Kraft F auf die Querkrafthülse 7' übertragen
wird, so dass die Querkrafthülse 7' in den Ringspalt 17 eingepresst
wird. Das Einschlaggerät 25 weist einen Haltebereich 28 auf, mit
einem gegenüber der Kontaktfläche 26 vergrößerten
Durchmesser, wodurch am vorderen Ende 29 des Haltebereichs 28 ein
Anschlag 30 ausgebildet ist, der als Setzkontrolleeinrichtung 31 wirkt.
Sitzt der Anschlag 30 auf der Oberfläche des Anbauteils 13 auf, so
ist der Setzvorgang beendet, und der Monteur weiß, dass
die Querkrafthülse 7' ordnungsgemäß gesetzt
ist und sich in der gewünschten Position im Ringspalt 17 im
Bereich des Bohrlochmundes 16 befindet. Nun kann die elastische
Zwischenlage 24, die Unterlegscheibe 14 und die
Mutter 15 montiert werden.
-
Die
in den 1–4 dargestellten
Befestigungsanordnungen 1, 1' sind einfach herstellbar, unabhängig
von der tatsächlich vorhandenen Geometrie des Bohrlochs 8 montierbar,
und sie gewährleisten eine verbesserte Querkrafttragfähigkeit
der Befestigungsanordnung 1, 1'.
-
- 1,
1'
- Befestigungsanordnung
- 2,
2'
- Befestigungselement
- 3
- Anker
- 4
- Verankerungsbereich
- 5
- Schaftabschnitt
- 6
- Lastangriffsmittel
- 7,
7'
- Querkrafthülse
- 8
- Bohrloch
- 9
- Verankerungsgrund
- 10
- Spreizhülse
- 11
- Spreizkonus
- 12
- Bohrlochgrund
- 13
- Anbauteil
- 14
- Unterlegscheibe
- 15
- Mutter
- 16
- Bohrlochmund
- 17
- Ringspalt
- 18
- Abplatzung
- 19,
19'
- vorderes
Ende der Querkrafthülse 7, 7'
- 20,
20'
- hinteres
Ende der Querkrafthülse 7, 7'
- 21,
21'
- Schneide
- 22,
22'
- konischer
Abschnitt der Querkrafthülse 7, 7'
- 23
- Durchgangsbohrung
- 24
- elastische
Zwischenlage
- 25
- Einschlaggerät
- 26
- Kontaktfläche
- 27
- Schlagfläche
- 28
- Haltebereich
- 29
- vorderes
Ende des Haltebereichs 28
- 30
- Anschlag
- 31
- Setzkontrolleeinrichtung
- DA
- Außendurchmesser
des Ankers 3
- DB
- gebohrter
Durchmesser des Bohrlochs 8
- DQ, DQ
- Außendurchmesser
der Querkrafthülse 7, 7'
- DV
- Durchmesser
des Verankerungsbereichs 4
- DS
- Durchmesser
des Schaftabschnitts 5
- DG
- Durchmesser
der Bohrung 8 am Bohrlochgrund 12
- LQ, LQ'
- Länge
der Querkrafthülse 7, 7'
- LS
- Länge
des Schaftabschnitts 5
- LK
- Länge
des konischen Abschnitts 22, 22'
- α/2, α'/2
- halber
Konuswinkel des konischen Abschnitts 22, 22'
- Q,
Q'
- Querkraft
- F
- auf
die Schlagfläche 27 aufgebrachte Kraft zum Einschlagen
der Querkrafthülse 7'
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-