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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Halbleiterbauelementes,
insbesondere einer Solarzelle, auf Basis einer Halbleiterdünnschicht-Dünnschicht,
wobei die Halbleiterdünnschicht ein Material mit einem
direkten Halbleiter wie z. B. Galliumarsenid (GaAs) aufweist. Insbesondere betrifft
die Erfindung ein Herstellungsverfahren für eine Dünnschichtsolarzelle,
bei dem eine dünne Halbleiter-Schicht von einem Halbleitersubstrat
abgelöst werden kann.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Spezielle,
beispielsweise für den Einsatz im Weltraum konzipierte,
hocheffiziente Solarzellen werden derzeit meist auf der Basis von
Verbindungshalbleitern wie zum Beispiel Galliumarsenid (GaAs) gefertigt.
Dabei wird in der Regel eine oder mehrere Verbindungshalbleiter-Dünnschichten
auf einem Substrat abgeschieden. Beispielsweise wegen der hohen
Lichtabsorption kann es hierbei bevorzugt sein, die Dünnschicht(en)
mit einem direkten Halbleitermaterial auszubilden. Beispielsweise
aufgrund einer guten Übereinstimmung hinsichtlich der Gitterkonstanten
kann hierbei als Substrat ein Wafer aus dem gleichen oder einem ähnlichen
Material wie dem der abzuscheidenden Verbindungshalbleiterdünnschicht,
z. B. ein Galliumarsenid-Wafer, verwendet werden.
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Zur
Reduzierung der Kosten einer Weltraummission sollten die hierbei
verwendeten Solarzellen möglichst leicht sein. Deshalb
wird bisher der Wafer, der als Trägersubstrat für
die Weltraum-Solarzelle dient und auf dem die einzelnen Schichten
einer Multi- oder Single-Junction-Solarzelle aufgebracht sind, nach
dem Ausbilden der eigentlichen Dünnschicht-Solarzelle weitestgehend
entfernt. Dies kann chemisch, beispielsweise durch Wegätzen
des Substrats, oder mechanisch, beispielsweise durch Wegschleifen
oder Wegpolieren des Substrats, erfolgen. Hierbei wird der ursprünglich
als Trägersubstrat dienende Wafer also geopfert.
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Einerseits
ist für das Entfernen des Wafers zusätzlicher
Arbeitsaufwand zum Ätzen bzw. Schleifen notwendig. Andererseits
bedeutet das nachträgliche Opfern des Wafers einen für
die spätere Funktion der Solarzelle nutzlosen Kostenaufwand.
Der Wafer wird lediglich während der Fertigung der Solarzelle benötigt.
Anschließend wird der beispielsweise ca. 300 μm
dicke Wafer jedoch aufwändig entfernt. Es entstehen somit
Kosten sowohl für den Wafer wie auch für das anschließende
Entfernen des Wafers.
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Im
Stand der Technik sind Verfahren bekannt, mit Hilfe derer dünne
Halbleiterschichten, die ein Halbleiterbauelement bilden können,
von einem Substrat abgelöst werden können, siehe
z. B.
US 4,846, 931 .
Z. B. kann vor dem Abscheiden der das Halbleiterbauelement bildenden
Halbleiterschichten eine leicht ätzbare Zwischenschicht
abgeschieden werden. Nachdem die das Halbleiterbauelement bildenden
Halbleiterschichten abgeschieden wurden, kann diese Zwischenschicht
in einem Ätzschritt aufgelöst werden und so das
Bauelement von dem Substrat getrennt werden. Durch Verwenden einer
Zwischenschicht aus Aluminiumarsenid (AlAs) konnten auf diese Weise
Heterojunction-Solarzellen von einem GaAs-Trägersubstrat
getrennt werden.
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Im
Stand der Technik sind ferner Verfahren zum Herstellen von Solarzellen
auf Basis von kristallinem Silizium bekannt, bei denen auf einem
Siliziumsubstrat zunächst eine poröse Siliziumschicht
erzeugt wird und anschließend über der porösen
Siliziumschicht eine weitere Schicht aus Silizium abgeschieden wird,
beispielsweise epitaktisch. Diese weitere Schicht kann anschließend
von dem Siliziumsubstrat abgetrennt werden, wobei die zuvor erzeugte
poröse Schicht als Sollbruchstelle dient.
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Die
abgetrennte weitere Schicht kann beispielsweise mit einer Dicke
von wenigen Mikrometern ausgebildet werden und anschließend
als Dünnschichtsubstrat für eine Solarzelle dienen,
wobei in den nachfolgenden Schritten wesentliche Komponenten der
Solarzelle, wie zum Beispiel deren Emitter und/oder deren Kontaktmetallisierung,
ausgebildet werden können.
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Ein
solches sogenanntes Schichttransferverfahren ist beispielsweise
in einem
Artikel von R. Brendel in Solar Energy, 77, 2004,
969–982 sowie in
DE 197 30 975 A1 bzw.
US 6 645 833 beschrieben. Es nutzt
die Tatsache, dass die auf die poröse Schicht aufgebrachte
Silizium-Dünnschicht vorzugsweise mit der gleichen Kristallstruktur
aufwachst, wie das darunter angrenzende Siliziumsubstrat. Wenn als
Siliziumsubstrat beispielsweise ein qualitativ hochwertiger einkristalliner
Wafer verwendet wird, können auf diese Weise qualitativ
hochwertige Silizium-Dünnschichten erzeugt werden, die
dann als Substrate für Solarzellen mit hohem Wirkungsgradpotential
verwendet werden können. Das Siliziumsubstrat wird dabei
abgesehen von geringfügigen Verlusten durch das Erzeugen
der porösen Schicht kaum verbraucht und kann mehrfach wiederverwendet
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
kann ein Bedarf an einem Verfahren zum Herstellen eines Halbleiterbauelementes,
insbesondere einer Solarzelle, bestehen, bei dem die oben genannten
Probleme zumindest teilweise überwunden werden. Insbesondere
kann ein Bedarf an einem Verfahren zum Herstellen eines Halbleiterbauelementes, insbesondere
einer Solarzelle, bestehen, bei dem sich eine dünne Schicht
aus einem direkten Halbleitermaterial von einem Substrat ablösen
lässt und anschließend als Substrat für
das Halbleiterbauelement auf Basis einer Halbleiterdünnschicht
dienen kann.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
eines Halbleiterbauelementes, insbesondere einer Solarzelle, auf
Basis einer Halbleiter-Dünnschicht vorgeschlagen. Das Verfahren
weist dabei die nachfolgenden Prozessschritte auf:
Bereitstellen
eines Halbleitersubstrates, wobei das Halbleitersubstrat ein Material
mit einem direkten Halbleiter aufweist; Ausbilden einer porösen
Schicht an einer Oberfläche des Halbleitersubstrates durch elektrochemisches Ätzen
des Halbleitersubstrates in einer Ätzlösung; Abscheiden
einer Halbleiterdünnschicht auf der porösen Schicht;
und Abtrennen der Halbleiterdünnschicht von dem Halbleitersubstrat, wobei
die poröse Schicht als Sollbruchstelle dient.
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Die
vorliegende Erfindung kann als auf der folgenden Erkenntnis beruhend
angesehen werden:
Das oben beschriebene Schichttransferverfahren wurde
bisher nur mit Siliziumwafern als Trägersubstrat erfolgreich
realisiert, wobei es sich bei Silizium um einen indirekten Halbleiter
handelt. Trägersubstrate auf Basis von direkten Halbleitern
wurden bisher aufgrund bestehender Vorurteile und angesichts existierender
Alternativen wie dem oben beschriebenen Verfahren mit nachträglich
wegzuätzenden Zwischenschichten als nicht erfolgversprechend
für die Verwendung bei Schichttransferverfahren gehalten. Solche
Vorurteile wurden von den Erfindern des nachfolgend beschriebenen
Herstellungsverfahrens überwunden.
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Mit
dem hier vorgestellten Herstellungsverfahren lassen sich unter anderem
einerseits in einfacher Weise Dünnschichtsolarzellen z.
B. für den Einsatz als Weltraumsolarzellen oder Konzentratorsolarzellen
herstellen, andererseits kann das bei der Herstellung verwendete
Halbleitersubstrat nach dem Ablösen der darauf abgeschiedenen
Dünnschicht in vorteilhafter Weise wiederverwenden, wodurch
eine erhebliche Materialeinsparung möglich wird.
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Mögliche
Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens werden im Anschluss detaillierter beschrieben.
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Das
im Rahmen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
bereitgestellte Halbleitersubstrat kann eine beliebige Struktur
und Geometrie aufweisen. Vorzugsweise wird als Halbleitersubstrat
ein Galliumarsenid-Wafer hoher Qualität, beispielsweise aus
einkristallinem Galliumarsenid, verwendet. Das Halbleitersubstrat
kann plane oder texturierte Oberflächen aufweisen. Insbesondere
bei der Herstellung von Solarzellen kann es vorteilhaft sein, wenn
die Substratoberfläche, die später die zur Sonneneinstrahlung
gerichtete Seite der Solarzelle bildet, eine Oberflächentexturierung
aufweist.
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Die
poröse Schicht kann an der Oberfläche des Halbleitersubstrates
durch elektrochemisches Ätzen erzeugt werden, indem die
Oberfläche des Halbleitersubstrates mit einer Ätzlösung
in Kontakt gebracht wird und gleichzeitig eine elektrische Spannung
zwischen der Substratoberfläche und der Ätzlösung
angelegt wird. Mit anderen Worten liegen die Oberfläche
des Halbleitersubstrates und die Ätzlösung auf
unterschiedlichen elektrischen Potentialen. Bei geeigneter Polung
der angelegten Spannung kann es zu einer elektrochemischen Reaktion
kommen, die zu einem Ätzen der Substratoberfläche
insbesondere lokal an Nukleationszentren führen kann.
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Die
anschließend auf der porösen Schicht des Halbleitersubstrates
abgeschiedene Halbleiterdünnschicht kann mittels verschiedener
Epitaxieverfahren erzeugt werden. Es kann lediglich eine homogene
Schicht oder alternativ eine Mehrzahl an übereinander gestapelten
Schichten abgeschieden werden. Der Begriff „Dünnschicht” kann
hierbei derart verstanden werden, dass die abgeschiedenen Schicht
aus einer oder mehreren Teilschichten besteht, wobei jede Teilschicht
alleine eine im Vergleich zu Halbleiterwafern geringe Dicke aufweist,
beispielsweise weniger als 50 μm, vorzugsweise weniger
als 10 μm. Beispielsweise kann die Schicht durch chemische
Gasphasenabscheidung (CVD – Chemical Vapour Deposition),
physikalische Gasphasenabscheidung (PVD – Physical Vapour
Deposition) und Flüssigphasenepitaxie (LPE – Liquid
Phase Epitaxy) abgeschieden werden. Die Halbleiterdünnschicht kann
direkt an der Oberfläche der porösen Schicht des
Halbleitersubstrates und in mechanischem Kontakt mit dieser abgeschieden
werden. Alternativ können zwischen der porösen
Schicht und der Halbleiterdünnschicht auch elektrisch leitende
Zwischenschichten z. B. aus TCO (transparent conductive oxide) oder
Pufferschichten ausgebildet sein. Die Halbleiterdünnschicht
kann aus einem beliebigen Halbleiter gebildet sein. Insbesondere
können Halbleitermaterialien bevorzugt sein, die eine ähnliche
Gitterkonstante wie das Material des Halbleitersubstrates aufweisen.
Direkte Halbleitermaterialien können für die Halbleiterdünnschicht
bevorzugt sein. Neben Galliumarsenid (GaAs) können dies
auch andere direkte Verbindungshalbleiter wie zum Beispiel Galliumindiumarsenid
(GaInAs), Galliumindiumphosphid (GaInP), etc. sein. Die Halbleiterdünnschicht
kann mit einer Dicke von wenigen 100 nm bis zu über 100 μm,
beispielsweise zwischen 500 nm und 100 μm, vorzugsweise
zwischen 10 μm und 30 μm, abgeschieden werden.
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Um
die Halbleiterdünnschicht von dem Halbleitersubstrat abzutrennen,
kann beispielsweise eine mechanische Kraft auf die Halbleiterdünnschicht ausgeübt
werden. Beispielsweise kann die Halbleiterdünnschicht an
ein Trägersubstrat, beispielsweise aus Glas, angehaftet/gebondet werden.
Zu diesem Zweck kann ein Verfahren, wie es beispielsweise bei der
Modulverkapselung eingesetzt wird, oder ein Sol-Gel-Verfahren verwendet
werden. Mit Hilfe des Trägersubstrates kann dann die Halbleiterdünnschicht
von dem Halbleitersubstrat abgehoben werden, wobei die zuvor erzeugte
poröse Schicht insbesondere in den Bereichen mit der höchsten
Porosität als Sollbruchstelle dienen kann, entlang der
sich der Abtrennvorgang vollzieht.
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Bereits
vor dem Abtrennen der Halbleiterdünnschicht oder alternativ
nach dem Abtrennen können an der Halbleiterdünnschicht
weitere Prozessschritte durchgeführt werden, um Komponenten, die
für die Funktion als Halbleiterbauelement, insbesondere
als Solarzelle, notwendig oder hilfreich sein können, auszubilden.
Beispielsweise können in der Halbleiterdünnschicht
dotierte Bereiche erzeugt werden, die einen Emitter oder ein BSF
(Back Surface Field) bilden. Die dotierten Bereiche können
beispielsweise durch Eindiffundieren von Dotanden erzeugt werden.
Alternativ können dotierte Bereiche durch epitaktisches
Aufbringen dotierter Halbleiterschichten erzeugt werden, so dass
sich Heterostrukturen ausbilden lassen, bei denen zum Beispiel der Emitter
durch eine Schicht aus einem ersten Halbleitermaterial und die Basis
durch eine Schicht aus einem zweiten, anderen Halbleitermaterial
gebildet sein kann. Ferner können elektrische Kontakte
beispielsweise in Form von Metallisierungen oder durch transparente
leitfähige Oxide (TCO – Transparent Conductive
Oxides) an den Oberflächen der Halbleiterdünnschicht
gebildet werden. Außerdem können Dielektrikumschichten
an der Oberfläche gebildet werden, die als Oberflächenpassivierung,
Antireflexschicht oder Rückseitenspiegel dienen können.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird während
des elektrochemischen Ätzens des Halbleitersubstrates eine
zwischen dem Halbleitersubstrat und einer externen Elektrode angelegte
Spannung mehrfach umgepolt, um zeitweise eine anodische Vorspannung
zum eigentlichen Ätzen und zeitweise eine kathodische Vorspannung zum
Passivieren der freiliegenden Halbleitersubstratoberfläche
anliegen zu haben. Die Spannung kann abrupt oder kontinuierlich
umgepolt werden, zum Beispiel von einer anodischen Vorspannung eines ersten
Spannungswertes auf eine kathodische Vorspannung eines zweiten Spannungswertes
mit entgegengesetztem Vorzeichen zum ersten Spannungswert. Die Spannungswerte
können dabei abhängig von der Größe
des Substrates im Bereich von unter 1 V, beispielsweise 0,001 V,
bis hin zu vielen Volt, beispielsweise 1000 V, liegen. Der erste
und der zweite Spannungswert können sich betragsmäßig
unterscheiden, das heißt zum Beispiel kann der Betrag der negativen
anodischen Vorspannung größer sein als der Betrag
der positiven kathodischen Vorspannung. Die Zeitdauern zwischen
den Spannungsumpolungen können im Bereich weniger Sekunden
oder sogar weniger als einer Sekunde bis hin zu wenigen Minuten
liegen. Zum Beispiel kann eine Phase, in der eine gewisse Vorspannung
anliegt, kürzer als 10 Minuten sein. Ferner können
sich die Zeitdauern der Phasen anodischer Vorspannung von denjenigen
kathodischer Vorspannung unterscheiden.
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Es
wurde von den Erfindern der vorliegenden Erfindung erkannt, dass
die Verfahren zur Erzeugung einer porösen Schicht durch
elektrochemisches Ätzen, wie sie bei der Erzeugung einer
porösen Schicht in Silizium bekannt und bei der Realisierung
von Schichttransferprozessen erfolgreich sind, bei der Verwendung
von Halbleitersubstraten aus direkten Halbleitermaterialien eventuell
nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen.
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Beim
elektrochemischen Ätzen wird die Oberfläche eines
zu ätzenden Substrates mit einer Ätzlösung
in Kontakt gebracht. Zwischen einer mit dem Substrat in Kontakt
stehenden Elektrode und einer mit der Ätzlösung
in Kontakt stehenden, externen Elektrode wird dann eine elektrische
Spannung angelegt, die einen sogenannten Ätzstrom fließen
lässt. Aufgrund elektrochemischer Reaktionen kann es zu einem
Aufoxidieren der Substratoberfläche und zu einem anschließenden
Wegätzen der aufoxidierten Substratoberfläche
durch die benetzende Ätzlösung kommen. Da dieser
Vorgang generell nicht homogen abläuft, sondern sich auf
Nukleationskeime konzentriert, kommt es zu einem inhomogenen Ätzen
der Substratoberfläche, wodurch eine poröse Oberflächenschicht
entstehen kann.
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Bei
Siliziumsubstraten wurde beobachtet, dass durch entsprechendes Einstellen
der Spannung zwischen dem Siliziumsubstrat und der externen Elektrode
der entstehende Ätzstrom derart eingestellt werden kann,
dass eine gewünschte Porosität der erzeugten porösen
Schicht beeinflusst werden kann. Die Porosität ergibt sich
hier unter anderem durch die Anzahl bzw. Dichte sowie die Größe
der erzeugten Poren. Durch sukzessives Ändern der verwendeten Ätzspannung
bzw. des verwendeten Ätzstromes kann dabei eine sogenannte
poröse Doppelschichtstruktur erzeugt werden, bei der direkt
an der Oberfläche des zu ätzenden Substrates eine
geringere Porosität erzeugt wird als tiefer im Inneren
des Substrates. Der Bereich der tiefer liegenden, höheren
Porosität kann später beim Abtrennen der darüber
liegenden Schicht mit geringer Porosität als Sollbruchstelle
dienen.
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Die
Erzeugung einer solchen vorteilhaften Doppelschichtstruktur mit
entsprechend angeordneten Bereichen unterschiedlicherer Porosität
war bisher bei anderen Halbleitersubstraten häufig problembehaftet.
Als mögliche Erklärung hierfür haben
die Erfinder der vorliegenden Erfindung erkannt, dass beim elektrochemischen Ätzen
von Silizium der Ätzvorgang vornehmlich zu einer Vertiefung
der Poren führt, die Oberflächenbereiche neben
den Poren jedoch beim Ätzen anscheinend kaum angegriffen
werden. Durch entsprechendes Variieren des Ätzstromes kann
die Porengröße dort im Inneren des Substrates,
wo gerade geätzt wird, eingestellt werden.
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Dies
scheint bei anderen Halbleitersubstraten nicht ohne Weiteres möglich
zu sein. Es wurde von den Erfindern der vorliegenden Erfindung beobachtet,
dass beim elektrochemischen Ätzen anderer Halbleitersubstrate
sich zwar auch die Tiefe der Poren sukzessive vergrößert,
gleichzeitig anscheinend jedoch auch die angrenzenden Bereiche an
der Oberfläche des Halbleitersubstrates weggeätzt
werden. Die Ätzrate, mit der die Tiefe der Poren zunimmt, scheint
dabei bei manchen Halbleitermaterialien allenfalls geringfügig
höher zu sein als die Ätzrate an der Substratoberfläche.
Hierdurch lässt sich erklären, dass das Substrat,
wenn eine poröse Schicht ausreichender Dicke erzeugt werden
soll, gleichzeitig auch stark zurückgeätzt wird,
das heißt, dass seine Gesamtdicke abnimmt. Die vermutete
Tatsache, dass manche Halbleitermaterialien während des
elektrochemischen Ätzens nicht nur in der Tiefe der Poren geätzt
werden, sondern auch an der Oberfläche, führt somit
dazu, dass zum Ausbilden einer ausreichend dicken porösen
Schicht ein erheblicher Gesamtverlust an Halbleitersubstratmaterial
akzeptiert werden muss. Außerdem kann aufgrund der vermuteten
Tatsache, dass die Oberfläche beim Vertiefen der Poren stets
mitgeätzt wird, keine geeignete Doppelschichtstruktur mit
großen Poren in der Tiefe und kleinen Poren an der Oberfläche
erzeugt werden.
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Außerdem
wurde beobachtet, dass es unter bestimmten Ätzbedingungen
zu einem unkontrolierten, selbständigen Ablösen
eine Halbleitersubstratoberflächenschicht kommen kann,
die dann aufgrund ihrer mangelnden mechanischen Stabilität
nicht mehr als Substrat für die epitaktische Ausbildung
eine Dünnschichtsolarzelle dienen kann.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nun erkannt, dass das
beim elektrochemischen Ätzen der Poren gleichzeitig auftretende
Anätzen der Substratoberfläche zumindest zeitweilig
unterbunden bzw. gehemmt werden kann dadurch, dass während des
elektrochemischen Ätzens eine zwischen dem Halbleitersubstrat
und einer externen Elektrode angelegte Spannung wiederholt kurzzeitig
umgepolt wird. Es wurde beobachtet, dass durch ein solches zeitweises,
mehrfaches Umpolen der angelegten Spannung während des
elektrochemischen Ätzens eine vorteilhafte Ausgestaltung
der erzeugten porösen Schicht erreicht werden kann.
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Eine
von den Erfordern der vorliegenden Erfindung entwickelte mögliche
Erklärung dieses beobachteten Effekts lautet wie folgt:
Während einer Ätzphase, bei der eine sogenannte
anodische Vorspannung zwischen dem Halbleitersubstrat und der externen
Elektrode herrscht, so dass ein Ätzstrom fließt, wird
das Halbleitersubstratmaterial aufgrund von elektrochemischen Prozessen
angeätzt. Dies entspricht dem herkömmlichen elektrochemischen Ätzen.
Bei Umpolung der angelegten Spannung, das heißt unter kathodischer
Vorspannung, bei der die angelegte Spannung derart gewählt
ist, dass kein substantieller Ätzstrom fließt,
kommt es zu keinem wesentlichen Ätzen des Halbleitersubstratmaterials. Dementsprechend
wird ein Wachsen der Poren gestoppt. Gleichzeitig scheint es aber
auch zu einer Passivierung der Halbleitersubstrat-Oberfläche
mit Wasserstoffionen (H+) zu kommen. Diese
Passivierung der Halbleitersubstrat-Oberfläche scheint
in einem nachfolgenden Ätzschritt, bei dem wieder eine anodische
Vorspannung eingestellt wird, das Anätzen der Oberfläche
temporär zu hemmen. Eine mögliche Ursache hierfür
könnten Leckageströme sein. Indem die angelegte
Spannung mehrfach umgepolt wird, kann während der Phasen
der anodischen Vorspannung einerseits die Größe
und Tiefe der erzeugten Poren durch entsprechende Wahl der anodischen Vorspannung
beeinflusst werden, andererseits kann während der Phasen
der kathodischen Vorspannung eine Passivierung der Substratoberfläche
erreicht werden, die ein gleichzeitiges Anätzen der Substratoberfläche
während einer nachfolgenden Phase anodischer Vorspannung
hemmt. Auf diese Weise können poröse Schichten
geeigneter Porengröße und Geometrie erzeugt werden,
die für eine Anwendung in einem Schichttransferverfahren
zur Herstellung eines Halbleiterbauelementes geeignet sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Spannung,
die während des elektrochemischen Ätzens des Halbleitersubstrates
zwischen dem Halbleitersubstrat und der externen Elektrode angelegt
ist, periodisch umgepolt. Mit anderen Worten kann innerhalb einer
sich zyklisch wiederholenden Periodendauer die Spannung während
eines ersten Zeitraums als anodische Vorspannung angelegt sein und
dann während eines zweiten Zeitraums als kathodische Vorspannung,
wobei die jeweiligen Umpolungen sich periodisch wiederholen. Ein
solches sich periodisch wiederholendes Spannungsschema kann technologisch
einfach generiert werden. Die Spannung kann dabei abrupt oder auch kontinuierlich
von einer anodischen Vorspannung hin zu einer kathodischen Vorspannung umgepolt
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
während des elektrochemischen Ätzens eine erste
Zeitdauer, bei der eine anodische Vorspannung herrscht, das heißt,
während der die zwischen dem Halbleitersubstrat und der externen
Elektrode angelegte Spannung derart gewählt ist, dass ein Ätzstrom
fließt, länger gewählt sein als eine
nachfolgende zweite Zeitdauer, bei der eine kathodische Vorspannung
herrscht, das heißt, während der die angelegte
Spannung derart gewählt ist, dass im Wesentlichen kein Ätzstrom
fließt. Beobachtungen haben gezeigt, dass es genügt,
eine kathodische Vorspannung lediglich für kurze Zeit anzulegen, um
die gewünschte Passivierung der Halbleitersubstratoberfläche
zu erreichen. Damit kann die zur Passivierung notwendige kathodische
Vorspannung zeitlich kürzer angelegt werden als die zum
eigentlichen Ätzen benutzte anodische Vorspannung, so dass
die Gesamtätzdauer möglichst kurz gehalten werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
die Ätzlösung einen Anteil von mindestens 10 Vol-%
Flusssäure (HF) auf. Beobachtungen haben gezeigt, dass
sowohl die Ätzgeschwindigkeit als auch das gesamte Ätzergebnis stark
von der Konzentration der Ätzlösung abhängen können.
Dabei wurde beobachtet, dass mit sinkender Konzentration die Ätzgeschwindigkeit
nicht nur entsprechend abnehmen kann, sondern dass unterhalb einer
bestimmten Mindestkonzentration eventuell überhaupt kein
signifikantes Ätzen mehr beobachtet werden kann. Eine Lösung
aus Flusssäure (HF) in Wasser mit einer gewissen Mindestkonzentration
von wenigstens 10 Vol-% HF, vorzugsweise einer Konzentration von
mindestens 20 Vol-% und stärker bevorzugt einer Konzentration
von zwischen 30 und 50 Vol-%, wurde als geeignete Ätzlösung
erkannt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
das bereitgestellte Halbleitersubstrat einen spezifischen Widerstand
von weniger als 1 Ohm-cm (Ohm-Zentimeter) auf. Es wurde beobachtet,
dass das Ergebnis des elektrochemischen Ätzens stark von
der Ladungsträgerdichte in dem verwendeten Halbleitersubstrat
abhängt und sich mit zunehmender Ladungsträgerdichte,
das heißt mit abnehmendem spezifischem Widerstand des Substrates,
verbessert. Insbesondere wurde beobachtet, dass bei Halbleitersubstraten
mit einer zu geringen Ladungsträgerdichte, das heißt
einem zu hohen spezifischen Widerstand, kein zufriedenstellendes Ätzergebnis
erreicht werden konnte. Vorzugsweise sollte der spezifische Widerstand
des Halbleitersubstrates kleiner als 100 mOhm-cm, stärker
bevorzugt kleiner als 50 mOhm-cm und noch stärker bevorzugt
zwischen 10 und 35 mOhm-cm betragen. Ferner kann eine bestimmte
Kristallorientierung des Halbleitersubstrates zu einem vorteilhaften Ätzergebnis
führen. Halbleiter-Wafer, mit einer 100-Orientierung wurden
als vorteilhaft erkannt. Ferner kann eine Polierung der Oberfläche
vorteilhaft wirken.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
das bereitgestellte Halbleitersubstrat vom p-Halbleitertyp. Es wurde
beobachtet, dass sich bei p-Typ-Halbleitersubstraten bessere Ätzergebnisse
erzielen lassen als bei n-Typ-Halbleitersubstraten. Um auch auf
n-Typ-Halbleitersubstraten zufriedenstellende Ätzergebnisse
erreichen zu können, können zusätzliche
Maßnahmen vorteilhaft sein. Zum Beispiel können
durch Beleuchten mit Licht zusätzliche Ladungsträger
in dem Substrat erzeugt werden, wodurch der Ätzvorgang
unterstützt werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden
Einflussparameter während des elektrochemischen Ätzens
derart gewählt, dass die poröse Schicht als mikroporöse
oder mesoporöse Schicht ausgebildet wird. Unter einer mikroporösen
Schicht wird dabei nach IUPAC (International Union of Pure and Applied
Chemistry) eine Schicht mit einer durchschnittlichen Porengröße
von weniger als 10 nm verstanden. Bei einer mesoporösen
Schicht ist die Porengröße zwischen 10 und 50 nm.
Solche im Vergleich zu makroporösen Schichten kleinporigen
porösen Schichten können für den Einsatz
bei Schichttransferprozessen vorteilhaft sein. Einflussparameter,
die auf die Art und Geschwindigkeit des Ätzvorgangs und
die dabei entstehenden Poren Einfluss haben können, sind
unter anderem der durch die angelegte anodische Vorspannung bewirkte Ätzstrom,
die Temperatur, die Konzentration der Ätzlösung
sowie die Dotierungskonzentration des Halbleitersubstrates an der
zu ätzenden Oberfläche. Ein weiterer Einflussparameter
ist die Dauer der jeweiligen Phasen mit einer anodischen bzw. kathodischen
Vorspannung, das heißt, die Phasendauern zwischen den Umschaltvorgängen
der angelegten Ätzspannung.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden
Einflussparameter während des elektrochemischen Ätzens
derart gewählt, dass außerhalb einer ersten hochporösen Schicht
eine zweite niederporöse Schicht ausgebildet wird. Der
Begriff „außerhalb” kann dabei als „näher
zur Oberfläche des Halbleitersubstrates gelegen” interpretiert
werden. Mit anderen Worten sollen die Einflussparameter derart gewählt
werden, dass sich durch das elektrochemische Ätzen eine
Doppelschicht ergibt, bei der direkt an der Oberfläche
des Halbleitersubstrates eine kleinere Porengröße
bzw. Porendichte erzeugt wird als tiefer im Inneren des Halbleitersubstrates.
Beispielsweise kann die poröse Schicht direkt an der Oberfläche
des Substrates mikroporös sein, während sie darunter
mesoporös sein kann. Ein wichtiger und einfach zu beeinflussender Einflussparameter
ist hierbei die während des Ätzens angelegte Spannung
sowie die Dauern der einzelnen Ätz- bzw. Passivierungsphasen.
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Die
hochporöse Schicht kann beispielsweise eine Porosität
von zwischen 20% und 60%, vorzugsweise zwischen 30% und 50% aufweisen.
Versuche haben ergeben, dass die poröse Schicht bei einer
zu geringen Porosität schlecht als Sollbruchstelle beim anschließenden
Abtrennvorgang dienen kann. Bei einer zu hohen Porosität
können Probleme beim Ausbilden der Halbleiterdünnschicht
auf der porösen Schicht auftreten, da sich das epitaktisch
abgeschiedene Halbleitermaterial aufgrund eventuell zu großer Poren
oder Krater innerhalb der porösen Schicht nicht mehr zu
einer geschlossenen Halbleiterdünnschicht schließen
kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden
während des Ätzens in zeitlicher Reihenfolge verschiedene Ätzlösungen verwendet.
Die Ätzlösungen können sich dabei sowohl
hinsichtlich der in den Lösungen enthaltenen ätzenden
Substanzen als auch hinsichtlich der Konzentration dieser ätzenden
Substanzen unterscheiden. Beispielsweise können HF-Lösungen
verschiedener Konzentrationen verwendet werden. Es wurde beobachtet,
dass die Verwendung verschiedener Ätzlösungen
zu unterschiedlichen Ätzergebnissen, insbesondere auch
hinsichtlich der erzeugten Porosität, führen kann.
Daher kann es vorteilhaft sein, den Ätzvorgang zunächst
mit einer Ätzlösung zu beginnen, die an der Oberfläche
des Halbleitersubstrates zu einer niederporösen Schicht
führt, und den Ätzvorgang dann mit einer anderen Ätzlösung
fortzusetzen, die tiefer im Inneren des Halbleitersubstrates zu
einer stärkeren Ätzaktivität und damit
zu einer höheren Porosität führt. Auf
diese Weise kann eine gewünschte poröse Doppelschichtstruktur
erreicht werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
der zum elektrochemischen Ätzen verwendeten Ätzlösung
ein Benetzungsmittel beigefügt. Dieses Benetzungsmittel
kann bewirken, dass die eigentlichen ätzenden Substanzen
der Ätzlösung die Oberfläche des Halbleitersubstrates
während des Ätzvorgangs gleichmäßig
benetzen können. Außerdem können sich
Gasbläschen aufgrund des Benetzungsmittels einfach von
der Oberfläche des Halbleitersubstrates lösen.
Als Benetzungsmittel kann beispielsweise Ethanol (C2H6O) oder Essigsäure (C2H4O2) verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
die poröse Schicht einem Tempern unterzogen. Unter „Tempern” kann
dabei ein zusätzlicher Hochtemperaturschritt bei Temperaturen
von beispielsweise oberhalb von 400°C, vorzugsweise oberhalb
von 700°C, jedoch unterhalb der Schmelztemperatur des Materials
des Halbleitersubstrates verstanden werden. Es wurde beobachtet,
dass sich die poröse Oberfläche des Halbleitersubstrates
aufgrund von Umformungsprozessen schließen kann, so dass
das Halbleitersubstrat nach dem Tempern von außen her eine
geschlossene, glatte, vorzugsweise kristalline Oberfläche
aufweist und erst darunter sich eine poröse Schicht erstreckt. Eine
solche geschlossene Oberflächenschicht kann als vorteilhafte
Startschicht für ein anschließendes epitaktisches
Abscheiden einer Halbleiterdünnschicht dienen. Je nach
verwendeter Temperatur und Gasphase während des Temperns,
zum Beispiel Stickstoff, Stickstoff-Wasserstoff-Gemische oder Argon,
kann es neben der Umformung der porösen Halbleiter-Oberfläche
zur Entstehung von Oxiden der verwendeten Halbleitermaterialien
kommen. Das Tempern kann beispielsweise zusammen mit einem anderen
nachfolgenden Prozessierungsvorgang wie z. B. dem epitaktischen
Abscheiden einer weiteren Schicht durchgeführt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
die poröse Schicht in einer reduzierenden Gasatmosphäre
wie zum Beispiel einer 100%igen Wasserstoffatmosphäre getempert. Eine
solche reduzierende Gasatmosphäre kann zuvor bereits entstandene
Oxide der verwendeten Halbleitermaterialien auflösen und
zur Bildung einer geschlossenen Halbleiter-Oberfläche beitragen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
die poröse Schicht in einer Schutzgasatmosphäre,
beispielsweise in einer Atmosphäre aus Argon (Ar) getempert.
Das Tempern in einer Schutzgasatmosphäre erlaubt eine Umformung
der porösen Halbleitersubstratoberfläche ohne eine
störende Oxidbildung.
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Falls
zwischen der Bildung der porösen Halbleiterschicht und
dem Abscheiden der Halbleiterdünnschicht ein längerer
Zeitraum liegt, während dem sich Oxide an der porösen
Halbleiterschicht bilden können, kann es vorteilhaft sein,
unmittelbar vor dem Abscheiden der Halbleiterdünnschicht
einen weiteren Ätzschritt, beispielsweise in Flusssäure, durchzuführen.
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Die
Erfindung sowie einige ihrer Ausführungsformen wurden vorrangehend
am Beispiel der Herstellung von Dünnschichtsolarzellen
beschrieben. Es wird angemerkt, dass die Prinzipien der Erfindung
auch zur Herstellung anderer elektronischer, halbleiterbasierter
Bauelemente wie z. B. Leuchtdioden (LEDs), Laserdioden, etc angewendet
werden können.
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Es
wird angemerkt, dass die Ausführungsformen, Merkmale und
Vorteile der Erfindung teilweise in Bezug auf das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren für ein Halbleiterbauelement und
teilweise in Bezug auf das mit Hilfe eines solchen Verfahrens herstellbare
Halbleiterbauelement beschrieben wurden. Ein Fachmann wird jedoch
erkennen, dass, sofern dies nicht anders angegeben ist, die Ausführungsformen
und Merkmale der Erfindung auch jeweils analog auf das Halbleiterbauelement/das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren übertragen werden
können und umgekehrt. Insbesondere wird ein Fachmann erkennen,
dass Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen auch
in beliebiger Weise untereinander kombiniert werden können.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann
aus der nachfolgenden Beschreibung von beispielhaften Ausführungsformen,
die jedoch nicht als die Erfindung beschränkend auszulegen
sind, und unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen ersichtlich.
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1 zeigt
eine Halbleiterdünnschicht, die auf einem Halbleitersubstrat
abgeschieden wurde, gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens.
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2 zeigt
eine Anordnung, mit der das Herstellungsverfahren gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung durchgeführt werden
kann.
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3 zeigt
eine alternative Anordnung, mit der das Herstellungsverfahren gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung durchgeführt werden
kann.
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4a und 4b zeigen
Graphen zur Veranschaulichung des zeitlichen Verlaufs eines Ätzpotentials
bzw. eines Ätzstroms bei einem Verfahren gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Die
Zeichnungen sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu.
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in den Figuren gleiche oder ähnliche
Elemente.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Nachfolgend
wird anhand der in 1 dargestellten Halbleiterschichtstruktur
und der in den 2 und 3 dargestellten
Versuchsanordnung ein Grundprinzip sowie spezielle Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens beschrieben.
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Auf
einem als Halbleitersubstrat 1 dienenden einkristallinen
p-Typ-Galliumarsenidwafer mit einem spezifischen Widerstand von
zwischen 10 und 35 Milliohm-Zentimeter wird durch elektrochemisches Ätzen
eine poröse Schicht 3 erzeugt. Hierzu wird der Galliumarsenidwafer
mit einer ersten Elektrode 9 kontaktiert und die zu ätzende
Wafer-Oberfläche mit einer mindestens 30-Vol%igen HF-haltigen Ätzlösung 7 benetzt.
Eine zweite Elektrode 11 steht in elektrischem Kontakt
zu der Ätzlösung 7. Mit Hilfe einer externen
Spannungsquelle 13 wird eine elektrische Spannung zwischen
den beiden Elektroden 9, 11 angelegt, wobei die
Spannung in kurzen Zeitabständen umgepolt wird. Die angelegten
Spannungen sowie gegebenenfalls die verwendeten Ätzlösungen werden
dabei so gewählt, dass sich eine poröse Doppelschicht
bildet, bei der direkt an der Oberfläche des Halbleitersubstrat 1 nur
eine geringe Porosität ausgebildet ist, wohingegen tiefer
im Innern des Halbleitersubstrat 1, beispielsweise in einer
Tiefe von etwa 1 μm, eine höhere Porosität
erzeugt wird.
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Nachdem
während des Ätzvorgangs eine solche poröse
Doppelschichtstruktur erzeugt wurde, wird das Halbleitersubstrat 1 von
der Ätzlösung getrennt und mit de-ionisiertem
Wasser gereinigt und anschließend trocken geblasen.
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Anschließend
wird das Halbleitersubstrat 1 mit der darauf befindlichen
porösen Schicht 3 einem Hochtemperaturschritt
bei ca. 700°C für einige Minuten in einer 100%igen
Wasserstoffatmosphäre unterzogen. Dabei formt sich die
poröse Schicht 3 teilweise um und bildet vorzugsweise
an ihrer nach außen gerichteten Oberfläche eine
geschlossene Schicht, die als Startschicht für eine anschließend
abzuscheidende Halbleiterdünnschicht 5 dienen
kann. Die Halbleiterdünnschicht 5 kann nachfolgend
von dem Halbleitersubstrat abgetrennt werden und zu einem gewünschten
Halbleiterbauelement wie z. B. einer Dünnschichtsolarzelle
weiterprozessiert werden.
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Bei
der in 2 gezeigten Vorrichtung lagert ein Halbleitersubstrat 1 horizontal
auf einer Elektrode 9. In einem nach oben und unten offenen
Gefäß 15 ist eine 30%ige HF-Ätzlösung 7 eingefüllt.
Durch einen abdichtenden O-Ring 17, der zwischen dem Boden
des Gefäßes 15 und dem Halbleitersubstrat 1 angeordnet
ist, wird ein Austreten der Ätzlösung 7 verhindert.
In einen Teflonblock 19 ist ein sich verzweigender Platindraht 21 eingelegt,
der als weitere Elektrode 11 dient. Durch Eintauchen des
Teflonblockes 19 kommt die weitere Elektrode 11 mit
der Ätzlösung 7 in Kontakt. Die beiden
Elektroden 9, 11 sind an eine Spannungsquelle 13 angeschlossen,
die dazu ausgelegt ist, die zwischen den beiden Elektroden 9, 11 anliegende
Spannung in gewissen Zeitabständen umzupolen.
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Bei
der in 3 gezeigten Vorrichtung befindet sich in einem
Gefäß 15' eine HF-haltige Ätzlösung 7.
Ein Halbleitersubstrat 1 lagert vertikal an einer ersten
Elektrode 9. Sowohl die erste Elektrode 9 wie
auch eine weitere Platinelektrode 11 werden in die Ätzlösung
eingetaucht. Beide Elektroden 9, 11 werden wiederum
an eine Spannungsquelle 13 angeschlossen. Ein Tunnel 21 dient
zur Homogenisierung des elektrischen Feldes.
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In
den 4a und 4b ist
der von der Spannungsquelle 13 gesteuerte Verlauf des Ätzstromes
bzw. der Ätzspannung in Abhängigkeit von der Zeit
dargestellt.
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Abschließend
wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe „umfassen”, „aufweisen” etc.
das Vorhandensein weiterer Elemente nicht ausschließen.
Der Begriff „ein” schließt auch das Vorhandensein
einer Mehrzahl von Gegenständen nicht aus. Die Bezugszeichen
in den Ansprüchen dienen lediglich der besseren Lesbarkeit
und sollen den Schutzbereich der Ansprüche in keiner Weise
einschränken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 4846931 [0005]
- - DE 19730975 A1 [0008]
- - US 6645833 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Artikel von
R. Brendel in Solar Energy, 77, 2004, 969–982 [0008]