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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Standortbestimmung einer Femtozelle
gemäß Anspruch 1
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In
Mobilfunknetzen der zweiten (GSM) und der dritten Generation (UMTS)
sowie von nachfolgen Generationen sind Funkzellen klassischerweise funktionale
Einheiten, welche durch einen Anbieter von Mobilfunkleistungen betrieben
werden.
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Neue
Betreiberkonzepte ändern dieses Paradigma. Durch die Einführung
von Kleinst-Funkzellen, den so genannten Femtozellen, ist es denkbar, dass
eine private Funkzelle durch den Kunden des Mobilfunkanbieters betrieben
wird. Die Femtozelle wird durch eine kleine Sende- und Empfangsanlage bereitgestellt,
welche Mobilfunkverbindungen in der Femtozelle ermöglicht.
Im Folgenden wird der Begriff Femtozelle mit einer Sende- und Empfangsanlage bzw.
einer Femtobasisstation (in Analogie zu einer Mobilfunkbasisstation)
gleichgesetzt.
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Eine
charakteristische Eigenschaft einer Femtozelle wird in erster Linie
durch die abgegebene Sendeleistung bestimmt, welche die Größe
der mit Mobilfunk versorgten Zelle maßgeblich beeinflusst. Einschränkungen
hinsichtlich der erlaubten Nutzer in der Zelle sind ebenfalls möglich.
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Eine
Femtozelle wird ergänzend in ein öffentliches
Mobilfunknetz eingebunden. Die Anbindung an das Netzwerk eines Mobilfunkanbieters
erfolgt insbesondere über einen Breitbandnetzanschluss
mit den entsprechenden Kontroll- und Steuerinstanzen des Mobilfunkbetreibers,
so dass der Nutzer von Mobilfunkdiensten die gleiche Netzqualität
im Bereich der Femtozellenversorgung erfährt, wie er sie
aus dem übergeordnetem „Makronetz” des
Anbieters gewohnt ist.
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Sowohl
aus regulatorischen Gründen als auch aus Netzökonomie-
und Sicherheitsgründen ist es zwingend notwendig, dass
der Mobilfunkbetreiber genaue Kenntnis über den Standort
der Femtozelle hat. Weiterhin ist es beispielsweise bei Notrufen
notwendig, den Aufenthaltsort des Anrufers einzugrenzen.
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Eine
Möglichkeit, den Standort einer Femtozelle zu bestimmen,
besteht in der Detektion umliegender Makrozellen des Mobilfunkbetreibers,
an deren Kennung eine ungefähre Positionsbestimmung angelehnt
werden könnte. Dieses Verfahren kann jedoch nur in Bereichen
angewandt werde, in denen eine Funkversorgung über das
Makronetz gegeben ist. Eine Versorgung von derzeit unversorgten
Bereichen ist somit nicht möglich.
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Eine
andere Möglichkeit besteht darin, über die Bestimmung
des physikalischen Breitbandanschlusses des Nutzers bzw. Betreibers
einer Femtozelle den Standort der Femtozelle zu bestimmen. Dies
kann jedoch einfach umgangen werden, indem der Nutzer die Datenströme
aus der Femtozelle zunächst zu seinem Heimnetz leitet und
von dort aus weiter ins Internet. Da der Verbindungsaufbau zu den Steuer-
und Kontrollinstanzen des Mobilfunkanbieters dann über
die IP Adresse des Breitbandanschlusses läuft, erhält
dieser eine falsche oder ungenaue Ortsinformation.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Standortbestimmung
einer Femtozelle zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Standortbestimmung einer Femtozelle
mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein
wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, dass zur Standortbestimmung
einer Femtozelle am Standort der Femtozelle empfangbare Rundfunksignale,
insbesondere frei empfangbare Rundfunksignale ausgewertet werden.
Rundfunksignale besitzen gegenüber Mobilfunksignalen den
Vorteil, dass sie in der Regel flächendeckend zur Verfügung
stehen und aufgrund Ihrer üblicherweise niedrigen Trägerfrequenzen
auch gut in Gebäuden empfangen werden können,
wie beispielsweise in Wohngebäuden, dem bevorzugten Einsatzgebiet
von Femtozellen, die von den Bewohnern betrieben werden. Unter einem
Rundfunksignal im Sinne der vorliegenden Erfindung wird hierbei
jedes Funksignal verstanden, dass nicht für den zellularen
Mobilfunk vorgesehen ist und nicht mit Mobilfunk in Zusammenhang steht,
wie zum Beispiel Steuer- oder Hilfssignale für den zellularen
Mobilfunk. Ein Rundfunksignal im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist insbesondere ein Funksignal, das kontinuierlich an einem Standort empfangen
werden kann, also beispielsweise ein Radio- oder Fernsehfunksignal.
Es ist aber prinzipiell jedes Funksignal eines ortsfesten Funksenders
geeignet, beispielsweise Funksignale der Luftfahrt, ziviler oder
militärischer Sicherheitsbehörden. Wesentlich ist
ferner, dass ein Rundfunksignal im Sinne der Erfindung in einem
niedrigeren Frequenzbereich als den zur Mobilfunkübertragung
vorgesehenen Frequenzbereichen übertragen wird, um zu gewährleisten,
dass eine Standortbestimmung der Femtozelle in Gebäuden
möglich ist. Die Standortbestimmung der Femtozelle wird
von Steuer- und Kontrollinstanzen eines Mobilfunknetzes vorgenommen,
indem diese Informationen zum von der Femtozelle empfangenen Rundfunksignal
auswerten.
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Eine
Ausführungsform der Erfindung betrifft nun ein Verfahren
zur Standortbestimmung einer Femtozelle mit den folgenden Schritten:
Empfangen
mindestens eines Rundfunksignals durch die Femtozelle, Auswerten
von Informationen zum mindestens einen empfangenen Rundfunksignal,
und
Bestimmen des Standorts der Femtozelle abhängig von
der Auswertung. Mit anderen Worten wird der Standort einer Femtozelle
anhand von Informationen über an ihrem Standort empfangbare
Rundfunksignale bestimmt, beispielsweise anhand der am Standort
der Femtozelle empfangbaren Radio- oder TV-Sender. Der Vorteil dieses
Verfahrens besteht vor allem darin, dass mit verhältnismäßig
geringem technischem Aufwand eine Standortbestimmung von Femtozellen
möglich ist. Es werden vor allem keine speziellen Funksignale
benötigt, die ausschließlich für die
Standortbestimmung von Femtozellen generiert werden müssen.
Stattdessen werden frei am Standort einer Femtozelle empfangbare
und nicht explizit für den Mobilfunk oder die Standortbestimmung von
Femtozellen vorgesehene Rundfunksignale ausgewertet.
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Das
Auswerten von Informationen kann das Übertragen der Informationen
von der Femtozelle an eine Steuer- und Kontrollinstanz eines Mobilfunknetzes
aufweisen und das Bestimmen des Standorts der Femtozelle kann durch
die Steuer- und Kontrollinstanz erfolgen.
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Ein
Rundfunksignal ist insbesondere ein Funksignal eines ortsfesten
Funksenders, insbesondere eines Radio-, Fernsehsenders, mit einer
im Vergleich zu Mobilfunksignalen hohen Reichweite und niedrigen
Trägerfrequenz. Besonders geeignet sind Funksignale der
erwähnten Radio- und Fernsehsender, da diese eine verhältnismäßig
gute Empfangbarkeit auch in geschlossenen Räumen gewährleisten, wo
bevorzugt Femtozellen betrieben werden sollen, um dort eine Mobilfunkabdeckung
zu gewährleisten. Aber auch Funksignale anderer ortsfester
Sender, beispielsweise der Luftfahrt oder ziviler und militärischer
Sicherheitsbehörden eignen sich für die Erfindung,
sofern deren Empfangbarkeit aufgrund von niedrigeren als den für
Mobilfunk verwendeten Trägerfrequenzen besser ist. Empfangbarkeit
bezieht sich insbesondere auf die Empfangsfeldstärke vor
allem in Gebäuden und geschlossenen Räumen und auf
die Empfangsreichweite.
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Die
Informationen zu einem empfangenen Rundfunksignal können
eine oder mehrere der folgenden Informationen aufweisen:
eine
Frequenz des empfangenen Rundfunksignals;
mit dem empfangenen
Rundfunksignal übertragene Informationen, insbesondere
eine Radio Data System(RDS)-Kennung;
die Empfangsfeldstärke
des empfangenen Hundfunksignals;
eine Senderkennung des empfangenen
Rundfunksignals.
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Beispielsweise
kann eine Femtozelle als Informationen die Frequenzen übertragen,
auf denen sie an ihrem Standort Funksignale mit einer ausreichenden
Empfangsfeldstärke empfängt, also im Prinzip eine
Frequenzliste der am Standort empfangenen Funksender. Durch Übertragung
von Senderkennungen kann die Verarbeitung der Informationen durch die
Steuer- und Kontrollinstanz vereinfacht werden, da direkt die empfangbaren
Sender von der Femtozelle mitgeteilt werden können. Die
Empfangsfeldstärke kann für die Standortbestimmung
sehr hilfreich sein, da mit ihr auf die Entfernung zu Rundfunksensestationen
geschlossen werden kann. RDS-Kennungen sind insbesondere bei empfangenen
Radiosendern hilfreich, da sie unmittelbar von der Steuer- und Kontrollinstanz
ausgewertet werden können.
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Das
Auswerten der Informationen kann ein Vergleichen der Informationen
mit an einem geplanten Standort der Femtozelle empfangbaren Rundfunksignalen
und abhängig vom Vergleichen eine Aktivierung einer Mobilfunkversorgung
innerhalb des von der Femtozelle abgedeckten Bereichs aufweisen.
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Um
eine möglichst aktuelle Standortbestimmung zu gewährleisten,
kann das Verfahren nach der Erfindung zyklisch wiederholt werden.
Damit kann sichergestellt werden, dass eine Standortveränderung der
Femtozelle der Steuer- und Kontrollinstanz mitgeteilt wird, die
dann ggf. eine Sperrung des Mobilfunkbetriebs der Femtozelle veranlassen
kann, beispielsweise durch Senden eines Deaktivierungssignals.
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An
einem vorgegebenen Standort kann eine Referenz-Femtozelle eine Liste
mit empfangbaren Rundfunksignalen am vorgegebenen Standort erstellen,
die für das Auswerten von Informationen und das Bestimmen
des Standorts der Femtozelle verwendet werden. Dadurch können
beispielsweise Änderungen empfangbarer Rundfunksignale
am vorgegebenen Standort durch die Referenz-Femtozelle schnell erfasst
und bei der Standortbestimmung einer Femtozelle berücksichtigt
werden. Dadurch kann beispielsweise vermieden werden, dass eine
Femtozelle nicht aktiviert werden kann, da beispielsweise die Steuer-
und Kontrollinstanz keine aktuelle Vergleichsliste für
empfangbare Rundfunksignale am geplanten Standort der Femtozelle
besitzt.
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Die
Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform eine
Femtozelle, die zum Einsatz mit einem Verfahren nach der Erfindung
und wie vorstehend beschrieben ausgebildet ist und ferner ausgebildet
ist
- – zum Empfangen mindestens eines
Rundfunksignals, und
- – zum Auswerten von Informationen über das mindestens
eine empfangene Rundfunksignal. Das Auswerten kann insbesondere
die Erfassung der Frequenz eines empfangenen Rundfunksignals und
möglicherweise mit dem Rundfunksignal übermittelter
kodierter Daten die eine Senderkennung aufweisen. Im weiteren Sinne
kann die Auswertung auch eine Erzeugung einer Liste mit am Standort
der Femtozelle empfangbarer Rundfunksignale erfassen, welche die
Frequenzen aller am Standort empfangenen Rundfunksignale sowie deren
Empfangsfeldstärke und ggf. Senderkennungen umfasst.
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Die
Femtozelle kann ferner zum Bestimmen des Standorts der Femtozelle
abhängig von der Auswertung ausgebildet sein. Beispielsweise
können in der Femtozelle für einen vorgesehenen
Standort der Femtozelle alle an diesem Standort empfangbaren Rundfunksignale,
d. h. deren Empfangsfrequenz und ggf. ein Schwellwert für
eine Mindestempfangsfeldstärke sowie eine Senderkennung
gespeichert sein, und die Femtozelle kann nach Auswertung der Informationen über
empfangene Rundfunksignale durch Vergleichen mit den gespeicherten
Daten zu am vorgesehenen Standort empfangbaren Rundfunksignalen
feststellen, ob sie sich tatsächlich am oder zumindest
in der Nähe des vorgesehenen Standorts befindet.
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Alternativ
oder zusätzlich kann die Femtozelle zum Übertragen
der ausgewerteten Informationen über das mindestens eine
empfangene Rundfunksignal an eine Steuer- und Kontrollinstanz eines
Mobilfunknetzes ausgebildet sein, die abhängig von den Informationen
den Standort der Femtozelle bestimmt.
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Eine
weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Steuer-
und Kontrollinstanz eines Mobilfunknetzes, die zum Einsatz mit einem
Verfahren nach der Erfindung und wie oben beschrieben ausgebildet
ist und ferner ausgebildet ist
- – zum
Empfangen von Informationen über mindestens ein von einer
Femtozelle empfangenes Rundfunksignal,
- – zum Vergleichen der empfangenen Informationen mit
an einem geplanten Standort der Femtozelle empfangbaren Rundfunksignalen,
und
- – zum Übertragen eines Freigabesignals an
die Femtozelle zum Aktivierender Mobilfunkversorgung innerhalb des
von der Femtozelle abgedeckten Bereichs abhängig vom Vergleich.
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit dem
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
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In
der Beschreibung, in den Ansprüchen, in der Zusammenfassung
und in der Zeichnung werden die in der hinten angeführten
Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen
verwendet.
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Die
Zeichnung zeigt in der einzigen Fig. mehrere Femtozellen, die unterschiedliche
Rundfunksignale empfangen und mit einer Steuer- und Kontrollinstanz
eines Mobilfunknetzes zur Aktivierung kommunizieren können,
gemäß der Erfindung eingerichtet sind.
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In
der Fig. sind drei Femtozelle 101–103 gezeigt,
die beispielsweise jeweils in einem Privathaus angeordnet und über
einen Breitbandanschluss an das Kommunikationsnetz 18 eines
Telekommunikationsnetzbetreibers angeschlossen sind. Über
das Kommunikationsnetz 18 kann jede die Femtozelle 101–103 mit
einer Steuer- und Kontrollinstanz 14 eines Mobilfunknetzes
Daten austauschen, insbesondere Informationen über das
Kommunikationsnetz 18 an die Instanz 14 versenden
und von dieser Daten wie Aktivierungssignale empfangen kann. Das
Mobilfunknetz stellt bekanntermaßen mittels Mobilfunkstationen
eine Mobilfunkversorgung für Kunden eines Mobilfunkanbieters
zur Verfügung. Hierzu weist jede Mobilfunkstation eine
zellenförmige Funkabdeckung auf, innerhalb der ein Mobilfunkempfang,
d. h. eine Mobilfunkkommunikation zwischen beispielsweise einem
Mobiltelefon und der Mobilfunkstation gewährleistet ist.
Die Ausdehnung der Funkabdeckung hängt von verschiedenen
Parametern wie der maximalen Sendeleistung eines Mobiltelefons und
der Mobilfunkstation sowie des für die Mobilfunkkommunikation
genutzten Frequenzbereiches ab. Da insbesondere bei den herkömmlichen
Mobilfunkstandards wie GSM und UMTS die genutzten Frequenzbereiche
in oberen Bereichen des zur Mobilfunkkommunikation vorgesehenen
Funkspektrums liegen, ist die Reichweite begrenzt. Außerdem
tritt eine größere Dämpfung insbesondere
durch Stahlbeton und sonstige Funk dämpfende Hindernisse
auf, je höher die genutzten Frequenzbereiche sind. Der
für UMTS genutzte und oberhalb des für GSM liegende
Frequenzbereich unterliegt daher einer stärkeren Dämpfung als
GSM-Mobilfunksignale. UMTS-Mobilfunk ist daher in Gebäuden
tendenziell schwächer zu empfangen als GSM-Mobilfunk. Um
diesen Nachteil auszugleichen, können insbesondere in Gebäuden
Femtozellen eingesetzt werden, die eine Mobilfunkversorgung in einem
im Vergleich zur Funkabdeckung einer Mobilfunkstation kleinen und
beschränkten Bereich gewährleisten können.
Die Inbetriebnahme der Mobilfunkversorgung durch eine Femtozelle
soll allerdings aus den eingangs erwähnten Gründen
nur bei genauer Kenntnis der Lokation der Femtozelle erlaubt sein
und wird daher über die Steuer- und Kontrollinstanz des
Betreibers des Mobilfunknetzes kontrolliert und gesteuert.
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Jede
der Femtozellen 101–103 weist (nicht dargestellte)
Empfangsmittel für Rundfunksignale 121–123 von
Rundfunksendern 161–163 auf. Wie in der
Fig. dargestellt ist, ist die Funkabdeckung durch die jeweiligen
Rundfunksender 161–163 etwa gleich groß.
Die Femtozelle 102 ist etwa gleich weit von jedem Rundfunksender 161–163 entfernt
und kann daher jedes der drei Rundfunksignale 121–123 empfangen.
Die Femtozelle 161 befindet sich im Empfangsbereich der
Rundfunksender 161 und 162 und kann daher deren
Rundfunksignale 121 und 122 empfangen. Die Femtozelle 103 befindet
sich im Empfangsbereich der Rundfunksender 161 und 163 und
kann daher deren Rundfunksignale 121 und 123 empfangen.
Zusammengefasst sollten daher für die Femtozelle 102 an
ihrem in der Fig. gezeigten vorgesehenen Standort die Rundfunksignale 121, 122 und 123, für
die Femtozelle 101 an ihrem in der Fig. gezeigten vorgesehenen
Standort die Rundfunksignale 121 und 122 und für
die Femtozelle 103 an ihrem in der Fig. gezeigten vorgesehenen
Standort die Rundfunksignale 121 und 123 empfangbar
sein. Informationen zu den an den vorgesehenen Standorten empfangbaren
Rundfunksignalen können in den jeweiligen Femtozellen 101–103 und/oder
der Steuer- und Kontrollinstanz 14 gespeichert sein. Die
Rundfunksender 161–163 können
beispielsweise Radio- oder TV-Funksender sein, die eine wesentlich
größere Funkreichweite aufweisen als die Reichweite
von Mobilfunkbasisstationen bzw. Mobilstationen eines Mobilfunknetzes
aufgrund der Nutzung von niedrigeren Trägerfrequenzen für
die Signalübertragung.
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Jeder
Femtozelle 101–103 besitzt eine Empfangssteuerung,
welche die Empfangsmittel für die Rundfunksignale 121–123 derart
steuert, dass jede Femtozelle einen bestimmten vorgegebenen Frequenzbereich
nach an ihrem jeweiligen vorgesehenen Standort empfangbaren Rundfunksignalen sucht, ähnlich
wie ein automatischer Sendersuchlauf eines Radio- oder TV-Empfangsgerätes.
Dieser Sendersuchlauf kann zyklisch wiederholt werden. Die Empfangssteuerung
speichert zu jedem gefundenen Rundfunksignal die entsprechende Frequenz
und Empfangsfeldstärke sowie ggf. mit dem Signal kodiert übertragene
Daten, beispielsweise eine Senderkennung, die mittels des bereits
erwähnten RDS-Systems übertragen wird, digital
ab. Nach Abschluss des Suchlaufs übermittelt jede Femtozelle 101–103 über
das Kommunikationsnetz 18 selbsttätig an die Steuer-
und Kontrollinstanz 14 des Mobilfunknetzes die Informationen
zu allen empfangenen Rundfunksignalen.
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Die
Steuer- und Kontrollinstanz 16 kann anhand der Informationen
zu den von einer Femtozelle empfangenen Rundfunksignalen eine erste
Standortbestimmung vornehmen. Hierzu vergleicht sie die empfangenen
Rundfunksignale, insbesondere die Frequenzen mit den bereits oben
erwähnten für jede Femtozelle gespeicherten Informationen,
insbesondere mit einer für jede Femtozelle gespeicherten
Liste von Rundfunksignalen, die am vorgesehenen Standort der Femtozelle
empfangen und/oder nicht empfangen werden können. Für
die Femtozelle 102 kann beispielsweise in der Steuer- und
Kontrollinstanz 14 gespeichert sein, dass am vorgesehenen Standort
der Femtozelle die Rundfunksignale 121–123 in
einer ausreichenden Signalstärke 102 empfangen
werden sollten, während für die Femtozelle 101 die
Rundfunksignale 121 und 122 als empfangbare Funksignale
am vorgesehenen Standort gespeichert sind. Übermittelt
nun die Femtozelle 102 an die Steuer- und Kontrollinstanz 14 Informationen über
die empfangenen Rundfunksignale 121–123, kann
die Steuer- und Kontrollinstanz 14 diese Informationen
mit den zur Femtozelle 102 gespeicherten Informationen
vergleichen, und als Standort der Femtozelle 102 den vorgesehenen
Standort bestimmen. Da sich die Femtozelle 102 am ihren
vorgesehenen Standort befindet, kann die Steuer- und Kontrollinstanz 14 ein
Freigabe- oder Aktivierungssignal über das Kommunikationsnetz 18 an
die Femtozelle 102 übertragen. Bei Empfang des
Freigabesignals kann die Femtozelle 102 ihre Mobilfunkeinheit
aktivieren, um so den Mobilfunkbetrieb am vorgesehenen Standort
aufzunehmen. Wird die Femtozelle 102 dagegen am für
die Femtozelle 101 oder 103 vorgesehenen Standort
betrieben, werden von ihr nur die Rundfunksignale 121 und 122 bzw. 121 und 123 empfangen
und als jeweilige Informationen an die Steuer- und Kontrollinstanz 14 über
das Kommunikationsnetz 18 übertragen. In diesen
Fällen kann die Steuer- und Kontrollinstanz 14 den
Standort. der Femtozelle 102 als einen anderen als den
vorgesehenen Standort bestimmen und die Aktivierung der Mobilfunkeinheit
der Femtozelle 102 verhindern, indem es kein Freigabesignal
an die Femtozelle 102 sendet oder ein Deaktivierungssignal,
mit dem die evtl. bereits aktivierte Mobilfunkeinheit wieder deaktiviert
wird. Ebenso kann die Steuer- und Kontrollinstanz 14 für
die Femtozelle 101 oder 103, die am Standort der
Femtozelle 102 betrieben wird, feststellen, dass mehr Rundfunksignale,
nämlich die drei Signale 121–123 als
die am jeweils vorgesehenen Standort vorgesehenen empfangbaren Rundfunksignale 121 und 122 bzw. 121 und 123 empfangen
werden. In diesen Fällen kann der Standort der Femtozelle 101 bzw. 103 als
abweichend vom vorgesehenen Standort ermittelt und eine Freigabe
bzw. Aktivierung der Mobilfunkeinheit der jeweiligen Femtozelle 101 bzw. 103 verhindert
werden. Um zu gewährleisten, dass eine aktive Femtozelle,
d. h. eine Femtozelle mit aktivierter Mobilfunkeinheit an ihrem
vorgesehenen Ort verbleibt und nicht von dort fortbewegt werden
kann, kann das vorstehend beschriebene Verfahren zur Standortbestimmung
in beliebigen Zeitabständen wiederholt werden.
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Um
den Vergleich in der Steuer- und Kontrollinstanz 14 der
Informationen von einer Femtozelle mit den am vorgesehenen Standort
empfangbaren Rundfunksignalen zu verbessern, können auch
die RDS-Kennungen (Radio Data System gemäß DIN EN
62106) von Rundfunksendern zu ihrer Identifizierung verwendet
und in ähnlicher Weise Senderkennungen in den Signalen
von Fernsehsendern genutzt werden.
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In
einer Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
kann in der Nähe des geplanten Aufstellungsortes einer
Femtozelle an einer bekannten Lokation, z. B. einer Makrobasisstation, eine
Referenz-Femtozelle montiert werden. Die Referenz-Femtozelle kann
Sollwerte für den Vergleich an die Steuer- und Kontrollinstanz
des Mobilfunknetzes liefern. Dafür kann sie das gleiche
Verfahren wie die zu verortende Femtozelle benutzen. Eine Aktivierung
der Referenz-Femtozelle durch die Steuer- und Kontrollinstanz ist
dafür nicht erforderlich.
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Anstatt
in der Steuer- und Kontrollinstanz des Mobilfunkanbieters kann der
Vergleich auch in der Femtozelle selbst erfolgen, wenn die am geplanten
Aufstellungsort zu empfangenden Sender vor Auslieferung in der Femtozelle
konfiguriert werden. In diesem Fall ist keine separate Steuer- und
Kontrollinstanz beim Mobilfunkanbieter erforderlich.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren lässt sich erweitern
für den Fall, dass die Aktivierung der Femtozelle nicht
nur an einem einzigen geplanten Standort bzw. Aufstellungsort, sondern
in einem definierten geographischen Bereich zulässig sein
soll. Innerhalb dieses Bereiches soll es dann beispielsweise möglich
sein, dass abhängig vom Aufstellungsort unterschiedliche
Gruppen von Rundfunksendern bzw. -signalen empfangen werden können.
Daher wird in diesem Fall eine Liste mit allen möglichen
Gruppen von Funksendern, die empfangbar sein müssen, und/oder
Funksendern, die nicht empfangbar sein dürfen, angelegt,
so dass für jeden zulässigen Aufstellungsort innerhalb
des Bereichs eine entsprechende Gruppe enthalten ist. Eine Aktivierung
der Femtozelle kann dann und nur dann zulässig sein, wenn
beim Vergleich in dieser Liste eine Gruppe von Funksendern gefunden
wird, die den von der Femtozelle empfangenen Funksendern entspricht.
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Um
die Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu erhöhen, können beim Vergleich neben Identität
und Frequenz der Rundfunksender auch deren Empfangssignalpegel bzw.
Empfangsfeldstärke sowie die Verhältnisse zwischen
den Empfangssignalpegeln verschiedener Funksender berücksichtigt
werden.
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Mit
der Erfindung kann die Standortbestimmung einer Femtozelle und insbesondere
die Freigabe des Betriebs einer Femtozelle durch einen Mobilfunkanbieter
verbessert werden, insbesondere in Bereichen, die mit Mobilfunk
unterversorgt sind.
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- 101–103
- Femtozelle
- 121–123
- Rundfunksignal
- 14
- Steuer-
und Kontrollinstanz eines Mobilfunknetzes
- 161–163
- Rundfunksender
- 18
- Kommunikationsnetz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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