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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einkoppeleinheit für
einen Mikrowellenreaktor, die mindestens ein scheibenförmiges
Element aus einem Material aufweist, das für Mikrowellen
transparent ist, wobei das scheibenförmige Element im eingebauten
Zustand der Einkoppeleinheit den Innenraum eines Mikrowellenreaktors
vom Außenraum des Mikrowellenreaktors abtrennt. Ferner
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen Mikrowellenreaktor
für die Pyrolyse von kohlenstoffhaltigem Material mit einer
solchen Einkoppeleinheit sowie auf ein Verfahren zum Einkoppeln
von Mikrowellen in einen Reaktor zur Pyrolyse von kohlenstoffhaltigem Material
durch ein scheibenförmiges Element aus einem für
Mikrowellen transparentes Material.
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Vor
dem Hintergrund sinkender Ressourcen an fossilen Brennstoffen bekommt
die dezentrale Energieversorgung auf der Basis von Abfall oder Biomasse
aus nachwachsenden Rohstoffen immer mehr Bedeutung. Bei der Biomassen-
oder Abfallverbrennung wird Wärme erzeugt, die z. B. zum
Heizen von Gebäuden oder von Wasser verwendet werden kann. Bei
der Vergasung wird neben Wärme auch Brenngas erzeugt, das
in Motoren zur Stromerzeugung genutzt werden kann.
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Die
Vergasung läuft allgemein in mehreren Schritten ab: dem
Trocknen/Erhitzen zur Vorbereitung, der Pyrolyse und der Vergasung,
nämlich der Umsetzung der Pyrolyseprodukte durch Oxidation und
Reduktion. Das entstehende Gas enthält u. a. Wasserstoff,
Kohlenmonoxid und Methan, die als Brennstoff dienen können.
Die Zusammensetzung des entstehenden Gases hängt von dem
verwendeten Reaktionsgas und der Temperatur ab, bei der die Vergasung
abläuft. Zu höheren Temperaturen hin nimmt die
Konzentration an Wasserstoff und Kohlenmonoxid zu und nimmt die
Konzentration an Methan ab.
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Aus
der
WO 2007/093428
A1 ist bekannt, zum Vergasen von kohlenstoffhaltigem Material
zu Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthaltendem Gas das Trocknen und/oder
das Erhitzen und die Pyrolyse des kohlenstoffhaltigen Materials
mit Hilfe von Mikrowelleneinstrahlung und Wärmebestrahlung
durchzuführen und danach die Pyrolyseprodukte zu vergasen.
Dazu wird das kohlenstoffhaltige Material in einer Mikrowellenstation
mit Heizeinheit bestrahlt, und dann zur Vergasung mit Hilfe einer
Wasserdampf-Plasmaquelle in einen Reaktor weitergeleitet.
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Beim
Einkoppeln von Mikrowellen zu Pyrolysezwecken in die Mikrowellenstation
ist es aus Sicherheitsgründen notwendig, den Innenraum
der Mikrowellenstation von dessen Außenraum, wo u. a. Mikrowellengeneratoren
und Hohlleiter angeordnet sein können, zu trennen. Daher
wird das Einkoppeln der Mikrowellen durch ein scheibenförmiges
Element aus einem für Mikrowellen transparenten Material hindurch
vorgenommen. Es hat sich herausgestellt, dass sich während
der Pyrolyse auf dem scheibenförmigen Element Pyrolyseprodukte
ablagern, die das Einkoppeln der Mikrowellen beeinträchtigen
können.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung bzw.
ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei der auch während
des Pyrolysevorgangs Mikrowellen möglichst unbeeinträchtigt
in den Mikrowellenreaktor einzukoppeln.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Einkoppeleinheit für
einen Mikrowellenreaktor, die mindestens ein scheibenförmiges
Element aus einem Material aufweist, das für Mikrowellen
transparent ist, wobei das scheibenförmige Element im eingebauten Zustand
der Einkoppeleinheit den Innenraum eines Mikrowellenreaktors vom
Außenraum des Mikrowellenreaktors abtrennt, gekennzeichnet
durch eine Gaszufuhr, die derart angeordnet ist, dass sie auf der im
eingebauten Zustand dem Reaktorinnenraum zugewandten Seite des scheibenförmigen
Elements mündet.
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Die
Möglichkeit, an der Einkoppeleinheit reaktorseitig Gas
vor dem oder mehreren scheibenförmigen Elementen, durch
das oder die die einzukoppelnden Mikrowellen durchtreten, einzulassen,
erlaubt das Bilden einer Art Schutzpolster aus dem Gas vor dem oder
den scheibenförmigen Elementen, durch das ein Vordringen
von Pyrolyseprodukten bis zur reaktorseitigen Oberfläche
des oder der scheibenförmigen Element unterdrückt
wird. Auf diese Weise wird das Ablagern von Pyrolyseprodukten auf dem
mindestens einen scheibenförmigen Element und eine daraus
resultierende Beeinträchtigung der Einkoppelleistung der
Mikrowellen wirkungsvoll verringert. Ferner kann das Gaspolster
auch als thermische Isolierung des mindestens einen scheibenförmigen
Elements oder auch zur Kühlung der Einkoppeleinheit dienen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das scheibenförmige
Element in eine Halterung eingefügt, die als Gaszufuhr
mindestens einen Gaseinlass und mindestens einen Gasauslass aufweist,
der auf der im eingebauten Zustand dem Reaktorinnenraum zugewandten
Seite des scheibenförmigen Elements mündet. Dies
erlaubt nicht nur eine kompakte Bauweise der Einkoppeleinheit, sondern
erlaubt auch eine besonders effiziente Kühlung der Halterung
und damit der Einkoppeleinheit.
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Vorteilhafterweise
sind der Gaseinlass und der Gasauslass über einen in der
Halterung verlaufenden, gekrümmten Kanal verbunden, um
die kühlende Wirkung des Gases möglichst gut ausnutzen zu
können, indem möglichst viel Material der Halterung
mit dem Gas in Kontakt kommt.
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Besonders
bevorzugt weist der Kanal einen in sich geschlossenen Verlauf um
das scheibenförmige Element auf und zweigen mindestens
zwei Teilkanäle vom ihm als Gasauslass ab. Auf diese Weise kann
bei sehr kompakter Bauweise erreicht werden, dass gleichermaßen
eine gute Kühlung des Einkoppelelements, insbesondere im
Bereich des scheibenförmigen Elements, und über
die zwei oder mehr Teilkanäle ein besonders dichtes Gasschutzpolster
vor dem mindestens einen scheibenförmigen Element gewährleistet
werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Halterung
derart ausgebildet, dass sie zusammen mit dem scheibenförmigen
Element eine Vertiefung auf der im eingebauten Zustand dem Reaktorinnenraum
zugewandten Seite des scheibenförmigen Elements bildet.
Durch die Verringerung des Raumwinkels, über den Pyrolyseprodukte
bis zum mindestens einen scheibenförmigen Element vordringen
können, wird die Wahrscheinlichkeit einer störenden
Ablagerung dieser Pyrolyseprodukte auf der im eingebauten Zustand
dem Mikrowellenreaktor zugewandten Seite weiter verringert. Bei
Zufuhr von geeignetem Gas kann diese Vertiefung als kleiner Reaktor
wirken, in dem Pyrolyseprodukte aus dem Mikrowellenreaktor in unschädliche
Substanzen umgesetzt werden können, die sich nicht auf
dem oder den scheibenförmigen Element ablagern. Bei Vorhandensein
von mehr als einem scheibenförmigen Element können
wahlweise eine Vertiefung pro scheibenförmigem Element
oder auch mehrere scheibenförmige Elemente pro Vertiefung
vorgesehen sein.
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Besonders
bevorzugt mündet bei dieser Ausführungsform der
mindestens eine Gasauslass in der Vertiefung, um einen optimalen
Schutz des mindestens einen scheibenförmigen Elements durch
das in die Vertiefung eingelassene Gas zu gewährleisten. Vorteilhafterweise
werden die Druckverhältnisse der Gaszufuhr so eingestellt,
dass die Vertiefung im wesentlichen ganz mit dem Gas gefüllt
ist, um störende Ablagerungen auf dem scheibenförmigen
Element zu verhindern. Auch die Reaktorfunktion der Vertiefung kann
durch das Einlassen des Gases unmittelbar in die Vertiefung verbessert
werden.
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Vorzugsweise
ist die Halterung zweiteilig ausgeführt. Indem etwa die
Strukturen für die Gaszufuhr in die eine Hälfte
der Halterung eingebracht werden und sie durch die zweite Hälfte
der Halterung abgedeckt werden, können die Herstellungskosten
für die Einkoppeleinheit gering gehalten werden.
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Vorteilhafterweise
ist das mindestens eine scheibenförmige Element aus Quarzglas.
Quarzglas ist nicht nur transparent für Mikrowellen, insbesondere
im Wellenlängenbereich, der für die Pyrolyse von kohlenstoffhaltigen
Material besonders geeignet ist. Es ist auch sehr hitzebeständig
und weist einen geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf, so dass die Einkoppeleinheit sich im Bereich um das scheibenförmige
Element bei den bei einer Pyrolyse auftretenden Temperaturen gut
abdichten lässt.
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Ferner
wird diese Aufgabe durch einen Mikrowellenreaktor für die
Pyrolyse von kohlenstoffhaltigem Material mit einer zuvor beschriebenen
Einkoppeleinheit gelöst. Gerade bei der Pyrolyse von kohlenstoffhaltigem
Material bilden sich diverse Pyrolyseprodukte wie Teer oder Ruß,
die durch das mittels der Einkoppeleinheit vor dem scheibenförmigen
Element gebildete Gasschutzpolster wirksam von einer Ablagerung
auf dem scheibenförmigen Element abgehalten werden können.
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Diese
Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren zum Einkoppeln
von Mikrowellen in einen Reaktor zur Pyrolyse von kohlenstoffhaltigem
Material durch ein scheibenförmiges Element aus einem für Mikrowellen
transparentes Material gelöst, bei dem auf der dem Reaktor
zugewandten Seite des scheibenförmigen Elements Gas eingelassen
wird.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen wird als Gas Wasserdampf
eingelassen. Dies hat u. a. den Vorteil, dass über den
Wasserdampf ein Oxidationsmittel für die Dampfreformierung
zur Verfügung gestellt wird, mit dessen Hilfe der Anteil
an Wasserstoff bei einer sich an die Pyrolyse anschließenden
Vergasung erhöht werden kann. Die Pyrolyseprodukte und
zumindest ein Teil des Wasserdampfes können sich im Pyrolysereaktor
bereits gut vermischen, wodurch auch der Wirkungsgrad der sich an die
Pyrolyse ggf. anschließenden Vergasung erhöht wird.
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Die
vorliegende Erfindung soll unter Bezugnahme auf ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Dazu zeigen
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1 einen
Schnitt durch eine Ausführungsform der Einkoppeleinheit
im eingebauten Zustand;
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2 eine
perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Einkoppeleinheit
aus 1 von der im eingebauten Zustand einem Hohlleiter
zugewandten Seite;
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3 eine
perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Einkoppeleinheit
aus 1 von der im eingebauten Zustand dem Mikrowellenreaktor
zugewandten Seite;
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4 eine
Draufsicht des Oberteils der Ausführungsform der Einkoppeleinheit
aus 1; und
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5 eine
Draufsicht des Unterteils der Ausführungsform der Einkoppeleinheit
aus 1.
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Die 1 zeigt
im Schnitt eine Einkoppeleinheit 23, die auf einer Seite über
eine Befestigungsschraube 14 mit einem Hohlleiter 1 für
Mikrowellen 15 verbunden ist und auf ihrer anderen Seite über
einen Flansch 4 mit einem Mikrowellenreaktor 24 verbunden
ist. Die Einkoppeleinheit weist eine Quarzglasscheibe 12 auf,
die in einer Halterung eingefügt ist. Die Halterung ist
ihrerseits zweiteilig aufgebaut und weist ein Oberteil 2 und
ein Unterteil 3 auf.
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Der
Hohlleiter 1 ist mit einem nicht dargestellten Mikrowellengenerator
verbunden, in dem die Mikrowellen 15 generiert werden,
die in den Mikrowellenreaktor 24 eingekoppelt werden, um
dort mit deren Hilfe die Pyrolyse von kohlenstoffhaltigem Material
durchzuführen. Die Pyrolysewirkung kann durch Wärmestrahlung
einer am Mikrowellenreaktor 24 befindlichen Heizeinrichtung
verstärkt werden.
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Aus
Sicherheitsgründen herrscht im Reaktorinnenraum 16 ein
leichter Unterdruck gegenüber der umgebenden Atmosphäre
außerhalb des Reaktors 24 und innerhalb des Hohlleiters 1.
Aus rein technologischer Sicht könnte die Mikrowellenpyrolyse
im Reaktor 24 auch bei Atmosphären- oder leichtem Überdruck
durchgeführt werden. Um den Druck und übrige Parameter
wie etwa Temperatur im Reaktorinnenraum 16 einstellen zu
können und eine Verschmutzung des Hohlleiters 1 wie
auch einen Eintrag von unerwünschten Substanzen in den
Reaktorinnenraum 16 zu verhindern, sind der Hohlleiterinnenraum 17 und
der Reaktorinnenraum durch eine Quarzglasscheibe 12 voneinander
getrennt.
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Quarzglas
hat den Vorteil, für Mikrowellen, wie sie für
die Pyrolyse benötigt werden, transparent zu sein und außerdem
den hohen Temperaturen im Reaktorinnenraum 16 während
der Pyrolyse standzuhalten. Um eine hinreichende Abdichtung auch
bei Temperaturen von ca. 200–250°C zu erreichen,
werden O-Ringe 5, 6 verwendet, die zwischen Quarzglasscheibe 12 und
Oberteil 2 bzw. zwischen Unterteil 3 und Reaktorflansch 4 angeordnet
sind.
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Im
Oberteil 2 ist ein Gaseinlass 8 vorgesehen, durch
den im hier dargestellten Beispiel 8 Wasserdampf eingeführt
wird. Über einen Verbindungskanal 9 wird der Wasserdampf
einem Ringkanal 13 zugeführt, der um die Quarzglasscheibe 12 herum verläuft
und von dem Dampfkanäle 10 abzweigen, die im Bereich 19 vor
der dem Reaktorinnenraum 16 zugewandten Seite der Quarzglasscheibe 12 münden.
Dabei bilden die Quarzglasscheibe 12 zusammen mit dem Oberteil 2 und
dem Unterteil 3 eine Vertiefung 19, in die der
Wasserdampf 11 austritt.
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Der
Wasserdampf oder unter Umständen ein anderes eingelassenes
Gas übernimmt eine Vielzahl von vorteilhaften Funktionen.
Zum einen dient er zur Kühlung der Einkoppeleinheit 23 und
damit auch des Hohlleiters 1 und des Flansches 4.
Zum anderen dient er der thermischen Isolierung des Quarzglasfensters 12 gegenüber
den im Reaktorinnenraum 16 während der Pyrolyse
herrschenden Temperaturen.
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Besondere
Vorteile der Verwendung von Wasserdampf bestehen darin, dass die
Mikrowellen in den Wasserdampf einkoppeln, was zu einer gleichmäßigen
Erwärmung des Reaktorinnenraums beiträgt. Dabei
koppeln die Mikrowellen nicht nur beim Eintritt in den Reaktorinnenraum
in den Wasserdampf ein. Insbesondere bei nicht sehr gefülltem
Reaktorinnenraum oder bei ungünstiger Position von metallischen
Komponenten innerhalb des Reaktorinnenraums, kann es vorkommen,
dass Mikrowellen in Richtung Hohlleiter reflektiert werden. Bevor
sie in den Hohlleiter eintreten und eventuell den Mikrowellengenerator
schädigen, werden sie – je nach Intensität
und je nach Wasserdampfkonzentration – im Wasserdampf zum
großen Teil oder sogar ganz absorbiert, so dass eine Schädigung
der Komponenten zur Mikrowellengeneration vermieden werden kann. Außerdem
dient der Wasserdampf als Oxidationsmittel für eine Dampfreformierung
der Pyrolyseprodukte bzw. bereits entstandener Vergasungsprodukte.
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Eine
wichtige Funktion des Wasserdampfes oder unter Umständen
eines anderen eingelassenen Gases besteht darin, die Quarzglasscheibe 12 gegen Verschmutzung
durch Substanzen im Reaktorinnenraum 16 zu schützen.
Eine Verschmutzung, z. B. durch Ablagerungen von Pyrolyseprodukten,
die bei der Pyrolyse von kohlenstoffhaltigem Material entstehen
können, würde die Einkoppelung der Mikrowellen 15 behindern
und so zu Leistungsverlusten und Störungen der Pyrolyseanlage
und einer ggf. daran angeschlossenen Vergasungsanlage führen.
Bei zu starker Verschmutzung der Quarzglasscheibe 12 durch
Ablagerungen könnte es sogar so weit kommen, dass die Ablagerungen
so viel Mikrowellenleistung absorbieren, dass lokal Temperaturen
erreicht werden, die zu einem Bersten der Quarzglasscheibe 12 führen
können.
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Durch
das Einleiten von Wasserdampf 11 oder eines anderen Gases
in den Bereich vor der dem Reaktor zugewandten Seite der Quarzglasscheibe 12 bildet
sich vor der Quarzglasscheibe 12 eine Art Schutzpolster
aus Wasserdampf bzw. anderem Gas, das verhindert, dass die Pyrolyseprodukte oder
andere schädliche Substanzen bis zur Oberfläche
der Quarzglasscheibe 12 vordringen und sich dort ablagern.
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Ein
besonderer Vorteil der Verwendung von Wasserdampf liegt darin, dass
durch das Einkoppeln der Mikrowellen in den Wasserdampf dieser sich
erhitzt und sich in Richtung Reaktorinnenraum 16 ausdehnt.
Dies führt zusätzlich dazu, dass aufsteigende Pyrolyseprodukte
oder anderer Schmutz durch die Volumenvergrößerung
des Wasserdampfes entstehende Strömung zurück
in den Reaktor 24 transportiert wird und sich nicht auf
der Quarzglasscheibe 12 ablagern kann.
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Das
Vorsehen einer Vertiefung 19, in die der Wasserdampf 11 über
die Dampfkanäle 10 eingelassen wird, führt
zu einer Verringerung des Raumwinkels, über den Pyrolyseprodukte
oder andere schädliche Substanzen bis zur Quarzglasscheibe 12 vordringen
können. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit einer störenden
Ablagerung dieser Pyrolyseprodukte auf der im eingebauten Zustand
dem Mikrowellenreaktor zugewandten Seite weiter verringert. Bei
der Zufuhr von Wasserdampf kann diese Vertiefung zusätzlich
als kleiner Dampfreformierungsreaktor wirken.
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In 2 ist
die Einkoppeleinheit 23 perspektivisch von der Seite gezeigt,
die im eingebauten Zustand dem Hohlleiter zugewandt ist. Auf dieser
Seite ist die Quarzglasscheibe 12 in das Oberteil 2,
das auf dem Unterteil 3 aufliegt, eingefügt. Im
Oberteil 2 befindet sich seitlich auch zwei Dampfeinlässe 8.
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Die
entsprechende Ansicht der Einkoppeleinheit 23 von der Seite,
die im eingebauten Zustand dem Reaktor zugewandt ist, ist in 3 dargestellt. Die übereinanderliegenden
Ober- und Unterteile 2, 3 sind mittels zweier
gegenüberliegenden Schrauben 18, die in die Bohrungen 22 (4)
eingreifen, miteinander befestigt. Ferner sind Bohrungen 21 vorgesehen, über
die die Einkoppeleinheit 23 am Reaktor befestigt werden
kann. Die Abdichtung gegen den Reaktor geschieht dabei über
den im Unterteil 3 eingefügten O-Ring 6.
Die Dampfkanäle 10, die in der Vertiefung 19 münden,
die von den Ober- und Unterteilen 2, 3 und der
Quarzglasscheibe 12 gebildet wird, sind im hier dargestellten
Beispiel im wesentlichen äquidistant angeordnet, um ein
möglichst homogenes Gas- bzw. Wasserdampf-Schutzpolster
zu bilden, dass die Oberfläche der Quarzglasscheibe 12 möglichst
gut und vollständig von verschmutzenden Substanzen im Reaktorinneren
abgeschirmt wird. Im hier dargestellten Beispiel sind die Mündungen
der Dampfkanäle rund ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass
sich dort weniger als bei schlitzförmigen Mündungen
eine lokale Konzentration von Mikrowellen bildet.
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Der
Verlauf der Dampfkanäle 10 ist deutlicher in den 4 und 5 dargestellt,
die das Oberteil 2 (4) und das
Unterteil 3 (5) jeweils von der Seite mit
den Dampfkanälen 10 zeigt. Die Dampfkanäle 10 sind
im hier dargestellten Beispiel in sowohl Oberteil 2 und
Unterteil 3 als obere und untere Abschnitte ausgebildet,
die kongruent übereinander anzuordnen sind. In anderen
Varianten könnten die Dampfkanäle 10 auch
nur im Unterteil 3 oder Oberteil 2 ausgebildet
sein, wie beispielsweise der Ringkanal 13, der seinerseits
in weiteren Varianten nur im Unterteil 3 oder sowohl im
Unterteil 3 als auch im Oberteil 2 ausgebildet
sein kann. Im hier dargestellten Beispiel sind sechs Dampfkanäle 10 vorgesehen,
die von dem Ringkanal 13 abzweigen (siehe 4).
Der Ringkanal 13 steht über die Verbindungskanäle 9 mit
den Dampfeinlässen 8 in Verbindung. Zum einen
wird über diese Ausgestaltung mit mehreren Dampfeinlässen 8,
einem Ringkanal 13 und mehreren Dampfkanälen 10 eine
möglichst homogene Dampf- bzw. Gasverteilung in der Vertiefung 19 erreicht.
Außerdem trägt die gleichmäßige
Verteilung von Kanälen 10, 13 über
die Fläche des Ober- bzw. Unterteils 2, 3 dazu
bei, diese effizient mit dem Dampf zu kühlen.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass das hier dargestellte Ausführungsbeispiel
in vielfacher Hinsicht abgewandelt werden kann. So können
auch zwei, drei oder mehr Quarzglasscheiben vorgesehen sein, die
jede ihre eigene Vertiefung und ihre eigenen Dampfkanäle
oder gemeinsame Vertiefungen und gemeinsame Dampfkanäle
aufweisen. Allgemein ist die Anzahl der Dampfkanäle und
der Dampfeinlässe beliebig. Es können ein, zwei,
drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn oder
beliebig mehr sein. Ebenso ist die Anzahl der Ringkanäle
beliebig wie auch deren Verlauf, die – wie bei den Dampfkanälen und
den Dampfeinlässen – von der Geometrie der jeweiligen
Einkoppeleinheit und u. a. den Anforderung an das Gasschutzpolster
und die Kühlfunktion bestimmt werden. Im übrigen
können auch mehr als eine Einkoppeleinheit an einem Mikrowellenreaktor für
die Pyrolyse von kohlenstoffhaltigem Material vorgesehen sein.
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Auch
die Vertiefung im Bereich des Einkoppelfensters wie der Quarzglasscheibe
kann in Form und Art beliebig ausbildet werden. Insbesondere bei einer
mehrteiligen Ausführung der Halterung des Einkoppelfensters
brauchen nicht alle Halterungsteile zur Vertiefung beizutragen.
Ebenso kann die Form der Einkoppelfenster beliebig an die Geometrie
der Einkoppeleinheit und der daran anzuschließenden Hohlleiter
und Reaktoren angepasst werden.
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Bei
dem Material für die Einkoppelfenster können außer
Quarzglas auch alle anderen Materialien verwendet werden, die für
Mikrowellen transparent sind. Das Ober- und Unterteil der Einkoppeleinheit
sind vorzugsweise aus Metall, beispielsweise aus Edelstahl oder
Aluminium. Im Falle von Aluminium und der Verwendung von Wasserdampf
als Schutzgas für das Einkoppelfenster wird zum Schutz vor
Korrosion bevorzugt eloxiertes Aluminium oder mit abriebfesten Keramikkristallen
beschichtetes Aluminium eingesetzt.
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- 1
- Hohlleiter
- 2
- Oberteil
- 3
- Unterteil
- 4
- Flansch
- 5
- O-Ring
zur Abdichtung der Quarzglasscheibe
- 6
- O-Ring
zur Abdichtung des Reaktorflansches
- 7
- O-Ring
zur Abdichtung des Ringkanals
- 8
- Dampfeinlass
- 9
- Verbindungskanal
zum Ringkanal
- 10
- Dampfkanal
- 11
- austretender
Wasserdampf
- 12
- Quarzglasscheibe
- 13
- Ringkanal
- 14
- Befestigungsschraube
für Hohlleiter
- 15
- Mikrowelle
- 16
- Reaktorinnenraum
- 17
- Hohlleiterinnenraum
- 18
- Befestigungsschraube
für Ober- und Unterteil
- 19
- Vertiefung
- 20
- Bohrung
- 21
- Bohrung
- 22
- Bohrung
- 23
- Einkoppeleinheit
- 24
- Mikrowellenreaktor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/093428
A1 [0004]