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Die
Erfindung betrifft ein System zur Rückgewinnung von in
einer Produktionsanlage zur Herstellung und/oder Veredelung einer
Materialbahn anfallender überschüssiger Wärmeenergie.
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Bei
der Papiererzeugung fällt sehr viel Abwärme an,
die derzeit nicht wieder verwendet werden kann. Zudem fallen Energieverluste
durch Abwärme auf höherem Temperaturniveau häufig äußerst
diskontinuierlich an.
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Da
die Trocknung der Papierbahn überwiegend mit Dampf erfolgt,
wird beim Abriss der Papierbahn plötzlich deutlich weniger
Dampf benötigt. Der Dampferzeuger im Kraftwerk kann in
vielen Fällen jedoch nur langsam auf ein anderes Leistungsniveau gebracht
werden, was insbesondere beim Einsatz von Kohle oder Holz als Brennstoff
der Fall ist. Um die Entstehung eines Überdrucks im Dampfkessel
zu vermeiden, wird der Dampf, der im Fall eines Bahnabrisses nicht
mehr benötigt wird, in die Umwelt abgeführt. Dabei
handelt es sich typischerweise um Leistung im Bereich von 60 MW.
Bei beispielsweise vier Bahnabrissen pro Tag von jeweils zehn Minuten
Dauer, kann sich dies auf 100 MWh pro Tag belaufen.
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Es
ist bereits bekannt, zur Nutzung von Abwärme Wärmetauscher,
Wärmepumpen, thermoelektrische Generatoren (TEG) zur Erzeugung
von elektrischer Energie aus Wärme oder der Erzeugung von
elektrischer Energie aus Wärme dienende Heißluft-Generatoren
einzusetzen, wie sie in der
DE 10 2006 018 446 A1 beschrieben sind.
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Insbesondere
zur Nutzung von stark diskontinuierlich erzeugter Abwärme
sind diese Techniken jedoch nicht besonders gut geeignet. So müsste
man beispielsweise Generatoren sehr groß dimensionieren,
damit diese die genannten Leistungen von beispielsweise 60 MW verarbeiten
können. Da eine solch hohe Leistung nur wenige Minuten
pro Tag anfällt, wären die Generatoren in der überwiegenden Zeit
nur sehr gering ausgelastet. Hinzu kommt, dass während
eines Bahnabrisses nur wenige andere Verbraucher in der Papiererzeugungsanlage
zur Verfügung stehen, die die überschüssige
Energie direkt verwenden könnten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zur Rückgewinnung
von in einer Produktionsanlage zur Herstellung und/oder Veredelung
einer Materialbahn anfallender überschüssiger
Wärmeenergie zu schaffen, das eine möglichst optimale Rückgewinnung
von in der Produktionsanlage diskontinuierlich oder kontinuierlich
anfallender Wärmeenergie ermöglicht.
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Dies
wird gemäß der Erfindung zumindest im Wesentlichen
dadurch erreicht, dass eine wenigstens einen Latentwärmespeicher
bzw. Phasenwechselmaterial (PCM) und/oder wenigstens einen thermochemischen
Speicher umfassende Einrichtung zum Zwischenspeichern von in der
Prdduktionsanlage anfallender überschüssiger Wärmeenergie
vorgesehen ist und dass dieser Speichereinrichtung wenigstens ein Energieverbraucher
zugeordnet ist.
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Aufgrund
dieser Ausbildung ist nunmehr eine optimale Rückgewinnung
von in der Produktionsanlage diskontinuierlich oder kontinuierlich
anfallender Wärmeenergie möglich, wobei die Wärme
auf einem ausreichend hohen Temperaturniveau zwischengespeichert
werden kann, um insbesondere eine kontinuierliche, diskontinuierliche
und/oder zeitversetzte Wiederverwertbarkeit der Wärmeenergie
zu ermöglichen. Damit ist ein erheblich wirtschaftlicherer
Betrieb eines solchen Energierückgewinnungssystems möglich.
Das System bzw. die Energieverbraucher müssen nicht mehr
auf die Maximalleistung ausgelegt werden, die nur kurze Zeit pro
Tag anfällt. Energie kann nunmehr vor allem dann erzeugt
werden, wenn sie tatsächlich benötigt wird.
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In
der Produktionsanlage anfallende überschüssige
Wärmeenergie kann also beispielsweise in einem ersten Schritt
in einem größeren Latentwärmespeicher
bzw. thermochemischem Speicher zwischengespeichert und dann durch
einen beispielsweise überwiegend kontinuierlichen Prozess
wieder verwendet werden.
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Unter
Latentwärmespeicherung versteht man die Speicherung von
Wärme in einem Material, dem Phasenwechselmaterial (PCM),
das einen Phasenübergang, insbesondere fest-flüssig,
erfährt. Bei der Speicherung von Wärme in das
Speicher- oder Phasenwechselmaterial beginnt das Material beim Erreichen
der Temperatur des Phasenübergangs zu schmelzen und erhöht
dann, trotz weiterer Einspeicherung von Wärme, seine Temperatur
nicht, bis das Material komplett geschmolzen ist. Erst dann tritt
wieder eine Erhöhung der Temperatur auf. Da für
längere Zeit trotz Wärmezufuhr keine merkliche
Temperaturerhöhung auftritt, nennt man die während
des Phasenübergangs eingespeicherte Wärme ”versteckte Wärme” oder
auch ”latente Wärme”. Bei einem solchen
Latentwärmespeicher verändert sich also beim Lade-
oder Entladevorgang nicht die ”fühlbare” Temperatur,
sondern das Wärme-Speichermedium, d. h. das Phasenwechselmaterial
(PCM) ändert seinen Aggregatzustand, wobei meistens ein Übergang
von fest zu flüssig bzw. umgekehrt erfolgt.
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Noch
höhere Energiedichten lassen sich mit den thermochemischen
Speichern erzielen, bei denen für die Wärmespeicherung
reversible chemische Reaktionen genutzt werden. Auch bei solchen
thermochemischen Speichern ist die gespeicherte Wärme nicht ”fühlbar”.
Geeignete reversible Reaktionen sind unter anderem Sorptionsprozesse
wie insbesondere die Absorption bzw. Adsorption eines Arbeitsmittels
durch einen Feststoff.
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Bevorzugt
umfasst der thermochemische Speicher also wenigstens einen Sorptionsspeicher. Die
Wärme wird in diesem Fall mit Hilfe von endo- und exothermen
Reaktionen gespeichert.
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Vorteilhafterweise
ist die Speichereinrichtung zum Zwischenspeichern von diskontinuierlich und/oder
zumindest im Wesentlichen kontinuierlich anfallender überschüssiger
Wärmeenergie vorgesehen.
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Eine
bevorzugte praktische Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems zeichnet sich dadurch aus, dass die Speichereinrichtung
so dimensioniert ist und/oder das Zwischenspeichern von Wärme
durch die Speichereinrichtung auf einem so hohen Temperaturniveau
erfolgt, dass der Energieverbraucher über die Speichereinrichtung
zumindest im Wesentlichen kontinuierlich, diskontinuierlich und/oder
zeitversetzt mit zwischengespeicherter Energie versorgbar ist.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Speichertemperatur so gewählt
ist, dass sich bei der Wiederverwertung über den Verbraucher
ein möglichst hoher Wirkungsgrad ergibt.
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Bevorzugt
ist die Speichereinrichtung so ausgeführt, dass möglichst
wenig Energie direkt an die Umwelt verloren geht.
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Wie
bereits erwähnt, ist die zwischengespeicherte Energie zweckmäßigerweise
bedarfsweise von der Speichereinrichtung abrufbar, d. h. dann nutzbar,
wenn sie tatsächlich benötigt wird.
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Es
ist also vorteilhafterweise dafür gesorgt, dass die Speichertemperatur
einen ausreichend guten Wirkungsgrad bei der Wiederverwertung der
Energie ermöglicht, die Speichertemperatur beim Entladen
des Energiespeichers nicht zu sehr schwankt, der Speicher nicht
zu viel Energie direkt an die Umwelt ungenutzt abgibt und/oder die
Energie dann wiedergewonnen wird, wenn sie auch tatsächlich
benötigt wird.
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Bevorzugt
ist wenigstens ein thermoelektrischer Generator als Energieverbraucher
vorgesehen.
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In
bestimmten Fällen kann es auch von Vorteil sein, wenn wenigstens
ein Energieverbraucher über einen Wärmetauscher
mit der Speichereinrichtung verbunden ist.
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Aufgrund
der Verwendung einer Speichereinrichtung mit wenigstens einem Latentwärmespeicher
und/oder wenigstens einem thermochemischen Speicher können
beispielsweise Generatoren überwiegend kontinuierlich bei
einem guten Wirkungsgrad betrieben werden, oder es können
beispielsweise über Wärmetauscher überwiegend
kontinuierliche Energieflüsse zu einem Verbraucher geleitet
werden. Dabei ist unter überwiegend kontinuierlich zu verstehen,
dass die Anzahl von Lastwechseln pro Tag relativ gering ist, dass
aber durchaus während Sondersituationen wie z. B. Papierbahnabrissen
die Energieabnahme auf Null gedrosselt werden kann.
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Die
Schmelz- und Gefriertemperatur des Phasenwechselmaterials (PCM)
des Latentwärmespeichers ist zweckmäßigerweise
so gewählt, dass der Latentspeicher durch Gefrieren entladen
und durch Schmelzen geladen wird. Damit ist sichergestellt, dass
sich während des Lade- und Entladevorgangs das Temperaturniveau
nicht zu stark ändert.
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Die
in der Speichervorrichtung zu speichernde überschüssige
Wärmeenergie kann insbesondere in Form von Dampf anfallen.
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Dabei
liegt die Schmelztemperatur des Phasenwechselmaterials (PCM) des
Latentwärmespeichers bevorzugt unterhalb der Dampftemperatur.
Damit ist sichergestellt, dass die Temperaturspeicherung durch Dampf
und auf möglichst hohem Niveau realisierbar ist.
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Als
Phasenwechselmaterial (PCM) sind viele Stoffe denkbar. Lediglich
als Beispiel sei hier Natriumacetat-Trihydrat (NaCH3COO·3H2O) genannt, das aus handelsüblichen
Taschenwärmern bekannt ist. Dieses Material besitzt überdies
die Eigenschaft, dass die Wärmeabgabe bei etwa 58°C
durch Gefrieren erfolgt, eine Lagerung der Flüssigkeit
jedoch bei deutlich geringerer Temperatur möglich ist (”superkalte
Flüssigkeit”). Der Gefriervorgang wird zu einem gewünschten
Zeitpunkt ausgelöst durch eine kurzzeitige Verdichtung
der Flüssigkeit.
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Von
besonderem Vorteil für die hier in Rede stehende Rückgewinnung
von in einer Produktionsanlage zur Herstellung und/oder Veredelung
einer Materialbahn anfallender überschüssiger
Wärmeenergie ist unter anderem beispielsweise die Verwendung
von Bariumhydroxid (Ba(OH)2·8H2A) auf grund des höheren Schmelzpunkts
von 78°C und der sehr guten Wärmespeicherfähigkeit
von fast 600 kJ/l.
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Der
Vorteil einer ebenfalls möglichen Verwendung von Xylitol
mit einem Schmelzpunkt von etwa 93°C besteht darin, dass
die höhere Temperatur eine effizientere Rückgewinnung
der Energie erlaubt. Allerdings ist in diesem Fall die Wärmespeicherfähigkeit
pro Volumeneinheit etwas geringer. Zudem sind bei einem solchen
Phasenwechselmaterial die Anforderungen an den Wärmetauscher
höher, da es schwieriger ist, auf diesem Temperaturniveau
den anfallenden Dampf zu kondensieren.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems zeichnet sich dadurch aus, dass die Speichereinrichtung
zumindest zwei eine unterschiedliche Schmelztemperatur aufweisende
Latentwärmespeicher umfasst, wobei der die höhere
Schmelztemperatur aufweisende Latentwärmespeicher zum Zwischenspeichern
von bei einem relativ höheren Temperaturniveau anfallender überschüssiger
Wärmeenergie und der die relativ niedrigere Schmelztemperatur
aufweisende Latentwärmespeicher zum Zwischenspeichern von
bei einem relativ niedrigeren Temperaturniveau anfallender überschüssiger
Wärmeenergie vorgesehen ist.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch eine solche Ausführung, bei
der die Speichereinrichtung zumindest einen Latentwärme-
oder Sorptionsspeicher umfasst, der zum Zwischenspeichern von bei
unterschiedlichem Temperaturniveau anfallender überschüssiger
Wärmeenergie vorgesehen ist, wobei der Latentwärme-
bzw. Sorptionsspeicher die bei dem höheren Temperaturniveau
anfallende überschüssige Wärmeenergie
direkt und die bei dem niedrigeren Temperaturniveau anfallende überschüssige
Wärmeenergie über eine Wärmepumpe aufnimmt.
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Dabei
kann das niedrigere Temperaturniveau der dem Latentspeicher über
die Wärmepumpe zugeführten überschüssigen
Wärmeenergie insbesondere niedriger sein als die Schmelztemperatur des
Phasenwechselmaterials (PCM) des Latentspeichers.
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Die
Speicherung von zusätzlicher Abwärme, die auf
einem niedrigeren Temperaturniveau erzeugt wird (z. B. unterhalb
des Schmelzpunkts des gewählten PCM-Materials), kann also
entweder in einem anderen Latentwärmespeicher mit einer
entsprechend niedrigeren Schmelztemperatur erfolgen, oder es kann
eine Wärmepumpe eingesetzt werden, um denselben Wärmespeicher
zu nutzen, der auch die Dampfenergie aufnehmen soll.
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Latentwärmespeicher
besitzen ein Speichervermögen von typischerweise 300 kJ/l
bis 600 kJ/l. Dies bedeutet, dass z. B. in einem Raum von 10 × 10 m2 Grundfläche und 3 m Höhe
etwa 50 MWh gespeichert werden können. Mit speziellen Materialien
ist jedoch in der Zukunft möglicherweise mit einem noch höheren
Speichervermögen zu rechnen.
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Die
Erfindung nutzt also unter anderem den Umstand, dass in Phasenwechselmaterialien
(PCM) deutlich mehr Energie pro Volumeneinheit gespeichert werden
kann als z. B. im Wasser, das auf 80°C erhitzt wurde. Zudem
bleibt das Temperaturniveau des Latent- oder PCM-Speichers bei der
Energieentnahme näherungsweise konstant, wohingegen es
bei einem Heißwasserspeicher kontinuierlich abnimmt. Indem
das Temperaturniveau bei dem erfindungsgemäß eingesetzten
Latentwärmespeicher bzw. thermochemischen Speicher, insbesondere
Sorptionsspeicher, näherungsweise konstant bleibt, wird
eine möglichst effiziente Energierückgewinnung
ermöglicht.
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Die
Rückgewinnung kann grundsätzlich auf unterschiedliche
Weise erfolgen. Bevorzugt wird aus der Wärme wieder Strom
gewonnen, da in einer Produktionsanlage zur Herstellung und/oder
Veredelung einer Faserstoffbahn bzw. Papierherstellungsanlage ohnehin
in der Regel zu viel Wärme anfällt. Dabei kann
beispielsweise ein Generator eingesetzt werden. Der Wärmefluss
zwischen einer Wärmequelle mit der Temperatur T2 [°K]
und einem niedrigeren Temperaturpotential T1 [°K] kann
beispielsweise über eine Heißluftmaschine mit
einem Wirkungsgrad von maximal 1 – T1/T2 in elektrischen
Strom umgewandelt werden (Carnot-Prozess). Je nach Temperaturniveau
ist damit also ein maximaler Wirkungsgrad für diese Anwendung
von etwa 15% bis etwa 25% zu erwarten. Eine gute Alternative sind
daher insbesondere thermoelektrische Generatoren. Diese können möglicherweise
in der Zukunft einen noch höheren Wirkungsgrad erreichen,
da sie auf völlig anderen physikalischen Prinzipien beruhen
als eine Carnet-Maschine. Es ist ein maximaler Wirkungsgrad von
etwa 30% zu erwarten. Solche thermoelektrischen Generatoren benötigen
auch weniger Platz und sind keinem Verschleiß unterworfen.
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Beispielsweise
eine Speicherung von 100 MWh pro Tag würde damit eine kontinuierliche Stromproduktion
von bis zu etwa 10 GWh pro Jahr erlauben.
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Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung des erfindungsgemäßen
Systems bei einer Anlage zur Papierherstellung und/oder bei einer
Anlage zur Veredelung einer Papier-, Karton-, Tissuefaserstoffbahn
oder dergleichen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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Dabei
zeigt die einzige Figur der Zeichnung in rein schematischer Darstellung
eine beispielhafte Ausführungsform eines Systems 10 zur
Rückgewinnung von in einer Produktionsanlage zur Herstellung und/oder
Veredelung einer Materialbahn anfallender überschüssiger
Wärmeenergie.
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Das
System 10 umfasst eine wenigstens einen Latentwärmespeicher
und/oder wenigstens einen thermochemischen Speicher, insbesondere Sorptionsspeicher,
umfassende Einrichtung 12 zum Zwischenspeichern von in
der Produktionsanlage anfallender überschüssiger
Wärmeenergie. Der Speichereinrichtung 12 ist wenigstens
ein Energieverbraucher 14, 14' zugeordnet, der
die in der Speichereinrichtung 12 zwischengespeicherte
Energie nutzt.
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Dabei
kann die Speichereinrichtung 12 insbesondere zum Zwischenspeichern
von diskontinuierlich und/oder zumindest im Wesentlichen kontinuierlich
anfallender überschüssiger Wärmeenergie vorgesehen
sein.
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Die
Speichereinrichtung 12 kann so dimensioniert sein, und/oder
das Zwischenspeichern von Wärme durch die Speichereinrichtung 12 kann
auf einem so hohen Temperaturniveau erfolgen, dass der wenigstens
eine Energieverbraucher 14, 14' über
die Speichereinrichtung 12 zumindest im Wesentlichen kontinuierlich,
diskontinuierlich und/oder zeitversetzt mit zwischengespeicherter
Energie versorgbar ist.
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Die
Speichertemperatur kann insbesondere so gewählt sein, dass
sich bei der Wiederverwertung über den wenigstens einen
Verbraucher 14, 14' ein möglichst hoher
Wirkungsgrad ergibt. Die Speichereinrichtung 12 kann insbesondere
auch so ausgeführt sein, dass möglichst wenig
Energie direkt an die Umwelt verloren geht. Bevorzugt ist das System 10 so
ausgeführt, dass zwischengespeicherte Energie bedarfsweise
von der Speichereinrichtung 12 abrufbar ist.
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Es
kann beispielsweise wenigstens ein thermoelektrischer Generator 14 als
Energieverbraucher vorgesehen sein. Es kann beispielsweise auch wenigstens
ein Energieverbraucher 14' über einen Wärmetauscher 16 mit
der Speichervorrichtung 12 verbunden sein.
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Umfasst
die Speichereinrichtung 12 wenigstens einen Latentwärmespeicher,
so kann die Schmelz- und Gefriertemperatur des Phasenwechselmaterials
(PCM) dieses Latentwärmespeichers so gewählt sein,
dass der Latentwärmespeicher durch Gefrieren entladen und
durch Schmelzen geladen wird.
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Die
in der Speichervorrichtung 12 zu speichernde überschüssige
Wärmeenergie kann insbesondere in Form von Dampf anfallen.
In diesem Fall liegt die Schmelztemperatur des Phasenwechselmaterials
(PCM) eines jeweiligen Latentwärmespeichers vorteilhafterweise
unter der Dampftemperatur.
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Die
Speichereinrichtung 12 kann beispielsweise zumindest zwei
eine unterschiedliche Schmelztemperatur aufweisende Latentwärmespeicher
umfassen, wobei der die höhere Schmelztemperatur aufweisende
Latentwärmespeicher zum Zwischenspeichern von bei einem
relativ höheren Temperaturniveau anfallender überschüssiger
Wärmeenergie und der die relativ niedrigere Schmelztemperatur
aufweisende Latentwärmespeicher zum Zwischenspeichern von
bei einem relativ niedrigeren Temperaturniveau anfallender überschüssiger
Wärmeenergie vorgesehen sein kann.
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Es
ist beispielsweise auch denkbar, dass die Speichereinrichtung 12 zumindest
einen Latentwärme- oder Sorptionsspeicher umfasst, der
zum Zwischenspeichern von bei unterschiedlichem Temperaturniveau
anfallender überschüssiger Wärmeenergie vorgesehen
ist, wobei der Latentwärme- bzw. Sorptionsspeicher die
bei dem höheren Temperaturniveau anfallende überschüssige
Wärmemenge direkt und die bei dem niedrigeren Temperaturniveau
anfallende überschüssige Wärmeenergie über
eine Wärmepumpe aufnimmt.
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Bei
in der einzigen Figur der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiel
ist der in Form eines thermoelektrischen Generators 14 vorgesehene
Wärmeverbraucher zwischen der Speichereinrichtung 12 um
einen Bereich 18 angeordnet, der beispielsweise durch Umgebungsluft
und Konvektion, oder, wie dargestellt, durch eine Kühlflüssigkeit
in Verbindung mit einem Wärmetauscher auf einem relativ
niedrigeren Temperaturniveau T1 gehalten wird. Demgegenüber
ist das Temperaturniveau T2 der Speichereinrichtung 12,
die hier beispielsweise durch einen ein Phasenwechselmaterial (PCM)
enthaltenden Latentwärmespeicher umfasst, hoch.
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Der
einen Verbraucher darstellende dienende thermoelektrische Generator 14 dient
der Umwandlung von Wärmeenergie in elektrische Energie. Dabei
wird im vorliegenden Fall ein Teil des Wärmeflusses vom
Temperaturniveau T2 zum Temperaturniveau T1 umgewandelt, wobei beispielsweise
ein Wirkungsgrad von etwa 30% angestrebt wird.
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Über
eine Leitung 20 wird Dampf vom Dampfkessel des Kraftwerks
geliefert. Über die Leitung 22 erfolgt die Dampfzufuhr
zur Produktionsanlage bzw. Papiermaschine.
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Die
Dampfzufuhr zur Speichereinrichtung 12 ist über
eine Leitung 24 möglich. Wenn die Produktionsanlage
bzw. Papiermaschine keinen Dampf benötigt, wird der überschüssige
Dampf über die Leitung 24 sofort in die Speichereinrichtung 12 geleitet, wozu
beispielsweise Stellventile 26, 28 vorgesehen sind.
Dabei wird das Stellventil 26 geschlossen, wodurch die
Dampfzufuhr zur Produktionsanlage unterbrochen wird. Dagegen wird das
Stellventil 28 geöffnet, damit der überschüssige
Dampf über die Leitung 24 der Speichereinrichtung 12 zugeführt
werden kann.
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Bei
einer Erwärmung auf das Temperaturniveau T2 ist der Dampf
kondensiert. Über eine Leitung 30 kann Kondensat
aus der Speichereinrichtung 12 abgeführt werden.
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Zudem
können Mittel 32 zur Speicherung von Energie vorgesehen
sein, die durch eine weitere Abwärmquelle geliefert wird.
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Über
die Leitungen 34 wird die über den thermoelektrischen
Generator 14 erzeugte elektrische Energie abgeleitet. Dabei
wird diese elektrische Energie über einen Wandler 36 ins
Stromnetz 38 eingeleitet.
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Eine
direkte Nutzung der in der Speichereinrichtung 12 gespeicherten
Energie ist beispielsweise über den Wärmetauscher 16 und
den angeschlossenen Energieverbraucher 14' möglich.
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- 10
- Energierückgewinnungssystem
- 12
- Speichereinrichtung
- 14
- Energieverbraucher,
thermoelektrischer Generator
- 14'
- Energieverbraucher
- 16
- Wärmetauscher
- 18
- Bereich
niedrigen oder kühlen Temperaturniveaus
- 20
- Leitung
- 22
- Leitung
- 24
- Leitung
- 26
- Stellventil
- 28
- Stellventil
- 30
- Leitung
- 32
- Mittel
zur Speicherung von Energie aus einer weiteren Abwärmquelle
- 34
- Leitungen
- 36
- Wandler
- 38
- Stromnetz
- T1
- niedriges
oder kühles Temperaturniveau
- T2
- hohes
Temperaturniveau
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006018446
A1 [0004]