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Die
Erfindung betrifft eine photoleitende Messspitze zur, insbesondere
zur direkten zeitlich und räumlich
hochauflösenden,
Felddetektion der elektrischen Komponente eines elektromagnetischen Feldes,
insbesondere zur Nahfeld-Detektion und/oder Fernfeld-Detektion mit einer
Anordnung wenigstens eines Trägers
und einer in lateraler Erstreckung auf dem Träger angeordneter, voneinander
isolierten ersten Elektrode und zweiten Elektrode, die über ein
photoleitendes Material im Bereich einer photoleitenden Lücke an einem
distalen Ende miteinander verbunden sind. Weiter betrifft die Erfindung
einen Messaufbau. Die Erfindung betrifft auch eine Verwendung der
Messspitze und/oder des Messaufbaus.
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THz-Strahlung
ist Gegenstand vielfältiger Forschung
und Anwendung. Eine Erzeugung und/oder Detektion von THz-Strahlung
hoher Leistung in der Materialanalyse ist z. B. mit Anordnungen der
Art, wie sie in der
DE
10 2006 059 573 B3 beschrieben ist, möglich. Üblicherweise aber mit photoleitenden
Messspitzen, wie in
WO
2004/023566 A1 . Eine vergleichsweise ungewöhnliche
Anordnung aus drei Messspitzen der
WO 2006/072762 A1 dient
zur polarisationsabhängigen
Detektion von THz-Strahlung.
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Insbesondere
für bildgebende
Verfahren hat die Anwendung von THz-Strahlung zunehmend Beachtung
gefunden als vielversprechende Methode um im Bereich des fernen
Infrarot räumlich
aufgelöste
Informationen verschiedener Materialeigenschaften zu detektieren.
Allerdings beschränken
Beugungseffekte die räumliche
Auflösung
von bildgebenden Verfahren, insbesondere im THz-Bereich, nämlich vor
allem aufgrund der optischen Komponenten des Aufbaus wie Linsen
oder Parabolspiegel. üblicherweise
liegt eine örtliche
Auflösungsgrenze
oberhalb von einigen hundert Mikrometern. Um eine Felddetektion
der elektrischen Komponente eines elektromagnetischen Feldes unterhalb
von beispielsweise 500 μm
Ortsauflösung
zu erreichen, sind aufwändige
nahfeldoptische Mikroskope (SNOM) eingesetzt worden. So konnten
SNOM-Lösungsansätze zu einer örtlichen
Auflösung
unterhalb der Wellenlänge der
zu detektierenden elektrischen Komponente erreicht werden. Dazu
wurden sowohl statische als auch dynamische Aperturen eingesetzt.
Allerdings ist die Sensitivität
und Bandbreite der apertur-basierten Ansätze stark beschränkt, da
die Amplitude der transmittierten Felder mit der dritten Potenz
des Aperturdurchmessers abnimmt.
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In
einer alternativen SNOM Methode kann zum Beispiel THz-Strahlung
auf eine metallische Drahtspitze im Subwellenlängen-Durchmesserbereich einfallen,
welche nahe der Probenoberfläche angebracht
wird. Gestreutes Licht von der Metallspitze kann Aufschluss über die
Probe im Subwellenlängen-Ortsauflösungsbereich
geben und im Fernfeld gesammelt werden (s-SNOM). In dieser Konfiguration
ist eine räumliche
Auflösung
im Bereich von 150 nm bei THz-Frequenzen berichtet worden. Die räumliche
Auflösung
eines THz-s-SNOM Aufbaus hängt allerdings
kritisch vom Radius der Abtastspitze ab und dem Abstand zwischen
der Spitze und der Probenoberfläche.
Unglücklicherweise
ist darüber
hinaus das gestreute Nahfeld-THz-Signal relativ klein und von einem
vergleichsweise großen
Hintergrundbeitrag von gestreuter THz-Strahlung unterlegt, die von reflektierter
THz-Strahlung der Probenoberfläche resultiert.
Zusätzlich
wird auch die Zeitauflösung
erheblich reduziert.
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Ein
sehr effizienter Weg das Signal/Rausch Verhältnis bei dieser Art von s-SNOM
Konfiguration zu verbessern, besteht darin, das elektrische Nahfeld direkt
oder wenigstens in enger Nachbarschaft der Tastspitze über eine
elektrooptisch aktive Kristallplatte abzutasten. Zwar wird die schlechte
Zeitauflösung dadurch
nicht verringert, jedoch ist die volle THz-Anregungsbandbreite für das elektro-optische
Sampling verfügbar.
In diesem Fall ist die räumliche
Auflösung beugungsbegrenzt
auf die Größe des optischen
Probe-Strahldurchmessers von üblicherweise
10 μm. Solche
Ergebnisse wurden unter anderem geliefert von N. A. Seo et. al.
in Opt. Express 15, 11781–11789 (2007).
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Eine
vielversprechende SNOM Alternative zur Nahfeldabtastung basiert
auf miniaturisierten photoleitenden Messspitzen (PC-SNOM). Photoleitende
Messtaster basieren auf niedrigtemperaturgewonnenem GaliumArsenid
(LT-GaAs) als Schalter mit isolierten Elektroden. Solche Schalter
sind unter Bildung einer Kontaktlinse mit einem dielektrischen Substrat
verwendet worden um elektrische Signale auf koplanaren Streifenleitungen
zu detektieren. In direktem Kontaktmodus und bei einer zeitlichen
Auflösung
von 2.3 ps konnte eine Spannungssensitivität von 4 μV/(Hz)
1/2 erreicht
werden. Um die Invasivität solcher
photoleitender Schalter mit Messspitze zu verringern ist es vorteilhaft
großvolumige
dielektrische Substrate zu vermeiden und statt dessen ultradünne photoleitende
(photokonduktive PC) Filme (Dicke ca. 1 μm) auf LT-GaAs als selbstfreistehende Substrate
zu nutzen – so
berichtet beispielsweise durch R. K. Lai et al. in Applied. Phyics.
Letters. 69, 1843–1845
(1996). Obwohl die Verwendung von isolierten PC-Schaltern eine hohe
Feldsensitivität
bietet, ist die räumliche
und zeitliche Auflösung
begrenzt aufgrund der hohen RC-Zeitkonstanten und der räumlich recht
ausgedehnten Feldankopplung des photokonduktiven Schalters (PC-Schalters)
in einem nicht kontaktierten Modus. Unter Verwendung einer Dipol-Antenne
mit einem schmalen integrierten PC-Gap können RC-Konstanten reduziert
werden – so
beispielsweise beschrieben in
US 2003/0184328 A1 – jedoch ist die räumliche
Feldankopplung immer noch definiert durch die λ/2-Länge der Dipolarme. So konnten
räumliche
und zeitliche Auflösungen
im Bereich von 100 μm
und einigen Pikosekunden berichtet werden, die allerdings kaum wiederholt
reproduzierbar waren.
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Es
hat sich gezeigt, dass der Ansatz einer direkten zeitlich und räumlich hochauflösenden Felddetektion
mittels photoleitender Nahfeld-Messspitzen zwar gutes Potenzial
hat aufgrund der – mit
wellenlängen-resonanter
Auslegung als Dipol – hohen Feldsensitivität für die eingangs
genannten Anwendungen in großem
Maßstab
zum Einsatz zu kommen. Wünschenswert
ist es jedoch, eine verbesserte Ortsauflösung und Breitbandigkeit zu
erreichen.
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An
dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, eine
photoleitende Messspitze und einen Messaufbau sowie eine zugehörige Verwendung anzugeben,
mittels der eine hohe Ortsauflösung
und breitbandige Detektion mit guter Zeitauflösung erreicht werden kann,
wobei dennoch eine hohe Feldsensitivität gegeben sein sollte.
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Die
Aufgabe wird durch die Erfindung mittels einer photoleitenden Messspitze
der eingangs genannten Art gelöst,
wobei erfindungsgemäß vorgesehen
ist, dass wenigstens in einem das vordere Ende der Elektroden umfassenden
vorderen Bereich der Anordnung eine laterale Begrenzungsstruktur
der ersten und zweiten Elektrode, bezüglich einer Wellenlänge der
elektrischen Komponente des zu detektierenden elektro-magnetischen
Feldes nicht-wellenlängenangepasst
ausgelegt ist, und sich zum distalen Ende hin verkleinert, wobei
ein Maß der
Verkleinerung stetig verläuft
und die Anordnung eine laterale Abmessung am distalen Ende im Bereich
der photoleitenden Lücke
unterhalb 20 μm
hat.
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Gemäß dem Konzept
der Erfindung ist vorgesehen, dass die laterale Begrenzungsstruktur
der ersten und zweiten Elektrode nicht-wellenlängenangepasst an eine Wellenlänge der
elektri schen Komponente des zu detektierenden elektromagnetischen Feldes
ist. Mit anderen Worten ist die Begrenzungsstruktur frei von einer
wellenlängen-resonanten Struktur.
Dazu sieht die Erfindung im Grundsatz vor, diese zum distalen Ende
hin sich stetig verkleinernd auszulegen, wobei auch das Maß der Verkleinerung, d.
h. die Abnahme selbst, stetig verläuft. Insbesondere soll das
distale Ende im Bereich der photoleitenden Lücke eine laterale Abmessung
unterhalb von 20 μm
haben.
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Die
Erfindung hat erkannt, dass sich hinsichtlich der Breitbandigkeit
vor allem das Problem stellt, dass der Ansatz über Dipol-Antennen dazu führt, die Breitbandigkeit
bewusst aufzugeben, um eine hohe Feldsensitivität zu ermöglichen.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung
aus, dass eine photoleitende Messspitze – bei Aufgabe der Dipolform,
bzw. bei Aufgabe einer wellenlängen-angepassten
lateralen Begrenzungsstruktur der Anordnung – in der Lage ist, besonders
breitbandig für
eine zeitlich hochauflösende
Felddetektion der elektrischen Komponente eines elektromagnetischen Feldes
zur Verfügung
zu stehen. Die Erfindung hat erkannt, dass eine hohe Sensitivität der photoleitenden
Messspitze trotz Aufgabe resonanter Strukturen dadurch erreicht
werden kann, dass mit einer besonders geringen lateralen Abmessung,
d. h. Querabmessung, der photoleitenden Messspitze am distalen Ende
nicht nur eine Ortsauflösung
deutlich unterhalb der zu detektierenden Wellenlänge der elektrischen Komponente
des elektromagnetischen Feldes erreicht wird, sondern über den
am distalen Ende mit geringer Querabmessung bewirkten elektromagnetischen „Spitzeneffekt” eine deutliche
Feldüberhöhung erreicht
wird. Überraschend
wurde festgestellt, dass dies den Verlust an Messsensitivität durch
Aufgabe der resonanten Struktur mehr als aufhebt. Im Ergebnis wird
somit nicht nur eine verbesserte Messsensitivität bei deutlich verbesserter
Ortsauflösung
erreicht, sondern im Ansatz bereits eine hohe Breitbandigkeit und
damit frequenzbreite Einsatzmöglichkeit der
photoleitenden Nahfeld- oder Fernfeld-Messspitze.
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Insbesondere
kann unter Verwendung der photoleitenden Messspitze ein verbessertes PC-SNOM
Nahfeld-Messprinzip mit einer frei positionierbaren photoleitenden
Nahfeld-Messspitze
verwirklicht werden, die in der Lage ist, direkt zeitlich und räumlich hochauflösend eine
Felddetektion mit hoher Sensitivität aufgrund des Spitzeneffekts
am distalen Ende der Messspitze zu ermöglichen. Aufgrund der weitgehenden
Vermeidung von flügelartigen
Elektroden-Begrenzungsstrukturen oder sonstigen resonanten bzw.
wellenlängenangepassten
Antennen-Begrenzungsstrukturen lässt
sich eine hohe Breitbandigkeit bei hoher Sensitivität z. B.
mit räumlicher
Submillimeter-Auflösung
und/oder zeitlicher Subpikosekunden-Auflösung erreichen.
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Die
Erfindung führt
auch auf einen Nahfeld- und/oder Fernfeld-Messaufbau, insbesondere PC-SNOM
Messaufbau. Dieser dient vorzugsweise der hochauflösenden Felddetektion
der elektrischen Komponente eines elektromagnetischen Feldes. Vorzugsweise
ist die Messspitze dabei an einem Körper, insbesondere Glaskörperhafter
angebracht.
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Weiter
führt die
Erfindung auf die Verwendung der photoleitenden Messspitze zur direkten zeitlich
und räumlich
hochauflösenden
Felddetektion der elektrischen Komponente eines elektromagnetischen
Feldes bei bildgebenden Verfahren. Insbesondere hat sich eine Verwendung
im Bereich der Medizintechnik oder der Materialprüfung als
vorteilhaft erwiesen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen, aus denen sich weitere Vorteile und Ergänzungen
zum Konzept der Erfindung ergeben.
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Vorzugsweise
ist wenigstens in dem vorderen Bereich der Anordnung der Verlauf
der lateralen Begrenzungsstruktur bestimmt durch einen Elektrodenabstand
zwischen der ersten und zweiten Elektrode und/oder eine Elektrodenabmessung
der ersten oder zweiten Elektrode. Unter Weiterbildung des Konzepts
der Erfindung ist ein Verlauf des Elektrodenabstands und/oder der
Elektrodenabmessung nicht-wellenlängenangepasst, d. h. frei von
einer wellenlängen-resonanten Struktur.
Ein Elektrodenabstand und/oder eine Elektrodenabmessung haben sich
als vergleichsweise kritisch hinsichtlich der Realisierung des erfinderischen
Konzepts erwiesen und bevorzugte Auslegungen des Elektrodenabstands- und/oder
der Elektrodenabmessung haben sich als besonders wirkungsvoll erwiesen.
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Besonders
vorteilhaft kann ein Elektrodenabstand zwischen der ersten und zweiten
Elektrode und/oder eine Elektrodenabmessung der ersten und/oder
zweiten Elektrode zum distalen Ende hin abnehmen. Insbesondere kann
ein Elektrodenabstand und/oder eine Elektrodenabmessung im Bereich
der photoleitenden Lücke
vorteilhaft unterhalb 20 μm
liegen, vorzugsweise unterhalb 5 μm
liegen.
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Unter
Weiterbildung des Konzepts der Erfindung hat es sich insbesondere
als vorteilhaft erwiesen, dass eine Abnahme des Elektrodenabstands und/oder
eine Abnahme einer Elektrodenabmessung zum distalen Ende hin stetig
verläuft.
Dadurch wird in besonders vorteilhafter Weise erreicht, dass ein
Maß der
Verkleinerung der Begrenzungsstruktur der ersten und zweiten Elektrode
stetig verläuft.
Vorteilhaft kann beispielsweise – im mathematischen Sinn ausgedrückt – eine erste
Ableitung eines Verlaufs der lateralen Begrenzungsstruktur, insbesondere
eines Elektrodenabstands und/oder einer Elektrodenabmessung stetig
sein. Beispielsweise kann eine Abnahme des Elektrodenabstands und/oder
eine Abnahme der Elektrodenabmessung linear verlaufen. Es kann sich
auch als vorteilhaft erweisen, dass eine Abnahme des Elektrodenabstands
und/oder der Elektrodenabmessung gekrümmt, insbesondere konisch oder
konvex, verläuft.
Dadurch lässt
sich vorteilhaft ein anwendungsangepasstes Ansprechverhalten der
photoleitenden Messspitze hinsichtlich ihrer Sensitivität unter
Berücksichtigung
des Konzepts der Erfindung erreichen.
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Vereinfacht
ausgedrückt
sehen diese Art von Weiterbildungen vor, dass die erste und zweite
Elektrode zur Bildung einer Spitze im Bereich der photoleitenden
Lücke aufeinander
zulaufen und vorteilhaft die Elektroden selbst spitz ausgebildet
sind. Ein Maß der
Verkleinerung der Begrenzungsstruktur ist dabei stetig. Durch Verzicht
auf resonante Antennenelemente werden Ortsauflösung, Bandbreite, Empfindlichkeit
und Nichtinvasivität
wesentlich verbessert. Dadurch werden Anwendungsbereiche in vielfältiger Form
erschlossen, die mit bisherigen, aus dem Stand der Technik bekannten
resonanten, vergleichsweise niedrigen Ortsauflösungen und hoher Invasivität nicht
erreicht werden konnten. Dazu gehört insbesondere die Qualitätsprüfung und
Entwicklung von integrierten Höchstfrequenzschaltungen
oder die hochauflösende
THz-Bildgebung im
Bereich der Medizintechnik, Bioanalytik, Sicherheitstechnik, z.
B. zur ortsaufgelösten
Spektroskopie zum Nachweis von Gefahrstoffen oder dergleichen. Darüber hinaus
findet das vorliegende Konzept in der Grundlagenforschung, insbesondere
im Bereich neuartiger photonischer Materialien und Strukturen Verwendungsmöglichkeiten.
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Die
Messspitze hat sich insbesondere als vorteilhaft zur Detektion der
elektrischen Komponente eines elektromagnetischen Feldes in einem
Wellenlängenbereich
zwischen 10 μm
und 10 mm erwiesen. Darüber
hinaus lassen sich unter Berücksichtigung
des Konzepts der Erfindung problemlos auch Wellenlängenbereiche
zwischen 20 μm
und 1 mm erschließen.
Nach der erfindungsgemäßen Auslegung der
photoleitenden Messspitze ist in den genannten Wellenlängenbereichen
die Begrenzungsstruktur nicht-wellenlängenangepasst ausgelegt.
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Grundsätzlich lassen
sich unterschiedliche konstruktive Weiterbildungen der Nahfeld-
und/oder Fernfeld-Messspitze realisieren. Vorteilhaft ist eine Messspitze,
bei der die laterale Begrenzungsstruktur am distalen Ende, insbesondere
im Bereich der photoleitenden Lücke
vergleichsweise klein ist. Dies hat erhebliche Vorteile zur Erreichung
des elektromagnetischen „Spitzeneffekts”, da dieser
gemäß dem Konzept
der Erfindung ganz wesentlich zur Erhöhung der Sensitivität der erfindungsgemäßen photoleitenden Messspitze
beiträgt.
Eine laterale Abmessung der lateralen Begrenzungsstruktur, insbesondere
Elektrodenabstand und/oder Elektrodenabmessung, liegt vorteilhaft
unterhalb von 20 μm,
insbesondere 10 μm, vorzugsweise
unterhalb von 3 μm.
Applikationsspezifisch lässt
auch eine untere Grenze der lateralen Begrenzungsstruktur oberhalb
von 10 nm, vorzugsweise oberhalb von 100 nm realisieren.
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Zur
Verbesserung der Breitbandigkeit lassen sich vorteilhaft die distalen
Enden der Elektroden gerundet realisieren. Vorzugsweise sind dabei
Durchmesser zwischen 1 μm
und 10 μm,
insbe sondere im Bereich unterhalb von 3 μm vorgesehen. Solche Abmessungen
stellen einerseits die Realisierung des elektromagnetischen „Spitzeneffekts” sicher
und berücksichtigen
andererseits die breitbandige Auslegung der Nahfeldmessspitze gemäß dem Konzept der
Erfindung.
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Vorzugsweise
ist ein Öffnungswinkel
eines Abstandsraumes der Begrenzungsstruktur zwischen den Elektroden
vorgesehen, der in einem Bereich zwischen 20° und 70° liegt. Vorteilhaft ist auch
ein Öffnungswinkel
eines Abstandsraumes zur Begrenzungsstruktur einer Elektrode vorgesehen,
der zwischen 5° und
25° liegt.
Durch die weiterbildende Auslegung der Öffnungswinkel wird in vorteilhafter
Weise gewährleistet,
dass die laterale Begrenzungsstruktur der Elektroden möglichst
fern einer Dipolstruktur realisiert ist. Unter Weiterbildung des
Konzepts der Erfindung wurde erkannt, dass eine Dipolstruktur weitgehend
wellenlängen-resonante
Eigenschaften in sich vereint und dazu – in seiner einfachsten Ausprägung – parallele,
seien es koplanare oder flügelartige
Elektrodenstrukturen umfasst. Durch die weiterbildende Auslegung
der Öffnungswinkel
des Abstandsraumes bzw. Abmessungsraumes lässt sich eine laterale Begrenzungsstruktur
der ersten und/oder zweiten Elektrode erreichen, welche einer Dipolstruktur
vergleichsweise unähnlich
ist. Im Rahmen von besonders bevorzugten Weiterbildungen lässt sich
ein Öffungswinkel
eines Abstandsraumes, vorzugsweise zwischen 30° und 60°, insbesondere zwischen 40° und 50° realisieren.
Ein Öffnungswinkel
eines Abmessungsraumes lässt
sich in besonders vorteilhafter Weise zwischen 10° und 15° realisieren.
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In
vorteilhafter Weise lässt
sich die Längenabmessung
unter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Konzepts zur photoleitenden
Messspitze auslegen. Vorzugsweise hat der vordere Bereich eine Längenabmessung
unterhalb von 2 mm bis zum distalen Ende. Dadurch lässt sich
insbesondere die breitbandige Auslegung der photoleitenden Messspitze
unterstützen.
Vorzugsweise ist die Längenabmessung
des vorderen Bereichs bis zum distalen Ende unterhalb von 1 mm,
insbesondere unterhalb von 500 μm
ausgelegt. Je nach Anwendungsfall lassen sich auch Längenabmessungen
des vorderen Bereichs unterhalb von 300 μm, insbesondere unterhalb von
100 μm realisieren.
Darüber
hinaus lässt sich
unter Weiterbildung des erfinderischen Konzepts auch ein hinterer
Bereich der Anordnung der photoleitenden Nahfeldmessspitze vorteilhaft
auslegen, welcher dem proximalen Ende der Nahfeldmessspitze näher liegt.
In besonders bevorzugter Weise ist dazu eine Begrenzungsstruktur
des hinteren Bereichs im geometrischen Sinne ähnlich zu einer Begrenzungsstruktur
des vorderen Bereichs ausgelegt. So können z. B. im vorderen und
hinteren Bereich die Elektroden aufeinander zulaufen. Dadurch werden Geometrieübergänge, welche
wellenlängen-resonante
Strukturen hervorrufen können,
vorteilhaft vermieden und unterstützen somit die breitbandige
Auslegung der Nahfeldmessspitze. Bei Bedarf können jedoch grundsätzlich im
hinteren Bereich auch Begrenzungsstrukturen realisiert werden, welche
unähnlich zu
einer Begrenzungsstruktur des vorderen Bereichs ausgebildet sind.
So können,
z. B. im vorderen Bereich die Elektroden aufeinander zulaufen und
im hinteren Bereich parallel verlaufen.
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Vorzugsweise
hat der hintere Bereich eine Längenabmessung
von nicht mehr als 10 mm, insbesondere unterhalb von 2 mm, vorzugsweise
unterhalb von 1 mm. Das proximale Ende hat vorzugsweise eine Querabmessung
unterhalb von 10 mm, vorzugsweise unterhalb von 3 mm, insbesondere
unterhalb von 2 mm, vorzugsweise unterhalb von 1 mm. Durch die Begrenzung
der Längenabmessung
des hinteren Bereichs und/oder der Querabmessung des proximalen
Endes der Nahfeldmessspitze wird unter Weiterbildung des Konzepts
der Erfindung vorteilhaft eine breitbandige Auslegung der photoleitenden Nahfeldmessspitze
noch weiter verbessert.
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Die
Nahfeldmessspitze lässt
sich grundsätzlich
mit unterschiedlichen, dem Fachmann geläufigen Materialen realisieren.
Als besonders vorteilhaft hat sich dabei ein photoleitendes Material
für die
photoleitende Lücke
in Form eines LT-GaAs-basierenden Materials erwiesen. LT-GaAs zeichnet
sich durch eine besonders kurze Relaxationszeit von angeregten Elektronen
aus und kann somit eine besonders breitbandige Frequenzsensitivität zur Verfügung stellen.
Für das
Elektrodenmaterial hat sich insbesondere ein chrom- oder goldbasierendes
Material als vorteilhaft erwiesen.
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Hinsichtlich
des Messaufbaus hat sich gezeigt, dass dieser sowohl als Fernfeld-
oder Nahfeld-Messaufbau,
vorzugsweise in Form eines photokonduktiven SNOM-Messaufbaus, realisiert
werden kann. Die photoleitende Nahfeldmessspitze kann besonders
vorteilhaft an einem Körper,
z. B. Glaskörper, angebracht
sein und mit dem Körper
im Messaufbau implementiert sein. Aus Zugänglichkeitsgründen kann
die photoleitende Messspitze vorteilhaft zur Frontebene der Strahlung
geneigt sein. Selbstverständlich
können
auch andere Körper
zur Anbringung der photoleitenden Messspitze genutzt werden oder
andere Möglichkeiten
zur Implementierung der photoleitenden Messspitze im Messaufbau
genutzt werden. Der Körper
dient insbesondere als Träger von
elektrischen Leistungen, die zur elektrischen Anbindung der Elektroden
vorgesehen sind. Ein Glaskörper
hat sich darüber
hinaus als vorteilhaft erwiesen, um die photoleitende Messspitze
für eine
frei propagierende Anregungsstrahlung und/oder für die zu detektierende Strahlung
verfügbar
zu machen. Es hat sich gezeigt, dass der Messaufbau unter Weiterbildung
des Konzepts der Erfindung besonders vorteilhaft optische Komponenten
derart aufweist, dass diese für
eine frei propagierende Anregungsstrahlung und/oder zu detektierende
Strahlung vorgesehen sind.
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Der
Messaufbau und/oder die Messspitze lassen sich insbesondere im Rahmen
bildgebender Verfahren, vorzugsweise im Bereich der Medizintechnik
oder in der Materialprüfung
einsetzen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nun nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Diese soll die Ausführungsbeispiele
nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen,
vielmehr ist die Zeichnung wo zur Erläuterung dienlich, in schematisierter
und/oder leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen
der aus der Zeichnung unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand
der Technik verwiesen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen
betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden
können,
ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in
der Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung
der Erfindung wesentlich sein. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung
alle Kombinationen aus zumindest zwei der in der Beschreibung, der
Zeichnung und/oder den Ansprüchen
offenbarten Merkmale. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht
beschränkt auf
die exakte Form oder das Detail der im folgenden gezeigten und beschriebenen
bevorzugten Ausführungsform
oder beschränkt
auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen beanspruchten
Gegenstand. Bei angegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb
der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und
beliebig einsetzbar und beanspruchbar sein.
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Im
Einzelnen zeigt die Zeichnung in
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1 eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer photoleitenden
Messspitze gemäß dem Konzept
der Erfindung in einer vergleichsweise einfachen Ausführung;
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2 eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer photoleitenden Messspitze
in Weiterbildung der ersten Ausführungsform;
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3 eine
schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer photoleitenden
Messspitze in Form einer Variante, in Ansicht (a) als Draufsicht
und in Ansicht (b) als Seitenansicht;
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4 eine
schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform einer photoleitenden
Messspitze gemäß dem Konzept
der Erfindung in Abwandlung zur ersten Ausführungsform;
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5 eine
schematische Darstellung einer fünften
Ausführungsform
einer photoleitenden Messspitze gemäß dem Konzept der Erfindung
in Abwandlung zur dritten Ausführungsform,
in Ansicht (a) als Draufsicht und in Ansicht (b) als Seitenansicht;
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6 in
Ansicht (a) eine detaillierte schematische Darstellung einer photoleitenden
Messspitze gemäß der zweiten
Ausführungsform
mit Bemaßung und
Materialbezeichnung, in Ansicht (b) eine vergrößerte Darstellung des vorderen
Bereichs der Anordnung der photoleitenden Messspitze und in Ansicht (c)
eine SEM-Aufnahme der zuvor schematisch dargestellten photoleitenden
Messspitze in einer freistehenden Realisierung auf einem Saphirsubstrat
gebondeten Form;
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7 eine
schematische Darstellung eines Messaufbaus zur Felddetektion, in
Ansicht (a) ein Fernfeld-Aufbau mit optischen Komponenten zur Anregung, Übertragung
der Anregungsstrahlung und Detektion, letztere umfassend die photoleitenden Fernfeldmessspitze
gemäß dem Konzept
der Erfindung, vorliegend gemäß der zweiten
Ausführungsform,
und in Ansicht (b) eine räumliche
Detaildarstellung der optischen Komponenten zur Nahfeld-Detektion
umfassend die photoleitenden Nahfeldmessspitze gemäß der zweiten
Ausführungsform;
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8 exemplarische
Fernfeld- und Nahfeldmessergebnisse, die mit den in 6 und 7 gezeigten
Messaufbauten bzw. der dort gezeigten photoleitenden Messspitze
erzielt wurden – auf
der linken Seite der 8 entsprechende Wellenformen
in der Zeitdomäne,
wie sie entsprechend im Fernfeld und im Nahfeld detektiert wurden – die beiden
Messkurven zeigen eine einfallende THz-Welle mit Polarisierung jeweils
in X-Richtung und Y-Richtung, wobei die Pfeile in einem gleichmäßigen Abstand
von 4.5 ps (Pikosekunden) angebracht sind. Die rechten Darstellungen
zeigen das Fourier-transformierte Signal der Zeitdomäne jeweils
für die
Polarisierung in X-Richtung und Y-Richtung;
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9 in
Ansicht (a) eine schematische Darstellung eines Einzelelements einer
frequenzselektiven Oberfläche,
welche zur experimentellen Charakterisierung der zuvor erläuterten
photoleitenden Messspitze genutzt wurde mit Dimensionsangaben in
Mikrometer und in Ansicht (b) eine räumlich hochauflösende bildliche
Darstellung des Einzelelements der frequenzselektiven Oberfläche unter
Nutzung eines THz-Nahfeldbildes.
Das Bild besteht aus 50 × 50 Pixeln
mit 3 × 3 μm2 Pixelgröße und der
Pfeil repräsentiert
die Polarisierungsrichtung des übertragenen elektrischen
Feldes. In Ansichten (c) und (d) ist die THz-Feldamplitude über eine
10 μm breite
metallische Struktur der Ansicht (b) entlang der X-Richtung und
Y-Richtung gezeigt – der
schattierte Bereich zeigt die Bereiche der unterlegten metallischen Struktur
an.
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1 bis 5 zeigen
im Folgenden fünf besonders
bevorzugte Ausführungsformen
von photoleitenden Messspitzen in schematischer Darstellung, die
sich zur Nahfeld- und Fernfeld-Detektion eignen. 6 bis 9 zeigen
darüber
hinaus eine konkrete an der zweiten Ausführungsform angelehnte Realisierung
mit beispielhaftem THz-Messergebnissen im Fernfeld und Nahfeld einer
photoleitenden Messspitze. Alle im folgenden dargestellten Messspitzen
eignen sich in besonders vorteilhafter Weise zur direkten zeitlich
und räumlich
hoch auflösenden Felddetektion
der elektrischen Komponente eines elektromagnetischen Feldes sowohl
im Fernfeld als auch im Nahfeld. Es hat sich gezeigt, dass eine
Realisierung und ein Einsatz einer photoleitenden Messspitze gemäß dem Konzept
der Erfindung und insbesondere gemäß der vorliegend beschriebenen
Ausführungsformen
geeignet ist, in industriellem Maßstab, z. B. für bildgebende
Verfahren, problemlos vorteilhaft möglich ist – solche Verfahren mit bildgebender
Funktion unter Nutzung von insbesondere THz-Strahlung haben sich
im Bereich der Medizintechnik oder auch der Materialprüfung als
besonders sinnvoll erwiesen. Grundsätzlich eignen sich die im Folgenden
dargestellten photoleitenden Messspitzen nicht nur zur Detektion
von elektromagnetischer Strahlung im THz-Bereich, sondern grundsätzlich zur Detektion
von elektromagnetischer Strahlung im infraroten, bzw. ferninfraroten
Wellenlängenbereich zwischen
10 μm und
10 mm, insbesondere mit vergleichsweise hoher Sensitivität auch im
Wellenlängenbereich
zwischen 20 μm
und 1 mm. Die dargestellten photoleitenden Nahfeldmessspitzen sind
gemäß dem Konzept
der Erfindung wenigstens in diesen Wellenlängenbereichen mit einer Begrenzungsstruktur
für die
Elektroden versehen, die nicht-wellenlängenangepasst ist, d. h. einer
lateralen Begrenzungsstruktur, die weitgehend frei von einer wellenlängen-resonanten
Struktur ist.
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Im
Einzelnen zeigt 1 eine photoleitenden Nahfeldmessspitze 100 gemäß einer
ersten Ausführungsform
mit einer Anordnung 140, wenigstens eines Trägers 110 und
in lateraler Erstreckung auf dem Träger 110 angeordneter,
von einander isolierter erster Elektrode 120 und zweiter
Elektrode 130. Vorliegend ist der Träger 110 vollständig in
Form von LT-GaAs gebildet. Freistehendes selbsttragendes LT-GaAs
hat sich vorliegend als vorteilhaft erwiesen, muss jedoch nicht
generell derart ausgeführt
sein z. B. kann der Träger
auch ein AlAs mit aufgebrachtem LT-GaAs sein. Da der Träger 110 vorliegend
vollständig
aus LT-GaAs gebildet ist, sind die Elektroden 120, 130 somit
an deren distalen Ende 150 – dort insbesondere im Bereich
einer in 6 beispielhaft näher dargestellten
photoleitenden Lücke 235 – über photoleitendes
Material in Form von LT-GaAs miteinander verbunden. Mit anderen
Worten, es sind die Elektroden 120, 130 über die
photoleitende Lücke
am distalen Ende 150 voneinander elektrisch isoliert, wobei photooptisch
angeregte Ladungsträger
in dem photoleitenden Material generiert werden können, welche dann über die
Elektroden messbare elektrische Felder verursachen. Vorliegend hat
sich LT-GaAs als photoleitendes Material als besonders geeignet
erwiesen, da die Ladungsträger-Lebensdauer
in LT-GaAs vergleichsweise kurz ist und somit LT-GaAs eine frequenz-breitbandige
Felddetektion ermöglicht.
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Die
Elektroden 120, 130 weisen eine Begrenzungsstruktur 170 auf,
die durch den Verlauf der – inneren, äußeren, oberen,
unteren – Berandung
der ersten und zweiten Elektrode 120, 130 gebildet
ist. Der Verlauf der Berandung ist vorliegend derart, dass sich
die laterale Begrenzungsstruktur 170 zum distalen Ende 150 hin
insgesamt verkleinert und zwar so, dass eine Maß der Verkleinerung stetig
verläuft.
Mathematisch ausgedrückt
ist der Verlauf der Berandungsänderung
stetig und führt
zu einem verkleinerten Abmaß der
Begrenzungsstruktur 170 auf das distale Ende 150 zu
und darüber
hinaus ist eine erste Ableitung eines Maßes für den Verlauf der Berandung
der lateralen Begrenzungsstruktur 170 zum distalen Ende
hin stetig. Gemäß dem Konzept
der Erfindung ist dies dadurch gewährleistet, dass ein Maß der Verkleinerung,
d. h. ein die Begrenzungsstruktur 170 verkleinernder Verkleinerungsverlauf
selbst stetig. Im vorliegenden konkreten Fall der photoleitenden
Nahfeldmessspitze 100 nimmt insbesondere der Elektrodenabstand 180 zwischen
der ersten Elektrode 120 und der zweiten Elektrode als
auch eine Elektrodenabmessung 181, 182 zum distalen
Ende 50 hin ab. Würde
man also einen Elektrodenabstand 180 oder eine Elektrodenabmessung 181, 182 als
Funktion des Weges X vom proximalen Ende 190 der photoleitenden
Nahfeldmessspitze 100 zum distalen Ende 150 auftragen,
so ist die Abnahme des Elektronenabstands 180 und die Abnahme
der Elektrodenabmessung 181, 182 stetig als auch
die erste Ableitung derselben. Dazu ist gemäß der ersten Ausführungsform
der photoleitenden Nahfeldmessspitze 100 die Abnahme des
Elektrodenabstands 180 und die Abnahme der Elektrodenabmessung 182 linear verlaufend
gewählt.
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Im
Unterschied zu vergleichsweise schmalbandigen und resonant bzw.
wellenlängenangepasst ausgelegten
Dipolelektroden-Strukturen – deren
Begrenzungsstruktur regelmäßig parallele
Berandungsverläufe – vorsieht,
handelt es sich bei der vorliegenden Auslegung der Begrenzungsstruktur
der Elektroden um eine nicht-wellenlängenangepasste Struktur bezüglich einer
vergleichsweise großen
Bandbreite von Wellenlängen
der elektrischen Komponente des zu detektierenden elektromagnetischen
Feldes. Gemäß dem Konzept
der Erfindung ist die in der ersten Ausführungsform gewählte Begrenzungsstruktur
der Elektroden angepasst für
einen besonders breitbandig zu detektierenden Wellenlängenbereich
zwischen 10 μm
und 10 mm, insbesondere im Wellenlängenbereich zwischen 20 μm und 1 mm.
Vor diesem Hintergrund handelt es sich um eine Ausführungsform,
die nicht nur THz-Strahlung, sondern darüber hinaus einen breiten ferninfraroten
Wellenlängenbereich
detektieren kann.
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Der
gemäß dem Konzept
der Erfindung in Kauf genommene Sensitivitätsverlust durch ausdrücklichen
Verzicht auf eine wellenlängen-resonante
Auslegung wird gemäß dem Konzept
der Erfindung überkompensiert
dadurch, dass am distalen Ende 150 im Bereich der photoleitenden Lücke eine laterale
Abmessung der Anordnung 140 unterhalb 20 μm vorliegt – in 6 z.
B. eine photoleitende Lücke unterhalb
5 μm bei
1.8 μm.
Je nach Bedarf lässt
sich eine laterale Abmessung auch deutlich unterhalb von 10 μm, vorzugsweise
unterhalb von 3 μm
wählen,
wie dies beispielsweise am konkreten Auslegungsbeispiel der 6 bis 9 erläutert ist.
Dadurch wird gemäß dem Konzept
der Erfindung aufgrund des elektromagnetischen Spitzeneffekts eine
Feldüberhöhung im
Bereich des distalen Endes 150 erreicht, der nicht nur
eine überlegene
Sensitivität
gegenüber resonanten
Elektrodenanordnungen, insbesondere Dipolanordungen, schafft, sondern
darüber
hinaus eine räumliche
Auflösung
deutlich erhöht.
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Die
erste hier beschriebene Ausführungsform
stellt die Vorgaben gemäß dem Konzept
der Erfindung insbesondere in einem, das distale Ende 150 der
Elektroden 120, 130 umfassenden vorderen Bereich 160 sicher.
Dadurch ist gewährleistet,
dass insbesondere in einem für
die Ankopplung eines elektromagnetischen Feldes relevanten vorderen
Bereich 160 der photoleitenden Messspitze 100 wellenlängenangepasste
oder resonanz-erzeugende Strukturen vermieden werden – gewährleistet
also die Breitbandigkeit und hohe Sensitivität der photoleitenden Messspitze 100 zur
direkten zeitlich und räumlich hoch
auflösenden
Felddetektion sowohl im Nahfeld als auch Fernfeld.
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2 zeigt
eine zweite Ausführungsform
einer photoleitenden Messspitze 200, die ähnlich wie die
photoleitende Messspitze 100 eine Anordnung 240 eines
Trägers 210 mit
Elektroden 220, 230 aufweist, die über ein
photoleitendes Material – vorliegend
LT-GaAs des Trägers 210 – im Bereich
einer photoleitenden Lücke
an einem distalen Ende 250 miteinander verbunden sind.
Wiederum ist dem Konzept der Erfindung folgend, die laterale Begrenzungsstruktur
der ersten und zweiten Elektrode 220, 230 nicht-wellenlängenangepasst
ausgelegt und verkleinert sich mit stetig verlaufendem Verkleinerungsmaß zum distalen
Ende 250 hin, wobei am distalen Ende 250 der photoleitenden
Lücke eine
laterale Abmessung unterhalb von 20 μm liegt. In Weiterbildung der
ersten Ausführungsform
der photoleitenden Nahfeldmessspitze 100 ist bei der zweiten
Ausführungsform
der photoleitenden Nahfeldmessspitze 200 zusätzlich eine
Feldabschirmung 261 auf die Elektroden 220, 230 aufgebracht.
Dies hat Vorteile, wenn die Detektion in stark feldstreuenden Bereichen
vorgenommen werden soll. Außerdem
lässt sich
so eine Ladungsträgergenerierung
auf den Bereich der photoleitenden Lücke 235 (6)
wirkungsvoll beschränken.
Die Abschirmung 261 ist vorliegend in Form einer sich – ähnlich wie
die Elektroden 220, 230 – stetig verkleinernden Metallabschirmung
gebildet und diese fast bis zum distalen Ende 250 überdeckt. Um
eine frei propagierende Ladungsträgeranregung im Bereich der
photoleitenden Lücke
zu ermöglichen, ist
die Anordnung 240 am distalen Ende 250 nicht von
der Abschirmung 261 abgedeckt.
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Diese
in 2 dargestellte bevorzugte zweite Ausführungsform
einer photoleitenden Nahfeldmessspitze 200 ist in 6 im
Detail im Rahmen einer konstruktiven Ausführung einer Messspitze 200 näher beschrieben.
Dort wird auch gezeigt, dass die bisher bei resonanten Dipolstrukturen
photoleitender Messspitzen bekannten Nachteile einer niedrigen Ortsauflösung und
niedrigen Bandbreite durch Messspitzen der vorliegenden Art gezielt
vermieden werden. Sowohl die Messspitze 100 als auch die
Messspitze 200 vermeiden die Nutzung großflächiger photoleitender
Schalter mit einer Einzelkontaktzuleitung und resonanten Antennenelementen.
Vielmehr sind bei beiden Ausführungsformen
gemäß dem Konzept der
Erfindung zwei benachbarte spitz zulaufende planare Elektroden 120, 130 bzw. 220, 230 vorgesehen, die
im Rahmen der Anordnung 140, 240 auf einem dünnen selbsttragenden
photoleitenden Substrat – vorliegend
LT-GaAs – aufgebracht
sind und deren Elektrodenabstand als auch deren Elektrodenabmessung
sich zur Spitze hin verringert, wobei ein Maß der Verringerung selbst stetig
ist. Mit anderen Worten, es werden auch Knicke oder dgl. jedenfalls im
vorderen Bereich der Anordnung vermieden. Dadurch wird eine vergleichsweise
starke Feldüberhöhung im
Bereich der photoleitenden Lücke
am distalen Ende 150, 250 erreicht, die es ermöglicht,
die Felddetektion auf den durch die photoleitende Lücke begrenzten
Spitzenbereich zu begrenzen. Die Erzeugung der Feldüberhöhung ist
vorliegend weitgehend frequenzunabhängig und die RC-Konstante aufgrund der
extrem kleinen Schalterfläche
vergleichsweise klein, so dass eine deutlich höhere Bandbreite als mit den
bisherigen Lösungen
erreicht werden kann. Es wird somit ein besonders hoher Grad an
Ortsauflösung,
Bandbreite, Empfindlichkeit und Nicht-Invasivität erreicht.
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3 zeigt
eine dritte Ausführungsform
einer photoleitenden Messspitze 300, deren Anordnung 340 mit
Träger 310 und
Elektroden 320, 330 ähnlich wie die Messspitze 100 der
ersten Ausführungsform
ausgebildet ist, so dass in Bezug auf die Ausbildung der Anordnung 340 auf
die entsprechende Beschreibung der 1 Bezug
genommen wird. Vorliegend ist die Anordnung 340 der photoleitenden Messspitze 300 mit
einem Körper
verbunden, der eine weitere Anordnung 341 bildet. Die Anordnung 341 weist
einen weiteren Träger 311 sowie
eine darauf angeordnete erste elektrische Leitung 321 sowie eine
zweite elektrische Leitung 331 auf. Dazu ist der – vorliegend
aus transparentem Material in Form eines Quarzglases gebildete – weitere
Träger 311 der weiteren
Anordnung 341 mit dem Träger 310 der Anordnung 340 verbunden.
Ebenso ist die erste elektrische Leitung 321 mit der ersten
Elektrode 320 über einen
elektrischen Kontakt 322 verbunden und die zweite elektrische
Leitung 331 ist über
einen zweiten elektrischen Kontakt 332 mit der zweiten
Elektrode 330 elektrisch verbunden. Mit anderen Worten
ist – wie
aus Ansicht (b) der 3 ersichtlich die Anordnung 340 der
photoleitenden Nahfeldmessspitze 300 auf der weiteren Anordnung 341 derart
aufgebracht, dass ein das distale Ende 350 der Elektroden 320, 330 umfassender
vorderer Bereich 360 der Anordnung 340 über die
weitere Anordnung 341 hinausragt. Auf diese Weise kann
ein frei propagierender Anregungsstrahl Ladungsträger in der
photoleitenden Lücke
am distalen Ende 350 der Elektroden erzeugen. Darüber hinaus
kann der Träger 311 der
weiteren Anordnung grundsätzlich
aus einem beliebigen ausreichend mechanisch stabilen Material gebildet sein.
Gleichwohl hat sich, wie oben beschrieben, ein transparenter Träger 311,
vorliegend aus Quarzglas, als vorteilhaft erwiesen, da es im Anwendungsfall ggf.
erwünscht
ist, Bereiche unterhalb der photoleitenden Nahfeldmessspitze 300 einzusehen,
beispielsweise über
eine CCD-Kamera oder dergleichen optische Apparatur oder optischen
Justage.
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Darüber hinaus
ist auch beim Körper
der weiteren Anordnung 341 eine nicht-wellenlängenangepasste Auslegung der
lateralen Begrenzungsstruktur der ersten elektrischen Leitung 331 und
zweiten elektrischen Leitung 321 gewährleistet – dies analog zur Auslegung
der Begrenzungsstruktur der ersten und zweiten Elektrode 120, 130,
wie sie beispielhaft für alle
Ausführungsformen
anhand der ersten Ausführungsform
der photoleitenden Nahfeldmessspitze 100 in 1 beschrieben
worden ist. Vorliegend ist analog zur Begrenzungsstruktur 370 der
Anordnung 340 bei der Begrenzungsstruktur 370' der Anordnung 341 vorgesehen,
dass der Leitungsabstand 380 zwischen der ersten und zweiten
elektrischen Leitung 321, 331 als auch die Leitungsabmessung 371, 372 der
ersten und zweiten elektrischen Leitung 321, 331 zum
distalen Ende 350 hin abnimmt und die Abnahme des Leitungsabstandes
und die Abnahme der Leitungsabmessung 380, 371, 372 zum
distalen Ende 350 hin stetig verläuft.
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4 zeigt
eine vierte Ausführungsform
einer photoleitenden Messspitze 400, wiederum umfassend
eine Anordnung 440 eines Trägers 410, auf dem
eine ersten Elektrode 420 und eine zweite Elektrode 430 angebracht
ist und deren laterale Begrenzungsstruktur – nur in dem, das distale Ende 450 umfassenden,
vorderen Bereich 460 – eine
laterale Begrenzungsstruktur 470 der ersten und zweiten
Elektrode 420, 430 aufweist, welche nicht-wellenlängenangepasst
ausgelegt ist und im Wesentlichen den Begrenzungsstrukturen 170, 270, 370 der
Ausführungsformen
der 1 bis 3 entspricht. Dadurch ist auch
bei der vierten Ausführungsform
der Messspitze 400 sichergestellt, dass in einem für die Detektion
maßgeblichen
räumlichen
Bereich – nämlich im vorderen
Bereich 460 – eine
breitbandige und hochsensitive Detektion von elektromagnetischer
Strahlung im Wellenlängenbereich
zwischen 10 μm
und 10 mm, jedenfalls im Wellenlängenbereich
zwischen 20 μm
und 1 mm möglich
ist. Im Rahmen der vorliegenden Ausführungsform der Messspitze 400 wurde
erkannt, dass in einem hinteren Bereich 461 der Messspitze 400 eine
im Wesentliche koplanare Ausführung
der Elektroden 420, 430 möglich ist. Dazu verlaufen die
Elektroden 420, 430 im hinteren Bereich 461 koplanar
und im vorderen Bereich 460 im Wesentlichen spitz aufeinander
zu – sind
also am Übergang
zwischen dem hinteren Bereich 461 und dem vorderen Bereich 460 zueinander
hin abgewinkelt. Selbstverständlich
sind in Abwandlung des hinteren Bereichs bei anderen Ausführungsformen
auch alternative Elektrodenverläufe
realisierbar.
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5 zeigt
eine Weiterbildung der in 4 dargestellten
Messspitze in Form der photoleitenden Messspitze 500. Analog
zur dritten Ausführungsform einer
photoleitenden Messspitze 300, wie sie in 3 beschrieben
wurde, ist vorliegend gemäß dem gleichen
Prinzip die in 4 beschriebene Anordnung 540 der
Messspitze 500 an einem Körper einer weiteren Anordnung 541 angebracht.
Dazu ist – ähnlich wie
in 3 beschrieben – der Träger 510 der Anordnung 540 derart
auf dem Träger 511 der
weiteren Anordnung 541 aufgebracht, dass dieser mit einem
vorderen Bereich 560 übersteht.
Dadurch ist gewährleistet,
dass die Anordnung 540 der Messspitze 500 im Bereich
der photoleitenden Lücke
durch ein frei propagierendes optisches Feld angeregt werden kann.
Die erste und zweite Elektrode 520, 530 ist über entsprechende
Kontakte 522, 532 elektrisch mit einer ersten
und zweiten elektrischen Leitung 521, 531 verbunden,
wobei letztere auf dem Träger 511 der
weiteren Anordnung 541 aufgebracht sind. Die Begrenzungsstruktur 570' der ersten
und zweiten elektrischen Leitung 521, 531 ist – ähnlich wie
anhand der dritten Ausführungsform
der Messspitze in 3 beschrieben – nicht-wellenlängenangepasst ausgelegt,
d. h., die Begrenzungsstruktur 570' verkleinert sich zum distalen
Ende hin, wobei ein Maß der
Verkleinerung stetig verläuft.
Insbesondere nehmen Leitungsabstände 580 und
Leitungsabmessungen 571, 572 zum distalen Ende 550 hin
ab, wobei die Abnahme stetig verläuft.
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6 zeigt
in Ansicht a die photoleitende Nahfeldmessspitze 200 der
zweiten Ausführungsform
wie sie in 2 dargestellt ist – für gleiche
Teile oder Teile gleicher Funktion wurden vorliegend gleiche Bezugszeichen
verwendet. Darüber
hinaus ist in Ansicht (a) eine Bemaßung für eine konkrete Ausführung der
photoleitenden Nahfeldmessspitze 200 angegeben. Daraus
ist ersichtlich, dass die Anordnung 240 eine im Wesentlichen
dreicksförmige
Form hat und vom proximalen Ende 290 zum distalen Ende 250 hin
spitz zuläuft.
Insbesondere verkleinert sich dazu eine nicht-wellenlängenangepasste
Begrenzungsstruktur 270 der ersten und zweiten Elektrode 220, 230 zum
distalen Ende 250 hin, wobei ein Maß der Verkleinerung stetig
verläuft.
Vorliegend hat die Anordnung 240 am proximalen Ende 290 – also an der
Basis des Dreiecks – eine
laterale Abmessung von 1161 μm.
Die im Wesentlichen gleichschenkligen Längen der Elektroden 220, 230 entsprechen
im Wesentlichen der Seitenlänge
der Anordnung 240, welche vorliegend bei 1152 μm liegt.
Die Abschirmung 260 hat vorliegend eine Seitenlänge von
437 μm.
Aus Ansicht (a) der 6 ist auch ersichtlich, dass
ein Öffnungswinkel 291 eines
Abstandsraumes der Begrenzungsstruktur 270 zwischen den
Elektroden 220, 230 vorliegend bei 40° liegt. Grundsätzlich kann
ein solcher Öffnungswinkel 291 auch
zwischen 20° und 70° liegen.
Gemäß dem Konzept
der Erfindung wurde erkannt, dass ein solcher Öffnungswinkelbereich möglichst
weit entfernt von einer wellenlängenresonanten
Dipolstruktur ist – vorliegend
hat sich ein Öffnungswinkel
von 40° als
besonders optimal erwiesen. Ebenso ist vorliegend ein Öffnungswinkel 292 eines
Abmessungsraumes der Begrenzungsstruktur 270 jeweils einer Elektrode 220 oder 230 bei
10° gewählt worden.
Der Öffnungswinkel 292 des
Abstandsraumes der Begrenzungsstruktur jeweils eine Elektrode 220, 230 ergibt
sich vorliegend aus dem weiteren Öffnungswinkel von 60°, welcher
den Abstandsraum der Begrenzungsstruktur 270 an den Außenkanten
der Elektroden 220, 230 bezeichnet und vorliegend
bei 60° liegt.
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Es
ist zu verstehen, dass selbst bei Beibehaltung der vorliegenden
geometrischen Form und Proportion unabhängig von der vorliegenden Ausführungsform,
wie sie in 6(a) gezeigt ist, auch
photoleitende Messspitzen realisiert werden können, welche insbesondere kleinere
Abmessungen als die vorliegend gewählte Abmessung aufweisen.
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In 6(b) ist eine ausschnittsweise vergrößerte Darstellung
des distalen Endes 250 der Anordnung 240 gezeigt.
Daraus ist ersichtlich, dass der Abstand 280 zwischen der
ersten und zweiten Elektrode 220, 230 als auch
die Abmessungen 281, 282 derselben bis zum distalen
Ende 250 hin stetig linear abnehmen. An der „Spitze” der Anordnung 240 ist
die erste Elektrode 220 mit der zweiten Elektrode 230 im Bereich
der photoleitenden Lücke 235 über ein
photoleitendes Material, vorliegend LT-GaAs, verbunden. Der Abstand 280 zwischen
den Elektroden 220, 230 nimmt symmetrisch bis
zu einer Abmessung der photoleitenden Lücke 235 von 1,8 μm ab. Um
vorliegend die Anregung von photoleitenden Trägern in der photoleitenden
Lücke 235 auf
ein ausreichendes Maß zu
begrenzen, ist im Bereich des distalen Endes 250 der Träger 210 zunächst mit
einer optisch transparenten elektrisch isolierenden Polymerschicht 215 bedeckt.
Auf der Polymerschicht 215 ist die Abschirmung 261 in
Form einer metallischen Maskierungsschicht angebracht, welche auch
die Elektroden 220, 230 teilweise abdeckt. Die
Abschirmung 261 lässt den
Bereich der photoleitenden Lücke 235 am
distalen Ende 250 frei, um dort die Anregung von elektrischen
Ladungsträgern
zu ermöglichen.
Es hat sich gezeigt, dass in einer einfacheren Ausführungsform – wie sie
bereits anhand von 1 anhand der ersten Ausführungsform
der photoleitenden Messspitze 100 beschrieben worden ist – die Abschirmung 261 weggelassen
werden kann. Es hat sich gezeigt, dass eine für die Detektion signifikante
Anregung von Ladungsträgern
auch ohne Abschirmung 261 und ggf. bei entsprechender Justage
der Anregungsfelder auf den Bereich der photoleitenden Lücke 235 beschränkt ist.
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In 6(c) ist vorliegend eine SEM-Aufnahme
der zuvor erläuterten
photoleitenden Messspitze 200 gezeigt, wobei entsprechende
Bezugszeichen die zuvor erläuterten
Elemente der Anordnung 240 bezeichnen. Die photoleitende
Messspitze 200 ist vorliegend als epitaktisch gewachsenes
Schichtsystem hergestellt. Auf einer 1,3 μm dicken Schicht von LT-GaAs
des Trägers 210.
Das Paar „angespitzter” Leitungen,
welche die Elektroden 220, 230 bilden, ist aus
einem Schichtaufbau einer 10 nm Chromschicht und einer 200 nm Goldschicht
auf dem LT-GaAs-Träger aufgebracht.
Darüber
ist die Anordnung mit einem 1 μm
dicken isolierenden und optisch transparenten Polymerfilm belegt
und thermisch ausgeheilt. Der Polymerfilm ist unter Verwendung einer
photo-resist-Schicht als Maskierungsschicht und einem isotropen
Trockenätzvorgang
in einem O2-Plasma hergestellt. Als nächstes folgt
im Rahmen der Herstellung der Schritt einer 50 nm dicken Chrommaskierung,
welche die optische. Anregung – vorliegend aber
nicht notwendigerweise in anderen Ausführungsformen – auf die
photoleitenden Lücke 235 am distalen
Ende 250 der Messspitze 200 beschränkt. Die
Maskierung wird deponiert und lithographisch strukturiert. Als nächstes werden
diejenigen Bereiche des LT-GaAs-Trägers 210 weggeätzt, welche
nicht mit dem Polymerfilm bedeckt sind, hier durch Anwendung eines
chemischen Nassätzvorgangs,
welcher Zugriff auf eine Aluminium-Arsenid-Schicht gibt. Danach
wird die unterliegenden AlAs-Opferschicht komplett mit einer 10%
HF-Lösung
weggeätzt,
was zu einer selbsttragenden freistehenden LT-GaAs-basierten chipartigen
Anordnung 240 der vorliegenden Ausführungsform führt. Schließlich wird
die Messspitze 200 auf einen Körper in Form eines 250 μm dicken Saphirsubstrats
aufgebracht, vorliegend durch einen Bondingprozess elektrisch angebunden
an entsprechende Leitungen auf dem Saphirsubstrat. Die Anbringung
erfolgt dabei so, dass die Messspitze 200 über das
Saphirsubstrat um einige wenige 100 μm hinausragt, wie dies in der
SEM-Aufnahme der 6(c) zu sehen ist.
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Die
photoleitenden Messspitze 200 wird experimentell durch
ein THz-Fernfeld und THz-Nahfeld, wie
sie in 8 und 9 gezeigt sind, charakterisiert.
Die Charakterisierung erfolgt im Rahmen eines Fernfeld-Messaufbaus
und Nahfeld-Messaufbaus, wie sie in 7 gezeigt
sind. Für
den Aufbau werden 150 fs-Pulse bei 76 MHz Repetitionsrate und einer optischen
Wellenlänge
von λ =
800 nm zur Anregung und Detektion der breitbandigen THz-Pulse genutzt. Um
den Abstand zwischen der photoleitenden Messspitze 200 und
der Chromoberfläche
zu minimieren wird die photoleitende angespitzte Messspitze um einen
Winkel von etwa α =
20° in Bezug
auf die X-Y-Ebene der einfallenden THz-Welle für alle Experimente gedreht.
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7 zeigt
in Ansicht (a) dazu den Messaufbau 700A mit der beschriebenen
Messspitze 200, angebracht auf dem zuvor beschriebenen
Saphirträger 800.
THz-Strahlung von einem Oberflächenemitter 900 wird über zwei
Parabolspiegel 710, 720 auf die photoleitende
Lücke 235 der
Messspitze 200 justiert. Die Anregung des Oberflächenemitters 900 erfolgt über einen
optischen Anregungspuls 910. Die Detektion der THz-Strahlung 920 erfolgt
mittels eines optischen Detektionspulses 930 der zuvor
beschriebenen Art. Die THz-Strahlung 920 kann darüber hinaus durch
einen Polarisator 730, vorliegend in Form eines Drahtgitterpolarisators,
polarisiert werden.
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In
Ansicht (b) der 7 ist en Nahfeld-Messaufbau 700B mit
der photoleitenden Messspitze 200 am Saphirkörper als
Träger 800 vergrößert dargestellt,
woraus auch der zuvor erläuterte Neigungswinkel α in Bezug
auf die X-Y-Ebene der einfallenden THz-Welle und, ggf. bei entsprechender
Justage in Bezug auf die ebenfalls dargestellte Probe 740,
ersichtlich ist.
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Schematisch
ist dazu auch in gestrichelter Umrandung die Anregungsseite des
Messaufbaus 700B mit einem Dipolanregungselement 990 dargestellt.
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7(a) zeigt einen Messaufbau 700A,
wie er zur Fernfelddetektion benutzt wurde. 7(b) zeigt
einen Messaufbau 700B, wie er zur Nahfelddetektion benutzt
wurde.
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Zunächst wurde
der Fernfeldaufbau 700A genutzt, um das Zeitansprechverhalten
der Messspitze 200 für
eine planare Wellenanregung zu bestimmen. In diesem Aufbau 700A wird
linear polarisierte THz-Strahlung in Pulsform von einem InAs-Oberflächenemitter-Polymer über ein
Paar parabolischer Spiegel 710, 720 auf die photoleitende
Messspitze 200 mit einem Fokus für die THz-Strahlung fokussiert,
welcher nicht wesentlich größer ist
als die photoleitende Lücke 235.
Um das Zeitdomänen-Verhalten
der Wellenformen zu veranschaulichen, sind diese im oberen linken
Teil der 8 für die einfallende THz-Strahlung,
jeweils für
eine Polarisation in X- und Y-Richtung
gezeigt. Für
beide Polarisationen ist das Signal auf 25 ps charakterisiert durch
mehrere Spitzen, welche mit zunehmender Zeit kleiner werden. Unter
Nutzung numerischer Feldsimulationen können die Spitzen-Vielfachreflexionen
des THz-Signals in der Messspitze zugeordnet werden. Die THz-Strahlung
wird innerhalb der überlappenden
Regionen der Abschirmung 260 und der zugespitzen Elektroden 220, 230 geleitet.
Diese Zweielektroden-Wellenleiter-Sektion
hat eine berechnete durchschnittliche effektive Dielektrizität εr,efl =
2,5 bei den vorliegenden THz-Frequenzen. Unter Berücksichtigung
einer doppelt passierten Transmissionslänge von 430 μm korrespondiert
die berechnete effektive Dielektrizität exakt dem gemessenen zeitlichen
Abstand von Δt
= 4.5 ps der mehrfachen Spitzen. Die Halbwärtsbreite der Hauptspitze bei
t = 0 ps entspricht 0,46 ps und 0,51 ps jeweils für die X-
und Y-Polarisation, was einem nutzbaren spektralen Bereich von etwa
0,1 bis 2,5 THz entspricht. Die Fouriertransformierten Signale in
der Zeitdomäne
sind im oberen rechten Teil der 8 gezeigt.
Beide Frequenzspektren zeigen einen Amplitudenabfall für Frequenzen
unterhalb von 0,3 THz, was typisch für frei propagierende Transmissionskonfigurationen
ist, die eine hochdivergente Punktquelle und optische Fokussierung
auf einen subwellenlängen-bemessenen
Detektor umfassen. Wie von der Elektrodenanordnung zu erwarten fällt die
Signalamplitude für
einfallenden THz-Felder die in Y-Richtung polarisiert sind im Vergleich
zu X-polarisierten Strahlen ab. Der Sensitivitätsunterschied zwischen X- und
Y-Polarisation beträgt
4:1.
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Um
die Subwellenlängenauflösung der Messspitze 200 zu
bestimmen, wurde der in 7(b) gezeigte
Nahfeldmessaufbau genutzt. Aus praktischen Gründen wurden die THz-Pulse mit
einem photoleitendem Dipolelement erzeugt, welches mittels eines
7 mW optischen Anre gungsstrahls durch eine dispersionskompensierte
optische Faser beleuchtet ist. Selbstverständlich können auch andere Anregungsquellen
genutzt werden, beispielsweise der Oberflächenemitter 900 des
Fernfeldaufbaus der 7(a). Der THz-Strahl
propagiert in Z-Richtung durch eine Probe, welche in einem festen
Abstand A = 1.0 mm über
dem THz-Emitter positioniert ist, was einen λ/2 Wellenlängenabstand einer frei propagierenden
THz-Welle bei einer Frequenz von f = 0.15 THz entspricht. Die transmittierten
Signale werden durch die photoleitende Messspitze wegdektiert, welche
etwa 3 μm
oberhalb der Probenoberfläche
angeordnet ist.
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Zunächst werden
die transmittierten THz-Signale in der Zeitdomäne an der Oberfläche einer
Referenzprobe gemessen, welche aus einem beidseitig polierten Schmelzzonen-Silizium
(Si)-Wafer von 1 mm
Dicke und mehr als 3000 Ωcm
spezifischen Widerstand besteht. Die Probe ist in dem entsprechenden
THz-Frequenzbereich transparent aber opak für Wellenlängen bei optischer Anregung
und für
den Detektionsstrahl. Eine zusätzliche
10,5 μm
dicke Schicht von schwarzem Wachs (Apiezon) wird sein-deponiert
auf der Oberseite des Silizium-Wafers. Diese Schicht absorbiert
gestreutes Licht des Detektionsstrahls, welches ansonsten reflektiert
werden könnte
von der Rückseite
der Messspitze 200. Die gemessenen Daten in der Zeitdomäne sind
im unteren linken Teil der 8 jeweils
für eine
X- und Y-Polarisierung der THz-Strahlen dargestellt. Die deutlichsten
Unterschiede im Vergleich zu den Fernfeld-Daten bestehen in der
Pulsverbreitung an der Hauptspitze mit einer Halbwertzeit von 1,2
ps für X-polarisierte
und 0,9 ps für
Y-polarisierte THz-Strahlung sowie einem zusätzlichen Anteil eines DC-Signals.
Aufgrund des Abstandes zwischen Nahfeldemitter und Detektor ergibt
sich jedenfalls für
Frequenzen unterhalb von 0,15 THz eine deutliche niederfrequente
Kopplung. Deswegen findet man in der Frequenzdomäne das Maximum der Signalamplitude
bei der Frequenz 0, wie sich dies in den vorher transformierten
Daten im unteren rechten Teil der 8 zeigt.
Eine moderate Erniedrigung der hochfrequenten spektralen Komponenten
ist ebenfalls zu beobachten, was auf die Abwesenheit von fokussierenden optischen
Elementen zurückzuführen ist.
Eine weitere spezielle Beobachtung in dieser Nahfeldkonfiguration
besteht darin, dass Signalreflexionen von der den Referenzprobenoberflächen zusätzlich zu
den messspitzeninternen Reflexionen detektiert werden, welche wiederum
mittels Pfeilen im unteren linken Teil der 8 gezeigt
sind. Wie bei den Fernfeldmessungen wird eine deutliche Reduzierung
der Messspitzensensitivität
für die
Y-Polarisierung beobachtet.
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Die
räumliche
Auflösung,
die mit der photoleitenden Messspitze weiterer THz-Frequenzen erreicht
werden kann, wird unter Verwendung einer metallischen Teststruktur
mit Subwellenlängen-Abmessungen
bestimmt und in 9 dargestellt. Die Teststruktur
ist eine frequenzselektive Oberfläche, welche aus einem Array
von asymmetrisch doppelt geschlitzten Metallringresonatoren mit
Subwellenlängen-Abmessungen
besteht. Ein solcher Metallringresonator mit entsprechender Radius-
und Schlitzbemaßung
ist in 9, Ansicht (a) gezeigt. Solche Strukturen sind
insbesondere interessant für
sogenannte biosensible Anwendungen im THz-Bereich, da diese starke Resonanzverschiebungen
bei Beladung mit dielektrisch aktiven Proben verzeichnen. Die frequenzselektive
Oberfläche
ist profiliert mittels einem 10 nm Chrom- und 200 nm Gold-Aufbau auf dem gleichen
Wafer wie die Referenzprobe. Die gesamte frequenzselektive Oberfläche ist
unter einer optisch opaken Schicht von schwarzem Wachs angeordnet.
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Das
durch das THz-Feld hervorgerufene Bild wird durch Raster-Scannen
der Probe mit dem distalen Ende 250 der photoleitenden
Messspitze 200 erreicht. Dazu werden Scanschritte von 3 μm Schrittgröße in X-
und Y-Richtung durchgeführt
und zwar bei einem Zeitabstand von 0 ps in der Zeitdomäne, was
der Hauptamplitude der THz-Strahlung entspricht. Das erzielte Bild
ist in 9 in Ansicht (b) gezeigt. Das räumlich aufgelöste elektrische
Feld zeigt deutlich die optisch verborgene Ringresonatorstruktur.
Die 1,0 μm
breiten metallischen Streifenlinien und die asymmetrische Schlitzanordnung
der frequenzselektiven Oberfläche
sind klar aufgelöst.
Es werden keine weiteren Signalbeiträge in einer Referenzmessung
mit einem geblockten THz-Strahl
detektiert. Die räumliche
Auflösung
kann bestimmt werden über
Linienmessungen, wie sie in Ansicht (c) der 9 dargestellt
sind. Dabei wird die THz-Feldamplitude entlang der zwei hellen Linien,
die in 9b gezeigt sind, bestimmt. Unter
Verwendung des „10%–90%”-Kriteriums wird eine
räumliche
Auflösung
von bis zu 5 μm – entsprechend
einem Anteil von λ/300 – entlang
der X-Richtung erreicht und eine räumliche Auflösung von
7 μm – entsprechend
einem Anteil von λ/140 – entlang
der Y-Richtung bestimmt; dies für
eine Wellenlänge
bei 1500 μm.
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Zusammenfassend
ist vorliegend eine attraktive Alternative zu eingangs erläuterten
SNOM Konzepten aufgrund des Konzepts der Erfindung ermöglicht worden,
dies mit einer Subwellenlängenauflösung bei
räumlicher
Bildgebung. Darüber
hinaus ermöglicht
das Konzept der Erfindung eine hohe zeitliche und räumliche
Auflösung
mit minimaler Invasivität
in Kombination bei den transmittierten THz-Signalen. Eine räumliche
Auflösung
unterhalb von 5 μm wurde
demonstriert bei einem Abstand der photoleitenden Messspitze und
einer metallischen Teststruktur von etwa 13 μm. Im Rahmen der Erfindung liegen auch
Weiterbildungen und Verbesserungen, insbesondere zur Erhöhung der
räumlichen
Auflösung
der Messspitze, durch Reduzierung des Abstandes zwischen Messspitze
und Probe als auch Reduzierung der Messspitze selbst und insbesondere
der photoleitenden Lücke 235.
Dabei kann die Größe der photoleitenden
Lücke sicherlich
durch weitere Instrumentierung von geeigneten Herstellungswerkzeugen im
Bereich der Nanotechnologie erreicht werden. Die Reduzierung der
Messspitze 200 selbst kann durch einfache optische Maskierungsmethoden
erreicht werden. Beispielsweise kann auch die Rückseite der Messspitze 200 maskiert
werden, um den Einfluss optisch reflektierter Strahlung von der
Probenoberfläche
zu vermeiden. Solche und andere Verbesserungen bzw. Weiterbildungen
liegen im Rahmen des Konzepts der Erfindung.