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Die
Erfindung betrifft einen Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
gemäß den Ansprüchen 1 und 21.
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Ein
Gassack, der sich auf Höhe einer Schulterregion des zu
schützenden Fahrzeuginsassen erstreckt, ist z. B. aus der
DE 10 2004 009 013
A1 bekannt.
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Das
von der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, die
Kopplung zwischen Gassack und zu schützendem Fahrzeuginsassen
zu verbessern.
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Dieses
Problem wird durch den Gassack mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und den Gassack mit den Merkmalen des Anspruchs 21 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
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Danach
wird ein Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
zur Verfügung gestellt, mit
- – einem
Schulterbereich, der sich im montierten und aufgeblasenen Gassack
auf Höhe einer seitlichen Schulterregion des zu schützenden
Fahrzeuginsassen erstreckt und der einen ersten Abschnitt aufweist,
der sich um einen zweiten Abschnitt herum erstreckt, wobei
- – der zweite Abschnitt in einer Richtung quer zur Haupterstreckungsebene
des aufgeblasenen Gassacks eine gegenüber dem ersten Abschnitt verminderte
Dicke besitzt oder als Aussparung (Durchgangsöffnung) ausgebildet
ist; und wobei
- – der Gassack so im Fahrzeug anzuordnen ist, dass bei
einer Seitenkollision des Fahrzeugs ein Abschnitt der seitlichen
Schulterregion des Fahrzeuginsassen auf den zweiten Abschnitt auftrifft.
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Durch
den (zweiten) Abschnitt verminderter Dicke im Schulterbereich des
Gassacks, auf den der zu schützende Fahrzeuginsasse insbesondere
bei einer Seitenkollision mit einem seitlichen Schulterbereich auftrifft,
kann eine Kopplung zwischen Gassack und Fahrzeuginsassen verwirklicht
werden, da insbesondere der seitliche Schulterbereich des Fahrzeuginsassen
in den zweiten Abschnitt „eintaucht" und somit eine gewisse
Fixierung der Schulter an dem Gassack entsteht.
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Durch
die Kopplung nimmt der sich nach Auftreffen oder noch während
des Auftreffens auf den Gassack in Fahrzeuglängsrichtung
bewegende Fahrzeuginsasse den Gassack in Bewegungsrichtung mit.
Umgekehrt kann durch die Gassack-Fahrzeuginsassen-Kopplung auch
eine Bewegung des Gassacks, insbesondere in Fahrzeuglängsrichtung,
eine Bewegung des Fahrzeuginsassen bewirken, so dass nach Auftreffen
des Schulterbereichs auf den zweiten Bereich des Gassacks eine Relativbewegung
zwischen Gassack und Fahrzeuginsassen vermindert bzw. unterbunden
wird. Dadurch wird die Rückhaltewirkung des Gassacks in
späteren Phasen (z. B. einem Schleudern oder einem Überschlag)
der Kollision verbessert.
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Der
zweite Abschnitt des Gassacks kann auch so ausgebildet sein, dass
nicht nur die seitliche Schulterregion des Fahrzeuginsassen im Kollisionsfall
auf ihn auftrifft, sondern auch andere Körperregionen,
z. B. ein oberer Armabschnitt, des Fahrzeuginsassen.
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Die
Formulierung, wonach eine Bewegung „des Fahrzeuginsassen"
eine Bewegung „des Gassacks" bzw. umgekehrt eine Bewegung „des
Gassacks" eine Bewegung „des Fahrzeuginsassen" zur Folge
hat, bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Fahrzeuginsasse
bzw. der Gassack komplett bewegt werden, sondern insbesondere auch,
dass nur eine Körperregion, z. B. der Kopf oder der Oberkörper
des Fahrzeuginsassen, bzw. ein Teilbereich des Gassacks, z. B. dessen
Kopf- oder Thoraxbereich, bewegt werden.
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Die „Haupterstreckungsebene"
des Gassacks bezieht sich auf eine Ebene, entlang derer sich der
Gassack im aufgeblasenen Zustand hauptsächlich erstreckt.
Beispielsweise ist der Gassack (insbesondere als Teil eines Gassackmoduls)
so im Fahrzeug (z. B. in oder an einem Fahrzeugsitz) montiert, dass
er sich hauptsächlich entlang einer Ebene erstreckt, die
durch die Fahrzeuglängsrichtung und die Fahrzeughöhenrichtung
aufgespannt ist.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Schulterbereich des Gassacks
so flexibel mit dem übrigen Gassack (z. B. mit einem Thorax-
und/oder einem Beckenbereich des Gassacks) verbunden, dass er einer
Bewegung eines mit dem Schulterbereich des Gassacks gekoppelten
Fahrzeuginsassen folgt. Diese flexible Verbindung erfolgt insbesondere über
einen entsprechend ausgebildeten Gassackabschnitt (z. B. in Form
einer Kammer), die zwischen dem Schulterbereich und einem weiteren
Bereich des Gassacks angeordnet ist.
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Insbesondere
kann die Kopplung zwischen Gassack und Fahrzeuginsassen, d. h. zwischen
dem Schulterbereich des Gassacks und der Schulter des Fahrzeuginsassen,
dadurch erfolgen, dass sich bei Auftreffen des Fahrzeuginsassen
auf den Schulterbereich der erste Abschnitt des Gassacks, der sich angrenzend
an den zweiten Abschnitt verminderter Dicke erstreckt, auf die Schulter
des Fahrzeuginsassen zu bewegt und dadurch eine Kraft auf die Schulter
ausübt, die einer Bewegung der Schulter relativ zum Gassack
entgegenwirkt. In dieser Variante wird die Schulter des Fahrzeuginsassen,
oder zumindest einer seitlichen Schulterregion des Fahrzeuginsassen,
im Schulterbereich des Gassacks geklemmt und somit an dem Gassack
fixiert.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Abschnitt
des Gassacks im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet, wobei
zudem der erste Abschnitt den zweiten Abschnitt des Schulterbereiches
zumindest teilweise ringförmig umgeben kann. Es ist jedoch
nicht zwingend erforderlich, dass der erste Abschnitt den zweiten
Abschnitt vollständig umgibt, sondern er kann sich z. B.
auch nur angrenzend an einen Teilabschnitt des zweiten Abschnitts erstrecken.
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Des
Weiteren kann der zweite Abschnitt mittig in Bezug auf den ihn umgebenden
ersten Abschnitt angeordnet sein. Dies ist jedoch nicht zwingend,
beispielsweise kann der zwei te Abschnitt auch exzentrisch in Bezug
auf den ihn umgebenden ersten Abschnitt angeordnet sein.
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Der
zweite Abschnitt ist insbesondere durch eine Gassacklage oder mehrere,
miteinander verbundene Gassacklagen gebildet oder weist eine Gassacklage
oder mehrere Gassacklagen auf. Eine Gassacklage ist insbesondere
ein textiles Gewebe, das sich flächig erstreckt. Beispielsweise
ist der zweite Abschnitt des Schulterbereiches in dieser Variante nicht
aufblasbar gestaltet.
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In
einer anderen Variante ist der zweite Abschnitt jedoch als aufblasbarer
Bereich des Gassacks ausgebildet, wobei z. B. mindestens ein Abnäher
zur Dickenreduktion vorgesehen ist. Andere Mittel zur Dickenreduktion
sind ebenfalls denkbar, z. B. ein innerhalb des Gassacks angeordnetes
Fangband oder eine Verklebung.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der
Gassack unterhalb seines Schulterbereiches – bezogen auf
den im Fahrzeug eingebauten Zustand des Gassacks – einen
weiteren Bereich auf, der sich auf Höhe des Thorax des
Fahrzeuginsassen erstreckt und dessen Ausdehnung in Vorwärtsfahrtrichtung
geringer ist als die des Schulterbereiches, so dass der Thorax des
Fahrzeuginsassen im Kollisionsfall zumindest teilweise nicht auf
den Gassack auftrifft.
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Insbesondere
kann der sich auf Thoraxhöhe erstreckende weitere Bereich
in den ersten Abschnitt des Schulterbereiches übergehen.
Der weitere Bereich kann jedoch auch als Aussparung in der in Vorwärtsfahrtrichtung
weisenden Seite des Gassacks oder als Durchgangsöffnung
ausgebildet sein. Die Durchgangsöffnung wäre zumindest
abschnittsweise von einem aufblasbaren Bereich des Gassacks umgeben.
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Unterhalb
des sich auf Höhe des Thorax des Fahrzeuginsassen erstreckenden
Bereiches des Gassacks ist z. B. ein zweiter weiterer Bereich angeordnet,
wobei der erste weitere Bereich insbesondere den Schulterbereich
des Gassacks und den zweiten weiteren Bereich, insbesondere schlauchförmig, miteinander
verbindet. Somit kann, auch wenn dies nicht zwingend erforderlich
ist, über den zweiten weiteren Bereich eine Strömungsverbindung
zwischen dem Schulterbereich und dem zweiten weiteren Bereich bestehen.
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Darüber
hinaus erstreckt sich der erste weitere Bereich im aufgeblasenen
und an einem Fahrzeugsitz montierten Gassack – in Vorwärtsfahrtrichtung
betrachtet – z. B. in einem hinteren Bereich des Gassacks
und zumindest abschnittsweise im Wesentlichen parallel zu einer
Rückenlehne des Fahrzeugsitzes. Dadurch entsteht vor dem
ersten weiteren Bereich die bereits oben erwähnte Aussparung des
Gassacks, die dafür sorgt, dass die Thoraxregion des Fahrzeuginsassen
zumindest abschnittsweise nicht auf den Gassack auftrifft und somit
eine Belastung dieser empfindlichen Körperregion vermieden wird.
Gleichzeitig ist die Verbindung zwischen dem zweiten weiteren Bereich
(z. B. Pelvisbereich) des Gassacks und dem Schulterbereich flexibel
genug, um ein Mitbewegen des Schulterbereiches mit einer Bewegung
des Fahrzeuginsassen zu ermöglichen.
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Die
Innendrücke nach Aufblassen des Gassackes können
in dem Schulterbereich, dem ersten weiteren Bereich und dem zweiten
weiteren Bereich unterschiedlich sein. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich,
in einer anderen Ausgestaltung sind die Innendrücke gleich.
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Der
Schulterbereich, der erste weitere Bereich und der zweite weitere
Bereich sind z. B. als zumindest teilweise voneinander getrennte
Kammern des Gassacks ausgebildet. Beispielsweise kann es sich auch
um vollständig voneinander getrennte aufblasbare Elemente
handeln und insbesondere um Elemente, die separat hergestellt werden.
Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass auch die als Kammern ausgestalteten
Bereiche des Gassacks miteinander in Strömungsverbindung
stehen.
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In
einer anderen Ausgestaltung sind der Schulterbereich, der erste
weitere Bereich und der zweite weitere Bereich als Abschnitte einer
gemeinsamen Kammer des Gassacks ausgebildet.
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Des
Weiteren kann der erste Abschnitt des Schulterbereiches in Sektionen
untergliedert sein, die nach Aufblasen des Gassacks unterschiedliche Innendrücke
aufweisen, insbesondere um diesen Abschnitt genauer an die Belastbarkeit
der zugeordneten Körperregion des Fahrzeuginsassen anzupassen.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Gassack für
ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem bereitgestellt, mit
- – einem Schulterbereich des Gassacks,
der sich im montierten und aufgeblasenen Gassack auf Höhe
einer seitlichen Schulterregion des zu schützenden Fahrzeuginsassen
erstreckt und der einen ersten und einen zweiten Abschnitt aufweist,
wobei
- – der zweite Abschnitt eine gegenüber dem
ersten Abschnitt verminderte Ausdehnung in Vorwärtsfahrtrichtung
aufweist, so dass der Schulterbereich des Gassacks so be messen und
der Gassack so im Fahrzeug anzuordnen ist, dass bei einer Seitenkollision
des Fahrzeugs ein Abschnitt der Schulterregion des Fahrzeuginsassen
nicht auf den Gassack auftrifft.
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Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung trifft die Schulter des Fahrzeuginsassen im
Kollisionsfall zumindest mit einem Abschnitt nicht auf den Gassack auf,
sondern bewegt sich an der Schulterregion des Gassacks vorbei bis
zu einer Position, in der der Schulterbereich des Gassacks die Schulterregion des
Fahrzeuginsassen hintergreift, d. h. der Gassack ist in dieser Position – in
Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet – hinter der
Schulter des Fahrzeuginsassen angeordnet.
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Dadurch
entsteht ebenfalls der Effekt der Kopplung zwischen Gassack und
Fahrzeuginsassen, so dass eine Bewegung des Gassacks, d. h. insbesondere
des Schulterbereiches, eine Bewegung des Fahrzeuginsassen, d. h.
insbesondere dessen Schulterregion, zur Folge hat und umgekehrt
eine Bewegung des Fahrzeuginsassen eine Bewegung des Gassacks bewirkt.
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Insbesondere
erstreckt sich der zweite Abschnitt im aufgeblasenen und montierten
Gassack in Fahrzeughöhenrichtung oberhalb des ersten Abschnitts.
In einer Variante ist der aufgeblasene Gassack so ausgebildet, dass
er im aufgeblasenen Zustand im Querschnitt L- oder V-förmig
verläuft, d. h. zwei Schenkel aufweist, von denen sich
einer näherungsweise in Fahrzeughöhenrichtung
und der andere in Vorwärtsfahrtrichtung erstreckt.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Fahrzeugsitz mit einem wie oben beschriebenen
Gassack.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
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1A–1C Ansichten
des erfindungsgemäßen Gassacks gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung gemäß dem
ersten Erfindungsaspekt;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Gassacks gemäß dem ersten Erfindungsaspekt;
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3A–3C Ansichten
einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gassacks gemäß dem ersten Erfindungsaspekt;
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4A–4F weitere
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Gassacks gemäß dem ersten Erfindungsaspekt;
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5A–5D eine
Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Gassacks gemäß dem
ersten Erfindungsaspekt;
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6 eine
weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gassacks gemäß dem ersten Erfindungsaspekt; und
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7A und 7B Ausführungsvarianten gemäß dem
zweiten Erfindungsaspekt.
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1A zeigt
eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gassacks in seitlicher Ansicht, d. h. von dem zu schützenden
Fahrzeuginsassen (nicht dargestellt) her. 1B zeigt
den Gassack der 1A schematisch in einer Ansicht
von vorne, d. h. von der Fahrzeugfront her. Der in den 1A und 1B dargestellte
Gassack 1 ist an oder in einem Fahrzeugsitz anzuordnen,
insbesondere an einer der dem Fahrzeugsitz nächstliegenden
Fahrzeuglängsseite zugewandten Seite (z. B. Seitenwange
einer Rückenlehne) des Sitzes.
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Der
Gassack 1 weist einen Schulterbereich 11 auf,
der sich im aufgeblasenen Gassack auf Höhe einer Schulterregion
des auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen erstreckt.
Der Schulterbereich 11 ist durch einen ersten Abschnitt 111 gebildet,
der um einen zweiten Abschnitt 112 ringförmig herum
verläuft. Der zweite Abschnitt 112 weist quer zur
Haupterstreckungsebene des Gassacks 1 eine geringere Dicke
als der ringförmige Abschnitt 111 auf.
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Der
zweite Abschnitt 112 ist näherungsweise kreisförmig
ausgebildet und zentrisch in Bezug auf den zweiten Abschnitt 111 angeordnet.
Der zweite Abschnitt 112 ist so positioniert, dass eine
Schulterregion des Fahrzeuginsassen bei einer Seitenkollision des
Fahrzeugs auf den zweiten Abschnitt 112 auftrifft und durch
dessen verminderte Dicke gewissermaßen in den Gassack eintaucht.
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Dadurch
erfolgt eine „Fixierung" der Schulterregion des Fahrzeuginsassen
an dem Schulterbereich 11, so dass im weiteren Verlauf
der Kollision eine vorwiegend gemein same Bewegung des Schulterbereiches 11 des
Gassacks und der Schulterregion des Fahrzeuginsassen erfolgt. Dadurch
erhöht sich insbesondere die Dauer der Schutzwirkung des Gassacks
für den Fahrzeuginsassen, da einem Voneinanderwegbewegen
von Gassack und Fahrzeuginsassen entgegengewirkt wird.
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Der
zweite Abschnitt 112 des Schulterbereiches 11 ist
z. B. als Aussparung (insbesondere als eine den Gassack durchgreifende
Durchgangsöffnung) oder als nicht aufblasbarer Abschnitt
des Gassacks ausgebildet.
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Unterhalb
des ringförmigen ersten Abschnitts 111 erstreckt
sich in einem hinteren Bereich des Gassacks 1 ein schlauchförmiger
weiterer Bereich 12, der sich etwa auf Höhe des
Thorax des auf dem Sitz befindlichen Fahrzeuginsassen befindet. Der
erste weitere Bereich 12 verbindet den Schulterbereich 11 mit
einem zweiten weiteren Bereich 13 des Gassacks, der sich – in
Fahrzeughöhenrichtung betrachtet – unterhalb des
Schulterbereiches erstreckt und insbesondere im Bereich des Beckens des
Fahrzeuginsassen angeordnet ist.
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Durch
die schlauchförmige Ausgestaltung des Thoraxbereiches 12 wird
insbesondere erreicht, dass der Schulterbereich 11 gegenüber
dem Beckenbereich 13 beweglich ist, so dass der Schulterbereich 11 des
Gassacks mit einer Bewegung der Schulter des Fahrzeuginsassen mitgeführt
werden kann.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass es nicht unbedingt erforderlich ist,
dass der Gassack 1 genau drei Bereiche aufweist, der Gassack
kann auch mehr oder weniger unterschiedlich ausgebildete Bereiche aufweisen.
Beispielsweise muss der sich unterhalb des Schulterbereiches 11 erstreckende
Bereich des Gassacks nicht schlauchförmig im hinteren Bereich des
Gassacks erstrecken, sondern er kann auch bis an eine Vorderseite
des Gassacks heranreichen (angedeutet durch die gestrichelte Linie),
d. h. die Bereiche des Gassacks außerhalb des dickenverminderten
zweiten Abschnitts 112 sind insbesondere als Abschnitte
einer gemeinsamen Gassackkammer ausgebildet.
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Die
aufblasbaren Bereiche 111, 12, 13 des Gassacks
sind insbesondere so ausgestaltet, dass sie im aufgeblasenen Gassack
unterschiedliche Innendrücke aufweisen. Beispielsweise
sind hierfür Ausströmöffnungen in den
Bereichen oder in einigen der Bereiche vorgesehen oder entsprechend
gestaltete Überströmöffnungen zwischen
den Bereichen.
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1C betrifft
eine Abwandlung des Gassacks der 1A und 1B,
wonach der Schulterbereich 11, z. B. durch einen Abnäher,
in zwei Sektionen 113, 114 unterteilt ist, die
bei aufgeblasenem Schulterbereich unterschiedliche Innendrücke
aufweisen.
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2 zeigt
eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Gassacks, die der Ausgestaltung der 1A bis 1C ähnelt. 2 zeigt
den Gassack 1 in einer seitlichen Ansicht von der Fahrzeuglängsseite
her betrachtet. Der Gassack 1 ist an einer Außenseite
einer Rückenlehne 51 eines Fahrzeugsitzes 5 angeordnet.
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Der
Schulterbereich 11 des Gassacks weist wiederum eine kreisförmige Öffnung
auf, die den ersten Abschnitt 112 des Gassacks darstellt,
der ringförmig von einem zweiten Abschnitt 111 des
Schulterbereichs umgeben ist. Der erste Abschnitt 112 ist
so angeordnet, dass der Fahrzeuginsasse bei einer Seitenkollision
des Fahrzeugs mit seiner Schulterregion auf ihn zu bewegt wird,
so dass die Schulterregion 31 des Fahrzeuginsassen 3 im
weiteren Verlauf der Kollision in den Schulterbereich 11 eingreift.
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Im
weiteren Verlauf der Kollision bewegt sich insbesondere der Schulterbereich 11 des
Gassacks mit der Schulter 31 des Fahrzeuginsassen 3 mit,
da der Schulterbereich 11 über den schlauchförmigen Thoraxbereich 12 an
den übrigen Gassack flexibel angekoppelt ist.
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Die 3A bis 3C beziehen
sich auf eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gassacks,
wobei nur der Schulterbereich des Gassacks in schematischer Darstellung
gezeigt ist. Dieser Schulterbereich 11 weist wie in den
vorhergehenden Ausführungsbeispielen einen ringförmigen
ersten Abschnitt 111 auf, der sich um einen näherungsweise
kreisförmigen zweiten Abschnitt 112 herum erstreckt.
Der erste Abschnitt 111 ist im Querschnitt näherungsweise
kreisförmig, d. h., er erstreckt sich schlauchförmig
um den zweiten Abschnitt 112 herum, wie aus dem Schnitt
entlang A-A in 3B hervorgeht. Der zweite Abschnitt 112 ist
in dem Beispiel der 3A und 3B als
Durchgangsöffnung durch den Gassack ausgestaltet.
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In
der Abwandlung gemäß 3C ist
der zweite Abschnitt 112 nicht als Durchgangsöffnung, sondern
als Bereich reduzierter Dicke ausgebildet, wobei sich beispielsweise
eine Gewebelage oder eine Kammer des Schulterbereichs, die mit Abnähern 115 dickenreduziert
ist, im Bereich des zweiten Abschnitts erstreckt.
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Andere
Ausführungsvarianten des Schulterbereiches 11 des
Gassacks sind in den 4A bis 4F gezeigt,
wobei diese in seitlicher Ansicht dargestellt sind.
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Wiederum
umgibt der erste Abschnitt 111 des Schulterbereiches 11 den
zweiten Abschnitt 112 näherungsweise ringförmig,
wobei der näherungsweise kreisförmig ausgestaltete
zweite Abschnitt 112 jedoch nicht zentrisch, sondern versetzt
zur Mitte des ersten Abschnitts 111 angeordnet ist. Der
zweite Abschnitt kann wiederum als Durchgangsöffnung oder als
Bereich reduzierter Dicke (4B) ausgestaltet sein.
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Insbesondere,
wenn der zweite Abschnitt 112 als Gewebelage ausgebildet
ist, kann bei Auftreffen der Schulterregion des Fahrzeuginsassen
auf die Gewebelage der Effekt erzielt werden, dass sich der erste
Abschnitt zumindest teilweise auf die Schulterregion zu bewegt und
dadurch eine Kraft auf die Schulter des Fahrzeuginsassen ausübt,
die die Kopplung der Schulterregion am Gassack verstärkt.
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Die 4C und 4D beziehen
sich auf eine ähnliche Ausgestaltung des Schulterbereiches 11 des
Gassacks wie die 4A und 4B. Allerdings
ist im Unterschied zu den 4A und 4B der
zweite Abschnitt – in Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet – in
einem hinteren Bereich des Schulterbereiches 11 angeordnet.
Durch diese Anordnung soll insbesondere eine Bewegung der Schulter
des Fahrzeuginsassen in Fahrzeugvorwärtsrichtung verhindert
werden. Gleichzeitig kann durch den in Fahrzeuglängsrichtung
breiteren vorderen Abschnitt des Schulterbereiches 11 bereits
während des Eintauchens der Schulter des Fahrzeuginsassen
in den zweiten Abschnitt 112 eine Kraft entgegen der Vorwärtsfahrtrichtung
und damit eine Bewegung der Schulter des Fahrzeuginsassen entgegen
der Vorwärtsfahrtrichtung eingeleitet werden.
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Eine
andere Variante zeigen die 4E und 4F,
wonach der zweite Abschnitt 112 – in Fahrzeughöhenrichtung
betrachtet – nach oben versetzt ist, um den Fahrzeuginsassen
im Verlauf der Kollision, d. h. insbesondere während des
Eintauchens der Schulter in den zweiten Abschnitt 112,
nach oben zu bewegen bzw. um die Schulter in dieser erhöhten
Position zu halten.
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Die
mögliche Fixierung des Fahrzeuginsassen am Gassack und/oder
die Steuerung der Fahrzeuginsassenkinematik durch den erfindungsgemäßen
Gassack ist in den 5A bis 5D illustriert, wobei
der Gassack 1 in einer Schnittansicht entlang einer horizontalen
Ebene (aufgespannt durch Fahrzeugquer- und Fahrzeuglängsrichtung)
dargestellt ist.
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Der
Gassack ist an einem Fahrzeugsitz angeordnet, und zwar dessen Seite,
die der zum Sitz nächstgelegenen Fahrzeugseitenstruktur 6 zugewandt
ist.
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Der
Gassack 1 umfasst wiederum einen Schulterbereich 11,
der einen ersten Abschnitt 111 aufweist, der sich ringförmig
um einen zweiten Abschnitt 112 herum erstreckt. Der zweite
Abschnitt 112 ist in Bezug auf den ersten Abschnitt 111 – in
Fahrzeugvorwärtsrichtung betrachtet – nach vorne
versetzt, ähnlich der 4A und 4B.
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Der
zweite Abschnitt 112 ist insbesondere durch eine Gewebelage 1121 ausgebildet,
die z. B. mit ihrem Randbereich an einem inneren Durchmesser des
ersten Abschnitts 111 festgelegt ist, z. B. mit diesem
vernäht oder verklebt ist.
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Der
Gassack ist so an einem Fahrzeugsitz angeordnet, dass sich der zweite
Abschnitt im aufgeblasenen Zustand des Gassacks auf Höhe
einer Schulterregion 31 eines Fahrzeuginsassen 3 erstreckt.
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Bei
einer seitlichen Kollision des Fahrzeugs entsteht eine Relativbewegung
zwischen dem Fahrzeuginsassen 3 und dem Gassack 1,
wobei sich insbesondere die Schulter 31 des Fahrzeuginsassen auf
den Gassack 1 zu bewegt. Beim Auftreffen der Schulterregion 31 auf
den Gassack koppelt die Schulterregion 31 mit der Gewebelage 1121 des zweiten
Abschnitts 112, wobei diese gespannt wird und ein Zusammenziehen
des ringförmigen ersten Abschnitts 111 resultiert;
vergleiche Pfeile A, A' in 5C. Der
ringförmige erste Abschnitt 111 wird somit auf
die Schulter 31 zu bewegt und übt eine Kraft auf
diese aus, wodurch die Kopplung zwischen Gassack und Schulter des
Fahrzeuginsassen verstärkt und einer Relativbewegung von
Gassack und Fahrzeuginsassen entgegengewirkt wird.
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Insbesondere
wird durch die Kopplung zwischen Gassack und Fahrzeuginsassen bei
einer Bewegung des Gassacks, die z. B. dadurch entsteht, dass der
Fahrzeugsitz infolge der Fahrzeugkollision bewegt wird, die Schulterregion 31 des
Fahrzeuginsassen mitbewegt (mitgenommen). Beispielsweise wird bei
einer Bewegung des Gassacks in Fahrzeuglängsrichtung (5B)
die angekoppelte Schulterregion 31 ebenfalls in Fahrzeuglängsrichtung (Pfeile
B) bewegt.
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6 betrifft
eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gassacks gemäß dem ersten Erfindungsaspekt. Ein
Schulterbereich 11 weist wiederum einen ersten Abschnitt 111 auf,
der sich um einen (kreisförmigen) Abschnitt herum erstreckt.
Anders als in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
weist der erste Abschnitt des Schulterbe reiches unterschiedliche
Ausdehnungen in Vorwärtsfahrtrichtung auf. Unterhalb des
in Vorwärtsfahrtrichtung ausgedehnteren Bereiches 1115 erstreckt
sich ein im hinteren Bereich des Gassacks angeordneter weiterer
Bereich 12, der den Schulterbereich 11 flexibel
mit dem übrigen Gassack verbindet.
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Die 7A und 7B beziehen
sich auf Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Gassacks gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt, wobei nur
der Schulterbereich 11 des Gassacks dargestellt ist. Ähnlich
der 6 ist der Schulterbereich 11 in Vorwärtsfahrtrichtung
unterschiedlich stark ausgedehnt, d. h. der Schulterbereich erstreckt
sich im aufgeblasenen Zustand des Gassacks im Querschnitt näherungsweise
L- oder V-förmig. Hierbei erstreckt sich ein erster Abschnitt 117 in
Vorwärtsfahrtrichtung und ein zweiter Abschnitt 118 in
Fahrzeughöhenrichtung.
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Die
Abschnitte 117 und 118 sind so ausgebildet und
angeordnet, dass sich der Schulterbereich 11 zwar auf Höhe
der Schulter eines auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen
befindet, der Fahrzeuginsasse bei einer Seitenkollision mit seiner Schulter
jedoch nicht auf den Gassack auftrifft, sondern sich in einer Region,
die in 7A durch die gestrichelte Linie
angedeutet ist, neben dem Schulterbereich 11 in den Bereich
des Gassacks hinein bewegt. Der Schulterbereich 11 kann
auch so ausgebildet sein, dass der Fahrzeuginsasse mit einem Abschnitt
seiner Schulter noch auf den Schulterbereich des Gassacks auftrifft;
vergleiche 7B.
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Auch
in diesem Erfindungsaspekt erfolgt eine Ankopplung der Schulterregion
des Fahrzeuginsassen mit dem Schulterbereich des Gassacks, da eine
Bewegung des Gassacks in Vorwärtsfahrtrichtung die neben
dem Schulterbereich befindliche Schulterregion des Fahrzeuginsassen
in Vorwärtsfahrtrichtung mitnimmt, so dass sich Gassack
und Schulter in gleicher Richtung bewegen. Somit wird einer Relativbewegung
zwischen Gassack und Fahrzeuginsassen entlang der Fahrzeuglängsachse
entgegengewirkt. Gleichzeitig kann durch den vorspringenden Abschnitt 117 des
Schulterbereiches 11 die Schulter des Fahrzeuginsassen
auch bei einer Bewegung des Gassacks nach oben mitgenommen werden.
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- 1
- Gassack
- 3
- Fahrzeuginsasse
- 5
- Fahrzeugsitz
- 11
- Schulterbereich
- 12
- erster
weiterer Bereich
- 13
- zweiter
weiterer Bereich
- 31
- Schulter
- 51
- Rückenlehne
- 111
- erster
Abschnitt
- 112
- zweiter
Abschnitt
- 113,
114
- Sektion
- 117
- erster,
unterer Abschnitt
- 118
- zweiter,
oberer Abschnitt
- 1115
- Bereich
- 1121
- Gewebelage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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