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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kapselung einer
elektronischen Anordnung sowie die Verwendung einer Haftklebemasse
zur Kapselung einer elektronischen Anordnung
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Elektronische
Anordnungen, insbesondere optoelektronische Anordnungen, werden
immer häufiger in kommerziellen Produkten verwendet oder
stehen kurz vor der Markteinführung. Derartige Anordnungen
umfassen anorganische oder organische elektronische Strukturen,
beispielsweise organische, metallorganische oder polymere Halbleiter
oder auch Kombinationen dieser. Diese Anordnungen und Produkte sind
je nach gewünschter Anwendung starr oder flexibel ausgebildet,
wobei eine zunehmende Nachfrage nach flexiblen Anordnungen besteht.
Die Herstellung derartiger Anordnungen erfolgt beispielsweise durch
Druckverfahren, wie Hochdruck, Tiefdruck, Siebdruck, Flachdruck
oder auch so genanntes „non impact printing”,
wie etwa Thermotransferdruck, Tintenstrahldruck oder Digitaldruck.
Vielfach werden aber auch Vakuumverfahren, wie z. B. Chemical Vapor
Deposition (CVD), Physical Vapor Deposition (PVD), plasmaunterstützte
chemische oder physikalische Depositionsverfahren (PECVD), Sputtern,
(Plasma-)Ätzen oder Bedampfung, verwendet, wobei die Strukturierung
in der Regel durch Masken erfolgt.
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Als
Beispiele für bereits kommerzielle oder in ihrem Marktpotential
interessante (opto-)elektronische Anwendungen seien hier elektrophoretische
oder elektrochrome Aufbauten oder Displays, organische oder polymere
Leuchtdioden (OLEDs oder PLEDs) in Anzeige- und Display-Vorrichtungen
oder als Beleuchtung genannt, Elektrolumineszenzlampen, lichtemittierende
elektrochemische Zellen (LLEDs), organische Solarzellen, bevorzugt
Farbstoff- oder Polymersolarzellen, anorganische Solarzellen, bevorzugt Dünnschichtsolarzellen,
insbesondere auf der Basis von Silizium, Germanium, Kupfer, Indium
und Selen, organische Feldeffekt-Transistoren, organische Schaltelemente,
organische optische Verstärker, organische Laserdioden,
organische oder anorganische Sensoren oder auch organisch- oder
anorganisch basierte RFID-Transponder angeführt.
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Als
technische Herausforderung für die Realisierung einer ausreichenden
Lebensdauer und Funktion von (opto-)elektronischen Anordnungen im
Bereich der anorganischen und/oder organischen (Opto-)Elektronik,
ganz besonders im Bereich der organischen (Opto-)Elektronik ist
ein Schutz der darin enthaltenen Komponenten vor Permeanten zu sehen.
Permeanten können eine Vielzahl von niedermolekularen organischen oder
anorganischen Verbindungen sein, insbesondere Wasserdampf und Sauerstoff.
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Eine
Vielzahl von (opto-)elektronischen Anordnungen im Bereich der anorganischen
und/oder organischen (Opto-)Elektronik, ganz besonders bei Verwendung
von organischen Rohstoffen, ist sowohl gegen Wasserdampf als auch
gegen Sauerstoff empfindlich, wobei für viele Anordnungen
das Eindringen von Wasserdampf als größeres Problem
eingestuft wird. Während der Lebensdauer der elektronischen
Anordnung ist deshalb ein Schutz durch eine Verkapselung erforderlich,
da andernfalls die Leistung über den Anwendungszeitraum
nachlässt. So kann sich beispielsweise durch eine Oxidation
der Bestandteile etwa bei lichtemittierenden Anordnungen wie Elektrolumineszenz-Lampen
(EL-Lampen) oder organischen Leuchtdioden (OLED) die Leuchtkraft,
bei elektrophoretischen Displays (EP-Displays) der Kontrast oder
bei Solarzellen die Effizienz innerhalb kürzester Zeit
drastisch verringern.
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Bei
der anorganischen und/oder organischen (Opto-)Elektronik, insbesondere
bei der organischen (Opto-)Elektronik, gibt es besonderen Bedarf
für flexible Klebelösungen, die eine Permeationsbarriere
für Permeanten, wie Sauerstoff und/oder Wasserdampf, darstellen.
Daneben gibt es eine Vielzahl von weiteren Anforderungen für
derartige (opto-)elektronische Anordnungen. Die flexiblen Klebelösungen
sollen daher nicht nur eine gute Haftung zwischen zwei Substraten
erzielen, sondern zusätzlich Eigenschaften wie hohe Scherfestigkeit
und Schälfestigkeit, chemische Beständigkeit,
Alterungsbeständigkeit, hohe Transparenz, einfache Prozessierbarkeit
sowie hohe Flexibilität und Biegsamkeit erfüllen.
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Ein
nach dem Stand der Technik gängiger Ansatz ist deshalb,
die elektronische Anordnung zwischen zwei für Wasserdampf
und Sauerstoff undurchlässige Substrate zu legen. Anschließend
erfolgt dann eine Versiegelung an den Rändern. Für
unflexible Aufbauten werden Glas, Metallsubstrate oder Folienverbunde
(zum Beispiel Backsheets aus EVA-, Polyester- und Fluorpolymerschichten
in Kombination mit starren Substraten wie Glas und/oder Metall)
verwendet, die zum Teil eine hohe Permeationsbarriere bieten, aber
sehr anfällig für mechanische Belastungen sind.
Ferner verursachen diese Substrate eine relativ große Dicke
der gesamten Anordnung. Im Falle von Metallsubstraten besteht zudem
keine Transparenz. Für flexible Anordnungen hingegen kommen
beidseitig Flächensubstrate, wie transparente oder nicht
transparente Folien, zum Einsatz, die mehrlagig ausgeführt
sein können. Hierbei können sowohl Kombinationen
aus verschieden Polymeren, als auch anorganische oder organische
Schichten verwendet werden. Der Einsatz solcher Flächensubstrate
ermöglicht einen flexiblen, äußert dünnen
Aufbau. Dabei sind für die verschiedenen Anwendungen unterschiedlichste
Substrate, wie z. B. Folien, Gewebe, Vliese und Papiere oder Kombinationen
daraus möglich.
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Zur
Charakterisierung der Barrierewirkung werden üblicherweise
die Sauerstofftransmissionsrate OTR (Oxygen Transmission Rate) sowie
die Wasserdampftransmissionsrate WVTR (Water Vapor Transmission
Rate) angegeben. Die jeweilige Rate gibt dabei den flachen- und
zeitbezogenen Fluss von Sauerstoff bzw. Wasserdampf durch einen
Film unter spezifischen Bedingungen von Temperatur und Partialdruck
sowie ggf. weiterer Messbedingungen wie relativer Luftfeuchtigkeit
an. Je geringer diese Werte sind, desto besser ist das jeweilige
Material zur Kapselung geeignet. Die Angabe der Permeation basiert
dabei nicht allein auf den Werten für WVTR oder OTR sondern
beinhaltet immer auch eine Angabe zur mittleren Weglänge
der Permeation, wie z. B. die Dicke des Materials, oder eine Normalisierung
auf eine bestimmte Weglänge.
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Die
Permeabilität P ist ein Maß für die Durchlässigkeit
eines Körpers für Gase und/oder Flüssigkeiten. Ein
niedriger P-Wert kennzeichnet eine gute Barrierewirkung. Die Permeabilität
P ist ein spezifischer Wert für ein definiertes Material
und einen definierten Permeanten unter stationären Bedingungen
bei bestimmter Permeationsweglänge, Partialdruck und Temperatur.
Die Permeabilität P ist das Produkt aus Diffusions-Term
D und Löslichkeits-Term S: P = D·S
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Der
Löslichkeitsterm S beschreibt vorliegend die Affinität
der Barriereklebemasse zum Permeanten. Im Fall von Wasserdampf wird
beispielsweise ein geringer Wert für S von hydrophoben
Materialen erreicht. Der Diffusionsterm D ist ein Maß für
die Beweglichkeit des Permeanten im Barrierematerial und ist direkt
abhängig von Eigenschaften, wie der Molekülbeweglichkeit
oder dem freien Volumen. Oft werden bei stark vernetzten oder hochkristallinen
Materialen für D relativ niedrige Werte erreicht. Hochkristalline
Materialien sind jedoch in der Regel weniger transparent und eine
stärkere Vernetzung führt zu einer geringeren
Flexibilität. Die Permeabilität P steigt üblicherweise
mit einer Erhöhung der molekularen Beweglichkeit an, etwa
auch wenn die Temperatur erhöht oder der Glasübergangspunkt überschritten
wird.
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Ansätze,
um die Barrierewirkung einer Klebemasse zu erhöhen, müssen
die beiden Parameter D und S insbesondere im Hinblick auf den Einfluss
auf die Durchlässigkeit von Wasserdampf und Sauerstoff
berücksichtigen. Zusätzlich zu diesen chemischen
Eigenschaften müssen auch Auswirkungen physikalischer Einflüsse
auf die Permeabilität bedacht werden, insbesondere die
mittlere Permeationsweglänge und Grenzflächeneigenschaften
(Auffließverhalten der Klebemasse, Haftung). Die ideale
Barriereklebemasse weist geringe D-Werte und S-Werte bei sehr guter
Haftung auf dem Substrat auf.
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Ein
geringer Löslichkeits-Term S ist meist unzureichend, um
gute Barriereeigenschaften zu erreichen. Ein klassisches Beispiel
dafür sind insbesondere Siloxan-Elastomere. Die Materialien
sind äußerst hydrophob (kleiner Löslichkeits-Term),
weisen aber durch ihre frei drehbare Si-O Bindung (großer
Diffusions-Term) eine vergleichsweise geringe Barrierewirkung gegen
Wasserdampf und Sauerstoff auf. Für eine gute Barrierewirkung
ist also eine gute Balance zwischen Löslichkeits-Term S
und Diffusions-Term D notwendig.
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Für
die Verkapselung wurden bisher vor allem Flüssigklebstoffe
und Adhäsive auf Basis von Epoxiden verwendet (
WO98/21287 A1 ;
US 4,051,195 A ;
US 4,552,604 A ).
Diese weisen durch eine starke Vernetzung eine geringe Permeabilität
auf. Ihr Haupteinsatzgebiet sind Randverklebungen starrer Anordnungen,
aber auch mäßig flexible Anordnungen. Eine Aushärtung
erfolgt thermisch oder mittels UV-Strahlung. Eine vollflächige
Verklebung ist aufgrund des durch die Aushärtung auftreten
Schrumpfes kaum möglich, da es beim Aushärten
zu Spannungen zwischen Kleber und Substrat kommt, die wiederum zur
Delaminierung führen können.
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Der
Einsatz dieser flüssigen Klebstoffe birgt eine Reihe von
Nachteilen. So können niedermolekulare Bestandteile (VOC – volatile
organic compound) die empfindlichen elektronischen Strukturen der
Anordnung schädigen und den Umgang in der Produktion erschweren.
Der Klebstoff muss aufwendig auf jeden einzelnen Bestandteil der
Anordnung aufgebracht werden. Die Anschaffung von teuren Dispensern
und Fixiereinrichtungen ist notwendig, um eine genaue Positionierung
zu gewährleisten. Die Art der Auftragung verhindert zudem einen
schnellen kontinuierlichen Prozess und auch durch den anschließend
erforderlichen Laminationsschritt kann durch die geringe Viskosität
das Erreichen einer definierten Schichtdicke und Verklebungsbreite
in engen Grenzen erschwert sein.
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Des
Weiteren weisen solche hochvernetzten Klebstoffe nach dem Aushärten
nur noch eine geringe Flexibilität auf. Der Einsatz von
thermisch-vernetzenden Systemen wird im niedrigen Temperaturbereich
oder bei 2-Komponenten-Systemen durch die Topfzeit begrenzt, also
die Verarbeitungszeit bis eine Vergelung stattgefunden hat. Im hohen
Temperaturbereich und insbesondere bei langen Reaktionszeiten begrenzen
wiederum die empfindlichen (opto-)elektronischen Strukturen die
Verwendbarkeit derartiger Systeme – die maximal anwendbaren
Temperaturen bei (opto-)elektronischen Strukturen liegen oft bei
60°C, da bereits ab dieser Temperatur eine Vorschädigung
eintreten kann. Insbesondere flexible Anordnungen, die organische
Elektronik enthalten und mit transparenten Polymerfolien oder Verbunden
aus Polymerfolien und anorganischen Schichten gekapselt sind, setzen
hier enge Grenzen. Dies gilt auch für Laminierschritte
unter großem Druck. Um eine verbesserte Haltbarkeit zu
erreichen, ist hier ein Verzicht auf einen temperaturbelastenden
Schritt und eine Laminierung unter geringerem Druck von Vorteil.
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Alternativ
zu den thermisch härtbaren Flüssigklebstoffen
werden mittlerweile vielfach auch strahlenhärtende Klebstoffe
eingesetzt (
US
2004/0225025 A1 ). Die Verwendung von strahlenhärtenden
Klebstoffen vermeidet eine lange andauernde Wärmebelastung
der elektronischen Anordnung. Jedoch kommt es durch die Bestrahlung
zu einer kurzfristigen punktuellen Erhitzung der Anordnung, da neben
einer UV-Strahlung in der Regel auch ein sehr hoher Anteil an IR-Strahlung
emittiert wird. Weitere oben genannte Nachteile von Flüssigklebstoffen
wie VOC, Schrumpf, Delamination und geringe Flexibilität
bleiben ebenfalls erhalten. Probleme können durch zusätzliche
flüchtige Bestandteile oder Spaltprodukte aus den Photoinitiatoren
oder Sensitizern entstehen. Zudem muss die Anordnung durchlässig
für UV-Licht sein.
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Da
Bestandteile insbesondere organischer Elektronik und viele der eingesetzten
Polymere häufig empfindlich gegen UV-Belastung sind, ist
ein länger andauernder Außeneinsatz nicht ohne
weitere zusätzliche Schutzmaßnahmen, etwa weitere
Deckfolien möglich. Diese können bei UV-härtenden
Klebesystemen erst nach der UV-Härtung aufgebracht werden,
was die Komplexität der Fertigung und die Dicke der Anordnung zusätzlich
erhöht.
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Die
US 2006/0100299 A1 offenbart
ein UV-härtbares Haftklebeband zur Kapselung einer elektronischen
Anordnung. Das Haftklebeband umfasst eine Klebemasse auf Basis einer
Kombination eines Polymers mit einem Erweichungspunkt von größer
60°C, eines polymerisierbaren Epoxidharzes mit einem Erweichungspunkt
von unter 30°C und einem Photoinitiator. Bei den Polymeren
kann es sich um Polyurethan, Polyisobutylen, Polyacrylnitril, Polyvinylidenchlorid,
Poly(meth)acrylat oder Polyester, insbesondere aber um ein Acrylat handeln.
Zur Erreichung einer ausreichenden Scherfestigkeit erfolgt eine
UV-Vernetzung.
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Acrylatmassen
haben eine sehr gute Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung
und verschiedenen Chemikalien, besitzen aber sehr unterschiedliche
Klebkräfte auf verschiedenen Untergründen. Während
die Klebkraft auf polaren Untergründen wie Glas oder Metall
sehr hoch ist, ist die Klebkraft auf unpolaren Untergründen wie
beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen eher gering. Hier besteht
die Gefahr der Diffusion an der Grenzfläche in besonderem
Maße. Zudem sind diese Massen sehr polar, was eine Diffusion
insbesondere von Wasserdampf, trotz nachträglicher Vernetzung,
begünstigt. Durch den Einsatz polymerisierbarer Epoxidharze wird
diese Tendenz weiter verstärkt.
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Die
in
US 2006/0100299
A1 genannte Ausführung als Haftklebemasse hat
den Vorteil einer einfachen Applikation, leidet aber ebenfalls unter
möglichen Spaltprodukten durch die enthaltenen Photoinitiatoren,
einer zwangsläufigen UV-Durchlässigkeit des Aufbaus
und einer Verringerung der Flexibilität nach der Aushärtung. Zudem
ist durch den geringen Anteil an Epoxidharzen oder anderen Vernetzern,
der für eine Erhaltung der Haftklebrigkeit und insbesondere
der Kohäsion notwendig ist, eine nur sehr viel geringere
Vernetzungsdichte als mit Flüssigklebern erreichbar.
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Die
WO 2007/087281 A1 offenbart
ein transparentes flexibles Haftklebeband auf Basis von Polyisobutylen
(PIB) für elektronische Anwendungen, insbesondere OLED.
Dabei wird Polyisobutylen mit einem Molekulargewicht von mehr als
500.000 g/mol und ein hydriertes cyclisches Harz verwendet. Optional
ist der Einsatz eines photopolymerisierbaren Harzes und eines Photoinitiators
möglich. Klebemassen auf der Basis von Polyisobutylen weisen
aufgrund ihrer geringen Polarität eine gute Barriere gegen
Wasserdampf auf, haben aber selbst bei hohen Molekulargewichten
eine relativ geringe Kohäsivität, weshalb schon
bei Raumtemperatur und insbesondere bei erhöhten Temperaturen,
unter Belastung eine Kriechneigung festgestellt werden kann und
sie deshalb eine geringe Scherfestigkeit aufweisen. Der Anteil an
niedermolekularen Bestandteilen kann nicht beliebig reduziert werden,
da sonst die Haftung deutlich verringert wird und die Grenzflächenpermeation
zunimmt. Bei Einsatz eines hohen Anteils an funktionellen Harzen,
der aufgrund der sehr geringen Kohäsion der Masse notwendig
ist, wird die Polarität der Masse wieder erhöht
und damit der Löslichkeits-Term vergrößert.
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Demgegenüber
zeigt eine Haftklebemasse mit ausgeprägter Vernetzung zur
Reduzierung der Kriechneigung zwar gute Kohäsion, doch
ist das Auffließverhalten beeinträchtigt. Die
Haftklebemasse kann sich nur unzureichend an die Rauhigkeit einer
Substratoberfläche anpassen, wodurch die Permeation an
der Grenzfläche erhöht ist. Zudem kann eine Haftklebemasse
mit ausgeprägter Vernetzung nur in geringerem Maße
Verformungsenergie, wie sie unter Belastung auftritt, dissipieren.
Durch beide Phänomene wird die Klebkraft reduziert. Eine
geringfügig vernetzte Haftklebemasse kann dagegen zwar
gut auf raue Oberflächen auffließen und Verformungsenergie
dissipieren, so dass die Anforderungen an die Adhäsion
erfüllt sein können, jedoch widersteht die Haftklebemasse
auf Grund einer reduzierten Kohäsion nur unzureichend einer
Belastung.
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Aus
dem Stand der Technik ist zudem eine nicht näher beschriebene
Haftklebemasse ohne Barriereeigenschaften bekannt (
WO 03/065470 A1 ), die
in einem elektronischen Aufbau als Transferklebemasse verwendet
wird. Die Klebemasse enthält einen funktionellen Füllstoff,
der mit Sauerstoff oder Wasserdampf innerhalb des Aufbaus reagiert.
Damit ist eine einfache Applikation eines Scavengers innerhalb des
Aufbaus möglich. Für die Versiegelung des Aufbaus
nach Außen wird ein weiteres Adhäsiv mit geringer
Durchlässigkeit verwendet.
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Bekannt
ist die Verwendung von polyolefinischen Heißschmelzklebern,
wie sie im Verpackungsbereich üblich sind z. B. Kartonverschlussheißschmelzkleber
und Siegelschichten in Folienverpackungen, die im wesentlichen auf
sich selbst verkleben, auch in (opto-)elektronischen Aufbauten.
Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie für die Verklebung
erhitzt werden müssen, was die Gefahr der Schädigung
des elektronischen Aufbaus birgt.
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Haftklebstoffe
benötigen in der Regel durch die relativ hochmolekularen
Polymere im Gegensatz zu Flüssig- und Heißschmelzklebstoffen
für eine gute Benetzung und Haftung auf der Oberfläche
eine gewisse Zeit, ausreichenden Druck und eine gute Balance zwischen
viskosem Anteil und elastischen Anteil. Allgemein führt
das nachträgliche Vernetzen der Klebemassen zu einem Schrumpf
der Masse. Dies kann zu einer Verringerung der Haftung an der Grenzfläche
führen und wiederum die Permeabilität erhöhen.
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Um
eine möglichst gute Versiegelung und einfache Handhabung
zu erzielen besteht das Bedürfnis nach einer Klebemasse
mit Barriereeigenschaften und Vermeidung der geschilderten Nachteile
der Lösungsansätze auf Basis von Haftklebern.
Eine gute Klebemasse für die Versiegelung von (opto-)elektronischen
Bauteilen soll eine geringe Permeabilität gegen Sauerstoff
und insbesondere gegen Wasserdampf, ausreichende Haftung auf der
Anordnung und gutes Auffließen aufweisen. Eine geringe
Haftung auf der Anordnung verringert die Barrierewirkung an der
Grenzfläche, wodurch ein Eintritt von Sauerstoff und Wasserdampf
unabhängig von den Eigenschaften der Klebmasse ermöglicht
wird. Nur wenn der Kontakt zwischen Masse und Substrat durchgängig
ist, sind die Masseeigenschaften der bestimmende Faktor für
die Barrierewirkung der Klebemasse. Selbst wenn der Klebebandträger
gute Barriereeigenschaften aufweist, ist die Permeation durch die
Klebemasse eine Schwachstelle. Dies ist ein Schwachpunkt der bisherigen
Bemühungen Haftkleber auf Basis von Acrylat, Polyurethan
oder Silikon für solche Anwendungen einzusetzen. Daher
ist es wünschenswert die Querschnittsfläche des
Haftklebers gegenüber der Atmosphäre möglichst
gering zu halten, das heißt die Schichtdicke (Masseauftrag)
soll niedrig sein. Um trotzdem ausreichende Haftung zu erzielen,
sollte der Haftkleber die Eigenschaft aufweisen trotz geringem Masseauftrag
gut zu haften.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Kapselung einer
elektronischen Anordnung gegen Permeanten, insbesondere Wasserdampf
und Sauerstoff, anzugeben, das einfach durchführbar ist
und mit dem gleichzeitig eine gute Kapselung erzielt wird. Dadurch
soll die Lebensdauer von (opto-)elektronischen Anordnungen durch
die Verwendung einer geeigneten, insbesondere flexiblen, Klebemasse
erhöht werden.
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Die
vorliegende Erfindung löst das zuvor beschriebene Problem
durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1. Nebengeordnete
Lösungen beschreiben die Patentansprüche 6 und
16. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand
der jeweiligen Unteransprüche.
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Die
vorliegende Erfindung beruht zunächst auf der Erkenntnis,
dass es trotz der zuvor beschriebenen Nachteile möglich
ist, eine Haftklebemasse zur Kapselung einer elektronischen Anordnung
zu verwenden, bei der die zuvor bzgl. Haftklebemassen beschriebenen
Nachteile nicht oder nur vermindert auftreten. Es hat sich gezeigt,
dass eine Haftklebemasse auf Basis von speziellen Polyolefinen zur
Kapselung elektronischer Anordnungen besonders geeignet ist. Auf
Basis von Polyolefinen in diesem Sinne bedeutet, dass überwiegend
das Polyolefin die Funktion der Elastomerkomponente übernimmt.
Vorzugsweise ist Polyolefin alleinig als Elastomerkomponente vorgesehen
oder jedenfalls aber zu mindestens 50 Gew.-% bezogen auf den Gesamtanteil aller
Elastomerkomponenten.
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Bei
den speziellen Polyolefinen handelt es sich um solche, die eine
Dichte zwischen 0,86 und 0,89 g/cm3 aufweisen
sowie einen Kristallitschmelzpunkt von mindestens 90°C.
Durch die untere Grenze der Dichte werden die Polyolefine definiert,
die eine hinreichende Kristallstruktur aufweisen. Sofern der kristalline
Anteil jedoch zu groß ist, werden die Polyolefine hart
und sind nicht mehr zum Einsatz in einer Klebemasse geeignet. Diese
Grenze wird durch die maximale Dichte angegeben. Insbesondere werden
derartige Polyolefine mit einem Klebharz kombiniert. Die resultierende
Haftklebemasse ist vorzugsweise bei 23°C haftklebrig. Teilkristalline
Polyolefine werden bisher nicht für Haftklebeanwendungen
eingesetzt, da es dem Fachmann unmöglich erschien, diesen
haftklebrige Eigenschaften zu verleihen. Nachdem es gelungen ist,
dieses zu erreichen, war es umso überraschender, dass sich
gerade dieser neue Typ von Haftklebemasse für Verkapselungsanwendungen
als besonders geeignet erwiesen hat.
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Übliche
teilkristalline Polyolefine, wie sie für thermoplastische
Verarbeitung bekannt sind, zum Beispiel Polyethylen oder Polypropylen
oder deren Copolymere mit leicht verringerter Kristallinität
und Biegemodul, weisen auch durch Zusatz von Klebharzen keinerlei
Haftklebrigkeit auf.
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Spezielle
weiche Polyolefine mit geringer oder völlig fehlender Kristallinität
wie Butyl- oder EPDM-Kautschuk sind auch nicht haftklebrig d. h.
sie weisen keine signifikante Klebkraft auf. Sehr glatte Schichten
aus solchen weichen Polyolefinen können auf sehr glatten
Untergründen wie Glas oder Kunststoffglasern leicht haften,
sie verhalten sich wie ebenso glatte Schichten aus Naturkautschuk,
Butylkautschuk oder hochweichgemachtem PVC. Solche Materialien können
ihr Eigengewicht halten so dass sie nicht von selbst abfallen, weisen
aber bei Schälbelastung jedoch praktisch keinen Widerstand
auf, weil ihre Glastemperatur verglichen mit einem Haftkleber viel
zu niedrig ist. Darüber hinaus neigen solche Materialien
bei Lagerung zum Zusammenfließen, weil keine ausreichende
Kristallinität vorliegt oder sie werden schon als Block
(Ballen) geliefert. Auch in Form eines Haftklebers weisen diese
einen kalten Fluss auf, der durch den Zusatz von Klebharz mit dem Ziel
die Klebkraft zu erhöhen noch weiter verstärkt
wird.
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Randomcopolymere
mit hohem Comonomeranteil, auch Plastomere genannt, werden als Flexibilisierungsmittel
für harte Polyolefine angeboten, sind weich, wenig kristallin
und daher prinzipiell klebrig einzustellen, weisen jedoch einen
Kristallitschmelzpunkt je nach Type zwischen 40°C und 60°C
auf und können daher keine wärmescherfesten Haftkleber
ergeben. Darüber hinaus wurde gefunden, dass bei Verwendung
eines Klebharzes der Kristallitschmelzpeak (bestimmt mit der Differential
Scanning Calorimetry (DSC)) von Polyolefinplastomeren, welche einen
Schmelzpunkt von deutlich unter 100°C aufweisen, in einer
Kleberformulierung mit Klebharz und optional einem Weichmacher verloren
geht, das heißt, selbst bei Raumtemperatur ist keine Scherfestigkeit
wegen fehlender Netzwerkbildung durch kristalline Bereiche gegeben.
Solche weichen Plastomere sind daher nur für harzfreie
oder zumindest harzarme und weichmacherfreie Oberflächenschutzfolien
geeignet, bei denen keine Anforderung an eine signifikante Klebkraft
(das heißt über 0,1 N/cm) und Wärmebeständigkeit
gegeben ist.
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Die
erfindungsgemäße Klebemasse, wie nachfolgend beschrieben,
wird auf Basis eines speziellen Polyolefins bereitgestellt und auf
die zu kapselnden Bereiche der elektronischen Anordnung appliziert.
Da es sich bei der Klebemasse um eine Haftklebemasse handelt, ist
die Applikation besonders einfach, da keine Vorfixierung oder dgl.
erfolgen muss. Je nach Ausgestaltung der Haftklebemasse ist auch
keine nachfolgende Behandlung mehr erforderlich. Auch kann durch
die Darreichung als Haftklebeband die zu applizierende Menge der
Haftklebemasse einfach dosiert und automatisch appliziert werden.
Zudem fallen bei der Verwendung einer polyolefinbasierten Haftklebemasse
keine Lösemittelemissionen an, falls diese aus der Schmelze
beschichtet wird.
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Die
Haftklebemasse, welche erfindungsgemäß für
Verkapselungsverfahren von elektronischen Anordnungen verwendet
wird, enthält ein teilkristallines Polyolefin mit einer
Dichte zwischen 0,86 und 0,89 g/cm3, vorzugsweise
zwischen 0,86 und 0,88 g/cm3, besonders
bevorzugt zwischen 0,86 und 0,87 g/cm3.
Der Kristallitschmelzpunkt beträgt mindestens 90°C,
vorzugsweise mindestens 115°C, besonders bevorzugt mindestens 135°C.
Zudem ist in bevorzugter Ausgestaltung ein Klebharz in der Haftklebemasse
enthalten. Klebharze sind Additive mit höherer Glastemperatur,
als das klebrig zu machende Polymer, zur Erhöhung der Klebkraft
des reinen Polymers. Bevorzugt werden Verkapselungsverfahren von
optoelektronischen Anordnungen.
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Haftklebemassen
im Sinne dieser Erfindung schließen auch Massen ein, welche
zwar bei Raumtemperatur nicht haftklebrig sind, aber diese Eigenschaften
oberhalb Raumtemperatur aber unterhalb von 100°C, insbesondere
unterhalb von 70°C aufweisen. Derartige Massen werden bevorzugt,
wenn die Scherfestigkeit bei erhöhten Gebrauchstemperaturen
von vorrangiger Bedeutung ist. Sie werden daher bei erhöhter
Temperatur aufgeklebt, die jedoch wegen einer potentiellen Schädigung
der Anordnung nicht über 100°C liegt. Bevorzugt
werden Massen, welche bei 23°C haftklebrig sind, so dass
die Applikation ohne Wärmeeinwirkung einfacher erfolgen
kann, wodurch auch eine thermische Schädigung der elektronischen
Anordnung ausgeschlossen ist.
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Im
Bereich der Klebstoffe zeichnen sich Haftklebemassen insbesondere
durch ihre permanente Klebrigkeit und Flexibilität aus.
Ein Material, das permanente Haftklebrigkeit aufweist, muss zu jedem
Zeitpunkt eine geeignete Kombination aus adhäsiven und kohäsiven
Eigenschaften aufweisen. Diese Charakteristik unterscheidet die
Haftklebemassen beispielsweise von reaktiven Klebstoffen, die im
nicht ausreagierten Zustand kaum Kohäsion bieten. Für
gute Haftungseigenschaften gilt es, Haftklebemassen so einzustellen,
dass eine optimale Balance aus adhäsiven und kohäsiven
Eigenschaften besteht.
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Als
Kapselung wird vorliegend nicht nur ein vollumfänglicher
Einschluss mit der genannten Haftklebemasse bezeichnet sondern auch
bereits eine bereichsweise Applikation der Haftklebemasse auf den
zu kapselnden Bereichen der (opto-)elektronischen Anordnung, beispielsweise
eine einseitige Überdeckung oder eine Umrahmung einer elektronischen
Struktur.
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Durch
die Auswahl der Bestandteile der Haftklebemasse und die dadurch
sehr geringe Polarität resultierend aus einem im folgenden
beschriebenen unpolaren Polyolefin in Kombination mit unpolaren
Klebharzen, die eine hohe Erweichungstemperatur aufweisen, wird
ein niedriges Durchtrittsvermögen von Permeanten wie Wasserdampf
und Sauerstoff erreicht, insbesondere aber von Wasserdampf. Im Vergleich
zu reinen Polyolefinfolien und anderen Haftklebemassen wird in besonders
vorteilhaften Ausführungsformen zusätzlich eine
weitere Verringerung der Sauerstoffpermeabilität erreicht.
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Durch
weitere Komponenten, wie nachfolgend beschrieben, können
je nach Anforderungen der (opto-)elektronischen Anordnung, etwa
durch eine Vernetzungsreaktion, die Eigenschaften vorteilhaft an
die Anforderungen angepasst werden.
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Vorteil
der hier vorliegenden Erfindung ist also, im Vergleich zu anderen
Haftklebemassen, die Kombination aus guten Barriereeigenschaften
gegenüber Sauerstoff und vor allem gegenüber Wasserdampf
bei gleichzeitiger guter Grenzflächenhaftung auf unterschiedlichen
Substraten, insbesondere auf unpolaren Substraten (die sogenannte
Low-Surface-Energy-(LSE)Oberflächen aufweisen), guten kohäsiven
Eigenschaften durch die Netzwerkbildung der Kristallite und, im
Vergleich zu Flüssigklebstoffen, einer höheren
Flexibilität und einer einfachen Applikation in der (opto-)elektronischen
Anordnung und bei/in der Kapselung. Je nach Ausführung
der Haftklebemasse bieten Klebemassen auf Basis von Polyolefinen
eine gute Beständigkeit gegenüber Chemikalien
und Umwelteinflüssen wie Wärme, Feuchtigkeit oder
Licht. Des Weiteren liegen in bestimmten Ausführungen auch
transparente Klebemassen vor, die in besonderer Weise für
den Einsatz in (opto-)elektronischen Anordnungen Anwendung finden
können, da eine Verminderung von einfallendem oder austretendem Licht
sehr gering gehalten wird.
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Die
Haftklebemasse auf Basis der beschriebenen teilkristallinen Polyolefine
zeichnet sich also, neben guter Verarbeitbarkeit und Beschichtbarkeit,
durch gute Produkteigenschaften in Bezug auf Adhäsion und
Kohäsion aus sowie durch eine gute Barrierewirkung gegenüber
Sauerstoff und eine sehr gute Barrierewirkung gegenüber
Wasserdampf, insbesondere im Vergleich zu Haftklebemassen auf Basis
von Acrylaten, Silikonen, Ethylen-Vinyl-Acatat, und bestimmten Ausführungsformen
von Styrolblockcopolymeren (Vinylaromatenblockcopolymeren aus Styrol
und 1,3-Dienen).
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Eine
derartige Haftklebemasse kann auf einfache Weise in eine elektronische
Anordnung integriert werden, insbesondere auch in solche Anordnung,
die hohe Flexibilität erfordert. Weitere besonders vorteilhafte Eigenschaften
der Haftklebemasse sind ähnlich gute Haftung auf unterschiedlichen
Substraten, insbesondere auf niedrigenergetischen Oberflächen,
hohe Scherfestigkeit und hohe Flexibilität. Durch eine
sehr gute Haftung am Substrat wird zudem auch eine geringe Grenzflächenpermeation
erzielt.
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Bei
der Verklebung niederenergetischer Oberflächen werden üblicherweise
Klebemassen auf Basis von Naturkautschuk, Styrolblockcopolymer und/oder
Acrylat verwendet. Die Naturkautschuk-Klebemassen sind oft lösungsmittelhaltig
und weisen eine geringe Alterungs- und UV-Stabilität auf.
Styrolblockcopolymer-Klebemassen, in der Regel basierend auf einer
Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymeren, sind lösungsmittelfrei
verarbeitbar, weisen aber ebenfalls eine geringe Alterungs- und
UV-Stabilität auf. Beide Sorten von Kautschukmassen weisen
auf niederenergetischen Oberflächen gute Haftung auf. Klebemassen
auf Basis hydrierter Styrolblockcopolymere sind sehr teuer, haben
aber vergleichsweise geringen Tack und Klebkraft. Sie erweichen
ebenfalls schon deutlich unter 100°C. Acrylat-Klebemassen
haben eine gute Alterungs- und UV-Stabilität, haften aber
auf niederenergetischen unpolaren Polymeren, wie zum Beispiel Polyolefinen,
trotz aller bisherigen Bemühungen nur schlecht, weshalb
die zu verklebenden Oberflächen mit lösungsmittelhaltigen
Primern vorbehandelt werden müssen. Silikonhaftkleber haben
eine gute Alterungs- und UV-Stabilität und gute Haftung auf
niederenergetischen Oberflächen, sind aber extrem teuer
und lassen sich nicht mit den üblichen silikonisierten
Linern abdecken (bzw. sich davon nicht wieder abziehen). Durch die
Verwendung der hier beschriebenen Formulierungen für die
Verkapselung von (opto-)elektronischen Strukturen werden vorteilhafte
Anordnungen gewonnen, die die oben genannten Vorteile vereinen und
den Verkapselungsprozess dadurch beschleunigen und vereinfachen.
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Da
in bestimmten Ausführungen der Haftklebemasse keine thermischen
Prozessschritte oder Bestrahlung notwendig sind, kein Schrumpf durch
eine Vernetzungsreaktion auftritt und die Haftklebemasse als bahnförmiges
Material oder in einer der elektronischen Anordnung entsprechend
angepassten Form vorliegt, kann die Masse einfach und schnell unter
geringem Druck in den Verkapselungsprozess des (opto-)elektronischen Aufbaus
integriert werden. Die üblicherweise mit den verschiedenen
Verarbeitungsschritten einhergehenden Nachteile, wie thermische
und mechanische Belastungen, können so minimiert werden.
Eine Verkapselung durch Lamination von zumindest Teilen der (opto-)elektronischen
Aufbauten mit einem flächigen Barrierematerial (z. B. Glas,
insbesondere Dünnglas, metalloxidbeschichteten Folien,
Metallfolien, Multilager-Substratmaterialien) ist mit sehr guter
Barrierewirkung in einem einfachen Rolle-zu-Rolle Prozess möglich.
Die Flexibilität des gesamten Aufbaus hängt, neben
der Flexibilität der Haftklebemasse von weiteren Faktoren,
wie Geometrie und Dicke der (opto-)elektronischen Aufbauten bzw.
der flächigen Barrierematerialien ab. Die hohe Flexibilität
der Haftklebemasse ermöglicht es aber sehr dünne,
biegsame und flexible (opto-)elektronische Aufbauten zu realisieren.
Unter dem benutzten Begriff ”biegsam” ist die
Eigenschaft zu verstehen, dass der Krümmung eines gebogenen
Gegenstands wie einer Trommel mit bestimmtem Radius, insbesondere
mit einem Radius von 5 mm, ohne Beschädigung gefolgt wird.
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Von
besonderem Vorteil für die Kapselung von (opto-)elektronischen
Aufbauten ist es, wenn diese vor, während oder nach der
Applikation der Haftklebemasse erwärmt werden. Dadurch
kann die Haftklebemasse besser auffließen und somit die
Permeation an der Grenzfläche zwischen der (opto-)elektronischen
Anordnung und der Haftklebemasse vermindert werden. Die Temperatur
sollte dabei bevorzugt mehr als 30°C, weiter bevorzugt
mehr als 50°C betragen, um das Auffließen entsprechend
zu fördern. Zu hoch sollte die Temperatur jedoch nicht
gewählt werden, um die (opto-)elektronische Anordnung nicht
zu beschädigen. Die Temperatur sollte möglichst
weniger als 100°C betragen. Als optimaler Temperaturbereich
haben sich Temperaturen zwischen 50°C und 70°C
herausgestellt. Vorteilhaft ist es ebenso, wenn die Haftklebemasse
vor, während oder nach der Applikation zusätzlich
oder alternativ erwärmt wird.
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In
bevorzugter Ausgestaltung eines Verfahrens zur Kapselung einer elektronischen
Anordnung gegen Permeanten kann die Haftklebemasse als Bestandteil
eines Klebebandes bereitgestellt werden. Diese Darreichungsart erlaubt
eine besonders einfache und gleichmäßige Applikation
der Haftklebemasse.
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Der
allgemeine Ausdruck „Klebeband” umfasst dabei
in einer Ausführungsform ein Trägermaterial, welches
ein- oder beidseitig mit einer Haftklebemasse versehen ist. Die
Klebemasse kann auch mehrschichtig aufgebracht werden. Bei mehrschichtigem
Aufbau können mehrere Schichten durch Coextrusion, Kaschierung oder
Beschichtung übereinander gebracht werden. Das Trägermaterial
umfasst alle flächigen Gebilde, beispielsweise in zwei
Dimensionen ausgedehnte Folien oder Folienabschnitte, Bänder
mit ausgedehnter Länge und begrenzter Breite, Bandabschnitte,
Stanzlinge, Mehrschichtanordnungen und dergleichen. Dabei sind für verschiedene
Anwendungen unterschiedlichste Träger, wie z. B. Kunststoff-
und Metallfolien, Gewebe, Vliese und Papiere mit den Klebmassen
kombinierbar.
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Des
Weiteren umfasst der Ausdruck „Klebeband” auch
so genannte „Transferklebebänder”, d.
h. ein Klebeband ohne Träger. Bei einem Transferklebeband
ist die Klebemasse vielmehr vor der Applikation zwischen (flexiblen)
Linern aufgebracht die mit einer Trennschicht mit anti-adhäsiven
Eigenschaften versehen ist. Zur Applikation wird regelmäßig
zunächst ein Liner entfernt, die Klebemasse appliziert
und dann ein optional zweiter Liner entfernt. Die Haftklebemasse
kann so direkt zur Verbindung zweier Oberflächen in (opto-)elektronischen
Anordnungen verwendet werden.
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Der
Begriff „Klebeband” umfasst nicht nur Klebeband
in Rollenform, sondern auch als Abschnitte oder Stanzlinge, letztere
werden gemeinhin auch als Etiketten bezeichnet.
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Als
Trägermaterial eines Klebebandes werden vorliegend bevorzugt
Polymerfolien, Folienverbunde oder mit organischen und/oder anorganischen
Schichten versehene Folien oder Folienverbunde eingesetzt. Derartige
Folien/Folienverbunde können aus allen gängigen
zur Folienherstellung verwendeten Kunststoffen, Gläsern
oder Metallen bestehen, beispielhaft aber nicht einschränkend
erwähnt seien:
Polyethylen, Polypropylen, Cyclische
Olefin Copolymere (COC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyester – insbesondere
Polyethylenterephthalat (PET) und Poylethylennaphtalat (PEN), Ethylenvinylalkohol
(EVOH), Polyvinylidenchlorid (PVDC), Polyvinylidenfluorid (PVDF),
Polyacrylnitril (PAN), Polycarbonat (PC), Polyamid (PA), Polyethersulfon
(PES), Polyimid (PI) oder auch Metallfolien wie Aluminiumfolie.
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Der
Träger kann zudem mit organischen oder anorganischen Beschichtungen
oder Schichten kombiniert sein. Dies kann durch übliche
Verfahren, wie z. B. Lackieren, Drucken, Bedampfen, Sputtern, Co-Extrusion
oder Lamination geschehen. Beispielhaft, aber nicht einschränkend
erwähnt seien hier etwa Metalle, Oxide oder Nitride des
Siliziums und des Aluminiums, Indium-Zinn-Oxid (ITO) oder Metallorganische
Verbindungen, wie sie etwa bei Sol-Gel-Beschichtungen Einsatz finden.
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Besonders
bevorzugt sind diese Folien/Folienverbunde, insbesondere die Polymerfolien,
mit einer Permeationsbarriere für Sauerstoff und Wasserdampf
versehen, wobei die Permeationsbarriere die Anforderungen für
den Verpackungsbereich übertrifft (WVTR < 10–1 g/(m2d); OTR < 10–1 cm3/(m2d bar)). Die Bestimmung der Permeabilität
für Sauerstoff (OTR) und Wasserdampf (WVTR) erfolgt nach DIN
53380 Teil 3 bzw. ASTM F-1249. Die Sauerstoffdurchlässigkeit
wird bei 23°C und einer relativen Feuchte von 50% gemessen. Die
Wasserdampfdurchlässigkeit wird bei 37,5°C und
einer relativen Feuchte von 90% bestimmt. Die Ergebnisse werden
auf eine Foliendicke von 50 μm normiert.
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Je
nach Anforderungen der (opto-)elektronischen Anordnung können
in einer bestimmten Ausführung der Haftklebemasse die elastischen
und viskosen Eigenschaften, sowie die Barrierewirkung durch eine
(nachträgliche) Vernetzungsreaktion variiert werden. Dies
kann angepasst an die (opto-)elektronische Anordnung sowohl thermisch,
als auch durch elektromagnetische Strahlung, bevorzugt UV-Strahlung,
Elektronenstrahlung oder Gammastrahlung stattfinden. Dabei sollte
die hohe Flexibilität der Haftklebemasse erhalten bleiben. Weiter
bevorzugt erfolgt die Vernetzung, sofern erforderlich, vor der Applikation
der Haftklebemasse auf der elektronischen Anordnung. Eine für
die Vernetzung ggf. erforderliche Energiezufuhr, beispielsweise
in Form von Wärme oder durch UV-Bestrahlung oder dgl.,
kann so die elektronischen Strukturen nicht beeinträchtigen.
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Weiter
bevorzugt kommt eine Haftklebemasse zum Einsatz, die in bestimmten
Ausführungen im sichtbaren Licht des Spektrums (Wellenlängenbereich
von etwa 400 nm–800 nm) transparent ist. „Transparenz” bedeutet
dabei eine mittlere Transmission der Klebemasse im sichtbaren Bereich
des Lichts von mindestens 75%, bevorzugt höher als 90%.
Bei der Ausführung als Haftklebeband mit Träger
hängt die maximale Transmission des gesamten Aufbaus zudem
von der Art des verwendeten Trägers und der Art des Aufbaus
ab. Die gewünschte Transparenz lässt sich insbesondere
durch die Verwendung farbloser Klebharze erzielen.
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Die
Transmission der Klebemasse wurde über das VIS-Spektrum
bestimmt. Die Aufnahmen des VIS-Spektrums wurden an einem UVIKON
923 der Firma Kontron durchgeführt. Der Wellenlängenbereich
des gemessenen Spektrums umfasst alle Frequenzen zwischen 400 nm
und 800 nm bei einer Auflösung von 1 nm. Dazu wurde die
Klebemasse auf einen PET-Träger aufgebracht und vor der
Messung wurde eine Leerkanalmessung des Trägers als Referenz über
den gesamten Wellenlängenbereich durchgeführt.
Für die Angabe des Ergebnisses wurden die Transmissionsmessungen
im angegebenen Bereich gemittelt.
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Eine
derartige Haftklebemasse eignet sich somit auch für einen
vollflächigen Einsatz über einer (opto-)elektronischen
Struktur. Eine vollflächige Verklebung bietet, bei einer
etwa mittigen Anordnung der elektronischen Struktur gegenüber
einer Randversiegelung den Vorteil, dass der Permeant durch gesamte
Fläche diffundieren müsste, bevor er die Struktur
erreicht. Der Permeationsweg ist somit deutlich erhöht.
Die in dieser Ausführungsform verlängerten Permeationswege
im Vergleich zur Randversiegelung etwa durch Flüssigklebstoffe
wirken sich positiv auf die Gesamtbarriere aus, da der Permeationsweg
umgekehrt proportional zur Durchlässigkeit ist.
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Die
elektronischen Strukturen (opto-)elektronischer Anordnungen sind
oftmals anfällig gegenüber UV-Strahlung. Als besonders
vorteilhaft hat sich daher herausgestellt, wenn die Haftklebemasse
zudem UV-blockend ausgebildet ist. Unter dem Begriff „UV-blockend” wird
vorliegend ein mittlerer Transmissionsgrad von maximal 20%, vorzugsweise
von maximal 10%, weiter bevorzugt von maximal 1% im entsprechenden Wellenlängenbereich
bezeichnet. In bevorzugter Ausgestaltung ist die Haftklebemasse
im Wellenlängenbereich von 320 nm bis 400 nm (UVA-Strahlung)
UV-blockend ausgebildet, vorzugsweise im Wellenlängenbereich
von 280 nm bis 400 nm (UVA- und UVB-Strahlung), weiter vorzugsweise
im Wellenlängenbereich von 190 nm bis 400 nm (UVA-, UVB-
und UVC-Strahlung).
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Die
UV-blockende Wirkung der Haftklebemasse kann insbesondere durch
eine Zugabe von Lichtschutzmitteln wie UV-Absorbern oder geeigneten
Füllstoffen zur Haftklebemasse erzielt werden. Als Lichtschutzmittel
eignen sich beispielsweise HALS (Hindert Armine Light Stabilizer),
Benzimidazolderivate und weiter Lichtschutzmittel wie sie zum Beispiel
unter den Handelsnamen Chimassorb oder Tinuvin der Firma Ciba dem
Fachmann bekannt sind. Als Füllstoff ist wegen der hohen
UV-Absorption besonders Titandioxid geeignet, ganz besonders nanoskaliges
Titandioxid, welche eine Transparenz auch im sichtbaren Bereich
aufweist.
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Die
beschriebene Haftklebemasse zeigt im Vergleich zu konventionellen
Haftklebemassen basierend auf Natur- oder Synthesekautschuken wie
Styrol-Dien-Blockcopolymere eine sehr gute Beständigkeit
gegen Wärme, Witterungseinflüsse und UV-Licht.
Diese Beständigkeit wird insbesondere durch Verwendung
von hydrierten Harzen sichergestellt.
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Die
beschriebene Haftklebemasse, welche für Verkapselungsverfahren
von elektronischen Anordnungen verwendet wird, enthält
ein teilkristallines Polyolefin mit einer Dichte zwischen 0,86 und
0,89 g/cm3 und weist einen Kristallitschmelzpunkt
von mindestens 90°C auf. Wie dem Fachmann geläufig
ist, kann (Teil)kristallinität durch DSC festgestellt werden,
wenn das Diagramm mindestens einen endothermen Schmelzpeak aufweist.
Teilkristalline Polyolefine wie Polyethylen oder Polypropylen galten
dem Fachmann bisher für Haftklebemassen aufgrund der Härte
und der hohen Kristallisationsneigung als nicht geeignet. Überraschenderweise
können aus Polyolefinen mit den genannten Eigenschaften
Haftklebemassen mit hoher Alterungsbeständigkeit, Klebkraft,
Tack und Scherfestigkeit hergestellt werden, welche auf sehr vielen
Untergründen eine hervorragende Haftung aufweisen, insbesondere
auch auf niederenergetischen Oberflächen wie unpolaren Lacken
oder Olefinpolymeren. Zudem weisen diese eine hervorragende Barrierewirkung
gegen Wasser und Sauerstoff auf, insbesondere gegen Wasserdampf.
Das Polyolefin weist vorzugsweise einen Schmelzindex von 0,5 bis
10 g/10 min., besonders bevorzugt 3 bis 8 g/10 min. auf. Der Biegemodul
des Polyolefins beträgt vorzugsweise weniger als 50 MPa,
besonders bevorzugt weniger als 26 MPa.
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Das
zur Verkapselung verwendete Polyolefin enthält vorzugsweise
Ethylen, Propylen oder Buten-(1) als gewichtsmäßige
Hauptkomponente und mindestens ein weiteres Comonomer ausgewählt
aus den C2- bis C10-Olefinen, besonders bevorzugt aus den C2- bis
C10-α-Olefinen und 4-Methyl-penten-(1). Besonders geeignet
sind Copolymere aus Propylen und Ethylen, Ethylen und Octen, Buten-(1)
und Propylen sowie Terpolymere aus Propylen, Buten-(1) und Ethylen
und Propylen, Buten-(1) und 4-Methylpenten-(1)
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Das
Polyolefin kann auf verschiedene Weise aufgebaut worden sein, zum
Beispiel als Randomcopolymer, Blockcopolymer, als Pfropfpolymer
oder als sogenannter Reaktorblend wie bei heterophasischen Polypropylenen
(auch Impact Polypropylen oder nicht ganz richtig aber üblich
Polypropylenblockcopolymer genannt).
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Die
Größe der Kristalle (deren mittlerer Durchmesser)
des Polyolefins liegt vorzugsweise unter 100 nm, wodurch die Klebemasse
eine hohe Transparenz aufweist. Ein solches Polyolefin kann mit
einem Metallocenkatalysator z. B. auf Zirkonbasis hergestellt werden.
Das Polyolefin weist vorzugsweise einen Haze-Wert von unter 8 auf
(gemessen an 2 mm dicken Presslingen in Cyclohexanol).
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Die
Dichte des Polyolefin wird nach ISO 1183 ermittelt
und in g/cm3 ausgedrückt. Der Schmelzindex wird
nach ISO 1133 mit 2,16 kg geprüft und
in g/10 min. ausgedrückt. Die in dieser Patentschrift genannten Werte
werden, wie dem Fachmann geläufig ist, bei verschiedenen
Temperaturen in Abhängigkeit von dem Hauptmonomer des Polymers
bestimmt, sie liegt bei überwiegend Ethylen- oder 1-Buten-haltigen
Polymeren bei 190°C und bei überwiegend Propylen-haltigen
Polymeren bei 230°C. Der Biegemodul (flexural modulus) ist
nach ASTM D 790 (2% Secant) zu bestimmen. Der Kristallitschmelzpunkt
(Tcr) und die Schmelzwärme werden
mit DSC (Mettler DSC 822) bei einer Aufheizrate von 10°C/min.
nach ISO 3146 ermittelt, beim Auftreten mehrerer
Schmelzpeaks wird der mit der höchsten Temperatur gewählt,
da nur Schmelzpeaks oberhalb von 100°C in Haftklebstoffformulierungen
erhalten bleiben und wirksam werden, wohingegen Schmelzpeaks erheblich
unter 100°C im Wesentlichen nicht erhalten bleiben und
keine Auswirkung auf die Produkteigenschaften haben. Die Schmelzwärme
bestimmt einerseits Klebkraft und Tack der Formulierung und andererseits
die Scherfestigkeit, insbesondere in der Wärme (also bei
70°C und darüber). Die Schmelzwärme des
Polyolefins ist daher für den optimalen Kompromiss der
klebtechnischen Eigenschaften von Bedeutung, sie liegt vorzugsweise
zwischen 3 und 15 J/g, besonders bevorzugt zwischen 5 und 18 J/g.
Die Schmelzwärme der Haftklebemasse selbst ist ebenfalls
für einen optimalen Kompromiss der klebtechnischen Eigenschaften
von Bedeutung, sie liegt vorzugsweise zwischen 1 und 6 J/g, besonders
bevorzugt zwischen 2 und 5 J/g.
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Der
Gehalt an Polyolefin in der Klebemasse liegt vorzugsweise unter
60 Gewichts-%, besonders bevorzugt unter 40 Gewichts-% und insbesondere
unter 30 Gewichts-%, wenn für die Haftklebemasse ein besonders
guter Tack (Anfassvermögen, Klebrigkeit) erreicht werden
soll.
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Der
Gehalt an Polyolefin in der Klebemasse liegt in einer anderen Ausführungsform
vorzugsweise über 30 Gewichts-%, ganz bevorzugt über
50 Gew.-%, wenn eine besonders gute Permeationsbarriere gegen Wasserdampf
erreicht werden soll. In diesem Fall kann es notwendig sein die
Klebemasse unmittelbar vor der Applikation zu erwärmen
um ausreichende Haftung zu erzielen. Nachteilig ist hier aber die
aufgrund des verringerten Harzanteils die vergrößerte
Sauerstoffpermeation.
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Das
Polyolefin kann mit den bei Kautschukmassen bekannten Elastomeren
wie Naturkautschuk oder Synthesekautschuken kombiniert werden. Vorzugsweise
werden ungesättigte Elastomere wie Naturkautschuk, SBR,
NBR oder ungesättigte Styrolblockcopolymere nur in geringen
Mengen oder besonders bevorzugt gar nicht verwendet. In der Hauptkette
gesättigte Synthesekautschuke wie Polyisobutylen, Butylkautschuk, EPM,
HNBR, EPDM oder hydrierte Styrolblockcopolymere werden für
den Fall einer gewünschten Modifikation bevorzugt. Dies
zeigen zudem eine Bessere Witterungsbeständigkeit, als
ungesättigte Typen. Zur Erzielung guter Transparenz wird
es vorzugsweise jedoch nicht mit einem Kautschuk kombiniert.
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Es
stellte sich überraschenderweise heraus dass Klebrigkeit
(Tack) und Klebkraft der polyolefinbasierten Klebemasse im Gegensatz
zu konventionellen Kautschukmassen von der Polydispersität
des zugegebenen Harzes extrem abhängig sind. Die Polydispersität
ist das Verhältnis von Gewichtsmittel zu Zahlenmittel der Molmassenverteilung
und kann durch Gelpermeationschromatographie ermittelt werden. Als
Klebharz werden daher solche mit einer Polydispersität
von weniger als 2,1 vorzugsweise weniger als 1,8 besonders bevorzugt weniger
als 1,6 eingesetzt. Der höchste Tack ist mit Harzen mit
einer Polydispersität von 1,0 bis 1,4 zu erreichen.
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Als
Klebharz für die Haftklebemasse hat sich herausgestellt,
dass Harze auf Basis von Kolophonium (zum Beispiel Balsamharz) oder
Kolophoniumderivaten (zum Beispiel disproportioniertes, dimerisiertes
oder verestertes Kolophonium), vorzugsweise partiell oder vollständig
hydriert, gut geeignet sind. Sie verleihen der Haftklebemasse von
allen Klebharzen den höchsten Tack (Klebrigkeit, Anfassvermögen),
vermutlich liegt das an der geringen Polydispersität von
1,0 bis 1,2. Terpenphenolharze sind ebenfalls geeignet, führen
aber nur zu mäßigem Tack, jedoch zu sehr guter
Scherfestigkeit und Alterungsbeständigkeit. Polyterpenharze
sind in der Regel aufgrund ihrer breiten Molmassenverteilung weniger
geeignet.
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Bevorzugt
werden ebenfalls Kohlenwasserstoffharze da sie vermutlich aufgrund
Ihrer Polarität gut verträglich sind. Dies sind
zum Beispiel aromatische Harze wie Cumaron-Inden-Harze und/oder
Harze auf Basis von Styrol oder a-Methylstyrol oder cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffharze aus der Polymerisation von C5-Monomeren wie
Piperylen oder C5-, C8- oder C9-Fraktionen von Crackern. Bevorzugt
werden diese Harze in teil- und und besonders bevorzugt in vollhydrierter
Form. Besonders geeignet sind Kohlenwasserstoffharze gewonnen durch
vollständige Hydrierung von aromatenhaltigen Kohlenwasserstoffharzen
oder Cyclopentadien-Polymeren wie zum Beispiel Regalite 1125 oder
Escorez 5320. Vorgenannte Klebharze können sowohl allein
als auch im Gemisch eingesetzt werden. Dabei können sowohl
bei Raumtemperatur feste als auch flüssige Harze zum Einsatz
kommen.
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Um
eine hohe Alterungs- und UV-Stabilität zu gewährleisten
sind hydrierte Harze mit einem Hydrierungsgrad von mindestens 90%,
vorzugsweise von mindestens 95%, bevorzugt.
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Die
Menge an Klebharz beträgt vorzugsweise 130 bis 350 phr,
besonders bevorzugt 200 bis 240 phr (phr bedeutet Gewichtsteile
bezogen auf 100 Gewichtsteile Polymer, das heißt in unserem
Fall Polyolefin).
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Für
eine Erhöhung der Barriereeigenschaften werden bevorzugt
solche Klebharze eingesetzt, die unpolar sind und einem DACP-Wert
(diacetone alcohol cloud point) oberhalb von 30°C und einem
MMAP-Wert (mixed methylcylohexane aniline point) von größer
50°C, insbesondere einen DACP-Wert oberhalb von 37°C und
einem MMAP-Wert größer 60°C, aufweisen.
Der DACP-Wert und der MMAP-Wert geben jeweils die Löslichkeit
in einem bestimmten Lösemittel an. Durch die Auswahl dieser
Bereiche wird eine besonders hohe Permeationsbarriere, insbesondere
gegen Wasserdampf, erreicht.
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Die
Haftklebemasse enthält vorzugsweise ein oder mehrere Additive
besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus: Weichmacher, primären Antioxidanzien, sekundären
Antioxidanzien, Prozessstabilisatoren, Lichtschutzmitteln, Verarbeitungshilfsmittel,
UV-Blocker, Polymere.
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Die
Klebemasse enthält in einer bevorzugten Ausführung
einen flüssigen Weichmacher wie beispielsweise aliphatische
(paraffinische oder verzweigte), cycloaliphatische (naphthenische)
und aromatische Mineralöle, Ester der Phthal-, Trimellit-,
Zitronen- oder Adipinsäure, Wollwachs, flüssige
Kautschuke (zum Beispiel niedermolekulare Nitril-, Butadien- oder
Polyisoprenkautschuke), flüssige Polymerisate aus Isobuten
und/oder Guten, Flüssig- und Weichharze mit einem Schmelzpunkt
unter 40°C auf Basis der Rohstoffe von Klebharzen, insbesondere
der oben aufgeführten Klassen an Klebharz. Besonders bevorzugt
werden flüssige Isobutenpolymerisate wie Isobutenhomopolymer
oder Isobuten-Guten-Copolymer und Ester der Phthal-, Trimellit-,
Zitronen- oder Adipinsäure, insbesondere deren Ester von
verzweigten Octanolen und Nonanolen. Mineralöle eignen
sich sehr gut, um das Polyolefin klebrig einzustellen, können
aber in zu verklebende Untergründe einwandern. Die Klebemasse
ist daher vorzugsweise im Wesentlichen frei von Mineralölen.
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Anstelle
eines flüssigen Weichmachers kann auch ein sehr weiches
und kaum kristallines Olefinpolymer (Plastomer) zusätzlich
zum Polyolefin verwendet werden. Dieses ist vorzugsweise ein Copolymer
oder Terpolymer aus Ethylen oder Propylen kombiniert mit Ethylen,
Propylen, Buten-(1), Hexen-(1), 4-Methylpenten (1) oder Octen-(1),
welche zum Beispiel unter den Handelsnamen ExactTM,
EngageTM oder TafmerTM bekannt sind,
oder ein Terpolymer aus Ethylen, Propylen und Buten-(1), Hexen-(1),
4-Methylpenten (1) oder Octen-(1), wobei der Biegemodul vorzugsweise
unter 20 MPa und/oder der Kristallitschmelzpunkt vorzugsweise unter 60°C
und/oder die Dichte zwischen 0,86 und 0,87 g/cm3 liegt.
Weitere bevorzugte Olefinpolymere sind EPDM, also Terpolymere aus
Ethylen und Propylen und einem Dien wie Ethylidenenorbornen, vorzugsweise
mit einem Ethylengehalt von 40 bis 70 Gewichts-%, einer Mooney-Viskosität
(Bedingungen 1 + 4, 125°C) unter 50 und/oder einer Dichte
unter 0,88, besonders bevorzugt unter 0,87 g/cm3.
Da solche Olefinpolymere zwar sehr weich, verglichen mit einem flüssigen
Weichmacher aber relativ hart sind, sollte die Menge im Verhältnis
zum erfindungsgemäßen Polyolefin sehr hoch sein,
also über 100 phr.
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Dem
Schmelzpunkt (Erweichungspunkt) des Klebharzes (Bestimmung nach DIN
ISO 4625) kommt ebenfalls Bedeutung zu. Üblicherweise
steigt die Klebkraft einer Kautschukhaftklebemasse (auf Basis Natur- oder
Synthesekautschuk) mit dem Schmelzpunkt des Klebharzes an. Bei den
beschriebenen Polyolefinen scheint sich das umgekehrt zu verhalten.
Klebharze mit hohem Schmelzpunkt von 100°C bis 140°C
sind diesbezüglich ungünstiger als solche mit
einem Schmelzpunkt von unter 100°C. Wenn eine spezifische
Anwendung einen hohen Tack und hohe Klebkraft erfordert, wird ein
Klebharz mit niedrigerem Erweichungspunkt eingesetzt oder ein handelsübliches
Produkt mit einem Weichmacher kombiniert, um faktisch den Schmelzpunkt des
Harzes zu senken. Der Mischschmelzpunkt wird an einer homogenisierten
Mischung aus Klebharz und Weichmacher ermittelt, wobei die beiden
Komponenten im gleichen Verhältnis vorliegen wie in der
entsprechenden Klebemasse. Der so eingestellte und ermittelte Schmelzpunkt
liegt vorzugsweise im Bereich von 45°C bis 100°C.
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Bei
den meisten Anwendungen steht jedoch die Barrierewirkung der Masse
im Vordergrund. Es wurde festgestellt, dass dafür nicht
nur die Harzmenge von Bedeutung ist, sondern auch der Erweichungspunkt. Wenn
also die Barrierewirkung gegen Sauerstoff besonders ausgeprägt
sein soll und die Klebwirkung noch ausreicht, werden Harze mit einem
Schmelzpunkt von mindestens 100°C bevorzugt oder die entsprechende Mischung
aus einem Harz und einem Weichmacher.
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Steht
eine Verbesserung der Permeationsbarriere im Vordergrund werden
bevorzugt Harze mit einer Erweichungstemperatur von mehr als 90°C,
insbesondere mehr als 100°C für solche Ausführungsformen
eingesetzt. Der eingestellt Harz/Weichmacher Schmelzpunkte liegt
vorzugsweise bei mehr als 70°C, insbesondere bei mehr als
80°C. Durch diese Auswahl wird eine hohe Permeationsbarriere,
insbesondere gegen Sauerstoff, erreicht.
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Die
Einstellung der Erweichungstemperatur erfolgt in Abhängigkeit
von den Anforderungen des (opto-)elektronischen Aufbaus, um eine
optimale Balance zwischen Klebkraft, Tack, Kohäsion und
Barrierewirkung der Haftklebemasse zu erzielen.
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Konventionelle
Klebmassen auf Basis von Naturkautschuk oder ungesättigten
Styrolblockcopolymeren als Elastomerkomponente enthalten üblicherweise
ein phenolisches Antioxidans zur Vermeidung des oxidativen Abbaus
dieser Elastomerkomponente mit Doppelbindungen in der Polymerkette.
Die vorliegend verwendete Klebemasse enthält jedoch ein
Polyolefin ohne oxidationsempfindliche Doppelbindungen und kann daher
auch ohne Antioxidans auskommen. Zur Optimierung der Eigenschaften
kann die zum Einsatz kommende Selbstklebemasse beziehungsweise der
Haftkleber aber auch mit weiteren Additiven wie primäre
und sekundäre Antioxidantien, Flammschutzmitteln, Pigmenten,
UV-Absorbern, Antiozonantien, Metalldesaktivatoren, Lichtschutz-
und/oder Flammschutzmitteln abgemischt sein.
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Vorzugsweise
werden ein primäres Antioxidans und besonders bevorzugt
auch ein sekundäres Antioxidans verwendet. Die erfindungsgemäßen
Klebemassen enthalten in den bevorzugten Ausführungsformen mindestens
2 phr, besonders bevorzugt 6 phr primäres Antioxidans oder,
vorzugsweise, mindestens 2 phr, insbesondere mindestens 6 phr einer
Kombination aus primären und sekundären Antioxidans,
wobei die primäre und sekundäre Antioxidansfunktion
nicht in verschiedenen Molekülen vorliegen muss, sondern
auch in einem Molekül vereinigt sein kann. Die Menge an
sekundärem Antioxidans beträgt bevorzugt bis 5
phr, besonders bevorzugt 0,5 bis 1 phr. Überraschend wurde
gefunden, dass eine Kombination von primären Antioxidantien (zum
Beispiel sterisch gehinderten Phenolen oder C-Radikalfängern
wie CAS 181314-48-7) und sekundären Antioxidantien (zum
Beispiel Schwefelverbindungen, Phosphiten oder sterisch gehinderten
Aminen) eine verbesserte Verträglichkeit ergibt. Vor allem
wird die Kombination von einem primären Antioxidans, vorzugsweise sterisch
gehinderten Phenolen mit einer relativen Molmasse von mehr als 500
Dalton, mit einem sekundären Antioxidans aus der Klasse
der Schwefelverbindungen oder aus der Klasse der Phosphite, bevorzugt
mit einer relativen Molmasse von mehr als 500 Dalton, bevorzugt,
wobei die phenolische, die schwefelhaltigen und die phosphitische
Funktionen nicht in drei verschiedenen Molekülen vorliegen
müssen, sondern auch mehr als eine Funktion in einem Molekül
vereinigt sein können.
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In
einer weiteren Ausführung werden die erfindungsgemäß eingesetzten
Haftklebemassen bevorzugt vor oder ggf. auch nach dem Auffließen
auf die Oberfläche vernetzt, wobei solche Vernetzungsgrade
angestrebt werden, die weiterhin eine hohe Flexibilität
und gute Haftung des Materials ermöglichen. Nach der Vernetzung
weist die Haftklebemasse bevorzugt eine Reißdehnung von
mindestens 20% auf. Eine derartige Reißdehnung ist besonders
bevorzugt im Hinblick auf eine möglichst flexible Ausgestaltung
der Haftklebemasse. Die Reißdehnung wird bestimmt bei einer
Dehngeschwindigkeit von 300 mm/min und einer Temperatur von 23°C.
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In
einer bevorzugten Vorgehensweise wird die Haftklebemasse mit UV-Strahlung
oder Elektronenstrahlen vernetzt. Eine ausführliche Beschreibung
des Standes der Technik und die wichtigsten Verfahrensparameter
bezüglich der Vernetzung sind dem Fachmann beispielsweise
aus „Chemistry and Technology of UV and EB formulation
for Coatings, Inks and Paints" (Vol. 1, 1991, SITA, London) bekannt.
Zudem können auch andere Verfahren eingesetzt werden, die
hochenergetische Bestrahlung ermöglichen.
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Zur
Verringerung der erforderlichen Strahlendosis können dem
viskoelastischen Material Vernetzer und/oder Promotoren zur Vernetzung
beigemischt werden, insbesondere durch UV-, Elektronenstrahlen- und/oder
thermisch anregbare Vernetzer und/oder Promotoren. Geeignete Vernetzer
für die Strahlenvernetzung sind Monomere oder Polymere
die beispielsweise folgende funktionelle Gruppen beinhalten: Acrylat
oder Methacrylat, Epoxid, Hydroxy, Carboxy, Vinyl, Vinylether, Oxetan,
Thiol, Acetoacetat, Isocyanate, Allyl oder allgemein ungesättigte
Verbindungen. Die eingesetzten Monomere oder Polymere können,
je nach den Anforderungen an den Vernetzungsgrad di- oder multifunktionell
sein.
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In
einer weiteren bevorzugten Auslegung werden die Haftklebemassen
mit thermisch aktivierbaren Vernetzern vernetzt. Hierzu werden bevorzugt
Peroxide, Säure- oder Säureanhydride, Metallchelate,
bi- oder multifunktionelle Epoxide, bi- oder multifunktionelle Hydroxide
sowie bi- oder multifunktionelle Isocyanate beigemischt, wie sie
etwa für Säureanhydride in
EP 1311559 B1 beschrieben
werden.
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Neben
den monomeren Vernetzern mit den beschriebenen funktionellen Gruppen
werden bevorzugt Polymere eingesetzt, die mit diesen vernetzenden
Gruppen funktionalisiert sind. Es können vorteilhaft funktionalisierte
Blockcopolymere wie die Kraton FG-Serie (etwa Kraton FG 1901 oder
Kraton FG 1924), Asahi Tuftec M 1913 bzw. Tuftec M 1943 oder Seeton
HG252 (SEEPS-OH) eingesetzt werden. Weitere bevorzugte Blockcopolymere
sind zum Beispiel unter dem Namen Epofriend A 1005, A 1010 oder
A 1020 der Firma Daicel erhältlich. Durch Zugabe geeigneter
Vernetzungsagentien (zum Beispiel mehrwertige Isocyanate, Amine,
Epoxide, Alkohole, Thiole, Phenole, Guanidine, Mercaptane Carbonsäuren
bzw. Säureanhydride) können diese Blockcopolymere
thermisch oder durch Strahlung vernetzt werden. Auch eine Kombination
von säure- oder säureanhydridmodifizierten Blockcopolymer
(zum Beispiel Kraton FG-Serie) und einem epoxidierten Blockcopolymer
(zum Beispiel Daicel Epofriend-Serie) ist vorteilhaft nutzbar. Dadurch
kann man eine Vernetzung ohne monomeren Vernetzer bewerkstelligen,
wodurch auch bei unvollständiger Vernetzung keine monomeren
Bestandteile übrig bleiben. Eine weitere Möglichkeit
ist der Einsatz von funktionalisiertem Polyisobutylen, wie es unter
dem Namen Epion von der Firma Kaneka erhältlich ist. Dieses
kann über Kondensationsreaktionen, Hydrosilane oder verschiedene
oben genannte Techniken, wie Elektronenstrahlen, weitere Vernetzer
oder Radikalstarter verknüpft werden. Eine Mischung von
funktionalisierten Monomere oder Polymere ist ebenfalls einsetzbar.
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In
einer weiteren Ausführungsform enthält die Haftklebemasse
auch Füllstoffe, beispielhaft, aber nicht einschränkend
erwähnt seien Oxide, Hydroxide, Carbonate, Nitride, Halogenide,
Carbide oder gemischte Oxid-/Hydroxid-/Halogenid-verbindungen des
Aluminiums, Siliciums, Zirkoniums, Titans, Zinns, Zinks, Eisens oder
der (Erd)alkalimetalle. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen
um Tonerden z. B. Aluminiumoxide, Boehmit, Bayerit, Gibbsit, Diaspor
und ähnliche. Ganz besonders geeignet sind Schichtsilicate
wie beispielsweise Bentonit, Montmorillonit, Hydrotalcit, Hectorit,
Kaolinit, Boehmit, Glimmer, Vermiculit oder deren Mischungen. Aber
auch Ruße oder weitere Modifikationen des Kohlenstoffs,
etwa Kohlenstoffnanoröhrchen, hohle Körper aus
Glas oder Vollglaskörper oder Polymeren insbesondere Hohlkugeln
oder Glas- oder Polymerfasern können verwendet werden.
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Bevorzugt
werden als Füllstoffe der Haftklebmasse nanoskalige und/oder
transparente Füllstoffe verwendet. Als nanoskalig wird
ein Füllstoff vorliegend bezeichnet, wenn er in mindestens
einer Dimension eine maximale Ausdehnung von etwa 100 nm, bevorzugt
von etwa 10 nm, aufweist. Besonders bevorzugt werden solche in der
Masse transparente Füllstoffe mit plättchenförmiger
Kristallitstruktur und einem hohen Aspektverhältnis bei
homogener Verteilung verwendet. Die Füllstoffe mit plättchenartiger
Kristallitstruktur und Aspektverhältnissen weit über
100 haben in der Regel nur eine Dicke von einigen nm, die Länge
bzw. die Breite der Kristallite kann aber bis zu einigen μm
betragen. Derartige Füllstoffe werden ebenfalls als Nanopartikel
bezeichnet. Die partikuläre Ausgestaltung der Füllstoffe
mit kleinen Abmessungen ist zudem besonders vorteilhaft für
eine transparente Auslegung der Haftklebemasse.
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Durch
den Aufbau labyrinthartiger Strukturen mithilfe der zuvor beschriebenen
Füllstoffe in der Haftklebstoffmatrix wird der Diffusionsweg
von zum Beispiel Sauerstoff und Wasserdampf derartig verlängert,
dass ihre Permeation durch die Haftklebstoffschicht hindurch vermindert
wird. Zur besseren Dispergierbarkeit dieser Füllstoffe
in der Bindemittelmatrix können diese Füllstoffe
mit organischen Verbindungen oberflächlich modifiziert:
werden. Der Einsatz derartiger Füllstoffe an sich ist beispielsweise
aus der
US 2007/0135552
A1 sowie der
WO
02/026908 A1 bekannt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung der vorliegenden
Erfindung werden auch Füllstoffe, die mit Sauerstoff und/oder
Wasserdampf in besonderer Weise Wechselwirken können, eingesetzt.
In die (opto-)elektronische Anordnung eindringender Sauerstoff oder
Wasserdampf wird dann an diesen Füllstoffen chemisch oder
physikalisch gebunden. Diese Füllstoffe werden auch als „getter”, „scavenger”, „desiccants” oder „absorber” bezeichnet.
Solche Füllstoffe umfassen beispielhaft, aber nicht einschränkend:
oxidierbare Metalle, Halide, Salze, Silicate, Oxide, Hydroxide,
Sulfate, Sulfite, Carbonate von Metallen und Übergangsmetallen,
Perchlorate und aktivierten Kohlenstoff, einschließlich
seiner Modifikationen. Beispiele sind Cobaltchlorid, Calciumchlorid,
Calciumbromid, Lithiumchlorid, Zinkchlorid, Zinkbromid, Siliciumdioxid
(Silica Gel), Aluminiumoxid (aktiviertes Aluminium), Calciumsulfat,
Kupfersulfat, Natriumdithionit, Natriumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Titandioxid,
Bentonit, Montmorillonit, Diatomenerde, Zeolithe und Oxide von (Erd)Alkalimetallen,
wie Bariumoxid, Calciumoxid, Eisenoxid und Magesiumoxid oder auch
Kohlenstoffnanoröhrchen. Desweiteren können auch
organische Absorber, wie beispielsweise, Polyolefin-Copolymere,
Polyamid-Copolymere, PET-Copolyester oder weitere auf Hybridpolymeren
basierte Absorber, die meist in Kombination mit Katalysatoren wie
beispielsweise Cobalt verwendet werden. Weitere organische Absorber
sind etwa schwach vernetzte Polyacrylsäure, Ascorbate,
Glucose, Gallussäure oder ungesättigte Fette und Öle.
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Um
eine möglichst gute Wirksamkeit der Füllstoffe
hinsichtlich der Barrierewirkung zu erzielen sollte ihr Anteil nicht
zu gering sein. Der Anteil beträgt vorzugsweise mindestens
5 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 10 Gew.-% und ganz bevorzugt
mindestens 15 Gew.-%. Typischerweise wird ein möglichst
hoher Anteil von Füllstoffen eingesetzt, ohne dabei die
Klebkräfte der Haftklebemasse zu stark herabzusetzen oder
weitere Eigenschaften zu beeinträchtigen. Der Anteil beträgt
daher in einer Auslegung maximal 95 Gew.-%, bevorzugt maximal 70
Gew.-%, weiter bevorzugt maximal 50 Gew.-%.
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Des
Weiteren ist eine möglichst feine Verteilung und möglichst
hohe Oberfläche der Füllstoffe vorteilhaft. Dies
ermöglicht einen höheren Wirkungsgrad und eine
höhere Beladungskapazität und wird insbesondere
mit nanoskaligen Füllstoffen erreicht.
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Die
Herstellung und Verarbeitung der Haftklebemasse kann aus Lösung,
Dispersion sowie aus der Schmelze erfolgen. Bevorzugt erfolgt die
Herstellung und Verarbeitung aus Lösung oder aus der Schmelze. Eine
bevorzugte Variante ist die Fertigung der Klebmasse aus Lösung.
Dabei werden die Bestandteile der Haftklebemasse in einem geeigneten
Lösungsmittel, zum Beispiel Toluol oder Mischungen aus
Benzin, Toluol und Aceton, gelöst und mit allgemein bekannten
Verfahren auf den Träger aufgebracht. Bei Verfahren aus
der Lösung sind Beschichtungen mit Rakeln, Messern, Walzen
oder Düsen bekannt, um nur einige zu nennen.
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Eine
Alternative ist die Herstellung und Verarbeitung aus der Schmelze.
In diesem Fall umfassen geeignete Herstellprozesse sowohl Batchverfahren
als auch kontinuierliche Verfahren. Besonders bevorzugt ist die
kontinuierliche Fertigung der Haftklebemasse mit Hilfe eines Extruders
und anschließender Beschichtung direkt auf das zu beschichtende
Substrat bei entsprechend hoher Temperatur der Klebmasse. Als Beschichtungsverfahren
für Haftklebemassen werden Extrusionsbeschichtung mit Breitschlitzdüsen
und Kalanderbeschichtung und bei nichthaftklebrigen Schmelzklebern
Breitschlitzdüsen, Schmelzklebepistolen und Düsen zum
Spinnen von Klebstofffäden bevorzugt. Weitere Ausführungsformen
sind Kaschierung und Coextrusion mit einem Träger (zum
Beispiel einer Folie).
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Die
Haftklebemasse kann entweder zur vollflächigen Verklebung
von (opto-)elektronischen Anordnungen verwendet werden oder nach
entsprechender Konfektionierung können Stanzlinge, Rollen
oder sonstige Formkörper aus der Haftklebemasse oder dem
Haftklebeband hergestellt werden. Entsprechende Stanzlinge und Formkörper
der Haftklebemasse/des Haftklebebandes werden dann vorzugsweise
auf das zu verklebende Substrat aufgeklebt, etwa als Umrandungen
oder Begrenzung einer (opto-)elektronischen Anordnung. Die Wahl
der Form des Stanzlings oder des Formkörpers ist nicht
eingeschränkt und wird abhängig von der Art der (opto-)elektronischen
Anordnung gewählt. Die Möglichkeit der flächigen
Laminierung ist, im Vergleich zu Flüssigklebstoffen durch
die Erhöhung der Permeationsweglänge durch seitliches
Eindringen der Permeanten von Vorteil für die Barriereeigenschaften
der Masse, da die Permeationsweglänge sich umgekehrt proportional
auf die Permeation auswirkt.
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Sofern
die Haftklebemasse in Form eines flächigen Gebildes mit
einem Träger bereitgestellt wird, ist bevorzugt, dass die
Dicke des Trägers bevorzugt im Bereich von etwa μm
1 bis etwa 350 μm liegt, weiter bevorzugt zwischen etwa
2 μm und etwa 250 μm und besonders bevorzugt zwischen
etwa 12 μm und etwa 150 μm. Die optimale Dicke
hängt von der (opto-)elektronischen Anordnung, der Endanwendung
und der Art der Ausführung der Haftklebemasse ab. Sehr
dünne Träger im Bereich von 1 bis 12 μm
werden eingesetzt bei (opto-)elektronische Aufbauten, die eine geringe
Gesamtdicke erreichen sollen, es wird jedoch der Aufwand für die
Integration in den Aufbau erhöht. Sehr dicke Träger
zwischen 150 und 350 μm werden eingesetzt wenn eine erhöhte
Permeationsbarriere durch den Trägers und die Steifigkeit
des Aufbaus im Vordergrund stehen; die Schutzwirkung wird durch
den Träger erhöht, während die Flexibilität
des Aufbaus verringert wird. Der bevorzugte Bereich zwischen 12
und 150 μm stellt für die meisten (opto-)elektronischen
Aufbauten einen optimalen Kompromiss als Verkapselungslösung
dar.
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Weitere
Einzelheiten, Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine
erste (opto-)elektronische Anordnung in schematischer Darstellung,
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2 eine
zweite (opto-)elektronische Anordnung in schematischer Darstellung,
-
3 eine
dritte (opto-)elektronische Anordnung in schematischer Darstellung.
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1 zeigt
eine erste Ausgestaltung einer (opto-)elektronischen Anordnung 1.
Diese Anordnung 1 weist ein Substrat 2 auf, auf
dem eine elektronische Struktur 3 angeordnet ist. Das Substrat 2 selbst
ist als Barriere für Permeanten ausgebildet und bildet
damit einen Teil der Kapselung der elektronischen Struktur 3. Oberhalb
der elektronischen Struktur 3, vorliegend auch räumlich
von dieser beabstandet, ist eine weitere als Barriere ausgebildete
Abdeckung 4 angeordnet.
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Um
die elektronische Struktur 3 auch zur Seite hin zu kapseln
und gleichzeitig die Abdeckung 4 mit der elektronischen
Anordnung 1 im Übrigen zu verbinden, ist eine
Haftklebemasse 5 umlaufend neben der elektronischen Struktur 3 auf
dem Substrat 2 vorgesehen. Die Haftklebemasse 5 verbindet
die Abdeckung 4 mit dem Substrat 2. Durch eine
entsprechend dicke Ausgestaltung ermöglicht die Haftklebemasse 5 zudem
die Beabstandung der Abdeckung 4 von der elektronischen
Struktur 3.
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Bei
der Haftklebemasse 5 handelt es sich um eine solche auf
Basis der erfindungsgemäßen Haftklebemasse wie
sie vorstehend in allgemeiner Form beschrieben wurde und nachfolgend
in Ausführungsbeispielen näher dargelegt ist.
Die Haftklebemasse 5 übernimmt vorliegend nicht
nur die Funktion des Verbindens des Substrats 2 mit der
Abdeckung 4 sondern bildet zudem auch eine Barriereschicht
für Permeanten bereit, um so die elektronische Struktur 2 auch
von der Seite gegen Permeanten wie Wasserdampf und Sauerstoff zu kapseln.
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Die
Haftklebemasse 5 wird vorliegend zudem in Form eines Stanzlings
aus einem doppelseitigen Klebebandes bereitgestellt. Ein derartiger
Stanzling ermöglicht eine besonders einfache Applikation.
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2 zeigt
eine alternative Ausgestaltung einer (opto-)elektronischen Anordnung 1.
Gezeigt ist wiederum eine elektronische Struktur 3, die
auf einem Substrat 2 angeordnet und durch das Substrat 2 von
unten gekapselt ist. Oberhalb und seitlich von der elektronischen
Struktur ist nun die Haftklebemasse 5 vollflächig angeordnet.
Die elektronische Struktur 3 wird somit von oben vollständig
durch die Haftklebemasse 5 gekapselt. Auf die Haftklebemasse 5 ist
sodann eine Abdeckung 4 aufgebracht. Diese Abdeckung 4 muss
im Gegensatz zu der vorherigen Ausgestaltung nicht zwingend die
hohen Barriereanforderungen erfüllen, da die Barriere bereits
durch die Haftklebemasse bereitgestellt wird. Die Abdeckung 4 kann
beispielsweise lediglich eine mechanische Schutzfunktion wahrnehmen,
sie kann aber auch zusätzlich als Permeationsbarriere vorgesehen sein.
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3 zeigt
eine weitere alternative Ausgestaltung einer (opto-)elektronischen
Anordnung 1. Im Gegensatz zu den vorherigen Ausgestaltungen
sind nun zwei Haftklebemassen 5a, b vorgesehen, die vorliegend identisch
ausgebildet sind. Die erste Haftklebemasse 5a ist vollflächig
auf dem Substrat 2 angeordnet. Auf der Haftklebemasse 5a ist
die elektronische Struktur 3 vorgesehen, die durch die
Haftklebemasse 5a fixiert wird. Der Verbund aus Haftklebemasse 5a und
elektronischer Struktur 3 wird dann mit der weiteren Haftklebemasse 5b vollflächig überdeckt,
so dass die elektronische Struktur 3 von allen Seiten durch
die Haftklebemassen 5a, b gekapselt ist. Oberhalb der Haftklebemasse 5b ist
wiederum die Abdeckung 4 vorgesehen.
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In
dieser Ausgestaltung müssen somit weder das Substrat 2 noch
die Abdeckung 4 zwingend Barriereeigenschaften aufweisen.
Sie können aber dennoch vorgesehen sein, um die Permeation
von Permeanten zur elektronischen Struktur 3 weiter einzuschränken.
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Insbesondere
im Hinblick auf die 2, 3 wird darauf
hingewiesen, dass es sich vorliegend um schematische Darstellungen
handelt. Aus den Darstellungen ist insbesondere nicht ersichtlich,
dass die Haftklebemasse 5 hier und vorzugsweise jeweils
mit einer homogenen Schichtdicke aufgetragen wird. Am Übergang
zur elektronischen Struktur bildet sich daher keine scharfe Kante,
wie es in der Darstellung scheint, sondern der Übergang
ist fließend und es können vielmehr kleine un-
oder gasgefüllte Bereiche verbleiben. Ggf. kann jedoch
auch eine Anpassung an den Untergrund erfolgen, insbesondere dann,
wenn die Applikation unter Vakuum durchgeführt wird. Zudem
wird die Haftklebemasse lokal unterschiedlich stark komprimiert,
so dass durch Fließprozesse ein gewisser Ausgleich der
Höhendifferenz an den Kantenstrukturen erfolgen kann. Auch die
gezeigten Dimensionen sind nicht maßstäblich,
sondern dienen vielmehr nur einer besseren Darstellung. Insbesondere
die elektronische Struktur selbst ist in der Regel relativ flach
ausgebildet (oft weniger als 1 μm dick).
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Die
Applikation der Haftklebemasse 5 erfolgt in allen gezeigten
Ausführungsbeispielen in Form eines Haftklebebandes. Dabei
kann es sich grundsätzlich um ein doppelseitiges Haftklebeband
mit einem Träger oder um ein Transferklebeband handeln.
Vorliegend ist eine Ausgestaltung als Transferklebeband gewählt.
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Die
Dicke der Haftklebemasse beträgt bevorzugt zwischen etwa
1 μm und etwa 150 μm, bevorzugt zwischen etwa
5 μm und etwa 75 μm und besonders bevorzugt zwischen
etwa 12 μm und 50 μm. Hohe Schichtdicken zwischen
50 μm und 150 μm werden dann eingesetzt wenn eine
verbesserte Haftung auf dem Substrat und/oder eine dämpfende
Wirkung innerhalb des (opto-)elektronischen Aufbaus erreicht werden
soll. Nachteilig ist hier jedoch der erhöhte Permeationsquerschnitt.
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Wenn
die Permeation im Vordergrund steht werden geringe Schichtdicken
zwischen 1 μm und 12 μm eingesetzt, sie reduzieren
den Permeationsquerschnitt und damit die laterale Permeation und
die Gesamtdicke des (opto-)elektronischen Aufbaus. Jedoch kann es
zu einer Verringerung der Haftung aus dem Substrat kommen.
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In
den besonders bevorzugten Dickenbereichen liegt ein guter Kompromiss
zwischen einer geringen Massendicke und dem daraus folgenden niedrigen
Permeationsquerschnitt, der die laterale Permeation verringert,
und einem genügend dicken Massefilm zur Herstellung einer
ausreichend haftenden Verbindung vor. Die optimale Dicke hängt
vom (opto-)elektronischen Aufbau, der Endanwendung, der Art der
Ausführung der Haftklebemasse und gegebenenfalls dem flächigen
Substrat ab.
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Beispiele
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Sofern
nicht anders angegeben, sind alle Mengenangaben in den nachfolgenden
Beispielen Gewichtsprozente bzw. Gewichtsteile bezogen auf die Gesamtzusammensetzung.
Sofern keine abweichenden Bedingungen angegeben sind, wurden die
Messungen bei 23°C (Raumtemperatur – RT) und einer
relativen Luftfeuchte von 50% durchgeführt
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Klebkraft
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Die
Bestimmung der Klebkraft wurde wie folgt durchgeführt:
Als definierter Haftgrund wurde eine Stahlfläche und eine
Polyethylen-Platte (PE) eingesetzt. Das zu untersuchende verklebbare
Flächenelement wurde auf eine Breite von 20 mm und eine
Länge von etwa 25 cm zugeschnitten, mit einem Handhabungsabschnitt
versehen und unmittelbar danach fünfmal mit einer Stahlrolle
von 4 kg bei einem Vorschub von 10 m/min auf den jeweils gewählten
Haftgrund aufgedrückt. Die Dicke der Haftklebeschicht beträgt
30 μm. Unmittelbar im Anschluss daran wurde das zuvor verklebte
Flächenelement in einem Winkel von 180° bei Raumtemperatur
und mit 300 mm/min vom Haftgrund mit einem Zugprüfungsgerät
(Firma Zwick) abgezogen und die hierfür benötigte
Kraft gemessen. Der Messwert (in N/cm) ergab sich als Mittelwert
aus drei Einzelmessungen.
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Permeation
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Die
Bestimmung der Permeabilität für Sauerstoff (OTR)
und Wasserdampf (WVTR) erfolgte nach DIN 53380 Teil
3 bzw. ASTM F-1249. Die Haftklebemasse wurde dazu
mit einer Schichtdicke von 50 μm auf eine permeable Membran
aufgebracht. Für die Sauerstoffdurchlässigkeit
wurde bei 23°C und einer relativen Feuchte von 50% gemessen
mit einem Messgerät Mocon OX-Tran 2/21. Die Wasserdampfdurchlässigkeit
wurde bei 37,5°C und einer relativen Feuchte von 90% mit
einem Messgerät Mocon Permatran W 3/33 bestimmt.
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Lebensdauertest
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Als
ein Maß für die Bestimmung der Lebensdauer eines
(opto-)elektronischen Aufbaus wurde ein Calciumtest herangezogen.
Dazu wird unter Stickstoffatmosphäre eine 20 × 20
mm2 große, dünne Calciumschicht auf
eine Glasplatte abgeschieden. Die Dicke der Calciumschicht liegt
bei etwa 100 nm. Für die Verkapselung der Calciumschicht
wird ein Klebeband mit einer PET/CPP-Barrierefolie als Trägermaterial
verwendet (WVTR = 8 × 10–2 g/m2·d und OTR = 6 × 10–2 cm3/m2·d·bar, entsprechend nach ASTM
F-1249 und DIN 53380 Teil 3 und oben genannten
Bedingungen). Die Klebemasse ist auf der CPP-Seite der Barrierefolie
aufgebracht. Das so erhaltene Klebeband wird mit einem allseitigen
Rand von 5 mm über dem Calciumspiegel appliziert, in dem es
direkt auf der Glasplatte haftet.
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Der
Test basiert auf der Reaktion von Calcium mit Wasserdampf und Sauerstoff,
wie sie beispielsweise von A. G. Erlat et. al. in „47th
Annual Technical Conference Proceedings – Society of Vacuum
Coaters", 2004, Seiten 654–659, und von M.
E. Gross et al. in „46th Annual Technical Conference Proceedings – Society
of Vacuum Coaters", 2003, Seiten 89–92,
beschrieben sind. Dabei wird die Lichttransmission der Calciumschicht überwacht,
welche durch die Umwandlung in Calciumhydroxid und Calciumoxid zunimmt.
Das Erreichen von 90% der Transmission des Aufbaus ohne Calciumschicht
wird als Ende der Lebensdauer bezeichnet. Als Messbedingungen werden
23°C und 50% relative Luftfeuchte gewählt. Die
Muster wurden mit einer Schichtdicke der Haftklebemasse von 25 μm
vollflächig und blasenfrei verklebt.
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Herstellung der Muster
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Die
Haftklebemassen in Beispiel 1 bis 8 sowie Vergleichsbeispiel V5
wurden aus der Schmelze in einem Batchprozess mittels Laborkneters
bei 120–190°C hergestellt, je nach Kristalitschmelzpunkt
des Polymers. Es erfolgt eine Beschichtung direkt auf das zu beschichtende
Substrat (silikonisiertes Trennpapier) bei einer Temperatur der
Klebmasse zwischen 120°C und 160°C und einer Schichtdicke
von 30 bzw. 50 μm. Als Beschichtungsverfahren wird eine
Kalanderbeschichtung verwendet. Für die Klebkraftmessungen
wird die Haftklebemasse auf eine 23 μm PET Folie kaschiert.
Für den Permeationstest wurden Muster in gleicher Weise
erstellt, jedoch erfolgte die Kaschierung der Haftklebemasse nicht
auf eine PET-Folie auf eine permeable Membran, so dass eine Messung
an der Haftklebemasse vorgenommen werden konnte.
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Rezepturen
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Beispiel
1
Koattro
KT AR85 | 24 | Copolymer
aus Ethylen mit Buten-(1), Schmelzindex 0,8 g/10 min, Dichte 0,890
g/cm3, Biegemodul 20 MPa, Kristallitschmelzpunkt 112°C |
Ondina
933 | 20 | Weißöl
(paraffinisch-naphthenisches Mineralöl) |
Foral
85 | 54 | vollhydriertes
Glycerinester des Kolophoniums mit einem Schmelzpunkt von 85°C
und einer Polydispersität von 1,2 |
Irganox
1076 | 2 | Phenolisches
Antioxidans |
Beispiel
2
Versify
DE 2400 | 24 | Copolymer
aus Ethylen und Propylen, Schmelzindex 2 g/10 min, Dichte 0,866
g/cm3, Biegemodul 2 MPa, Kristallitschmelzpunkt 130°C |
Ondina
933 | 20 | Weißöl
(paraffinisch-naphthenisches Mineralöl) |
Regalite
1100 | 54 | C5-Kohlenwasserstoffharz,
aromatisch, voll hydriert, Aromatengehalt nach Hydrierung = 0, Schmelzpunkt
100°C, Polydispersität 1,4 |
Irganox
1076 | 2 | Phenolisches
Antioxidans |
Beispiel
3
PB
8640M | 24 | Copolymer
aus 1-Buten mit Ethylen, Schmelzindex 1 g/10 min Dichte 0,906 g/cm3, Biegemodul 300 MPa, Kristallitschmelzpunkt
113°C |
Ondina
933 | 20 | Weißöl
(paraffinisch-naphthenisches Mineralöl) |
Wingtack
Extra | 54 | aromatisch
modifiziertes C5-Kohlenwasserstoffharz, Schmelzpunkt 95°C;
Polydispersität 1,4 |
Irganox
1076 | 2 | Phenolisches
Antioxidans |
Beispiel
4
Softcell
CA02A | 24 | Copolymer
aus Propylen und Ethylen, Schmelzindex 0,6 g/10 min, Dichte 0,870
g/cm3, Biegemodul 20 MPa, Kristallitschmelzpunkt 142°C,
Schmelzwärme 9,9 J/g |
Ondina
933 | 20 | Weißöl
(paraffinisch-naphthenisches Mineralöl) |
Foral
85 | 54 | vollhydriertes
Glycerinester des Kolophoniums mit einem Schmelzpunkt von 85°C
und einer Polydispersität von 1,2 |
Irganox
1076 | 2 | Phenolisches
Antioxidans |
Beispiel
5
Vistamaxx VM1100 | 12 | Copolymer
aus Propylen und Ethylen; MFR = 4 g/10 min; MFI = 2, Dichte = 0,862
g/cm3; Kristallitschmelzpunkt von 148°C |
Vistamaxx VM3000 | 12 | Copolymer
aus Propylen und Ethylen; MFR = 7 g/10 min; MFI = 3, Dichte = 0,871
g/cm3, Kristallitschmelzpunkt von 34°C |
Ondina
933 | 20 | Weißöl
(paraffinisch-naphthenisches Mineralöl) |
Foral
85 | 54 | vollhydriertes
Glycerinester des Kolophoniums mit einem Schmelzpunkt von 85°C
und einer Polydispersität von 1,2 |
Irganox
1076 | 2 | Phenolisches
Antioxidans |
Beispiel
6
Notio
PN 0040 | 24 | Terpolymer
aus Propylen mit den Comonomeren Buten-(1) und 4-Methylpenten-(1),
Schmelzindex 4 g/10 min, Dichte 0,868 g/cm3, Biegemodul
42 MPa, Kristallitschmelzpunkt 159°C, Schmelzwärme 5,2
J/g, Elastizitätsmodul G' (23°C) 0,6 MPa, Verlustfaktor
tan δ (23°C) 0,14 |
Oppanol
B10 | 20 | Polyisobuten;
flüssig; Dichte = 0,93 g/cm3; Mn = 40000 g/mol |
Foral
85 | 54 | vollhydriertes
Glycerinester des Kolophoniums mit einem Schmelzpunkt von 85°C
und einer Polydispersität von 1,2 |
Irganox
1076 | 2 | Phenolisches
Antioxidans |
Beispiel
7
Tafcelen
T3714 | 24 | Terpolymer
aus 1-Buten, Propylen und Ethylen, Schmelzindex 3 g/10 min, Dichte
0,860 g/cm3, Biegemodul 1 MPa, kein Kristallitschmelzpunkt
erkennbar |
Oppanol
B10 | 20 | Polyisobuten;
flüssig; Dichte = 0,93 g/cm3; Mn = 40000 g/mol |
Foral
85 | 54 | vollhydriertes
Glycerinester des Kolophoniums mit einem Schmelzpunkt von 85°C
und einer Polydispersität von 1,2 |
Irganox
1076 | 2 | Phenolisches
Antioxidans |
Beispiel
8
Notio
PN 0040 | 24 | Terpolymer
aus Propylen mit den Comonomeren Buten-(1) und 4-Methylpenten-(1),
Schmelzindex 4 g/10 min, Dichte 0,868 g/cm3, Biegemodul
42 MPa, Kristallitschmelzpunkt 159°C, Schmelzwärme 5,2
J/g, Elastizitätsmodul G' (23°C) 0,6 MPa, Verlustfaktor
tan δ (23°C) 0,14 |
Ondina
933 | 20 | Weißöl
(paraffinisch-naphthenisches Mineralöl) |
Foral
85 | 54 | vollhydriertes
Glycerinester des Kolophoniums mit einem Schmelzpunkt von 85°C
und einer Polydispersität von 1,2 |
Irganox
1076 | 2 | Phenolisches
Antioxidans |
Vergleichsbeispiel
V1
Kraton
G 1657 | 100 | SEBS
mit 13% Blockpolystyrolgehalt der Firma Kraton Das SEBS enthielt
ca. 36% Zweiblockgehalt. |
Escorez
5600 | 80 | Hydriertes
KW-Harz mit einem Schmelzpunkt von 100°C der Firma Exxon |
Ondina
G 17 | 35 | Weißöl
aus parafinischen und naphtenischen Anteilen der Firma Shell |
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Die
Bestandteile werden in einem Gemisch aus Benzin, Toluol und Aceton
(6:2:2) gelöst und aus der Lösung auf einen unbehandelten
PET-Träger (bzw. für die Permeationsmessungen
auf ein mit 1,5 g/m2 silikonisiertes Trennpapier)
beschichtet und bei 120°C für 15 min getrocknet.
Die Dicke der Klebeschicht beträgt 30 μm bzw.
50 μm.
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Vergleichsbeispiel V2
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Es
wurde ein Acrylat mit der Zusammensetzung 78% EHA, 19% Stearylacrylat
und 3% Acrylsäure in Aceton und Benzin polymerisiert und
aus der Lösung auf einen unbehandelten PET-Träger
(bzw. für die Permeationsmessungen auf ein mit 1,5 g/m2 silikonisiertes Trennpapier) beschichtet,
bei 120°C für 15 min getrocknet und mit 0,2% Aluminiumchelat,
bezogen auf den Anteil Polymer vernetzt. Die Dicke der Klebeschicht
beträgt 30 μm bzw. 50 μm.
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Vergleichsbeispiel V3
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Eine
Mischung aus 60% Levamelt 456 (Stylen-Vinylacetat) und 40% Foral
FG85 werden in Aceton gelöst und aus der Lösung
auf einen unbehandelten PET-Träger (bzw. für die
Permeationsmessungen auf ein mit 1,5 g/m2 silikonisiertes
Trennpapier) beschichtet und bei 120°C für 15
min getrocknet. Die Dicke der Klebeschicht beträgt 30 μm
bzw 50 μm.
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Vergleichsbeispiel V4
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Die
kommerziell erhältliche Silikonhaftklebemasse Silgrip PSA529
von GE Bayer Silikons wird mit Benzoylperoxid abgemischt und aus
der Lösung auf einen unbehandelten PET-Träger
(bzw. für die Permeationsmessungen auf ein mit 1,5 g/m
2 fluorsilikonisiertes Trennpapier) beschichtet
und bei 120°C für 15 min getrocknet und vernetzt.
Die Dicke der Klebeschicht beträgt 30 μm bzw.
50 μm. Vergleichsbeispiel
V5
Notio
PN 0040 | 100 | Terpolymer
aus Propylen mit den Comonomeren Buten-(1) und 4-Methylpenten-(1),
Schmelzindex 4 g/10 min, Dichte 0,868 g/cm3, Biegemodul
42 MPa, Kristallitschmelzpunkt 159°C, Schmelzwärme 5,2
J/g, Elastizitätsmodul G' (23°C) 0,6 MPa, Verlustfaktor
tan δ (23°C) 0,14 |
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der Permeationsmessungen sind in Tabelle 1 gezeigt. Es
zeigt sich unter anderem der Einfluss des verwendeten Harzes auf
die Permeationseigenschaften der Haftklebemassen. Durch unpolarere Harze
mit hoher Erweichungstemperatur, wie dem Regalite R1100 in Beispiel
2 werden sowohl Wasserdampfpermeabilität (WVTR), als auch
Sauerstoffpermeabilität (OTR) verringert.
| WVTR
g/(m2·Tag) | OTR
g/(m2·Tag·bar) |
Beispiel
1 | 120 | 9580 |
Beispiel
2 | 23 | 6800 |
Beispiel
3 | 67 | 10780 |
Beispiel
4 | 61 | 12780 |
Beispiel
5 | 47 | 13400 |
Beispiel
6 | 20 | 2900 |
Beispiel
7 | 42 | 10850 |
Beispiel
8 | 32 | 6500 |
V1 | 89 | 7280 |
V2 | 320 | 40.250 |
V3 | > 1.000 | 62.000 |
V4 | > 1.000 | 75.000 |
V5 | 29 | 14.100 |
Tabelle
1
-
Beispiel
1, Beispiel 4 und 5 und Beispiel 8 beinhalten unterschiedliche Polyolefine,
die sich unter anderem durch ihre Kristallitschmelztemperatur und
Zusammensetzung unterscheiden. Die Permeabilität ist bei Terpolymeren
aus Propylen mit den Comonomeren Buten-(1) und 4-Methylpenten-(1),
wie sie in den Beispielen 6 und 8 verwendet werden, am geringsten
und damit besonders vorteilhaft.
-
In
den Beispielen 7 und 6 ist eine vorteilhafte Verwendung des Weichmachers
Polyisobutylen Oppanol B10 anstatt des Weißöls
Ondina 933 in den weiteren Beispielen aufgezeigt. Hierdurch wird
vor allem die Wasserdampfpermeation der Muster herabgesetzt.
-
Der
Vergleich der Beispiele 6 und 8 mit dem Vergleichsbeispiel V5 zeigt
die Vorteile der erfindungsgemäßen Haftklebemassen
gegen Heißschmelzklebemassen auf gleicher Polymerbasis
auf. Durch den Harzzusatz wird die Sauerstoffpermeabilität
bei etwa gleich bleibender Wasserdampfpermeabilität weiter
abgesenkt.
-
Im
Vergleich zu anderen Typen von Haftklebemassen, etwa Acrylaten,
Stylen-Vinyl-Acetat oder Silikonen (Vergleichsbeispiel V2 bis V4)
weisen die beschriebenen Haftklebemassen auf Basis von Polyolefinen eine
geringe Permeabilität von Wasserdampf und Sauerstoff, aber
insbesondere von Wasserdampf auf. Haftklebemassen auf Basis von
Styrolblockcopolymeren, wie in Beispiel V1 zeigen eine ähnlich
geringe Permeabilität, die aber durch besonders Vorteilhafte
Ausführungen von Polyolefinhaftklebemassen übertroffen
werden kann. Zusätzlich wird durch die erfindungsgemäßen
Haftklebemassen eine höhere Haftung insbesondere auf unpolaren
Oberflächen, wie etwa Polyethylen erreicht.
| Klebkraft
[N/cm]
Stahl/PET/PE |
Beispiel
1 | 5,5/4,2 |
Beispiel
2 | 8,5/5,7 |
Beispiel
3 | 5,1/3,9 |
Beispiel
4 | 5,3/3,5 |
Beispiel
5 | 7,3/5,2 |
Beispiel
6 | 9,5/5,5 |
Beispiel
7 | 3,9/2,8 |
Beispiel
8 | 12,2/5,9 |
V1 | 3,7/1,9 |
V2 | 6,2/3,1 |
V3 | 4,5/0,8 |
V4 | 4,5/2,9 |
-
Bei
den Klebkräften zeigen die Polyolefinhaftklebemassen (Beispiel
1 bis 8) auch bei geringen Schichtdicken von ca. 30 μm
eine gute Haftung auf polaren und unpolaren Untergründen
und können in bestimmten Ausführungen die in den
Permeationseigenschaften ähnlichen Styrolblockcopolymere
(V1) bei den Klebkräften deutlich übertreffen.
| Lebensdauer
[t/h] |
| |
Beispiel
2 | 378 |
Beispiel
6 | 405 |
Beispiel
8 | 389 |
V1 | 260 |
V2 | 29 |
V3 | 11 |
V4 | 14 |
V4 | 11 |
-
Durch
die sehr gute Haftung auf unpolaren Oberflächen und die
Sperrwirkung der erfindungsgemäßen Haftklebemassen
insbesondere gegen Wasserdampf wird eine verlängerte Lebensdauer
von optoelektronischen Aufbauten erreicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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