DE102008061944A1 - Bremssteuergerät für ein Bremssystem eines Nutzfahrzeugs - Google Patents

Bremssteuergerät für ein Bremssystem eines Nutzfahrzeugs Download PDF

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    • B60T8/1701Braking or traction control means specially adapted for particular types of vehicles
    • B60T8/1708Braking or traction control means specially adapted for particular types of vehicles for lorries or tractor-trailer combinations

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung eines Bremssystems eines Nutzkraftfahrzeugs (10) mit mindestens zwei gebremsten Achsen, das eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens mit den Schritten: Erfassen einer zeitlich veränderlicrändern einer Stellgröße (p), so dass sich eine Bremskraft (F) an Bremsen (18.1, 18.2) einer ersten Achse (26) ändert, und Konstant-Halten der Stellgröße bzw. der Stellgrößen (p, p) an allen Bremsen (20.1, 20.2) der übrigen Achsen (28) des Kraftfahrzeugs (10) und eines eventuell vorhandenen Anhängefahrzeugs, Erfassen eines Bewegungskennwerts (z), der eine Verzögerung (z) des Zugfahrzeugs (10) bzw. des Fahrzeugzuges anzeigt, und Errechnen eines Bremsenkennwerts (C), gegebenenfalls unter Berücksichtigung der aktuellen Bremstemperaturen, mittels dem von der Stellgröße (p) auf eine Bremskraft (F) bzw. ein Bremsmoment (M) geschlossen werden kann, aus der Stellgröße (p) an Bremsen der ersten Achse (26) und dem Bewegungskennwert (z).

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Steuern eines Bremssystems eines Nutzfahrzeugs mit mindestens zwei gebremsten Achsen. Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Ermitteln eines Bremsenkennwerts einer Bremse.
  • Im Folgenden wird die Einrichtung als Bremssteuergerät bezeichnet. Bremssteuergeräte werden in Bremssystemen von Nutzfahrzeugen, beispielsweise Bussen, Lkw oder Zügen verwendet, um ein elektrisches Bremssystem (EBS) zu steuern. In der Regel sind die Bremssteuergeräte mit einem Bremspedal verbunden, über das ein Fahrer des Nutzfahrzeugs die Stärke der Bremsung steuern kann. Über das Bremspedal wird der Verzögerungswunsch erfasst und das Bremssteuersystem gibt dann einen Befehl zum Einstellen einer Stellgröße an die Bremse, woraufhin sich die vom Fahrer gewünschte Verzögerung einstellt. Ist das Bremssteuergerät beispielsweise ein Bremssteuergerät für ein elektropneumatisches Bremssystem, so gibt das Bremssteuergerät ein Signal an einen Druckregler, der daraufhin einen Bremsdruck in einem Bremszylinder so einregelt, dass ein Bremsbelag mit einer bestimmten Kraft gegen eine Bremsscheibe drückt, so dass sich die vom Fahrer gewünschte Verzögerung einstellt.
  • Die folgenden Ausführungen beziehen sich beispielhaft auf ein Zugfahrzeug mit zwei Achsen, mit einer elektrisch gesteuerten pneumatischen Bremsanlage, mit pneumatisch zugespannten Scheibenbremsen und mit Einrichtungen zum Betreiben von Anhängefahrzeugen. Das Bremssteuergerät steuert die Bremsen aufgrund von Bremsenparametern an, die in einem digitalen Speicher hinterlegt sind. Wenn diese Bremsenparameter ungenau sind, wird der Unterschied zwischen der gewünschten Verzögerung und der tatsächlichen Verzögerung von dem Bremssteuergerät über einen separaten Regelkreis ausgeregelt. Je ge nauer daher die Bremsenparameter bekannt sind, umso geringer ist der Regelaufwand im Bremssteuergerät und umso höher ist der Komfort für den Fahrer. Darüber hinaus ist die Verteilung der Bremskräfte auf Zugfahrzeug und Anhängefahrzeug von der Qualität der hinterlegten Parameter abhängig. Um eine gute Bremskraftverteilung und gleichmäßigen Verschleiß zu erreichen, müssen die Bremsenparameter in guter Qualität verfügbar sein.
  • Wichtig als Bremsparameter ist insbesondere der Bremsenkennwert, der allgemein die Abhängigkeit des von der Bremse aufgebrachten Bremsmoments von der aufgebrachten Stellgröße, beispielsweise vom Bremsdruck, angibt. Da sich der Radumfang in der Regel nur sehr langsam ändert, kann anstelle des Bremsmomentes auch die Bremskraft verwendet werden. Daher sei im Folgenden unter dem Bremsenkennwert das Verhältnis von Bremskraft und Druck verstanden.
  • Bremssysteme für Fahrzeuge weisen üblicherweise mehrere Radbremsen auf. Fabrikneue Radbremsen verfügen aufgrund von Baugröße und Fertigungstoleranzen über einen eigenen Bremsenkennwert, der sich im Laufe der Lebensdauer der Bremse beispielsweise aufgrund von Alterung und Verschleiß verändern kann.
  • Bei der nachfolgend beschriebenen Kennwertermittlung werden beispielhaft mehrere Radbremsen zu einer sinnvollen Einheit mit einem Kennwert zusammengefasst. Für ein zweiachsiges Fahrzeug wird jeweils für eine Achse ein eigener Kennwert ermittelt. Ein dritter Kennwert ergibt sich durch Auswertung der Bremswirkung des angehängten Fahrzeugs in Abhängigkeit vom eingestellten Kupplungskopfdruck.
  • Damit im Bremssteuergerät stets möglichst genaue Bremsenkennwerte hinterlegt sind, ist beispielsweise aus der DE 10 2004 017 632 A bekannt, Bremsen kennwerte basierend auf einem hinterlegten Referenzkennfeld und aktuell ermittelten Korrekturfaktoren zu berechnen.
  • Nachteilig hieran ist, dass die so erhaltenen Bremsenkennwerte relativ ungenau sind und das verwendete Verfahren sehr aufwendig ist. Das führt dazu, dass das Bremssteuergerät die Bremse bzw. die Bremsen mit einer Stellgröße ansteuert, die nicht zur gewünschten Verzögerung passt, so dass der Regelungsaufwand zur Korrektur unerwünscht hoch ist. Darüber hinaus ist die Bremskraftverteilung zwischen Zugfahrzeug und Anhängefahrzeug nicht optimal.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung anzugeben, die es erlaubt, den Ansprechdruck genauer als bisher bekannt zu ermitteln.
  • Die Erfindung löst das Problem durch eine Einrichtung zum Steuern eines Bremssystems eines Nutzkraftfahrzeugs mit mindestens zwei gebremsten Achsen, das eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens mit den Schritten (a) Erfassen einer zeitlich veränderlichen Bremsanforderung, (b) Abgeben eines Signals zum Verändern einer Stellgröße, so dass sich eine Bremskraft an den Bremsen einer ersten Achse ändert, und Konstant-Halten der Stellgröße an allen Bremsen anderer Achsen und eines eventuell vorhandenen Anhängefahrzeugs, (c) Erfassen eines Bewegungskennwerts, der eine Verzögerung des Nutzfahrzeugs anzeigt, und (d) Errechnen eines Bremsenkennwerts aus der Stellgröße an Bremsen der ersten Achse und dem Bewegungskennwert.
  • Bei der Einrichtung handelt es sich insbesondere um ein Bremssteuergerät. Im Folgenden wird diese Bezeichnung verwendet.
  • Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass der Bremsenkennwert auf einfache Art und Weise mit einer hohen Genauigkeit ermittelt werden kann. Dadurch wird das Bremssteuergerät in die Lage versetzt, die Bremsen mit genau der Stellgröße anzusteuern, die notwendig ist, damit die Bremse bzw. die Bremsen genau die Bremskraft erzeugen, die benötigt wird, um das Nutzfahrzeug inklusive eines vorhandenen Anhängefahrzeugs mit der gewünschten Verzögerung abzubremsen. Dadurch wird die Korrekturregelung, die die Soll-Verzögerung mit der Ist-Verzögerung über eine Korrektur der Stellgröße abgleicht, entlastet und der Fahrkomfort steigt. Zusätzlich wird die Bremskraftverteilung zwischen Zugfahrzeug und Anhängefahrzeug optimiert.
  • Es ist ein weiterer Vorteil, dass mit einem derartigen Bremssteuergerät eine Minderperformance leicht erkannt werden kann. Wird beispielsweise ein Bremsenkennwert ermittelt, der unterhalb eines unteren Schwellenwerts oder oberhalb eines oberen Schwellenwerts liegt, so kann eine Warnmeldung ausgegeben werden.
  • Unter dem Merkmal, dass eine zeitlich veränderliche Bremsanforderung erfasst wird, ist insbesondere zu verstehen, dass das Bremssteuersystem so eingerichtet ist, dass es die sonstigen Verfahrensschritte erst dann einleitet, wenn ein Fahrer des Nutzkraftfahrzeugs beispielsweise ein Bremspedal betätigt hat. Es ist möglich, dass das Bremssteuergerät zunächst die Bremsanforderung mit einem vorgegebenen Schwellenwert vergleicht und die folgenden Schritte nur dann ausführt, wenn die Bremsanforderung oberhalb eines vorgegebenen Mindest-Schwellenwerts und/oder unterhalb eines vorgegebenen Maximal-Schwellenwerts liegt. Da der Bremsenkennwert bei besonders kleinen Bremsanforderungen und besonders großen Bremsanforderungen sich von dem Bremsenkennwert bei mittleren Bremsanforderungen leicht unterscheiden kann, wird auf diese Weise ein besonders genauer Wert für den Bremsenkennwert erhalten.
  • Der Bremsenkennwert ist das Verhältnis von Ausgangsgröße und Eingangsgröße einer Bremse. Unter Bremse wird hier die Einheit bestehend aus der eigentlichen Bremse, der fest mit der Bremse verbundenen Zustelleinrichtung, beispielsweise in Form eines durch Druckmittel betätigten Zylinders, und eines fest mit der Bremse verbundenen Rades verstanden. In diesem Fall sei der Bremsenkennwert das Verhältnis aus Bremskraft und wirksamem Bremsdruck. Im Fall elektromechanisch betätigter Bremsen ist der Kennwert entsprechend das Verhältnis aus Bremskraft und dem Strom in der elektrischen Zuspanneinrichtung bzw. der angelegten Spannung.
  • Unter dem Bewegungskennwert wird insbesondere jede Größe oder eine Repräsentation einer derartigen physikalischen Größe in Form einer Zahl verstanden, die die Verzögerung des Nutzfahrzeugs wiedergibt. Möglich ist es, dass der Bewegungskennwert die Verzögerung direkt ist, die beispielsweise aus Geschwindigkeitsdaten abgeleitet wird, die Radsensoren an den Rädern des Nutzfahrzeugs liefern. Alternativ ist es auch möglich, die Verzögerung mittels eines Verzögerungssensors direkt zu messen oder aus Tachometerdaten durch Ableiten nach der Zeit zu generieren.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es vorteilhaft ist, den Bremsenkennwert genau zu kennen, weil dann die bei den meisten Nutzkraftfahrzeugen vorhandene Regelung entlastet wird, die die Ist-Verzögerung mit der Soll-Verzögerung abgleicht. Diese Regelung ist zwar sehr schnell, ein starkes Nachregeln beeinträchtigt aber das Fahrgefühl, weil der Fahrer das Gefühl hat, dass die Bremse nicht unmittelbar wie erwartet auf ein Betätigen des Bremspedals reagiert.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bremssteuergerät eingerichtet zum Durchführen eines Verfahrens, bei dem das Abgeben des Signals zum Verändern der Stellgröße das Abgeben eines Signals zum Verändern eines Bremsdrucks an Bremsen einer ersten Achse ist. Bei dem Bremsdruck handelt es sich bei pneumatischen Bremsen um den Luftdruck, mit dem die Bremse beaufschlagt wird.
  • Ein besonders genauer Wert für den Bremsenkennwert wird erhalten, wenn zum Errechnen des Bremsenkennwerts eine zeitliche Ableitung des Bewegungskennwerts und eine zeitliche Ableitung des Bremsdrucks an den Bremsen der ersten Achse ermittelt wird und danach der Bremsenkennwert aus dem Quotienten aus beiden Ableitungen berechnet wird.
  • Zum Ableiten werden insbesondere Verfahren eingesetzt, die die Roh-Daten des Bewegungskennwerts bzw. des Bremsdrucks glätten. Es handelt sich bei dem Bilden der Ableitungen regelmäßig um ein regularisiertes Verfahren, bei dem der Einfluss von Messungenauigkeit und stochastischen Messfehlern auf die Berechnung der Ableitung unterdrückt wird.
  • Alternativ zur Berechnung des Bremsenkennwerts aus abgeleiteten Größen kann der Bremsenkennwert auch aus dem Verhältnis der Veränderung des Bewegungskennwertes während einer Zeitspanne Δt und der zugehörigen Druckänderung ermittelt werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bremssteuergerät so eingerichtet, dass es an allen Bremsen, die nicht zur ersten Achse gehören, im Wesentlichen keinen Bremsdruck anlegt oder den bereits vorhandenen Bremsdruck nicht verändert. Eine Verzögerung bzw. ein Verzögerungsanstieg des Nutzfahrzeugs ist dann im Wesentlichen vollständig durch die Wirkung der Bremsen der ersten Achse verursacht.
  • Um fehlerhafte Bremsen besonders schnell detektieren zu können, ist bevorzugt vorgesehen, dass das Bremssteuergerät eingerichtet ist zum Vergleichen des ermittelten Bremsenkennwerts mit einem vorgegebenen Schwellenwert und zum Ausgeben eines Signals, wenn der vorgegebene Schwellenwert überschritten ist. Alternativ oder additiv kann auch ein Signal ausgegeben werden, wenn ein vorgegebener Schwellenwert unterschritten wird.
  • Bevorzugt ist das Bremssteuersystem so eingerichtet, dass es sukzessive nacheinander für alle Achsen des Zugfahrzeugs und für das Anhängefahrzeug die Bremsenkennwerte der jeweils beteiligten Bremsen ermittelt. Dabei wird in der Regel ein Bremsenkennwert für alle Bremsen an einer Achse ermittelt. In anderen Worten wird für ein zweiachsiges Fahrzeug jeweils für eine Achse ein eigener Bremsenkennwert ermittelt. Ein dritter Bremsenkennwert ergibt sich durch Auswertung der Bremswirkung des angehängten Fahrzeugs in Abhängigkeit vom eingestellten Kupplungskopfdruck.
  • Bei einem bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren ist das Abgeben des Signals zum Verändern der Stellgröße ein Abgeben eines Signals zum Verändern eines Bremsdrucks an Bremsen der ersten Achse.
  • Bevorzugt umfasst das Errechnen des Bremsenkennwerts die Schritte (d1) Bilden einer zeitlichen Ableitung des Bewegungskennwerts, (d2) Bilden einer zeitlichen Ableitung des Bremsdrucks an Bremsen der ersten Achse und (d3) Errechnen des Bremsenkennwerts aus dem Quotienten aus beiden Ableitungen. Alternativ können anstelle der Ableitungen diskrete Differenzen des Bewegungskennwerts und des Bremsdrucks verwendet werden.
  • Vorzugsweise wird an alle Bremsen, die nicht zur ersten Achse gehören, im Wesentlichen kein Bremsdruck angelegt oder der bereits vorhandene Bremsdruck konstant gehalten.
  • Das Verfahren kann die Schritte eines Vergleichens des Bremsenkennwerts mit vorgegebenen Schwellenwerten und des Ausgebens eines Signals, wenn ein unterer Schwellenwert unterschritten bzw. ein oberer Schwellenwert überschritten ist, umfassen.
  • Zum Ermitteln des Bremsenkennwerts der Bremsen anderer Achsen umfasst das Verfahren bevorzugt die Schritte eines Abgebens eines Signals zum Ver ändern nur des Bremsdrucks an Bremsen der zweiten Achse unter Konstant-Halten des Bremsdrucks an allen Bremsen anderer Achsen, insbesondere auch unter Konstant-Halten des Solldrucks am Kupplungskopf Bremse, eines Erfassens des Bewegungskennwerts, der eine Verzögerung des Zugfahrzeugs bzw. des Fahrzeugzuges anzeigt, und eines Errechnens des Bremsenkennwerts für die Bremsen der zweiten Achse aus dem Bremsdruck und dem Bewegungskennwert.
  • Im Folgenden wird ein exemplarisches Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
  • 1 eine schematische Ansicht eines Nutzkraftfahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Bremssystem, das ein erfindungsgemäßes Bremssteuergerät umfasst,
  • 2 ein Diagramm, das den Bremsdruck und die Fahrzeugverzögerung über die Zeit aufträgt.
  • 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 10 beispielhaft für ein Fahrzeug mit zwei Achsen. Dieses Kraftfahrzeug 10 ist durch seine technischen Einrichtungen in der Lage, ein nicht gezeigtes Anhängefahrzeug zu ziehen. Es weist ein erfindungsgemäßes Bremssystem 16 auf, das seinerseits zwei erste Bremsen 18.1, 18.2, zwei zweite Bremsen 20.1 und 20.2 und eine Einrichtung 100 zur Ansteuerung der Bremsen von Anhängern umfasst.
  • Die ersten Bremsen 18.1, 18.2 sind Rädern 24.1, 24.2 einer ersten Achse 26 zugeordnet. Die zweiten Bremsen 20.1, 20.2 sind Rädern 24.3, 24.4 einer zweiten Achse 28 zugeordnet.
  • Die Bremsen 18.1, 18.2 der ersten Achse 26 werden von einem ersten Modulator 101 über Druckluftleitungen 102 bzw. 103 mit Druckluft beaufschlagt. Der Modulator 101 erhält seine Druckluft über nicht eingezeichnete Druckluftvorrats leitungen und steht in Verbindung mit einem Bremssteuergerät 34. Das Bremssteuergerät 34 gibt einen Solldruck für die Bremsen 18.1, 18.2 der ersten Achse 26 vor und steuert diesen mittels des Modulators 101 aus.
  • Die Bremsen der zweiten Achse 20.1 und 20.2 werden von einem zweiten Modulator 104 über Druckluftleitungen 105 bzw. 106 mit Druckluft beaufschlagt. Der Modulator 104 erhält seine Druckluft über nicht eingezeichnete Druckluftvorratsleitungen und steht in Verbindung mit dem Bremssteuergerät 34. Das Bremssteuergerät 34 gibt einen Solldruck für die Bremsen der zweiten Achse 28 vor. Die Aussteuerung des Solldrucks erfolgt durch den Modulator 104.
  • Die Einrichtung zum Ansteuern von Anhängern 100 umfasst die pneumatischen Anschlüsse 108 und 109. Die pneumatischen Anschlüsse 108 und 109 werden von einem Modulator 107 über Druckluftleitungen 111 bzw. 112 mit Druckluft beaufschlagt. Der Modulator 107 erhält seine Druckluft über nicht eingezeichnete Druckluftvorratsleitungen und steht wiederum mit dem Bremssteuergerät 34 in Verbindung.
  • Die Signale von zu den Rädern 24.1 und 24.2 gehörigen Raddrehzahlsensoren 113, 114 der ersten Achse 26 werden dem Bremssteuergerät 34 direkt zugeleitet. Die Signale von zu den Rädern 24.3 und 24.4 gehörigen Raddrehzahlsensoren 115, 116 der zweiten Achse 28 werden im Modulator 104 verarbeitet und dem Bremssteuergerät 34 via Datenbus zugeleitet.
  • Somit stehen dem Bremssteuergerät 34 die Drehgeschwindigkeiten ω1, ω2 der Räder 24.1, 24.2 der ersten Achse 26 und die Drehgeschwindigkeiten ω3, ω4 der Räder 24.3, 24.4 der zweiten Achse 28 zur Verfügung.
  • In den Modulatoren 101, 104 und 107 sind zur Druckaussteuerung der ersten Achse 26 und der zweiten Achse 28 sowie des Anhängers nicht eingezeichnete Drucksensoren, die Teil eines geschlossenen Druckregelkreises sind, vorhan den. Hierdurch ist es möglich, einen vorgegebenen Solldruck mit hoher Genauigkeit einzustellen.
  • Erfasst das Bremssteuergerät 34 von einem Bremspedal 38 eine zeitlich veränderliche Bremsanforderung, wie sie beispielsweise bei jeder Bremsbetätigung in Form eines ansteigenden Bremswunsches des Fahrers vorkommt, so errechnet das Bremssteuergerät 34 aufgrund des Fahrerbremswunsches und abgespeicherter Bremsenparameter in Form eines Ansprechdrucks, eines Bremskennwerts und weiterer Parameter einen ebenfalls zeitlich veränderlichen Solldruck p1 für die Bremsen 18.1, 18.2 der ersten Achse 26. Der Druck p1 wird dann vom Bremssteuergerät 34 mittels des Modulators 101 ausgesteuert.
  • Das Bremssteuergerät 34 erfasst kontinuierlich die Drehgeschwindigkeiten ω1, ..., ω4 und errechnet daraus die Geschwindigkeit v des Zugfahrzeugs 10. Durch Ableiten der Geschwindigkeit v nach der Zeit t berechnet das Bremssteuergerät 34 eine Verzögerung z = –dv/dt in Abhängigkeit von der Zeit t. Der Bremsenkennwert C1 der ersten Achse 26 ergibt sich wie folgt: C1 = mges·(z2 – z1)/(p12 – p11) (1),mit
  • mges
    Gesamtmasse des Fahrzeugzuges
    z2
    Verzögerung nach auswertbarer Druckänderung (Zeitpunkt t2)
    z1
    Verzögerung vor auswertbarer Druckänderung (Zeitpunkt t1)
    p12
    Bremsdruck der ersten Achse nach erfolgter Druckänderung (Zeitpunkt t2)
    p11
    Bremsdruck der ersten Achse vor erfolgter Druckänderung (Zeitpunkt t1)
  • Zusätzlich müssen die beiden Drücke p11 und p12 größer als der Ansprechdruck p1,ansprech der Bremse sein.
  • Alternativ oder ergänzend zu diesem Verfahren kann der Kennwert C1 auch aus dem Quotienten der Ableitungen von Verzögerung und Druck bestimmt werden: C1 = mges·z ./p .1 (1a)mit
  • z .
    Ableitung der Verzögerung
    p .1
    Ableitung des Bremsdrucks der ersten Achse unter der zusätzlichen Bedingung p1 > p1,ansprech
  • Dieser erste Bremsenkennwert C1 wird in einem digitalen Speicher 40 des Bremssteuergeräts 34 abgelegt. Gleichzeitig erfasst das Bremssteuergerät 34 den Zeitpunkt, zu dem der erste Bremsenkennwert C1 ermittelt worden ist und assoziiert mit diesem Wert.
  • Wird zu einem nachfolgenden Zeitpunkt eine zeitlich veränderte Bremsanforderung vom Bremspedal 38 erfasst, so steuert das Bremssteuergerät 34 nur die zweiten Bremsen 20.1, 20.2 an und es ändert sich daraufhin nur der Bremsdruck p2 an den Bremsen der zweiten Achse 28. Die Bremsdrücke p1 an den Bremsen 18.1., 18.2 der ersten Achse 26 und der Druck p3 an der Einrichtung zum Einbremsen von Anhängern 109 in Form eines Kupplungskopfes Bremse (gelb) hingegen bleiben konstant, beispielsweise bei im Wesentlichen 0 bar. Auf die oben beschriebene Weise wird dann der Bremskoeffizient C2 der Bremsen 20.1, 20.2 der zweiten Achse 28 ermittelt und ebenfalls im digitalen Speicher 40 abgelegt.
  • Das Verfahren zur Bestimmung der Bremsenkennwerte C1 der ersten Achse, C2 der zweiten Achse und C3 des Anhängefahrzeugs wird in regelmäßigen zeitlichen Abständen wiederholt. Es kann vorgesehen sein, dass das Bremssteuergerät 34 erfasst, wenn ein neuer Anhänger angehängt worden ist, und dann baldmöglichst den Bremsenkoeffizienten C3 wie oben beschrieben ermittelt.
  • In der Zwischenzeit wird das Nutzfahrzeug inklusive eines eventuell vorhanden Anhängefahrzeugs mit allen Bremsen (18.1, 18.2, 20.1, 20.2, Anhängerbremsen) entsprechend den vorgegebenen Regelzielen, wie beispielsweise Bremsbelagverschleiß oder Adhäsion, gebremst, wobei das Bremssteuergerät 34 eine Verzögerungsanforderung vom Bremspedal 38 dadurch umsetzt, dass es unter Verwendung der Bremsenkoeffizienten C1, C2, C3 denjenigen Bremsdruck p1 p2, p3 an die Bremsen der jeweiligen Achse bzw. den Kupplungskopf Bremse anlegt, bei dem die gewünschte Verzögerung mit einer hohen Genauigkeit erreicht wird. Etwaige Differenzen zur gewünschten Verzögerung werden dadurch ausgeregelt, dass die tatsächliche Verzögerung mit der Soll-Verzögerung gemäß der Bremsanforderung verglichen wird. Bei einer Differenz wird der Bremsdruck an allen Bremsen erhöht bzw. erniedrigt, so dass sich die gewünschte Verzögerung einstellt.
  • 2 zeigt beispielhaft ein Diagramm, in dem der Bremsdruck p1 der ersten Achse, der Bremsdruck p2 der zweiten Achse eines Fahrzeugs und die Verzögerung z des Fahrzeugs über die Zeit t aufgetragen sind. In diesem Beispiel wird angenommen, dass sich das Nutzfahrzeug ohne angekuppelten Anhänger bewegt. Weiterhin sind die Zeitmarken t1 und t2 eingetragen. Vor Beginn der Bremsung (t < 1 sec) beträgt die Fahrzeugsverzögerung 0,3 m/s2. Zum Zeitpunkt t = 1 s beginnt die Bremsung. Beispielhaft steigen beide Drücke p1 und p2 im gleichen Maß an.
  • Bei Überschreiten der Ansprechdrücke beginnt die Fahrzeugverzögerung anzusteigen. Beginnend bei t1 wird der Bremsdruck p2 der zweiten Achse eingefroren, so dass dieser im weiteren Verlauf der Bremsung keine zusätzliche Veränderung der Fahrzeugverzögerung bewirkt. Der Druck p1 hingegen wird beginnend bei t1 von p11 = 0,6 bar auf den bei t2 vorliegenden Endwert von p12 = 1,0 bar erhöht. Der Anstieg der Fahrzeugverzögerung z zwischen den Zeitmarken t1 und t2 von 0,4 m/s2 auf 0,5 m/s2 ist somit ausschließlich auf den Anstieg des Bremsdrucks p1 der ersten Achse des Fahrzeugs zurückzuführen. Im Falle eines gekuppelten Anhängers würde der Anhängersteuerdruck p3 ebenso wie der Druck p2 ab dem Zeitpunkt t1 im weiteren Verlauf der Bremsung konstant gehalten.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102004017632 A [0007]

Claims (12)

  1. Einrichtung zur Steuerung eines Bremssystems eines Nutzkraftfahrzeugs (10) mit mindestens zwei gebremsten Achsen, das eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens mit den Schritten: (a) Erfassen einer zeitlich veränderlichen Bremsanforderung, (b) Abgeben eines Signals zum Verändern einer Stellgröße (p1), so dass sich eine Bremskraft (Fbrems,1) an Bremsen (18.1, 18.2) einer ersten Achse (26) ändert, und Konstant-Halten der Stellgröße bzw. der Stellgrößen (p2, p3) an allen Bremsen (20.1, 20.2) der übrigen Achsen (28) des Kraftfahrzeugs (10) und eines eventuell vorhandenen Anhängefahrzeugs, (c) Erfassen eines Bewegungskennwerts (z), der eine Verzögerung (z) des Zugfahrzeugs (10) bzw. des Fahrzeugzuges anzeigt, und (d) Errechnen eines Bremsenkennwerts (C1), gegebenenfalls unter Berücksichtigung der aktuellen Bremstemperaturen, mittels dem von der Stellgröße (p1) auf eine Bremskraft (F1,brems) bzw. ein Bremsmoment (M) geschlossen werden kann, aus der Stellgröße (p1) an Bremsen der ersten Achse (26) und dem Bewegungskennwert (z).
  2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens, bei dem das Abgeben des Signals zum Verändern der Stellgröße ein Abgeben eines Signals zum Verändern eines Bremsdrucks (p1) an Bremsen einer ersten Achse (26) ist.
  3. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens, bei dem das Errechnen des Bremsenkennwerts (C1) die folgenden Schritte umfasst: (d1) Bilden einer zeitlichen Ableitung (z .) des Bewegungskennwerts (z), (d2) Bilden einer zeitlichen Ableitung (p .1 ) des Bremsdrucks (p1) an Bremsen der ersten Achse (26) und (d3) Errechnen des Bremsenkennwerts (C1) aus dem Quotienten (z ./p .1 ) aus beiden Ableitungen und Multiplikation mit der Gesamtmasse des Fahrzeugs bzw. der Fahrzeugkombination mges.
  4. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens, bei dem das Errechnen des Bremsenkennwerts (C1) die folgenden Schritte umfasst: (d1) Bilden einer Differenz (z2–z1) des Bewegungskennwerts (z) vor (z1) und nach dem relevanten Druckaufbau (z2) an der ersten Achse (26), (d2) Bilden einer Differenz (p12–p11) bestehend aus dem Bremsdruck an der ersten Achse nach dem Druckaufbau (p12) und dem Bremsdruck vor dem auswertbaren Druckaufbau (p11) und dem Bremsdruck vor dem auswertbaren Druckaufbau (p11) unter der Voraussetzung, dass beide Bremsdrücke (p12, p11) größer als der Ansprechdruck der Bremse sind, (d3) Errechnen des Bremsenkennwerts (C1) aus dem Quotienten aus beiden Differenzen ((z2–z1)/(p12–p11)) und Multiplikation mit der Gesamtmasse des Fahrzeugs bzw. der Fahrzeugkombination (mges).
  5. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eingerichtet ist, um an alle Bremsen (28, Anhängefahrzeug), die nicht zur ersten Achse (26) gehören, im Wesentlichen keinen Bremsdruck anzulegen oder den Bremsdruck für eine gewisse Zeitspanne konstant zu halten.
  6. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens mit den Schritten: – Vergleichen des Bremsenkennwerts (C1) mit einem vorgegebenen Schwellenwert und – Ausgeben eines Signals, wenn der vorgegebene Schwellenwert überschritten ist.
  7. Bremssystem mit (i) mindestens einer ersten Bremse (18) für ein Rad einer ersten Achse (26) des Zugfahrzeugs und (ii) einem Bremssteuergerät (34) in Form einer Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche.
  8. Bremssystem nach Anspruch 7 mit – mindestens einer zweiten Bremse (20) für mindestens ein Rad (24) einer zweiten Achse (28) des Nutzfahrzeugs (10), – wobei das Bremssteuergerät (34) eingerichtet ist zum (a) Erfassen einer zeitlich veränderlichen Bremsanforderung, (b) Abgeben eines Signals zum Verändern nur des Bremsdrucks (p2) an Bremsen der zweiten Achse (28) und Konstant-Halten des Bremsdrucks (p1, p3) an allen Bremsen anderer Achsen, (c) Erfassen eines Bewegungskennwerts, der eine Verzögerung (z) des Zugfahrzeugs (10) anzeigt, und (d) Errechnen des Bremsenkennwerts (C2) für die Bremsen der zweiten Achse aus dem Bremsdruck (p2) und dem Bewegungskennwert (z).
  9. Fahrzeug mit einem Bremssystem nach einem der Ansprüche 7 oder 8.
  10. Verfahren zum Ermitteln eines Bremsenkennwerts einer Bremse, mit den Schritten: (a) Erfassen einer zeitlich veränderlichen Bremsanforderung, (b) Abgeben eines Signals zum Verändern eines Bremsdrucks (p1) an allen Bremsen (18.1, 18.2) einer ersten Achse (26) und Konstant-Halten des Bremsdrucks (p2', p3) an Bremsen aller anderen Achsen (28, angehängtes Fahrzeug), (c) Erfassen eines Bewegungskennwerts, der eine Verzögerung (z) des Zugfahrzeugs (10) anzeigt, und (d) Errechnen eines Bremsenkennwerts (C), mittels dem von dem Bremsdruck (p) auf eine Bremskraft (Fbrems) bzw. auf ein Bremsmoment (M) geschlossen werden kann, aus dem Bremsdruck (p1) an den Bremsen (18.1, 18.2) der ersten Achse (26) und dem Bewegungskennwert.
  11. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: (d1) Bilden einer zeitlichen Ableitung (z .) des Bewegungskennwerts (z), (d2) Bilden einer zeitlichen Ableitung (p .1 ) des Bremsdrucks (p1) an Bremsen der ersten Achse (26) und (d3) Errechnen des Bremsenkennwerts (C1) aus dem Quotienten (z ./p .1 ) aus beiden Ableitungen und Multiplikation mit der Gesamtmasse des Fahrzeugs bzw. der Fahrzeugkombination mges.
  12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, bei dem das Errechnen des Bremsenkennwerts (C1) die folgenden Schritte umfasst: (d1) Bilden einer Differenz (z2–z1) des Bewegungskennwerts (z) vor einem Druckaufbau an der ersten Achse (26) (z1) und nach dem Druckaufbau (z2) an der ersten Achse (26), (d2) Bilden einer Differenz (p12–p11) bestehend aus dem Bremsdruck an der ersten Achse nach dem Druckaufbau (p12) und dem Bremsdruck vor dem Druckaufbau (p11) unter der Voraussetzung, dass sowohl p11 als auch p12 größer als der gemittelte Ansprechdruck der Bremsen der ersten Achse (p1,ansprech) sind, (d3) Errechnen des Bremsenkennwerts (C1) aus dem Quotienten aus beiden Differenzen ((z2–z1)/(p12–p11) und Multiplikation mit der Gesamtmasse des Fahrzeugs bzw. der Fahrzeugkombination (mges).
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