DE102008061720A1 - Kunststoffformteil, insbesondere Pflanzgefäß - Google Patents

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Abstract

Kunststoffformteil, insbesondere Pflanzgefäß, bestehend aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff, sowie einem im Kunststoff verteilt vorliegenden anorganischen und/oder organischen Pflanzendünger oder Pflanzendüngergemisch.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Kunststoffformteil, insbesondere ein Pflanzgefäß.
  • Vor allem im Garten- und Landschaftsbau werden häufig Kunststoffformteile verwendet, beispielsweise in Form vom Pflanzgefäßen, in denen Pflanzen anwachsen und transportiert werden, um Sie sodann vor Ort einzupflanzen. Mitunter kommen Kunststoffformteile auch in Form von Gittern oder Matten oder dergleichen zum Einsatz, sie dienen der Stabilisierung des Bodens oder anderen tragenden oder stützenden Zwecken.
  • Nachteilig hierbei ist, dass Kunststoffformteile in Form von Pflanzgefäßen nach Entnahme der Pflanze als Müll zu entsorgen sind, da die Pflanze nur ohne das Pflanzgefäß eingepflanzt werden kann. Das Pflanzgefäß ist als Müll zu entsorgen, wobei ersichtlich ist, dass hierbei ungeheure Müllmengen anfallen. Bei Verwendung von anderen Kunststoffformteilen in Form von Matten oder Gittern oder dergleichen besteht das Problem, dass diese für sehr lange Zeit im Boden verbleiben, wenngleich ihre Trag-, Stütz- oder Stabilisierungsfunktion nur temporär von Nöten ist.
  • Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Kunststoffformteil anzugeben, das dem gegenüber verbessert ist.
  • Zur Lösung dieses Problems zeichnet sich ein erfindungsgemäßes Kunststoffformteil dadurch aus, dass es aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff sowie einem im Kunststoff verteilt vorliegenden anorganischen und/oder organischen Pflanzendünger oder Pflanzendüngergemisch besteht.
  • Das erfindungsgemäße Kunststoffformteil besteht aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff, das heißt, dass das Kunststoffformteil im Laufe der Zeit verrotten kann, wenn es in einer Umgebung ist, in der organische Mikroorganismen es zersetzen können. Dies führt dazu, dass bei Ausgestaltung des Kunststoffformteils in Form eines Pflanzgefäßes eine Pflanze mit dem Pflanzgefäß ins Erdreich einge setzt werden kann, nachdem das Pflanzgefäß im Laufe der Zeit infolge des Mikroorganismenangriffs zersetzt und folglich biologisch abgebaut wird. Auch anders ausgestaltete Kunststoffformteile wie Platten oder Matten oder Gitter oder dergleichen können ohne weiteres im Boden verbleiben, da auch sie sich im Laufe der Zeit zersetzen und biologisch abgebaut werden.
  • Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Kunststoffformteils liegt neben seiner biologischen Abbaubarkeit ferner darin, dass es zu einem gewissen Anteil einen anorganischen und/oder organischen Pflanzendünger oder ein entsprechendes Pflanzendüngergemisch enthält. Dieser Dünger oder das Düngergemisch ist in sehr fein gemahlener Form im Kunststoff respektive im Formteilvolumen verteilt. Verrottet der Kunststoff, wird er also abgebaut, so wird im Laufe der Zeit der Dünger oder das Düngergemisch freigesetzt, nachdem die umgebende Kunststoffmatrix abgebaut wird. Das heißt, dass bei Ausgestaltung des Kunststoffformteils in Form eines Pflanzgefäßes die samt diesem Gefäß eingepflanzte Pflanze automatisch im Laufe der Zeit auch gedüngt wird, resultierend aus dem biologischen Abbau des Kunststoffs und der damit verbundenen Freisetzung des eingebundenen Düngers oder Düngergemischs. Auch die Platten, Matten oder Gitter oder dergleichen geben sukzessive Dünger oder das Düngergemisch mit zunehmenden Verrottungsgrad an die Umgebung ab, das heißt, dass auch hier wie bei Ausgestaltung des Pflanzgefäßes eine automatische Pflanzendüngung erfolgt.
  • Als biologisch abbaubarer Kunststoff wird bevorzugt Polyhydroxybutyrat (PHB) verwendet. Polyhydroxybutyrat ist ein Biopolymer, das thermoplastisch verarbeitbar ist, ungiftig ist und biologisch ohne schädliche Rückstände abgebaut wird. Es ist wasserfest, in der Schmelze gut verarbeitbar und lässt folglich die Herstellung beliebig geformter Kunststoffteile zu.
  • Der Pflanzdünger, sei es als Einzeldünger oder als Düngergemisch, liegt bevorzugt im Pulver- oder Mehlform vor. Er kann also als etwas grobkörnigeres Pulver oder als sehr fein gemahlenes Mehl im Kunststoff respektive der Kunststoffmatrix beziehungsweise dem Formteilvolumen verteilt vorliegen, wobei, wenn der Dünger oder das Düngergemisch einem Extruder zur Herstellung der Kunststoffschmelze zugegeben wird, von einer sehr homogenen Verteilung auszugehen ist.
  • Als anorganischer Dünger kann nahezu jedes Salz oder jedes Salzgemisch verwendet werden. Exemplarisch und nicht abschließend sind zu nennen Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfatsalpeter, Ammoniumnitrat, Kaliumnitrat, Calciumnitrat, Kalkammonsalpeter, Ammoniumphosphat, Magnesiumsulfat, Eisen(II)sulfat, wasserlösliches Phosphat, wasserlösliches Kaliumoxid, wasserlösliches Magnesiumoxid, Kaliumsalz, Magnesiumsalz, Kalimagnesia, Kaliphosphat, wasserlöslicher Schwefel, Kalisulfat oder schwefelsaurer Ammoniak. Diese Salze oder hieraus zusammengestellte Salzgemische werden in Pulver- oder Mehlform zugegeben und in die Kunststoffmatrix eingebunden.
  • Als organischer Pflanzendünger kann erfindungsgemäß ein organisches Mehl oder Mehlgemisch, insbesondere Blutmehl, Fischmehl, Knochenmehl, Hornspanmehl oder Harnstoffmehl, zugegeben sein. Auch der organische Dünger ist möglichst fein zu mahlen. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, sowohl einen anorganischen als auch einen organischen Pflanzendünger, mithin also ein entsprechendes Gemisch zuzugeben.
  • In Weiterbildung der Erfindung kann, wie bereits einleitend beschrieben, wenigstens ein biologisch abbaubarer oder natürlicher Füllstoff oder ein Füllstoffgemisch enthalten sein. Durch Zugabe eines solchen Füllstoffs kann der Kunststoffanteil verringert werden. Da es sich um einen biologisch abbaubaren und natürlichen Füllstoff oder ein entsprechendes Füllstoffgemisch handelt, beispielsweise Holzmehl, Torfmehl oder Steinmehl, kann der Zersetzungs- oder Abbauprozess des Kunststoffs und damit die Zersetzungsdauer des gesamten Kunststoffformteils in Abhängigkeit der zugegebenen Füllstoffmenge variiert werden. Je mehr Füllstoff enthalten ist, umso geringer ist der Kunststoffanteil und umso schneller zersetzt sich das Kunststoffformteil vollständig.
  • An dieser Stelle ist festzuhalten, dass die zusätzlich zum Kunststoff verwendeten Materialien, sei es der Dünger oder das Düngergemisch oder sei es der Füllstoff oder das Füllstoffgemisch, so zu wählen sind, dass sie den bei der Formteilherstellung herrschenden Temperatur standhalten und sich nicht zersetzen oder denaturieren. Wie bereits beschrieben bietet sich an, das Formteil durch Spritzgießen oder Spritzpressen herzustellen. Hierbei wird der Kunststoff aufgeschmolzen, die Verarbeitungstemperatur beträgt beispielsweise 150°C. Dieser Temperatur müssen folglich der Dünger beziehungsweise das Düngergemisch sowie der Füllstoff respektive das Füllstoffgemisch standhalten, zumindest kurzzeitig solange sie diesen Temperaturen ausgesetzt sind.
  • Der Gewichtsanteil des Pflanzendüngers oder des Pflanzendüngergemischs kann letztlich beliebig gewählt werden, er sollte wenigstens 0,1% des Gewichtsanteils des Kunststoffs betragen, um eine hinreichendes Mindestmenge an Dünger einzubringen. Selbstverständlich ist es ohne weiteres möglich, den Düngeranteil beliebig zu variieren, beispielsweise zu 0,5%, 1%, 3%, 5%, 10% oder mehr, je nachdem, welcher Art das Formteil bzw. wie es einzusetzen bzw. welche Pflanzenart darin aufzunehmen ist, welcher Art der Dünger ist etc.
  • Ähnlich variabel ist auch der Gewichtsanteil des Füllstoffs oder des Füllstoffgemischs, der wenigstens 0,1% des Gewichtsanteils des Kunststoffs betragen sollte. Auch hier kann der Anteil beliebig variiert werden, z. B. zu 1%, 5%, 10% oder mehr. Je mehr Füllstoffanteil vorgesehen ist, umso geringer ist der Kunststoffanteil und umso schneller geht der biologische Abbauprozess bis zur vollständigen Zersetzung vonstatten.
  • Wie ausgeführt, ist das Kunststoffformteil in einer bevorzugten Ausgestaltung ein Pflanzgefäß. Es kann sich dabei um einen einfachen Blumentopf beliebiger Größe in runder oder ovaler oder eckiger Form handeln, wie auch um größere Pflanztröge beliebiger Form. Bei Ausgestaltung als Pflanzgefäß ist es zweckmäßig, die Wandstärke des Gefäßes im Bereich einer Seitenwand und/oder des Bodens unterschiedlich auszugestalten, mithin also Bereiche mit geringerer Wandstärke verglichen mit anderen Bereichen zu schaffen. Diese Bereiche geringerer Wandstärke weisen folglich eine geringere Kunststoffmenge oder -dicke auf, werden also schneller abgebaut, es kommt schneller zu einer Wanddickenverringerung oder zur Bildung eines Loches. Insgesamt wird in diesen Bereichen der Wurzeldurchtritt erleichtert, was das Anwachsen und Einwachsen in das benachbarte Erdreich erleichtert.
  • Neben dem Kunststoffformteil betrifft die Erfindung ferner einen Kunststoff, geeignet zur Herstellung eines Kunststoffformteils der beschriebenen Art, der sich dadurch auszeichnet, dass es ein biologisch abbaubarer Kunststoff ist, in dem ein anorganischer und/oder organischer Pflanzendünger oder ein entsprechendes Pflanzendüngergemisch verteilt vorliegt.
  • Der Kunststoff ist bevorzugt Polyhydroxybutyrat (PHB).
  • Der Pflanzendünger selbst liegt in Pulver- oder Mehlform vor.
  • Der anorganische Pflanzendünger ist zweckmäßigerweise ein Salz oder ein Salzgemisch, insbesondere Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfatsalpeter, Ammoniumnitrat, Kaliumnitrat, Calciumnitrat, Kalkammonsalpeter, Ammoniumphosphat, Magnesiumsulfat, Eisen(II)sulfat, wasserlösliches Phosphat, wasserlösliches Kaliumoxid, wasserlösliches Magnesiumoxid, Kaliumsalz, Magnesiumsalz, Kalimagnesia, Kaliphosphat, wasserlöslicher Schwefel, Kalisulfat oder schwefelsaurer Ammoniak.
  • Der organische Pflanzendünger ist ein organisches Mehl oder Mehlgemisch, insbesondere Blutmehl, Fischmehl, Knochenmehl, Hornspanmehl oder Harnstoffmehl.
  • Ferner kann wenigstens ein biologisch abbaubarer oder natürlicher Füllstoff oder ein Füllstoffgemisch, z. B. in Form von oder umfassend Holzmehl, Torfmehl oder Steinmehl, im Kunststoff vorliegen.
  • Der Kunststoff selbst kann in beliebiger Form vorliegen, beispielsweise als Stange, Platte oder dergleichen, aus welcher Form heraus er zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kunststoffformteils thermoplastisch verarbeitet wird. Besonders zweckmäßig liegt der Kunststoff in Form eines Granulats vor, das heißt, dass nach Zugabe des Pflanzendüngers oder des Düngergemischs und gegebenenfalls des Füllstoffs oder Füllstoffgemisches zu der z. B. in einem Extruder aufbereiteten schmelzflüssigen Kunststoffmasse eine Granulierung erfolgt. Kunststoffgranulat lässt sich besonders leicht thermoplastisch verarbeiten, beispielsweise durch Aufschmelzen in einem Extruder.
  • Weiter Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
  • 1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Kunststoffformteils in Form eines Pflanzgefäßes,
  • 2 eine Ansicht des Kunststoffformteils aus 1 von unten,
  • 3 eine Schnittansicht durch einen Abschnitt des Kunststoffformteils aus den 1 und 2, und
  • 4 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kunststoffformteils.
  • 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kunststoffformteil 1 in Form eines Blumentopfs, bestehend aus einer kreisförmig umlaufenden Seitenwand 2 und einem Boden 3, an dem mehrere Aufstellabschnitte 4 angeformt sind. Im Boden sind verschiedene Löcher 5 ausgebildet, so dass das Kunststoffformteil 1 wasserdurchlässig ist.
  • Wie 3 zeigt, in der beispielsweise ein Schnitt durch die Seitenwand 2 gezeigt ist, besteht das Kunststoffformteil aus einem Kunststoff 6, der biologisch abbaubar ist. Hierbei handelt es sich bevorzugt um Polyhydroxybutyrat (PHB). Dieser Kunststoff bildet die tragende stabilisierende Matrix. In den Kunststoff 6 beziehungsweise die Kunststoffmatrix eingebunden ist zum einen ein Füllstoff 7, bei dem es sich um einen biologisch abbaubaren oder natürlichen Füllstoff oder ein entsprechendes Füllstoffgemisch aus zwei unterschiedlichen Materialien handelt. Als ein solcher Füllstoff kann beispielsweise Holzmehl, Torfmehl oder Steinmehl verwendet werden.
  • Weiterhin ist in den Kunststoff 6 oder die Kunststoffmatrix ein Pflanzendünger 8 in Pulver- oder Mehlform eingebunden, der hier aus Gründen der Unterscheidbarkeit in Form kleiner Punkte dargestellt ist, während der Füllstoff in Form größerer Elemente gezeigt ist. Diese Darstellung ist jedoch nicht aussagekräftig hinsichtlich der realen Größen der jeweiligen Zuschläge, diese können größenmäßig im gleichen Bereich liegen.
  • Bei dem Pflanzendünger oder dem Pflanzendüngergemisch handelt es sich um einen anorganischen Pflanzendünger in Form eines Salzes oder eines Salzgemisches. Hier können alle Dünge- oder Nährsalze eingesetzt werden, die den beim Herstellen des Kunststoffformteils herrschenden Temperaturen von ca. 150° (bei einer Spritzguss- oder Spritzpressherstellung) standhalten. Zu nennen ist hier nur exemplarisch Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfatsalpeter, Ammoniumnitrat, Kaliumnitrat, etc., verwiesen wird auf die Beschreibungseinleitung.
  • Alternativ kann es sich bei dem Pflanzendünger oder -düngergemisch um ein organisches Mehl oder Mehlgemisch wie Blutmehl, Fischmehl, Knochenmehl, Hornspanmehl oder Harnstoffmehl handeln.
  • Denkbar ist es aber selbstverständlich auch, dass es sich um ein Gemisch aus einem anorganischen und einem organischen Pflanzendünger handelt. Der zugeschlagene Pflanzendünger oder das Pflanzendüngergemisch richtet sich letztlich danach, wozu das Formteil, also der Blumentopf verwendet werden soll, welche Pflanze also in dem Blumentopf großgezogen oder eingesetzt werden soll. Das heißt, dass die Möglichkeit besteht, je nach Pflanzentyp ein spezifisches Pflanzgefäß bezogen auf den zugegebenen Pflanzendünger herzustellen und zu verwenden.
  • Wie 3 zeigt, ist die Wanddicke im Bereich 9 etwas verringert, das heißt, dass dort eher als in den benachbarten dickeren Bereichen ein Loch infolge des biologischen Abbaus des Kunststoffs 6 entstehen wird, wodurch ein Wurzeldurchtritt erleichtert wird.
  • Infolge des biologischen Abbaus des Kunststoffs 6 wird im Laufe der Zeit der Pflanzendünger 8 an die Umgebung abgegeben, das heißt, dass die Pflanze, die mit samt den Kunststoffformteil 1, also dem Blumentopf, ins Erdreich gesetzt wird, mit zunehmendem Verrottungsprozess beziehungsweise Abbauprozess des Kunststoffs 6 automatisch infolge des freigesetzten Pflanzendüngers gedüngt wird. Im Laufe der Zeit zersetzt sich das Pflanzgefäß vollständig. Der Füllstoff 7 wird beim Zersetzen des Kunststoffs ebenfalls freigegeben, es handelt sich hierbei ebenfalls um ein biologisch abbaubares oder natürliches Material wie beispielsweise Holzmehl, Torfmehl oder Steinmehl, das ohne weiteres in das Erdreich abgegeben werden kann.
  • Wenngleich die 1 und 2 einen Blumentopf runden Querschnitts beschreiben, ist es selbstverständlich denkbar, das Pflanzgefäß respektive Kunststoffformteil auch in jeder beliebigen anderen Form herzustellen, sei es oval oder eckig, ferner in nahezu jeder beliebigen Größe, so dass auch große Pflanztröge oder Pflanzkübel aus dem erfindungsgemäßen Kunststoff hergestellt werden können.
  • Der Kunststoff 6 liegt bevorzugt in Granulatform als Ausgangsmaterial vor. In den Kunststoff 6 ist bereits zuvor der Pflanzendünger oder das Düngegemisch eingearbeitet worden, das heißt, das Granulat enthält bereits in der gewünschten Menge den Dünger. Im Rahmen der Herstellung des Kunststoffformteils wird der Kunststoff beispielsweise in einem Extruder aufgeschmolzen, hierzu wird noch der Füllstoff 7 zugegeben, der im Extruder in den schmelzflüssigen Kunststoff eingearbeitet wird, woraus dann das Kunststoffformteil hergestellt wird.
  • Alternativ dazu ist es selbstverständlich auch denkbar, dass neben dem Pflanzendünger auch bereits der Füllstoff in dem Kunststoffgranulat eingearbeitet ist. Das heißt, dass vor der Granulierung dem in einem Extruder aufbereiteten schmelz flüssigen Kunststoff sowohl der Pflanzendünger als auch der Füllstoff in der gewünschten Menge zugegeben wird und folglich das Kunststoffgranulat in seiner Zusammensetzung bereits der fertigen Verarbeitungszusammensetzung entspricht.
  • 4 zeigt schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kunststoffformteils in Form eines Gitters, das beispielsweise als Rasengitter oder dergleichen eingesetzt werden kann, um den Rasen zu stabilisieren, oder das als Hanggitter verwendet werden kann, um Böschungen abzustützen etc. Es ist ebenfalls aus dem erfindungsgemäßen Kunststoff hergestellt und weist eine Gitterstruktur auf, die natürlicher beliebiger Form sein kann. Es ist flächig und kann beliebige Größe haben, beispielsweise 50 × 50 cm oder 1 m × 1 m, bei einer Dicke von einem oder mehreren Zentimetern, auch hier sind die Bemaßungen beliebig. Auch dieses Kunststoffformteil 1 baut sich im Laufe der Zeit selbstständig infolge des mikrobiologischen Angriffs ab unter gleichzeitiger Freisetzung des Pflanzendüngers.

Claims (22)

  1. Kunststoffformteil, insbesondere Pflanzgefäß, bestehend aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff, sowie einem im Kunststoff verteilt vorliegenden anorganischen und/oder organischen Pflanzendünger oder Pflanzendüngergemisch.
  2. Kunststoffformteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff Polyhydroxybutyrat (PHB) ist.
  3. Kunststoffformteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzendünger in Pulver- oder Mehlform vorliegt.
  4. Kunststoffformteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als anorganischer Pflanzendünger ein Salz oder ein Salzgemisch, insbesondere Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfatsalpeter, Ammoniumnitrat, Kaliumnitrat, Calciumnitrat, Kalkammonsalpeter, Ammoniumphosphat, Magnesiumsulfat, Eisen(II)sulfat, wasserlösliches Phosphat, wasserlösliches Kaliumoxid, wasserlösliches Magnesiumoxid, Kaliumsalz, Magnesiumsalz, Kalimagnesia, Kaliphosphat, wasserlöslicher Schwefel, Kalisulfat, schwefelsaurer Ammoniak, verwendet ist.
  5. Kunststoffformteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als organischer Pflanzendünger ein organisches Mehl oder Mehlgemisch, insbesondere Blutmehl, Fischmehl, Knochenmehl, Hornspanmehl oder Harnstoffmehl, verwendet ist.
  6. Kunststoffformteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil des Pflanzendüngers oder des Pflanzendüngergemischs wenigstens 0,1% des Gewichtsanteils des Kunststoffs beträgt.
  7. Kunststoffformteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens einen biologisch abbaubaren oder natürlichen Füllstoff oder ein Füllstoffgemisch enthält.
  8. Kunststoffformteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstoff Holzmehl, Torfmehl oder Steinmehl ist.
  9. Kunststoffformteil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil des Füllstoffs oder des Füllstoffgemischs wenigstens 0,1% des Gewichtsanteils des Kunststoffs beträgt.
  10. Kunststoffformteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Pflanzgefäß ist.
  11. Kunststoffformteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke des Pflanzgefäßes im Bereich einer Seitenwand und/oder des Bodens variiert.
  12. Kunststoffformteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Spritzguss- oder Spritzpress-Formteil ist.
  13. Kunststoff, geeignet zur Herstellung eines Kunststoffformteils nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein biologisch abbaubarer Kunststoff ist, in dem ein anorganischer und/oder organischer Pflanzendünger oder Pflanzendüngergemisch verteilt vorliegt.
  14. Kunststoff nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es Polyhydroxybutyrat (PHB) ist.
  15. Kunststoff nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzendünger in Pulver- oder Mehlform vorliegt.
  16. Kunststoff nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der anorganischer Pflanzendünger ein Salz oder ein Salzgemisch, insbesondere Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfatsalpeter, Ammoniumnitrat, Kaliumnitrat, Calciumnitrat, Kalkammonsalpeter, Ammoniumphosphat, Magnesiumsulfat, Eisen(II)sulfat, wasserlösliches Phosphat, wasserlösliches Kaliumoxid, wasserlösliches Magnesiumoxid, Kaliumsalz, Magnesiumsalz, Kalimagnesia, Kaliphosphat, wasserlöslicher Schwefel, Kalisulfat, schwefelsaurer Ammoniak, ist.
  17. Kunststoff nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der organischer Pflanzendünger ein organisches Mehl oder Mehlgemisch, insbesondere Blutmehl, Fischmehl, Knochenmehl, Hornspanmehl oder Harnstoffmehl, ist.
  18. Kunststoff nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil des Pflanzendüngers oder des Pflanzendüngergemischs wenigstens 0,1% des Gewichtsanteils des Kunststoffs beträgt.
  19. Kunststoff nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens einen biologisch abbaubaren oder natürlichen Füllstoff oder ein Füllstoffgemisch enthält.
  20. Kunststoff nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstoff Holzmehl, Torfmehl oder Steinmehl ist.
  21. Kunststoff nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil des Füllstoffs oder des Füllstoffgemischs wenigstens 0,1% des Gewichtsanteils des Kunststoffs beträgt.
  22. Kunststoff nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass er als Granulat vorliegt.
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