-
Die
Erfindung betrifft einen Gurtstraffer, der mindestens zwei Zylinder
aufweist, mit jeweils einem Kolben und einem an dem Kolben befestigten
Zugübertragungsmittel. Die Kolben können mit einem
unter Druck stehenden Fluid beaufschlagt werden und werden dadurch
in eine Straffrichtung bewegt.
-
Gurtstraffer
werden in Fahrzeugen eingesetzt, um eine Gurtlose zu beseitigen.
Lineargurtstraffer greifen beispielsweise an einem Endbeschlag oder
einem Gurtschloss an und beaufschlagen diese mit einer Rückzugskraft.
Ein solcher Gurtstraffer hat einen Zylinder, in dem ein linear beweglicher
Kolben mit einem Zugübertragungsmittel angeordnet ist.
Im Aktivierungsfall, beispielsweise bei einem starken Aufprall,
wird der Kolben beispielsweise durch einen Gasgenerator mit einem
unter Druck stehenden Fluid beaufschlagt und bewegt sich dadurch
in eine Straffrichtung.
-
Die
DE 2 543 068 zeigt einen
solchen Gurtstraffer. Der Gurtstraffer greift an einem Gurtschloss und
dem zugehörigen Endbeschlag eines Gurtes an und beaufschlagt
diese mit einer Rückzugskraft. Der Gurtstraffer hat zwei
Kolben, die in einem gemeinsamen Zylinder angeordnet sind und eine
gegenläufige Bewegungsrichtung haben. Der Gurtstraffer
hat einen pyrotechnischen Gasgenerator, der in einem der Kolben
angeordnet ist. Das aus dem Gasgenerator ausströmende Gas
wird in einen Zwischenraum zwischen den zwei Kolben geleitet. Die
Kolben werden durch das unter Druck stehende Gas auseinander gedrückt.
Nachteilig bei dieser Anordnung ist, dass der Kolben, in dem der
Gasgenerator angeordnet ist, durch das Verbrennen des pyrotechnischen
Treibstoffes während des Straffvorgangs seine Masse ändert.
Dadurch verändert sich das Beschleunigungsverhalten des
Kolbens, wodurch es zu einem ungleichmäßigen Straffergebnis
kommen kann.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Gurtstraffer mit mehreren Zugübertragungsmittel
zu schaffen, der massenunabhängig eine gleichmäßige Beschleunigung
der Zugübertragungsmittel und somit eine gleichmäßigere
Straffung gewährleistet.
-
Erfindungsgemäß ist
dafür ein Gurtstraffer vorgesehen, der mindestens zwei
Zylinder aufweist, mit jeweils einem Kolben und einem an dem Kolben befestigten
Zugübertragungsmittel. Die Kolben können mit einem
unter Druck stehenden Fluid beaufschlagt werden und sich dadurch
in eine Straffrichtung bewegen. Für alle Zylinder ist eine
gemeinsame, separate Antriebseinrichtung vorgesehen. Durch die separat
angeordnete Antriebeinrichtung ändert sich die Masse der
bewegten Teile nicht, sodass die Beschleunigungseigenschaften über
den gesamten Aktivierungsvorgang die gleichen sind. Zudem bietet der
Gurtstraffer bei einem Einbau eine größere Flexibilität,
da die Antriebseinrichtung beliebig positioniert werden kann. Desweiteren
durch die gemeinsame Antriebseinrichtung und die zugehörige
gemeinsame Steuereinheit die Anzahl der Bauteile und der Steuerungsaufwand
reduziert.
-
Die
Zylinder können beispielsweise in Längsrichtung
auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sein. Dadurch hat der Gurtstraffer
eine längliche, röhrenförmige Bauform,
die einfach, beispielsweise unter einem Sitz, eingebaut werden kann.
Die Zylinder können beispielsweise auch in einem gemeinsamen
Mantelrohr angeordnet sein, sodass nur eine Halterung notwendig
ist.
-
Vorzugsweise
ist die Straffrichtung der Kolben gegenläufig. Bei einer
Aktivierung und dem darauf folgenden Straffvorgang sind die Rückzugskräfte der
Kolben so im Gleichgewicht, sodass die Belastung auf eine Halterung
reduziert wird.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform bewegen sich die Kolben
bei einer Bewegung in die Straffrichtung aufeinander zu.
-
Die
Antriebseinrichtung kann beispielsweise zwischen den Zylindern angeordnet
sein, sodass der Gurtstraffer eine kompakte Bauform erhält.
-
Vorzugsweise
ist die Antriebseinrichtung an den einander zugewandten Stirnseiten
der Zylinder angeordnet. Der Gurtstraffer hat so eine kompakte, längliche
Bauform. Die Antriebseinrichtung kann so beispielsweise mit den
Zylindern in einem gemeinsamen, länglichen Gehäuse
angeordnet sein.
-
In
dieser Ausführungsform sind Zuleitungen vorgesehen, die
die Antriebseinrichtung mit den Zylindern verbinden und im Wesentlichen
parallel zu den Zylindern verlaufende Überströmrohre
sind. Das von der Antriebseinrichtung bereitgestellte Fluid wird von
den einander zugewandten Stirnseiten in die außen liegenden
Druckkammern geleitet. Die Kolben werden dadurch so mit dem unter
Druck stehenden Fluid beaufschlagt, dass sie sich aufeinander zu
bewegen.
-
Um
für alle Kolben bzw. die daran befestigten Zugübertragungsmittel
eine gleichmäßige Beschleunigung und Rückzugskraft
zu erzielen, weisen die Zylinder vorzugsweise den gleichen Durchmesser und/oder
die gleiche Länge auf.
-
Falls
unterschiedliche Beschleunigungen oder Zugkräfte an den
Zugübertragungsmittel oder andere Strafflängen
gewünscht sind, können die Zylinder aber auch
unterschiedliche Durchmesser und/oder Längen aufweisen.
-
Idealerweise
weist die Antriebseinrichtung einen einzigen Gasgenerator auf. Dieser
Gasgenerator kann über die Zuleitung alle Zylinder gemeinsam mit
einem unter Druck stehenden Fluid beaufschlagen. Die Anzahl der
Gasgeneratoren und zugehörigen Steuerung in einem Fahrzeug
wird somit reduziert.
-
Als
Gasgenerator kann vorzugsweise ein pyrotechnischer Gasgenerator
verwendet werden.
-
Die
Kolben weisen vorzugsweise Rücklaufsperren auf, um die
Kolben an einer Bewegung entgegen der Straffrichtung zu hindern.
Die Kolben können sich in Straffrichtung frei bewegen,
werden aber an einer Bewegung gegen die Straffrichtung gehindert.
Dadurch wird der Gurt nach einem Straffvorgang in gestraffter Position
gehalten.
-
Der
Gurtstraffer kann beispielsweise für mehrere Gurte verwendet
werden. An jedem Zugübertragungsmittel kann jeweils ein
Gurtschloss befestigt, so dass alle Gurtschlösser gleichzeitig
angelenkt werden.
-
Um
diesen Effekt zu erzielen, kann aber auch an jedem Zugübertragungsmittel
jeweils ein Endbeschlag befestigt ist.
-
Der
Gurtstraffer kann aber auch für einen einzigen Gurt verwendet
werden. In dieser Ausführungsform ist an einem der Zugübertragungsmittel ein
Gurtschloss und an einem zweiten Zugübertragungsmittel
der zugehörige Endbeschlag eines Gurtes befestigt. Der
Gurtstraffer greift so an zwei Punkten des Gurtes an, sodass eine
bessere Straffung erzielt werden kann.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen
zeigen:
-
1 eine
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gurtstraffers, und
-
2 eine
Detailansicht eines Zylinders des Gurtstraffers aus 1.
-
1 zeigt
einen Gurtstraffer 10, mit zwei Zylindern 12, 14,
die in Längsrichtung auf einer gemeinsamen Achse angeordnet
sind. Die Zylinder 12, 14 haben einen im Wesentlichen
symmetrischen Aufbau und weisen jeweils einen in Längsrichtung
beweglichen Kolben 16, 18 auf. Die Straffrichtungen
A der Kolben 16, 18 sind hier gegenläufig,
d. h. bei einer Aktivierung bewegen sich beide Kolben 16, 18 aufeinander
zu.
-
An
jedem Kolben 16, 18 ist jeweils ein Zugübertragungsmittel 20, 22,
hier ein Stahlkabel, befestigt ist, das über eine Umlenkung 24, 26 in
Richtung zu einem Fahrzeuginnenraum umgelenkt wird. An jedem der
Zugübertragungsmittel 20, 22 ist hier
ein Gurtschloss 28, 30 eines Sicherheitsgurtes
befestigt.
-
Zwischen
den Zylinder 12, 14 ist an den einander zugewandten
Stirnseiten 32, 34 der Zylinder 12, 14 eine
Antriebseinrichtung 36 mit einen Gasgenerator 37 angeordnet.
Entlang der Zylinder 12, 14 sind Zuleitungen 38, 40 vorgesehen,
die die Antriebseinrichtung 36 bzw. den Gasgenerator 37 mit
den Zylindern 12, 14 verbinden.
-
Die
Antriebseinrichtung 36 ist hier separat von den Zylindern 12, 14,
d. h. räumlich von diesen getrennt, angeordnet, aber in
einem gemeinsamen, mehrteiligen Gehäuse 41 gehalten.
Die Antriebseinrichtung 36 ist über die Zuleitungen 38, 40 strömungstechnisch
mit den Zylindern 12, 14 verbunden.
-
In
einem Aktivierungsfall des Gurtstraffers 10, beispielsweise
bei einem Aufprall oder einer starken Verzögerung, wird
der Gasgenerator 37 aktiviert und das ausströmende
Gas über die Zuleitungen 38, 40 in die
an den einander abgewandten Ende der Zylinder 12, 14 liegenden
Bereiche 42, 44 geleitet. Durch das unter Druck
stehende Gas werden die in den Zylindern 12, 14 liegenden Kolben 16, 18 mit
einer in Straffrichtung A liegenden Straffkraft beaufschlagt. Über
die an den Kolben befestigten Zugübertragungsmittel wird
diese Kraft auf die Gurtschlösser 28, 30 übertragen,
sodass eine Straffung der an den Gurtschlössern 28, 30 befestigten
Gurte erfolgt.
-
Um
einen Gurt nach einer Aktivierung des Gurtstraffer 10 in
gestrafftem Zustand zu halten, weisen die Kolben 16, 18 jeweils
Einrichtungen 46, 48 auf, die die Kolben 16, 18 an
einer Bewegung gegen die Straffrichtung A hindern (siehe 2).
Die Einrichtungen 46, 48 sind hier Ringe oder
Kugeln, die an einem kegelstumpfartig ausgeführten Ende 50, 52 des
Kolbens 16, 18 angeordnet sind. Bei einer Bewegung
der Kolben 16, 18 gegen die Straffrichtung A werden
die Einrichtungen 46, 48 durch die kegelstumpfartigen
Enden 50, 52 gegen die Wand der Zylinders 12, 14 gedrückt
und verkeilen die Kolben 16, 18 so in den Zylindern 12, 14.
Bei einer Bewegung in Straffrichtung A geben die zurückweichenden
Enden 50, 52 die Einrichtungen 46, 48 frei,
so dass die Kolben 16, 18 frei in den Zylinder
beweglich sind.
-
In
der hier dargestellten Ausführungsform sind die Zylinder 12, 14 symmetrisch
zueinander und auf einer Achse angeordnet. Abhängig von
den Einbaubedingungen können die Zylinder 12, 14 aber auch
anders angeordnet sein. Insbesondere müssen diese nicht
auf einer gemeinsamen Längsachse angeordnet sein. Die Zylinder 12, 14 können
ebenso asymmetrisch zueinander angeordnet sein.
-
Darüber
hinaus ist es nicht erforderlich, dass die Straffrichtungen A der
Kolben 16, 18 gegenläufig sind. Die Straffrichtung
A können auch eine beliebige andere Richtung aufweisen.
Insbesondere müssen die Straffrichtungen A der Zylinder 12, 14 bzw.
der Kolben 16, 18 nicht parallel zueinander liegen
und nicht gegenläufig ausgerichtet sein.
-
Die
Zylinder 12, 14 bzw. die Kolben 16, 18 weisen
hier im Wesentlichen den gleichen Aufbau und die gleichen Abmessungen
auf. Dadurch werden die Zylinder 12, 14 mit der
gleichen Rückzugskraft beaufschlagt. Abweichend davon können
die Zylinder 12, 14 bzw. die Kolben 16, 18 aber
auch unterschiedliche Längen bzw. Durchmesser aufweisen, beispielsweise,
um unterschiedliche Rückzugskräfte an den Kolben 16, 18 bzw.
den Zugübertragungsmitteln 20, 22 zu
erzielen.
-
Ebenso
muss die Antriebseinrichtung 36 nicht zwischen den Zylinder 12, 14 angeordnet
sein. Die Antriebseinrichtung 36 kann an einem beliebigen separaten Ort
platziert werden, insbesondere muss diese nicht in einem gemeinsamen
Gehäuse 41 mit den Zylindern 12, 14 angeordnet
sein. Die Antriebseinrichtung 36 muss auch nicht an den
Stirnseiten 32, 34 angeordnet sein.
-
Statt
des hier gezeigten Gasgenerators 37 kann die Antriebseinrichtung 36 auch
andere geeignete Einrichtungen aufweisen, um ein unter Druck stehendes
Fluid zu erzeugen. Insbesondere muss das unter Druck stehende Fluid
kein Gas sein.
-
Die
Zugübertragungsmittel 20, 22 müssen auch
nicht die hier gezeigten Stahlseile sein. Es sind auch beliebige
andere Zugübertragungsmittel 20, 22 denkbar.
Insbesondere ist keine Umlenkung 24, 26 notwendig.
Diese kann auch den Einbaubedingungen angepasst werden.
-
Statt
der Gurtschlösser 28, 30 kann an den Zugübertragungsmittel 20, 22 aber
auch jeweils ein Endbeschlag befestigt sein. Es ist aber auch möglich, das
an einem der Zugübertragungsmittel 20, 22 ein Gurtschloss 28, 30 und
an dem anderen Zugübertragungsmittel der zugehörige
Endbeschlag eines Gurtes befestigt ist.
-
Insbesondere
sind auch Ausführungsformen mit mehr als zwei Zylinder 12, 14 bzw.
mit mehr als zwei Zugübertragungsmittel 20, 22 denkbar.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-