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Die
Erfindung betrifft ein Gießverfahren zum Herstellen einer
Bremsscheibe, mit einer ersten Gießstufe, in der zwei in
axialer Richtung voneinander beabstandete Reibringe gegossen werden,
die in der ersten Gießstufe durch Verbindungsstege miteinander
verbunden werden. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Bremsscheibe
mit zwei in axialer Richtung voneinander beabstandeten Reibringen,
die durch Verbindungsstege einstückig miteinander verbunden
sind.
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Aus
dem US-Patent
US
2006/0219500 A1 , dem kanadischen Patent
CA 1 254 158 , dem US-Patent
US 7,066,306 B2 und
der britischen Patentanmeldung
GB 2 286 438 A sind verschiedene Maßnahmen
bekannt, um ein unerwünschtes Bremsenquietschen an Bremsscheiben
zu reduzieren. Aus der internationalen Veröffentlichung
WO 89/09889 und der japanischen
Zusammenfassung
JP
1 000 9301 A sind Gießverfahren zum Herstellen
derartiger Bremsscheiben bekannt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Gießverfahren zum Herstellen
einer Bremsscheibe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und/oder eine Bremsscheibe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9 bereitzustellen, die im Hinblick auf eine unerwünschte
Geräuschentwicklung im Betrieb der Bremsscheibe optimiert
sind beziehungsweise ist.
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Die
Aufgabe ist bei einem Gießverfahren zum Herstellen einer
Bremsscheibe, mit einer ersten Gießstufe, in der zwei in
axialer Richtung voneinander beabstandete Reibringe gegossen werden,
die in der ersten Gießstufe durch Verbindungsstege miteinander
verbunden werden, dadurch gelöst, dass die Verbindungsstege
in einer zweiten Gießstufe zur Bildung von Kühlkanälen
so mit einem Kühlkanalgießmaterial umgossen werden,
dass das Kühlkanalgießmaterial formschlüssig
mit den Verbindungsstegen verbunden wird. Die in der ersten Gießstufe
durch die Verbindungsstege einstückig miteinander verbundenen
Reibringe können zum Beispiel aus einem Graugussmaterial
gegossen werden. Es ist möglich, zur Bildung der Kühlkanäle
das gleiche Graugussmaterial zu verwenden. Vorzugsweise wird zur
Bildung der Kühlkanäle jedoch ein anderes Gießmaterial
als zur Bildung der Reibringe mit den Verbindungsstegen verwendet.
Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung
haben die Reibringe Kontakt mit dem Kühlkanalgießmaterial.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde herausgefunden, dass
durch die relativen Mikrobewegungen an der Berührstelle
zwischen dem Kühlkanalgießmaterial und den Reibringen,
und/oder umgekehrt, die Dämpfungseigenschaften der Bremsscheibe
auf einfache Art und Weise deutlich verbessert werden können.
Die Reibringe haben im Wesentlichen die Gestalt von Kreisringscheiben
mit einem rechteckigen Querschnitt. Die Begriffe axial und in Umfangsrichtung
beziehen sich auf eine Drehachse der Bremsscheibe. Axial bedeutet
in Richtung oder parallel zu der Drehachse. In der ersten Gießstufe
kann ein Sandkern verwendet werden, der Durchgangslöcher
zur Bildung der Verbindungsstege aufweist.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gießverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die in der ersten Gießstufe
durch die Verbindungsstege einstückig miteinander verbundenen
Reibringe aus einem anderen Gießmaterial als das Kühlkanalgießmaterial
gegossen werden. Zur Bildung der Kühlkanäle wird
vorzugsweise ein spezielles Kühlkanalgießmaterial
verwendet, das bessere Wärmeleitungseigenschaften bzw.
bessere Gewichtseigenschaften aufweist als das zur Bildung der Reibringe verwendete
Gussmaterial oder Gießmaterial.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gießverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Verbindungsstege
verbundenen Reibringe aus der ersten Gießstufe in ein Werkzeug
eingelegt werden, das zur Bildung der Kühlkanäle
Finger aufweist, die aus einer Einlegestellung, in der die Reibringe
aus der ersten Gießstufe in das Werkzeug eingelegt werden,
in eine Gießstellung bewegbar sind, in welcher in der zweiten
Gießstufe die Kühlkanäle um die Verbindungsstege
herum gegossen werden. Das Gießprodukt aus der ersten Gießstufe
wird in das Werkzeug eingelegt, wenn sich die Finger in ihrer Einlegestellung
befinden, in der sie vorzugsweise radial nach innen aus dem Werkzeug heraus
gefahren sind. Nach dem Einlegen der Reibringe werden die Finger
in ihre Gießstellung bewegt, in der sie in dem Werkzeug
zwischen den Reibringen und teilweise zwischen den Verbindungsstegen
angeordnet sind. Nach dem Gießen werden die Finger entweder
wieder in ihre Einlegestellung bewegt oder auf andere Art und Weise
entfernt.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gießverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Finger in Schlitzen geführt
sind, die in einem Oberteil und/oder einem Unterteil des Werkzeugs
vorgesehen sind. Zur Führung ist an jedem Finger mindestens
ein Stift vorgesehen, der in einen zugehörigen Schlitz
eingreift. Vorzugsweise weist jeder Finger an einer Seite einen
Stift und an der anderen Seite zwei Stifte auf. Die Stifte greifen
in gegenüberliegende Schlitze ein, um eine definierte Bewegung
der Finger sicherzustellen. Dadurch bleibt die Form der Kühlkanäle
variabel.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gießverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Finger so in dem Oberteil und/oder
dem Unterteil des Werkzeugs geführt sind, dass die Finger
in der zweiten Gießstufe durch Verdrehen des Oberteils
relativ zu dem Unterteil geführt zwischen ihrer Einlegestellung
und ihrer Gießstellung bewegbar sind. Dadurch wird die
Herstellung vereinfacht. Nach dem Einlegen der Reibringe mit den
Verbindungsstegen reicht es aus, das Oberteil des Werkzeugs relativ zu
dem Unterteil zu verdrehen, um die Finger zwischen den Verbindungsstegen
zu positionieren.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gießverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Finger in ihrer Gießstellung
in axialer Richtung zwischen den Reibringen und in Umfangsrichtung
zwischen den Verbindungsstegen angeordnet werden. Vorzugsweise ist
zwischen zwei Fingern jeweils mindestens ein Verbindungssteg angeordnet. Es
können auch mehrere Verbindungsstege, die vorzugsweise
in radialer Richtung versetzt zueinander angeordnet sind, zwischen
zwei Fingern angeordnet sein, um dadurch einen stärkeren
Formschluss zwischen den Reibringen und dem Kühlkanalgießmaterial
zu gewährleisten.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gießverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Finger und die Verbindungsstege
in der zweiten Gießstufe mit dem Kühlkanalgießmaterial umgossen
werden, um die Kühlkanäle zu bilden. Das Werkzeug
kann dabei radial innen durch ein topfartiges Werkzeugteil abgedichtet
werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gießverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Gießstufe
ein Bremsscheibentopf an einen der Reibringe angegossen wird. Alternativ
ist es möglich, den Bremsscheibentopf in der zweiten Gießstufe
zusammen mit den Kühlkanälen zu erzeugen.
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Die
oben angegebene Aufgabe ist bei einer Bremsscheibe mit zwei in axialer
Richtung voneinander beabstandeten Reibringen, die durch Verbindungsstege
einstückig miteinander verbunden sind, dadurch gelöst,
dass die Verbindungsstege formschlüssig mit einem Kühlkanalmaterial
verbunden sind, das die Verbindungsstege umgibt und Kühlkanäle
bildet, die sich zwischen den Verbindungsstegen hindurch erstrecken.
Die Reibringe haben im Wesentlichen die Gestalt von Kreisringscheiben
mit einem rechteckigen Querschnitt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wurde herausgefunden, dass durch die relativen Mikrobewegungen an
Berührstellen zwischen dem Kühlkanalmaterial und
den Reibringen die Dämpfungseigenschaften der Bremsscheibe
auf einfache Art und Weise deutlich verbessert werden können.
Die Begriffe axial und in Umfangsrichtung beziehen sich auf eine
Drehachse der Bremsscheibe. Axial bedeutet in Richtung oder parallel
zu der Drehachse.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe ist dadurch
gekennzeichnet, dass die durch die Verbindungsstege einstückig
miteinander verbundenen Reibringe aus einem anderen Material als
das Kühlkanalmaterial gebildet sind. Vorzugsweise wird
zur Bildung der Kühlkanäle ein spezielles Kühlkanalmaterial
verwendet, das bessere Wärmeleitungseigenschaften bzw.
bessere Gewichtseigenschaften aufweist als das zur Bildung der Reibringe verwendete
Material.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlkanalmaterial
die Reibringe berührt. Der Kontakt zwischen dem Kühlkanalmaterial
und den Reibringen trägt entscheidend dazu bei, die Dämpfungseigenschaften
zu verbessern.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlkanalmaterial
formschlüssig so mit den Verbindungsstegen verbunden ist,
dass an der Berührstelle zwischen dem Kühlkanalmaterial
und den Reibringen, und/oder umgekehrt, eine Mikrobewegung ermöglicht
wird. Die Mikrobewegung der beiden unterschiedlichen Materialien
relativ zueinander erzeugt die Dämpfung in der Bremsscheibe.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass in axialer Richtung zwischen den
Reibringen aus dem Kühlkanalmaterial Kühlrippen
gebildet sind, die jeweils mindestens einen der Verbindungsstege umgeben.
Die Kühlrippen umgeben die Verbindungsstege vollständig.
Eine Kühlrippe kann auch mehrere Verbindungsstege umgeben.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei der Kühlrippen jeweils
einen Kühlkanal begrenzen. Die Kühlkanäle
können geradlinig in radialer Richtung oder gekrümmt
von innen nach außen verlaufen.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkanäle
in axialer Richtung von den Reibringen begrenzt werden. Alternativ
können die Reibringe im Bereich der Kühlkanäle
mit Kühlkanalmaterial bedeckt sein.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstege als Zapfen
ausgebildet sind, die sich in axialer Richtung erstrecken. Die Zapfen
haben vorzugsweise die Gestalt von geraden Kreiszylindern.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Zapfen an ihren Enden
zu den Reibringen hin im Querschnitt erweitern. Durch die sich daraus
ergebenden Gussradien wird das Entformen nach dem Gießen
vereinfacht.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass einer der Reibringe radial innen
einstückig mit einem Bremsscheibentopf verbunden ist. Der
Bremsscheibentopf dient dazu, die Bremsscheibe drehfest mit einem
Rad zu verbinden. Zu diesem Zweck kann der Bremsscheibentopf einen
Flansch mit Durchgangslöchern für Befestigungselemente,
wie Schrauben, aufweisen, mit denen die Bremsscheibe an dem zugehörigen
Rad befestigbar ist.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Bremsscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass die vorab beschriebene Bremsscheibe
durch ein vorab beschriebenes zweistufiges Gießverfahren hergestellt
worden ist. Die vorab beschriebene Bremsscheibe kann aber auch anders
hergestellt werden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung
verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben
sind. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Bremsscheibe im Halbschnitt;
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2 eine
Explosionsdarstellung eines Werkzeugs für eine erste Gießstufe;
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3 eine
perspektivische Darstellung eines Teilschnitts des Werkzeugs aus 2;
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4 eine
perspektivische Darstellung eines Gießprodukts der ersten
Gießstufe;
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5 eine
Explosionsdarstellung eines Werkzeugs für eine zweite Gießstufe;
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6 eine
vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts der
Unterseite des Werkzeugs aus 5;
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7 eine
vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts der
Oberseite des Werkzeugs aus 5;
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8 eine
perspektivische Darstellung der Oberseite des Werkzeugs aus 5 mit
Fingern in der Einlegestellung;
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9 eine
perspektivische Darstellung der Unterseite des Werkzeugs aus 5 im
geschlossenen Zustand und
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10 eine
perspektivische Darstellung des Gießprodukts der zweiten
Gießstufe.
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In
der vorliegenden Erfindung geht es um die Geräuschoptimierung
von Bremsscheiben. Die Ursache für ein unerwünschtes
Bremsenquietschen ist eine Modenkopplung, also eine Kopplung zweier Schwingungsmoden
eines Schwingungssystems, das die Bremsscheibe umfasst. Das unerwünschte Quietschen
tritt auf, wenn die Eigenmoden von im Betrieb der Bremsscheibe auftretenden
Schwingungen in der Frequenzachse aufeinander liegen beziehungsweise
gekoppelt sind. Durch die Erfindung werden verschiedene Maßnahmen
bereitgestellt, wie die betroffenen Moden bedämpft werden
können.
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In 1 ist
eine Bremsscheibe 1 mit einem Bremsscheibentopf 2 und
einer Drehachse 3 im Halbschnitt dargestellt. Der Bremsscheibentopf 2 dient
dazu, die Bremsscheibe 1 in bekannter Art und Weise an
einem Rad eines Kraftfahrzeugs zu befestigen. Die Bremsscheibe 1 umfasst
zwei Reibringe 4, 5, die im Wesentlichen die Gestalt
von Kreisringscheiben mit einem rechteckigen Querschnitt aufweisen.
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Die
beiden Reibringe 4, 5 sind in axialer Richtung,
das heißt in Richtung der Drehachse 3, voneinander
beabstandet und durch Verbindungsstege 8, 9 einstückig
miteinander verbunden. Die Verbindungsstege 8, 9 sind
als Zapfen ausgeführt, die im Wesentlichen die Gestalt
von geraden Kreiszylindern haben.
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Zur
Bildung von Kühlkanälen sind die Verbindungsstege 8, 9 mit
einem Kühlkanalmaterial 7 umgossen, das eine Vielzahl
von Kühlkanälen aufweist, die sich zwischen den
Verbindungsstegen 8, 9 hindurch radial nach außen
erstrecken. Der Bremsscheibentopf 2 ist bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
einstückig mit dem Kühlkanalmaterial 7 verbunden.
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In
den 2 und 3 ist ein Werkzeug 10 für
eine erste Gießstufe in verschiedenen Ansichten dargestellt.
Das Werkzeug 10 umfasst ein topfartiges Unterteil 11 mit
einem Boden und einer Umfangswandung. Das topfartige Unterteil 11 ist
durch ein deckelartiges Oberteil 12 mit einem zentralen
Vorsprung 13 verschließbar.
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In
das topfartige Unterteil 11 ist ein Sandkern 14 mit
einer Vielzahl von Durchgangslöchern 15, 16 einlegbar.
Die Durchgangslöcher 15, 16 sind in einem Scheibenkörper 17 des
Sandkerns 14 vorgesehen und dienen zur Bildung von Verbindungsstegen
zwischen zwei in axialer Richtung voneinander beabstandeten Reibringen,
wie sie in 1 dargestellt sind. Der Scheibenkörper 17 setzt
sich nach unten in einem Topfkörper 18 fort, der
zur Bildung eines Bremsscheibentopfes dient. Radial nach außen
ist der Scheibenkörper 17 von einer Umrandung 19 begrenzt.
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In 4 ist
das Produkt 21 der ersten Gießstufe gezeigt, wie
es mit dem Werkzeug 10, das in 3 im Teilschnitt
geschlossen dargestellt ist, herstellbar ist. Zwischen dem topfartigen
Unterteil 11 des in 3 geschlossen
dargestellten Werkzeugs 10 und dem Topfkörper 18 des
Sandkerns 14 ist ein erster Hohlraum zum Erzeugen eines
Bremsscheibentopfs 22 vorgesehen. Ein zweiter Hohlraum
ist zwischen dem topfartigen Unterteil 11 und dem Scheibenkörper 17 des
Sandkerns 14 vorgesehen. Der zweite Hohlraum dient zum
Erzeugen eines ersten Reibrings 24, der einstückig
mit dem Bremsscheibentopf 22 verbunden ist.
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Ein
dritter Hohlraum ist zwischen dem Scheibenkörper 17 des
Sandkerns 14 und dem deckelartigen Oberteil 12 des
Werkzeugs 10 vorgesehen. Der dritte Hohlraum dient zum
Erzeugen eines zweiten Reibrings 25, der durch Verbindungsstege 28, 29 einstückig
mit dem ersten Reibring 24 verbunden ist.
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Die
Verbindungsstege 28, 29 werden durch die Durchgangslöcher 15, 16 in
dem Scheibenkörper 17 des Sandkerns 14 erzeugt
und weisen an ihren Enden jeweils eine Querschnittserweiterung 31, 32 auf,
die das Entformen des Produkts 21 der ersten Gießstufe
vereinfachen. Das in 4 dargestellte Produkt 21 der
ersten Gießstufe umfasst die beiden Reibringe 24, 25,
die durch eine Vielzahl von Verbindungsstegen 28, 29 einstückig
miteinander verbunden sind.
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In
den 5 bis 9 ist ein Werkzeug 40 für
eine zweite Gießstufe in verschiedenen Ansichten dargestellt.
Das Werkzeug 40 umfasst ein Oberteil 41, ein Unterteil 42 und
eine Vielzahl von Fingern 44, die in Schlitzen 45, 46 des
Oberteils 41 und weiteren Schlitzen 48, 49 des
Unterteils 42 geführt sind.
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Die
Schlitze 45, 46 des Oberteils 41 sind
in einem kreisringscheibenartigen Deckel des Oberteils 41 ausgespart.
Das Oberteil 41 weist des Weiteren einen Umfangsrand auf,
der im Wesentlichen die Gestalt eines geraden Kreiszylindermantels
aufweist. Die Schlitze 48, 49 sind in einem kreisringscheibenartigen
Boden des Unterteils 42 vorgesehen. Sämtliche
Schlitze 44, 45; 48, 49 weisen
einen geradlinigen Verlauf auf. Wie die Schlitze zueinander versetzt sind,
beeinflusst die Form der Kühlrippen. Der Versatzwinkel
in Umfangsrichtung der Schlitze 44 & 45 zu 48 & 49 ist
ein Einstellparameter für die Form der Kühlrippen.
Neben einem geradlinigen Verlauf der Schlitze ist auch ein gekrümmter
Verlauf durchaus möglich.
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In 6 sieht
man, dass der Finger 44 in seiner sichtbaren Unterseite
zwei Aufnahmen 51, 52 für Stifte aufweist,
die dazu dienen, eine Bewegung des Fingers 44 in dem Schlitz 48 des
Unterteils 42 zu führen.
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In 7 sieht
man, dass in der sichtbaren Oberseite des Fingers 44 eine
Aufnahme 54 zur Aufnahme eines weiteren Stifts vorgesehen
ist, der dazu dient, eine Bewegung des Fingers 44 in dem
Schlitz 45 des Oberteils 41 zu führen.
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In 8 sind
sämtliche Finger 44 radial nach innen aus dem
Werkzeug 40 heraus gefahren. Diese Stellung der Finger 44 wird
auch als Gießstellung bezeichnet. Die radial nach außen
eingefahrene Stellung der Finger 44 wird als Einlegestellung
bezeichnet. Dabei befinden sich die Finger 44 vollkommen innerhalb
des Oberteils 41 und des Unterteils 42. Wenn sich
die Finger 44 in der Einlegestellung befinden, dann kann
das Produkt 21 der ersten Gießstufe in das geöffnete
Werkzeug 40 eingelegt werden. Nach dem Einlegen können
die Finger 44 auf einfache Art und Weise aus der dargestellten
Einlegestellung radial nach innen in die Freiräume zwischen
den Reibringen 24, 25 und den Verbindungsstegen 28, 29 hinein
bewegt werden, indem das Oberteil 42 relativ zu dem Unterteil 42 verdreht
wird. Danach befinden sich die Finger 44 in der dargestellten
Gießstellung von 8.
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Nach
dem Ausfahren der Finger 44 aus dem Werkzeug 40 nach
innen in das erste Gießprodukt 21 kann das Werkzeug 40,
wie man in 9 sieht, durch ein topfartiges
Werkzeugteil 58 verschlossen werden. In der Gießstellung
sind die Finger 44 so zwischen den Verbindungsstegen 28, 29 des
Produkts 21 der ersten Gießstufe angeordnet, dass
die Finger 44 Freiräume zum Erzeugen von Kühlkanälen
zwischen den Verbindungsstegen 28, 29 darstellen.
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Die
Finger 44 stellen in ihrem eingefahrenen Zustand, also
ihrer Gießstellung, Negative der zu erzeugenden Kühlkanäle
zwischen den Verbindungsstegen 28, 29 dar. In
der zweiten Gießstufe wird das Produkt 21 der
ersten Gießstufe in dem geschlossenen Werkzeug 40 mit
einem Kühlkanalgießmaterial umgossen.
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In 10 ist
das Produkt 60 der zweiten Gießstufe in Form einer
Bremsscheibe perspektivisch dargestellt. Das Produkt 21 der
ersten Gießstufe mit den Reibringen 24, 25,
den Verbindungsstegen 28, 29 sowie weiteren Verbindungsstegen 61, 62, 63 ist
zum Beispiel aus Grauguss gegossen. In der zweiten Gießstufe
wurden zwischen den Reibringen 24, 25 Kühlrippen 71, 73, 74 aus
einem speziellen Kühlkanalgießmaterial gegossen.
Die Kühlrippen sind durch die Finger 44 zur Ausbildung
von Kühlkanälen 75, 76 voneinander
beabstandet.
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Gemäß einem
wesentlichen Aspekt der Erfindung sind die Verbindungsstege 28, 29 und 61 bis 63 zwischen
den Reibringen 24, 25 vollständig mit den
Kühlrippen 71, 73, 74 umgossen.
Durch das Umgießen der Verbindungsstege mit den Kühlrippen wird
ein Formschluss geschaffen. Jede der Kühlrippen 71, 73, 74 umgibt
bei dem in 10 dargestellten Ausführungsbeispiel
drei radial in einer Reihe angeordnete Verbindungsstege 61 bis 63.
Das Produkt 60 der zweiten Gießstufe kann in bekannter
Art und Weise, zum Beispiel spanend, nachbearbeitet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2006/0219500
A1 [0002]
- - CA 1254158 [0002]
- - US 7066306 B2 [0002]
- - GB 2286438 A [0002]
- - WO 89/09889 [0002]
- - JP 10009301 A [0002]