-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Optische Anordnung zum berührungslosen
Messen oder Prüfen
von Eigenschaften einer Körperoberfläche, wie Krümmung, Verlauf,
Kontur, Rauhigkeit, Lage. Die erfindungsgemäße Anordnung ist sowohl zur
Qualitätskontrolle
von technischen Oberflächen
durch Vermessung, Vergleich mit Referenzoberflächen als auch zur Vermessung
von Mikrostrukturen an Oberflächen
geeignet.
-
Verfahren
zum Vermessen von Geometrien und Oberflächenstrukturen zwecks Überprüfung von Fertigungstoleranzen
an Werkstücken
sind beispielsweise in Form von taktilen Meßverfahren bekannt.
-
Bei
diesen Verfahren wird das Werkstück mechanisch
angetastet, die Bewegungen des Tasters mittels Maßstäben detektiert
und aus den dabei gewonnenen Meßwerten
auf die Werkstückform
bzw. auf Abweichungen von der Sollformen geschlossen.
-
Zwar
haben diese Verfahren einen hohen Entwicklungsstand erreicht und
zeichnen sich daher durch vielseitige Variations- und Anwendungsmöglichkeiten
aus. Nachteilig sind jedoch zum einen die zwingende Berührung des
Tasters mit dem Werkstück,
die insbesondere bei weichen Materialien oder bei empfindlichen,
wie beispielsweise optischen Oberflächen nicht erwünscht ist,
und zum anderen die verhältnismäßig langen
Meßzeiten,
die den Ablauf industrieller Fertigungsprozesse behindern.
-
Bekannt
sind weiterhin Verfahren optischer Art zum berührungsfreien Vermessen von
Oberflächenkonturen,
zur Bestimmung der Rauhigkeit von Oberflächen oder des Durchmessers
von Bohrlöchern.
-
Dabei
wird Licht auf die zu vermessende oder zu prüfende Oberfläche fokussiert
und das von der Oberfläche
reflektierte oder gestreute Licht ausgewertet. Um aus den Ergebnissen
auf zwei- oder dreidimensionale Konturen schlußfolgern zu können, sind
eine Vielzahl wiederholter Punktmessungen in Verbindung mit einer
jeweiligen Verschiebung der Meßanordnung
erforderlich. Daher sind diese Verfahren ebenfalls in oft unerwünschter
Weise zeitaufwendig.
-
Eine
in
DD 148 982 B1 beschriebene
Meßanordnung
bewertet das Vorhandensein zulässiger oder
unzulässiger
Spaltbreiten bei der Prüfung
von rotationssymmetrischen Bauteilen, insbesondere im Zusammenhang
mit Kolbenringen für
Verbrennungsmotoren oder Verdichtungsringen für Kompressoren.
-
Dabei
wird der zu prüfende
Ring in einen Lehrring eingespannt und Licht auf den Spalt zwischen
dem zu prüfenden
Ring und dem Lehrring gerichtet. Das durch den Spalt dringende Licht
wird mittels eines Fotoempfängers
in ein analoges elektrisches Signal gewandelt und dieses der Bewertung der
Spaltbreite zugrundegelegt. Das Prüfen oder Vermessen von Körpergeometrien
und Oberflächentopographien
ist mit dieser Anordnung nicht möglich.
-
In
DD 84 941 ist ein Verfahren
zur Bestimmung der Beschaffenheit ebener Oberflächen beschrieben, insbesondere
bezogen auf Beton-, Putz-, Kunststein- und Natursteinoberflächen. Dabei
wird auf die zu messende Oberfläche
ein Haarlineal aufgelegt, wodurch zwischen der Oberfläche und
der gerade geschliffenen, schneidartigen Meßkante des Haarlineals ein
Spalt entsteht. Auf den Spalt wird ein pulsierendes, monochromatisches
Lichtband gleicher Intensität
gerichtet. Das durch den Spalt hindurch tretende Licht wird mittels
eines Linsensystems, das dem Spalt nachgeordnet ist, in einem Punkt
gesammelt und anschließend über einen
Detektor in elektrische Signale umgewandelt, die nachfolgend mit
vorgegebenen Größen verglichen
werden. Aus dem Vergleich wird zwecks Klassifizierung auf die Oberflächenbeschaffenheit
geschlossen.
-
Eine
Anordnung und ein Verfahren zur Prüfung der Ebenheit von Oberflächen, beschrieben
in
US 2008/0225280
A1 , weist eine Lichtquelle auf sowie eine Empfangseinrichtung
für das
von der Lichtquelle kommende Licht. Zwischen der Lichtquelle und
der Empfangseinrichtung sind die Oberfläche eines Werkstückes und
eine Referenzebene so einander gegenübergestellt, daß sich dabei
Spalt ausbildet. Das Licht, das durch den Spalt hindurchtritt, trifft auf
die Empfangseinrichtung, die daraus ein Signal generiert, aus dem
auf die Ebenheit der Oberfläche des
Werkstücks
geschlossen wird.
-
Von
diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Anordnung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
mit der in verhältnismäßig kurzer
Zeit bei geringem technischem Aufwand Körpergeometrien und Oberflächentopographien
vermessen oder geprüft werden
können.
-
Erfindungsgemäß umfaßt eine
optische Anordnung zur berührungslosen
Ermittlung der Eigenschaft einer Körperoberfläche, wie Krümmung, Verlauf, Kontur, Lage
oder Rauhigkeit:
- – Mittel zur Ausbildung eines
Spaltes zwischen der Körperoberfläche und
einer Referenzkante, wobei
– die Referenzkante die Richtung
einer an die Körperoberfläche gelegten
Tangente definiert, und
– die
Abstände
zwischen der Körperoberfläche und
der Referenzkante, in Richtung der Normalen der Tangente betrachtet,
Spaltbreiten definieren,
- – eine
Einrichtung zur Abbildung des Spaltes auf einen ortsauflösenden Detektor,
- – eine
mit dem Detektor verbundene Auswerteeinrichtung, ausgebildet
– zur Ermittlung
von in Richtung der Tangente nebeneinander liegender Spaltbreiten
anhand der Ausgangssignale des Detektors, und
– zur Ermittlung
der Eigenschaft der Körperoberfläche, wie
Krümmung,
Verlauf, Kontur oder Rauhigkeit, anhand der entlang der Tangente
nebeneinander liegenden Spaltbreiten.
-
In
alternativen Ausgestaltungen kann die erfindungsgemäße optische
Anordnung, je nach Auslegung der Auswerteeinrichtung, ausgebildet
sein zum Messen der Eigenschaften auf Basis der als physikalische
Größen ermittelten
Spaltbreiten oder zum Prüfen
der Eigenschaften durch Vergleich der ermittelten Spaltbreiten mit
Soll-Spaltbreiten.
-
Die
Ausdehnung der Referenzkante in Richtung der Tangente entspricht
im speziellen Fall der Ausdehnung der Körperoberfläche in dieser Richtung, das
heißt
der zwischen der Referenzkante und der Körperoberfläche ausgebildete Spalt erstreckt sich über die
gesamte Ausdehnung der Körperoberfläche in dieser
Richtung. Der Spalt wird insgesamt zur Auswertung auf den Detektor
abgebildet.
-
Ist
dagegen in Richtung der Tangente gesehen die Ausdehnung der Referenzkante
kleiner als die Ausdehnung der Körperoberfläche, weist
die erfindungsgemäße Anordnung
eine Einrichtung zur Verschiebung der Referenzkante in dieser Richtung auf.
Damit wird erreicht, daß die
Referenzkante zeitlich nacheinander verschiedenen Teilbereichen
der Körperoberfläche gegenübersteht.
Der sich dabei jeweils in Richtung der Tangente ausbildende Spalt wird
zur Auswertung auf den Detektor abgebildet.
-
In
dieser Weise ist die eindimensionale Kontur der Körperoberfläche in Richtung
der Referenzkante bestimmbar. Soll darüber hinaus die Struktur auch
mehrdimensional in Form einer Topographie der Körperoberfläche bestimmt werden, ist in
einer entsprechenden Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung
zusätzlich
eine Einrichtung zur Parallelverschiebung der Referenzkante senkrecht
zur Tangentenrichtung vorgesehen. Damit wird erreicht, daß die Referenzkante
zeitlich nacheinander den verschiedensten Teilbereichen der Körperoberfläche gegenübersteht
und der dabei jeweils ausgebildete Spalt zur Auswertung auf den
Detektor abgebildet wird.
-
Im
Zusammenhang mit der Verschiebung der Referenzkante kann eine Zwangsführung vorgesehen
sein, die beispielsweise als mechanische Gerad- oder Kurvenführung ausgebildet
ist und dazu dient, die Referenzkante während ihrer Fortbewegung in
einem konstanten Abstand zur Körperoberfläche zu führen, der
einer vorgegebenen Spaltbreite entspricht.
-
Es
ist denkbar und liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, wenn alternativ
zu einer Zwangsführung
oder auch zusätzlich
dazu eine Regeleinrichtung vorhanden ist, die zur Einhaltung des
Abstandes zwischen der Referenzkante und der Körperoberfläche auf Basis einer kontinuierlichen
oder periodischen Abstandsmessung ausgebildet ist.
-
Der
Detektor besteht aus einer Vielzahl von Einzelsensoren, die entweder
in einer Zeile oder in mehreren parallelen Zeilen angeordnet sind.
-
Die
elektronischen Ausgangssignale derjenigen Sensoren des Detektors,
auf die der Spalt abgebildet wird bzw. die aufgrund der Abbildung
beleuchtet sind, sind ein Maß für die Spaltbreite.
Die Spaltbreite und Lage des Spaltes wird dabei durch Auswertung
der Intensitätsverteilung
als Äquivalent
der Ausgangssignalstärken
bestimmt. Zur Auswertung der Intensitätsverteilung werden vorteilhaft
Subpixel-Algorithmen genutzt. Derartige Auswertung sind aus dem
Stand der Technik bekannt und werden deshalb hier nicht näher erläutert. Mit
der Subpixelauswertung kann die Intensitätsverteilung genauer bestimmt
werden als mit der alternativ ebenfalls möglichen Auswertung der Intensitätsverteilung
unter Berücksichtigung
der Abstände
von Einzelsensoren.
-
Als
Detektoren kommen beispielsweise CCD-Sensoren zur Anwendung, die
in der Regel aus in Zeilen und Spalten, selte ner aus nur in einer
Zeile angeordneten lichtempfindlichen Fotodioden, auch als Pixel
bezeichnet, bestehen.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführung der
erfindungsgemäßen optischen
Anordnung ist der Referenzkante eine Lichtaustrittsöffnung zugeordnet, von
der aus das von einer Lichtquelle kommende Licht, bevorzugt durch
eine fokussierende Optik hindurch, auf die der Referenzkante gegenüberliegende Körperoberfläche gerichtet
ist. Dabei ist die Lichtaustrittsöffnung in der Relation zu dem
Detektor so positioniert, daß das
austretende Licht als Beleuchtungslicht bei der Abbildung des Spaltes
auf den Detektor dient.
-
Als
Lichtquelle kann eine Leuchtdiode vorgesehen sein, die bevorzugt
Licht einer bestimmten Wellenlänge
mit homogener Intensität
abstrahlt und beispielsweise über
einen Lichtleiter mit der Lichtaustrittsöffnung verbunden ist.
-
Alternativ
kommt jedoch auch eine breitbandige Lichtquelle in Kombination mit
einer diffraktiven Linse zur Anwendung, um eine in Abhängigkeit
von der Wellenlänge
verschiedene Lage der Fokuslinie zu erzeugen. Auf dieser Basis sind
Messungen in axialer Richtung möglich.
-
Besonders
vorteilhaft ist die Referenzkante an einer Lehre ausgebildet, und
die Lichtquelle ist in die Lehre integriert.
-
Dem
Detektor sollte eine Abbildungsoptik mit definiertem Abbildungsmaßstab vorgeordnet
sein. Unter Zugrundelegung dieses Abbildungsmaßstabes einerseits und der
Abstände
der Pixel auf der Empfangsfläche
des Detektors andererseits wird mittels eines Bildauswertungsprogramms
die Breite des Spaltes bestimmt.
-
Im
bevorzugten Fall sind der Detektor und die Abbildungsoptik Bauteile
einer Kamera, und die Kamera und die Lehre sind in einen vorgegebenen Abstand
fest miteinander verbunden.
-
Um
die optische Abtastung der Körperoberfläche bei
Anwendungsfällen
mit erschwerter Zugänglichkeit
zu ermöglichen,
kann im Strahlenverlauf zwischen dem Spalt und der Abbildungsoptik
mindestens ein Umlenkspiegel vorgesehen sein.
-
Um
unerwünschte
Reflexionen bei der optischen Abtastung der Körperoberfläche zu unterdrücken, kann
der Abbildungsoptik ein Polarisationsfilter vorgeordnet sein. So
werden vor allem die Reflexionen nicht mit auf den Detektor abgebildet,
die eine Polarisationsrichtung parallel zur Körperoberfläche haben und das Auswertungsergebnis
verfälschen könnten.
-
Zur
Bestimmung der Krümmung,
des Verlaufs, der Kontur oder der Rauhigkeit von Körperoberflächen oder
ausgewählter
Bereiche von Körperoberflächen, die
im Wesentlichen plan sind, ist die Referenzkante als eine Gerade
ausgeführt.
-
Im
Rahmen der Erfindung liegt jedoch ebenfalls eine Ausführung, bei
welcher
- – die
Referenzkante ringförmig
ausgebildet und die Körperoberfläche die
Innenfläche
eines die Referenzkante zentrisch umschließenden Kreiszylinders ist,
wobei
- – zwischen
der Referenzkante und der Körperoberfläche ein
ringförmiger
Spalt ausgebildet ist, und
- – eine
Einrichtung zur Abbildung des ringförmigen Spaltes auf einen ortsauflösenden Detektor
vorhanden ist.
-
Dabei
ist auch hier die Referenzkante an einer Lehre ausgebildet, die
in diesem Fall die Form eines runden Lehrdorns hat. Die Lichtaustrittsfläche ist ebenfalls
ringförmig
ausgebildet und der Referenzkante zugeordnet.
-
Vorteilhafter
Weise ist auch hierbei eine Einrichtung zum Verschieben des Lehrdorns
einschließlich
Referenzkante und Lichtaustrittsfläche in Richtung der Mittenachse
der zylindrischen Innenfläche vorhanden.
-
In
dieser Ausführungsform
ist die erfindungsgemäße optische
Anordnung besonders zum berührungsfreien
Vermessen oder Prüfen
des Durchmessers, der Position, der Lage oder der Form von Bohrlöchern geeignet.
Insbesondere kann mit der Verschiebung des Lehrdorns in Richtung
der zylindrischen Innenfläche
eine dreidimensionale Oberflächentopographie
der Bohrung erstellt werden.
-
Als
Detektor dient hier ebenfalls eine CCD-Kamera mit Optik, welche
im fixen Abstand mit dem Lehrdorn verbunden ist. Aus dem Abbildungsmaßstab der
Optik und dem Abstand der Pixel zueinander kann somit aus dem Kamerabild
auf den Durchmesser, Form und der Lage des Bohrlochs geschlossen
werden.
-
In
den Erfindungsgedanken eingeschlossen sind auch Ausgestaltungen,
bei denen die Referenzkante austauschbar oder in ihrer Größe verstellbar
ist und Ausgestaltungen, bei denen die Bestimmung von Verlauf, Kontur,
Lage oder Rauhigkeit der Körperoberfläche aus
der Interpretation des Auf grund von Lichtbeugung entstanden Kamerabildes
vorgesehen ist.
-
Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
-
1 die
erfindungsgemäße optische
Anordnung in einer Prinzipdarstellung,
-
2 die
erfindungsgemäße optische
Anordnung nach 1 in einer Ausgestaltung zum
berührungslosen
Messen oder Prüfen
der Innenflächen von
Aussparungen, insbesondere von Bohrungen,
-
3 Beispiele
zum berührungslosen
Messen oder Prüfen
von Außenflächen oder
an Innenflächen
an technischen Körpern,
-
4 ein
erstes Beispiel einer Abbildung des Spaltes auf dem Detektor,
-
5 ein
zweites Beispiel einer Abbildung des Spaltes auf dem Detektor.
-
Aus 1 ist
symbolisch ein Körper 1 dargestellt,
für dessen
Körperoberfläche 2 die
Krümmung, der
Verlauf, die Kontur oder Rauhigkeit gemessen oder geprüft werden
soll. Der Körperoberfläche 2 gegenüber steht
eine Lehre 3 mit einer Referenzkante 4. Zwischen
der Referenzkante 4 und der Körperoberfläche 2 ist ein Spalt 5 mit
der Spaltbreite a ausgebildet.
-
Die
Lehre 3 ist über
eine Abstandshalterung 6 mit einer Kamera 7 verbunden,
welche eine Abbildungsoptik 8 und einen ortsauflösenden Detektor 9 umfaßt.
-
Zwecks
Erläuterung
der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung sei angenommen, daß die Körperoberfläche 2,
die in diesem Ausführungsbeispiel
im wesentlichen plan ist, in den Koordinatenrichtungen Y, Z eines
kartesischen Koordinatensystems X, Y, Z ausgedehnt ist, während sich
die Spaltbreite a in Richtung X erstreckt. Die Referenzkante 4 erstreckt
sich dann in Richtung Y bzw. senkrecht zur Zeichenebene X, Z, und
der Spalt 5 liegt in der Ebene X, Y.
-
In
die Lehre 3 ist eine Leuchtdiode 10 integriert,
welcher in Abstrahlrichtung des von ihr ausgehenden Lichtes eine
fokussierte Optik 11 vorgeordnet ist. Die Leuchtdiode 10 gibt
vorzugsweise Licht einer bestimmten Wellenlänge, beispielsweise 500 nm,
mit homogener Intensität
ab.
-
Weiterhin
ist der Referenzkante 4 eine Lichtaustrittsöffnung 12 zugeordnet,
durch welche hindurch das Licht der Leuchtdiode 10 das
Meßobjekt
in der Höhe
des Spaltes 5 beleuchtet. Der beleuchtete Spalt 5 wird
durch eine transparente Halteplatte 13 hindurch mittels
der Abbildungsoptik 8 auf den ortsauflösenden Detektor 9 angebildet,
wobei die Abbildungen der Referenzkante 4 und des Bereiches der
Körperoberfläche 2,
der der Referenzkante 4 gegenüber liegt, die Meßmarken
für die
Spaltbreite bilden.
-
Der
Detektor 9 weist eine Vielzahl von Einzelsensoren auf,
auch als Pixel bezeichnet, die entweder in nur einer Zeile oder
in einer Matrix aus mehreren Zeilen und Spalten angeordnet sind.
Der Abbildungsmaßstab
der Abbildungsoptik 8 ist auf die Abstände der Pixel im Detektor so
abgestimmt, daß die elektronischen
Ausgangssignale der bei der Abbildung des Spaltes 5 auf
den Detektor 9 beleuchteten Pixel ein Äquivalent für die Spaltbreite a sind.
-
Ist
die transparente Halteplatte 13 als Polarisationsfilter
ausgebildet, so werden störende
Reflexionen, die eine Polarisationsrichtung parallel zur Körperoberfläche 2 haben,
in vorteilhafter Weise nicht mit auf den Detektor abgebildet.
-
Die
Ausdehnung des Spaltes 5 in Richtung Y ist auf die Anzahl
der parallel nebeneinander liegenden Sensorzeilen des Detektors 9 abgestimmt.
Verfügt
der Detektor 9 über
nur eine Sensorzeile, hat die Referenzkante 4 eine Ausdehnung,
die dem Empfangsbereich der Sensoren dieser Zeile in Richtung Y entsprechen.
Verfügt
der Detektor 9 über
mehrere in Richtung Y nebeneinander liegende Sensorzeilen, so ist
die Referenzkante 4 dem Empfangsbereich dieser Sensoren
entsprechend ausgedehnt.
-
Dem
Detektor 9 ist eine zeichnerisch nicht dargestellte Auswerteeinrichtung
nachgeordnet, die ausgebildet ist zur Ermittlung einer Vielzahl
von in Richtung Y nebeneinander liegender Spaltbreiten a anhand
der von dem Detektor abgegebenen Ausgangssignale und zur Ermittlung
der Eigenschaft der Körperoberfläche anhand
der Differenzen der in Richtung Y nebeneinander liegenden Spaltbreiten
a.
-
Mit
der Auswerteeinrichtung werden anhand der Spaltbreiten a jeweils
Krümmung,
Verlauf, Kontur, Lage oder Rauhigkeit der Körperoberfläche 2 in dem Bereich
ermittelt, welcher der Referenzkante 4 gegenüberliegt.
Um größere Bereiche
der Körperoberfläche 2 zum
Zweck der Bestimmung der Spaltbreiten a abzutasten, ist eine Einrichtung
zur Verschiebung der erfindungsgemäßen Anordnung und des Körpers 1 relativ
zueinander in den Richtungen Y und/oder Z vorgesehen.
-
So
kann beispielsweise der Körper 1 feststehend
angeordnet sein, während
die erfindungsgemäße Anordnung
beweglich mit der Verschiebeeinrichtung verbunden ist. Mit der Verschiebung
in den Richtungen Y und/oder Z läßt sich
die Spaltbreite a für
Bereiche der Körperoberfläche 2 ermitteln,
deren Ausdehnung größer ist
als die Ausdehnung der Referenzkante 4. Auf dieser Basis
werden über
weite Bereiche der Körperoberfläche 2 die
bereits genannten Eigenschaften wie Krümmung, Verlauf, Kontur oder Rauheit
bestimmt.
-
Die
Verschiebeeinrichtung ist zeichnerisch nicht dargestellt, kann jedoch
mit Geradführungen realisiert
werden, die an sich aus dem Stand der Technik bekannt sind. Dabei
kann eine mechanische Zwangsführung
vorgesehen sein, die dafür
sorgt, daß der
Abstand zwischen der Körperoberfläche 2 und
der Referenzkante 4 während
der Verschiebung konstant bleibt.
-
Alternativ
zu einer mechanischen Zwangsführung
kann jedoch auch eine Regeleinrichtung vorgesehen sein, die zur
Einhaltung des Abstandes zwischen der zwischen der Körperoberfläche 2 und
der Referenzkante 4 auf Basis einer kontinuierlichen oder
periodischen Abstandsmessung ausgebildet ist. Eine erforderliche
Korrektur der Spaltbreite a erfolgt durch Nachstellung in Richtung
X.
-
Während das
Ausführungsbeispiel
nach 1 die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung
im Zusammenhang mit der Bestimmung der Eigenschaften einer an einem
Körper 1 außen liegenden,
im wesentlichen planen Körperoberfläche 2 beschreibt,
zeigt 2 anhand eines zweiten Ausführungsbeispiels die Wirkungsweise
beim berührungslosen
Messen oder Prüfen
der Eigenschaften einer innen liegenden Körperober fläche 2. Der Übersichtlichkeit
halber werden in 2 für dieselben Baugruppen auch
dieselben Bezugszeichen wie in 1 verwendet.
-
Der
hier in einem Querschnitt dargestellte Körper 1 weist eine
Aussparung 14 auf, beispielsweise ein Bohrung oder ein
Langloch. Die Lehre 3 ist hier, im Unterschied zum Ausführungsbeispiel
nach 1, als Lehrdorn ausgebildet, der in die Aussparung 14 eintaucht.
-
Die
Richtung Y entspricht auch in diesem Fall der Richtung einer an
die Körperoberfläche 2 gelegten
Tangente, die Richtung X entspricht der Richtung der Normalen zur
Tangente. Die Spaltbreiten a werden wiederum in Richtung X gemessen.
-
Auch
hierbei ist in die Lehre 3 eine Leuchtdiode 10 integriert,
wobei im Lichtweg von der Leuchtdiode 10 bis zum Spalt 5 eine
fokussierende Optik 11 vorgesehen ist. Auch hier kann ein
Lichtleiter 15 vorgesehen sein.
-
Um
Bereiche der Körperoberfläche 2 abtasten
zu können,
die in ihrer Ausdehnung größer sind als
die Ausdehnung der Referenzkante 4, kann auch hier eine
Einrichtung zur Verschiebung der erfindungsgemäßen Anordnung und des Körpers 1 relativ zueinander
in Richtung der Tangente und/oder in Richtung Z vorgesehen sein,
vorteilhaft auch hier wieder in Verbindung mit einer Zwangsführung.
-
3 zeigt
verschiedene Ausführungsbeispiele
zur Positionierung und Führung
der Lehre 3 bzw. der erfindungsgemäßen Anordnung relativ zu verschiedenen
Bereichen der Körperoberfläche 2 am Körper 1.
-
So
ist beispielsweise die Lehre 3.1 zur berührungslosen
Abtastung einer außen
liegenden planen Körperoberfläche 2.1 vorgesehen
und zu diesem Zweck in der Richtung R1 verschiebbar.
-
Die
Lehre 3.2, ausgebildet als Lehrdorn wie in 2 gezeigt,
ist zur Abtastung einer innen liegenden gekrümmten Körperoberfläche 2.2 vorgesehen, beispielsweise
einer in den Körper 1 eingebrachten Bohrung 16.
Dazu wird die Lehre 3.2 auf einer Kreisbahn in Richtung
R2 bewegt, wobei der Abstand zwischen der Referenzkante 4 und
der Körperoberfläche 2.2 mittels
Zwangsführung
oder Abstandsregelung konstant gehalten wird.
-
Die
Lehre 3.3 dient zur Abtastung der innen liegenden gekrümmten Körperoberfläche 2.3 eines
in den Körper 1 eingebrachten
Langloches 17. Die Fortbewegung der hier ebenfalls als
Lehrdorn ausgebildeten Lehre 3.3 erfolgt in der Richtung
R3, wobei ebenfalls der Abstand zwischen Referenzkante 4 und Körperoberfläche 3.3 konstant
gehalten wird.
-
Die
Fortbewegungsrichtungen R1, R2 und R3 entsprechen dabei stets der
Richtung der an die jeweilige Körperoberfläche 2.1, 2.2, 2.3 gelegten Tangenten,
während
die Spaltbreite a in Richtung der Normalen gemessen wird.
-
In 3 erfolgt
die Abtastung der Körperoberflächen 2.1, 2.2 und 2.3 in
der Zeichenebene, d. h. die Krümmung,
Verlauf, Kontur oder Rauhigkeit der Körperoberflächen 2.1, 2.2 und 2.3 werden
in der zur Erläuterung
gewählten
Darstellung lediglich in der Zeichenebene bestimmt. Zur darüber hinaus
gehenden Bestimmung auch außerhalb
der Zeichenebene bzw. zur Bestimmung der Oberflächentopographien werden die
Lehren 3.1, 3.2 bzw. 3.3 in die Zeichenebene
hinein bzw. aus der Zeichenebene heraus verschoben. Durch aneinanderreihen
mehrerer Konturlinien wird so eine dreidimensionale Topographie
der zu vermessenden oder zu prüfenden
Körperoberflächen 2.1, 2.2 und 2.3 erstellt.
-
So
ist sinngemäß auch das
berührungslosen Messen
oder Prüfen
von Körperoberflächen 2 an
Kegelinnen- und Kegelaußenwänden möglich.
-
Generell
sollte die Form der Lehre auf die zur vermessenden Konturen des
Prüflings
abgestimmt sein. Für
Bohrlöcher
sind runde Formen zu wählen, wobei
es zweckmäßig ist,
Lehren mit verschiedenen Durchmessern für verschiedene Lochdurchmesser zu
verwenden, da der Meßfehler
mit steigendem Lichtspalt wächst.
Diesbezüglich
ist in den Erfindungsgedanken eingeschlossen:
- – ein Set
an Lehren mit verschiedenen Durchmessern, oder
- – eine
Lehre mit einer Wechselblende, bei welcher durch das Auswechseln
einer Blendenscheibe der Außendurchmesser
an den Durchmesser des zu vermessenden Bohrlochs angepaßt wird,
oder
- – eine
variable Lehre, bei der nach dem Prinzip einer inversen Irisblende
der Außendurchmesser stufenlos
variiert werden kann.
-
Je
nach Ausgestaltung ermöglicht
die erfindungsgemäße Anordnung
die Messung oder Prüfung sowohl
nach der Lichtspaltmethode als auch nach dem Prinzip der Triangulationsmessung.
-
Bei
der Lichtspaltmethode hat die Referenzkante sinngemäß die Funktion
der Meßkante
eines an sich bekannten Haarlineals. Die Lehre wird so positioniert,
daß die
Referenzkante der zu vermessenden oder zu prüfenden Körperoberfläche gegenübersteht oder auch auf diese
aufgesetzt wird, und der sich dabei ausbildende Spalt wird wie bereits
beschrieben unter Beleuchtung im Gegenlicht als Lichtspalt auf den
ortsauflösenden
Detektor abgebildet und die Abbildung mittels Bildauswerteverfahren quantitativ
oder qualitativ bewertet.
-
Mit
anderen Worten: Bei wachsendem Lichtspalt wechselt der Sensor fließend seine
Meßmethode.
Aus dem Lichtspaltsensor wird ein Triangulationssensor. Der Triangulationssensor
bestimmt aus der Lage der Lichtintensitätsverteilung der Körperoberfläche auf
dem Kamerachip seinen Abstand zum Mittelpunkt bzw. der Referenzkante
der Lehre.
-
Beim
Triangulationsverfahren bilden der Spalt sowie die beiden Strahlen,
die einerseits von der Referenzkante und andererseits von dem der
Referenzkante gegenüberliegenden
Bereich der Körperoberflächen kommen,
ein Dreieck. Die Kenntnis des Abstandes zwischen der Referenzkante
und dem Detektor an der Lehre sowie der Positionen der Abbildungen
der im Gegenlicht beleuchteten Referenzkante und des der Referenzkante
gegenüberliegenden
Bereiches der Körperoberflächen werden
anhand der an sich bekannten Triangulationsbeziehungen zur Bewertung
der Spaltbreite genutzt.
-
Durch
die Verwendung einer fokussierenden Beleuchtungseinheit kann die
Bestimmung kleiner Spaltbreiten nach dem Prinzip der Lichtspaltmethode,
die Bestimmung von größeren Spaltbreiten
nach dem Prinzip des Triangulationsverfahrens erfolgen ohne daß sich die
beiden Methoden in unerwünschter
Weise gegenseitig beeinflussen. Das Beleuchtungslicht sollte fokussiert
auf den betreffenden Bereich der Körperoberflächen gerichtet sein, um die gewünschte Meßgenauigkeit
zu erzielen. Dabei wird die Tiefenmeßgenauigkeit durch die Größe der Fokuslinie
bestimmt.
-
Der
Meßbereich
läßt sich
als Funktion der Genauigkeit in Abhängigkeit der Spaltbreite a
ausdrücken.
Für Spaltbreiten
a < 100 μm kann die
Meßgenauigkeit
durch den Schattenwurf des Lehrdorns beeinflußt sein. Bei Spaltbreiten a > 100 μm ist die Strahltaille
der Beleuchtung definierend für
die erzielbare Genauigkeit. Für
die jeweilige Anwendung ist die Lage und Ausdehnung der Fokuslinie
der Beleuchtungsoptik auf die erforderliche Meßgenauigkeit bzw. nötigen Meßbereich
anzupassen. So erzielen kurze Brennweiten eine hohe Meßgenauigkeit
mit geringerer Ausdehnung des Meßbereiches, längere Brennweiten
einen größeren Meßbereich
mit geringerer Genauigkeit.
-
Optional
kann eine diffraktive Beleuchtungsoptik mit einer spektral durchstimmbaren
Lichtquelle vorgesehen sein, womit sich der Meßbereich ohne eine Verringerung
der zu erzielenden Meßgenauigkeit
erweitern läßt. Begründet ist
dies durch die lineare Abhängigkeit
zwischen Wellenlänge
und Brennweite bei diffraktiven Linsen. Somit kann die Lage der Fokuslinie
durch die Wahl der Wellenlänge
bestimmt werden. Die durchstimmbare Lichtquelle kann in Form von
mehreren Lichtquellen mit verschiedener Wellenlänge, einem multispektralem
Laser oder einer Weißlichtquelle
im Zusammenwirken mit einem Spektralfilter realisiert werden.
-
Mehrere
Lichtquellen verschiedener Wellenlängen oder eine spektral durchstimmbare
Lichtquelle sind auch deshalb sinnvoll, weil verschiedene Materialien
und Oberflächen
unterschiedliche Reflexionseigenschaften bezüglich des Lichts einer Wellenlänge haben.
-
Auch
können
Fremdlichteinflüsse
mittels eines Farbfilters vor der Abbildungsoptik geblockt werden.
-
Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung besteht in der
Eignung zum sekundenschnellen kontaktfreien Überprüfen der Sollgeometrien oder
topographischen Vermessung von Geometrien.
-
Ein
weiteres Anwendungsgebiet ist der Einsatz in Koordinatenmeßmaschinen.
Da die Spaltbreite a genau ermittelt werden kann, ist es möglich, schnell
und berührungsfrei
die Position, die Lage und die Oberflächenstruktur eines beliebigen
Werkstückes
im Koordinatensystem einer Koordinatenmeßmaschine zu bestimmen.
-
In
diesem Anwendungsfall ist die erfindungsgemäße Anordnung bevorzugt mit
einer Einrichtung zur Messung und Regelung des Abstandes zwischen der
Lehre und dem Werkstück
in axialer Richtung ausgestattet, um mögliche Kollisionen zu verhindern. Die
bereits erwähnte
Abstandsregelung in Richtung der Spaltbreite a kann auch hier dazu
dienen, eine Kollisionsgefahr frühzeitig
zu erkennen. Die Verwendung eines axialen Abstandsensor erweitert
die Einsatzmöglichkeit
der beschriebenen Anordnung dahingehend, daß Messungen im gesamten Halbraum +/–x, +/–y und +z
des Koordinatensystems X, Y, Z durchgeführt werden können.
-
Ist
bei einer oben bereits beschriebenen Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung
- – die
Referenzkante ringförmig
an einem kreisrunden Lehrdorn ausgebildet und die Körperoberfläche die
Innenfläche
eines die Referenzkante zentrisch umschließenden Kreiszylinders, wobei
- – zwischen
der Referenzkante und der Körperoberfläche ein
ringförmiger
Spalt ausgebildet ist, und ist
- – eine
Einrichtung zur Abbildung des ringförmigen Spaltes auf einen ortsauflösenden Detektor
vorhanden,
wird eine vertikale Lichtverteilung innerhalb
eines zu bewertenden Bohrlochs auf der horizontalen Ebene des Detektors
abgebildet. Um aus der mit dem Detektor aufgenommenen Intensitätsverteilung
auf den Durchmesser, bzw. die Form des Bohrlochs schließen zu können, muß die Lichtverteilung
im Bohrloch sowie deren Ausbreitung definiert sein.
-
Liegt
bei einer Beleuchtung der Bohrlochinnenwand der Intensitätsschwerpunkt
der Lichtverteilung auf der Objektebene der Abbildungsoptik, entspricht
der Intensitätsschwerpunkt
in der Abbildung auf dem Detektor der Position der Bohrlochwand. 4 zeigt
hierzu ein Beispiel.
-
Dieser
Fall betrifft vor allem bei Spaltbreiten a > 1 mm und einem Bohrlochdurchmesser von
10 mm zu.
-
Für kleine
Spaltbreiten a < 1
mm bei demselben Bohrlochdurchmesser liegt der Intensitätsschwerpunkt
der Lichtverteilung im Bohrloch unterhalb der Objektebene der Abbildungsoptik.
In diesem Fall liegt die Position der Bohrlochwand auf der abfallenden
Flanke der Intensitätsverteilung
in der Abbildung. Hierzu zeigt 5 ein Beispiel.
-
- 1
- Körper
- 2,
2.1, 2.2, 2.3
- Körperoberfläche
- 3,
3.1, 3.2, 3.3
- Lehre
- 4
- Referenzkante
- 5
- Spalt
- 6
- Abstandshalterung
- 7
- Kamera
- 8
- Abbildungsoptik
- 9
- Detektor
- 10
- Leuchtdiode
- 11
- fokussierende
Optik
- 12
- Lichtaustrittsöffnung
- 13
- Halteplatte
- 14
- Aussparung
- 15
- Lichtleiter
- 16
- Bohrung
- 17
- Langloch
- a
- Spaltbreite
- X,
Y, Z
- Richtungen
- R1,
R2, R3
- Bewegungsrichtungen