DE102008058287B4 - Elektronisches Modul mit einem Dichtelement und Verfahren zum Herstellen des Moduls - Google Patents

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Abstract

Elektronisches Modul (100) mit einem ersten und einem zweiten Gehäusebauteil (10, 20), welche im Bereich jeweiliger, aneinander grenzender Gehäuseabschnitte (12, 22) zumindest abschnittsweise über ein Dichtmittel miteinander verbunden sind, wobei in einem zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil (10, 20) angeordneten Innenraum ein Schaltungsträger (1) mit darauf angeordneten Bauelementen (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel durch die Ränder (31; 41) zumindest einer Folie (30; 40) gebildet ist, die auf einer ersten und/oder zweiten Seite (3, 4) des Schaltungsträgers (1) über die darauf angeordneten Bauelemente (2) zu deren mechanischen Befestigung auf dem Schaltungsträger (1) und zum Schutz vor Umgebungseinflüssen aufgebracht ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein elektronisches Modul mit einem ersten und einem zweiten Gehäusebauteil, welche im Bereich jeweiliger, aneinander grenzender Gehäuseabschnitte zumindest abschnittsweise über ein Dichtmittel miteinander verbunden sind, wobei in einem zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil angeordneten Innenraum ein Schaltungsträger mit darauf angeordneten Bauelementen angeordnet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Moduls.
  • Ein elektronisches Modul, wie beispielsweise ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug, umfasst typischerweise als erstes Gehäusebauteil einen Gehäusegrundkörper, welcher eine Öffnung und einen Raum zur Aufnahme eines Schaltungsträgers aufweist, auf dem eine Anzahl von Bauelementen angeordnet ist. Je nach Ausgestaltung des Schaltungsträgers können die Bauelemente auf lediglich einer oder beiden gegenüberliegenden Seiten des Schaltungsträgers angeordnet sein. Um die Funktionsfähigkeit der elektronischen Schaltung jederzeit gewährleisten zu können, ist es notwendig, dass die in dem Gehäusegrundkörper angeordnete Schaltung vor Umwelteinflüssen geschützt ist. Zu diesem Zweck wird die Öffnung des Gehäusegrundkörpers durch einen Deckel (zweites Gehäusebauteil) verschlossen. Dabei wird zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil ein Dichtmittel angeordnet, welches das Eindringen von Feuchtigkeit und Staub und dergleichen verhindert.
  • Aufgrund weiterer mechanischer und elektrischer Anforderungen können weitere Teile und Dichtungen notwendig sein. Sämtliche Bestandteile müssen bei der Fertigung des elektronischen Moduls einzeln, teilweise sogar händisch, montiert werden.
  • Elektronische Module sind typischerweise derart konstruiert, dass eine Wärmeabfuhr von den Bauelementen über den Schaltungsträger zu einem der Gehäusebauteile, in der Regel dem Gehäusegrundkörper, möglich ist. Um die Wärmeabfuhr weiter zu verbessern, ist eine Wärmeleitfolie oder -gaste unter dem Schaltungsträger vorgesehen, welche gleichzeitig eine elektrische Isolation des Schaltungsträgers zum Gehäusebauteil vornimmt.
  • Größere, auf dem Schaltungsträger vorgesehene Bauelemente müssen durch zusätzliche mechanische Halter oder Träger fixiert werden, um diese gegen Vibrationseinflüsse zu schützen.
  • Die DE 10 2006 045 895 A1 offenbart hierzu eine Elektronikbaugruppe zur Verwendung in der Automobilelektronik, umfassend einen mit elektrischen und/oder elektronischen Bauelementen bestückten Bauelementträger. Um eine Verbesserung im Fertigungsprozess und der Qualität zu erreichen, ist dort vorgesehen, dass die Baugruppe im Wesentlichen vollständig von einer aufgeschrumpften Schrumpffolie umgeben ist. Die Verwendung der Schrumpffolie zum Schutz gegen schädigende Umwelteinflüsse ermöglicht in fertigungstechnisch einfacher Weise eine Erhöhung der Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Baugruppe.
  • Die DE 10 2007 017 529 A1 offenbart ein Modul für eine elektronische Steuervorrichtung mit mindestens einer Bodenplatte, einem Gehäusedeckel und einer Leiterplatte als elektrische Verbindung zwischen im Gehäuseinnenraum angeordneten Substraten und außerhalb des Gehäuses liegenden Komponenten, die mindestens teilweise auf der Bodenplatte fixiert ist, wobei die mindestens eine Leiterplatte mindestens teilweise ohne Deckfolienverbund aufgebaut ist und auf den offenen Cu-Leiterbahnstrukturen eine Auflage aus nicht-leitendem, flexiblem und/oder filterndem Material angeordnet wird.
  • Beim Gegenstand der DE 101 00 823 C1 weist ein dichter Elektronikraum für ein Motor- oder Getriebe- integriertes Steuer gerät eine Trägerplatte auf, die eine wannenförmige Vertiefung enthält, welche einen Aufnahmeraum für eine Steuerelektronik bildet. Eine flexible Leiterplatte ist in einem die Vertiefung umlaufenden Bereich dicht mit der Trägerplatte verklebt und über einen Rand der Vertiefung in diese hineingeführt. Eine Kunststofffolie oder dünne Platte ist über eine Verklebung mit der flexiblen Leiterplatte an der Trägerplatte befestigt und verschließt dabei die Vertiefung dicht.
  • Die WO 02/096169 A1 offenbart eine mit Bauteilen bestückte Leiterplatte, die von einer Folie aus synthetischem, nichtleitendem und schrumpfbarem Material umgeben ist. Die Folie kann dabei als Tasche ausgebildet sein, in die die Leiterplatte gesteckt wird oder als flächige Folie, in die die Leiterplatte eingewickelt wird.
  • Aus der US 2003/0012005 ist eine bestückte Leiterplatte bekannt, die ebenfalls von einem schrumpfbaren Film umgeben ist und nach dem Schrumpfprozess zusammen mit dem sie umgebenden Film in ein Harz eingegossen wird.
  • Diese Schriften offenbaren dem Fachmann jedoch keine Lösungen zum Abdichten eines Gehäuses für Leiterplatten.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektronisches Modul der oben beschriebenen Art anzugeben, welches auf einfachere Weise gegen Umwelteinflüsse geschützt ist und die geforderten mechanischen, thermischen und elektrischen Anforderungen erfüllt. Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vereinfachtes Verfahren zum Herstellen eines solchen elektronischen Moduls anzugeben.
  • Diese Aufgaben werden gelöst durch ein elektronisches Modul mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
  • Die Erfindung schafft ein elektronisches Modul mit einem ersten und einem zweiten Gehäusebauteil, welche im Bereich jeweiliger aneinander grenzender Abschnitte, insbesondere Gehäuseränder, zumindest abschnittsweise über ein Dichtmittel miteinander verbunden sind, wobei in einem zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil angeordneten Innenraum ein Schaltungsträger mit darauf angeordneten Bauelementen angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist das Dichtmittel durch die Ränder zumindest einer Folie ausgebildet, die auf einer ersten und/oder zweiten Seite des Schaltungsträgers über die darauf angeordneten Bauelemente zu deren mechanischer Befes tigung auf dem Schaltungsträger und zum Schutz vor Umgebungseinflüssen aufgebracht ist.
  • Erfindungsgemäß wird zum Schutz vor Umwelteinflüssen und einer mechanischen Stabilisierung der auf dem Schaltungsträger aufgebrachten Bauelemente eine Folie verwendet, so dass bislang notwendige mechanische Halterungen, Feuchtigkeitsschutzmaterialien als auch Wärme leitende Materialien ersetzt werden können. Die Folie ist derart in dem elektronischen Modul angeordnet, dass sie zwischen die aneinander grenzenden Abschnitte des elektronischen Moduls ragt, so dass die Folie gleichzeitig die Funktion der bislang separaten Dichtung übernimmt. Ein erfindungsgemäßes elektronisches Modul kommt dadurch mit einer wesentlich geringeren Anzahl an Bauteilen aus, als dies bei einem herkömmlichen elektronischen Modul der Fall ist.
  • Je nach Ausgestaltung des ersten und des zweiten Gehäusebauteils kann es ausreichend sein, wenn die Folie lediglich abschnittsweise zwischen aneinander grenzenden Abschnitten der Gehäusebauteile vorgesehen ist. Um sicherzustellen, dass eine tatsächlich hermetische Abdichtung des Innenraums des elektronischen Moduls vorliegt, ist es zweckmäßig, wenn im Bereich sämtlicher aneinander grenzender Abschnitte des ersten und zweiten Gehäusebauteils die Folie vorgesehen ist.
  • Das elektronische Modul kann derart ausgebildet sein, dass die Folie lediglich auf der ersten Seite oder auf der zweiten Seite des Schaltungsträgers vorgesehen ist, so dass lediglich eine einzige Folienschicht zwischen den aneinander grenzenden Abschnitten des ersten und zweiten Gehäusebauteils vorliegt. Ist jedoch eine Folie sowohl auf der ersten als auch auf der zweiten Seite des Schaltungsträgers vorgesehen, so ist es zweckmäßig (aber nicht notwendig), wenn beide Folien und damit zwei Folienschichten zwischen in aneinander grenzenden Abschnitten des ersten und zweiten Gehäusebauteils vorgesehen sind.
  • Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung sind das erste und das zweite Gehäusebauteil kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden und die Ränder der zumindest einen Folie sind zwischen den Gehäuserändern durch diese mit Druck beaufschlagt. Durch die Druckbeaufschlagung ist sichergestellt, dass keine Spalte zwischen einem Gehäusebauteilabschnitt und der Folie entstehen können, so dass eine einwandfreie Dichtfunktion durch die Folie sichergestellt ist.
  • Es ist insbesondere zweckmäßig, wenn die Folie eine Schrumpffolie ist, welche unter Temperatureinwirkung in zumindest einer Richtung schrumpft. Hierdurch kann die Folie eng an die Bauelemente und den Schaltungsträger angelegt werden, wodurch die mechanische Halterung der Bauelemente, insbesondere bei auftretenden Temperaturzyklen und gleichzeitigen Vibrationen, sichergestellt ist.
  • Die mechanischen Halteeigenschaften der Folie werden weiterhin dadurch unterstützt, dass die Folie auf der den Bauelementen des Schaltungsträgers zugewandten Seite mit einer Klebeschicht oder Klebefolie versehen sind. Hierdurch ist eine verbesserte mechanische Haftung zwischen der Folie und den Bauelementen sowie abschnittsweise im Bereich des Schaltungsträgers hergestellt, welche auch bei Beanspruchung des elektronischen Moduls, beispielsweise aufgrund von Temperatur, ein Ablösen der Bauelemente von dem Schaltungsträger verhindert.
  • Zweckmäßigerweise weist die Folie nach ihrem Aufbringen auf den mit den Bauelementen versehenen Schaltungsträger eine Temperaturbeständigkeit in einem Bereich von –40°C bis 175°C auf. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Folie während des Betriebs des elektronischen Moduls, bei dem die Bauelemente Temperaturen von bis zu 170°C annehmen können, keinen Schaden davonträgt und die ihr zugedachten Eigenschaften auch über eine lange Zeit aufrecht erhält.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Folie elektrisch isolierende und/oder Wärme leitende Eigenschaften auf. Hierdurch ist der Verzicht auf zusätzliche Isolationsmaterialien sowie Wärme leitende Materialien, um die Wärmeabfuhr von den Bauelementen über die Leiterplatte zum Gehäuse zu verbessern, nicht nötig.
  • Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung schmiegt sich die Folie an die Bauelemente und die betreffende Seite des Schaltungsträgers an.
  • Eine besonders einfache Herstellung und besonders gute Abdichtung gegenüber Umwelteinflüssen ergibt sich dann, wenn die Folie als Schlauch ausgebildet ist, in dem der mit den Bauelementen bestückte Schaltungsträger angeordnet ist.
  • Die Folie kann im Bereich einer Kontaktstelle mit einer Öffnung versehen sein, um den elektrischen Kontakt zu dem elektronischen Modul zu ermöglichen. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig, da bei der Herstellung eines elektrischen Kontaktes unter Verwendung sog. Pressfit-Kontaktstifte ein Durchstechen der Folie im Bereich entsprechender Kontakte ohne Weiteres möglich ist.
  • Die Erfindung schafft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Moduls mit den nachfolgenden Schritten:
    • a) Bereitstellen eines ersten Gehäuseteils, eines zweiten Gehäuseteils, eines mit Bauelementen bestückten Schaltungsträgers und einer Folie, insbesondere einer Schrumpffolie;
    • b) Anordnen der Folie über dem ersten Gehäuseteil derart, dass diese zumindest abschnittsweise über einen Gehäuseabschnitt, insbesondere einen Gehäuserand, des ersten Gehäuseteils steht;
    • c) Positionieren des Schaltungsträgers über dem ersten Gehäusebauteil, so dass eine mit Bauelementen bestückte erste Hauptseite des Schaltungsträgers der Folie zugewandt ist und Einlegen des Schaltungsträgers in oder Be festigen des Schaltungsträgers an dem ersten Gehäusebauteil;
    • d) Positionieren des zweiten Gehäusebauteils über dem in Schritt c) erzeugten Halbzeug und Erstellen einer mechanischen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil und optional dem Schaltungsträger.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht einen automatischen Fertigungsprozess von Rolle, wobei die Folie zur elektrischen Isolation der auf dem Schaltungsträger befindlichen Bauelemente, zu deren mechanischer Stabilisierung sowie zur Abdichtung des elektronischen Moduls verwendet wird. Der Einsatz der Folie, insbesondere einer Schrumpffolie ermöglicht die Fertigung mit einer geringeren Anzahl an mechanischen Teilen, wodurch auch der logistische Aufwand zur Fertigung des elektronischen Moduls sinkt. Es sind weniger Montageschritte notwendig. Aufgrund der sinkenden Montagezeit und eines möglichen automatisierten Fertigungsprozesses kann ein erfindungsgemäßes elektronisches Modul mit geringeren Kosten im Vergleich zum Stand der Technik gefertigt werden.
  • Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung können die oben beschriebenen Schritte b) und c) zeitlich vertauscht durchgeführt werden. Dies bedeutet, es kann zunächst der Schaltungsträger über dem ersten Gehäusebauteil positioniert und in das erste Gehäusebauteil eingelegt oder an dem ersten Gehäusebauteil befestigt werden, so dass die mit Bauelementen bestückte Seite von dem ersten Gehäusebauteil abgewandt ist. Anschließend wird die Folie über dem Schaltungsträger derart angeordnet, dass diese der mit Bauelementen bestückten Seite des Schaltungsträgers zugewandt ist und gleichzeitig zumindest abschnittsweise über die Gehäuseabschnitte, insbesondere Gehäuseränder, des ersten Gehäusebauteils ragt. Anschließend erfolgt das Positionieren des zweiten Gehäusebauteils über dem erzeugten Halbzeug. Dann wird die mechanische Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Gehäusebauteil hergestellt, so dass die Folie zumindest abschnittsweise zwischen den aneinander grenzenden Abschnitten des ersten und zweiten Gehäu sebauteils „eingeklemmt” ist und die gewünschte Dichtfunktion übernimmt.
  • Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung wird vor Schritt d) oder nach Schritt d) das in Schritt c) erzeugte Halbzeug oder das Modul einer Temperaturbehandlung unterzogen, um einen Schrumpfprozess der Folie durchzuführen, so dass diese sich an die Bauelemente und die betreffende Seite des Schaltungsträgers anschmiegt. Hierdurch wird einerseits die mechanische Fixierung der Bauelemente an dem Schaltungsträger zu bewirkt. Andererseits werden hierdurch der erwünschte Feuchteschutz sowie die elektrische Isolationsfähigkeit erreicht. Das Durchführen des Schrumpfprozesses umfasst das Beaufschlagen des Moduls mit einer vorgegebenen Temperatur, bei welcher die Schrumpffolie eine Längenänderung in zumindest einer Richtung erfährt. Je nach Wahl der eingesetzten Schrumpffolie kann auch eine Längenänderung, insbesondere Verkürzung, in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen bewirkt werden.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird nach Schritt c) und vor Schritt d) eine weitere Folie über der zweiten Seite des Schaltungsträgers aufgebracht, so dass diese über jeweilige Gehäuseabschnitte, insbesondere Gehäuseränder, des ersten Gehäuseteils steht. Hierdurch ergibt sich ein elektronisches Modul, bei welchem auf beiden Seiten des Schaltungsträgers Folien vorgesehen sind, welche zur Abdichtung der aneinander grenzenden Abschnitte des ersten und zweiten Gehäusebauteils beitragen können.
  • Eine besonders einfache und rationelle Fertigung ergibt sich dann, wenn die Folie oder Folien in Endlosform bereitgestellt wird oder werden.
  • Die Erfindung wird nachfolgend näher anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektronischen Moduls in schematischer Darstellung,
  • 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektronischen Moduls in schematischer Darstellung, und
  • 3 ein Blockdiagramm, das in schematischer Weise den prinzipiellen Herstellungsvorgang eines erfindungsgemäßen elektronischen Moduls zeigt.
  • Ein erfindungsgemäßes elektronisches Modul umfasst ein erstes und ein zweites Gehäusebauteil 10, 20. Das erste Gehäusebauteil 10 stellt einen Grundkörper, das zweite Gehäusebauteil 20 einen Deckel des Moduls 100 dar. Das erste Gehäusebauteil 10 weist im Querschnitt einen gestuften Verlauf auf, wodurch zumindest abschnittsweise entlang eines Gehäuserandes 12 eine Auflage 11 gebildet ist. Die Auflage 11 dient dazu, einen Schaltungsträger 1, auf dem ein- oder beidseitig eine Anzahl an Bauelementen 2 aufgebracht ist, zu haltern. Ferner kann über die gemeinsame Fläche zwischen Schaltungsträger 1 und Auflage 11 des ersten Gehäusebauteils Wärme von den Bauteilen 2 über den Schaltungsträger 1 an das erste Gehäusebauteil 10 abgegeben werden.
  • Im ersten Ausführungsbeispiel der 1 sind auf dem Schaltungsträger 1 lediglich auf einer ersten Seite 3 zwei Bauelemente 2 aufgebracht (z. B. aufgelötet), während auf der gegenüber liegenden, zweiten Seite 4 des Schaltungsträgers 1 lediglich beispielhaft keine Bauelemente vorgesehen sind. Der mit den Bauelementen 2 bestückte Schaltungsträger 1 ist über eine Öffnung 6 in das erste Gehäusebauteil 10 eingebracht, welches durch das zweite Gehäusebauteil 20 verschlossen ist. Der Schaltungsträger 1 kommt damit in einem zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil 10, 20 gebildeten Innenraum 5 zum Liegen.
  • Das erste und das zweite Gehäusebauteil 10, 20 sind dabei im Bereich jeweiliger, aneinander grenzender Gehäuseabschnitte, im vorliegenden Fall Gehäuseränder 12, 22, miteinander verbunden. Eine mechanische Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil, welche gegebenenfalls auch gleichzeitig die mechanische Fixierung des Schaltungsträgers 1 an dem ersten Gehäusebauteil 10 übernehmen kann, kann kraft- und/oder formschlüssig sein. Häufig wird eine Schraube oder ein vergleichbares Befestigungsmittel hierzu verwendet. Die mechanische Verbindung ist in 1 nicht dargestellt.
  • Um den Innenraum 5 vor Umwelteinflüssen, wie z. B. Feuchtigkeit, Staub und dergleichen zu schützen, sind die Gehäuseränder 12, 22 zumindest abschnittsweise über ein Dichtmittel miteinander verbunden. Das Dichtmittel ist hierbei durch Ränder 31 einer Folie 30 gebildet, die auf der ersten Seite 3 des Schaltungsträgers 1 über die darauf angeordneten Bauelemente 2 zu deren mechanischen Fixierung auf dem Schaltungsträger und zum Schutz vor Umwelteinflüssen sowie zur Isolation aufgebracht ist. Durch das Vorsehen einer einzigen Folie 30 kann damit neben einer Abdichtung des elektronischen Moduls eine elektrische Isolation, eine mechanische Fixierung der Bauelemente 2 auf dem Schaltungsträger 1 sowie ein Feuchtigkeitsschutz bereitgestellt werden. Ermöglicht wird dies dadurch, dass Ränder 31 der Folie 30 über den Schaltungsträger 1 hinaus derart verlängert sind, dass diese zwischen dem ersten und zweiten Gehäusebauteil 10, 20 „eingeklemmt” werden können. Durch die mechanische Befestigung des ersten und zweiten Gehäusebauteils 10, 20 miteinander, kann ein Druck auf die Ränder 31 der Folie 30 erzeugt werden, wodurch eine plastische Verformung der Folie im Bereich ihres Randes 31 erfolgt. Hierdurch kann ein hermetisch dichter Innenraum 5 bereitgestellt werden.
  • Zweckmäßigerweise wird als Folie 30 eine Schrumpffolie verwendet, welche unter Temperatureinwirkung in zumindest einer Richtung schrumpft. Zweckmäßigerweise wird eine Schrumpffolie verwendet, welche in zwei, zueinander senkrecht stehenden Richtungen unter Temperatureinwirkungen schrumpft. Durch den Schrumpfvorgang schmiegt sich die Folie in der in 1 gezeigten Form an die Bauelemente 2 und die Seite 3 des Schaltungsträgers an. Hierdurch wird eine geringe Kraft auf die Bauelemente in Richtung des Schaltungsträgers 1 ausgeübt, wodurch die mechanische Fixierung, insbesondere bei Temperaturzyklen und gleichzeitig auftretenden Vibrationen, bewirkt wird.
  • Zweckmäßigerweise wird als Material der Folie 30 ein gut Wärme leitendes und elektrisch isolierendes Material verwendet, so dass eine Wärmeabfuhr von den Bauelementen 2 über den Schaltungsträger 1 an das Gehäusebauteil 10 möglich ist. Um das Anschmiegen der Folie an die Bauelemente 2 und die Hauptseite 3 des Schaltungsträgers 1 zu begünstigen, ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Folie 30 auf der den Bauelementen 2 des Schaltungsträgers 1 zugewandten Seite mit einer Klebeschicht oder Klebefolie versehen ist.
  • Je nach Ausgestaltung der aneinander grenzenden Abschnitte der Gehäusebauteile 10, 20 kann es ausreichend sein, wenn die Folie 30 lediglich abschnittsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil vorgesehen ist. Um ein Dichtelement vollständig zu ersetzen, ist es jedoch zweckmäßig, wenn die Folie 30 im Bereich sämtlicher aneinander grenzender Abschnitte des ersten und zweiten Gehäusebauteils 10, 20 vorgesehen ist.
  • 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektronischen Moduls, welches sich vom ersten Ausführungsbeispiel in 1 dadurch unterscheidet, dass zusätzlich zur Folie 30 auf der ersten Seite 3 des Schaltungsträgers 1 eine weitere Folie 40 auf der zweiten Seite 4 des Schaltungsträgers 1 vorgesehen ist. Diese ragt ebenfalls über die Ränder des Schaltungsträgers 1 hinaus und ist zwischen den aneinander grenzenden Abschnitten des ersten und zweiten Gehäusebauteils 10, 20 angeordnet. Hierdurch ergibt sich in diesem Bereich ein zweischichtiger Aufbau, wodurch die Dicht eigenschaften aufgrund der insgesamt größeren Foliendichte und damit des besser möglichen Toleranzausgleichs verbessert werden.
  • Weiterhin zeigt das Ausführungsbeispiel in 2 einen Schaltungsträger 1, bei dem sowohl auf der ersten als auch auf der zweiten Seite 3, 4 Bauelemente 2 angeordnet sind. Dabei ist das Bauelement 2 auf der zweiten Seite 4 ebenfalls in der vorher beschriebenen Weise von der Folie 40 umgeben. Korrespondierend zu der vorherigen Beschreibung ist die mechanische Fixierung des Bauelements 2 zu dem Schaltungsträger 1 sowie dessen elektrische Isolation über die Folie 40 sichergestellt.
  • Die Ausführungsbeispiele in den 1 und 2 zeigen das erfindungsgemäße elektronische Modul 100 in lediglich schematischer Darstellung. Insbesondere kann die Gestalt des ersten und zweiten Gehäusebauteils 10, 20 in beliebiger Weise von der in den Figuren gezeigten Darstellungen abweichen. Zur Realisierung der mit der Erfindung gezeigten Vorteile ist es lediglich erforderlich, dass die zum Schutz der Bauelemente auf dem Schaltungsträger vorgesehene Folie 30 oder Folien 30, 40 über die Ränder des Schaltungsträgers 1 hinausragen und zwischen dem ersten und zweiten Gehäusebauteil 10, 20 zumindest abschnittsweise angeordnet sind.
  • 3 zeigt in schematischer Weise ein Blockschaltbild zur Herstellung eines erfindungsgemäßen elektronischen Moduls 100. In einem ersten Schritt S1 erfolgt das Bereitstellen eines ersten und zweiten Gehäuseteils, eines Schaltungsträgers sowie einer Folie. In einem zweiten Schritt S2 wird die Folie über dem ersten Gehäuseteil angeordnet. Das Anordnen der Folie über dem ersten Gehäusebauteil erfolgt derart, dass diese zumindest abschnittsweise über einen Gehäuseabschnitt, insbesondere einen Gehäuserand des ersten Gehäusebauteils steht. Gemäß Schritt S3 erfolgt anschließend ein Positionieren des Schaltungsträgers über den ersten Gehäusebauteil. Anschließend wird der Schaltungsträger mit den darauf befindlichen Bauelementen in das erste Gehäusebauteil eingelegt oder an diesem bereits befestigt. In Schritt S4 erfolgt das Positionieren des zweiten Gehäusebauteils über dem in Schritt S3 erzeugten Halbzeug. Dann schließt sich das Herstellen einer mechanischen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil und optional dem Schaltungsträger an, wobei die Folie zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil zumindest abschnittsweise angeordnet ist.
  • Die Durchführung eines Wärmebehandlungsschrittes, mit dem die Folie geschrumpft wird, erfolgt zweckmäßigerweise zwischen Schritt S3 und S4 oder alternativ nach Schritt S4. Durch die Temperaturbeaufschlagung erfolgt ein Schrumpfprozess der Folie, so dass sich diese in der beschriebenen Weise an die Bauelemente sowie den Schaltungsträger anschmiegt. Eine besonders einfache Fertigung ergibt sich dann, wenn die Folie in Endlosform bereitgestellt wird.
  • In einer weiteren, nicht dargestellten Abwandlung kann vorgesehen sein, dass die Durchführung der Verfahrensschritte S2 und S3 in ihrer Reihenfolge vertauscht wird.
  • In einer weiteren, ebenfalls nicht dargestellten Ausgestaltungsvariante kann vorgesehen sein, nach Schritt S3 und vor Schritt S4 eine weitere Folie über der zweiten Hauptseite des Schaltungsträgers anzuordnen, so dass diese über jeweilige Gehäuseabschnitte, insbesondere Gehäuseränder, des ersten Gehäusebauteils steht. Hierdurch kann das in 2 dargestellte elektronische Modul 100 hergestellt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass durch einen automatischen Fertigungsprozess von Rolle die Folie auf der Ober- und/oder Unterseite des Schaltungsträgers montiert werden kann. Die Verwendung einer Folie, insbesondere einer Schrumpffolie, ermöglicht die Bereitstellung eines elektronischen Moduls mit einer geringeren Anzahl an mechanischen Teilen und einem damit verbundenen verringerten logistischen Aufwand bei der Fertigung. Es ist insbesondere eine stärker automatisierte Fertigung des elektronischen Moduls im Vergleich zum Stand der Technik möglich. Aufgrund der geringeren Anzahl an unterschiedlichen Teilen kann das elektronische Modul einfacher, schneller und kostengünstiger gefertigt werden.

Claims (14)

  1. Elektronisches Modul (100) mit einem ersten und einem zweiten Gehäusebauteil (10, 20), welche im Bereich jeweiliger, aneinander grenzender Gehäuseabschnitte (12, 22) zumindest abschnittsweise über ein Dichtmittel miteinander verbunden sind, wobei in einem zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil (10, 20) angeordneten Innenraum ein Schaltungsträger (1) mit darauf angeordneten Bauelementen (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel durch die Ränder (31; 41) zumindest einer Folie (30; 40) gebildet ist, die auf einer ersten und/oder zweiten Seite (3, 4) des Schaltungsträgers (1) über die darauf angeordneten Bauelemente (2) zu deren mechanischen Befestigung auf dem Schaltungsträger (1) und zum Schutz vor Umgebungseinflüssen aufgebracht ist.
  2. Modul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Gehäusebauteil (10; 20) kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind und die Ränder (31; 41) der zumindest einen Folie (30; 40) zwischen den Gehäuserändern (12; 22) durch diese mit Druck beaufschlagt sind.
  3. Modul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (30; 40) eine Schrumpffolie ist, welche unter Temperatureinwirkung in zumindest einer Richtung schrumpft.
  4. Modul nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Folie (30; 40) an die Bauelemente (2) und die betreffende Seite (3; 4) des Schaltungsträgers (1) anschmiegt.
  5. Modul nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (30; 40) auf der den Bauelementen (2) des Schaltungsträgers (1) zugewandten Seite mit einer Klebeschicht oder Klebefolie versehen ist.
  6. Modul nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (30; 40) nach ihrem Aufbringen auf den mit den Bauelementen (2) versehen Schaltungsträger (1) eine Temperaturbeständigkeit in einem Bereich von –40°C bis 175°C aufweist.
  7. Modul nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (30; 40) elektrisch isolierende und/oder Wärme leitende Eigenschaften aufweist.
  8. Modul nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (30; 40) als Schlauch ausgebildet ist, in dem der mit den Bauelementen (2) bestückte Schaltungsträger angeordnet ist.
  9. Modul nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (30; 40) im Bereich einer Kontaktstelle mit einer Öffnung versehen ist.
  10. Verfahren zum Herstellen eines Moduls gemäß einem der vorherigen Ansprüche, mit den Schritten: a) Bereitstellen eines ersten Gehäusebauteils (10), eines zweiten Gehäusebauteils (20), eines mit Bauelementen (2) bestückten Schaltungsträgers (1) und einer Folie (30), insbesondere einer Schrumpffolie; b) Anordnen der Folie (30) über dem ersten Gehäusebauteil (10) derart, dass diese zumindest abschnittsweise über einen Gehäuseabschnitt (12) des ersten Gehäusebauteils (10) steht; c) Positionieren des Schaltungsträgers (1) über dem ersten Gehäusebauteil (10), so dass eine mit Bauelementen bestückte erste Hauptseite (3) des Schaltungsträgers (1) der Folie zugewandt ist und Einlegen des Schaltungsträgers (1) in oder Befestigen des Schaltungsträgers (1) an dem ersten Gehäusebauteil (10); d) Positionieren des zweiten Gehäusebauteils (20) über dem in Schritt c) erzeugten Halbzeug und Herstellen einer mechanischen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil (10; 20) und optional dem Schaltungsträger (1).
  11. Verfahren zum Herstellen eines Moduls gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, mit den Schritten: a) Bereitstellen eines ersten Gehäusebauteils (10), eines zweiten Gehäusebauteils (20), eines mit Bauelementen (2) bestückten Schaltungsträgers (1) und einer Folie (30), insbesondere einer Schrumpffolie; b) Einlegen des Schaltungsträgers (1) in oder Befestigen des Schaltungsträgers (1) an dem ersten Gehäusebauteil (10); c) Anordnen der Folie (30) über dem ersten Gehäusebauteil (10) und dem Schaltungsträgers (1) derart, dass diese zumindest abschnittsweise über einen Gehäuseabschnitt (12) des ersten Gehäusebauteils (10) steht; d) Positionieren des zweiten Gehäusebauteils (20) über dem in Schritt c) erzeugten Halbzeug und Herstellen einer mechanischen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäusebauteil (10; 20) und optional dem Schaltungsträger (1).
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt d) oder nach Schritt d) das in Schritt c) erzeugte Halbzeug oder das Modul (100) einer Temperaturbehandlung unterzogen wird, um einen Schrumpfprozess der Folie (30) durchzuführen.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 und 12 soweit von Anspruch 10 abhängig, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt c) und vor Schritt d) eine weitere Folie (40) über der zweiten Hauptseite (4) des Schaltungsträgers aufgebracht wird, so dass diese über jeweilige Gehäuseabschnitte (12) des ersten Gehäusebauteils (10) steht.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie oder Folien (30; 40) in Endlosform bereitgestellt wird oder werden.
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