-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Folien aus thermoplastischen Formmassen
auf Basis von Polyamiden oder Polyester und einem Olefin-Acrylat-Copolymer
mit erhöhter Beständigkeit gegenüber
Styrol und deren Verwendungen als Trennfolien zur Abdeckung von
Styrol enthaltenden Gießharzen oder Gießharzerzeugnissen.
-
Mit
Styrol enthaltendem Gießharz getränkte Glasfasermatten
(Sheet molding composites, kurz SMC) stellen eine verbreitete Handelsform
individuell konfektionierbarer Halbzeuge für den Einsatz
im Schiffbau, bei der Herstellung von Flüssigkeitstanks
oder der Konstruktion sonstiger Formkörper dar. Die mit
Styrol enthaltenden Harzlözungen getränkten Halbzeuge
müssen durch äußerlich aufliegende Trennfolien
abgedeckt sein, um das Austreten der flüssigen Harzlösung,
das Verdunsten der darin enthaltenen flüchtigen Bestandteile
und ein Eintragen von Verunreinigungen zu verhindern. Trennfolien
sind demnach für ein sicheres Handhaben und Verarbeiten
von Gießharzen oder harzgetränkten Glasfasermatten
erforderlich.
-
EP-A 0 372 866 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von SMC-Verbundstoffen unter Einsatz
von Folien, die aus einem extrudierten Gemisch eines C2-C20-alpha
Olefincopolymers und eines aliphatischen Polyamids hergestellt werden,
wobei das alpha Olefincopolymer mit einem Pfropfmonomer gepfropft
wird das unter anderem aus Acrylsäure oder Methacrylsäure
ausgewählt ist.
-
US-A 4 444 829 stellt
eine SMC-Trennfolie aus Elends von Polyamid 6 und Copolymeren aus
Ethylen-Ethylacrylat oder Ethylen-Methylacrylat vor.
-
Der
Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Materialien ist
eine nicht immer zufriedenstellende chemische Beständigkeit
mit der damit verbundenen Durchlässigkeit für
flüchtige Bestandteile in Folge des chemischen Angriffs
der Trennfolien durch Bestandteile des Gießharzes und der
Ausbildung von Poren.
-
Daher
bestand die Aufgabe, Trennfolien für Halbzeuge aus mit
flüssigem Gießharz getränkten Glasfasermatten
herzustellen, die sich durch verbesserte chemische Beständigkeit
auszeichnen, die sich durch eine verminderte Durchlässigkeit
für flüchtige Bestandteile von flüssigem
Gießharz zeigt. Dazu ist die Permeabilität der
aus den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen hergestellten
Folien für Styrol zu betrachten, da Styrol der Hauptbestandteil
der flüchtigen Stoffe im Gießharz darstellt, mit
dem die in genannten Halbzeugen eingesetzten Glasfasermatten getränkt
sind.
-
Es
wurde nunmehr überraschend gefunden, dass Folien aus thermoplastischen
Formmassen auf Basis von Polyamiden oder Polyester und einem Olefin-Acrylat-Copolymer
eine verbesserte chemische Beständigkeit mit einer damit
verbundenen verbesserten Barrierewirkung der daraus hergestellten
Folien für flüchtige Bestandteile von Gießharz
aufweisen. Der Einsatz eines Olefin-Acrylat-Copolymers der erfindungsgemäßen Art
führt zu einer verbesserten, d. h. verminderten Permeabilität
der Folien für Styrol . Darüber hinaus führt
die erhöhte Barrierewirkung der Trennfolien aus den erfindungsgemäßen
Formmassen für Luftsauerstoff zu einem verbesserten Aushärtungsergebnis
von styrolhaltigen Gießharzen aufgrund der ausbleibenden
sauerstoffbedingten Polymerisationsinhibierung in der äußeren
Harzschicht. Der Gießharz-Formkörper härtet
somit auch an der Luft zugewandten Seite bis unter die Trennfolie
vollständig aus, wodurch eine Klebrigkeit der Harzoberfläche
nach der Härtung vermieden wird.
-
Gegenstand
der Erfindung sind daher SMC-Trennfolien auf Basis thermoplastischer
Formmassen von Polyamiden oder Polyestern, dadurch gekennzeichnet,
dass die thermoplastischen Formmassen wenigstens ein statistisches
Copolymerisat aus mindestens einem Olefin, bevorzugt α-Olefin
und mindestens einem Acrylsäureester eines aliphatischen
Alkohols enthalten, wobei der MFI (Melt Flow Index) des Copolymerisats
B) größer 300 g/10 min ist und der MFI bei 190°C
und einer Belastung von 2,16 kg gemessen wird.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung der SMC-Trennfolien
als Trennfolien für Halbzeuge aus mit flüssigem
Gießharz getränkten Glasfasermatten.
-
Der
Gehalt an Copolymerisat in der Formmasse kann 1 bis 90 Gew.-% betragen
bezogen auf das Gewicht der Gesamtformmasse. Bevorzugt sind 2 bis
50 Gew.-% , besonders bevorzugt 5 bis 20 Gew.-% Copolymerisat wobei
die Formmasse 10 bis 99 Gew.-% Polyamid oder Polyester enthält.
-
Gegenstand
der Erfindung ist aber auch die Verwendung von Formmassen enthaltend
- A) 10 bis 99 Gew.-% Polyamid oder Polyester
und
- B) 1 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt
5 bis 20 Gew.-% eines Copolymerisats aus mindestens einem Olefin,
bevorzugt α-Olefin und mindestens einem Acrylsäureester
eines aliphatischen Alkohols wobei der MFI (Melt Flow Index) des
Copolymerisats B) größer 300 g/10 min ist und
der MFI bei 190°C und einer Belastung von 2,16 kg bestimmt
bzw. gemessen wird, zur Herstellung von SMC-Trennfolien.
-
Als
Komponente A) enthalten die thermoplastischen Formmassen erfindungsgemäß mindestens
ein thermoplastisches Polyamid. Besonders bevorzugt eignen sich
sowohl Polyamid 6 als auch Polyamid 66 mit relativen Lösungsviskositäten
in m-Kresol von 2,0 bis 4,0, insbesondere bevorzugt Polyamid 6 mit
einer relativen Lösungsviskosität in m-Kresol
von 2,3–3,2. Auch Elends aus Polyamid 6, Polyamid 66, Polyamid
46, Polyamid 12 oder Copolyamiden sind einsetzbar. Darüber
hinaus können die erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen auch Elends aus den beschriebenen Polyamiden und weiteren
thermoplastischen Polymeren wie Polyphenylenoxid, Polyethylen oder
Polypropylen enthalten.
-
Die
in den erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen
enthaltenen Polyamide können nach verschiedenen Verfahren
hergestellt werden und aus unterschiedlichen Bausteinen synthetisiert
werden. Zur Herstellung von Polyamiden sind eine Vielzahl von Verfahrensweisen
bekannt, wobei je nach gewünschtem Endprodukt unterschiedliche
Monomerbausteine, verschiedene Kettenregler zur Einstellung eines
angestrebten Molekulargewichtes oder auch Monomere mit reaktiven
Gruppen für später beabsichtigte Nachbehandlungen
eingesetzt werden.
-
Die
technisch relevanten Verfahren zur Herstellung von Polyamiden verlaufen
meist über die Polykondensation in der Schmelze. In diesem
Rahmen wird auch die hydrolytische Polymerisation von Lactamen als Polykondensation
verstanden.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Polyamide sind teilkristalline Polyamide, die ausgehend von Diaminen und
Dicarbonsäuren und/oder Lactamen mit wenigstens 5 Ringgliedern
oder entsprechenden Aminosäuren hergestellt werden können.
Als Edukte kommen bevorzugt aliphatische und/oder aromatische Dicarbonsäuren,
besonders bevorzugt Adipinsäure, 2,2,4-Trimethyladipinsäure,
2,4,4-Trimethyladipinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure,
Isophthalsäure, Terephthalsäure, aliphatische
und/oder aromatische Diamine, besonders bevorzugt Tetramethylendiamin,
Hexamethylendiamin, 1,9-Nonandiamin, 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin,
die Isomeren Diamino-dicyclohexylmethane, Diaminodicyclohexylpropane,
Bis-aminomethyl-cyclohexan, Phenylendiamine, Xylylendiamine, Aminocarbonsäuren,
insbesondere Aminocapronsäure, oder die entsprechenden
Lactame in Betracht. Copolyamide aus mehreren der genannten Monomeren
sind eingeschlossen.
-
Besonders
bevorzugt werden Caprolactame, ganz besonders bevorzugt wird ε-Caprolactam
eingesetzt.
-
Insbesondere
besonders bevorzugt sind erfindungsgemäß weiterhin
die meisten auf PA6, PA66 und andere auf aliphatischen oder/und
aromatischen Polyamiden bzw. Copolyamiden basierende Compounds,
bei denen auf eine Polyamidgruppe in der Polymerkette 3 bis 11 Methylengruppen
kommen.
-
Die
erfindungsgemäß in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform als Thermoplast bzw. Komponente A) einzusetzenden
thermoplastischen Polymere sind ausgewählt aus der Gruppe
der Polyester, bevorzugt Polyalkylenterephthalate, besonders bevorzugt
der Polybutylenterephthalate und Polyethylenterephthalate, ganz
besonders bevorzugt Polybutylenterephthalat.
-
Bevorzugte
Polyalkylenterephthalate lassen sich aus Terephthalsäure
(oder ihren reaktionsfähigen Derivaten) und aliphatischen
oder cycloaliphatischen Diolen mit 2 bis 10 C-Atomen nach bekannten
Methoden herstellen (Kunststoff-Handbuch, Bd. VIII, S. 695
ff, Karl Hanser Verlag, München 1973).
-
Bevorzugte
Polyalkylenterephthalate enthalten mindestens 80 Mol-%, vorzugsweise
90 Mol-%, bezogen auf die Dicarbonsäure, Terephthalsäurereste
und mindestens 80 Mol-%, vorzugsweise mindestens 90 Mol-%, bezogen
auf die Diolkomponente, Ethylenglykol- und/oder Propandiol-1,3-
und/oder Butandiol-1,4-reste.
-
Die
bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Terephthalsäureresten
bis zu 20 Mol-% Reste anderer aromatischer Dicarbonsäuren
mit 8 bis 14 C-Atomen oder Reste aliphatischer Dicarbonsäuren
mit 4 bis 12 C-Atomen enthalten, wie Reste von Phthalsäure,
Isophthalsäure, Naphthalin-2,6-dicarbonsäure, 4,4'-Diphenyldicarbonsäure,
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure,
Azelainsäure, Cyclohexandiessigsäure, Cyclohexandicarbonsäure.
-
Die
bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Ethylen-
bzw. Propandiol-1,3- bzw. Butandiol-1,4-glykolresten bis zu 20 Mol-%
anderer aliphatischer Diole mit 3 bis 12 C-Atomen oder cycloaliphatischer Diole
mit 6 bis 21 C-Atomen enthalten, z. B. Reste von Propandiol-1,3,
2-Ethylpropandiol-1,3, Neopentylglykol, Pentan-diol-1,5, Hexandiol-1.6,
Cyclohexan-dimethanol-1,4,3-Methylpentandiol-2,4, 2-Methylpentandiol-2,4, 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3
und -1,6,2-Ethylhexandiol-1,3 2,2-Diethylpropandiol-1,3, Hexandiol-2,5, 1,4-Di-(β-hydroxyethoxy)-benzol,
2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-propan, 2,4-Dihydroxy-1,1,3,3-tetramethyl-cyclobutan,
2,2-bis-(3-β-hydroxyethoxyphenyl)-propan und 2,2-bis-(4-hydroxypropoxyphenyl)-propan.
-
Besonders
bevorzugt sind Polyalkylenterephthalate, die allein aus Terephthalsäure
und deren reaktionsfähigen Derivaten (z. B. deren Dialkylestern)
und Ethylenglykol und/oder Propandiol-1,3 und/oder Butandiol-1,4
hergestellt werden, insbesondere bevorzugt Polyethylen- und Polybutylenterephthalat
und Mischungen dieser Polyalkylenterephthalate.
-
Bevorzugte
Polyalkylenterephthalate sind auch Copolyester, die aus mindestens
zwei der obengenannten Säurekomponenten und/oder aus mindestens
zwei der obengenannten Alkoholkomponenten hergestellt werden, besonders
bevorzugte Copolyester sind Poly(ethylenglykol/butandiol-1,4)-terephthalate.
-
Die
Polyalkylenterephthalate besitzen im allgemeinen eine intrinsische
Viskosität von ca. 0,3 cm3/g bis 1,5
cm3/g, vorzugsweise 0,4 cm3/g
bis 1,3 cm3/g, besonders bevorzugt 0,5 cm3/g bis 1,0 cm3/g
jeweils gemessen in Phenol/o-Dichlorbenzol (1:1 Gew.-Teile) bei
25°C.
-
Die
erfindungsgemäß einzusetzenden thermoplastischen
Polyester können auch im Gemisch mit anderen Polyester
und/oder weiteren Polymeren eingesetzt werden.
-
Als
Komponente B) enthalten die erfindungsgemäß einzusetzenden
Formmassen statistische Copolymerisate aus mindestens einem Olefin,
bevorzugt α-Olefin und mindestens einem Acrylsäureester
eines aliphatischen Alkohols, wobei der MFI des Copolymerisats B)
größer 300 g/10 min ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform besteht das Copolymerisat B) zu weniger
als 4 Gew.-%, besonders bevorzugt zu weniger als 1,5 Gew.-% und
ganz besonders bevorzugt zu 0 Gew.-% aus Monomerbausteinen, die
weitere reaktive funktionelle Gruppen ausgewählt aus der
Gruppe umfassend Epoxide, Oxetane, Anhydride, Imide, Aziridine,
Furane, Säuren, Amine, Oxazoline enthalten.
-
Geeignete
Olefine, bevorzugt α-Olefine, als Bestandteil der Copolymerisate
B) weisen bevorzugt zwischen 2 und 10 Kohlenstoff-Atomen auf und
können unsubstituiert oder mit einer oder mehreren aliphatischen, cycloaliphatischen
oder aromatischen Gruppen substituiert sein.
-
Bevorzugte
Olefine sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethen,
Propen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen, 3-Methyl-1-penten.
Besonders bevorzugte Olefine sind Ethen und Propen, ganz besonders bevorzugt
ist Ethen.
-
Ebenfalls
geeignet sind Mischungen der beschriebenen Olefine.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform werden die weiteren
reaktiven funktionellen Gruppen des Copolymerisates B), ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Epoxide, Oxetane, Anhydride, Imide, Aziridine,
Furane, Säuren, Amine, Oxazoline, ausschließlich über
die Olefine in das Copolymer B) eingebracht.
-
Der
Gehalt des Olefins im Copolymerisat B) liegt zwischen 50 und 90
Gew.-%, bevorzugt zwischen 55 und 75 Gew.-%.
-
Das
Copolymerisat B) wird weiterhin definiert durch den zweiten Bestandteil
neben dem Olefin. Als zweiter Bestandteil werden Alkylester oder
Arylalkylester der Acrylsäure eingesetzt, deren Alkyl-
oder Arylalkylgruppe aus 1–30 Kohlenstoffatomen gebildet
wird. Die Alkyl- oder Arylalkylgruppe kann dabei linear oder verzweigt
sein sowie cycloaliphatische oder aromatische Gruppen enthalten,
daneben auch durch eine oder mehrere Ether- oder Thioetherfunktionen
sub stituiert sein. Geeignete Acrylsäureester in diesem
Zusammenhang sind auch solche, die aus einer Alkoholkomponente synthetisiert
wurden, die auf Oligoethylenglycol oder Oligopropylenglycol mit
nur einer Hydroxylgruppe und maximal 30 C-Atomen basieren.
-
Bevorzugt
kann die Alkylgruppe oder Arylalkylgruppe des Acrylsäureesters
ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend Methyl, Ethyl,
n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl, sec-Butyl,
1-Pentyl, 1-Hexyl, 2-Hexyl, 3-Hexyl, 1-Heptyl, 3-Heptyl, 1-Octyl,
1-(2-Ethyl)-hexyl, 1-Nonyl, 1-Decyl, 1-Dodecyl, 1-Lauryl oder 1-Octadecyl.
Bevorzugt sind Alkylgruppem oder Arylalkylgruppen mit 6–20
Kohlenstoffatomen. Bevorzugt sind insbesondere auch verzweigte Alkylgruppen,
die im Vergleich zu linearen Alkylgruppen gleicher Anzahl an Kohlenstoffatomen
zu einer niedrigeren Glasübergangs-Temperatur TG führen.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Copolymerisate B), bei denen das Olefin mit Acrylsäure-(2-ethyl)-hexylester
copolymerisiert wird. Ebenfalls geeignet sind Mischungen der beschriebenen
Acrylsäureester.
-
Bevorzugt
ist hierbei die Verwendung von mehr als 60 Gew.-%, besonders bevorzugt
mehr als 90 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt die Verwendung von
100 Gew.-% Acrylsäure-(2-ethyl)-hexylester bezogen auf
die Gesamtmenge an Acrylsäureester im Copolymerisat B).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die weiteren
reaktiven funktionellen Gruppen ausgewählt aus der Gruppe
umfassend Epoxide, Oxetane, Anhydride, Imide, Aziridine, Furane,
Säuren, Amine, Oxazoline des Copolymerisates B) ausschließlich über
die Acrylsäureester in das Copolymer B) eingebracht.
-
Der
Gehalt der Acrylsäureester im Copolymerisat B) liegt zwischen
10 und 50 Gew.-%, bevorzugt zwischen 25 und 45 Gew.-%.
-
Geeignete
Copolymerisate B) zeichnen sich neben der Zusammensetzung durch
das niedrige Molekulargewicht aus. Dementsprechend sind für
die erfindungsgemäßen Formmassen nur Copolymerisate
B) geeignet, die einen MFI-Wert (Melt Flow Index) gemessen bei 190°C
und einer Belastung von 2,16 kg von größer 300
g/10 min aufweisen.
-
Besonders
bevorzugte Copolymerisate als Komponente B) sind ausgewählt
sein aus der Gruppe der von der Fa. Arkema unter dem Markennamen
Lotryl® EH angebotenen Materialien,
die gewöhnlich als Schmelzkleber Verwendung finden. Insbesondere
bevorzugt wird das entsprechende Produkt unter dem Markennamen Lotryl® 37 EH 550.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform können die erfindungsgemäßen
Formmassen zusätzlich zu den Komponenten A), B) noch
- C) 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis
5,0 Gew.-% weitere Additive enthalten.
-
Weitere
Additive der Komponente C) sind bevorzugt Stabilisatoren, besonders
bevorzugt UV-Stabilisatoren, Thermostabilisatoren, Gammastrahlenstabilisatoren,
Hydrolysestabilisatoren, sowie Antistatika, Emulgatoren, Nukleierungsmittel,
Weichmacher, Verarbeitungshilfsmittel, Schlagzähmodifikatoren,
Gleitmittel, Entformungsmittel, Antiblocking-Additive, Farbstoffe
oder Pigmente. Die genannten und weitere geeignete Additive sind
zum Beispiel beschrieben im Plastics Additives Handbook,
5th Edition, Hanser-Verlag, München, 2001, Seiten 80–84,
546–547, 688, 872–874, 938, 966. Die
Additive können alleine oder in Mischung bzw. in Form von
Masterbatchen eingesetzt werden.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Stabilisatoren sind sterisch gehinderte Phenole und/oder Phosphite, Hydrochinone,
aromatische sekundäre Amine wie Diphenylamine, substituierte
Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone, sowie verschieden
substituierte Vertreter dieser Gruppen und/oder deren Mischungen.
-
Als
UV-Stabilisatoren werden bevorzugt verschiedene substituierte Resorcine,
Salicylate, Benzotriazole oder Benzophenone eingesetzt.
-
Im
Falle von Schlagzähmodifikatoren (Elastomermodifikatoren)
handelt es sich ganz allgemein um Copolymerisate, die bevorzugt
aus mindestens zwei der folgenden Monomeren aufgebaut sind: Ethylen,
Propylen, Butadien, Isobuten, Isopren, Chloropren, Vinylacetat,
Styrol, Acrylnitril und Acryl- bzw. Methacrylsaeureester mit 1 bis
18 C-Atomen in der Alkoholkomponente. Die Copolymerisate können
kompatibilisierende Gruppen wie z. B. Maleinsaeureanhydrid oder
Epoxid enthalten.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Farbstoffe oder Pigmente können anorganische Pigmente,
besonders bevorzugt Titandioxid, Ultramarinblau, Eisenoxid, Zinksulfid
oder Russ, sowie organische Pigmente, besonders bevorzugt Phthalocyanine,
Chinacridone, Perylene sowie Farbstoffe, wie Nigrosin und Anthrachinone
als Farbmittel sowie andere Farbmittel sein.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Nukleierungsmittel sind Natrium- oder Calciumphenylphosphinat, Aluminiumoxid
oder Siliziumdioxid oder Talkum, insbesondere bevorzugt Talkum eingesetzt.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Gleit und/oder Entformungsmittel sind langkettige Fettsäuren
(z. B. Stearinsäure), deren Salze (z. B. Ca- oder Zn-Stearat)
sowie deren Esterderivate oder Amidderivate (z. B. Ethylen-bis-stearylamid),
Montanwachse (z. B. Ester von Montansäuren mit Ethylenglycol) sowie
niedermolekulare Polyethylen- bzw. Polypropylenwachse. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Gleit- und/oder Entformungsmittel sind aus der Gruppe
der Ester oder Amide gesättigter oder ungesättigter
aliphatischer Carbonsäuren mit 8 bis 40 C-Atomen mit aliphatischen
gesättigten Alkoholen oder Aminen mit 2 bis 40 C-Atomen
enthalten.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Antiblocking-Additive sind Silica, andere feinteilige Mineralpulver
oder Wachse.
-
Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung von Olefin-Acrylat-Copolymerisaten
zur Herstellung von Folien auf Basis thermoplastischer Formmassen
aus Polyamid oder Polyester mit verbesserter chemischer Beständigkeit
gegenüber mit flüssigem Gießharz getränkten
Glasfasermatten dadurch gekennzeichnet, dass die Copolymerisate
einen MFI-Wert (Melt Flow Index) gemessen bei 190°C und
einer Belastung von 2,16 kg von größer 300 g/10
min aufweisen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um Folien
auf Basis von Polyamid besonders bevorzugt Polyamid 6, Polyamid
66 oder Polyester, bevorzugt Polybutylenterephthalat und Olefin-Acrylat-Copolymer.
-
Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung von Olefin-Acrylat-Copolymerisaten
mit einem MFI-Wert (Melt Flow Index) gemessen bei 190°C
und einer Belastung von 2,16 kg von größer 300
g/10 min, zur Herstellung von SMC-Trennfolien auf Basis thermoplastischer
Formmassen mit Polyamid oder Polyester.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung die Verwendung der SMC-Trennfolien mit verbesserter chemischer
Beständigkeit gegenüber mit flüssigem
Gießharz getränkten Glasfasermatten zur Abdeckung
von Styrol enthaltenden Gießharzen oder Gießharzerzeugnissen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die
vorliegende Erfindung die Verbesserung der chemischen Beständigkeit
von SMC-Trennfolien gegenüber mit flüssigem Gießharz
getränkten Glasfasermatten wobei es sich bei dem flüssigen
Bestandteil um Styrol handelt.
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden
Formmassen erfolgt nach bekannten Verfahren durch Mischen der Komponenten
in der Polymerschmelze. Das Mischen der Komponenten erfolgt in den
entsprechenden Gewichtsanteilen. Vorzugsweise geschieht das Mischen
(Compoundieren) der Komponenten bei Temperaturen von 220 bis 360°C
durch gemeinsames Vermengen, Vermischen, Kneten, Extrudieren oder
Verwalzen der Komponenten, besonders bevorzugt durch Compoundieren
auf einem gleichläufigen Zweiwellenextruder oder Buss-Kneter.
Es kann vorteilhaft sein, einzelne Komponenten vorzumischen. Es
kann weiterhin vorteilhaft sein, Formteile oder Folien aus einer
bei Raumtemperatur (bevorzugt 0 bis 40°C) hergestellten
physikalischen Mischung (Dryblend) vorgemischter Komponenten und/oder
einzelner Komponenten direkt herzustellen. Die wie beschrieben hergestellten
Formmassen können durch Extrudieren, Blasformen oder Spritzgießen
verarbeitet werden.
-
Die
erfindungsgemäß aus den Formmassen herzustellenden
Folien können beispielsweise als Trennfolien zur äußerlichen
Abdeckung oder Verpackung von Halbzeugen aus mit flüssigem
Gießharz getränkten Glasfasermatten, oder anderen
noch nicht oder noch unvollständig gehärteten
Gießharzerzeugnissen dienen, als Auskleidung für
Hohlformen, Mulden, Arbeitsflächen und Werkzeugen zur Verarbeitung
von Styrol enthaltenden Gießharzen mit oder ohne Glasfasern
bei der Herstellung von Hohlkörpern im Schiffbau, Flüssigkeitstanks,
Wellplatten oder vorgefertigten Kunstharzblöcken zur fräsenden
Formgebung, ferner als Hilfsmittel beim Transport, Lagerung oder
Verarbeitung von Gießharzen bei der Herstellung von Haushaltsartikeln,
Gefäßen, dekorativen Formteilen, Knöpfen,
Griffen, Knäufen oder bei der Verarbeitung von Gießharzen
zu Einbettung von Objekten zu Anschauungszwecken oder zur Präparation
für mikroskopische Aufnahmen sowie bei sonstigem Umgang
mit Gießharzen.
-
Beispiele
-
Zum
Nachweis der erfindungemäß beschriebenen Verbesserungen
wurden zunächst durch Compoundierung entsprechende Kunststoff-Formmassen
angefertigt. Die einzelnen Komponenten wurden in einem Zweiwellenextruder
des Typs ZSK 32 Compounder der Firma Coperion Werner & Pfleiderer (Stuttgart, Deutschland)
bei Temperaturen zwischen 260 und 290°C gemischt, als Strang
in ein Wasserbad ausgetragen, bis zur Granulierfähigkeit
abgekühlt und granuliert. Nach dem Trocknen (in der Regel
zwei Tage bei 70°C im Vakuumtrockenschrank) erfolgte die
Verarbeitung des Granulates auf einer Folienextrusionsanlage zu
Monoschicht-Folien von 50 μm Dicke. Die Beständigkeit
der erhaltenen Folien gegenüber Styrol wurde durch Messung
der Styrol-Durchlässigkeit ermittelt. Dazu wurden Stücke
der zu überprüfenden Folie dicht abschließend im
4000 mm2 großen Wandausschnitt
eines ansonsten dicht verschließbaren 50 ml fassenden Metallgefäßes befestigt.
Das Gefäß wurde mit Styrol (stabilisiert mit tert-Butyl
Brenzkatechin) so hoch befüllt, dass das Folienstück
im ausgeschnittenen Fenster der Gefäßwand vollständig
von der Flüssigkeit bedeckt war. Das Gefäß wurde
dicht verschlossen und zur Ermittelung der durch die Folie nach
außen gedrungenen Styrol Menge nach 48 Stunden gewogen.
Die Gewichtsabnahme der gesamten Versuchsanordnung relativ zum Ausgangsgewicht diente
als Maß für die Permeation von Styrol durch die
Trennfolie im Wandausschnitt des Metallgefäßes.
-
Die
folgenden Zusammensetzungen wurden nach der oben beschriebenen Weise
verarbeitet und geprüft. Tabelle 1: Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Formmassen In der folgenden Tabelle sind die Mengen
der Einsatzstoffe in Gew.-% angegeben.
| Beispiel
1 | Beispiel
2 | Beispiel
3 |
Polyamid
6 (%) | 89 | | |
Polybutylenterephthalat (%) | | 89 | |
Ethylen-Acrylat-Copolymer
(%) | 11 | 11 | |
| | | Herkömmliche
Polyethylen Trennfolie |
Styrol-Permeationen
der Trennfolien (g/m2 d) | 9 | 12 | 35 |
-
Die
Beispiele 1 und 2 zeigen, dass die Styrol-Durchlässigkeit
von Trennfolien mit Polyamid- oder Polyesteranteil in Folge der
verbesserten chemischen Beständigkeit und damit geringeren Porenbildung
deutlich geringer ist, als bei einer herkömmlichen, rein
auf Polyethylen basierenden Trennfolie.
-
Verwendete Materialien
-
- Thermoplast, z. B. Polyamid 6, linear, mit einer relativen
Lösungsviskösität einer 1%igen Lösung
in m-Kresol von 3,9 oder Polybutylenterephthalat von Lanxess Deutschland
GmbH
- Ethylen-Acrylat-Copolymer, z. B. Lotryl 37 EH 550 von Arkema
S. A.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0372866
A [0003]
- - US 4444829 A [0004]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Kunststoff-Handbuch,
Bd. VIII, S. 695 ff, Karl Hanser Verlag, München 1973 [0019]
- - Plastics Additives Handbook, 5th Edition, Hanser-Verlag, München,
2001, Seiten 80–84, 546–547, 688, 872–874,
938, 966 [0042]