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Die
Erfindung betrifft eine Ansteuerschaltung für eine Leistungshalbleiteranordnung
und eine Leistungshalbleiteranordnung. Bei vielen Leistungshalbleiterschaltungen
werden steuerbare Leistungshalbleiterschalter parallel geschaltet,
um höhere
Ströme schalten
zu können.
Bei anderen Anwendungen, beispielsweise bei Wechselrichtern, Motoransteuerungen
usw., werden die Laststrecken von zwei steuerbaren Leistungshalbleiterschaltern
zu einem oder mehreren Schaltungszweigen in Reihe geschaltet, so dass
jeder der Schaltungszweige einen ”High-Side Schalter” und einen ”Low-Side
Schalter” aufweist. Mittels
solcher Schaltungszweige lassen sich z. B. Wechselrichter in dreiphasiger
Brückenschaltung (”Sixpack”) oder
in einphasiger Brückenschaltung (”Fourpack”) realisieren.
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Schaltungszweige
können
symmetrisch ausgestaltet sein. Ebenso gibt es auch asymmetrische Ausgestaltungen,
z. B. bei Schaltungen mit mehreren asymmetrischen Zweigpaaren, bei
denen mehr als ein steuerbarer Leistungshalbleiterschalter auf der low
side angeordnet sind, wie dies z. B. bei Umrichtern für geschaltete
Reluktanzmaschinen (SRM = Switched Reluctance Maschine), oder bei
mit versetzen Schaltsignalen arbeiten Zweitransistor-Durchflusswandlern
(ITTF = Interleaved Two-Transistor Forward
Converter), der Fall ist.
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Zur
Ansteuerung der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter ist jeweils
ein Treiber vorgesehen, von dem die einzelnen beteiligten Leistungshalbleiterschalter
angesteuert und in einen leitenden oder sperrenden Zustand versetzt
werden. Die einzelnen Treiber bilden zusammen eine Ansteuerschaltung. Während beim
Betrieb der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter hohe Spannungen,
z. B. mehr als 30 V über
deren Laststrecken abfallen können,
erfolgt die Ansteuerung der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter
bei vergleichsweise niedrigen Spannungen. Bei einem wie oben erläuterten
Schaltungszweig mit in Reihe geschalteten High-Side- und Low-Side
Schaltern ist es daher erforderlich, für die Ansteuerung der High-Side
Schalter und für
die Ansteuerung der Low-Side Schalter getrennte Spannungsversorgungen
bereitzustellen, wobei bei einer Vielzahl von Anordnungen mit mehreren
Schaltungszweigen die Emitter- und/oder die Source-Anschlüsse – ebenso
wie bei einer Parallelschaltung von zwei oder mehr steuerbaren Leistungshalbleiterschaltern – niederohmig
miteinander verbunden sein können. In
diesen Fällen
kann zur Versorgung der Treiber der Low-Side Schalter bzw. zur Versorgung
der Treiber der parallel geschalteten steuerbaren Leistungshalbleiterschalter
eine gemeinsame Niederspannungsquelle eingesetzt werden, da die
Ansteuerung der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter bezogen
auf ihren jeweiligen Emitter- oder Source-Anschluss mit Niederspannung
erfolgen kann. Die gemeinsame Niederspannungsquelle wird dabei mit
einem zentralen Punkt des Leistungskreises verbunden.
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Diese
Schaltung weist jedoch zwei wesentliche Nachteile auf:
Einerseits
kann es bedingt durch Induktionsspannungen an parasitären Induktivitäten der
niederohmigen Verbindungsleitungen zwischen den Emitter- bzw. Source-Anschlüssen der
miteinander verschalteten Low-Side Schalter von zwei oder mehr Schaltungszweigen
beim Ein- und Ausschalten zumindest eines der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter
ungewollt zum parasitären
Einschalten eines oder mehrerer anderer steuerbarer Leistungshalbleiterschalter kommen,
wenn deren Bezugspotential unter das Bezugspotential des betreffenden
Treibers gezogen wird.
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Andererseits
erhöht
sich zumindest für
einen der unteren Leistungsschalter die Gegenkopplung über die
dem Lastkreis (d. h. den Leistungsschaltern) und dem Steuerkreis
(d. h. den Treibern) gemeinsame Induktivität, was zu einer Erhöhung der
Einschaltverluste führt.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, die gemeinsame Spannungsversorgung der Treiber zur Ansteuerung
der Low-Side Schalter an mehreren Punkten mit dem Leistungskreis
zu verbinden. In diesem Fall fließen Teile des Laststroms über redundante
Verbindungen im Steuerkreis, was ebenfalls zur Erhöhung der
Einschaltverluste führt.
Entsprechende Probleme ergeben sich auch beim Betrieb von mehreren
parallel zueinander geschalteten steuerbaren Leistungshalbleiterschaltern.
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Bei
unabhängig
voneinander gesteuerten Zweigpaaren, insbesondere bei kleinen zu
schaltenden Leistungen, können
die erhöhten
Einschaltverluste in Kauf genommen werden, allerdings entstehen
dann Mehrkosten, da die steuerbaren Leistungshalbleiterschalter
und/oder deren Kühlvorrichtung höher dimensioniert
werden müssen.
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Vor
allem bei größeren zu
schaltenden Leistungen können
mehrere galvanisch voneinander getrennte Spannungsversorgungen eingesetzt
werden, was ebenfalls mit einem erhöhten Aufwand verbunden ist.
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In
Schaltungsanordnungen mit parallelen Schaltungszweigen können – bei entsprechend
verringerten Gate-Widerständen – Widerstände in die Verbindung
zwischen dem Treiber und einem Hilfsanschluss des Emitteranschlusses
bzw. des Source-Anschlusses
eingefügt
werden. Um aber die über
den Hilfsanschluss fließenden
Ströme
ausreichend zu begrenzen, wäre
ein recht hoher Widerstandswert nötig. Aufgrund des Spannungsabfalls
an einem solchen Widerstand würden
jedoch Unsymmetrien im Schaltverhalten der parallelen steuerbaren
Leistungshalbleiterschalter verstärkt, weshalb ein solcher Widerstand
auf etwa 10% des Gate-Widerstandes begrenzt werde muss.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine kostengünstige Ansteuerschaltung
sowie eine Leistungshalbleiteranordnung mit einer Ansteuerschaltung
bereitzustellen, bei der die Ansteuerschaltung Treiber zum Ansteuern
der Low-Side Schalter von zwei oder mehr Schaltungszweigen oder
zum Ansteuern mehrerer elektrisch parallel geschalteter steuerbarer
Leistungsschalter aufweist, die aus einer gemeinsamen Spannungsquelle
versorgt werden können,
und bei der die vorangehend geschilderten Nachteile vermieden werden
oder zumindest weniger stark ausgeprägt sind.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Ansteuerschaltung gemäß Patentanspruch 1 bzw. durch
eine Leistungshalbleiteranordnung gemäß Patentanspruch 15 gelöst. Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Ansteuerschaltung, die
eine Ansteuerschaltung und wenigstens zwei Schaltungsgruppen aufweist.
Die Ansteuerschaltung umfasst wenigstens zwei Ausgänge, an
denen jeweils ein erstes Ansteuersignal zum Ansteuern eines steuerbaren
Leistungshalbleiterschalters bereitgestellt werden kann. Im Sinne
der vorliegenden Erfindung wird ein steuerbarer Leistungsschalter
mittels wenigstens eines Leistungshalbleiterchips realisiert, d.
h. ein Leistungsschalter kann entweder nur einen einzigen Leistungshalbleiterchip,
oder – zum
Beispiel wenn die Schaltleistung erhöht werden soll – wenigstens
zwei parallel geschaltete Leistungshalbleiterchips umfassen. Im
Falle einer solchen Parallelschaltung von zwei Leistungshalbleiterchips
erfolgt die Parallelschaltung so, dass alle Steueranschlüsse elektrisch
miteinander verbunden werden. Außerdem werden die Laststrecken
der Leistungshalbleiterchips so zueinander parallel geschaltet,
dass sie mittels eines Steuersignals, das einem jeden der Steueranschlüsse zugeführt wird,
entweder alle gemeinsam leiten oder alle gemeinsam sperren.
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Jede
der wenigstens zwei Schaltungsgruppen ist genau einem der Ausgänge der
Ansteuerlogik zugeordnet und umfasst einen Eingang, der elektrisch
mit dem der betreffenden Schaltungsgruppe zugeordneten Ausgang der
Ansteuerlogik gekoppelt oder koppelbar ist.
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Jede
Schaltungsgruppen weist einen der jeweiligen Schaltungsgruppe individuell
zugeordneten Leistungstreiber auf, der eingangsseitig mit dem Eingang
der betreffenden Schaltungsgruppe elektrisch gekoppelt oder koppelbar
ist. Außerdem
umfasst jede der Schaltungsgruppen eine Spannungsversorgungsanschlussgruppe
mit wenigstens zwei Spannungsversorgungsanschlüssen, die elektrisch mit genau
dem Leistungstreiber der betreffenden Schaltungsgruppe gekoppelt
oder koppelbar ist, um den betreffenden Leistungstreiber an eine
an die zugehörige
Spannungsversorgungsanschlussgruppe anlegbare Spannungsversorgung
anzuschließen.
Dabei ist jeder der Spannungsversorgungsanschlüsse elektrisch mittels eines
Impedanz-Bauelements
an dem Leistungstreiber der der betreffenden Spannungsversorgungsanschlussgruppe
zugeordneten Schaltungsgruppe angeschlossen oder anschließbar, und jedes
der Impedanz-Bauelemente weist eine von Null verschiedene Impedanz
auf, d. h. zumindest eine der Größen ”Wirkwiderstand” und ”Blindwiderstand” ist von
Null verschieden.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Leistungshalbleiteranordnung,
die eine solche Ansteuerschaltung aufweist, sowie eine der Anzahl
der Schaltungsgruppen entsprechende Anzahl von steuerbaren Leistungshalbleiterschaltern.
Ein jeder dieser Leistungsschalter umfasst einen ersten Lastanschluss,
einen zweiten Lastanschluss, und einen Steueranschluss, wobei jeweils
zwischen dem ersten Lastanschluss und dem zweiten Lastanschluss
eine Laststrecke ausgebildet ist, die mittels des zugehörigen Steueranschlusses
in einen elektrisch leitenden oder in einen elektrisch sperrenden
Zustand versetzt werden kann. Dabei ist jeweils der Steueranschluss genau
eines der Leistungshalbleiterschalter elektrisch mit einem Ausgang des
Leistungstreibers genau einer der Schaltungsgruppen gekoppelt oder koppelbar
ist.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind zwei Komponenten miteinander ”gekoppelt”, wenn ein
Signal von einer der Komponenten über ein oder mehrere Kopplungsglieder
zu der anderen der Komponenten so übertragen wird, dass eine in
der ersten Komponente vorliegende, mit dem Signal verknüpfte Information
auch in der anderen der Komponenten vorliegt. Eine Abschwächung des
Signals ist damit zulässig,
solange die übertragene
Information sicher übertragen
wird. Bei einem solchen elektrischen Signal kann es sich beispielsweise
um einen Spannungspegel, einen Strom, eine Signalflanke, ein digitales
Signal, oder um ein elektromagnetisches Feld handeln. Als Kopplungsglieder
können
beispielsweise niederohmige Verbindungsleitungen wie Leiterbahnen,
Anschlussbleche, Bonddrähte,
ebenso vorgesehen sein wie z. B. Widerstandselemente, Verstärkerstufen
oder Übertrager
mit oder ohne Kern.
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Unter ”koppelbar” ist zu
verstehen, dass eine solche Kopplung nicht dauerhaft bestehen muss, sondern
dass eine Kopplung beispielsweise mittels eines steuerbaren Halbleiterschalters
wie z. B. einem Transistor auch ”schaltbar” sein kann, d. h. es muss ein
entsprechender steuerbarer Halbleiterschalter oder ein anderer Schalter
zur Ausübung
vorgesehen sein, der eine Kopplung zumindest vorübergehend bewirken kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Schaltbild einer Ansteuerschaltung für eine dreiphasige Brückenschaltung;
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2 ein
Schaltbild des Leistungsteils eines eine dreiphasige Brückenschaltung
aufweisenden Leistungshalbleitermoduls, das mittels einer Ansteuerschaltung
gemäß 1 angesteuert
werden kann;
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3 ein
Schaltbild des Leistungsteils gemäß 2, das an
eine mit mehreren Versorgungsspannungen versorgte Ansteuerschaltung
gemäß 1 angeschlossen
ist;
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4 ein
Schaltbild einer Ansteuerschaltung für zwei parallel geschaltete
steuerbare Leistungshalbleiterschalter;
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5 ein
Schaltbild des Leistungsteils eines zwei parallel geschaltete steuerbare
Leistungsschalter aufweisenden Leistungshalbleitermoduls, das mittels
einer Ansteuerschaltung gemäß 4 angesteuert
werden kann;
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6 ein
Schaltbild des Leistungsteils gemäß 5, das an
eine mit von einer gemeinsamen Versorgungsspannung versorgte Ansteuerschaltung gemäß 1 angeschlossen
ist;
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7 einen
Abschnitt des Schaltbildes einer Ansteuerschaltung gemäß 1,
bei dem die Impedanz-Bauelemente als elektrische Widerstände ausgebildet
sind;
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8 einen
Abschnitt des Schaltbildes einer Ansteuerschaltung gemäß 1,
bei dem die Impedanz-Bauelemente als Induktivitäten ausgebildet sind;
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9 einen
Abschnitt des Schaltbildes einer Ansteuerschaltung gemäß 8,
mit dem Unterschied, dass anstelle der Induktivitäten jeweils
eine Spulenwicklung vorgesehen ist, wobei die Spulenwicklungen auf
einen gemeinsamen Kern gewickelt sind und zusammen mit dem diesem
eine Gleichtaktdrossel bilden;
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10 einen
Abschnitt des Schaltbildes einer Ansteuerschaltung entsprechend 1,
bei dem die Impedanz-Bauelemente als elektrische Widerstände ausgebildet
sind, mit dem Unterschied, dass die Ansteuerschaltung hinsichtlich
der Spannungsversorgung des Leistungstreibers für den Anschluss einer unipolaren
anstelle einer bipolaren Spannungsquelle ausgebildet ist;
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11 einen
Abschnitt des Schaltbildes einer Ansteuerschaltung gemäß 10 mit
dem Unterschied, dass die Impedanz-Bauelemente als Induktivitäten ausgebildet
sind;
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12 einen
Abschnitt des Schaltbildes einer Ansteuerschaltung gemäß 11,
mit dem Unterschied, dass anstelle der Induktivitäten jeweils eine
Spulenwicklung vorgesehen ist, wobei die Spulenwicklungen auf einen
gemeinsamen Kern gewickelt sind und zusammen mit diesem eine Gleichtaktdrossel
bilden;
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13 ein
Schaltbild eines als Emitterfolger mit komplementären Bipolar-Transistoren
ausgebildeten Leistungstreibers;
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14 ein
Schaltbild eines als komplementärem
Sourcefolger ausgebildeten Leistungstreibers;
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15 ein
Schaltbild einer als nichtinvertierende CMOS-Leistungsstufe ausgebildeten Leistungstreibers;
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16 eine
Draufsicht auf einen Schaltungsträger, der eine Ansteuerschaltung
gemäß 1 aufweist;
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17 einen
Querschnitt durch eine Leistungshalbleiteranordnung, die als Leistungshalbleitermodul
ausge bildet ist, bei in dem eine Ansteuerschaltung und ein Leistungsteil
gemäß 3 integriert
sind;
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18 eine
Leistungshalbleiteranordnung mit mehreren miteinander verschalteten
Leistungshalbleitermodulen, welche mittels einer gemeinsamen, in
einem separaten Gehäuse
angeordneten Ansteuerschaltung angesteuert werden;
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19 eine
Leistungshalbleiteranordnung mit mehreren miteinander verschalteten
Leistungshalbleitermodulen, welche mittels einer gemeinsamen Ansteuerschaltung
angesteuert werden, die in einem Gehäuse eines der Leistungshalbleitermodule integriert
ist;
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20 einen
Ausschnitt einer Leistungshalbleiteranordnung umfassend eine Ansteuerschaltung
entsprechend 3 und ein Leistungshalbleitermodul
entsprechend 2, wobei in der Ansteuerschaltung
beispielhaft nur einer von mehreren möglichen Low Side Leistungstreibern
dargestellt ist. Dementsprechend zeigt das Leistungshalbleitermodul
nur denjenigen von mehreren möglichen
steuerbaren Leistungshalbleiterschaltern, der mittels des gezeigten
Low Side Leistungstreibers angesteuert wird, wobei der steuerbare
Leistungshalbleiterschalter mittels eines einzigen Halbleiterchips
realisiert ist;
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21 eine
Leistungshalbleiteranordnung entsprechend der Leistungshalbleiteranordnung
gemäß 19,
mit dem Unterschied, dass der steuerbare Leistungshalbleiterschalter
mittels mehrerer parallel geschalteter Halbleiterchips realisiert
ist, von denen jedem ein individueller Vorwiderstand vorgeschaltet
ist.
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In
den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente mit
gleicher oder entsprechender Funktion. Soweit in den Figuren eine
dauerhafte Kopplung von zwei Bauelementen, beispielsweise mittels
Leiterbahnen, Widerständen,
Spulen, Kondensatoren, Transformatoren, Impedanz-Bauelementen oder
dergleichen gezeigt ist, kann eine solche dauerhafte Kopplung, beispielsweise
durch Einfügen
eines steuerbaren Halbleiterschalters, auch als schaltbare Kopplung
realisiert werden. Die beiden Bauelemente sind somit miteinander
koppelbar, auch wenn dies nicht ausdrücklich erwähnt wird.
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1 zeigt
ein Schaltbild einer Ansteuerschaltung 1 zur Ansteuerung
eines dreiphasigen Wechselrichters mit drei Halbbrückenzweigen,
von denen jeder einen steuerbaren High-Side Halbleiterschalter und
einen steuerbaren Low-Side Halbleiterschalter umfasst. Zur Ansteuerung
dieser steuerbaren Halbleiterschalter ist jeweils ein Logiktreiber 110, 210, 310, 410, 510, 610 vorgesehen,
von denen jeder einen Ausgang 111, 211, 311, 411, 511 bzw. 611 aufweist.
Jeder dieser Ausgänge 111, 211, 311, 411, 511, 611 ist
mit einem Eingang 155, 255, 355, 455, 555 bzw. 655 genau
einer Schaltungsgruppe 15, 25, 35, 45, 55 bzw. 65 gekoppelt,
von denen jede einen Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520 bzw. 620 aufweist,
dem das Ausgangssignal der betreffenden Logiktreiber 110, 210, 310, 410, 510, 610 über entsprechende
Eingänge 128, 228, 328, 428, 528 bzw. 628 des
betreffenden Leistungstreibers zugeführt und von diesem an die Erfordernisse
der Steuereingänge
der anzusteuernden Leistungshalbleiterschalter anpasst und an Ausgängen 129, 229, 329, 429, 529 bzw. 629 bereitgestellt
wird. Bei den Leistungstreibern 120, 220, 320, 420, 520 bzw. 620 kann
es sich beispielsweise um Stromverstärker, um Impedanzwandler oder
um Spannungsverstärker
handeln.
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Die
Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520, 620,
die den für
die Ansteuerung der anzuschließenden
steuerbaren Leistungshalbleiterschalter erforderlichen Steuerstrom
liefern, können
beispielsweise als Emitterfolger mit komplementären Bipolar-Transistoren ausgebildet
sein, oder als Sourcefolger mit komplementären MOSFETs, die eine niedrige Gate-Schwellen spannung,
beispielsweise weniger als 3 V, aufweisen. Ebenso können leistungsstarke CMOS-Endstufen
als Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520, 620 eingesetzt
werden.
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Die
Logiktreiber 110, 210 und 310 sowie die Schaltungsgruppen 15, 25 und 35 sind
zur Ansteuerung der steuerbaren Low-Side Halbleiterschalter vorgesehen,
die Logiktreiber 410, 510 und 610 sowie die
Schaltungsgruppen 45, 55 und 65 zur Ansteuerung
der steuerbaren High-Side Halbleiterschalter. Zur Bereitstellung
entsprechender Ansteuersignale sind Anschlussstellen 141a, 241a, 341a, 441a, 541a und 641a,
sowie für
die zugehörigen
Bezugspotentiale Anschlussstellen 142a, 242a, 342a, 442a, 542a bzw. 642a vorgesehen.
Zwischen die Anschlussstellen 141a, 241a, 341a, 441a, 541a und 641a und
die Ausgänge
der zugehörigen
Leistungsverstärker 120, 220, 320, 420, 520 bzw. 620 ist
außerdem
noch jeweils ein widerstand 160, 260, 360, 460, 560 bzw. 660 geschaltet.
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Um
den Schaltungsgruppen 15, 25, 35, 45, 55, 65 jeweils
eine elektrische Versorgungsspannung zuführen zu können, weisen diese je eine
Spannungsversorgungsanschlussgruppe 154, 254, 354, 454, 554, 654 auf.
Bei denjenigen Schaltungsgruppen 15, 25, 35, 45, 55, 65,
die mit einer bipolaren Spannung versorgt werden sollen, weisen
die Spannungsversorgungsanschlussgruppen 154, 254, 354, 454, 554, 654 jeweils
drei Spannungsversorgungsanschlüsse 151/152/153, 251/252/253, 351/352/353, 451/452/453, 551/552/553 bzw. 651/652/653 auf,
von denen je ein erster 151, 251, 351, 451, 551 bzw. 651 für den Anschluss
eines Bezugspotenzials, ein zweiter 152, 252, 352, 452, 552 bzw. 652 für den Anschluss
eines bezogen auf das Bezugspotential negativen Potentials und ein
dritter 153, 253, 353, 453, 553 bzw. 653 ein
für den
Anschluss eines bezogen auf das Bezugspotential positiven Potentials
aufweist.
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Die
Leistungstreiber 120, 220, 320, die für die Ansteuerung
von Low-Side Schaltern vorgesehen sind, sollen von einer gemeinsamen
Spannungsquelle versorgt werden. Hierzu ist jeder Spannungsversorgungsanschluss 151, 152, 153 einer
Spannungsversorgungsanschlussgruppe 154 mit je einem korrespondierenden
Spannungsversorgungsanschluss 251/351, 252/352 bzw. 253/353 einer
jeden der anderen Spannungsversorgungsanschlussgruppen 154, 254, 354 elektrisch
verbunden und mit diesen optional an gemeinsamen Spannungsversorgungsanschlüssen 51, 52 bzw. 53 einer
gemeinsamen Spannungsversorgungsanschlussgruppe 54 zusammengeführt.
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Weiterhin
ist jeder der Spannungsversorgungsanschlüsse 151, 152, 153, 251, 252, 253, 351, 352, 353 der
Spannungsversorgungsanschlussgruppen 154, 254 bzw. 354,
die dazu vorgesehen sind, den Leistungstreibern 120, 220, 320 für die Ansteuerung
von Low-Side Schaltern elektrische Energie zuzuführen, mittels eines Impedanz-Bauelements 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 mit
dem betreffenden Leistungstreiber 120, 220 bzw. 320 verbunden.
Jedes der Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 weist
eine von Null verschiedene Impedanz Z = R + j·X mit einem Wirkwiderstand
R und/oder einen Blindwiderstand X auf, wobei ”j” die imaginäre Einheit
ist. Das bedeutet, dass zumindest eine der Größen ”Wirkwiderstand R” und ”Blindwiderstand
X” verschieden
von Null ist.
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Aufgrund
der für
die Ansteuerung von Low-Side Schaltern vorgesehenen Leistungstreiber 120, 220, 320 und
die in der Zuführung
von deren Spannungsversorgung vorgesehenen Impedanz-Bauelemente werden
die zur Entkopplung nötigen
Impedanzen, die sich bei herkömmlichen
Anordnungen im Steueranschlusskreis der anzusteuernden steuerbaren
Low-Side Schalter befinden, aus den Steueranschlusskreisen der Low-Side
Schalter in die Spannungszuführung
der jeweiligen Leistungstreiber 120, 220, 320 verlegt,
da die hier fließenden Ströme um eine
bis zwei Größenordnungen
kleiner sind als die Ströme
in den Steueranschlusskreisen. Auf diese Weise wird ein unerwünschter
Stromfluss aus dem Leistungskreis in die Spannungsversorgung der
die Leistungshalbleiterschalter ansteuernden Treiber un terbunden
oder zumindest auf ein ausreichendes Maß verringert.
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Der
Betrag der Impedanz eines einzelnen, mehrerer, eines jeden Impedanz-Bauelements 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 einer
Schaltungsgruppe 15, 25 bzw. 35 oder
eines jeden der Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 der
Ansteuerschaltung 1 kann beispielsweise größer gewählt werden
als das 0,3-fache des Ansteuerwiderstandes des Steueranschlusses (z.
B. des Gate-Widerstandes des steuerbaren Leistungshalbleiterschalters
(siehe in 2 beispielsweise die steuerbaren
Leistungshalbleiterschalter 100, 200 und 300),
der mit der Schaltungsgruppe 15, 25 bzw. 35 angesteuert
wird, zu der die betreffenden Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 gehören. Im
Falle eines frequenzabhängigen
Impedanz-Bauelements 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 ist
der Betrag von dessen Impedanz bei der Frequenz zu ermitteln, bei
der der Strom durch den Ausgang 129, 229 bzw. 329 des Leistungstreibers 120, 220 bzw. 320 der
zugehörigen Schaltungsgruppe 15, 25 bzw. 35 in
seinem Fourierspektrum die betragsmäßig größte Amplitude aufweist, wenn
der Eingang 128, 228 bzw. 328 (siehe 1)
des betreffenden Leistungstreibers 120, 220 bzw. 320 mit
einer rechteckförmigen
Ansteuerspannung angesteuert wird.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird als Ansteuerwiderstand eines
steuerbaren Leistungshalbleiterschalters eines Leistungshalbleitermoduls der
elektrische Widerstand verstanden, den die Verbindungsleitung vom
Ausgang 129, 229, 329, 429, 529 bzw. 629 eines
Leistungstreibers 120, 220, 320, 420, 520 bzw. 620 bis
hin zum Steueranschluss des Halbleiterchips aufweist, mittels dem
der steuerbare Leistungshalbleiterschalter realisiert ist, der mit
dem betreffenden Ausgang 129, 229, 329, 429, 529 bzw. 629 angesteuert
wird.
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In
dem Fall, in dem der steuerbare Leistungshalbleiterschalter mittels
zwei oder mehr parallel geschalteter Leistungshalbleiterchips realisiert
ist, lässt
sich ausgehend vom Ausgang 129, 229, 329, 429, 529 bzw. 629 des
Leistungstreibers 120, 220, 320, 420, 520 bzw. 620 für jeden
der von diesem angesteuerten, parallel geschalteten Leistungshalbleiterchips
separat ein solcher elektrischer Widerstand definieren. Als Ansteuerwiderstand
des gesamten aus den parallel geschalteten Leistungshalbleiterchips
gebildeten Leistungshalbleiterschalters wird dann der elektrische
Widerstand verstanden, der sich aus der Parallelschaltung dieser
separaten elektrischen Widerstände
ergibt.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter einem Impedanz-Bauelement 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 ein
diskretes oder integriertes Bauelement verstanden, das zu seiner
elektrischen Kontaktierung beispielsweise Drahtenden, Lötfahnen,
Anschlussflächen
oder SMD-Kontakte aufweisen kann, so dass es beispielsweise mittels
einer Leiterstruktur eines Schaltungsträgers an den betreffenden Leistungstreiber 120, 220 bzw. 320 und
an den betreffenden Spannungsversorgungsanschlüsse 151, 152, 153, 251, 252, 253, 351, 352 bzw. 353 angeschlossen
werden kann. Als Impedanz-Bauelement wird außerdem auch eine Verschaltung
mit zwei oder mehrer solcher diskreter und/oder integrierter Bauelemente
verstanden.
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Als
Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 können beispielsweise ohmsche
Widerstände,
Spulen mit Kern, Spulen ohne Kern, Gleichtaktdrosseln, oder Verschaltungen mit
zumindest zwei dieser Bauelementen eingesetzt werden. Ein Impedanz-Bauelement 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist damit verschieden von einer
Leiterbahn, einem Bonddraht, einem Anschlussblech, einem Anschlussdraht,
einer Anschlusslitze oder einer Verschaltung mit zwei oder mehreren
ausschließlich solcher
Elemente.
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Im
Unterschied zu den Spannungsversorgungsanschlüssen 151, 152, 153, 251, 252, 253, 351, 352 bzw. 353 zur
Versorgung der für
die Ansteuerung von steuerbaren Low-Side Schaltern vorgesehenen
Leistungstreiber 120, 220, 320 sind die
Spannungsversorgungsanschlüssen 451, 452, 453, 551, 552, 553, 651, 652 bzw. 653 niederohmig
an die betreffenden, zur Versorgung der für die Ansteuerung von steuerbaren
High-Side Schaltern vorgesehenen Leistungstreiber 420, 520, 620 angeschlossen.
Alternativ dazu können
natürlich
auch hier Impedanz-Bauelemente entsprechend den Impedanz-Bauelementen 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 zwischen
den Spannungsversorgungsanschlüssen 451, 452, 453, 551, 552, 553, 651, 652 und 653 und
den zugehörigen
Leistungstreibern 420, 520 bzw. 620 vorgesehen
sein.
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Um
Versorgungsspannungen, die den Leistungstreibern 120, 220, 320, 420, 520, 620 über die betreffenden
Spannungsversorgungsanschlussgruppen 154, 254, 354, 454, 554 bzw. 654 zugeführt werden
können,
zu Puffern, sind außerdem
Pufferkondensatoren 125, 126, 225, 226, 325, 326, 425, 426, 525, 526, 625, 626 vorgesehen,
die bei jedem der Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520, 620 zwischen
den Eingang für
das Bezugspotential (siehe die Markierungen ”0” unterhalb der Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520, 620)
und jedem anderen Spannungsversorgungseingang (siehe die Markierungen ”–” und ”+” unterhalb
der Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520, 620)
desselben Leistungstreibers 120, 220, 320, 420, 520 bzw. 620 geschaltet sind.
Die Pufferkondensatoren 125, 126, 225, 226, 325, 326, 425, 426, 525, 526, 625, 626 werden
dabei möglichst
nah an den jeweiligen Leistungstreibern 120, 220, 320, 420, 520, 620 angeordnet.
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Bei
den zur Ansteuerung von steuerbaren Low-Side Halbleiterschaltern
vorgesehenen Schaltungsgruppen 15, 25 und 35 sind
die Pufferkondensatoren 125, 126, 225, 226, 325, 326 zwischen
die schaltungstechnisch den betreffenden Leistungstreibern 120, 220 bzw. 320 zugewandten
Anschlüsse
der entsprechenden Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322, 323 geschaltet.
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Mit
einer solchen Ansteuerschaltung 1 kann beispielsweise ein
Leistungshalbleitermodul 2 angesteuert werden, dessen Schaltbild
in 2 gezeigt ist. Das Leistungshalbleitermodul 2 umfasst
drei Halbbrückenzweige
I, II und III. Jeder der Halbbrückenzweige
I, II und III umfasst einen oberen ”High Side” Schaltungszweig HS und einen
unteren ”Low Side” Schaltungszweig
LS. Jeder der oberen Schaltungszweige HS der Halbbrückenzweige
I, II und III enthält
einen der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 400, 500 bzw. 600,
jeder der unteren Schaltungszweige LS einen der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200 bzw. 300.
Wie bereits oben erwähnt
kann ein jeder der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500, 600 mittel
eines einzigen oder mittels mehrerer parallel geschalteter Halbleiterchips
realisiert sein.
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Die
steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500 und 600 weisen
jeweils einen ersten Anschluss 101, 201, 301, 401, 501 bzw. 601, einen
zweiten Anschluss 102, 202, 302, 402, 502 bzw. 602,
einen Steueranschluss 103, 203, 303, 403, 503 bzw. 603,
sowie einen Hilfsanschluss 102a, 202a, 302a, 402a, 502a bzw. 602a des
zweiten Anschluss 102, 202, 302, 402, 502 bzw. 602 auf.
Zwischen dem ersten Anschluss 101, 201, 301, 401, 501 bzw. 601 und
dem zweiten Anschluss 102, 202, 302, 402, 502 bzw. 602 eines
jeden der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500 und 600 ist
jeweils eine Laststrecke ausgebildet, die mittels dem betreffenden
Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500 und 600 zugeführten Steuersignals
von einem leitenden in einen sperrenden oder von einem sperrenden
in einen leitenden Zustand geschaltet werden kann. Zum Anschließen der
Steuersignale dienen jeweils einer der Steueranschlüsse 103, 203, 303, 403, 503 bzw. 603 und
einer der Hilfsanschlüsse 102a, 202a, 302a, 402a, 502a bzw. 602a.
Bei einem jeden der Halbbrückenzweige
I, II und III sind die Laststrecken des betreffenden High-Side Schalters 400, 500 bzw. 600 und
des betreffenden Low-Side Schalters 100, 200 bzw. 300 in Reihe
geschaltet.
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Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
die steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500 und 600 beispielhaft
als IGBTs ausgebildet, bei denen das Bezugspotential zum Ansteuern
der als Gate-Anschlüsse
ausgebildeten Steueranschlüsse 103, 203, 303, 403, 503 bzw. 603 durch
das jeweilige Potential des als Emitteranschluss ausgebildeten zweiten
Lastanschlusses 102, 202, 302, 402, 502 bzw. 602 gegeben
und mittels eines an diesen angeschlossenen Hilfsanschlusses 102a, 202a, 302a, 402a, 502a bzw. 602a abgegriffen wird.
Durch die Hilfsanschlüsse
wird vermieden, dass ein Spannung, die aus einem Stromfluss durch
einen Anschlussleiter der zweiten Lastanschlüsse Anschluss 102, 202, 302, 402, 502 bzw. 602 resultiert, eine
Verschiebung der Einsatzspannung des steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500 und 600 bewirkt.
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Das
Leistungshalbleitermodul 2 weist Anschlüsse +UB und –UB auf, die dazu vorgesehen sind, dem Modul
eine zu schaltende Spannung zuzuführen, die über jeder der Halbbrückenzweige
I, II und III abfällt.
Im normalen Schaltbetrieb werden die Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500, 600 so
angesteuert, dass sich die Laststrecken der High-Side Schalter 400, 500, 600 und
die Laststrecken der Low-Side Schalter 100, 200, 300 innerhalb eines
Halbbrückenzweiges
I, II und III nicht gleichzeitig in leitendem Zustand befinden.
Anderenfalls würde
es zu Kurzschlüssen
kommen, die im Allgemeinen unerwünscht
sind und längerfristig
zu einer Zerstörung
der beteiligten Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500, 600 führen würde. In
bestimmten Anwendungsfällen
können
gezielte, kurzzeitige Kurzschlüsse
jedoch vorsätzlich
herbeigeführt
werden.
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Befindet
sich bei einem Halbbrückenzweig
I, II, III die Laststrecke des High-Side Schalters 400, 500 bzw. 600 in
einem leitenden und die Laststrecke des zugehörigen Low-Side Schalters 100, 200 bzw. 300 in
einem sperrenden Zustand, so wird ein an dem Spannungsversorgungsanschluss
+UB anliegendes Potential – abgesehen
von einem vergleichsweise geringen Spannungsabfall über der
betreffenden Laststrecke und den zugehörigen Verbindungsleitungen – auf einen
Ausgang U, V bzw. W des Leistungshalbleitermoduls 2 geschaltet,
der elektrisch leitend sowohl mit dem zweiten Lastanschluss 402, 502 bzw. 602 des
High-Side Schalters 400, 500 bzw. 600 als
auch mit dem ersten Lastanschluss 101, 201 bzw. 301 des
Low-Side Schalters 100, 200 bzw. 300 des betreffenden
Halbbrückenzweiges
I, II, III verbunden ist.
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Falls
sich umgekehrt die Laststrecke des High-Side Schalters 400, 500 bzw. 600 in
einem sperrenden und die Laststrecke des zugehörigen Low-Side Schalters 100, 200 bzw. 300 in
einem leitenden Zustand befinden, so wird auf den betreffenden Ausgang
U, V bzw. W – abgesehen
von einem vergleichsweise geringen Spannungsabfall über der betreffenden
Laststrecke und den zugehörigen
Verbindungsleitungen – das
Potential geschaltet, welches an dem anderen Spannungsversorgungsanschluss –UB anliegt.
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Bei
einem jeden der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500, 600 ist
antiparallel zur Laststrecke noch eine optionale Freilaufdiode 130, 230, 330, 430, 530 bzw. 630 geschaltet,
deren Kathoden 132, 232, 332, 432, 532 bzw. 632 mit
dem jeweiligen ersten Lastanschluss 101, 201, 301, 401, 501 bzw. 601 und
deren Anoden 131, 231, 331, 431, 531 bzw. 631 mit
dem jeweiligen zweiten Lastanschluss 102, 202, 302, 402, 502 bzw. 602 elektrisch
leitend verbunden sind.
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Das
Leistungshalbleitermodul 2 weist außerdem jeweils optionale Anschlüsse 141e, 241e, 341e, 441e, 541e, 641e, 142e, 242e, 342e, 442e, 542e, 642e auf,
die ebenso wie die Anschlüsse
U, V, W, +UB, –UB beispielsweise
als Schraubanschlüsse, Klemmanschlüsse, Pressverbindungsanschlüsse, Steckverbindungsanschlüsse oder
dergleichen ausgebildet und bei Bedarf aus einem Gehäuse des
Moduls 2 herausgeführt
sein können.
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3 zeigt
ein Schaltbild des an die Ansteuerschaltung gemäß 1 angeschlossenen
Leistungsteils gemäß 2.
Hierzu sind die Eingänge 141e, 241e, 341e, 441e, 541e, 641e, 142e, 242e, 342e, 442e, 542e bzw. 642e (siehe 2)
an Verbindungsstellen 141, 241, 341, 441, 541, 641, 142, 242, 342, 442, 542 bzw. 642 an
die Ausgänge 141a, 241a, 341a, 441a, 541a, 641a, 142a, 242a, 342a, 442a, 542a und 642a (siehe 1)
angeschlossen.
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Außerdem sind
noch mehrere bipolare, potentialmäßig voneinander getrennte Spannungsquellen 50, 450, 550, 650 vorgesehen,
um die Ansteuerschaltung mit elektrischer Energie zu versorgen,
die bipolare Versorgungsspannungen, beispielsweise jeweils +16 V,
0 V und –8
V, bereitstellen können.
Die Spannungsquellen 50, 450, 550, 650 können z.
B. als DC-DC-Wandler realisiert sein. Die Spannungsquelle 50 ist
dann die Spannungsversorgungsanschlussgruppe 54 angeschlossen
und versorgt alle Leistungstreiber 120, 220, 320 zur
Ansteuerung der steuerbaren Low-Side Schalter 100, 200 bzw. 300.
Hingegen ist für
die Versorgung eines jeden zur Ansteuerung der steuerbaren High-Side
Schalter 400, 500 bzw. 600 vorgesehenen
Leistungstreibers 420, 520, 620 jeweils
eine separate Spannungsquelle 450, 550 bzw. 650 vorgesehen
und an die betreffende Spannungsversorgungsanschlussgruppen 454, 554 bzw. 654 angeschlossen.
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4 zeigt
als weiteres Ausführungsbeispiel eine
Ansteuerschaltung zum Ansteuern von zwei steuerbaren Leistungsschaltern,
deren Laststrecken zur Erhöhung
der zu schaltenden Ströme
parallel geschaltet sind. Im Idealfall schalten die parallel geschalteten
Leistungsschalter im Gleichtakt, d. h. deren Laststrecken sind entweder
alle gleichzeitig leitend, oder aber alle sind gleichzeitig sperrend.
Daher ist ein gemeinsamer Logiktreiber 10 zur Ansteuerung aller
parallel geschalteter Leistungsschalter ausreichend.
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Allerdings
ist auch hier für
die Ansteuerung eines jeden der anzusteuernden Leistungsschalter mit
parallel geschalteten Laststrecken ein separater Leistungstreiber 120, 220 vorgesehen.
Die Eingänge dieser
Leistungstreiber 120, 220 sind an einen Ausgang 11 des
gemeinsamen Logiktreibers 10 angeschlossen. Die Spannungsversorgung
der Leistungstreiber 120, 220 kann ebenso erfolgen,
wie dies vorangehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 erläutert wurde.
Dies gilt im Besonderen für
die Möglichkeit
einer gemeinsamen elektrischen Spannungsversorgung für die Leistungstreiber 120, 220 aller
anzusteuernden Leistungsschalter mit parallel geschalteten Laststrecken über eine
gemeinsame Spannungsversorgungsanschlussgruppe 54, sowie für das Vorsehen
von Impedanz-Bauelementen 121, 122, 123, 221, 222, 223 in
jeder der Anschlussleitungen für
die Spannungsversorgung dieser Leistungsschalter und für die möglichen
Ausgestaltungen solcher Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223.
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5 zeigt
ein Schaltbild des Leistungsteils eines Leistungshalbleitermoduls 1,
das zwei parallel geschaltete steuerbare Leistungsschalter aufweist. Ein
solches Leistungshalbleitermodul kann mittels einer anhand von 4 erläuterten
Ansteuerschaltung angesteuert werden. Das Leistungshalbleitermodul 1' umfasst zwei
steuerbare Leistungshalbleiterschalter 100, 200,
die ebenso ausgebildet sein können
wie die anhand der 1 bis 3 erläuterten
steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200.
Die Parallelschaltung der Laststrecken der beiden steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200 ist
dadurch realisiert, dass ihre ersten Lastanschlüsse 101 und 201 miteinander
verbunden sind, und dass ih re zweiten Lastanschlüsse 102 und 202 miteinander
verbunden sind.
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6 zeigt
ein Schaltbild des an die Ansteuerschaltung gemäß 4 angeschlossenen
Leistungsteils gemäß 5.
Hierzu sind die Eingänge 141e, 241e, 142e, 242e,
(siehe 5) an Verbindungsstellen 141 bzw. 241 an
die Ausgänge 141a bzw. 241a (siehe 1)
angeschlossen. Außerdem ist
noch eine bipolare Spannungsquelle 50 vorgesehen, die Leistungstreiber 120, 220 der
parallel geschalteten Leistungshalbleiterchips 100 bzw. 200 mit elektrischer
Energie versorgt.
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Bei
allen vorangehend Ansteuerschaltungen im Sinne der vorliegenden
Erfindung kann die Signalübertragung
von einem Logiktreiber 110, 210, 310, 410, 510, 610 und 10 zu
dem (den) entsprechenden nachgeschalteten Leistungstreiber(n) 120, 220, 320, 420, 520, 620 bzw. 120/220 durch
eine in den (die) betreffenden Leistungstreiber integrierte galvanische Potentialtrennung
für das
jeweilige Ansteuersignal erfolgen. Der Leistungstreiber wird dabei
unmittelbar, d. h. nur unter Verwendung niederohmiger Verbindungen,
an den Hilfsanschluss 102a, 202a, 302a, 402a, 502a, 602a des
(der) anzusteuernden Leistungshalbleiterschalter(s) 100, 200, 300, 400, 500, 600 angebunden.
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Ebenso
können
Pegelumsetzer (Levelshifter) zur Signalübertragung von einem Logiktreiber 110, 210, 310, 410, 510, 610 und 10 zu
dem (den) entsprechenden nachgeschalteten Leistungstreiber(n) 120, 220, 320, 420, 520, 620 bzw. 120/220 eingesetzt
werden.
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Außerdem kann
die Ansteuerung der Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520, 620 mittels
eines Signals erfolgen, das eine hohe Flankensteilheit aufweist,
sowie eine Amplitude, die größer ist
als die am Steueranschluss 103, 203, 303, 403, 503 bzw. 603 zum
Schalten des anzusteuernden Leistungshalbleiterschalters 100, 200, 300, 400, 500, 600 erforderliche
Amplitu de. Damit bleiben dynamische Verschiebungen der Bezugspotentiale
der anzusteuernden Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500, 600 ohne
nennenswerte Auswirkungen auf den Schaltzeitpunkt.
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Die
in den vorgehenden Beispielen verwendeten steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500, 600 sind
zum Schalten hoher Ströme,
beispielsweise bis zu 200 A, bei hohen Spannungen von beispielsweise
bis zu 1200 V ausgelegt. Sie können
wie gezeigt als IGBTs ausgebildet sein. Ebenso können jedoch auch MOSFETs, Thyristoren,
Bipolar-Transistoren, Sperrschicht-FETs oder Kaskoden aus MOSFET
und Sperrschicht-FET in beliebiger Kombination miteinander eingesetzt
werden.
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Bei
einer Ansteuerschaltung 2 mit mehreren Logiktreibern 110, 210, 310, 410, 510 und 610 (siehe die 1 und 3)
können
zwei, mehrere oder alle Logiktreiber 110, 210, 310, 410, 510 und 610 in
einem gemeinsamen Treiberbaustein integriert sein. Solche Treiberbausteine
können
außerdem
weitere Funktion, z. B. eine Kurzschlusserkennung, eine Temperaturüberwachung,
eine Entsättigungsüberwachung
der über
der Laststrecke abfallenden Spannung (VCEsat-Überwachung),
eine Schutzabschaltung im Fehlerfall oder dergleichen enthalten.
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7 zeigt
am Beispiel eines Abschnittes der Ansteuerschaltung gemäß 1,
dass die Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123 in
den Zuführungen
der Spannungsversorgung für
den Leistungstreiber 120 jeweils als elektrische Wirkwiderstände R ausgebildet
sein können
oder einen solchen elektrischen Wirkwiderstand R aufweisen können.
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Anstelle
eines Wirkwiderstandes R können die
Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123 jeweils auch
als Induktivitäten
L ausgebildet sein, was in 8 am Beispiel
der Spannungsversorgung des in 1 gezeigten
Leistungstreibers 120 dargestellt ist. Wie in 9 gezeigt
ist, können
die Indukti vitäten
L in jeder der Versorgungsleitungen der Spannungsversorgung eines
Leistungstreibers auch als Wicklungen auf einem gemeinsamen Kern
K ausgebildet sein, die zusammen mit dem Kern K eine Gleichtaktdrossel
LCMC bilden.
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In
der Praxis weisen Widerstandselemente R, wie sie in 7 gezeigt
sind, auch eine zumindest geringe Induktivität auf. Umgekehrt besitzen reale
Induktivitäten
L oder LCMC, wie sie in den 8 und 9 gezeigt
sind, auch einen zumindest geringen Wirkwiderstand.
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Die
Art und optional auch die Dimensionierung der Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322 und 323 kann
innerhalb einer Ansteuerschaltung 1, wie sie beispielhaft
anhand der vorangehenden Figuren erläutert wurde, innerhalb einer,
mehrerer oder jeder der Schaltungsgruppen 15, 25, 35, 45, 55 bzw. 65 der
Ansteuerschaltung 1 identisch gewählt werden. Grundsätzlich kann
jedes einzelne der Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322 und 323 unabhängig von
den anderen Impedanz-Bauelementen ausgestaltet und dimensioniert
werden.
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Während die
Ansteuerschaltung gemäß 1 für den Anschluss
einer bipolaren Spannungsversorgung der Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520 und 620 ausgelegt
ist, kann grundsätzlich
auch eine unipolare Spannungsversorgung vorgesehen sein, wie dies
in den 10 bis 12 beispielhaft anhand
des Leistungstreibers 120 gezeigt ist. Aufgrund der unipolare
Spannungsversorgung sind für die
Spannungsversorgungsanschlussgruppe 154 zwei Spannungsversorgungsanschlüsse 152 und 153 sowie
im zwei Impedanz-Bauelemente 122 und 123 ausreichend.
Entsprechend erfolgt der Anschluss des wenigstens einen Pufferkondensators 425 zwischen
den Anschlüssen
der Impedanz-Bauelemente 122,
die schaltungstechnisch dem Leistungstreiber 120 zugewandt
sind.
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Die
Anordnungen gemäß den 10, 11 und 12 unterscheiden
sich dadurch, dass die Impedanz-Bauelemente 122 und 123 in 10 als – z. B.
ohmsche – Wirkwiderstände, in 11 als
Induktivitäten
L, und in 12 als Wicklungen einer Gleichtaktdrossel
LCMC auf einem gemeinsamen Kern K ausgebildet
sind.
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Der
Anschluss einer asymmetrische Spannungsversorgung an die Ansteuerschaltung 1 kann nicht
nur für
den Leistungstreiber 120, sondern entsprechend auch für die Leistungstreiber 220, 320, 420, 520 und 620 gemäß den 1, 3, 4 und 6 vorgesehen
sein. Grundsätzlich
ist es auch möglich,
für einzelne
Leistungstreiber einer Ansteuerschaltung 1 den Anschluss
an eine bipolare und für
andere den Anschluss an eine unipolare Spannungsversorgung vorzusehen.
Allerdings sind die Leistungstreiber 120, 220, 320 gemäß den 1 und 3 zur
Ansteuerung von steuerbaren Low-Side Schaltern 100, 200 bzw. 300 gemäß den 2 und 3 einheitlich
für die
Versorgung entweder mit einer bipolaren oder aber mit einer asymmetrischen Spannungsversorgung
vorgesehen. Dasselbe gilt entsprechend für die Spannungsversorgung der Leistungstreiber 120, 220 gemäß den 4 und 6 zur
Ansteuerung von steuerbaren Halbleiterschaltern 100 bzw. 200 gemäß den 5 und 6, deren
Laststrecken elektrisch parallel geschaltet sind.
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Die
eingesetzten Leistungstreiber zur Ansteuerung der steuerbaren Leistungshalbleiterschalter
können
beispielsweise als Emitterfolger mit komplementären Bipolar-Transistoren T1,
T2 ausgebildet sein, wie dies beispielhaft anhand eines Leistungstreibers 120 in 13 gezeigt
ist. Der Leistungstreiber 120 umfasst einen npn-Transistor
T1, der einen Emitter E1, einen Kollektor C1 und eine Basis B1 aufweist,
sowie einen zu dem npn-Transistor T1 komplementären pnp-Transistor T2 mit einem
Emitter E2, einem Kollektor C2 und einer Basis B2. Der Eingang 128 des
Leistungstreibers 120 ist mit den Basen B1 und B2 gekoppelt,
der Ausgang 129 mit den Emittern E1 und E2. Der Kollektor
C1 ist zum Anschluss einer positiven, der Kollektor C2 zum Anschluss
einer negativen Versorgungsspannung vorgesehen.
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Ein
Beispiel für
eine andere mögliche
Ausgestaltung eines Leistungstreibers zeigt 14. Bei dieser
als komplementärem
Sourcefolger ausgebildeten Anordnung weist der Leistungstreiber 120 einen
N-Kanal MOSFET T1 mit einem Drain-Anschluss D1, einem Source-Anschluss
S1 und einem Gate-Anschluss G1, sowie einen zu dem N-Kanal-MOSFET
T1 komplementären
P-Kanal-MOSFET T2
mit einem Source-Anschluss S2, einem Drain-Anschluss D2 und einem Gate-Anschluss
G2 auf. Der Eingang 128 des Leistungstreibers 120 ist
mit den Gate-Anschlüssen
G1 und G2 gekoppelt, der Ausgang 129 mit den Source-Anschlüssen S1
und S2. Der Drain-Anschluss D1 ist zum Anschluss einer positiven,
der Drain-Anschluss D2 zum Anschluss einer negativen Versorgungsspannung
vorgesehen.
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Ein
weiteres Beispiel für
die mögliche
Ausgestaltung eines Leistungstreibers zeigt 15. Hier werden
zwei CMOS-Inverterstufen
als nichtinvertierende Leistungsendstufe verwendet.
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Die
Ansteuerschaltung 1, wie sie beispielhaft anhand der 1 und 4 erläutert wurde,
kann z. B. auf einem Schaltungsträger 3 gemäß 16 aufgebaut
sein. Als Schaltungsträger 3 eignen
sich beispielsweise herkömmliche
Leiterplatten (PCBs) ebenso wie z. B. Keramikplättchen, die mit einer Leiterbahnstruktur
versehen sind. Aus Gründen
der Übersicht
wurde in 16 auf die Darstellung der Leiterbahnstruktur
verzichtet. Eine solche Leiterbahnstruktur ist dennoch vorhanden.
Mit dieser werden die für
die Verschaltung der auf dem Schaltungsträger 3 angeordneten
Komponenten der Ansteuerschaltung ganz oder zumindest teilweise
realisiert. Zusätzlich
können
auch noch Bonddrähte,
Flachbandleitungen, Steckbrücken
oder beliebige andere Verdrahtungskomponenten eingesetzt werden.
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Die
auf dem Schaltungsträger 3 gemäß 16 angeordneten
Komponenten dienen zur Realisierung einer Ansteuerschaltung 1 gemäß 1. Auf
dem Schaltungsträger 3 befinden
sich die Logiktreiber 110, 210, 310, 410, 510 und 610,
welche beispielhaft in einem gemeinsamen Ansteuer-Schaltkreis 4,
beispielsweise einem IC, integriert sein können. Weiterhin sind die Leistungstreiber 120, 220, 320, 420, 520 und 620 auf
dem Schaltungsträger 3 angeordnet,
sowie in deren unmittelbarer Nähe
die jeweiligen Pufferkondensatoren 125, 126, 225, 226, 325, 326, 425, 426, 525, 526, 625 bzw. 626 und
die Widerstände 160, 260, 360, 460, 560 bzw. 660.
Bei den zur Ansteuerung von steuerbaren Low-Side Schaltern vorgesehenen
Leistungstreibern 110, 210 310 sind außerdem jeweils
die zugehörigen
Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123, 221, 222, 223, 321, 322 bzw. 323 auf
dem Schaltungsträger 3 angeordnet.
Außerdem
befinden sich auf dem Schaltungsträger 3 noch die Spannungsquellen 450, 550, 650 zur
Versorgung der zur Ansteuerung von High-Side Schaltern vorgesehenen 420, 520 und 620,
sowie die Spannungsquelle 50 zur gemeinsamen Versorgung
der zur Ansteuerung von Low-Side Schaltern vorgesehenen Leistungstreiber 120, 220 und 320.
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Von
den gemäß 16 auf
dem Schaltungsträger 3 angeordneten
Komponenten müssen
nicht notwendigerweise alle auf dem Schaltungsträger 3 angeordnet sein.
Vielmehr können
sich bestimmte dieser Komponenten auch beispielsweise auf einem anderen
Schaltungsträger
befinden.
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17 zeigt
einen Querschnitt durch eine Leistungshalbleiteranordnung 700,
die als Leistungshalbleitermodul ausgebildet ist. In der Leistungshalbleiteranordnung 700 sind
ein Leistungsteil und ein optionaler Ansteuerteil integriert. Der
Leistungsteil umfasst eine Schaltungsanordnung gemäß 2,
der Ansteuerteil eine Ansteuerschaltung gemäß 1. Das Leistungshalbleitermodul 700 weist
eine metallische Bodenplatte 702 auf, auf der ein oder
mehrere Keramiksubstrate 715 angeordnet sind, die jeweils einen
Keramikträger 710 aufwei sen.
Der Keramikträger 710 ist
mit einer zu Leiterbahnen und Anschlussflächen strukturierten oberseitigen
Metallisierung 711 sowie mit einer unstrukturierten, durchgehenden
unterseitigen Metallisierung 712 versehen. Auf die oberseitige
Metallisierung 711 sind die Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500 und 600 sowie
die zugehörigen
Freilaufdioden 130, 230, 330, 430, 530 bzw. 630 mittels
einer Verbindungsschicht 703, z. B. einem Lot oder einem
elektrisch leitfähigen Kleber,
aufgebracht und mit dieser mechanisch und elektrisch leitend verbunden.
In der vorliegenden Schnittansicht sind jedoch nur die Komponenten
des ersten Halbbrückenzweiges
I gemäß 2 erkennbar.
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Oberhalb
des Leistungsteils ist der mit der Ansteuerschaltung 1 gemäß 16 bestückte Schaltungsträger 3 angeordnet
und mittel nicht dargestellter elektrisch leitender Verbindungen
schaltungsgerecht mit dem Leistungsteil verbunden. Von den auf dem
Schaltungsträger 3 angeordneten
Komponenten sind in der vorliegenden Schnittansicht lediglich die
Spannungsquelle 50 zur elektrischen Versorgung der Leistungstreiber 120, 220, 320 für die Ansteuerung
der Low-Side Schalter 100, 200 bzw. 300,
der Ansteuer-Schaltkreis 4, der Leistungstreiber 120 sowie
die diesem zugeordneten Impedanz-Bauelemente 121, 122, 123,
Pufferkondensatoren 125, 126 und der Widerstand 160 erkennbar.
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Das
Leistungshalbleitermodul 700 umfasst einen Gehäusedeckel 701,
der zusammen mit der Bodenplatte 702 ein Gehäuse bildet,
in dem die steuerbaren Leistungshalbleiterschalter 100, 200, 300, 400, 500 und 600,
die zugehörigen
Freilaufdioden 130, 230, 330, 430, 530 und 630 sowie
der den Ansteuerschaltkreis 1 aufweisende Schaltungsträger 3 angeordnet
sind.
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Gemäß einer
weiteren, in 18 gezeigten alternativen Ausgestaltung
einer Leistungshalbleiteranordnung kann die Ansteuerschaltung 1 in
einem eigenen Gehäuse 101 angeordnet
und mittels eines Leitungssystems 900, z. B. einem Bus,
mit einem oder mehreren Leistungshalbleitermodulen 700a, 700b, 700c verbunden
sein, um diese anzusteuern. Beispielhaft weist jedes der Leistungshalbleitermodule 700a, 700b, 700c einen
der Halbbrückenzweige I,
II bzw. III gemäß 2 auf.
Ein jedes der Leistungshalbleitermodule 700a, 700b, 700c weist
ein eigenes Gehäuse 701a/702a, 701b/702b bzw. 701c/702c auf,
das jeweils einen Gehäusedeckel 701a, 701b bzw. 701c und
eine Bodenplatte 702a, 702b bzw. 702c umfasst.
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Bei
einer anderen, in 19 gezeigten Ausgestaltung einer
Leistungshalbleiteranordnung mit wenigstens zwei Leistungshalbleitermodulen 700a, 700b, 700c ist
die Ansteuerschaltung 1 in eines 700a der Leistungshalbleitermodule 700a, 700b, 700c integriert.
Die Verschaltung der Leistungshalbleitermodule 700a, 700b, 700c erfolgt
ebenfalls mittels eines Leitungssystems 900, das unter
anderem Verbindungsleitungen aufweist, die die in dem Modul 700a integrierte
Ansteuerschaltung 1 mit den anderen Modulen 700b und 700c zu
deren Ansteuerung verbinden.
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Im
Folgenden wird anhand der 20 bis 22 am Beispiel des anhand von 2 beschriebenen steuerbaren
Leistungshalbleiterschalters 100 und des dazu gehörenden Teils
einer Ansteuerschaltung 1 gemäß 1 die Ermittlung
des zugehörigen
Ansteuerwiderstandes erläutert.
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Bei
dem Leistungshalbleitermodul 1 gemäß 20 besteht
der steuerbare Leistungshalbleiterschalter 100 aus genau
einem Halbleiterchip A. Dieser weist einen Steueranschluss A3, z.
B. eine Metallisierung auf dem Halbleiterkörper des Halbleiterchips A,
auf. Die Ansteuerung erfolgt mittels eines Leistungstreibers 120 der
Ansteuerschaltung 1, dessen Ausgang 129 über einen
optionalen Widerstand 160, eine Anschlussleitung 12 zwischen
der Ansteuerschaltung 1 und dem Leistungshalbleitermodul 2, sowie über einen
optionalen Widerstand RA mit dem Steueranschluss A3 verbunden ist.
Als Ansteuerwiderstand im Sinne der vorliegenden Erfindung wird der
gesamte Widerstand von dem Ausgang 129 des Leistungstreibers 120 bis
hin zum Steueranschluss A3 verstanden.
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Abweichend
von der Anordnung gemäß 20 umfasst
der in 21 gezeigte steuerbare Leistungshalbleiterschalter 100 mehrere
parallel geschaltete, beispielsweise identische, Halbleiterchips A,
B und C mit ersten Lastanschlüssen
A1, E1 bzw. C1, zweiten Lastanschlüssen A2, B2 bzw. C2, und Steueranschlüssen A3,
B3 bzw. C3. Zur Realisierung der Parallelschaltung sind die ersten
Lastanschlüsse A1,
B1 und C1 leitend miteinander verbunden, ebenso die zweiten Lastanschlüsse A2,
B2 und C2, sowie die Steueranschlüssen A3, B3 und C3. Es existieren ein
dem Ausgang 129 des Treibers 120 zugeordneter Widerstand 160 sowie
den einzelnen Halbleiterchips A, B und C zugeordnete oder darin
integrierte Widerstände
RA, RB, RC, die den Steueranschlüssen
A3, B3 bzw. C3 der jeweiligen Halbleiterchips A, B und C vorgeschaltet
sind. Als Ansteuerwiderstand des steuerbaren Leistungshalbleiterschalters 100 wird
der Widerstand angesehen, der sich aus einer des Widerstandes 160 mit
einer Parallelschaltung der Widerstände RA, RB und RC ergeben würde.
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Hinzu
kommen bei den Anordnungen gemäß den 20 und 21 innerhalb
der Ansteuerschaltung 1 und innerhalb des Leistungshalbleitermoduls jeweils
noch die Widerstände,
die sich aus modulinternen Verbindungsleitungen, z. B. Bonddrähten, ergeben.
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Bei
den vorangehend erläuterten
Ausführungsbeispielen
wurde anhand der 1 bis 3 eine Leistungshalbleiteranordnung
nebst zugehöriger
Ansteuerschaltung für
drei Halbbrückenzweige, anhand
der 4 bis 6 eine Leistungshalbleiteranordnung
nebst zugehöriger
Ansteuerschaltung für zwei
parallel geschaltete Leistungshalbleiterschalter beschrieben. Grundsätzlich kann
die Erfindung jedoch auf beliebige Leistungshalbleiteranordnungen mit
wenigstens zwei Low-Side Schaltern oder mit wenigstens zwei parallel
geschalteten Leistungshalb leiterschaltern angewendet werden. Dabei
ist für
jeden dieser Leistungshalbleiterschalter ein eigener Leistungstreiber
vorgesehen, in dessen Spannungsversorgungsleitungen jeweils ein
gemäß den vorangehenden
Erläuterungen
ausgestaltetes Impedanz-Bauelement angeordnet ist.