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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polyethylenterephthalat-haltige Lebensmittel-Getränkeverpackungen,
welche ein Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaften des
Polyethylenterephthalats umfasst. Weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung solcher Polyethylenterephthalat-Getränkeverpackungen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polyethylenterephthalat-Getränkeverpackungen
mit Barriereeigenschaften gegenüber Feuchtigkeit, Gasen
und Strahlung. Diese Polyethylenterephthalat-Getränkeverpackungen
können insbesondere als Getränkeflaschen verwendet
werden.
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An
die Verpackungen von Getränken werden unterschiedliche
Anforderungen gestellt. Sie müssen einerseits unter hygienischen
und sensorischen Gesichtspunkten auf die zu verpackenden Getränke
abgestimmt sein und andererseits diese vor qualitätsmindernden
Einflüssen schützen.
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Die
wichtigsten Verpackungsmaterialien für Getränke
sind Glas und Kunststoff. Aufgrund des hohen Gewichts von Glasflaschen
werden mittlerweile bevorzugt Kunststoffflaschen eingesetzt. Als
Kunststoffmaterial wird dabei zu einem überwiegenden Anteil
Polyethylenterephthalat (PET) verwendet, da Polyethylenterephthalat
eine Reihe von Vorteilen aufweist.
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So
besitzt Polyethylenterephthalat (PET) gute mechanische Eigenschaften
und ist weitgehend inert gegenüber Getränken.
Polyethylenterephthalat gehört darüber hinaus
zu den wenigen Kunststoffen, die für den Lebensmittelkontakt
bei höheren Temperaturen zugelassen sind. Je nach Anwendungsfall
wiegt heute eine Polyethylenterephthalat-Flasche von 0,5 Litern
weniger als 20 g. Damit sind Polyethylenterephthalat-Verpackungen
deutlich leichter als belspielsweise Glasverpackungen und weisen
darüber hinaus, insbesondere im Unterschied zu Glasverpackungen,
eine höhere Bruchsicherheit auf.
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Nachteilig
an den bekannten Kunststoffverpackungsmaterialien aus Polyethylenterephthalat
ist jedoch die nicht besonders ausgeprägte Barriereeigenschaft.
So lassen die aus Polyethylenterephthalat gefertigten Hohlkörper,
wie beispielsweise Flaschen, im Allgemeinen eine gewisse Permeation
von Gasen, wie Sauerstoff und Kohlendioxid, oder von elektromagnetischer
Strahlung, wie beispielsweise sichtbarem Licht oder UV-Licht, zu.
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So
können beispielsweise Sauerstoffmoleküle auf der
Flaschenoberfläche adsorbiert werden, diffundieren durch
die Flaschenwand und können an der Innenseite der Flasche
der Desorption unterliegen. Auf die gleiche Weise kann es bei gashaltigen
Lebensmitteln, wie beispielsweise kohlensäurehaltigen Getränken,
zu einem Diffundieren des Gases aus dem Verpackungsinhalt kommen,
wodurch sich das Lebensmittel verändert und im Zweifel
an Qualität verliert.
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Insbesondere
in der Lebensmitteltechnologie besteht jedoch die Anforderung, die
Qualität des abgefüllten Produktes möglichst
lange unverändert zu erhalten. Für kohlensäurehaltige
Getränke bedeutet dies beispielsweise, dass möglichst
kein Sauerstoff durch die Flasche oder deren Verschluss eindringen
darf und aus der Flasche kein Kohlendioxid entweichen darf. Verpackungen
mit entsprechenden Barriereeigenschaften führen damit zu
einer Verlängerung des Mindesthaltbarkeitsdatums der abgefüllten
Lebensmittel, was für die Abfüllbetriebe wünschenswert
ist.
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Allerdings
ist die Barriereeigenschaft entsprechender Getränkeverpackungen
nicht das einzig entscheidende Qualitätsmerkmal für
Lebensmittelverpackungen, sondern muss mit weiteren möglichst
einzuhaltenden Anforderungskriterien an die Getränkeverpackungen
abgestimmt werden. Hierzu zählt neben den mechanischen
Eigenschaften unter anderem auch das äußere Erscheinungsbild.
So weisen Polyethylenterephthalat-Verpackungen den Vorteil auf,
dass sie im Allgemeinen durchsichtig sind, so dass ein Betrachten
der darin aufbewahrten Getränke möglich ist. Wenn
man die Barriereeigenschaften von Polyethylenterephthalat-Verpackungen
verbessern möchte und zu diesem Zweck dem Polyethylenterephthalat
Additive zusetzt oder alternativ auf der Oberfläche der
Polyethylenterephthalat-Verpackungen eine Beschichtung aufbringt,
so kann die Verwendung dieser Additive oder Beschichtungen dazu
führen, dass die Transparenz des Verpackungsmaterials leidet,
das Verpackungsmaterial eine unansehnliche Farbe annimmt oder aber
ein Betrachten der Getränke überhaupt nicht mehr
möglich ist. Ferner sind Beschichtungen aufgrund der Komplexität
des Applikationsprozesses und der damit verbundenen hohen Kosten
Im Vergleich zur weiter unten dargestellten erfindungsgemäßen
Lösung nachteilig.
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Die
Verwendung von Additiven zur Verbesserung der Barriereeigenschaften
von polymeren Materialien ist aus dem Stand der Technik bekannt.
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So
offenbart die
US 7,176,274
B1 die Verwendung von Nano-Silikateilchen, welche eine
Größe von 0,5 mm bis 1,00 nm aufweisen, zur Erhöhung
der Barriereeigenschaft von Polyethylenterephthalat gegenüber Gasen.
Das verwendete Polyethylenterephthalat-Material wird zur Herstellung
von geformten Behältern, wie beispielsweise Plastikflaschen,
verwendet.
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Nachteilig
an dieser Zusammensetzung, umfassend Polyethylenterephthalat und
Nano-Silikateilchen, ist, dass diese Zusammensetzung zwar eine Wirkung
zur Absorption von Gasen aufweist, jedoch im Hinblick auf gewünschte
synergistische Zusatzeffekte und die Erreichung einer gewünschten
optimalen Transparenz des Polyethylenterephthalats verbesserungswürdig
ist.
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Wenn
die Aktivität der Gasbarriereeigenschaft des resultierenden
Polyethylenterephthalats gemäß
US 7,176,274 B1 weiter verbessert
werden soll und dieses beispielsweise durch die Beimischung zusätzlicher
Additive zur Verbesserung der Gasbarriereeigenschaften erfolgen
soll, so resultiert eine Mischung aus mindestens zwei unterschiedlichen
Additiven zur Verbesserung der Gasbarriereeigenschaften, welche
in Kombination die Transparenz des Polyethylenterephthalat-Materials
beeinträchtigen kann.
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Demgemäß liegt
bisher kein Konzept vor, mit welchem die Barriereeigenschaften von
Polyethylenterephthalat verbessert werden kann und in welchem gleichzeitig
unterschiedliche Additive zur Verbesserung der Barriereeigenschaften
verwendet werden, ohne dass gleichzeitig die Transparenz des Polyethylenterephthalats
nachteilig beeinflusst wird.
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Damit
ergibt sich als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verpackungsmaterial
für Getränke aus Polyethylenterephthalat zur Verfügung
zu stellen, welches eine verbesserte Barriereeigenschaft gegenüber
Feuchtigkeit, Gasen und elektromagnetischer Strahlung aufweist.
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Die
verwendeten Verpackungsmateriallen sollen darüber hinaus
eine hohe Transparenz aufweisen, um eine optische, insbesondere
visuelle und/oder spektroskopische, Kontrollmöglichkeit
der darin vorliegenden Getränke zu ermöglichen.
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Ferner
soll das Polyethylenterephthalat im Vergleich zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Materialien vorzugsweise verbesserte mechanische
Eigenschaften, wie beispielsweise Festigkeit, Steifigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit,
aufweisen und zu geringeren Schwindungs- und Verzugseffekten führen.
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Die
vorliegende Erfindung löst diese Problematik dadurch, dass
sie eine Getränkeverpackung aus einer Polyethylenterephthalat-Formmasse
zur Verfügung stellt, welche mindestens ein Mittel zur
Verbesserung der Barriereeigenschaften des Polyethylenterephthalats
umfasst.
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In
einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst das Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaften ein
Mischoxid, welches aus mindestens zwei vollständig oxidierten
Teiloxiden dargestellt wurde. In dieser ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Barrie rewirkung im Wesentlichen
auf die Erhöhung der Kristallinität des Polyethylenterephthalats
zurückzuführen.
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In
einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst das Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaften ein
Mischoxid, welches aus mindestens einem vollständig oxidierten
Teiloxid und mindestens aus einem nicht vollständig oxidierten
Teiloxid (Suboxid) dargestellt wurde. In dieser zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Barrierewirkung im Wesentlichen
auf die Erhöhung der Kristallinität des Polyethylenterephthalats
und die Eigenschaft des Suboxids zur Weiteroxidation zurückzuführen.
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In
einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst das Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaften ein
Mischoxid, welches aus mindestens zwei nicht vollständig
oxidierten Teiloxiden (Suboxiden) dargestellt wurde. In dieser dritten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Barrierewirkung
im Wesentlichen auf die Erhöhung der Kristallinität
des Polyethylenterephthalats und die Eigenschaft der beiden Suboxide
zur Weiteroxidation zurückzuführen.
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In
einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst das Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaften eine
Mischung aus mindestens einem Oxid und mindestens einem Additiv
mit der Befähigung zur Weiteroxidation unter Sauerstoffbindung.
In dieser vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist die Barrierewirkung im Wesentlichen auf die Erhöhung
der Kristallinität des Polyethylenterephthalats und die
Eigenschaft des Additivs zur Weiteroxidation unter der Bindung von
Sauerstoff zurückzuführen.
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Zusätzlich
beruht der erfindungsgemäße Effekt der Barrierewirkung
auf einer mechanischen Sperrwirkung.
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Erfindungsgemäß ist
also vorgesehen, dass spezifische Kombinationen der zuvor definierten
Systeme zur Verbesserung der Gasbarriereeigenschaft von Polyethylenterephthalat
verwendet werden, wobei insbesonde re durch geeignete Kombination
der Systeme sowohl die Barriereeigenschaften, die mechanischen Eigenschaften
als auch das optische Erscheinungsbild des Polyethylenterephthalats
aufrecht gehalten bzw. verbessert werden.
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Um
die Transparenz des Polyethylenterephthalats bei Zugabe der zuvor
definierten Systeme aufrecht zu erhalten, ist in einer besonders
bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die zuvor
definierten chemischen Additivsysteme im Hinblick auf die Art der
Bestandteile und das Mischungsverhältnis dieser Bestandteile
so ausgewählt werden, dass die Differenz der Brechungsindizes
zwischen dem Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaft einerseits
und dem Polyethylenterephthalat andererseits höchstens
25%, besonders bevorzugt höchstens 15%, insbesondere höchstens
5%, beträgt. Insbesondere ist es bevorzugt, dass die Brechungsindizes
des Mittels zur Verbesserung der Barriereeigenschaft und des Polyethylenterephthalats
im Rahmen der Zugabe- und Messungenauigkeit identisch sind Der Brechungsindex
von Polyethylenterephthalate liegt zwischen 1,58 und 1,64. Der Brechungsindex
ist der Schlüsselbegriff der geometrischen Optik. Es kennzeichnet
die Brechung und das Reflexionsverhalten von elektromagnetischen
Wellen beim Auftreffen auf eine Grenzfläche zweier Medien
(vgl. auch Michael Baß: Handbook of Optics Volume
1. Optical Techniques and Design: 2. Auflage).
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Die
Vorgehensweise bei der Bestimmung des Brechungsindex von dem gewünschten
Polyethylenterephthalat und den gewünschten Mitteln zur
Verbesserung der Barriereeigenschaften ist dem Fachmann an sich
bekannt.
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Aufgrund
der erhöhten Effizienz ist es insbesondere bevorzugt, dass
die verwendeten Oxide für das Mittel zur Verbesserung der
Barriereeigenschaften in Form von Nanoteilchen vorliegen. Durch
die Verwendung von Oxiden in Nanogröße wird erreicht,
dass die verwendeten Oxide ein größeres Verhältnis
zwischen Oberfläche und Volumen aufweisen und aufgrund
der im Verhältnis zu nicht nanoskaligen Oxiden größeren
Oberfläche eine gesteigerte mögliche Umsetzungsrate
gegenüber Sauerstoff aufweisen. Darüber hinaus
wird mit den nanoskaligen Oxiden eine homogene Verteilung bei gleichzeitiger
verbesserter Durchdringung des polymeren Grundmaterials erreicht.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter dem Begriff der nanoskaligen
Oxide Teilchen mit einer durch Röntgenbeugung bestimmten
Primärpartikelgröße von vorzugsweise
kleiner gleich 50 nm, besonders bevorzugt im Bereich von 40 bis
7 nm, verstanden.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass für die Aufrechthaltung der optischen Eigenschaften
von Polyethylenterephtalat unter gleichzeitiger Verwendung von Additiven
zur Verbesserung der Barriereeigenschaften gegenüber Gasen
das Verhältnis des Brechungsindizes des Mittels zur Verbesserung
der Barriereeigenschaften zu dem Brechungsindex des Polyethylenterephthalats
maßgeblich ist.
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Basierend
auf der erfindungsgemäßen Anforderung, dass die
optische Erscheinung des Polyethylenterephthalats durch die Zumischung
der Additive zur Verbesserung der Barriereeigenschaften nicht beeinträchtigt
werden soll, ist daher eine Parameteroptimierung gegensätzlicher
Effekte durch die Auswahl geeigneter Oxide, bevorzugt in nanoskaliger
Größe, und eine Gehaltsanpassung der entsprechenden
Oxide erforderlich.
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Die
Problematik der Beeinträchtigung der optischen Erscheinung
durch die Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaften liegt
darin begründet, dass durch die Mittel zur Erhöhung
der Barrierewirkung es unter anderem auch zu einer Erhöhung
der Dichte und der Kristallinität des Polyethylenterephthalats,
beispielsweise durch die Nanopartikel als Kristallisationskeime
(Nukleierungsmittel), kommen kann, wobei sich Im Allgemeinen auch
die Transparenz der Polyethylenterephthalats mit zunehmender Kristallinität
verschlechtert.
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Das
als Verpackungsmaterial verwendete Polyethylenterephthalat weist
einen Brechungsindex von im Allgemeinen 1,58 bis 1,64 auf. Wenn
man Polyethylenterephthalat nun ein Mittel zur Verbesserung der
Barriereei genschaften zugibt, so sollte dieses Mittel in Summe,
d. h. in Summe bezogen auf alle Einzelbestandteile des Mittels,
einen Brechungsindex aufweisen, welcher um höchstens 25%,
besonders bevorzugt höchstens 15%, insbesondere höchstens
5%, von dem Brechungsindex des verwendeten Polyethylenterephthalats
abweicht, da sich andernfalls das optische Erscheinungsbild, wie
beispielsweise die Transparenz, des Polyethylenterephthalats verschlechtert.
Besonders bevorzugt weist das Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaften
einen im Bereich der Mess- und Zugabeungenauigkeit identischen Brechnungsindex
im Vergleich zu dem Polyethylenterephthalat auf.
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Darüber
hinaus wird durch die spezifische Auswahl und Kombination der Bestandteile
des Mittels zur Verbesserung der Barriereeigenschaften gegenüber
Gasen aus den Oxiden die Agglomerationsneigung, sofern diese nicht
bereits über chemische Additivierung gelöst, verringert.
Dieser Effekt liegt darin begründet, dass die van-der-Waals-Wechselwirkungsenergie
von Partikel/Polymer proportional zur Hamaker-Konstante ist. Diese
Hamaker-Konstante ist wiederum gemäß der Lifshits-Theorie
proportional zu δn (Partikel/Polymer).
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Durch
die Verwendung von Oxid-Mischungen, insbesondere in nanoskaliger
Form, kann darüber hinaus eine Anpassung des resultierenden
Brechungsindex des Mittels zur Verbesserung der Barriereeigenschaft aus
den zwei Oxiden nach den Beziehungen
realisiert werden.
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Das
erfindungsgemäß vorgeschlagene Mittel zur Verbesserung
der Barriereeigenschaften kann je nach Ausführungsform,
wie vorstehend erläutert, Mischoxide umfassen. Diese Mischoxide,
welche im Rahmen der vorliegenden Erfindung in der Additivierung
zur Verbesserung der Barriereei genschaften des Polyethylenterephthalats
verwendet werden, werden vorzugsweise aus Teiloxiden aufgebaut,
welche ausgewählt werden aus der Gruppe, bestehend aus
Siliciumdioxid (SiO2), Aluminiumoxid (Al2O3), Titandioxid
(TiO2) und nichthumantoxischen Übergangsmetallsuboxiden,
wobei die einzelnen Teiloxide in unterschiedlichen Phasen verwendet
werden können.
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Die
erfindungsgemäße Getränkeverpackung umfasst
ein polymeres Grundmaterial, welches entweder aus Polyethylenterephthalat
besteht oder aber zumindest Polyethylenterephthlat enthält
(Polymerblend).
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Dieses
polymere Grundmaterial, welches im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, ist vorzugsweise ein kristallisierbares thermoplastisches
polymeres Grundmaterial. Unabhängig hiervon handelt es
sich bei dem polymeren Grundmaterial jedoch Insbesondere um ein
langsam kristallisierendes polymeres Grundmaterial. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung versteht man unter einem langsam kristallisierenden Polymer
ein Polymer, dessen Kristallisationsgeschwindigkeit bei Abkühlraten,
wie sie bei Abkühlung einer entsprechenden Schmelze des
polymeren Grundmaterials bei Umgebungstemperatur auftreten, kleiner
gleich 0,3 mm/sec ist. Der Effekt der Kristallinitätssteuerung
ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn bei langsam kristallisierenden
Polymeren schnelle Abkühlraten von größer
gleich 10°C/min realisiert werden.
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Die
Barrierewirkung von mikro- und nanoskaligen Oxiden beruht außer
auf dem Effekt der mechnischen Sperrwirkung (physikalischer Umströmungseffekt)
auch im Wesentlichen auf der Erhöhung der Kristallinitätsanteile
und der Dichte teilkristalliner Thermoplaste.
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Die
Art der Herstellung des polymeren Grundmaterials, enthaltend Polyethylenterephthalat,
unterliegt keiner besonderen Beschränkung und es kann jedes
beliebige polymere Grundmaterial, sofern dieses Polyethylenterephthalat
umfasst, verwendet werden.
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Wie
bereits erwähnt, weist Polyethylenterephthalat einen üblichen
Brechungsindex im Bereich von 1,58 bis 1,64 auf. Wenn nun erfindungsgemäß Mittel
aus mindestens zwei Oxiden zur Verbesserung der Barriereeigenschaften
gegenüber Gasen des polymeren Grundmaterials, umfassend
Polyethylenterephthalat, verwendet werden, so weist diese Additivierung
in ihrer Gesamtheit vorzugsweise einen Brechungsindex auf, welcher
in dem vorgenannten Bereich liegt bzw. diesen angegebenen Bereich
um maximal 25% über- oder unterschreitet.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere bevorzugt,
wenn die für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Getränkeverpackung vorgesehene Formmasse bzw. das vorgesehene
Granulat, umfassend Polyethylenterephthalat, einen Basiskristallinitätsanteil
von größer gleich 35%, besonders bevorzugt größer
gleich 38%, insbesondere größer gleich 40%, aufweist.
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Wenn
als das polymere Grundmaterial Polyethylenterephthalat entweder
alleine oder in Kombination mit anderen Bestandteilen verwendet
wird, so kann das Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaften
gegenüber Gasen insbesondere Silika-Nanopartikel umfassen.
Der Vorteil der Verwendung von Silika-Nanopartikeln in diesem Zusammenhang
ist, dass reines Nano-Silika mit einem Brechungsindex von 1,46 einen brauchbaren
Spezialfall darstellt, da das Nano-Silika eine im erfindungsgemäß definierten
Bereich liegenden Brechungsindex aufweist (+/– 25%, bezogen
auf einen Bereich des Brechungsindex von Polyethylenterephthalat
von 1,58 bis 1,64).
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Erfindungsgemäß ist
für eine effiziente Ausbildung der Barriereeigenschaft
vorgesehen, dass neben diesem einen Oxid (z. B. des nanoskaligen
SiO2) mindestens ein weiteres Oxid als Ausgangskomponente
eines Mischoxids in der Additivierung zur Verbesserung der Barriereeigenschaften
verwendet wird. Bei der Verwendung von SiO2-Nanoteilchen
mit einem Brechungsindex von n = 1,46 kann beispielsweise auch ein
nicht vollständig oxidiertes Übergangsmetalloxid
(Suboxid), beispielsweise in nanoskaliger Form, verwendet werden.
Dieses nicht vollständig oxidierte Übergangsmetalloxid
kann zusätzlich als chemischer Sauerstofffänger durch
eine entsprechende Weiteroxidation dienen. Das resultierende System
zur Verbesserung der Barriereeigenschaft bewirkt somit nicht nur
eine erhöhte Barriereeigenschaft aufgrund eines mechanischen
Effekts und einer zunehmenden Kristallinität und Dichte
des polymeren Grundmaterials, umfassend Polyethylenterephthalat,
durch Einbau entsprechender Oxide, sondern auch ein Abfangen von
Sauerstoff durch chemische Reaktion. Darüber hinaus wird
durch die erfindungsgemäße Kombination von nanoskaligem
SiO2 mit Suboxiden der Einfluss des Suboxids
auf die Transparenz des polymeren Grundmaterials soweit abgeschwächt,
dass das Übergangsmetalloxid verwendbar ist, ohne dass
es zu einer wesentlichen Trübung oder Einfärbung
des polymeren Grundmaterials, umfassend Polyethylenterephthalat,
kommt.
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Durch
die Verwendung der nicht vollständig oxidierten Übergangsmetalloxide,
insbesondere in nanoskaliger Form, wird darüber hinaus
bewirkt, dass resultierende Systeme einen wasseraktivierbaren Schalter aufweisen,
da derartige Reaktionen (Reaktionen mit Sauerstoff unter Weiteroxidation
des Suboxids) „wasserkatalysiert” im Sinne einer
starken Reaktionsbeschleunigung bei Normaltemperatur sind. Dieser
Effekt des Suboxids kann zusätzlich durch die Gegenwart
von Spuren von Salzhydraten in dem polymeren Grundmaterial, umfassend
Polyethylenterephthalat, vorzugsweise von Hydraten des Calciumphosphats,
beschleunigt werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere bevorzugt,
wenn die verwendeten Oxide, insbesondere die verwendeten nanoskaligen
Oxidteilchen, sphärische Teilchen sind, da hierdurch die
Agglomerationsneigung der Oxide verringert wird und eine homogenere
Verteilung in der Reaktionsmischung zur Herstellung des polymeren
Grundmaterials, enthaltend Polyethylenterephthalat, möglich
ist.
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Die
Verwendung von nanoskaligen Mischoxiden ist neben deren Eignung
als Barrieremittel zu fungieren auch darin begründet, dass
sich verfahrenstechnische Vorteile ergeben, wenn man nanoskalige
Mischoxide bei der Herstellung von Getränkeverpackungen
verwendet, da die Schichtdicke durch die Verwendung von Mischoxiden
gleichmäßiger wird.
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Die
Menge der Mischoxide, welche in der erfindungsgemäßen
Formmasse, umfassend Polyethylenterephthalat, verwendet werden,
unterliegt keiner besonderen Beschränkung und beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 0,001 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis
0,001 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Ausgangskomponenten.
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In
den einzelnen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
ist es möglich, dass weitere Sauerstofffänger
neben Oxiden in der erfindungsgemäßen Formmasse,
umfassend Polyethylenterephthalat, verwendet werden. Als weiteres
Mittel zur Verbesserung der Barriereeigenschaft werden 2,5-Di-tert.-butylhydroxytoluol
(BT) oder ähnliche Radikalfänger erfindungsgemäß vorgeschlagen.
Diese werden zusammen mit dem oxidischen Bestandteil bei der Herstellung
der Formmasse, umfassend Polyethylenterephthalat, zugegeben.
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Wenn
in der erfindungsgemäßen Polyethylenterephthalat-Formmasse
2,5-Di-tert.-butylhydroxytoluol verwendet wird, so beträgt
dessen Menge 0,01 bis 0,001 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis
0,001 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Ausgangskomponenten.
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Darüber
hinaus kann die für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Getränkeverpackungen verwendete Polyethylenterephthalat-Formmasse
bzw. das entsprechende Granulat weitere übliche Additive
umfassen. Ein übliches Additiv ist beispielsweise ein grenzflächenaktives
Additiv (Tensid). Dieses Tensid kann beispielsweise ausgewählt
werden aus der Gruppe der aprotischen nicht ionischen, polaren Detergentien.
Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung in der Polyethylenterephthalat-Formmasse
ein grenzflächenaktives Additiv verwendet wird, so beträgt
dessen Menge vorzugsweise 1 bis 10 ppm, jeweils bezogen auf die
Gesamtmasse der Ausgangskomponenten.
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Die
Verwendung der grenzflächendaktiven Additive dient im Wesentlichen
dazu, hochkonzentrierte Suspensionen der Oxide, insbesondere in
nanoskaliger Form, zu stabilisieren.
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Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße Polyethylenterephthalat-Formmasse
für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Getränkeverpackungen verwendete Polyethylenterephthalat-Formmasse
bzw. das entsprechende Granulat mindestens ein weiteres Additiv
umfassen, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus IR-Absorbern, Wärmestabilisatoren, Antiblockierungsmitteln,
antistatischen Mitteln, Farbstoffen, Katalysatoren (z. B. titanhaltigen
Katalysatoren und/oder antimonhaltigen Katalysatoren) und zusätzlichen UV-Absorbern.
Die verwendeten Additive weisen vorzugsweise eine Zulassung der
FDA auf.
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Wenn
ein weiteres Additiv der vorgenannten Gruppe verwendet wird, so
werden diese in üblichen Mengen verwendet. Bei einer heterogen
katalysierten Synthese können die Katalysatoren auf einem
Träger appliziert vorgelegt.
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Die
erfindungsgemäß zu verwendenden Mischoxide sind
vom Fraunhofer Institut für chemische Technik ICT, 76327
Pfinztal, Bundesrepublik Deutschland, kommerziell verfügbar.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Getränkeverpackung
aus einer entsprechenden Formmasse bzw. einem entsprechenden Granulat, umfassend
Polyethylenterephthalat, welches durch die folgenden Verfahrensschritte
gekennzeichnet ist:
- (a) Bereitstellen eines
erfindungsgemäß vorgesehenen Mittels zur Verbesserung
der Barriereeigenschaft;
- (b) Zugeben des Mittels zur Verbesserung der Barriereeigenschaften
zu den das polymere Grundmaterial, umfassend Polyethylenterephthalat,
aufbauenden Monomeren bzw. Oligomeren; und
- (c) Polymerisation bzw. Polykondensation der Monomere bzw. Oligomere.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es dabei insbesondere bevorzugt,
wenn die Mischoxide in der Form einer Suspension den entsprechenden
Monomeren oder Oligomeren zugegeben werden.
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Im
Allgemeinen erfolgt die Herstellung von beispielsweise auf Polyethylenterephthalat
basierenden Getränkeverpackungen ausgehend von den Monomeren
Terephthalsäure und Ethylenglykol, welche zunächst einer
Veresterung bzw. Umesterung unterworfen werden. Anschließend
erfolgt dann eine Vorpolykondensation des Esterprodukts; abschließend
erfolgt dann die Polykondensation.
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Die
Veresterung/Umesterung wird vorzugsweise so durchgeführt,
dass möglichst alle freien Carbonsäurefunktionen
des Säurebausteins verestert sind.
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Anschießend
werden die Vorpoly- und danach die Polykondensation im Allgemeinen
solange durchgeführt. bis die gewünschte Intrinsische
Viskosität (IV) erreicht ist. Die Polykondensation erfolgt
bis zu einer typischen Intrinsische Endviskosität (IV)
von im Allgemeinen 0,60 bis 0,63 dl/g, anschließend erfolgt
eine standardgemäße Festphasenpolykondensation,
um die typische Intrinsische Viskosität (IV) für
Verpackungen um 0,80 dl/g zu erreichen und das PET zu entaldehydisieren.
Man kann aber auch gleich in der Schmelze die Intrinsische Viskosität
(IV) auf den Endwert von 0,80 dl/g fahren und dann dieses Material
granulieren, kristallisieren und entaldehydisieren. Bei beiden Verfahren
sind die voran beschriebenen Schritte identisch.
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Während
der Herstellung von Polyethylenterephthlat kann vorzugsweise die
Zugabe der erfindungsgemäß vorgesehenen Mittel
zur Verbesserung der Barriereeigenschaften in der Form einer Suspension
während der Veresterung/Umesterung der Monomere Ethylenglykol
und Terephthalsäure unter Anwendung eines speziellen Temperatur-
und Druckprofils erfolgen.
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Es
ist aber auch die Zugabe direkt zu den Monomeren möglich.
Als Suspensionsmedium für die Nanokomposite wird dabei
vorzugsweise Ethylenglykol verwendet. Danach erfolgt die Weiterführung
der Vorpoly- und Polyondensation unter einem speziellen Druck- und
Temperaturprofil bis zur gewünschten End-Viskosität.
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Im
Anschluss an diese Polykondensation wird das Material gegebenenfalls
unter Druck, beispielsweise unter Stickstoffdruck, ausgetragen und
granuliert.
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Die
Zugabe der Suspension der erfindungsgemäß vorgesehenen
Mittel zu den Monomeren bzw. Oligomeren erfolgt vorzugsweise während
oder nach Abschluss der Veresterungs-/Umesterungsreaktion, um dadurch
mögliche Veränderungen der Mechanistik zu vermeiden.
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Aus
gleichen Gründen ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bevorzugt, dass das Einarbeiten der erfindungsgemäßen
Mittel mit konzentrierten Suspensionen erfolgt. Die Konzentration
entsprechender Suspensionen kann bis zu 15 Gew.-%, vorzugsweise
11 bis 5 Gew.-%, betragen.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Polyethylenterephthalat-Formmasse,
welche gemäß den oben beschriebenen Verfahren
erhalten wird.
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Darüber
hinaus betrifft die vorliegende Erfindung auch Getränkeverpackungen,
insbesondere in der Form von Getränkeflaschen, welche hergestellt
werden ausgehend von den oben beschriebenen Polyethylenterephthalat-Formmassen
bzw. Polyethylenterephthalat-Granulaten, sowie Verpackungsfilme,
welche ausgehend von den oben beschriebenen Polyethylenterephthalat-Formmassen
bzw. Polyethylenterephthalat-Granulaten hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Getränkeverpackungen
weisen als Polyethylenterephthalat-Flaschen eine Wandstärke
von vorzugsweise 0,2 bis 0,8 mm auf. Darüber hinaus sollte
die Schichtdickenverteilung der erfindungsgemäßen
Getränkeverpackungen kleiner gleich 10% der mittleren Schicht dicke
sein. Durch die Verwendung der erfindungsgemäß vorgesehenen
Mittel zur Erhöhung der Barrierewirkung von Polyethylenterephthalat
lässt sich einerseits bei konstanter Wandstärke
die Barriereeigenschaft erhöhen und andererseits bei konstanter
Barrierewirkung die erforderliche Wandstärke reduzieren,
was wiederum unter Beibehaltung der Barriereeigenschaften zu einer
Reduktion des erforderlichen Polyethylenterephthalats führt.
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Im
Hinblick auf die Verwendung der entsprechenden Getränkeverpackungen
ist weiter auszuführen, dass entsprechende Verpackungen
ihre wesentliche Anwendung im Bereich der Polyethylenflaschen zur
Aufnahme von Getränken finden.
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Die
erfindungsgemäß dafür verwendeten Polyethylenterephthalat-Formmassen
bzw. Granulate weisen den Vorteil auf, dass sie einerseits eine
hohe Barriereeigenschaft gegenüber Gasen, wie Sauerstoff
und Kohlendioxid, gegenüber Feuchtigkeit und elektromagnetischer
Strahlung aufweisen, so dass es im Wesentlichen nicht zu einem Eindiffundieren
von z. B. Sauerstoff in die Getränkeflaschen, einem Ausdiffundieren
von Gasen, beispielsweise Kohlendioxid, aus den Getränkeflaschen
bzw. einer anderweitigen Beeinträchtigung der in den Flaschen
verpackten Getränken kommt. Somit kann eine Zersetzung
der In den entsprechenden Verpackungen gelagerten Getränke
vermieden werden.
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Darüber
hinaus weisen die erfindungsgemäß verwendeten
Getränkeverpackungen den Vorteil auf, dass sie eine hohe
Transparenz aufweisen, welche durch die zusätzliche Additivierung
nicht gestört wird, so dass ein Betrachten (visuelle Betrachtung
und spektroskopische Untersuchung) der in diesen Verbundkörpern gelagerten
Getränke einfach möglich ist.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Getränkeflasche, welche aus einer entsprechenden
Formmasse bzw. einem entsprechenden Granulat durch einen dreidimensionalen
Formgebungsprozess erhalten wird, wobei zunächst ein Vorformling,
auch als Preform bezeichnet, erzeugt wird und diese Preform durch
einen Blasprozess weiter in einen Getränke-Verbundkörper
umgewandelt wird.
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Hierzu
wird das Granulat zu einer PET-Schmelze erwärmt, in eine
Hohlform gepreßt und dann wieder abgekühlt. Dabei
ist es Insbesondere bevorzugt, wenn das Herstellungsverfahren für
die Preform mindestens die folgenden Verfahrensschritte umfasst:
- (a) Trocknen der mit dem Mittel zur Verbesserung
der Barriereeigenschaft versehenen Polyethylenterephthalat-Formmasse
bzw. des Polyethylenterephthalat-Granulats bei einer Temperatur
von 160 bis 190°C,
- (b) Spritzgießen der aus Verfahrensschritt (a) erhaltenen
Formmasse bzw. des aus Verfahrensschritt (a) erhaltenen Granulats
bei einer Temperatur von 260 bis 300°C zu einer Preform;
- (c) Abkühlen der aus Verfahrensschritt (b) erhaltenen
Preform, bis eine Oberflächentemperatur der Preform von
60 bis 20°C erreicht ist; und
- (d) gegebenenfalls Konditionierung der aus Verfahrensschritt
(c) erhaltenen Preform.
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Das
Konditionieren der Preform erfolgt beispielsweise für einen
Zeitraum von 2 Tagen bei Raumtemperatur und führt zu einer
homogenen Feuchtigkeitsaufnahme des Materials.
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Darüber
hinaus ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich,
dass die so erhaltene Preform in eine Getränkeverpackung über
ein Blas-/Streckverfahren umgewandelt wird. Dabei wird der Preform
im ersten Schritt über Wärmezuführung
wieder erweicht, mit Druckluft in einem Werkzeug gestreckt und zu
einer Flasche geblasen. Dieses Verfahren umfasst daher im Allgemeinen
die folgenden Verfahrensschritte:
- (a') Erwärmen
der Preform auf eine Temperatur von 100 bis 120°C, vorzugsweise
95 bis 110°C;
- (b') Temperieren der Blasform auf die konstante Temperatur von
8°C;
- (c') Einlegen der Preform in die Blasform;
- (d') Blasbearbeitung der Preform im Sinne eines Vorblasens bei
8 bar und gleichzeitigem Recken; gefolgt von einem Fertigblasen
bei 28 bar; und
- (e') Abkühlen des Verbundkörpers aufgrund
der temperierten Blasform.
-
Unter
einer Blasform wird dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung die äußere
Umgebung verstanden, in welche die Preform eingefügt wird
und auf welche die Preform dann aufgeblasen wird.
-
Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes
(d'), d. h. der Blasbearbeitung der Preform, kann die Preform einer
Reckgeschwindigkeit von 1,00 bis 1,50 m/sec, unterworfen werden.
-
Schließlich
kann die Preform, wie bereits erwähnt, in einen Verbundkörper
auch über ein Heat-Set-Verfahren unter Standardbedingungen
umgewandelt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher
erläutert.
-
Die
folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen
und sind in keiner Weise einschränkend zu verstehen.
-
Für
die Bestimmung der dargestellten Qualitätsmerkmale wurden
nachfolgend beschriebene Analysenmethoden eingesetzt.
-
(1) Bestimmung der Intrinsischen Viskosität
(I. V.)
-
Die
Messung der Intrinsischen Viskosität (I. V.) erfolgte mittels
eines Kapillarviskosimeters nach Ubbelohde mit einer Kapillare der
Größe 1 c bei 25°C. Es wurde eine Lösung
von 500 mg Polyester in 100 ml eines Gemisches aus Phenol und 1,2-Dichlorbenzol
im Verhältnis 3:2 (Gewichtstelle) verwendet.
-
(2) Bestimmung des Trübungswertes
-
Die
Messung des Trübungswertes in ”nephelometrischen
Trübungseinheiten” (NTU) erfolgte an einer 10
gew.-%-igen Lösung des Polyesters in Phenol/Dichlorbenzol
(3/2-Gew.-Teile) mit einem Nephelometer der Fa. Hach (Typ XR, nach
US 4,198,161 ) in einer Küvette
mit 22,2 mm Durchmesser in Analogie zu der für Wasser gebräuchlichen
Norm
DIN 38404, Teil 2. Gemessen wird die Intensität
des Streulichtes im Vergleich zu einer Formazin-Standardlösung
abzüglich des Wertes vom Lösungsmittel (ca. 0,3
NTU).
-
Die
Messung der Farbwerte L und b erfolgte nach Hunter. Die Polyesterchips
(Granulat) wurden zunächst im Trockenschrank bei 135 ± 5°C
während einer Stunde kristallisiert. Die Farbwerte wurden
danach ermittelt, indem in einem Drelbereichfarbmessgerät
der Farbton der Polyesterprobe mit drei Fotozellen, denen je ein
Rot-, Grün- und Blaufilter vorgeschaltet war, gemessen
wurde (X-, Y- und Z-Werte). Die Auswertung erfolgte nach der Formel
von Hunter, wobei
ist. Der absolute Fehler
der Messwerte beträgt für L ± 1 und für
a und b jeweils ± 0,3.
-
Die
Messung des Schmelzpunktes erfolgte in einem Differentialscanningcolorimeter
(DSC). In einem ersten Schnritt wird das Material über
den Schmelzpunkt in einem DSC erhitzt und anschließend
sehr schnell wieder abgekühlt, um einen reproduzierbaren
amorphen Zustand in der Probe zu erreichen. Anschließend
wird die Probe erneut in 1 s – Schritten mit einer konstanten
Rate erhitzt. Aus dem erhaltenen Diagramm wird dann die Glasübergangstemperatur
Tg, die Kristallisationstemperatur Tk und schließlich der
Schmelzpunkt Tm errechnet.
-
Die
Beispiele können wie folgt beschrieben werden:
Die
verwendeten Nanosuspensionen können von dem Fraunhofer
Institut für chemische Technik ICT, 76327 Pfinztal, Bundesrepublik
Deutschland, erhalten werden.
-
Die
Herstellung der Polyethylenterephthalat mit den Nanopartikeln erfolgt
wie folgt:
Für die Beispiele wurde ein geschupptes
Veresterungsprodukt (Polyethylenterephthalat), welches bereits die Vorkondensation
durchlaufen hat, mit folgender Produktqualität bereitgestellt:
Test | Einheit | Ergebnis |
IV | dl/g | 0,103 |
Säurezahl | mg
KOH/g | 14,5 |
Verseifungszahl | mg
KOH/g | 559 |
Umsatz | % | 97,4 |
Diethylenglykol | Ma.-% | 1,45 |
Hunter
Farbe L | - | 98,9 |
Hunter
Farbe a | - | –0,1 |
Hunter
Farbe b | - | 1,4 |
Schmelzpunkt | °C | 240,9 |
-
Zur
Herstellung eines Co-Polymers für Flaschen-PET wurden diesem
Veresterungsprodukt in einem Rührautoklaven von 5 kg 2
Gew.-% Isophthalsäu re (IPA) als Pulver, 200 ppm Antimon
(aus Antimontriacetat (Sb(Ac)3) als 2%ige
Lösung in Ethylenglykol (EG) als Katalysator gemeinsam
mit 15 ppm Co aus Kobaltacetat (Co(Ac)2 × 4H2O) als farbgebende Komponente ebenfalls
als 2%ige Lösung in Ethylenglykol (EG) und eine zweite
farbgebende Komponente 0,5 ppm Solvent blau Cl 104 als 0,02%ige
glykolische Suspension zu dem Veresterungsprodukt zudosiert. Als
Stabilisator wurde 85%ige H3PO4 direkt
in Mengen eingesetzt, die sich auf 17 ppm im Endprodukt bezogen.
-
Die
Zugabe der Nanosuspensionen erfolgte in den Beispielen 2, 3, 5 und
6 als glykolische und im Beispiel 4 als ölige Al
2O
3-, SiO
2- und/oder ZrO
2-Nanopartikelsuspensionen
in Mengen von 0,01 bis 0,05%, bezogen auf das Endprodukt. Die Zusammensetzung
der Beispiele ist in der Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1:
Verglelchsbeispiel
1 | +30
g EG |
Beispiel
2 | +55,0
g 0,01% SiO2/EG |
Beispiel
3 | +56,1
g 0,05% SiO2/EG |
Beispiel
4 | +40,8
g 0,05% SiO2/Öl |
Beispiel
5 | +55,3
g 0,01% Al2O3/EG |
Beispiel
6 | +56,0
g 0,01% ZrO2/EG |
-
In
allen Beispielen wurden verwendet:
- (1) 5170
g Veresterungsprodukt;
- (2) 100 g IPA;
- (3) 316 mg H3PO4 (85%
(17 ppm Phosphor bezogen auf Endprodukt));
- (4) 122,7 g Sb(Ac)3, 2% in EG (200 ppm
Sb bezogen auf Endprodukt);
- (5) 15,9 g Co(Ac)2 × 4H2O 2% In EG (15 ppm Co bezogen auf Endprodukt);
und
- (6) 2,5 mg Solvent blau Cl 104 (0,5 ppm Blau im Endprodukt).
-
Nach
der Reaktorbefüllung wurde dieser 3x mit Stickstoff gespült,
evakuiert und dadurch inertisiert. Anschließend wurde auf
250°C Produkt temperatur aufgeheizt und das standardisierte
Temperatur-/Druckprogramm gefahren (Tabelle 2). Tabelle 2
Zeit
[min] | Produkttemperatur
[°C] | Druck
[mbar] |
0 | 250 | 1000 |
40 | 270 | 1000 |
50 | 270 | 200 |
75 | 270 | 200 |
80 | 270 | 50 |
100 | 270 | 50 |
105 | 270 | 10 |
110 | 271 | ≤ 1 |
200 | 280 | ≤ 1 |
-
Anschließend
erfolgte bei 270°C die Vorkondensation in zwei Druckstufen,
mit 200 mbarg und mit 50 mbarg über eine Zeit von 70 min.
Im Anschluss wurde die Polykondensation unter Rühren bei
einem maximalen Drehmoment von 80 U/min bei Temperaturen bis maximal
280°C und unter Vakuum von 0,3–0,5 mbarg über
eine Zeit von ca. 170 min durchgeführt. Die Zielviskosität
bei allen Versuchen lag bei 0.66 dl/g. Anschließend wurde
das Vakuum gebrochen und die Schmelze granuliert.
-
Darstellung
wichtiger technologischer und Qualitätsparameter des hergestellten
PET mit Nanokompositen in der anschließenden Tabelle 3. Tabelle 3
| PK-Zeit [min] | PK-Druck [mbar] | IV
[dl/g] | KTG [%] | Farbe
L | Farbe
a | Farbe
b | Trübung NTU |
Vergleichsbeispiel 1 | 200 | 0,3 | 0,68 | 43 | 72 | –1,1 | –0,7 | 3,3 |
Beispiel
2 | 212 | 0,6 | 0,65 | 41 | 72 | –1,7 | –1,0 | 3,2 |
Beispiel
3 | 205 | 0,3 | 0,65 | 42 | 73 | –2,1 | –1,6 | 3,2 |
Beispiel
4 | 215 | 0,4 | 0,61 | 41 | 71 | –1,9 | –2,5 | 3,5 |
Beispiel
5 | 210 | 0,4 | 0,66 | 41 | 69 | –0,9 | –0,8 | 3,2 |
Beispiel
6 | 203 | 0,4 | 0,66 | 41 | 69 | –0,7 | –1,6 | 3,9 |
-
Die
so hergestellten PET-Granulate wurden anschließend vor
der Filmherstellung in einem plattenbeheiztem Trockenschrank bei
150°C für die Dauer von 16 Stunden bei etwa 5
mbar kristallisiert. Nach einer definierten Abkühlphase
von 5 Stunden unter Stickstoff wurden die Proben unter Stickstoffbeschleierung
in luftdichte Gefäße abgefüllt und ein
Film mit einer Dicke von 0,05 mm in einem OCS-Follenextruder hergestellt. Die
Massetemperatur während der Herstellung betrug 278°C.
-
Nach
Schichtdickenmessung mit Inteferenzverfahren und der Messung der
Sauerstoffdurchlässigkeit (dargestellt als Permeationskoeffizient)
mittels O2-Trägergasverfahren (Mocon-Gerät, DIN
53380-3, 3-fach-Bestimmung) konnte der Permeationskoeffizient
in [cm3 × μm/m2 × d × 0,1 MPA] unter
Zugrundelegung des Minimalwertes der Schichtdicken im Vergleich
zur Vergleichsbeispiel ohne Zusätze berechnet werden.
-
Das
O2-Trägergasverfahren wird zur
Detektion permetierter Gasmoleküle durch einen elektrochemischen
Sensor verwendet.
-
Die
Schichtdickenmessung erfolgt unter Verwendung des TranSpec-DSP MC-UV/NIR-Spektrometer mit
HSL-2 Halogenlampe mit Schichtdickensoftware FTM-ProVis 2000 in
einem Messbereich der Schichtdicke von 0,8 bis 150 μm optischer
Dicke.
-
Permeationskoeffizient
bei mittlerer Schichtdicke [cm
3 × μm/m
2 × d × 0,1 MPA] an Filmproben:
VB1 | B2 | B3 | B4 | B5 | B6 |
3.384 | 3.040 | 3.148 | 2.861 | 3.381 | 3.408 |
-
Ein
anderer Teil des Granulates wurde auf eine IV von 0,80 dl/g bei
Standardeinstellungen der Kristallisation und Festphasenpolykondensation
aufkondensiert und ebenso unter Standardbedingungen zu 28 g Preforms in
einer Husky Labormaschine HL 160 RS und 500 ml Flaschen an einer
Laborblasmaschine VV90 279 verarbeitet. Die Barriere der Flaschen
wurde mittels Mocon Test untersucht.
-
Ergebnisse
aus mit Ox-Tran nach
ASTM D 3895/F1307 (Mocon 2/20,
Carrier Gas: 97,5% N
2 und 2,5% H
2, min 100 ppm O
2),
22°C, 500 ml Flasche/28 g (O
2 Transmission
in ppm/Jahr).
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 7176274
B1 [0011, 0013]
- - US 4198161 [0082]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Michael Baß:
Handbook of Optics Volume 1. Optical Techniques and Design: 2. Auflage [0025]
- - DIN 38404 [0082]
- - DIN 53380-3 [0094]
- - ASTM D 3895/F1307 [0099]