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Beschreibung der Erfindung
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Transdermale
Sensoren zur Messung physiologischer Parameter, die mit einer minimalen
Verletzung der Haut in das subkutane Gewebe eingeführt werden
können, werden zur Analyse der interstitiellen Flüssigkeit
benötigt. Dabei werden nach unterschiedlichen Prinzipien
funktionierende Sensorelemente eingesetzt. Die von ihnen gebildeten
elektrischen Signale hängen beispielsweise von der Konzentration
von Ionen, Metaboliten, Medikamenten oder Hormonen ab.
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Der
Vorteil transdermaler Sensoren besteht darin, dass sie ohne Operation
und gesundheitliche Risiken im physiologischen System platziert
werden können. Da gelöste Stoffe durch das Epithel
der Blutkapillaren diffundieren und in vielen Fällen mit
nur geringer zeitlicher Verzögerung in der interstitiellen Flüssigkeit
in ähnlicher Konzentration wie im Blut vorliegen (Rebyin
K, Steil GM: Can Interstitial Glucose Assessment Replace Blood Glucose
Measurements? Diabetes Technol and Therap. 2, 2000, 461–472),
kann mit Hilfe der transdermal gemessenen Parameter beispielsweise
auf die Konzentration eines Analyten im Kreislaufsystem geschlossen
werden. Dies hat bisher vor allem Anwendung für die Erfassung
von Konzentrationsänderungen der Glucose im Blutkreislauf
gefunden (Klonoff D: Continuous Glucose Monitoring – Roadmap
for 21 st century diabetes therapy. Diabetes Care 28, 2005, 1231–1239; Thomas
A, Heinemann L: Unblutiges Glukosemonitoring, Enttäuschungen
und Hoffnungen. Diabetes, Stoffwechsel und Herz 4/2006, 55–66).
Transdermale Sensoren können grundsätzlich zur
Messung der Konzentration zahlreicher medizinisch oder tiermedizinisch
relevanter Analyte und weiterer physiologisch bedeutsamer Parameter
eingesetzt werden.
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Bei
der Entwicklung von transdermalen Glucosesensoren, die für
die Diagnostik und die Kontrolle des Stoffwechsels bei Diabetes
mellitus bedeutsam werden, besteht ein Trend zur Miniaturisierung der
gesamten Sensorvorrichtung einschließlich der Nutzung von
Techniken der drahtlosen Datenübertragung. Moderne transdermale
Sensoren besitzen neben einer einstechbaren Sondennadel mit integriertem
Sensorelement, mikroelektronische Vorrichtungen zur Signalwandlung,
Signalverarbeitung und Datenübertragung einschließlich
Stromversorgung.
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Beim
Gesamtdesign für einen mit den genannten Bestandteilen
ausgerüsteten transdermalen Sensor ist anzustreben, dass
die Sondennadel möglichst schmerzarm und keimfrei in das
Unterhautfettgewebe eingebracht werden kann und dort möglichst bewegungsfrei
fixiert bleibt. Kleine Bewegungen der Sondennadel relativ zum Gewebe
können Schmerzen oder Unbehagen hervorrufen. Es ist anzustreben,
dass die durch den Sensor bedingte Veränderung der Körperoberfläche
sich nicht oder nur minimal auf die Bewegungsfreiheit und das Befinden
des Probanden auswirkt. Hierfür sind unter anderem eine geringe
Masse und eine geeignete Form und Fixierung der sensorischen Vorrichtung
wichtig.
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Das
möglichst schmerzfreie Einführen der Sondennadel
und die zur Vorbereitung der Messung notwendigen Manipulationen
sind aber von großer Bedeutung. Hierdurch wird die Akzeptanz
eines für die tägliche Anwendung durch den Probanden
konzipierten Systems entscheidend bestimmt. Bei den Systemen CGMS®Gold, Guardian®REAL-Time
und DexCom STSTM wird der Glukosesensor
schräg zur Hautoberfläche in das Gewebe eingeführt.
Der Einstich in das Unterhautfettgewebe stellt für den
Patienten eine Selbstverletzung dar. Die Schmerzwahrscheinlichkeit
und die dabei auftretenden Hemmnisse sind höher, wenn die
Sondennadel langsam eingeführt wird, was bei einem manuell
geführten schrägen Einstich unvermeidbar ist.
Deshalb wird bei den genannten Systemen eine zusätzliche
Einstechhilfe eingesetzt, in welcher die Sondennadel mit Hilfe eines
Federmechanismus schräg eingestochen wird. Nachteilig ist
dabei, dass ein definierter Winkel eingehalten werden muss, der
ein korrektes Aufsetzten der Einstichhilfe auf der Hautoberfläche
erforderlich macht. Eine gewisse Fehlerquote ist dabei schwer vermeidbar,
so dass Sensoren unbrauchbar werden können.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass die Einstechhilfe mit dem gespannten
Federmechanismus eine gewisse Verletzungsgefahr bedingt. Zwar lässt
sich der Mechanismus gegen versehentliches Auslösen sperren,
die Verriegelung muss aber durch den Patienten auch wirklich geschlossen
worden sein. Beim FreeStyle NavigatorTM (Abbott)
erfolgt der Einstich der Sondennadel senkrecht. Die Größe
des Sensorelementes macht auch hier eine Einstichhilfe mit den bereits
beschriebenen Nachteilen erforderlich.
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Allgemein
ist als nachteilig anzusehen, dass bei Verwendung einer Einstichhilfe
zunächst nur die Sondennadel mit dem Sensorelement eingestochen wird.
Die mikroelektronische Einheit zur Signalwandlung, Datenverarbeitung
und Datenübertragung, sowie die Stromquelle werden dann
anschließend angekoppelt. Dabei kann es zu Druckbelastungen
auf die im Unterhautfettgewebe sitzende Sondennadel kommen, was
wiederum Komplikationen und Schmerzen zur Folge haben kann. Außerdem
können Probleme bei der elektrischen Ankopplung oder an
den Kontakten auftreten.
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Ein
Verbleiben der Sondennadel im subkutanen Gewebe während
der Messung erfordert, dass die Sondennadel mit integrierten Sensorelement nicht
nur während der Messung, sondern auch bereits vor der Messung,
das heißt während der Lagerung, des Transportes
und des Einführens der Sondennadel gegen Keime geschützt
werden muss.
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In
der
DE 20 2005 020 487 wird
eine Vorrichtung zur dauerhaften Messung von Parametern des Körperinnern
beschrieben, das aus einem Semiimplantat mit Sensorelement im subkutanen
Gewebe und einem außerhalb der Haut befindlichen Mikrocontroller
mit der Fähigkeit zur drahtlosen Datenübertragung
der Messdaten an eine Basisstation besteht. Das Sensorelement steht
in direkter Verbindung zum Mikrocontroller. Allerdings enthält
die Schrift keine Lösung für das Einbringen des
Sensorelementes in das subkutane Gewebe bzw. die Befestigung des
Sensors sowie eine aseptische Abschirmung gegen Umwelteinflüsse.
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Es
ist weiterhin aus der
EP 1 532
923 ein dermales diagnostisches Pflastersystem mit einem
aktiven Transponder bekannt, bei dem der Transponder durch eine
Klebeverbindung auf der Haut reversibel befestigt ist. Allerdings
ist das Pflastersystem nicht für das invasive Einbringen
eines Sensorelementes in das subkutane Gewebe vorgesehen, so dass
auch hier keine Lösung für die schmerzarme Einführung einer
Sondennadel zu entnehmen ist.
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In
der
US 5,586,553 wird
eine Einführungsvorrichtung für eine Transkutansonde
beschrieben, bei welcher eine Einführungsgarnitur eine
hohle Einführnadel zur schnellen und leichten transkutanen Platzierung
einer Kanüle, die ein distales Sensorsegment eines Sensors
enthält, aufweist. Die Einführnadel ist in einen
Schlitz eines Befestigungsaufsatzes eingesetzt, aus dem sie nach
Einbringen der Kanüle in das Gewebe eines Patienten unter
Zurücklassung des distalen Sensorsegments entnehmbar ist.
Der Befestigungsaufsatz wird auf der Haut des Patienten mit Hilfe
einer Klebeschicht befestigt. Die Kanüle wird vor der eigentlichen
Festlegung des Befestigungsaufsatzes die Haut durchdringend in den
entsprechenden Körperteil des Patienten eingeführt,
um das Sensorelement zu positionieren. Während des sich an
das Einführen der Einführnadel mit der darin befindlichen
Kanüle anschließenden Festlegens des Befestigungsaufsatzes
auf der Haut übernimmt die Einführnadel eine Abstützfunktion
für die gesamte Einführungsvorrichtung. Im Wesentlichen
erfolgt also eine freihändige Führung der Einführnadel
während der Befestigung der Einführungsvorrichtung,
die je nach Übung oder Entschlossenheit des Patienten mehr
oder weniger gut, d. h. schmerzfrei ablaufen kann.
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Weiter
ist aus der
US
2007/0073129 A1 eine Sensorvorrichtung bekannt, bei der
durch Aufsetzen eines Befestigungsteils auf ein Körperteil
eines Patienten eine Einführnadel die Haut durchfahrend
in das Gewebe eindringt, um eine Kanüle mit einem darin befindlichen
Sensor transkutan zu platzieren. Der Befestigungsaufsatz wird auf
die Haut des Patienten gedrückt und darauf angeklebt. Die
Nadel wird in einem spitzen Winkel zur Oberfläche des entsprechenden
Körperteils eingeführt und kann nach einer Positionierung
des Sensors im Gewebe unter der Haut durch Erzeugen eines Gegendrucks
auf der Haut befindliche elastischen Auflageflächen der
Sensorvorrichtung aus dem Gewebe unter Zurücklassung des Sensors
entfernt werden. Auch hier ist aufgrund der Führung einer
dünnen Nadel in dem auf der Haut befindlichen Auflageteil
das Einbringen des Sensors in das unter der Haut liegende Gewebe
von der Geschicklichkeit des Patienten abhängig.
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Den
in der
US 2007/0073129
A1 und
US 5,586,553 beschrieben
Lösungen ist gemeinsam, dass die Einführnadel
zumindest zeitweilig Umwelteinflüssen ausgesetzt wird,
sodass das Einbringen von Keimen und Verunreinigungen nicht ausgeschlossen
werden kann.
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Daher
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der ein transdermaler Sensor mit deutlich reduzierter Entzündungsgefahr
und schmerzarm in das subkutane Gewebe eines Patienten eingeführt
und für die Zeit der Messung über mehrere Tage
im subkutanen Gewebe verbleiben kann.
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Die
Erfindung löst die Aufgabe mit einer Vorrichtung zur Aufnahme
physiologischer Daten eines Patienten mittels eines Perkutansensors
durch einen Haftkörper, der direkt oder indirekt durch
eine reversible Klebeverbindung auf der Hautoberfläche
befestigt wird, eine Sondennadelführung zur schmerzarmen
Einführung der Sondennadel mit einem konstruktiv festgelegten
Winkel zur Hautoberfläche in das Gewebe enthält,
während der Messung eine Fixierung der im subkutanen Gewebe
eingeführten Sondennadel mit integrierten Sensorelement
sicher stellt und einen Konservierungsraum ausbildet, der die Sondennadel
mit Sensorelement vor und während des Messvorganges unter
sterilen Bedingungen hält.
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Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass durch die Führung
der Sondennadel in der Sondennadelführung während
der Einführung der Sondennadel und während des
Messvorganges Schmerz bewirkende Querkräfte und dabei gleichzeitig
die Entzündungsgefahr sowie sich nach einiger Zeit beim
Patienten einstellende entzündungsbedingte Schmerzen weitgehend
vermieden werden.
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Erfindungsgemäß erfolgt
die Führung der Sondennadel durch einen Haftkörper,
der vor der Einführung der Sondennadel zunächst
auf der Hautoberfläche befestigt wird. Erst nach der Befestigung wird
die Sondennadel mit Sensorelement aus einem Konservierungsraum heraus
in das subkutane Gewebe eingeführt und während
des Messvorgangs durch den Haftkörper fixiert. Nach dem
Messvorgang erfolgt die Entfernung der Sondennadel mit Messsensor
in umgekehrter Reihenfolge. Die Sondennadel wird in den Konservierungsraum
zurückgezogen, erst danach wird der Haftkörper
von der Hautoberfläche gelöst.
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Für
einen hohen Tragekomfort während der Messung ist es vorteilhaft,
dass bei eingeführter Sondennadel die gesamte Anordnung
eine abgeflachte Form aufweist. Dadurch kann der Sensor während des
mehrere Tage andauernden Messvorganges durch ein zusätzliches
Abdeckpflaster gesichert werden. In einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung kann mit Hilfe eines Rastgesperres die Position der Sondennadel
fixiert werden, sodass ein unbeabsichtigtes Herausziehen vermieden
wird.
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Eine
hinreichende Miniaturisierung und eine geringe Bauhöhe
während des Messvorganges werden in einer Ausführungsform
der Erfindung erreicht, indem die Führung der Sondennadel
als Teleskopführung ausgeführt wird. Durch ein
entsprechendes Ineinandergreifen der Führungselemente wird die
Gesamthöhe der Vorrichtung bei eingeführter Sondennadel
im Wesentlichen nur durch die Länge eines Führungselementes
bestimmt.
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Die
Sondennadel besitzt eine möglichst kleine Querschnittfläche.
Ihre Spitze ist nadel- oder lanzettförmig bzw. kanülenartig
gestaltet. Durch manuelle Kraftübertragung über
ein Betätigungselement wird die Sondennadel bequem in das
Unterhautfettgewebe unter der Haut eingeführt, wobei durch
die Führung der Sondennadel in der Sondennadelführung
Schmerz bewirkende Querkräfte vermieden werden. Es ist
vorteilhaft, wenn die Sondennadel durch die Sondennadelführung
in einem annähernd rechten Winkel zur Hautoberfläche
geführt wird, weil sich dadurch der Sensor für
den Patienten ohne größeres psychologisches Hemmnis
platzieren lässt.
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Die
Sondennadel mit daran befestigten Sensorelement, welches mit dem
Analyten reagiert, wird bis zur Messposition im Unterhautfettgewebe
eingeführt. Seine Länge beträgt einige
mm und ist dabei so kurz bemessen, dass er auch von sehr schlanken Personen
im Unterhautfettgewebe platziert werden kann. In Auswertung computertomografischer
Aufnahmen beträgt z. B. die durchschnittliche Dicke des Unterhautfettgewebes
am Bauch bei Frauen 23 mm und bei Männern 14 mm (Strauss
K: „Richtlinien zur Verwendung ultrakurzer Insulinnadeln",
Schrift der Fa. Becton Dickinson), so dass eine Eindringtiefe
der Sondennadel in dieser Größenordnung optimal
sein dürfte.
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Die
Sondennadel selbst kann ein nadel- oder lanzettförmiger
Mikrochip aus Silizium mit scharfer Spitze sein, der neben dem eigentlichen
Sensorelement elektrische Leitungen und Schaltungen trägt. Sie
kann auch ein nadel- oder lanzettförmiger Körper aus
organischem Kunststoff, Metall oder Keramik sein, auf dem ein Mikrochip
mit dem sensorischen Element und miniaturisierten Leitbahnen in
einer Perforation oder in einem Hohlraum befestigt ist.
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Mit
modernen mikroelektronischen und mikromechanischen Technologien
ist es möglich, das eigentliche Sensorelement so klein
zu gestalten, dass der Durchmesser der Sondennadel kleiner als 1 mm
sein kann, die Masse der Messeinrichtung auf wenige Gramm begrenzt
wird und die Größe der kompletten Messeinrichtung
im Bereich weniger cm3 und darunter liegt.
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Im
Haftkörper und/oder im Betätigungselement sind
elektronische Schaltungen für die Signalaufbereitung und
-verarbeitung, für die vorzugsweise drahtlose Datenübertragung
an eine Basisstation sowie Mittel für die Stromversorgung
untergebracht. Bevorzugt kann die elektronische Auswertevorrichtung
dann von einer Abdeckung umgeben sein und von dem Betätigungselement
zusätzlich nach oben abgeschlossen sein. Damit wird eine
Beeinträchtigung der Funktionsweise der elektronischen
Auswertevorrichtung durch kondensierende Feuchtigkeit, Körperflüssigkeiten
wie Blut oder Lymphflüssigkeit und dergleichen vermieden.
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Im
Rahmen der Erfindung ist in einer Ausführung das Sensorelement
in der Sondennadel durch eine Drahtverbindung mit der elektronischen
Auswertevorrichtung verbinden. Besonders bevorzugt ist eine Führung
der Verbindungsdrähte innerhalb der Sondennadel.
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In
einer bevorzugten Ausführung ist die elektronische Auswertevorrichtung
als eine mit entsprechenden Mikrochips und Mikroprozessoren bestückte
Leiterplatte ausgeführt. Durch die Befestigung der Leiterplatte
im Haftkörper kann diese auch in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung die Führung der Sondennadel aufnehmen.
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In
einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann die für den
Hautkontakt vorgesehene Haftfläche des Haftkörpers
selbst als aseptisch und entzündungshemmend wirkende Folie
gestaltet sein. Die den Sensor fixierende Vorrichtung kann ferner
eine aseptisch wirkende pflasterartige Mittler-Folie sein, die zunächst
auf die Haut aufgeklebt wird und auf die anschließend der
Haftkörper mit Sondennadelführung aufgeklebt wird.
Die Sondennadel perforiert dann beim Einführen in das Gewebe
die Mittler-Folie. Vor der Applikation des Sensors werden die Klebeflächen
auf der Sondennadelführung und der Mittler-Folie durch
eine Abziehfolie geschützt. Als Klebeschichten kommen viskose
Klebstoffe oder Folien zur trockenen Klettklebung mit Hilfe von
Kletthaaren in Betracht.
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Erfindungsgemäß wird
die Sondennadel mit Sensorelement während der Lagerung,
des Transportes, des Einführens und des Messvorganges ununterbrochen
in einem aseptisch wirkenden Konservierungsraum geschützt.
Je nach Ausführungsvariante wird dabei der Konservierungsraum
durch Elemente des Haftkörpers, der Nadelführung
im Haftkörper, des Betätigungselementes und einer
Perforationsfolie ausgebildet.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung befindet sich das
Sensorelement während der Lagerung und des Transportes
in einem Konditionierraum. In einem derartigen Fall muss der Sensor
in einer Konditionierflüssigkeit gehalten werden oder zumindest
von dieser benetzt sein. Dieses ist aber in einer Ausführung
der Erfindung durch eine Befüllung des kanülenartigen
abgedichteten distalen Abschnitts der Sondennadel möglich.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung wird der Konditionierraum
durch zwei beabstandete Gleitringe in der Sondennadelführung
gebildet.
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In
einer weiteren Ausbildung der Erfindung können bei der
Einführung der Sondennadel zugleich aseptisch wirkende
Stoffe in die Umgebung der Einstichstelle abgegeben werden, um so
das Eindringen von auf der Haut befindlichen Keimen in die Einstichöffnung
zu verhindern, was für eine lange Tragedauer des Perkutansensors
notwendig ist.
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Die
Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen erläutert
werden.
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Es
zeigen:
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1 Aufbauprinzip
des transdermalen Sensors
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2a Aufbauprinzip
des transdermalen Sensors mit Führung des Betätigungselementes beim
Aufsetzen
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2b Aufbauprinzip
des transdermalen Sensors mit Führung des Betätigungselementes
mit eingeführter Sondennadel
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3 Aufbauprinzip
des transdermalen Sensors mit Führung der Sondennadel
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4 Anordnung
des Sensorelementes in der Sondennadel
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5 Sondennadel
mit Sondennadelführung
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1 zeigt
das Aufbauprinzip des transdermalen Sensors 1. Der topfartig
ausgeführte Haftkörper 200 wird über
die Haftfläche 3 mit der Haftfläche 7 einer
Mittlerfolie 6 verbunden, die wiederum auf der Hautoberfläche 10 durch
eine weitere Haftfläche 8 verbunden ist. Nach
Befestigung des Haftkörpers 200 auf der Hautoberfläche 10 wird
das Betätigungselement 130 betätigt,
das im Haftkörper 200 an den Führungsflächen 18 geführt
wird. Dadurch durchdringt die Sondennadel 4 die Abdeckmembran 16 und
wird in das subkutane Gewebe 9 eingeführt. Das Sensorelement 5 ist
an oder in der Sondennadel 4 befestigt und gelangt in direkten
Kontakt mit dem subkutanen Gewebe 9.
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Im
Raum unter dem Betätigungselement 130 befindet
sich die Elektronik, deren Funktion im Wesentlichen die Aufbereitung
der Signale des Sensorelementes 5, eine Signalverarbeitung,
eine Sende- und Empfangseinheit für eine vorzugsweise drahtlose
Informationsübertragung an eine Basisstation 29 sowie
ein Power-Management beinhaltet. Die Stromversorgung des Sensors
kann entweder über eine Batterie, einen Akkumulator oder
eine drahtlose Energieübertragung z. B. induktiv erfolgen.
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Geht
man von einer notwendigen Eindringtiefe der Sondennadel 4 in
das subkutane Gewebe von 8...20 mm aus, so erweist sich die notwendige Führungslänge 18 allerdings
als ein Hindernis für einen flachen Aufbau des Sensors 1 bei
eingeführter Sondennadel 4. In 2a wird
ein Aufbauprinzip des erfindungsgemäßen Sensors
dargestellt, bei dem durch eine Führungsverlängerung 17 in
der Art einer Teleskopführung die Bauhöhe des
Sensors bei eingeführter Sondennadel 4 reduziert
wird. Die gesamte Bauhöhe bei in das subkutane Gewebe 9 eingeführter
Sondennadel 4 entspricht in diesem Fall in etwa der Bauhöhe
der Elektronik 21 mit elektronischen Bauelementen 23 und
der Stromversorgung 26, wie der 2b zu
entnehmen ist.
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Die
Führungselemente der Teleskopführung, gebildet
aus dem Haftkörper 201, der Führungsverlängerung 17 und
dem Betätigungselement 131 enthalten Noppen 41,
die zusammen mit einer elastischen Verformung der Führungsverlängerung 17 ein Einrasten
und damit eine Arretierung der eingeführten Sondennadel 4 in
der Art eines Rastgesperres bewirken.
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In
dem Ausführungsbeispiel nach 2a werden
durch die Abdeckung 22 zwei Räume gebildet. In
dem oberen Raum gebildet aus dem Betätigungselement 131 und
der Abdeckung 22 befindet sich hermetisch abgeschlossen
eine Leiterplatte 21, die die elektronischen Bauelemente 23 trägt,
sowie die Stromversorgung 26. Die Sondennadel 4 ist
fest mit Hilfe des Nadelhalters 15 an der Abdeckung 22 befestigt
und wird gemeinsam mit dem Betätigungselement 131 bewegt.
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Der
untere Raum, gebildet aus dem Haftkörper 201,
der Führungsverlängerung 17, der Abdeckung 22 und
der Abdeckmembran 16 bildet einen Konservierungsraum 12,
in dem die Sondennadel 4 zusammen mit dem Sensorelement 5 während
der Lagerung und dem Transport des Sensors gegenüber äußeren
Einflüssen aseptisch geschützt wird. Dieser Schutz
kann z. B. durch eine keimfreie Atmosphäre, durch ein inertes
Gas oder durch eine aseptische Flüssigkeit erfolgen. Da
sich der Konservierungsraum 12 beim Einführen
der Sondennadel 4 verkleinert, wird über eine
Druckausgleichsöffnung 14 überflüssiges
Gas bzw. aseptische Flüssigkeit nach außen gedrückt.
Die Druckausgleichsöffnung 14 kann durch ein aseptisch
wirkendes Filter bekannter Bauart oder durch ein Ventil verschlossen
werden, um das Eindringen von Keimen zu verhindern.
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Beim
Einführen der Sondennadel 4 wird die Abdeckmembran 16 durchstoßen.
In einem kreisförmigen Bereich um den Einstichpunkt der
Sondennadel 4 in die Hautoberfläche 10 herum
befinden sich keine Haftflächen 3, 7, 8,
um eine Mitnahme von Partikeln in das subkutane Gewebe 9 zu
vermeiden. Falls eine Mittlerfolie 6 verwendet wird, wird
diese im Einstichbereich der Sondennadel 4 kreisförmig
ausgespart.
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Die
Abnahme des Sensors 1 durch den Patienten erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge. Zunächst wird mit Hilfe des Betätigungselementes 131 die
Sondennadel 4 aus dem subkutanen Gewebe gezogen. Erst danach
wird die Klebeverbindung des Haftkörpers 201 mit
der Hautoberfläche 10 bzw. der Mittlerfolie 6 gelöst.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel nach 3 wird die
Sondennadel 4 direkt im Haftkörper 202 geführt.
Durch das wesentlich bessere Verhältnis zwischen Führungslänge
und Führungsdurchmesser werden durch Spiel bedingte Kippbewegungen
beim Einführen der Sondennadel 4 reduziert. Der
Konservierungsraum 12 wird bei diesem Beispiel durch den Haftkörper 202,
dem Betätigungselement 132 und die Manschette 11 gebildet.
Die Leiterplatte 21 mit den elektronischen Bauelementen 23 befindet
sich im Konservierungsraum 12 zwischen Betätigungselement 132 und
Haftkörper 202.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel nach 3 ist es
unerheblich, ob sich die Leiterplatte 21 zusammen mit dem
Betätigungselement 132 bewegt, oder ob sie fest
im Haftkörper 202 befestigt ist. In diesem Fall
ist über entsprechend lange Anschlussdrähte 24 ein
Bewegungsausgleich zu sichern. In der Leiterplatte 21 ist
eine zentrale Bohrung vorzusehen, die nicht mit elektronischen Bauelementen 23 und
Leiterzügen zu belegen ist.
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Bestimmte
Arten von Sensorelementen 5 sind während der Lagerung
und des Transportes mit einer bestimmten Konditionierflüssigkeit
z. B. physiologische Kochsalzlösung zu benetzen. Beim Ausführungsbeispiel
nach 2 und 3 kann zu
diesem Zweck der gesamte Konservierungsraum 12 mit Konditionierflüssigkeit 34 gefüllt
werden, die zugleich aseptisch wirkt und die beim Einführen
der Sondennadel 4 zum großen Teil durch die Druckausgleichsöffnung 14 ausgetrieben
wird.
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Zur
Vermeidung dieses Nachteils kann, wie in 3 als ein
weiteres Ausführungsmerkmal der Erfindung dargestellt,
eine konkave Ausformung 36 des Haftkörpers 2 zentrisch
um die Nadelführung 19 herum vorgesehen werden, um
einen Konditionierraum 28 mit konstanten Volumen zu bilden,
der mit einer Konditionierflüssigkeit 34 für
das Sensorelement 5 gefüllt sein kann.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung kann der Raum 28 auch
mit einer aseptischen Flüssigkeit gefüllt werden,
die bei Perforation der Abdeckmembran 16 durch die Sondennadel 4 ausgetrieben wird
und den Bereich der Einstechstelle auf der Hautoberfläche
benetzt.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung wird, wie in 4 und 5 dargestellt,
ein Konditionierraum 33 für das Sensorelement 5 auf
die Weise ausgebildet, in dem die Nadelführung 19 zwei
Gleitringe 39 und 40 besitzt, deren Abstand zueinander
in der Nadelführung einen Hohlraum 33 bildet,
der mit Konditionierflüssigkeit 34 gefüllt
werden kann. Der Kapillarspalt zwischen der Sondennadel 4 und
den Gleitringen 39 und 40 verhindert ein Austreten
der Konditionierflüssigkeit 34. Gleichzeitig wird
vermieden, dass beim Einführen der Sondennadel 4 Konditionierflüssigkeit 34 in
das Gewebe 9 injiziert wird. Die Befüllung bzw.
Entlüftung erfolgt durch zwei Füllöffnungen 32a und 32b.
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Bei
einer weiteren Ausführung der Erfindung wird die Leiterplatte 21 selbst
als Haftkörper ausgeführt, indem sie einseitig
eine Schutzschicht aus Kunststoff und eine Haftfläche 3 erhält,
Die Bauhöhe des Sensors 1 bei eingeführter
Sondennadel 4 wird dadurch weiter verringert.
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- 1
- Transdermaler
Sensor
- 2
- Haftkörper
auch 200, 201, 202
- 3
- Haftfläche
am Haftkörper
- 4
- Sondennadel
- 5
- Sensorelement
- 6
- Mittler-Folie
- 7
- Haftfläche
an Mittlerfolie zum Haftkörper
- 8
- Haftfläche
an Mittlerfolie zur Hautoberfläche
- 9
- Subkutanes
Gewebe
- 10
- Hautoberfläche
- 11
- Manschette
- 12
- Konservierungsraum
- 13
- Betätigungselement
auch 130, 131, 132
- 14
- Druckausgleichsöffnung
- 15
- Nadelhalter
- 16
- Abdeckmembran
- 17
- Führungsverlängerung
- 18
- Führungsfläche
- 19
- Nadelführung
- 20
- Schaltung
für Signalaufbereitung und Signalübertragung
- 21
- Leiterplatte
- 22
- Abdeckung
- 23
- Elektronische
Bauelemente
- 24
- Anschlussdrähte
- 25
- Funkübertragung
- 26
- Stromversorgung
- 27
-
- 28
- Konditionierraum
groß
- 29
- Basisstation
- 30
- Kanüle
- 31
- Sondennadelführung
- 32
- Füllöffnung
- 33
- Konditionierraum
klein
- 34
- Konditionierflüssigkeit
- 35
-
- 36
- konkave
Ausformung
- 37
- Aussparung
- 38
-
- 39
- Gleitring
oben
- 40
- Gleitring
unten
- 41
- Noppen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202005020487 [0009]
- - EP 1532923 [0010]
- - US 5586553 [0011, 0013]
- - US 2007/0073129 A1 [0012, 0013]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Rebyin K,
Steil GM: Can Interstitial Glucose Assessment Replace Blood Glucose
Measurements? Diabetes Technol and Therap. 2, 2000, 461–472 [0002]
- - Klonoff D: Continuous Glucose Monitoring – Roadmap
for 21 st century diabetes therapy. Diabetes Care 28, 2005, 1231–1239 [0002]
- - Thomas A, Heinemann L: Unblutiges Glukosemonitoring, Enttäuschungen
und Hoffnungen. Diabetes, Stoffwechsel und Herz 4/2006, 55–66 [0002]
- - Strauss K: „Richtlinien zur Verwendung ultrakurzer
Insulinnadeln”, Schrift der Fa. Becton Dickinson [0021]