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Die
Erfindung betrifft eine Brennstoffzelleneinrichtung mit zumindest
einer Brennstoffzelle und einer Vorrichtung zum Zuführen
eines Reaktionsmediums zur und zum Abführen von Abführmedium
von der Brennstoffzelle, sowie einem Befeuchter, welcher mit der
Vorrichtung und der Brennstoffzelle verbunden ist. Des Weiteren
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Brennstoffzelleneinrichtung
mit zumindest einer Brennstoffzelle.
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Aus
der
US 6,884,534 B2 ist
ein Brennstoffzellensystem bekannt, bei dem einem Brennstoffzellenstapel
ein Reaktionsmedium zugeführt wird, wobei dazu ein Kompressor
vorgesehen ist, welcher stromauf der Brennstoffzelle angeordnet
ist. Darüber hinaus ist ein Befeuchter stromauf der Brennstoffzelle
angeordnet, wobei auch eine Umgehungsleitung um den Befeuchter herum
geführt ist, in welcher ein aktiv elektronisch gesteuertes
Ventil angeordnet ist.
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Darüber
hinaus ist aus der
DE
101 10 419 A1 ein Brennstoffzellensystem bekannt, welches
ebenfalls eine Brennstoffzelle sowie einen Befeuchter umfasst. Von
einer von der Brennstoffzelle wegführenden Abführleitung,
welche durch den Befeuchter verläuft, zweigt stromabwärts
des Befeuchters ein Bypass ab, in welchem ein Rückschlagventil
angeordnet ist. Diese als Rückführeinrichtung
ausgebildete Bypassvorrichtung kann entweder zwischen dem Befeuchter
und der Brennstoffzelle in eine Zuführleitung zum Zuführen
von Reaktionsmedium zur Brennstoffzelle einmünden oder
kann zwischen dem Befeuchter und der Brennstoffzelle in die Abführleitung
rückgeführt werden. In allen Ausführungen
ist daher vorgesehen, dass das von der Brennstoffzelle abgeführte
Medium zunächst in unveränderter Weise durch den
Befeuchter gelangt und erst danach abgezweigt wird. Eine spezifische
Befeuchtung bzw. eine Ausgestaltung, in welchem Maß und
mit welcher Feuchte Medium durch den Befeuchter strömt,
kann dadurch nicht oder nur sehr unzureichend erfolgen.
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Darüber
hinaus sind aktiv gesteuerte Ventile, wie sie aus dem erstgenannten
Stand der Technik bekannt sind, sehr aufwendig und fehleranfällig
und es werden aufwendige Regelkreise benötigt. Daher ist
auch die Ausfallwahrscheinlichkeit sehr hoch und die Funktionsfähigkeit
eingeschränkt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Brennstoffzelleneinrichtung
sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Brennstoffzelleneinrichtung
zu schaffen, bei der bzw. bei dem die Funktionsweise zur Steuerung
der Befeuchtung der Brennstoffzelle robuster und mit geringerem
Aufwand ausgebildet ist. Darüber hinaus soll die betriebszustandsabhängige
Befeuchtung von zugeführtem Medium zur Brennstoffzelle
präziser und bedarfsgerechter ermöglicht werden.
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Diese
Aufgaben werden durch eine Brennstoffzelleneinrichtung, welche die
Merkmale nach Anspruch 1 aufweist, und ein Verfahren, welches die Merkmale
nach Anspruch 15 aufweist, gelöst.
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Eine
erfindungsgemäße Brennstoffzelleneinrichtung umfasst
zumindest eine Brennstoffzelle und eine Vorrichtung zum Zuführen
eines Reaktionsmediums zur Brennstoffzelle und zum Abführen
von Abführmedium von der Brennstoffzelle. Des Weiteren umfasst
die Brennstoffzelleneinrichtung einen Befeuchter, welcher mit der
Vorrichtung und der Brennstoffzelle verbunden ist. Mittels dieses
Befeuchters wird das Reaktionsmedium und/oder das Abführmedium
befeuchtet. Die Vorrichtung umfasst darüber hinaus eine
Umgehungsleitung, welche in Strömungsrichtung eines der
Medien vor dem Befeuchter von einer Hauptleitung der Vorrichtung
abzweigt, wobei ein passiv arbeitendes Ventil in der Umgehungsleitung und/oder
ein passiv arbeitendes Ventil in der Hauptleitung angeordnet ist.
Durch eine derartige Ausgestaltung einer Brennstoffzelleneinrichtung
kann eine bedarfsgerechtere Einstellung des Feuchtegrads eines der
Medien, insbesondere des der Brennstoffzelle zugeführten
Reaktionsmediums, erreicht werden. Darüber hinaus ist es
nicht mehr erforderlich, aufwendig zu steuernde aktive Ventile zu
verwenden, wodurch auch die Robustheit des Brennstoffzellensystems
im Hinblick auf die korrekte Einstellung des Feuchtegrads verbessert
werden kann. Diesbezüglich können somit die Fehleranfälligkeit
bei der Feuchteeinstellung und die Ausfallwahrscheinlichkeit reduziert
werden.
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Diesbezüglich
weist darüber hinaus die Vorrichtung eine Umgehungsleitung
oder einen Bypass auf, welcher in Strömungsrichtung eines
der Medien vor dem Befeuchter von einer Hauptleitung abzweigt. Diesbezüglich
ist somit diese Umgehungsleitung so konzipiert, dass das Medium
nicht wie aus dem bekannten Stand der Technik rückgeführt
wird, wie es dort durch Abzweigung einer Bypassleitung nach dem
Befeuchter von der Hauptleitung erfolgt, sondern es soll quasi eine
Möglichkeit geschaffen werden, mit der der Befeuchter umgangen
werden kann, so dass sogar in einem Extremfall gar kein Medium mehr
durch den Befeuchter über diese zugeordnete Hauptleitung,
mit der die Umgehungsleitung verbunden ist, geleitet wird. Prinzipiell
haben somit diese Ausgestaltung einer Umgehungsleitung und der Verwendungszweck
funktionell eine ganz andere Ausrichtung, als dies im Stand der
Technik vorgesehen ist.
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Die
Umgehungsleitung ist so angeordnet und ausgebildet, dass Medium
zur oder von der Brennstoffzelle vor dem Befeuchter zumindest anteilig
abgezweigt wird und am Befeuchter vorbeigeleitet wird, ohne dass
es vorher (oder nachher) durch den Befeuchter geleitet ist. Nur
dadurch kann eine Feuchteeinstellung, insbesondere eine Feuchtereduzierung,
erreicht werden. Im Stand der Technik ist dies nicht möglich,
da immer zuerst durch den Befeuchter geleitet wird, also immer befeuchtet
wird, und dann eine Rückführung erfolgt.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Brennstoffzelleneinrichtung einen Brennstoffzellenstapel
mit einer Mehrzahl von Brennstoffzellen aufweist. Vorzugsweise ist
eine Brennstoffzelle als PEM(proton exchange membrane)-Brennstoffzelle konzipiert.
Insbesondere ist die Brennstoffzelleneinrichtung als mobiles Brennstoffzellensystem
ausgebildet, und kann insbesondere in einem Fahrzeug, vorzugsweise
einem Kraftfahrzeug, angeordnet sein.
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Gerade
zum Betrieb von PEM-Brennstoffzellen ist es erforderlich, die der
Brennstoffzelle zugeführte Luft bzw. das Oxidationsmittel
durch einen Befeuchter zu befeuchten. Allerdings darf der erforderliche
Feuchtegehalt der der Brennstoffzelle zugeführten Luft
für eine optimale Betriebsweise des Brennstoffzellenstapels
nicht immer konstant sein, sondern er muss in Abhängigkeit
des Betriebszustandes veränderlich sein. Dies kann beispielsweise
in Abhängigkeit der Höhe der Stromlast, beispielsweise
einer Teillast oder einer Volllast, oder in Abhängigkeit
von spezifischen weiteren Betriebsphasen, wie beispielsweise einem
Start-up oder einem Shut-down, der Brennstoffzelleneinrichtung durchgeführt
werden.
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Gerade
durch diese spezifische Ausgestaltung und Anordnung der Umgehungsleitung
sowie insbesondere durch die Verwendung von zumindest einem passiv
arbeitenden Ventil kann gerade diesem Erfordernis in besonders zuverlässiger
und dennoch aufwandsarmer Weise Genüge getan werden.
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Unter
einem passiv arbeitenden Ventil wird ein derartiges verstanden,
welches nicht elektronisch gesteuert wird, sondern welches durch
die Fluidströmung bzw. die Mediumströmung selbst
gesteuert wird. Ein Öffnen und Schließen dieses
Ventils erfolgt somit in Abhängigkeit von der Fluidströmung,
insbesondere dem Druck der Fluidströmung.
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Insbesondere
ist das passiv arbeitende Ventil ein passiv arbeitendes Rückschlagventil.
Dies ist eine besonders robuste Ausgestaltung, welche darüber
hinaus auch relativ kostengünstig realisiert werden kann.
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Darüber
hinaus ermöglicht eine derartige Ausgestaltung die Verwendung
bei unterschiedlichsten Umgebungsbedingungen, was gerade bei dem Einsatz
eines Brennstoffzellensystems in einem Fahrzeug an unterschiedlichsten
Orten und unter unterschiedlichsten Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise
Temperatur und Witterung, zuverlässig funktioniert.
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Vorzugsweise
ist das passiv arbeitende System so ausgebildet, dass es bei einer
Druckverlustschwelle zwischen 10 mbar und 200 mbar, vorzugsweise
zwischen 100 mbar und 200 mbar, insbesondere bei 150 mbar, automatisch öffnet.
Gerade bei derartigen Drücken ist es bei der Verwendung
von einer Brennstoffzelleneinrichtung in einem Fahrzeug besonders
vorteilhaft, die betriebsphasenspezifische Einstellung eines Feuchtegehalts
in Kombination mit der Umgehungsleitung und der Anordnung des passiv
arbeitenden Ventils in der Umgehungsleitung und/oder der Hauptleitung
präzise ermöglichen zu können.
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Vorzugsweise
ist in der Umgehungsleitung das passiv arbeitende Ventil angeordnet
und in der Hauptleitung ist ein aktiv arbeitendes Ventil, insbesondere
ein elektronisch gesteuertes Absperrventil, angeordnet. Bei einer
derartigen Ausgestaltung ist somit einerseits in der Umgehungsleitung,
andererseits in der Hauptleitung jeweils zumindest ein Ventil angeordnet,
wobei diese Ventile im Hinblick auf ihre funktionelle Ausgestaltung
und ihre Arbeitsweise unterschiedlich ausgelegt sind.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das aktiv arbeitende Ventil in der Hauptleitung
nach der Abzweigung der Umgehungsleitung von der Hauptleitung und
vor dem Befeuchter angeordnet ist.
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Durch
diese Ausgestaltung kann in spezifischen Betriebsphasen erreicht
werden, dass der Weg durch den Befeuchter über die Hauptleitung vollständig
abgesperrt ist und somit grundsätzlich überhaupt
kein Medium mehr durch den Befeuchter gelangen kann. Dies ist dann
besonders vorteilhaft, wenn eine völlig trockene Luft bzw.
ein völlig trockenes Medium für die Brennstoffzelle
erforderlich ist. Dadurch kann ein Auskondensieren von Wasser in dem
Medium verhindert werden, wodurch auch bei tiefen Umgebungstemperaturen
ein Einfrieren von derartigem Wasser in der Brennstoffzelle verhindert werden
kann. Gerade bei dem Start-up-Szenario oder dem Shut-down-Szenario
der Brennstoffzelleneinrichtung ist dies besonders vorteilhaft,
da dann nur noch äußerst trockenes Medium, insbesondere äußerst
trockene Luft, durch die Brennstoffzelle geleitet wird.
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Das
Rückschlagventil kann eine Membran und/oder eine Feder
aufweisen.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Brennstoffzelleneinrichtung darüber
hinaus noch eine Fördereinrichtung aufweist, mittels welcher
das Reaktionsmedium und/oder das Abführmedium in einen
Strömungszustand versetzt werden kann. Vorzugsweise ist
diese Fördereinrichtung als Gebläse oder Kompressor
ausgebildet, welcher stromauf der Brennstoffzelle angeordnet ist.
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Mit
zunehmendem Mediumstrom, insbesondere zunehmendem Gasstrom, von
dieser Fördereinrichtung steigt der Druckverlust über
den Befeuchter an. Ab einer bestimmten Druckverlustschwelle, die beispielsweise
bei 150 mbar liegen kann, öffnet das passiv arbeitende
Ventil automatisch, so dass Gas um den Befeuchter herum durch den
Bypass bzw. die Umgehungsleitung geleitet wird. Zusätzlich
kann ein normales Absperrventil in Form eines aktiv arbeitenden
Ventils in der Hauptleitung von der Fördereinrichtung zum
Befeuchter stromabwärts der Abzweigung der Umgehungsleitung
von der Hauptleitung angeordnet sein. Insbesondere ist in einem
Normalbetrieb der Brennstoffzelleneinrichtung dieses aktiv arbeitende
Ventil geöffnet, so dass das Reaktionsmedium, insbesondere
das Oxidationsmittel, durch den Befeuchter gelangt und somit befeuchtet
wird. Gerade in den bereits genannten spezifischen Betriebsphasen
des Start-ups und des Shut-downs muss die Feuchte des durch die
Brennstoffzelle geleiteten Mediums geringer sein als in diesem genannten
Normalbetrieb, um ein Auskondensieren oder Einfrieren von Wasser
in der Brennstoffzelle verhindern zu können. Vorzugsweise
wird gerade in diesen Fällen das aktiv arbeitende Ventil
dann vollständig geschlossen. Die Mediumströmung
strömt nun vollständig durch die Umgehungsleitung
mit dem passiv arbeitenden Ventil, das nach kurzem Druckanstieg
automatisch öffnet. Dadurch strömt sehr trockene
Luft in die Brennstoffzelle und ein Auskondensieren oder Einfrieren von
Wasser in der Brennstoffzelle wird verhindert.
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In
einer weiteren Ausführung kann auch vorgesehen sein, dass
das passiv arbeitende Ventil in der Hauptleitung angeordnet ist
und die Umgehungsleitung ventilfrei ausgebildet ist. Dies bedeutet,
dass in der Umgehungsleitung zumindest kein passiv arbeitendes Ventil
angeordnet ist, insbesondere grundsätzlich kein Ventil
angeordnet ist.
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Vorzugsweise
ist das aktiv arbeitende Ventil in der Hauptleitung nach der Abzweigung
der Umgehungsleitung von der Hauptleitung und vor dem Befeuchter
angeordnet.
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Auch
bei dieser Ausgestaltung kann das vorzugsweise als passiv arbeitendes
Rückschlagventil ausgebildete Ventil eine Membran und/oder
eine Feder umfassen. Auch hier ist vorgesehen, dass ab einer bestimmten
Druckverlustschwelle (beispielsweise ab 10 mbar, vorzugsweise ab
150 mbar) dieses Rückschlagventil automatisch öffnet,
so dass Gas durch den Befeuchter geleitet wird. Die Gasmengen, die
durch den Befeuchter und durch den Bypass bzw. die Umgehungsleitung
strömen, hängen dabei von den jeweiligen Druckverlusten
des Befeuchters und der Umgehungsleitung ab. Unterhalb der genannten Druckverlustschwelle,
d. h. bei kleineren Strömungsgeschwindigkeiten, wird das
der Brennstoffzelle zugeführte Medium vollständig
um den Befeuchter herum durch die Umgehungsleitung geleitet. Dies
ist insbesondere der Fall bei dem genannten Start-up-Szenario oder
bei dem Shut-down-Szenario, bei dem die Brennstoffzelle mit geringerer
Leistung und damit geringerer Luftmenge betrieben wird.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass zusätzlich in der Umgehungsleitung
eine Druckverlusteinstelleinrichtung, beispielsweise in Form einer
Drosselklappe oder einer Blende oder eines weiteren Ventils, angeordnet
ist. Dadurch können die jeweiligen Luftstrommengen durch
die Umgehungsleitung und durch den Befeuchter den gegebenen Druckverlusten
des Befeuchters besser angepasst werden.
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Vorzugsweise
ist bei diesen genannten Ausführungen die Hauptleitung
eine zur Kathode der Brennstoffzelle führende Zuführleitung.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Umgehungsleitung nach dem Befeuchter in
die Hauptleitung wieder einmündet.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass die Hauptleitung eine Abführleitung
zum Abführen von Abgas von der Brennstoffzelle ist. Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zum Zuführen eines
Reaktionsmediums zur und zum Abführen von Abführmedium
von der Brennstoffzelle sowohl eine Zuführleitung als auch
eine Abführleitung aufweist.
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Auch
dann, wenn die Hauptleitung eine Abführleitung zum Abführen
von Abgas von der Brennstoffzelle ist, kann die entsprechende Anordnung
des passiv arbeitenden Ventils in der Umgehungsleitung und/oder
die Anordnung eines aktiv arbeitenden Ventils in der Hauptleitung
vorgesehen sein. Ebenso kann auch hier eine Ausgestaltung vorgesehen
sein, bei der die Umgehungsleitung ventilfrei ausgebildet ist und
das passiv arbeitende Ventil in der Hauptleitung zwischen dem Befeuchter
und der Abzweigung der Umgehungsleitung von der Hauptleitung angeordnet
ist.
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Alternativ
zu den Ausführungen, bei denen die Hauptleitung die Zuluftleitung
darstellt, kann somit auch eine Umgehungsleitung um die Abluftseite des
Befeuchters herum angeordnet sein.
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Besonders
vorteilhaft ist bei den Ausführungen, bei denen die Hauptleitung
die Zuführleitung zum Zuführen eines Reaktionsmediums
zur Brennstoffzelle ist, und die Umgehungsleitung von dieser Zuführleitung
abzweigt, eine vorteilhafte Ventilanordnung diesbezüglich
vorgesehen, da dann die Ventile vorteilhaft im trockenen Zuluftstrom
der Brennstoffzelle angeordnet sind, so dass auch dadurch eine Korrosion
der Ventile oder ein Einfrieren der Ventile zumindest deutlich reduziert
werden kann.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben
einer Brennstoffzelleneinrichtung mit zumindest einer Brennstoffzelle
und einer Vorrichtung, mit welcher ein Reaktionsmedium zur Brennstoffzelle
zugeführt und ein Abführmedium von der Brennstoffzelle
abgeführt und das Reaktionsmedium und/oder das Abführmedium
durch einen Befeuchter geführt wird, welcher mit einer
Hauptleitung der Vorrichtung verbunden ist, wobei die Vorrichtung
eine Umgehungsleitung aufweist, welche in Strömungsrichtung
eines Mediums vor dem Befeuchter von einer Hauptleitung der Vorrichtung
abgezweigt wird, und ein passiv arbeitendes Ventil in der Umgehungsleitung
und/oder ein passiv arbeitendes Ventil in der Hauptleitung angeordnet
wird, wird dieses passiv arbeitende Ventil abhängig von
einem Übersteigen einer Druckverlustschwelle am Befeuchter
und/oder am Ventil selbst geöffnet. Durch diese Vorgehensweise
kann eine wesentlich bedarfsgerechtere und präzisere Einstellung
des Feuchtegrads der durch die Brennstoffzelle geleiteten Medien
erreicht werden, wobei dies durch wesentlich robustere, weniger
aufwendige Komponenten, insbesondere durch das passiv arbeitende
Ventil, gewährleistet werden kann.
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Vorteilhafte
Ausführungen der erfindungsgemäßen Brennstoffzelleneinrichtung
sind als vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens anzusehen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher
erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Brennstoffzelleneinrichtung;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Brennstoffzelleneinrichtung;
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Brennstoffzelleneinrichtung; und
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4 ein
viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Brennstoffzelleneinrichtung.
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In
den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
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In
den nachfolgenden Figuren sind lediglich die für die Erläuterung
der Erfindung ausreichenden Komponenten einer Brennstoffzelleneinrichtung
gezeigt. Selbstverständlich umfasst eine Brennstoffzelleneinrichtung
auch darüber hinausgehende Komponenten, welche hier jedoch
nicht im Vordergrund stehen und daher im Weiteren auch nicht gezeigt
oder erläutert sind.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel einer Brennstoffzelleneinrichtung 1 gezeigt,
welche als mobile Brennstoffzelleneinrichtung ausgebildet ist und
in einem Fahrzeug angeordnet sein kann. Die Brennstoffzelleneinrichtung 1 umfasst
zumindest eine Brennstoffzelle 2, welche als PEM-Brennstoffzelle
ausgebildet ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Brennstoffzelleneinrichtung 1 einen
Brennstoffzellenstapel mit einer Mehrzahl derartiger Brennstoffzellen 2 aufweist.
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Die
Brennstoffzelleneinrichtung 1 umfasst darüber
hinaus eine Vorrichtung 3 zum Zuführen eines Reaktionsmediums,
insbesondere eines Oxidationsmittels, zur Brennstoffzelle 2,
insbesondere zu dem Kathodenraum. Das Oxidationsmittel ist vorzugsweise
Sauerstoff oder ein sauerstoffhaltiges Gas.
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Die
Vorrichtung 3 umfasst ein Leitungssystem mit einer Hauptleitung 4,
welche mit einem Kompressor 5 verbunden ist. Darüber
hinaus ist die Hauptleitung 4 mit der Brennstoffzelle 2,
insbesondere dem Kathodenraum der Brennstoffzelle 2, verbunden.
Des Weiteren ist die Hauptleitung 4 mit einem Befeuchter 6 verbunden,
welcher zum Befeuchten der der Brennstoffzelle 2 zugeführten
Medien, im Ausführungsbeispiel gemäß 1 insbesondere
des Oxidationsmittels, ausgebildet ist. Diesbezüglich ist bei
der Ausführung gemäß 1 die
Hauptleitung 4 mit dem Zuluftbereich des Befeuchters 6 zur
Zuführung des Oxidationsmittels zur Brennstoffzelle 2 verbunden.
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Die
Vorrichtung 3 umfasst darüber hinaus eine Umgehungsleitung 7,
welche an einer Abzweigung 8 von der Hauptleitung 4 abzweigt
und an einer Einmündung 9 in die Hauptleitung 4 einmündet.
Die Abzweigung 8 ist zwischen dem Kompressor 5 und dem
Befeuchter 6 ausgebildet, wobei die Einmündung 9 zwischen
dem Befeuchter 6 und der Brennstoffzelle 2 ausgebildet
ist. Darüber hinaus umfasst die Brennstoffzelleneinrichtung 1 ein
passiv arbeitendes Ventil, welches in der gezeigten Ausführung
als passiv arbeitendes Rückschlagventil 10 realisiert
ist. Dieses passiv arbeitende Rückschlagventil 10 ist
in der Umgehungsleitung 7 angeordnet. Das passiv arbeitende
Rückschlagventil 10 weist vorzugsweise eine Membran
und/oder eine Feder auf. Darüber hinaus ist es so ausgestaltet,
dass es bei einer Druckverlustschwelle zwischen 10 mbar und 200
mbar, vorzugsweise zwischen 100 mbar und 200 mbar, insbesondere
bei 150 mbar, automatisch öffnet. Das passiv arbeitende
Rückschlagventil 10 wird somit nicht elektronisch
gesteuert oder geregelt, sondern wird lediglich durch die Fluidströmung
quasi gesteuert. Das Öffnen und Schließen hängt
somit lediglich von der Fluidströmung bzw. dem durch die
Fluidströmung erzeugten Druck ab.
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Die
Hauptleitung 4 ist in der gezeigten Ausführung
eine Zuführleitung zum Zuführen eines Oxidationsmittels
zur Brennstoffzelle 2, wobei die Hauptleitung 4 in
dieser Ausführung mit dem Zuluftbereich des Befeuchters 6 gekoppelt
ist.
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Darüber
hinaus ist die Hauptleitung 4 mit einem aktiv arbeitenden
Ventil 11 verbunden, welches als Absperrventil ausgebildet
ist. Das aktiv arbeitende Ventil 11 ist in der Hauptleitung 4 nach
der Abzweigung 8 und vor dem Befeuchter 6 angeordnet.
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Die
Vorrichtung 3 ist so ausgebildet, dass das von dem Kompressor 5 mit
einer Strömungsgeschwindigkeit beaufschlagte Oxidationsmittel
in der Hauptleitung 4 und/oder in der Umgehungsleitung 7 strömt.
Dazu ist die Umgehungsleitung 7 so ausgeführt,
dass abhängig von einem Betriebszustand der Brennstoffzelleneinrichtung 1 zumindest
ein gewisser Anteil dieses Oxidationsmittels über die Umgehungsleitung 7 um
den Befeuchter 6 herum geleitet wird, wobei diesbezüglich
die Ventile 10 und 11 entsprechend eingestellt
werden.
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Bei
der oben genannten Druckverlustschwelle öffnet das passiv
arbeitende Rückschlagventil 10 automatisch, so
dass Oxidationsmittel um den Befeuchter 6 herum durch die
Umgehungsleitung 7 geleitet wird. Insbesondere in Betriebsphasen,
bei denen die Brennstoffzelleneinrichtung 1 hochgefahren wird
(Start-up-Phase), oder in einer Phase, in der die Brennstoffzelleneinrichtung 1 heruntergefahren
wird (Shut-down-Phase), muss die Feuchte der der Brennstoffzelle 2 zugeführten
Medien geringer als in einem Normalbetrieb sein, um ein Auskondensieren oder
Einfrieren von Wasser in der Brennstoffzelle 2 verhindern
zu können. In diesen Fällen wird das aktiv arbeitende
Ventil 11 entsprechend angesteuert geschlossen. Das Oxidationsmittel
strömt nun ausschließlich und vollständig
durch die Umgehungsleitung 7 und somit um den Befeuchter 6 herum
und wird an der Einmündung 9 wieder in die Hauptleitung 4 vor
der Brennstoffzelle 2 eingeleitet.
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Zusätzlich
zu der in 1 gezeigten Hauptleitung 4,
welche dort als Zuführleitung zum Zuführen eines
Reaktionsmediums zur Brennstoffzelle 2 ausgebildet ist,
kann die Vorrichtung 3 auch eine Abführleitung
zum Abführen eines von der Brennstoffzelle 2 abgegebenen
Mediums, insbesondere Abgas, aufweisen. Diese Abführleitung
ist dann vorzugsweise auch von der Brennstoffzelle 2 kommend
durch den Befeuchter 6, insbesondere dessen Abluftseite,
geführt.
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In 2 wird
ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem im Unterschied
zur Ausgestaltung in 1 die Umgehungsleitung 7 vollständig ventilfrei
ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass in der Umgehungsleitung 7 kein
Ventil, insbesondere kein passiv arbeitendes Ventil 10,
angeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung in 2 ist demgegenüber
vorgesehen, dass ein passiv arbeitendes Ventil 10 in der Hauptleitung 4 angeordnet
ist. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass dieses passiv arbeitende
Ventil 10 in der Hauptleitung 4, welche in der
gezeigten Ausführung ebenfalls die Zuführleitung
zum Zuführen eines Oxidationsmittels zur Brennstoffzelle 2 ist,
zwischen der Abzweigung 8 und dem Befeuchter 6 angeordnet
ist.
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Bei
beiden Ausführungen gemäß 1 und 2 kann
zusätzlich vorgesehen sein, dass in der Umgehungsleitung 7 eine
Einrichtung zum Einstellen eines Druckverlusts am Befeuchter 6 vorgesehen
ist. Diese Einrichtung kann eine Drosselklappe oder eine Blende
oder ein weiteres Ventil umfassen. Durch diese zusätzliche
Einrichtung können die jeweiligen Luftstrommengen durch
die Umgehungsleitung 7 und den Befeuchter 6 den
gegebenen Druckverlusten des Befeuchters 6 besser angepasst
werden.
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In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Brennstoffzelleneinrichtung 1 gezeigt.
Auch hier umfasst die Brennstoffzelleneinrichtung 1 zumindest
eine Brennstoffzelle 2, den Kompressor 5, eine Zuführleitung 4 zum
Zuführen von Oxidationsmittel von dem Kompressor 5 über
den Befeuchter 6 zum Kathodenraum der Brennstoffzelle 2.
Insbesondere ist diese Zuführleitung 4 der Vorrichtung 3 zugeordnet.
Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung 3 eine als
Hauptleitung 12 ausgebildete Abführleitung zum Abführen
des von der Brennstoffzelle 2 ausströmenden Abgases.
Von dieser Hauptleitung bzw. Abführleitung 12 zweigt
eine Umgehungsleitung 13 an der Abzweigung 14 vor
dem Befeuchter 6 ab und mündet in diese Abführleitung 12 an
der Einmündung 15 nach dem Befeuchter 6 wieder
ein. Das von der Brennstoffzelle 2 austretende Abgas wird
somit bedarfsabhängig über die Abführleitung 12 durch
den Befeuchter 6 oder zumindest anteilig über
die Umgehungsleitung 13 um den Befeuchter 6 herum
geleitet. In dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist ein passiv arbeitendes Ventil, welches als passiv arbeitendes
Rückschlagventil 10 ausgebildet ist, in der Umgehungsleitung 13 angeordnet.
Des Weiteren ist vorgesehen, dass ein aktiv arbeitendes Ventil 11, welches
als Absperrventil ausgebildet ist und elektronisch angesteuert wird,
in der Abführleitung 12 nach der Abzweigung 14 vor
dem Befeuchter 6 angeordnet ist. Im Hinblick auf die Ausgestaltung
der Ventile 10 und 11 sei auf die Ausführungen
zu 1 und 2 verwiesen, da diesbezüglich
eine analoge Ausgestaltung insbesondere vorgesehen ist.
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Die
Gasmengen, die durch den Befeuchter 6 und durch den Bypass
bzw. die Umgehungsleitung 7 zum Umgehen des Befeuchters 6 strömen,
hängen dabei von den jeweiligen Druckverlusten des Befeuchters 6 und
der Umgehungsleitung 7 ab. Unterhalb einer Druckverlustschwelle,
d. h. bei relativ kleinen Strömungsgeschwindigkeiten des
Mediums in den Leitungen 4 und 12, wird das von
der Brennstoffzelle 2 austretende Abgas vollständig
um den Befeuchter 6 herum durch die Umgehungsleitung 7 geleitet.
Dies ist insbesondere im Fall des so genannten Start-ups und des
Shut-downs der Brennstoffzelleneinrichtung 1 der Fall,
bei dem die Brennstoffzelle 2 mit geringerer Leistung und
damit geringerer Luftmenge betrieben wird.
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In 4 ist
ein Ausführungsbeispiel einer Brennstoffzelleneinrichtung 1 gezeigt,
bei welcher im Unterschied zur Ausgestaltung in 3 vorgesehen ist,
dass das passiv arbeitende Rückschlagventil 10 in
der Abführleitung 12 und dort insbesondere zwischen
der Abzweigung 14 und dem Befeuchter 6 angeordnet
ist. Darüber hinaus ist die Umgehungsleitung 13 ventilfrei
ausgebildet.
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Bei
den Ausführungen gemäß 3 und 4 kann
darüber hinaus ähnlich wie bei den Ausführungen
gemäß 1 und 2 vorgesehen
sein, dass in der Umgehungsleitung 7 eine Druckverlusteinstelleinrichtung
beispielsweise in Form einer Drosselklappe oder einer Blende oder
eines weiteren Ventils ausgebildet ist.
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Bei
allen Ausführungen wird somit zumindest ein passiv arbeitendes
Ventil 10 eingesetzt, welches anstelle von bei den bekannten
Brennstoffzellsystemen eingesetzten Regelventilen in der Umgehungsleitung 7 bzw. 13 oder
in einer Zuführleitung 4 oder in einer Abführleitung 12 angeordnet
ist.
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- 1
- Brennstoffzelleneinrichtung
- 2
- Brennstoffzelle
- 3
- Vorrichtung
- 4
- Hauptleitung
- 5
- Kompressor
- 6
- Befeuchter
- 7
- Umgehungsleitung
- 8
- Abzweigung
- 9
- Einmündung
- 10
- passiv
arbeitendes Rückschlagventil
- 11
- aktiv
arbeitendes Ventil
- 12
- Hauptleitung
- 13
- Umgehungsleitung
- 14
- Abzweigung
- 15
- Einmündung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6884534
B2 [0002]
- - DE 10110419 A1 [0003]