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Die
Erfindung bezieht sich auf Kopfhörer und findet speziell
Einsatz bei Kopfhörergeräten für Anwendungen
zur aktiven Geräuschregulierung. Die Erfindung ist auch
allgemein auf dem Gebiet aktiver Geräuschregulierung einsetzbar,
was mitunter als aktive Geräuschauslöschung (ANC – „active
noise cancellation") oder aktive Geräuschunterdrückung (ANR – „active
noise reduction") bezeichnet wird. Zur Vereinfachung wird der Ausdruck
ANR im weiteren Verlauf dieses Dokumentes verwendet, um aktive Geräuschregulierungsgeräte
und -systeme zu bezeichnen.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
sind Kopfhörer mit ANR bekannt, beispielsweise in ohrumschließender
oder ohraufliegender Bauform. Solche Kopfhörer weisen im
Wesentlichen ein Mikrofon auf, das unerwünschte Geräusche erfasst,
und ein das Geräusch charakterisierendes Signal wird für
Feedback- oder Feedforward-Steuerungen bereitgestellt, die dann
ein Steuersignal für den Treiber bereitstellen, welches
ein zu dem unerwünschten Geräusch phasenverschobenes
Signal umfasst. Solche Geräte stellen tendenziell eine
gute aktive Geräuschunterdrückung bei tiefen Frequenzen
bereit, haben aber Schwierigkeiten, hohe Frequenzen aktiv zu unterdrücken.
In Kombination mit effektiver passiver Dämpfung, welche
von geschlossenen Ohrmuscheln bereitgestellt wird, kann jedoch eine
Geräuschunterdrückung über eine große
Bandbreite erzielt werden.
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Zur
Zeit sind nur wenige Kopfhörer mit Lösungen zur
aktiven Geräuschunterdrückung auf dem Markt. Die
wenigen Produkte, die entwickelt und vermarktet worden sind, verlassen
sich fast alle auf eine Feedforward-Konfiguration zur aktiven Geräuschunterdrückung.
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Ein
Feedforward-System zur aktiven Geräuschunterdrückung
ist auf ein Referenzsignal, das in irgendeiner Art mit dem Steuerung
benötigenden Signal zusammenhängt, angewiesen,
um eine Steuerrückmeldung bzw. -antwort zu erzeugen.
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Die
beste Wahl für ein Referenzsignal ist dann eine Messung
der Geräusche in der Umgebung direkt außerhalb
des passiven Verschlusses des Kopfhörers gegenüber
dem Gehörgang. Dieses Referenzsignal, das mittels eines
Mikrofonwandlers aufgenommen wird, wird von einem elektronischen Schaltkreis
zur Geräuschunterdrückung (Filter) verarbeit,
um eine adäquate Steuerrückmeldung zu erzeugen.
Diese wird dann dem Kopfhörerlautsprecher oder -treiber
zugeführt. Der Schaltkreis ist ausgeführt, das
dynamische Verhalten des akustischen Systems zwischen der Referenzmessung
und der Treiberposition zu reproduzieren. Wenn alles gleich ist,
unterdrückt, die Steuerrückmeldung die in den Gehörgang
eingetretenen Geräusche, sobald sie invertiert und über
den Kopfhörertreiber ausgegeben ist.
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Eine
fixierte Steuereinrichtung, d. h. eine deren Parameter unveränderlich
sind, hat keinen Maß ihrer eigenen Leistung. Es verlässt
sich auf a priori Wissen über die Störung (Geräusch)
von dem Referenzsignal und dem akustischen System.
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Also
kann ein fixierter oder nicht anpassungsfähiger Steuerfilter,
der für eine Kopfhörerkonfiguration ausgeführt
wurde, einen unpräzisen Steuerfilter für eine
andere Konfiguration bilden. Das kann letztlich zum Erzeugen einer
ungenauen Steuerrückmeldung und schlechter Leistung führen – oft
Verstärkung der Geräusche (konstruktive Interferenz)
bei bestimmten Frequenzen.
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Anpassungsfähige
Filter bieten den Vorteil, dass das Modell der Übertragungsfunktion
zwischen der Messposition und dem Lautsprecher in Echtzeit entwickelt
wird, konvergierend mit einem auf einem gegebenen Kostenindex basierenden
Best-Fit-Verfahren. Die Leistung ist jedoch oft durch die Genauigkeit
des sekundären Pfadmodells beschränkt, welches
wiederum nur für eine einzelne Ausführung des Produkts
exakt sein mag. Weiterhin erzielen anpassungsfähige Filter
oft schlechte Modellierungsgenauigkeit bei tiefen Frequenzen, wo
die Dynamik des Systems von geringer Empfindlichkeit sein kann, aber
maximale Geräuschauslöschung gewünscht wird.
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Eine
Feedback- oder geregelte Steuerkonfiguration ändert die
Steuerrückmeldung abhängig von einem Fehlersignal,
das an einer nachgeschalteten Position hinter dem Treiber gemessen
wird. Dieses Fehlersignal gibt den Unterschied zwischen dem gewünschten
Ergebnis und dem gemessenen Resultat an. Das Filtern des Fehlersignals
kann die Leistung des Systems anpassen, um hochgradige Geräuschauslöschung
bereitzustellen. Da ein Feedback- bzw. Rückkopplungsystem
geregelt wird, ist die Leistung weniger anfällig gegenüber
Variationen in den Bauteilen und der Montage. Die verbesserte Geräuschunterdrückung
(oder Grad der Ge räuschunterdrückung), welche
mit Feedback-Systemen insbesondere bei tiefen Frequenzen möglich
ist, ist ein signifikanter Vorteil gegenüber Feedforward-Konfigurationen.
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Da
eine Ankopplung des Fehlersignals an die Steuerfilter eine Rückkopplungsschleife
im System erzeugt, ist das Verhalten der Feedback-Steuerkonfiguration
anfällig für Regelkreisinstabilitäten.
Im Zusammenhang mit aktiver Geräuschunterdrückung äußert
sich Instabilität als unkontrolliertes Nachschwingen. Ein
solcher Zustand ist unangenehm und kann das Hörorgan schädigen.
Instabilitätsprobleme führten dazu, dass nur sehr
wenige Kopfhörer mit aktiven Geräuschunterdrückungssystemen
zu erfolgreichen, kommerziell tragfähigen Endkundenprodukten führten.
Ein solches Endkundenprodukt wird in der internationalen Patentanmeldung
WO 2007/054807 im Namen
von Phitek Systems Limited beschrieben und am Markt als Kopfhörer
Teil Nr. 2004 ANR von Phitek System Limited verkauft. Die Entwicklung
eines Kopfhörers mit effektiver Feedback-basierter aktiver Geräuschunterdrückung
verlangt sorgfältiges Abgleichen einer Anzahl von Systemparametern.
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Die
Entwicklung eines Kopfhörers mit effektiver und stabiler
Feedback-basierter aktiver Geräuschunterdrückung,
die Auslöschung über eine angemessene Bandweite
bereitstellt, ist eine herausfordernde Aufgabe in Anbetracht des
eingeschränkten Luftvolumens, der schlechten Dämpfung
und der Schwankungen, welche gemeinhin beim Zusammenbau der Wandler
in einem sehr kleinen akustischen Hohlraum vorkommen. Die Anordnung
des Mikrofons und des Treibers ist entscheidend, ebenso wie die Größe
und Konfiguration des akustischen Hohlraums, seiner Entlüftung
und Dämpfung. Bislang wurden Entwurf und Fertigung von
Kopfhörern mit Feedback-basierter aktiver Geräuschunterdrückung von
hochqualifizierten Entwicklungsteams sorgfältig auf einer
produktspezifischen Basis gehandhabt. Dadurch wird der Entwurfs-
und Produktionsprozess sehr schwierig, zeitaufwändig und
teuer.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Bauteil zur aktiven Geräuschunterdrückung
bzw. -minderung für einen Kopfhörer bereitzustellen.
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Es
ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, verbesserte Kopfhörer
oder Kopfhörersysteme mit aktiver Geräuschunterdrückung
bzw. -minderung oder verbesserte Methoden zur Bereitstellung oder
zum Entwurf von Kopfhörern mit Geräuschunterdrückung anzugeben.
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Auch
ist es Aufgabe der Erfindung, eine nützliche Alternative
zu bekannten Produkten oder Produktentwurfsprozessen oder Systemen
mit aktiver Geräuschunterdrückung bereitzustellen.
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Ein
ANR Bauteil zur Bereitstellung in einem Kopfhörergehäuse
wird offenbart. Das Gerät weist einen Treiber und ein Messmikrofon
auf, der Treiber und das Messmikrofon sind in einem Bauteilgehäuse angeordnet.
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In
Ausführungen weist das ANR Bauteil einen vorderen Hohlraum
zwischen der Treibermembran und dem Bauteilgehäuse vor
dem Treiber und einen hinteren Hohlraum zwischen dem Treiber und dem
Bauteilgehäuse auf der Seite des Treibers gegenüber
dem vorderen Hohlraum auf. Der hintere Hohlraum kann in Ausgestaltungen
eine Entlüftung aufweisen.
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In
Ausführungen ist der hintere Hohlraum mit einem Dämmmaterial
gebildet, das die akustische Belastung des hinteren Hohlraums des
Kopfhörers teilweise entkoppeln kann.
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In
einem weiteren Aspekt ist ein ANR Kopfhörer mit einem ANR
Bauteil und einem Kopfhörergehäuse gebildet, wobei
das Kopfhörergehäuse einen Gehäuseauslass-Durchgang
von einem Auslass des ANR Bauteils zu einem Gehörgang aufweist.
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In
Ausführungen ist das ANR Bauteil für die Nutzung
mit einem Steuergerät bzw. einer Steuereinrichtung konfiguriert,
um aktive Geräuschunterdrückung für den
Gehörgang über einen vorbestimmten Bereich physikalischer
Dimensionen des Gehäuseauslass-Durchgangs bereitzustellen.
In Ausführungen ist das ANR Bauteil für die Nutzung
mit einem Steuergerät konfiguriert, um aktive Geräuschunterdrückung
für den Gehörgang über einen vorbestimmten
Bereich eines akustischen Parameters des Gehäuseauslass-Durchgangs
bereitzustellen.
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Nach
einem weiteren Aspekt ist ein ANR Kopfhörersystem mit einem
ANR Bauteil und mehreren Kopfhörergehäusen gebildet,
wobei eines der Kopfhörergehäuse einen unterschiedlichen
Gehäuseauslass-Durchgang zu dem oder den anderen Kopfhörergehäusen
aufweist.
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Nach
einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Bereitstellen eines
ANR Kopfhörers vorgesehen. Das Verfahren umfasst die folgenden
Schritte: Bereitstellen eines ANR Bauteils, das für die
Nutzung mit einem Kopfhörergehäuse konfiguriert
ist, welches einen Gehäuseauslass- Durchgang von einem Auslass
des ANR Bauteils zu einem Gehörgang aufweist. Das ANR Bauteil
ist für die Nutzung mit einem Steuergerät konfiguriert,
um aktive Geräuschunterdrückung für den
Gehörgang über einen vorbestimmten Bereich physikalischer
oder akustischer Dimensionen des Gehäuseauslass-Durchgangs
bereitzustellen.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung
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Eine
oder mehrere Ausführungen werden im Folgenden unter Bezugnahme
auf Figuren einer Zeichnung beschrieben. Hierbei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung von ausgewählten Elementen einer
Ausführung eines aktiven Geräuschunterdrückungssystems;
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2A eine
Rückansicht einer Ausführung eines ANR Kopfhörers;
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2B und 2C isometrische
Ansichten des Kopfhörers aus 2 bei
verschiedenen Winkeln;
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3 eine
Explosionszeichnung des Kopfhörers aus 2A;
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4 einen
Querschnitt entlang der Linie BB in 2A;
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5 eine
Draufsicht einer Ausführung des ANR Bauteils in Form einer
Kapsel;
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6 eine
Seitenansicht entlang des Querschnitts AA in 5;
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7 eine
isometrische Explosionsansicht des ANR Bauteils aus 5 und 6;
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8 eine
isometrische Darstellung der Vorderseite einer Ausführung
eines Treibers, der für die Verwendung mit dem ANR Bauteil
in 7 geeignet ist;
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9 eine
isometrische Darstellung der Rückseite des Treibers aus 8;
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10 einen
Graphen eines beispielhaften Frequenzgangs eines Mikrofons, das
in dem ANR Bauteil aus 7 verwendet wird;
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11A und 11B isometrische
Ansichten einer Unter- und einer Oberseite einer Ausführung
einer Leiterplattenbaugruppe (PCBA – „printed circuit
board assembly"), die für die Nutzung in dem ANR Bauteil
aus 7 geeignet ist;
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11C, 11D und 11E eine Unteransicht, eine Seitenansicht und
eine Draufsicht der PCBA aus 11A und 11B;
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12A und 12B isometrische
Ansichten der Unter- und der Oberseite einer anderen Ausführung
einer PCBA, die für die Nutzung in dem Kopfhörer
aus den vorhergehenden Figuren geeignet ist;
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12C, 12D und 12E eine Unteransicht, eine Seitenansicht und
eine Draufsicht der PCBA aus 12A und 12B;
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13A und 13B grafische
Darstellungen eines beispielhaften Steuerfrequenzgangs des Kopfhörers
aus 2A, welche die Auswirkungen des Schließens
des hinteren Hohlraums des Kopfhörers und des Bereitstellens
einer progressiv wachsenden Anzahl von Entlüftungen auf
den Frequenzgang zeigen; und
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14A und 14B grafische
Darstellungen einer beispielhaften Steuertransferfunktion des Kopfhörers
aus 2A.
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Nach
einem Aspekt ist ein ANR Bauteil geschaffen, das Unterschiede der
Kopfhörergehäuse, in denen es angeordnet ist,
toleriert, d. h. das ANR Bauteil kann in einer von etlichen verschiedenen
Gehäusekonfigurationen angeordnet werden, welche etliche
verschiedene ANR Kopfhörerprodukte bereitstellen können.
Das ermöglicht es, viele verschiedene Gestaltungsformen
zu schaffen. Das offenbarte Gerät befasst sich mit sehr
bedeutenden Herausforderungen. Zum Beispiel sollte ein in solcher
Weise untergebrachtes ANR Bauteil klein sein, um ergonomisch einsetzbar
zu sein. Es sollte auch eigenständig und widerstandsfähig
sein. Aufgrund der Einschränkungen für die Abmessungen
ist eine dünnwandige Konstruktion erstrebenswert, aber
dünne Wände stellen massive Einschränkungen
für die internen Tragwerke dar, so dass die Schallwandstrukturen und
Verschlüsse von herkömmlichen ANR Entwürfen nicht
aufgenommen werden können. Zum Beispiel schränkt
die Nutzung eines metallischen Gehäuses die Erzeugung interner
Stützprofile zur Aufnahme von Bauteilen stark ein. Weiterhin
müssen die akustischen Eigenschaften eines solchen Gerätes
in einer mit der Mehrzahl der Kopfhörerformate und Formfaktoren
kompatiblen Art gesteuert werden.
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Eine
oder mehrere der unten beschriebenen Ausführungen stellen
ein ANR Bauteil in Form einer eigenständigen, skin-fähigen,
ergonomisch kompatiblen Kapsel mit akustischen Eigenschaften bereit, die
mittels Einsatz spezieller, mit den meisten Kopfhörerformaten
und Formfaktoren kompatibler Gehäusebedingungen gesteuert
werden.
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1 zeigt
in einem Blockdiagramm ausgewählte Elemente einer Ausführung
eines aktiven Geräuschunterdrückungssystems 1.
Die dargestellte Ausführung von System 1 weist
einen ANR Kopfhörer oder ein Kopfhörerbauteil 22 mit
einem Treiber und einem Messmikrofon (nicht abgebildet) auf. Ein Steuergerät
bzw. eine Steuereinrichtung 4 weist einen Steuerschaltkreis
auf, der zum Empfang der Geräuschsignale vom Messmikrofon
und zum Bereitstellen eines geeigneten elektrischen Signals für
den Treiber zur effektiven Geräuschunterdrückung
bzw. -minderung dient. Das ANR Bauteil stellt ANR für einen
Gehörgang 6 über einen Auslassdurchgang 5 bereit,
der in einem Kopfhörergehäuse (nicht abgebildet),
in welchem ANR Bauteil 22 angeordnet ist, bereitgestellt
wird.
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Das
Steuergerät 4 kann optional eine Einspeisung eines
Audiosignals empfangen, so dass der Nutzer die Signaleinspeisung,
zum Beispiel Musik, hören kann, während aktive
Geräuschunterdrückung bzw. -minderung ausgeführt
wird. In praktischen Ausführungen kann das Steuergerät 4 in
dem Kopfhörergehäuse angeordnet sein oder außerhalb
bereitgestellt werden, zum Beispiel als Medaillon. Steuergerät 4 kann
auch in anderen abseits gelegenen Geräten bereitgestellt
werden, zum Beispiel einem tragbaren Musikgerät wie einem
MP3-Player oder in der Armlehne eines Flugzeugsitzes.
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In
einigen Ausführungen verwenden die offenbarten Geräte
eine Feedback-Geräuschunterdrückungs-Konfiguration
wie die in Dokument
WO 2007/054807 ,
das hier als Quellennachweis aufgenommen wird, offenbarte. Der Fachmann
erkennt, dass auch Feedforward-Konfigurationen oder hybride Steuermethoden
verwendet werden könnten.
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Eine
Ausführung eines Kopfhörers ist in 2A, 2B, 2C, 3 und 4 veranschaulicht.
In 2C wird die Rückseite des zusammengefügten
Kopfhörers gezeigt. Wie in 2A–2C dargestellt,
ist der Kopfhörer ein Ohrhörer mit einem Gehäuse 10,
das mit einer hinteren Abdeckung 24 gebildet ist, welche
eine oder mehrere hintere akustische Entlüftungsöffnungen 30 aufweist.
Es ist offensichtlich, dass nur eine Ausführung des Gehäuses 10 gezeigt
wird, aber eine große Vielfalt von verschiedenen Gehäuseformen
und -formaten bereitgestellt werden kann.
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In 3 ist
eine Ausführung des Kopfhörers 6 in Explosionsdarstellung
gezeigt. Das Kopfhörergehäuse 10 begrenzt
einen geformten Hohlraum 12 mit einer Öffnung 14 an
einer Seite und einer Öffnung 15 an der anderen
Seite. Gehäuse 10 kann mehrere verschiedene Formen
annehmen, aber in der gezeigten Ausführung ist es so geformt,
dass es in die Ohrmuschel eines menschlichen Ohres passt. Der den
Ausgang von Öffnung 15 umgebende Bereich des Gehäuses 10 weist
einen Ring 16 auf, welcher konfiguriert ist, um an einer
einwärts ragenden Ringwulst 18 einzurasten, die
an Ohrstöpsel 20 bereitgestellt wird. Da der Ohrstöpsel 20 aus
einem elastischen oder dehnfähigem Material wie Silikonkautschuk
hergestellt ist, kann Ausbuchtung 18 über Ring 16 gedehnt oder
anderweitig gehandhabt werden, um den Ohrstöpsel 20 am
Gehäuse zu befestigen. Ohrstöpsel 20 bestimmt
eine zentrale Öffnung 21, die sich durch den Rumpf
von Ohrstöpsel 20 erstreckt. Ohrstöpsel 20 ist
konfiguriert, um den Zugang zu dem Gehörgang 6 zu
verschließen.
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4 zeigt
den Querschnitt der Ausführung von 2A. In
der gezeigten Ausgestaltung ist ein Rohr 15A in dem unteren
Teil von Hohlraum 12 angeordnet. Rohr 15A und
zentrale Öffnung 21 des Ohrstöpsels 20 bilden
zusammen einen Gehäuseauslass-Durchgang, gemeinhin mit 5 bezeichnet,
zwischen einem Auslass 53 eines ANR Bauteils 22 (weiter
unten beschrieben) und einem Auslass 21A des Kopfhörers.
Bei der in 3 gezeigten Ausführung weist
das Gehäuse 10 einen Kabelhalter 13 auf,
der einen Draht- oder Kabelanschluss 11 aufnimmt, um den
elektrischen Anschluss des ANR Bauteils 22 an ein Steuergerät
wie Steuergerät 4 von 1 zu ermöglichen.
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Wie
in 3 und 4 dargestellt, ist Hohlraum 12 im
Kopfhörergehäuse 10 konfiguriert, ANR Bauteil 22 aufzunehmen.
Sobald ANR Bauteil 22 im Hohlraum 12 angeordnet
ist, kann eine Abdeckung 24 in den Hohlraum 12 eingeführt
werden, so dass die Wand 26 der Abdeckung 24 zwischen
den Wänden des Hohlraums 12 und den außen
liegenden Flächen des Gerätes 22 eingefügt
ist. In der gezeigten Ausführung ist eine obere Fläche 28 von
Abdeckung 24 konfiguriert, um mit den umgebenden Flächen
des Gehäuses 10 überein zu stimmen. Eine
oder mehrere Entlüftungsöffnungen 30 sind
in der Abdeckung bereitgestellt, wie weiter unten erläutert
wird.
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Mit
Bezug auf 4 kann ein starres oder halbstarres
Material 17 verwendet werden, um den Ring 16 und
Auslass 15 bereitzustellen. Das unterstützt die
Anordnung und Sicherung des Ohrstöpsels 20. Das
Material 17 kann als separate Komponente gebildet werden,
die dann über den restlichen Teil des Kopfhörergehäusematerials
gestülpt wird, um eine resultierende und einheitliche Ausführung
von Gehäuse 10 bereitzustellen. Kopfhörergehäuse 10 weist
einen hinteren Gehäusehohlraum 24A zwischen der
Gehäusestruktur und dem ANR Bauteil 22 auf.
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Eine
Ausführung von ANR Bauteil 22 wird nun unter Bezugnahme
auf die 5, 6 und 7 beschrieben.
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Die
dargestellte Ausführung von ANR Bauteil 22 weist
eine Treiberbaugruppe 33, eine Mikrofonhalterung 32 und
ein Mikrofon 34 auf. Wie im Weiteren gezeigt wird, weist
ANR Bauteil 22 einen elektrischen Anschluss 36,
der zwischen Mikrofon 34 und Treiberbaugruppe 33 bereitgestellt
wird, ein inneres Gehäuseteil 38 und ein äußeres
Hauptgehäuse 40 auf.
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Treiberbaugruppe 33 weist
einen Treiber 31 und eine Leiterplattenbaugruppe (PCBA – „printed circuit
board assembly") 42 auf. Treiber 31 ist betriebsbereit
an einer Vorderseite von PCBA 42 angeordnet. Der elektrische
Anschluss 36 ist in einer Ausführung eine flexible
Leiterplatte (PCB) und ist an einem Ende mit dem Mikrofon 34 und
am anderen Ende mit PCBA 42 leitend verbunden. PCBA stellt
ein Mittel für die elektrische Verbindung von externen Geräten
wie Steuergeräten und/oder Energieversorgung (nicht dargestellt)
mittels Kabeln bereit. Die Verbindungen mit Kabeln können
zweckdienlich an den Anschlussbuchsen 61 vorgenommen werden,
die an der Rückseite der PCBA 42 bereitgestellt
werden. PCBA 42 wird in der dargestellten Ausführung
am hinteren Ende des Gehäuses 40 bereitgestellt
und kann so eine Rückwand von Gehäuse 40 bereitstellen,
falls Treiber 31 innerhalb Gehäuse 40 angeordnet
ist. Entlüftungsöffnungen 62 werden auch
in der PCBA 42 oder der Rückwand von Gehäuse 40 bereitgestellt,
wie weiter unten erläutert wird.
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Das
Herstellen der elektrischen Verbindung zwischen dem Mikrofon und
dem Steuergerät ist schwierig, da die Verbindung die Dichtung
zwischen den vorderen und hinteren Hohlräumen passieren muss.
Die Manschette bzw. das Dichtungsbauteil 44 ermöglicht
dem Anschluss 36, die Manschette 44 anliegend
an eine innere Wand 41 des Gehäuses 40 zu durchqueren,
während eine effektive Abdichtung aufrechterhalten wird.
Als Alternative kann Anschluss 36 so angeordnet werden,
dass er innerhalb der Mikrofonhalterung 32 verläuft
(weiter unten beschrieben), die Manschette 44 zwischen
Treiber 31 und Manschette 44 passiert, dann eine äußere
Wand von Treiber 31 durchquert, um an PCBA 42 anzuschließen.
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In
einer Ausführung hat Treiber 31 einen typischen
Durchmesser von 9 mm bis 13 mm, aber der Fachmann wird anerkennen,
dass viele verschiedene Treiberformen und -größen
umgesetzt werden können. Der Durchmesser von Treiber 31,
der entsprechend einer Ausführung der Erfindung verwendet
wird, ist üblicherweise 9,1 mm. Treiberdurchmesser größer
als 13 mm sind möglich, aber nicht bevorzugt, da sie zu
groß für das menschliche Ohr werden. Eine Vielfalt
von bestehenden Treibertechnologien kann verwendet werden, z. B.
magnetische Treiber, elektrostatische Treiber oder piezoelektrische
Treiber.
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Bei
der in den 6 und 7 dargestellten Ausführung
ist eine Manschette 44 am äußeren vorderen
Rand von Treiber 31 bereitgestellt. In einer Ausführung
umfasst Manschette 44 eine Dichtung. Über Manschette 44 ist
ein Flansch 46 der Mikrofonhalterung 32 montiert.
Wie in 7 am besten zu sehen ist, erstreckt sich der äußere
Umfang von Manschette 44 ein wenig (zum Beispiel etwa 0,5
mm) über den äußeren Umfang von Flansch 46 hinaus,
so dass ein Übermaßkontakt mit der inneren Wand 41 von
Gehäuse 40 entsteht. Die Manschette 44 funktioniert
also sowohl als Dichtung als auch als O-Ring, d. h. Manschette 44 stellt
eine Dichtung zwischen Flansch 46 und Treiber 31 und
eine Dichtung zwischen Flansch 46 (oder Treiber 31)
und der inneren Wand 41 bereit.
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Die
Mikrofonhalterung 32 weist vier senkrecht von Flansch 46 abstehende
Finger 48 auf, jeder Finger weist einwärts gerichtete
Vorsprünge 49 auf, welche im Betrieb an der äußeren
Fläche von Mikrofon 34 einrasten, um Mikrofon 34 sicher
zu halten, wie in 6 gezeigt wird. Obwohl vier
Finger 48 in der beschriebenen Ausführung gezeigt
werden, kann diese Anzahl variieren. Die Mikrofonhalterung 32 kann
Teile des Treibers 31 umfassen. Es wird auch gesehen werden,
dass eine Aussparung 50 im Innendurchmesser von Flansch 46 am
Fuß von jedem Finger 48 gebildet wird. Aussparungen 51 werden
auch im Rahmen zwischen den Fingern 48 bereitgestellt. Aussparungen 50 und 51 stellen
sicher, dass ein Schallweg von der Vorderseite des Treibers 31 durch die
Halterung 32 und vorbei an Mikrofon 34 in den vorderen
Hohlraum 52 des ANR Bauteils 22 vorhanden ist.
Mikrofon 34 kann zum Treiber 31 oder davon weg
ausgerichtet sein. Der Treiber 31 und Mikrofon 34 können
in einem einzelnen Chassis bereitgestellt werden. Weiterhin kann
Mikrofon 34 einen wesentlichen Bestandteil von Treiber 31 umfassen,
anstatt ein eigenständiges Bauteil zu sein. Der Fachmann wird
anerkennen, dass ebenso mehr als ein Treiber und/oder Mikrofon verwendet
werden können.
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Das
innere Gehäuseteil 38 weist eine umlaufende Wand 54 mit
einer unteren Blende 56 auf, welche einen verminderten
Durchmesser hat, um sicher an der Außenfläche
von Treiber 31 einzurasten. Eine obere, nach innen gebogene
Kante 58 grenzt eine hintere Gehäuseöffnung 60 ein.
Der Durchmesser von Öffnung 60 ist genügend
groß, um Aussparungen 62 (verglei che mit 11A–11E und 12A–12E)
in der Leiterplattenbaugruppe 42 freiliegend zu lassen,
um eine oder mehrere hintere Schallöffnungen 62A zur
Entlüftung des hinteren Hohlraums 64 bereitzustellen,
welcher an der Rückseite des Treibers in ANR Bauteil 22 bereitgestellt wird.
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Bauteilgehäuse 40 weist
eine erste im Wesentlichen zylindrische äußere
Wand 66, eine zweite im Wesentlichen zylindrische äußere
Wand 68 mit geringerem Durchmesser als Wand 66 und
einen Übergangsteil 69 zwischen den Wänden 68 und 66, der
einen Absatz 70 bereitstellt, auf. Eine untere Kante von
Wand 68 krümmt sich in Flanschteil 72,
das eine Schallöffnung aufweist, welche eine vordere Durchgangsöffnung 53 von
dem vorderen Hohlraum 52 zu der Umgebung außerhalb
des ANR Bauteils 22 abgrenzt. Das Wandteil 66 weist
eine obere Kante 67 auf, welche über die Kante 58 des
inneren Gehäuseteils 38 gequetscht werden kann,
um die Baugruppe zu sichern.
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Die
Manschette 44 stellt eine Schalldichtung zwischen dem vorderen
Hohlraum 52 und dem hinteren Hohlraum 64 bereit.
Obwohl andere geeignete Materialien in anderen Ausführungen
verwendet werden können, haben wir entdeckt, dass eine
aus einem wenig biegsamen Material wie Ethylenvinylacetat (EVA)
mit einer Dicke von etwa 0,5 mm hergestellte Manschette 44 geeignet
ist, um eine Schalldichtung zu bilden, die den erwarteten Schalldrücken
in ANR Bauteil 22 widerstehen kann. In einer Ausführung
verhindert die von Manschette 44 zwischen dem vorderen
und hinteren Hohlräumen gebildete Dichtung jedes Leck bis
zu dynamischen Drücken von mindestens 1,8 mbar.
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Wie
oben erwähnt, funktioniert Manschette 44 als Dichtung,
da sie eine Abdichtung mit einer vorderen Peripheriefläche
des Treibers bildet und auch ein vorragendes Peripherieteilstück
aufweist, welches als O-Ring wirkt, um eine Abdichtung mit der inneren
Wand 41 des ANR Bauteilgehäuses 40 zu
bilden. Manschette 44 ermöglicht auch Anschluss 36 das
Durchqueren von dem vorderen Hohlraums 52 zu der PCBA 42 während
es die erforderte Abdichtung aufrechterhält. Die Manschette 44 ermöglicht
es weiterhin, Schwankungen der vertikalen Abmaße der Bauteile
auszugleichen. Zum Beispiel können Abweichungen der Länge
des Gehäuses relativ zur Treiberbaugruppe oder der Halterung 32 durch
die kompressionsfähige Natur des Dichtungsmaterials, aus
dem Manschette 44 gebildet ist, ausgeglichen werden.
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Der
vordere Hohlraum 52 erstreckt sich von einer Vorderseite
des Treibers durch die Öffnungen der Halterung 50 oder 51 zu
der vorderen akustischen Durchgangsöffnung 53.
Optional kann ein Material, das eine akustische Dämpfungswirkung
wie Filterpapier 71 oder ein ähnliches Material
aufweist, im vorderen Hohlraum 52 bereitgestellt werden.
Filterpapier 71 kann, zusätzlich zum Bereitstellen
einer Dämpfungswirkung, das Eindringen von Fremdmaterie
in den vorderen Hohlraum verhindern. Wie weiter unter beschrieben,
kann ein Material wie Filterpapier 71 einen Teil des akustischen
Volumen im vorderen Hohlraum umfassen, um die Dämpfung
resonanter Hochfrequenzmoden von Treiber 31 zu unterstützen.
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In 8 und 9 ist
eine Ausführung von Treiber 31 detaillierter dargestellt.
Wie in 8 gezeigt, weist Treiber 31 ein Treibergehäuse 79 auf. Treibergehäuse 79 hat
eine Vorderfront 80 mit einer zentralen Öffnung 81 und
einer Anzahl kleinerer umliegender Öffnungen 82. Öffnungen 81 und 82 stellen einen
Schallweg von einer Treibermembran (nicht gezeigt) zu dem vorderen
Hohlraum bereit. Die Treibermembran wird aus einem leichten, nicht
knitternden Material, üblicherweise Mylar, hergestellt.
Die Treibermembran bestimmt die Grenze zwischen den vorderen und
hinteren Hohlräumen. Vorderer Hohlraum 52 erstreckt
sich von der Treibermembran zu Auslass 53. Hinterer Hohlraum 64 erstreckt
sich von der Treibermembran zu Entlüftungsöffnung(en) 62. Öffnung 81 kann
einen Durchmesser von etwa 2 mm aufweisen, und jede Öffnung 82 kann
einen Durchmesser von etwa 0,9 mm aufweisen. Die Gesamttiefe von
Treiber 31 kann etwa 3 mm bis 4 mm sein. Eine Rückfront
von Treiber 31 ist in 9 zu sehen.
Entlüftungen (nicht gezeigt) werden in der hinteren Gehäusefläche 86 bereitgestellt,
sind aber ganz oder teilweise von einem Material bedeckt, das Schalldämpfung
bereitstellt. In der gezeigten Ausführung umfasst das Dämpfungsmaterial
Filterpapier 87. Treiber 31 zeigt Konsistenz der
akustischen Parameter innerhalb der Einheiten. Die Befestigung des
Filterpapiers 87 an der Rückseite von Treiber 31 ohne
problematische Veränderungen akustischer Parameter kann
in Massenproduktion schwierig auszuführen sein. Zum Beispiel
wurden Flüssigklebeverfahren im Allgemeinen als nicht zufriedenstellend
befunden. In einer Ausführung hat jedoch die Verwendung
von Klebeband, wie zum Beispiel zwischen dem Filterpapier 87 und
Oberfläche 86 bereitgestelltes doppelseitiges
Klebeband, zu konsistenten Ergebnissen geführt. Also wird
in einer Ausführung ein Teilring (oder Vollring) von doppelseitigem
Klebeband bereitgestellt, und die Trägerschicht wird von
einer Seite entfernt, um das Klebeband an dem Filterpapier 87 oder der
Oberfläche 86 zu befestigen. Die Trägerschicht der
anderen Seite wird dann entfernt, um das Klebeband am verbleibenden
Teil von der Oberfläche 86 oder dem Filterpapier 87 zu
befestigen, um so den in 9 gezeigten Aufbau bereitzustellen.
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In
einer Ausführung stellt die Gegenwart von Filterpapier 87 eine
faserige Lage bereit, welche das Luftvolumen zwischen der Treibermembran
oder dem Treiberdiaphragma und dem Filterpapier 87 zum Teil
umschließt, um das äquivalente Volumen der Treiberaufhängung
zu verringern. Infolgedessen wird die akustische Belastung des hinteren
Hohlraums 24A entkoppelt oder vermindert, so dass mehrere Entwürfe
ermöglicht werden.
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Weiterhin
erhöht das Filterpapier 87 den mechanischen Widerstand
von Treiber 31, was zur Dämpfung der fundamentalen
Resonanz dient und so die Audiowiedergabe abgleicht und die Stabilität des
Regelkreises verbessert.
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Mikrofon 34 kann
mit kommerziell verfügbaren Mikrofonen ausgeführt
werden, zum Beispiel als Elektret-Kondensatormikrofon (ECM – „electret
condenser microphone"). In einer Ausführung ist Mikrofon 34 ein
ECM mit einem Rauschabstand größer als 65 dB und
weist einen Frequenzgang mit einer Eckfrequenz kleiner als 30 Hz
auf, wie Linie 103 in der grafischen Darstellung des Frequenzgangs
in 10 zeigt. Unter Bezugnahme auf 10 geben
die Linien 100 und 101 akzeptable Grenzen an und
die gestrichelte Linie 102 kennzeichnet das Verhalten eines typischen
ECM. Ein Mikrofon mit einer relativ konstanten Empfindlichkeit bei
Frequenzen deutlich unterhalb von 50 Hz benötigt keine
zusätzliche Kompensation durch die elektronische Steuerung, üblicherweise
mit einem Tieffrequenz-Phasenverzögerungsfilter, um Schwingung
des Regelkreises, welche zu Rumpeln führen, zu unterdrücken.
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11A bis 11E zeigen
PCBA 42 mit weiteren Einzelheiten. Im Einzelnen kann die
Unterseite von PCBA 42 in 11A und 11E gesehen werden, wobei die Filterbauteile 110 erkennbar
sind. Die Filterbauteile 110 unterstützen bei
der Unterdrückung von Hochfrequenzinterferenz (RF Interferenz), wie
weiter unten erläutert wird.
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12A bis 12E zeigen
eine Ausführung von PCBA 42 mit einem optionalen
Abgleichpotenziometer 112, das die Einstellung der Mikrofonverstärkung
gegebenenfalls ermöglicht. Das Abgleichpotenziometer ist
Teil einer Mikrofonvorspannungsschaltung. Einstellung des Abgleichpotenziometers 112 ermöglicht
die Regelung der Ausgangsverstärkung des Mikrofons. Alternativ
kann anstatt eines Abgleichpotenziometers 112 die Methode
der Vier-Verstärker-Abstimmung verwendet werden, um eine
Mikrofonverstärkerregelung gegebenenfalls bereitzustellen.
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PCBA 42 oder
ein anderes PCB in ANR Bauteil 22 kann einen ANR Steuerschaltkreis
aufweisen, so dass ein separates, einen solchen Schaltkreis umfassendes
Medaillon nicht notwendig ist. Weiterhin kann eine kleine Batterie
(nicht gezeigt) in oder angrenzend an ANR Bauteil 22 (zum
Beispiel in dem Kopfhörergehäuse 10)
bereitgestellt werden, um eine Energieversorgung bereitzustellen.
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Das
Gehäuse 10 wird in einer Ausführung aus
einem metallischen Material, wie zum Beispiel Edelstahl, hergestellt,
welches relativ einfach aus einer Trägerbahn geformt werden
kann. Die metallische Gehäusekonstruktion hat den Vorteil,
das Hochfrequenzinterferenz mit den Bauteilen in dem Gehäuse
vermindert wird. Weiterhin kann PCBA eine Platte aus einem leitfähigen
Material (zum Beispiel Kupfer) aufweisen, das sich wenigstens über
den Großteil der Fläche von PCBA 42 erstreckt
und das mit dem Gehäuse elektrisch verbunden ist. In einer
Ausführung ist die Kupferplatte in Kontakt mit dem metallischen
Gehäuseteil 38, welches wiederum in Kontakt mit
Gehäuse 10 ist, um die internen Bauteile weiter von
Hochfrequenzinterferenz abzuschirmen. Weiterhin umfassen die Filterbauteile 110 zusammen
LC Tiefpassfilter, die auf GSM Frequenzen abgestimmt sind, welche
tendenziell am problematischsten für RF Interferenz sind.
Das vermindert weiter RF Interferenz innerhalb des Gehäuses.
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In
einer Ausführung kann das ANR Bauteil 22 produziert
werden, indem zuerst der elektrische Anschluss 36 an dem
Mikrofon 34 angeschlossen wird. Die Treiberbaugruppe 33 mit
der PCBA 42 wird bereitgestellt und das andere Ende von
Anschluss 36 wird an den Treiber 31 angeschlossen.
Das Mikrofon 34 wird dann, zum Beispiel durch Presssitz,
am Rahmen 32 befestigt. Manschette 44 wird sorgfältig
an dem Flansch 46 der Halterung ausgerichtet und damit
verbunden. Der Treiber 31 wird dann relativ zu der Manschette 44 ausgerichtet
und damit verbunden. Das innere Gehäuseteil 38 wird
dann über der Treiberbaugruppe 31 angeordnet.
Das Modul wird dann in das äußere Hauptgehäuse 40 eingepresst. Die
herausragende Umfangkante von Manschatte 44 berührt
die innere Wand 41 des äußeren Gehäuses 40 während
des Einbaus, so dass eine Dichtung gebildet wird, welche die vorderen
und hinteren Hohlräume trennt. Die Konstruktion wird in
das äußere Gehäuse 40 gepresst,
bis die äußere Umfangskante des Halterungsflansches 46 an
dem Absatz 70 des Gehäuses 40 anliegt.
Auf diese Weise ermöglicht Absatz 70, dass die
Lage des Treibers 31 und Mikrofons 34 einfach,
verlässlich und vorhersehbar relativ zum Gehäuse
angeordnet wird. Die unteren Kanten von Wand 56 des inneren
Gehäuseteils 38 stützen die herausragende
Kante der Manschette 44, um sie bei der Bildung der benötigten
Dichtung mit der inneren Wand 41 des äußeren
Gehäuses 40 zu unterstützen. Als letzter
Schritt wird die obere Kante 67 des äußeren
Gehäuses 40 über den Ring 58 des
inneren Gehäuseteils 38 gebogen, um die montierte
Konstruktion zu sichern.
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Das
montierte ANR Bauteil 22 wird dann in dem Hohlraum 12 des
Kopfhörergehäuses 10 angeordnet, so dass
die vordere Durchgangsöffnung 53 mit Durchgangsöffnung 15 des
Gehäuses akustisch verbunden ist, wie in 4 gezeigt.
Die Abdeckung 24 wird dann über dem hinteren Ende
des ANR Bauteils 22 angeordnet, um die Kopfhörermontage
zu vollenden. Der Hohlraum 12 bildet eine genügend enge
Passung mit den äußeren Wänden des äußeren
Gehäuses 40 des ANR Bauteils 22, um ein
ausreichende Schalldichtung zwischen den vorderen und hinteren Hohlräumen
zu erhalten. Wenn er richtig eingesetzt ist, hat der Ohrstöpsel 20 auch
Kontakt mit den inneren Wänden des Gehörganges,
um eine ausreichenden Schalldichtung zwischen den vorderen und hinteren
Hohlräumen zu erhalten.
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In
einer Ausführung ist das Volumen an der Vorderseite des
Treibers 31 üblicherweise größer
als 100 mm3, um Schwingung des Regelkreises
zu verhindern, falls die vordere Durchgangsöffnung 53 blockiert
wird, zum Beispiel während Finger den Kopfhörer
bedienen. In einer Ausführung jedoch muss der hintere Hohlraum 24A des
Kopfhörergehäuse entlüftet werden, und
die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die minimale Entlüftungsöffnungsfläche (bereitgestellt
von Öffnungen 30 in der Abdeckung 24)
größer als 0,25 mm2 ist.
Von einer genügenden Entlüftungsfläche
wird angenommen, dass sie einen linearen Verlauf für Tonpegel
bis zu wenigstens 120 dB(A) erzeugt. Unter Bezugnahme auf 13A und 13B,
welche den Frequenzgang der Treibereingangsspannung (Vin)
bezogen auf die Mikrofonausgangsspannung (Vout)
(d. h. das Verhalten des Treibers wie es vom Messmikrofon gemessen
wird) zeigen, kann gesehen werden, dass das Verschließen des
hinteren Hohlraums 24A die aktive Auslöschungsleistung
stark beeinträchtigt, wogegen die Verstärkung
bei tiefen Frequenzen mit Entlüftungsflächen über
0,25 mm2 wesentlich verbessert wird.
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Der
Gehäuseauslass-Durchgang
5 von dem vorderen Hohlraum
52 zu
dem Gehörgang wird von einem Rohr
15A und der Öffnung
21 in
dem Ohrstöpsel
20 bereitgestellt. Wie in
WO 2007/054807 beschrieben,
verhalten sich der Hohlraum wie eine Feder mit einer ersten gegebenen
Steifigkeit und der Gehörgang wie eine Feder mit einer
zweiten gegebenen Steifigkeit bei Audiofrequenzen von Interesse
für aktive Geräuschunterdrückung. Die
Luft in dem Rohr verhält sich wie eine Masse, welche Dämpfung
erfährt, wenn sie sich in dem Rohr be wegt. Das hat die Wirkung
eines Helmholtz-Resonators mit einer vorbestimmten Resonanzfrequenz, üblicherweise
800 Hz, aber die Resonanzfrequenz kann durch die passende Wahl der
Abmessungen von Auslass
15 und Öffnung
21 über
einen weiten Bereich, zum Beispiel von 500 Hz bis 2 kHz, verändert
werden. Das wird in
14A und
14B gezeigt,
die den Leerlauffrequenzgang darstellen. Der resonante Effekt ist
ein Zuleitungskompensator zweiter Ordnung, was zu einer Phasenhebung
oder Phasenvoreilung führt, mit der Wirkung des Voreilens
der Phase des Systems in dem gewählten Frequenzbereich.
Das verbessert im Gegenzug die Stabilität des Systems und
ermöglicht das Erhöhen der Verstärkung
des Steuergerätes, ohne dass das System instabil wird.
Das erweitert im Gegenzug die Bandweite über der Geräuschunterdrückung
effektiv ist, um die Regelkreisleistung des Geräuschauslöschungssystems
zu verbessern. Weitere Helmholtz-Resonatoren können auch
in der Struktur von ANR Bauteil
22 ausgeführt
werden, um das akustische Verhalten weiter zu modellieren. Zum Beispiel
können in einigen Ausführungen die Aussparungen
51 in
Mikrofonhalterung
32 konfiguriert werden, um als akustische
induktive Elemente zwischen dem Mikrofon und dem verbleibenden Volumen
des vorderen Hohlraums zu wirken, so dass ein Helmholtz-Resonator
gebildet wird. In diesen Ausführungen ist Mikrofon
34 zum
Treiber
31 hin ausgerichtet, d. h. weg von Auslass
53.
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Um
den Okklusionseffekt, der bei der Nutzung von Kopfhörern
auftreten kann, zu vermeiden oder zu verringern, kann eine Entlüftung
zur Druckentlastung (nicht gezeigt) bereitgestellt werden. Diese
kann in dem Gehäuse 10 oder durch den Rumpf von
ANR Bauteil 22 bereitgestellt werden. Sie kann zur Vermeidung
von Überdruck auf der Treibermembran ebenso durch den Treiber 31 bereitgestellt
werden.
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Es
kann demzufolge einen Zusammenhang zwischen dem ANR Bauteil 22 und
dem Kopfhörergehäuse 10 geben. Es ist
signifikant, dass die physikalischen Parameter (und demnach die
akustischen Parameter) des Gehäuseauslass-Durchgangs 5,
der von dem Rohr 15A und der zentraler Öffnung 21 des Ohrstöpsels 20 geformt
wird, verändert werden können. Das ANR Bauteil 22 wurde
für die Funktion mit einer Vielfalt von verschiedenen Rohrlängen
und Durchmessern für den Gehäuseauslass-Durchgang entworfen,
d. h. es wird mit Rohren funktionieren, die eine Vielfalt akustischer
Impedanzen aufweisen und kann demnach in einer Vielfalt von verschiedenen Kopfhörergehäusen 10 oder „Schalenkonfigurationen"
verwendet werden. Das bedeutet, dass ein komplexes und teures ANR
Entwurfsverfahren nicht notwendig ist, um eine Vielfalt verschiedener
ANR Kopfhörer bereitzustellen. Stattdessen ist alles was benötigt
wird ein relativ einfacher Gehäuseentwurf für
jedes verschiedene Produkt, und die ANR Funktionalität
wird von dem ANR Bauteil 22 und seinem Steuergerät
bereitgestellt. Für die offenbarten Ausführungen
von ANR Bauteil 22 ergeben ein Rohrdurchmesser für
das Kopfhörergehäuse 10 von etwa 1,8
mm und eine Rohrlänge für Rohr 15A und
zentraler Öffnung 21 zu dem Ende des Ohrstöpsels 20 von etwa
4 mm bis 9,8 mm die besten Ergebnisse. Rohrdurchmesser, die zu einschränkend
sind, erhöhen die Geschwindigkeit der Luft, während
sie vom vorderen Volumen in die Röhre läuft. Das
verstärkt unerwünschte Hochfrequenzresonanzen
und Dynamiken. Ein Systementwickler kann demzufolge einen ANR Kopfhörer
entwickeln, indem er einem „regelbasierten" Ansatz folgt,
wonach der Gehäuseauslass-Durchgang innerhalb vorbestimmter
Parameter gewählt wird. Die akustische Eigenschaft des
Gehäuseauslass-Durchgangs, die für Entwürfe
des ANR Bauteils 22 und des Steuergerätes verwendet
werden kann, ist die akustische Induktivität des Gehäuseauslass-Durchgangs.
Die akustische Induktivität kann über einen vorbestimmten
Bereich variieren, zum Beispiel von 3,8 kgm–4 bis
5,8 kgm–4. Demnach kann die akustische
Induktivität von vorgeschlagenen Entwürfen für
den Gehäuseauslass-Durchgang des Gehäuses 10 empirisch
bestimmt oder getestet werden, um die geeigneten Modelle zu ermitteln.
In einigen Ausführungen stellt die Induktivität
des Gehäuseauslass-Durchgangs, wenn sie im benötigten Bereich
liegt, eine Resonanz bereit, um die Phase bei einer ausgewählten
Frequenz der Steuertransferfunktion zu erhöhen, zum Beispiel
um 500 Hz.
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In
der beschriebenen Ausführung weist das montierte ANR Bauteil 22 alle
benötigten Komponenten auf, um ANR bereitzustellen, wenn
es an ein Steuergerät angeschlossen ist oder mit einem
Steuergerät bereitgestellt wird. Obwohl die Abmessungen des
Kopfhörergehäuses 10 (in Grenzen) variieren können,
sind die entscheidenden akustischen Parameter des ANR Bauteils bekannt.
Demzufolge kann das ANR Bauteil in einer Anzahl verschiedener Kopfhörergehäusekonstruktionen
angeordnet werden und dennoch effektive ANR bereitstellen, ohne
das eine Umgestaltung des Steuergerätes notwendig ist. Das
hat den Vorteil, dass eineinzelner Entwurf eines ANR Bauteils und
Steuergerätes in einer Anzahl verschiedener Kopfhörer-
oder Ohrhörerprodukte (oder Headsets, die kopfhörerähnliche
Baugruppen aufweisen) verwendet werden kann. Eine große
Vielfalt verschiedener ANR Produkte kann demnach einfach und kosteneffektiv
hergestellt werden.
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Die
akustischen Parameter des ANR Bauteils 22 sind demzufolge
derart konfiguriert, dass das Gerät in Verbindung mit einer
Anzahl von Kopfhörergehäusen oder -schalen arbeitet,
wobei jedes einen Gehäuseauslass-Durchgang 5 von
dem Gerät zu dem Gehörgang aufweist. Durch Optimierung
des mit dem Apparat verwendeten Steuergerätes kann aktive
Geräuschunterdrückung am oder in direkter Nähe zum
Trommelfell ausgeführt werden. Der akustische Gehäuseauslass-Durchgang
kann eine feststehende Konfiguration für eine Vielfalt
verschiedener Gehäuse- oder Schalenkonstruktionen aufweisen.
Alternativ kann der Schallweg verschiedene Materialien oder Abmessungen
(und so verschiedene akustische Eigenschaften) von einem Kopfhörergehäuse
zum Nächsten aufweisen.
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Der
modulare Aufbau des ANR Bauteils 22 bedeutet weiterhin,
dass es bei Bedarf einfach ausgetauscht werden kann (zum Beispiel
im Falle eines Fehlers). Die Erfindung ermöglicht es einem
Hersteller auch, einem Konsumenten die Option der Auswahl eines
Kopfhörergehäuses seiner oder ihrer Wahl bereitzustellen.
Zum Beispiel kann der Konsument einen ANR Ohrhörer mit
einem Gehäuse, das speziell an seine oder ihre Ohrtopologie
angepasst ist, erhalten.
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Das
offenbarte ANR Bauteil 22 ermöglicht es, dass
die Bedingung und Elemente der endgültigen Montage kontrolliert,
miniaturisiert, ummantelt und verlässlich massengefertigt
werden, um effektive Feedback ANR in einen Kopfhörerformfaktor
in einem großen Bereich an Produktformaten anzuwenden.
Das stellt die Möglichkeit dar, eine komplexe, auf produktspezifischer
Basis ausgeführte Wissenschaft in ein verlässliches,
maßgeschneidertes Bauteil, das einfach in ein Kopfhörergehäuse
oder -schale integriert wird, zu überführen. Der
Fachmann wird anerkennen, dass bestimmte in diesem Dokument beschriebene
Prinzipien auch auf Feedforward-Systeme anwendbar sind. Zum Beispiel
kann ein Feedforward ANR Bauteil 22 in einem Gehäuse
wie Gehäuse 40 konstruiert werden, mit einem Mikrofon, das
hinter dem Treiber angeordnet ist und durch geeignete Steuergeräte
verwendet werden.
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Obwohl
bestimmte Beispiele und Ausführungen hier offenbart wurden,
ist es zu verstehen, dass unterschiedliche Modifikationen und Zusätze,
die im Bereich der Erfindung liegen, dem Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung einfallen werden. Alle solche Modifikationen und Zusätze
sollen im Umfang der Erfindung beinhaltet sein, als ob sie spezifisch hier
beschrieben wurden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/054807 [0010, 0044, 0073]