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Die
Erfindung betrifft einen Schaltungsträger mit mindestens einem Transformator
und ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Schaltungsträgers.
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Üblicherweise
wird, insbesondere bei einem leistungselektronischen Transformator,
ein Ferritkern des Transformators separat durch Sintern von Ferritpulver
hergestellt, mechanisch bearbeitet und mit Klammern in einer Öffnungen
der Platine gehalten, wobei der Transformator typischerweise über die
Platine herausschaut. Die Platine kann somit im Bereich des Transformators
nicht für
eine andere Oberflächenbestückung genutzt
werden. Üblicherweise
werden linear ausgestaltete, E-förmige Kerne
verwendet. Um möglichst
wenig Platinenfläche
zu belegen, wird bisher der Kerndurchmesser des Kerns möglichst
klein gewählt,
wodurch die magnetische Flussdichte hoch wird.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen bestückbaren
und mit einem Transformator ausgerüsteten Schaltungsträger bereitzustellen,
welcher eine größere Bestückfläche aufweist.
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Diese
Aufgabe wird mittels eines Schaltungsträgers und eines Verfahrens zum
Herstellen eines Schaltungsträgers
nach dem jeweiligen unabhängigen
Anspruch gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind insbesondere den abhängigen
Ansprüchen
entnehmbar.
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Der
Schaltungsträger
ist mit mindestens einem Transformator ausgestattet, welcher vollständig innerhalb
des Schaltungsträgers
angeordnet ist. Dadurch kann die äußere Oberfläche des Schaltungsträgers oberhalb
und/oder unterhalb des Transformators bestückt werden und braucht nicht
mehr für
den Transformator freigehalten zu werden.
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Es
wird ein Schaltungsträger
bevorzugt, bei dem der Transformatorkern mindestens ein zentrales Kernvolumen
zur Umgebung mit mindestens einer Spulenwindung aufweist, als auch
zwei Deckschichten, die das zentrale Kernvolumen zwischen sich einfügen, wobei
sich in zumindest einer der Deckschichten eine Flussdichte eines
mittels der mindestens einen Spulenwindung erzeugten magnetischen
Flusses mit steigendem Abstand vom zentralen Kernvolumen aus zumindest
abschnittsweise verringert. Aufgrund der Verringerung der Flussdichte
in der mindestens einen Deckschicht werden dort die magnetischen
Verluste geringer. Dies kann dazu genutzt werden, die Deckschicht
und damit den Transformatorkern und folglich den Transformator unter
Beibehaltung einer gleichen Verlustleistung dünner zu gestalten.
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Es
wird zur Erreichung einer Verringerung der Flussdichte ein Schaltungsträger bevorzugt,
bei dem sich die von einem magnetischen Fluss durchflossenen Bereiche
zumindest einer der Deckschichten vom zentralen Kernvolumen aus
zumindest abschnittsweise verbreitern.
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Es
wird auch ein Schaltungsträger
bevorzugt, bei dem der Transformatorkern ferner mindestens ein Brückenvolumen
aufweist, das seitlich versetzt zum zentralen Kernvolumen und den
Wicklungen zwischen den Deckschichten eingefügt ist, wobei zumindest eine
der Deckschichten so ausgestaltet ist, dass ihre von einem magnetischen
Fluss durchflossenen Bereiche vom zentralen Kernvolumen zu einem
Brückenvolumen hin
zumindest abschnittsweise verbreitert sind. Mittels des mindestens
einen Brückenvolumens
wird ein hochpermeabler Schluss zwischen den Deckschichten und somit
Kreislauf für
den magnetischen Fluss erzeugt.
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Das
mindestens eine Brückenvolumen
kann als ein einziges zusammenhängendes
Volumen ausgestaltet sein, z. B. ringförmig mit oder ohne Ausschnitt,
oder beispielsweise auch als mehre re auf einer Kreisbahn regelmäßig angeordnete
Ringsektoren, z. B. mit einem vorbestimmten, vom Fachmann auf den
Anwendungsfall auszulegenden Tastverhältnis.
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Es
wird ein Schaltungsträger
bevorzugt, bei dem sich die Deckschichten vom zentralen Kernvolumen aus
mindestens winkelsektorförmig,
insbesondere kreisförmig,
verbreitern.
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Es
wird ferner ein Schaltungsträger
bevorzugt, bei dem der Transformatorkern eine bezüglich des
zentralen Kernvolumens rotationssymmetrische Grundform aufweist.
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Es
wird insbesondere ein Schaltungsträger bevorzugt, bei dem der
Transformatorkern in Form eines Topfkerns vorliegt.
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Es
wird ein Schaltungsträger
besonders bevorzugt, bei dem der Transformatorkern aus mehreren
Lagen hergestellt ist, da sich so auch ein komplexer dreidimensionaler
Aufbau noch vergleichsweise einfach erreichen lässt.
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Es
wird dann ein Schaltungsträger
bevorzugt, bei dem auch der Transformator aus mehreren Lagen hergestellt
ist, welche in die inneren Lagen des Schaltungsträgers integriert
sind. Vorbestimmte Lagen des Schaltungsträgers weisen somit Bereiche
auf, welche einer Transformatorfunktion entsprechen.
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Es
wird insbesondere bevorzugt, falls der Transformator monolithisch
in den Schaltungsträger
integriert ist.
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Zur
vergleichsweise einfachen Herstellung wird ein Schaltungsträger bevorzugt,
bei dem die Lagen LTCC-Lagen sind und z. B. zunächst in Form von Grünkorperlagen
(”green
tapes”)
vorliegen.
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Das
Verfahren zum Herstellen eines Schaltungsträgers mit einem darin integrierten
Transformator weist mindestens die folgenden Schritte auf:
- – Aufeinanderstapeln
der grünen
Lagen des Schaltungsträgers,
wobei in eine Untermenge der (inneren) Lagen des Schaltungsträgers Lagen
des Transformators integriert sind, z. B. als funktionelle Bereiche,
beispielsweise mit Leiterbahnen als Windungen des Transformators,
und
- – Verbinden
der Lagen des Schaltungsträgers,
insbesondere monolithisch, mittels einer geeigneten Verbindungsmethode.
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Es
wird ein Verfahren besonders bevorzugt, bei dem das Aufeinanderstapeln
der Lagen des Schaltungsträgers
mindestens aufweist:
- – Aufeinanderstapeln einer
ersten Gruppe von Lagen mit mindestens einer Lage, in die jeweils
zumindest ein Teil einer Deckschicht eines Transformatorkerns des
Transformators integriert ist,
- – Aufeinanderstapeln
einer zweiten Gruppe von Lagen mit mindestens einer Lage, in die
mindestens eine Wicklung des Transformators integriert ist,
- – Aufeinanderstapeln
einer weiteren ersten Gruppe so, dass die zweiten Gruppe zwischen
den ersten Gruppen eingefügt
ist, und
- – Aufeinanderstapeln
jeweils mindestens einer äußere Lage,
die keine Bereiche des Transformators aufweisen, so dass die ersten
Gruppen und die zweite Gruppe zwischen den äußeren Lagen eingefügt sind.
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Vorzugsweise
besteht das Material der Deckschicht aus einem hochpermeablen Material.
Vorzugsweise weisen die Lagen der zweiten Gruppe ein dielektrisches
Material als Grundmaterial auf, wobei andere Materialien in das
dielektrische Material vorzugsweise nachträglich eingebracht werden. Die äußeren Lagen
sind vorzugsweise zur Bestückung
mit oberflächenbestückbaren
Bauelementen geeignet.
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Diese
Schritte müssen
nicht in dieser Reihenfolge durchgeführt werden. So kann der Schaltungsträger beispielsweise
so aufgebaut werden, dass zunächst
eine oder mehrere untere äu ßeren Lagen
aufgestapelt werden, darauf eine untere erste Gruppe von Lagen einer
unteren Deckschicht, darauf die zweite Gruppe von Lagen einschließlich funktionalen
Bereichen für
das zentrale Kernvolumen, das Brückenvolumen/die
Brückenvolumina,
die (primären
und/oder sekundären)
Wicklungen usw., darauf eine obere erste Gruppe von Lagen einer
oberen Deckschicht und darauf wiederum ein oder mehrere obere äußeren Lagen.
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Die
Zahl der Lagen bzw. die Dicke der Deckschichten ist vorzugsweise
die gleiche.
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Es
wird ferner ein Verfahren bevorzugt, bei dem die Lagen LTCC-Lagen
sind und das Verfahren mindestens die Schritte des Aufeinanderstapelns
der LTCC-Lagen und des Sinterns der LTCC-Lagen umfasst.
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In
den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
schematisch genauer beschrieben. Dabei können zur besseren Übersichtlichkeit
gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen
versehen sein.
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1 zeigt in zwei Teilbildern 1A und 1B einen
herkömmlichen
Transformatorkern zur Verwendung mit einem Schaltungsträger;
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2 zeigt
einen Schnitt durch einen in einen mehrlagigen Schaltungsträger integrierten
mehrlagigen Transformator;
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3 zeigt in den drei Teilbildern 3A bis 3C drei
unterschiedliche Lagen des Schaltungsträgers aus 2 in
Draufsicht im Bereich des Transformators;
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4 zeigt
eine Aufsicht auf einen Transformatorkern gemäß einer weiteren Ausführungsform
und
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5 zeigt
eine Auftragung einer relativen Verlustleistung in einem Transformatorkern
in Abhängigkeit von
einer Dicke der Deckschicht und eines Kernradius' für
verschieden ausgestaltete Transformatorkerne.
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1 zeigt in den zwei Teilbildern 1A und 1B einen
herkömmlichen
Transformatorkern 51 zum Aufstecken auf einen Schaltungsträger (nicht
gezeigt), z. B. eine FR4-Mehrlagenplatine. Im Einzelnen zeigt 1A den
herkömmlichen
Ferritkern 51 in Draufsicht auf eine Schaltungsträger-(Platinen-)Ebene. 1B zeigt
den Ferritkern 51 als Querschnitt entlang einer Schnittlinie
A-A aus 1A mit magnetischen Feldlinien.
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Der
Ferritkern 51 wird herkömmlicherweise
aus zwei Ferritkeramik-Grünkörperbauteilen
zusammengesetzt, gesintert und dann nachbearbeitet. Eines der zwei
Bauteile ist ein E-förmiger
Teil 52 mit einem meist vollzylindrischen zentralen Kernvolumen 53 ('mittlerer Querstrich
des ”E”'), um welches die
Wicklungen (nicht dargestellt) gelegt werden. Das für die Flussformung
erforderliche zentrale Kernvolumen 53 ist vertikal ausgerichtet
und liegt somit auf der gemeinsamen Achse R von Primär- und Sekundärspule.
Der E-förmige
Teil 52 weist ferner eine erste, obere Deckschicht 54 ('Rücken des ”E”') auf, die eine quaderförmige Grundform
aufweist und an das Kernvolumen rechtwinklig anschließt, sowie
außerhalb
der Wicklungen angeordnete quaderförmige Brückenvolumina 55 für den hochpermeablen
Schluss der magnetischen Feldlinien ('obere und untere Striche des ”E”'). Mittels der Deckschichten 54, 56 werden
somit das zentrale Kernvolumen 53 und die äußeren Brückenvolumina 55 miteinander
verbunden.
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Das
zweite der zwei Bauteile ist eine zweite, untere Deckschicht 56 mit
quaderförmiger
Grundform, die wie gezeigt auf dem E-förmigen Teil 52 aufsitzt.
Dadurch kann, wie in 1B durch die Linien angedeutet,
bei Stromdurchgang durch die Wicklung(en) ein magnetischer Fluss
in zwei Zweigen zur Hälf te
nach links und rechts erzeugt werden, welcher jeweils durch das
zentrale Kernvolumen 53, eine jeweilige Seite der ersten Deckfläche 54,
das zugehörige
Brückenvolumen 55 und
die jeweilige Seite der zweiten Deckschicht 56 fließt. Charakteristische
Größen eines
solchen Ferritkerns 51 sind eine kritische Durchtrittsfläche F des
magnetischen Flusses in den – hier
gleichgeformten – Deckschichten 54, 56,
eine Dicke d0 der Deckschichten 54, 56, ein
minimaler seitlicher Abstand Δ zwischen
zentralem Kernvolumen 53 und Brückenvolumen 55, ein
Höhenabstand
h zwischen den Deckschichten 54, 56 (entsprechend
der Höhe
des zentralen Kernvolumens 53 und des Brückenvolumens 55)
sowie ein zentraler Kerndurchmesser 2r0.
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Um
magnetische Sättigungseffekte
und übermäßige Verluste
zu vermeiden, sollte die magnetische Flussdichte in den Deckschichten 54, 56 möglichst
nicht über
dem Wert im zentralen Kernvolumen 53 liegen. Die Bauhöhe h + 2d0 des Ferritkerns 51 sollte also
so bemessen sein, dass eine effektive Durchtrittsfläche F =
2·r0·d0 für
den magnetischen Fluss Φ in
den Deckschichten 54, 56 mindestens der Hälfte des
Kernquerschnitts π.r0 2 entspricht. Typische
Abmessungen betragen r0 = 2 mm, Δ = 4 mm,
d0 = 1,5 mm und h = 2 mm. Das zentrale Kernvolumen 53 kann
statt eines runden Querschnitts grundsätzlich z. B. auch einen ovalen,
runden oder rechteckigen usw. Querschnitt aufweisen.
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Um
möglichst
wenig Platinenfläche
zu belegen, werden bisher nach Maßgabe der Materialeigenschaften
des Ferrits der Kerndurchmesser r0 möglichst
klein und die magnetische Flussdichte möglichst hoch gewählt.
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2 zeigt
einen ausschnittsweisen Schnitt durch einen Grünkörper eines mehrlagig gestapelten Schaltungsträgers 1 in
dem ein aus hier elf Lagen L1 bis L11 aufgebauter Transformator 2 integriert
ist. Dabei sind die Lagen L1 bis L11 des Transformators 2 in
die Lagen L1 bis L11 des Schaltungsträgers 1 integriert.
Die Lagen L1 bis L11 sind als LTCC-Lagen ausge führt. Im Einzelnen weist der
Schaltungsträger 1 mindestens
auf:
zwei erste Gruppen C1 von Lagen mit mindestens einer Lage
(hier: zwei Lagen L1, L2 bzw. L10, L11), in die jeweils zumindest
ein Teil einer ferritischen ersten Deckschicht 4 bzw. zweiten
Deckschicht 6 des Transformatorkerns des Transformators 2 integriert
ist; jede der Gruppen weist eine Deckschicht 4, 6 auf,
und
eine zweite Gruppe G2 von Lagen mit mindestens einer Lage
(hier: sieben Lagen L3 bis L9), die zwischen den ersten Gruppen
G1 eingefügt
ist, wobei in mindestens eine der Lagen L4, L6, L8 eine Wicklung 7 des
Transformators 2 integriert ist.
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Im
Einzelnen weist die zweite Gruppe G2 zwei Untergruppen von Lagen
auf, nämlich
eine erste Untergruppe G2A mit vier zueinander gleichartigen Lagen
L3, L5, L7 und L9 und eine zweite Untergruppe G2B mit drei zueinander
gleichartigen Lagen L4, L6 und L8. Die Lagen L3 bis L9 der Untergruppen
G2A, G2B wechseln sich gegenseitig ab, wobei die Lagen L4, L6 und
L8 der zweiten Untergruppe G2B zwischen den Lagen L3, L5, L7 und
L9 der ersten Untergruppe G2A eingebracht sind. Alle Lagen der dritten
Gruppe G2 weisen zentral ein gleichartig geformtes und positioniertes
Ferritvolumen 8 auf, das einen Teil des zentralen Kernvolumens 3 darstellt.
Alle Lagen weisen ferner seitlich des zentralen Kernvolumens 3 bzw.
des jeweiligen Ferritvolumens 8 ein weiteres gleichartig
geformtes und positioniertes Ferritvolumen 9 auf, das einen
Teil des Brückenvolumens 6 darstellt.
Alle Lagen L3 bis L9 der dritten Gruppe G2 weisen ferner ein zwischen
dem Ferritvolumen 8 und dem Ferritvolumen 9 und
seitlich außerhalb
des Ferritvolumens 9 dielektrisches Material 10 zur
elektrischen Isolierung auf. Die Lagen L4, L6 und L8 der zweiten
Untergruppe G2B weisen im dielektrischen Material zwischen dem Ferritvolumen 8 und
dem Ferritvolumen 9 jeweils ein metallisches Volumen für die jeweilige Wicklung 7 auf,
z. B. in Form gefüllter
Kanäle
in der jeweiligen Lage oder siebgedruckter Leiter auf der jeweiligen
Lage beispielsweise aus leitfähiger
Silber- oder Goldpaste. Im Einzelnen befinden sich im gezeigten
Fall also die Wicklungen 7 des Transformators 2,
d. h., die metallischen Leiterbahnen im Inneren des Schaltungsträgers 1 zwischen
einzelnen dielektrischen Lagen. Die Ferritvolumina 8, 9 und
die metallischen Ferritvolumina 7 können beispielsweise als Durchkontaktierungen
durch das dielektrische Material 10 einer der Lagen L3
bis L9 dargestellt werden. Alle Schichten L1 bis L11 weisen hier
ungefähr
die gleiche Dicke dL auf.
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Der
Schaltungsträger 1 weist
ferner zwei hier gestrichelt eingezeichnete äußere Lagen LA auf, die keine
Bereiche des Transformators 2 aufweisen und diesen beidseitig überdecken.
Der Transformator 2 ist somit vollständig innerhalb des Schaltungsträgers 1 angeordnet.
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Die
Integration des Transformators 2 in den Schaltungsträger 1 wird
die Schaltungsträgeroberfläche für anderweitige
Bestückung
frei, und das wesentliche Designziel des Transformators 2 verschiebt
sich von der Minimierung der lateralen Ausdehnung zur Minimierung
der Bauhöhe
h + 2·d
= h + 2·(2·dL). Dies betrifft insbesondere die Lagen
L1, L2 der ersten Gruppe G1, die der oberen Deckschicht 4 entspricht,
und die Lagen L1, L2 der zweiten Gruppe G2, die der unteren Deckschicht 6 entspricht.
Diese sollten zur Integration in den Schaltungsträger 1 besonders
flach ausgelegt sein. Andererseits müssen sie einen hinreichenden
magnetischen Querschnitt besitzen, da die magnetischen Verluste
P in Ferriten etwa quadratisch mit der Flussdichte anwachsen. Hohe
Flussdichten und/oder zu enge magnetische Querschnitte sind deshalb
entlang des gesamten magnetischen Pfades zu vermeiden.
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Die
Lagen L1 bis L11 und LA können
beispielsweise keramische LTCC (”Low Temperature Cofired Ceramics”; Niedertemperatur-Einbrandkeramik)-Lagen
sein. Dabei werden die LTCC-Lagen zur Herstellung zunächst als
multifunktionale Grünkörperlagen (”green tapes”) mit mehreren
funktionalen Bereichen (z. B. dielektrische Bereiche, leitende Bereiche
usw.) hergestellt, dann aufeinandergestapelt, und folgend bei einer
relativ niedrigen Temperatur, z. B. zwischen 800°C und 950°C, gesintert. Beim Sintern verbinden
sich die einzelnen Lagen zu einem im Wesentlichen monolithisch aufgebauten
Körper;
folglich wird auch der Transformator monolithisch aufgebaut und
im Schaltungsträger
monolithisch integriert.
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3 zeigt in den drei Teilbildern 3A bis 3C drei
unterschiedliche Lagen des Schaltungsträgers 1 aus 2 im
Bereich des Transformators 1 in Draufsicht, nämlich eine
Lage aus der Gruppe G1 (3A); eine
Lage aus der Gruppe G2A (3B) und
eine Lage aus der Gruppe G2B (3C).
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3A zeigt,
dass in Draufsicht auf eine der Lagen L1, L2, L10 oder L11, dass
die Deckschichten 4, 6 bzw. Decklagen L1, L2,
L10, L11 im Gegensatz zu bekannten Transformatoren für Schaltungsträger kreisförmig ausgebildet
sind. Dadurch wird der magnetische Fluss Φ nicht nur wie beim linearen
Ferritkern aus 1 entlang zweier Richtungen,
sondern ähnlich
wie in bekannten Schalenkernen in der gezeigten Ebene verteilt.
Dadurch wiederum kann die Dicke d der Lagen L1, L2, L10, L11 bzw.
der Deckschichten 4, 6, nämlich d = 2·dL verringert
werden. Eine weitere Verringerung der Dicke d bzw. dL lässt sich
dadurch erreichen, dass der Kernradius r bewusst relativ groß gewählt ist,
so dass die Verringerung der Querschnittsfläche F aufgrund der Verringerung
der Bauhöhe
h + 2·d
durch diese Vergrößerung des
Kernradius r zumindest teilweise kompensiert oder sogar überkompensiert
wird. Dies vergrößert zwar
die Windungslängen
und Induktivitäten
des Transformators 2, unterstützt aber das Designziel eines
flachen, lateral ausgedehnten Aufbaus. Durch diese verbreiterte
Ausdehnung können
beispielsweise auch die äußeren Brückenvolumina
breit oder zahlreicher ausgestaltet werden, beispielsweise mit einem
Tastverhältnis
von 1:2 entlang des Kreisumfanges, wie weiter unten genauer erklärt werden
wird. Die (vertikale) Dicke dL der Lagen
L1, L2, L10, L11 bzw. d = 2·dL der Deckschichten 4, 6 ist
idealerweise so zu bemessen, dass die kritische Durchtrittsfläche F = π·r·d die
Leistungsfähigkeit
des Ferritmaterials optimal nutzt, was quantitativ beispielsweise
durch Finite-Elemente-Modelle bestimmt werden kann.
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Der
Transformatorkern nutzt somit die geometrische Tatsache, dass die
kritische Durchtrittsfläche
F für die
Feldlinien an der Innenseite der horizontalen Ferritteile (Deckschichten)
mit dem Kernradius r0 wächst und damit die zugehörige Dicke
d bzw. d0 entsprechend reduziert werden kann, ohne dass die magnetische Flussdichte
wächst.
Die Vorteile dieser planaren Transformatorstruktur sind eine größere laterale
Ausdehnung zugunsten einer flacheren Bauform, ein besser geeignetes
Aspektverhältnis
für die
planare Integration, sowie die Vermeidung lokal erhöhter Flussdichte
mit daraus resultierender magnetischer Sättigung und übermäßigen magnetischen
Verlusten.
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3B zeigt
in Draufsicht auf eine der Lagen L3, L5, L7 oder L9, dass das zentrale
Kernvolumen 3 einen runden Querschnitt aufweist und mittig
bezüglich
des Transformators 2 angeordnet ist. Das Brückenvolumen 5 ist
ringförmig
um das zentrale Kernvolumen 3 und davon mittels des dielektrischen
Materials 10 elektrisch getrennt angeordnet, wobei an einer
Seite eine Öffnung 11 zur
Herausführung
von Anschlüssen
der Wicklungen eingebracht ist, wie in 3C näher erläutert.
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3C zeigt
in Draufsicht auf eine der Lagen L4, L6 oder L8, dass Anschlüsse 12 für die Wicklungen 7 durch
eine Öffnung 11 im
Brückenvolumen 5 herausgeführt werden.
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Mittels
der gezeigten Anordnung wird in den Deckschichten 4, 6 eine
Flussdichte eines mittels der Wicklungen 7 erzeugten magnetischen
Flusses mit steigender Entfernung vom zentralen Kernvolumen 3 verringert,
weil sich die zur Verfügung
stehende Breite der Deckschicht 4, 6 verbreitert.
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4 zeigt
skizzenhaft eine Aufsicht auf einen rotationssymmetrischen Transformatorkern 13 gemäß einer
weiteren Ausführungsform,
wobei die Form und Lage des zentralen Kernvolumens 3 und
der Brückenvolumina 5 gestrichelt
eingezeichnet ist. Die äußeren Brückenvolumina 5 bzw. 9 sind
hier ringsektorähnlich
in einem gleichmäßigen peripheren
Abstand mit einem Tastverhältnis
von 1:2 entlang des Kreisumfanges angeordnet. Durch die Lage des
zentralen Kernvolumens 3 und der Brückenvolumina 5 ist
ein den mittels der mindestens einen Spulenwindung erzeugter magnetischen
Fluss (welcher mittels der mindestens einen Spulenwindung erzeugt
wird) leitender Bereich 14 vorgegeben, der hier strichgepunktet
eingezeichnet ist. Dieser Bereich 14 verbreitert sich mit
steigendem Abstand vom zentralen Kernvolumen 3, so dass
sich eine Flussdichte zumindest in einem solchen Sektor entsprechend
verringert. Diese ringsektorartige Anordnung der Brückenvolumina 5 weist
den Vorteil auf, dass sie einfacher herzustellen ist als ein einteiliges
Brückenvolumen.
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5 zeigt
eine Auftragung einer relativen Verlustleistung in radialsymmetrischen
Transformatorkernen als Funktion einer Dicke d0 der
Deckschicht und eines Kernradius' r0 relativ zu einem linearen Kern nach 1 mit r0 = 1,5
mm, d0 = πr0/4 = 1,2 mm, h = 2 mm und Δ = 4 mm.
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Die
volumenspezifischen Verluste nehmen in Ferritmaterial in der Praxis
ungefähr
quadratisch mit der Flussdichte zu. Bei weitgehend homogener Flussverteilung
können
die Gesamtverluste in einem Ferritkern deshalb durch den magnetischen
Fluss Φ wie
folgt ausgedrückt
werden:
wobei
a eine Proportionalitätskonstante,
Fz die gesamte Querschnittsfläche
an einer beliebigen Stelle quer zu den Feldli nien und V das vom
magnetischen Fluss Φ effektiv
durchströmte
Volumen sind. Im Folgenden werden nur die Verluste in dem zentralen
Kernvolumen und den Deckschichten betrachtet, während die Brückenvolumina
vernachlässigt
werden, da die dort auftretenden Verluste durch große Breite
immer beliebig klein gemacht werden können, die Brückenvolumina
also für
das Transformatordesign nicht kritisch sind. Die entsprechenden
Volumina des konventionellen linearen Kerns besitzen dann die magnetischen
Verluste
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Zum
Vergleich wird ein radialsymmetrischer Kern nach
2 und
3 betrachtet, bei dem wegen der nach außen hin
abnehmenden Flussdichte die Verluste in den horizontalen Schichten
der Dicke d als Integral zu schreiben sind:
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5 zeigt
berechnete Werte eines Quotienten P/P0 nach
den Gln. (2) und (3), d. h., die relativen Verluste des radialsymmetrischen
Transformatorkerns als Funktion von Kernradius r0 und
Ferritdicke d0 für verschieden dimensionierte
Kerne. Dabei liegen Werte mit gleichem Quotienten P/P0 auf
einer gemeinsamen Höhenlinie.
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Der
konventionelle, lineare Transformatorkern aus 1 weist
die Maße
r0 = 1,5 mm und d0 =
1,2 mm auf. Ein radialsymmetrischer Transformatorkern gemäß 2 und 3 mit diesen Parametern würde aufgrund
seiner Geometrie eine größere kritische
Durchtrittsfläche
F aufweisen, da die Flussdichte in der Deckfläche vom zentralen Kernvolumen
nach außen
hin abnimmt. Folglich würden
nur 80% der Verluste des linearen Vergleichskerns auftreten, was
durch den auf der Höhenlinie '0,8' liegenden Punkt
M1 dargestellt ist.
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Im
Gegenzug kann die Schichtdicke d auf Ober- und Unterseite (der oberseitigen
und unterseitigen Deckschicht) bei gleichem angenommenen Kernradius
r0 = 1,5 mm von d = 1,2 mm auf d = 0,6 mm
halbiert werden, um die gleichen Verluste wie im linearen Fall einzustellen,
was durch den auf der Höhenlinie '1,0' liegenden Punkt
M2 dargestellt ist. Dies reduziert somit die Bauhöhe um 1,2
mm.
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Eine
weitere Verringerung von d auf 0,5 mm oder 0,4 mm bei gleichen magnetischen
Verlustleistungen ist beispielsweise durch die Vergrößerung des
Kernradius' r auf
z. B. 2 oder 2,5 mm möglich,
was durch den Punkt M3 bzw. M4 dargestellt ist. Somit lässt sich
die Bauhöhe
h + 2·d
reduzieren, ohne dass die Gesamtverluste des Kerns zunehmen. Derartige
Schichtdicken sind beispielsweise in der LTCC (”Low Temperature Cofired Ceramics”; Niedertemperatur-Einbrandkeramik)-Technologie
für die
monolithische Integration handhabbar.
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Selbstverständlich ist
die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
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So
können
die Schichten und die funktionalen Bereiche auch anders strukturiert
sein. So mag beispielsweise das metallische Volumen für die Wicklungen
nicht in Form einer Durchkontaktierung eingebracht werden, sondern
auf eine Oberfläche
einer LTCC-Lage aufgebracht werden, z. B. mittels Siebdrucks von
Leiterbahnen auf die dielektrischen Lagen, insbesondere mit Ag,
AgPd oder Cu.
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- 1
- Schaltungsträgers
- 2
- Transformator
- 3
- zentrales
Kernvolumen
- 4
- erste
Deckschicht
- 5
- Brückenvolumen
- 6
- zweite
Deckschicht
- 7
- Wicklung
- 8
- Ferritvolumen
- 9
- Ferritvolumen
- 10
- dielektrisches
Material
- 11
- Öffnung
- 12
- Anschlüsse
- 13
- Transformatorkern
- 14
- magnetisch
leitender Bereich
- 51
- Transformatorkern
- 52
- E-förmiger Teil
- 53
- zentrales
Kernvolumen
- 54
- obere
Deckschicht
- 55
- äußeres Brückenvolumen
- 56
- untere
Deckschicht
- d
- Dicke
einer Deckschicht
- d0
- Dicke
einer Deckschicht
- DL
- Dicke
einer Einzellage
- Δ
- seitlicher
Abstand
- h
- Höhenabstand
- F
- kritische
Durchtrittsfläche
- G1
- erste
Gruppe von Einzellagen
- G2
- zweite
Gruppe von Einzellagen
- G2A
- Untergruppe
der zweiten Gruppe
- G2B
- Untergruppe
der zweiten Gruppe
- L1
- Einzellage
- M
- Berechnete
Werte einer Verlustleistung
- r
- Radius
des zentralen Kernvolumens
- r0
- Radius
des zentralen Kernvolumens