-
Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zum Wechseln eines Bestückkopfs
für einen
Bestückautomaten,
sowie einen Bestückautomaten
zum Bestücken
von Substraten mit Bauelementen.
-
In
der Bestücktechnik
werden mit Hilfe von Bestückautomaten
Substrate, zumeist Leiterplatten, mit Bauelementen bestückt. Hierfür werden
in der Regel Bestückköpfe eingesetzt,
welche mittels eines Positioniersystems des Bestückautomaten in einer Ebene
parallel zu einer Ebene des Substrats verfahrbar sind und zum Aufnehmen
von Bauelementen bzw. Positionieren der Bauelemente auf dem Substrat
ausgebildet sind. Mit Hilfe eines derart gestalteten Bestückkopfs
werden die Bauelemente von sogenannten Zuführeinrichtungen abgeholt, in
einen Bestückbereich
des Bestückautomaten,
in dem das zu bestückende
Substrat bereitgestellt ist, transferiert und an vordefinierten
Bestückpositionen
auf dem Substrat abgesetzt.
-
Der
Bestückautomat
ist dabei in Abhängigkeit
der durchzuführenden
Aufgabe konfigurierbar, beispielsweise hinsichtlich Bestückleistung
oder Bestückqualität. Für die verschiedenen
Konfigurationen werden in der Regel auch unterschiedliche Bestückköpfe verwendet.
Die zunehmende Varianz der herzustellenden Produkte, d. h. die stetig
zunehmenden Produktvielfalt bei gleichzeitig abnehmender Losgröße, erfordert
ein immer häufigeres
Umrüsten
des Bestückautomaten,
was unter Anderem ein Wechsel des Bestückkopfs beinhalten kann. Die
heutzutage eingesetzten Bestückköpfe sind
zumeist mit einer Trägerplatte
des Positioniersystems verschraubt, so dass ein Wechsel des Bestückkopfs
mit einem beträchtlichen
Zeitaufwand verbunden ist. Ferner ist zum Lösen der Halteschrauben ein
manueller Eingriff eines Maschinenbedieners erforderlich, so dass
der gesamte Bestückautomat
während
dieser Zeit zwangsweise unproduktiv ist.
-
Aus
der
DE 103 02 103
A1 ist ein Bestückautomat
zum Bestücken
von Substraten mit elektronischen Bauelementen bekannt. Der Bestückautomat weist
einen Bestückkopf
auf, der mittels einer Adapterplatte an einer Trägerplatte unter Verwendung
einer Bolzenverbindung angebracht ist.
-
Aus
der
JP 2000-91794
A ist eine magnetische Verbindung zwischen einer Saugpipette
und einem Bestückkopf
bekannt. Die magnetische Verbindung kann mittels Druckluft, welche
durch eine Blasöffnung
tritt, gelöst
werden.
-
Aus
der
US 5,860,208 ist
eine Bestückvorrichtung
mit einem Bestückkopf
bekannt, welcher mittels einer Positioniereinrichtung in einer zweidimensionalen
Positionierebene verfahrbar ist. Die Positioniereinrichtung basiert
auf einem zweidimensionalen Linearmotorsystem, bei dem mittels geeigneter Magnetkräfte eine
zweidimensionale Bewegung des Bestückkopfes relativ zu einer Trägerplatte
veranlasst wird. Der Bestückkopf
ist dabei mittels einer von einem Permanentmagneten erzeugten Magnetkraft an
der Trägerplatte
gehalten.
-
Aus
der
US 5,259,500 ist
ein Bestücksystem bekannt,
bei dem ein Bestückkopf
lösbar
an einem Portalarm befestigt werden kann. Die Befestigung erfolgt
mittels zweier Blöcke,
welche pneumatische und elektrische Kupplungen aufweisen, so dass
der Bestückkopf
mit elektrischer Energie und Druckluft versorgt werden kann.
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung zum Wechseln
eines Bestückkopfs
sowie einen Bestückautomaten
bereitzustellen, welche ein einfaches Wechseln des Bestückkopfs
ermöglichen.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Anordnung zum Wechseln eines Bestückkopfs
sowie durch den Bestückautomaten
gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die
erfindungsgemäße Anordnung
zum Wechseln eines Bestückkopfs
umfasst eine Adapterplatte, an der der Bestückkopf befestigt ist, sowie eine
Trägerplatte,
die an einem Positioniersystem des Bestückautomaten befestigt ist und
die zur Aufnahme des Bestückkopfes
mit Hilfe der Adapterplatte ausgestaltet ist. Dabei ist zwischen
der Trägerplatte und
der Adapterplatte zumindest ein Befestigungsmittel vorgesehen, mit
dessen Hilfe die Adapterplatte an der Trägerplatte befestigt ist. Das
Befestigungsmittel weist hierzu einen Permanentmagneten auf, der
die Trägerplatte
und die Adapterplatte miteinander magnetisch verbindet, wobei das
Befestigungsmittel mit einer Drucklufteinrichtung gekoppelt ist,
so dass durch eine Beaufschlagung mit Druckluft über die Drucklufteinrichtung
eine Lösung
der magnetisch gehaltenen Verbindung erfolgt.
-
Mit
Hilfe des Permanentmagneten wird eine anziehende Kraft zwischen
der Adapterplatte und der Trägerplatte
erzeugt, so dass die Trägerplatte
und die Adapterplatte magnetisch aneinander gehalten werden. Über die
Kopplung des Befestigungsmittels mit der Drucklufteinrichtung wird
bei einer Beaufschlagung mit Druckluft eine abstoßende Kraft
zwischen der Adapterplatte und der Trägerplatte erzeugt, so dass
die durch den Permanentmagneten aufgebrachte Haltekraft zumindest
teilweise kompensiert wird. Dabei besteht die Möglichkeit, anstelle eines einzelnen
Permanentmagneten mehrer Permanentmagnete verteilt zwischen der
Adapterplatte und der Trägerplatte
anzuordnen.
-
Mit
Hilfe der Anordnung ist es somit möglich, den an der Adapterplatte
befestigten Bestückkopf
in einem ersten Zustand an der Trägerplatte und damit an dem
Positioniersystem zu halten und in einem zweiten Zustand von dem
Positioniersystem auf einfache Art und Weise abzunehmen. Das Halten
der Adapterplatte an der Trägerplatte
mit Hilfe des Permanentmagneten hat den Vorteil, dass hierzu keine elektrische
Leistung erforderlich ist. Auch im unbestromten Zustand – beispielsweise
bei einem unbeabsichtigten Stromausfall oder einer Notab schaltung – ist somit
die Adapterplatte und damit der Bestückkopf sicher an der Trägerplatte
bzw. dem Positioniersystem befestigt. Gleiches gilt bei einem Ausfall
der Druckluftversorgung. Durch Beaufschlagung der Verbindung zwischen
Adapterplatte und Trägerplatte
mit Druckluft reduziert sich die Haltekraft, so dass die Adapterplatte
ohne großen
Kraftaufwand von der Trägerplatte
abgenommen werden kann. Nur für
diesen kurzen Zeitraum ist es erforderlich, Energie in Form von
Druckluft bereitzustellen. Durch die mit Hilfe des Luftlagers aufgebrachte
Druckluft zwischen der Adapterplatte und der Trägerplatte kann die Adapterplatte
relativ zur Trägerplatte
ohne großen
Kraftaufwand verschoben und abgenommen werden. Im Vergleich zu Vakuum-Haltesystemen
oder Elektromagneten kann der Energieverbrauch damit deutlich reduziert
werden. Ferner erfolgt das Verbinden und Trennen von Adapterplatte
und Trägerplatte
berührungslos,
so dass die mit Hilfe der Anordnung realisierte Kopplung des Bestückkopfs
an das Positioniersystem verschleißfrei realisierbar ist. Dabei
ist es möglich,
die Adapterplatte und den Bestückkopf
einteilig zu gestalten, d. h. die Adapterplatte als Teil des Bestückkopfs,
insbesondere als Teil eines Gehäuses des
Bestückkopfs
auszubilden.
-
Erfindungsgemäß weist
die Trägerplatte
zumindest einen seitlichen Anschlag auf, welcher zum Ausrichten
der Adapterplatte relativ zur Trägerplatte vorgesehen
ist.
-
Mit
Hilfe des seitlichen Anschlags wird die Bewegung der Adapterplatte
an der Trägerplatte
in der betreffenden Richtung formschlüssig begrenzt. Damit ist gewährleistet,
dass die Adapterplatte in der betreffenden Richtung relativ zur
Trägerplatte
eine definierte Position einnimmt. Der Aufwand für die Kalibrierung des neu
am Positioniersystem befestigten Bestückkopfs wird dadurch deutlich
reduziert.
-
Erfindungsgemäß ist der
seitliche Anschlag in einer ersten Richtung, welche parallel zur
Oberfläche
der Trägerplatte
orientiert ist, angeordnet und weist zumindest einen weiteren Permanentmagneten auf,
mit dem die Adapterplatte in der ersten Richtung an dem Anschlag
magnetisch gehalten wird. Dabei ist auch der weitere Permanentmagnet
mit der Drucklufteinrichtung gekoppelt, so dass durch eine Beaufschlagung
mit Druckluft über
die Drucklufteinrichtung eine Lösung
der magnetischen Verbindung zwischen der Adapterplatte und dem Anschlag
erfolgt.
-
Mit
Hilfe des seitlichen Anschlags wird die Bewegung der Adapterplatte
in einer Richtung parallel zur Oberfläche der Trägerplatte formschlüssig begrenzt.
Um die Adapterplatte dabei sicher in der vordefinierten Position
relativ zur Trägerplatte
anzuordnen weist der seitliche Anschlag zumindest einen weiteren
Permanentmagneten auf, durch den die Adapterplatte an den seitlichen
Anschlag gezogen wird. Dadurch kann die vordefinierte Position mit
einer hohen Genauigkeit eingenommen werden.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Anordnung weist die Drucklufteinrichtung
zumindest ein aerostatisches Lager mit einer Mehrzahl an Luftdüsen auf,
durch welche die Druckluft entweichen kann.
-
Das
aerostatische Lager kann hierzu entweder an der Trägerplatte
oder an der Adapterplatte angeordnet sein und ist mit der Drucklufteinrichtung über eine
pneumatische Leitung verbunden. Bei einer Beaufschlagung mit Druckluft
bildet sich zwischen Trägerplatte
und Adapterplatte ein Spalt, in die die Druckluft entweichen kann.
Dabei wird eine abstoßende
Kraft zwischen der Adapterplatte und der Trägerplatte erzeugt, welche die
durch den Permanentmagneten aufgebrachte Haltekraft zumindest teilweise
kompensiert. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die Druckluft
gezielt über
eine größere Fläche zwischen
die Adapterplatte und die Trägerplatte
eingebracht wird. Dadurch können
die Druckverhältnisse
und damit die Kraftverhältnisse
zwischen der Adapterplatte und der Trägerplatte auf einfache Art
und Weise an die Umgebungsbedingungen – beispielsweise an das Gewicht
des gehaltenen Bestückkopfs – angepasst
werden.
-
Wie
auch schon bei der Anordnung der Permanentmagnete ist es hierbei
ebenso möglich,
mehrere aerostatische Lager zwischen der Adapterplatte und der Trägerplatte
anzuordnen und mit der Drucklufteinrichtung über pneumatische Leitungen
zu verbinden. Vorteilhafter Weise sind die mehreren aerostatischen
Lager dabei möglichst
jeweils benachbart zu den mehreren Permanentmagneten angeordnet.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Anordnung sind der
Permanentmagnet und das jeweils zugeordnete aerostatisches Lager
zu einer gemeinsamen Baugruppe zusammengefasst.
-
Durch
das Zusammenfassen eines Permanentmagneten mit einem jeweils zugeordneten
aerostatischen Lager zu einer gemeinsamen Baugruppe kann der Montageaufwand
deutlich reduziert werden. Die gemeinsame Baugruppe kann dabei entweder
an der Trägerplatte
oder an der Adapterplatte angeordnet sein.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Anordnung weist die
Trägerplatte
Mittel zum formschlüssigen
Verriegeln der Adapterplatte auf.
-
Das
Mittel zum formschlüssigen
Verriegeln der Adapterplatte an der Trägerplatte kann beispielsweise
als Klinke oder Hebel ausgebildet sein. Durch die formschlüssige Verriegelung
ist sichergestellt, dass die Adapterplatte unter allen Umständen, d.
h. auch im Falle eines Zusammenstoßens des Positioniersystems
mit einem weiteren Positioniersystem oder einer anderen Komponente
des Bestückautomaten,
sicher an der Trägerplatte
gehalten wird.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Anordnung weisen
die Trägerplatte
und die Adapterplatte jeweils einen Teil einer Schnittstelle auf, welche
zur Übertragung
von Betriebsmitteln für
den Bestückkopf
im ersten Zustand ausgebildet ist.
-
Durch
die Ausbildung einer Schnittstelle zwischen der Trägerplatte
und der Adapterplatte kann der Bestückkopf während des Betriebs des Bestückautomaten
mit den hierfür
erforderlichen Betriebsmitteln versorgt werden. Hierunter fallen
beispielsweise die Versorgung mit Energie (elektrische Schnittstelle) und
Informationen (Datenschnittstelle), aber auch mit Vakuum oder Druckluft
(pneumatische Schnittstelle) zum Aufnehmen und Handhaben der Bauelemente. Hieraus
ergibt sich der Vorteil, dass gleichzeitig mit dem Lösen oder
Verbinden der mechanischen Schnittstelle zwischen Trägerplatte
und Adapterplatte auch die Schnittstelle für sämtliche für den Betrieb des Bestückkopfs
notwendigen Betriebsmittel gelöst oder
geschlossen wird. Dieser ist insbesondere bei einem automatischen
Wechsel des Bestückkopfs
von Vorteil.
-
Der
erfindungsgemäße Bestückautomat
zum Bestücken
von Substraten mit Bauelementen weist eine Anordnung zum Wechseln
eines Bestückkopfs auf,
die wie vorstehend beschrieben ausgeführt ist.
-
Hinsichtlich
der einzelnen Vorteile des erfindungsgemäßen Bestückautomaten mit einer derartigen
Anordnung zum Wechseln eines Bestückkopfs wird zunächst auf
die Vorteile der vorstehend beschrieben Anordnung verwiesen. Ferner
ermöglicht es
diese Anordnung, ein Werkzeugwechselsystem im Bestückautomaten
zu realisieren, welches einen automatischen Wechsel des Werkzeugs,
beispielsweise eines Bestückkopfs
im Schadensfall, erlaubt.
-
Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Anordnung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert. In
den Figuren sind:
-
1 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Bestückautomaten in einer Draufsicht,
-
2 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung zum Wechseln
eines Bestückkopfs.
-
In
den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets
mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung gilt für alle Zeichnungsfiguren,
in denen das entsprechende Teil ebenfalls zu erkennen ist.
-
1 zeigt
schematisch den allgemeinen Aufbau eines Bestückautomaten 1 zum
Bestücken von
Substraten 2 mit Bauelementen 3, welcher über eine
Anordnung zum Wechseln eines Werkzeugs, beispielsweise eines Bestückkopfs 6,
verfügt.
Der Bestückautomat 1 weist
einen Querträger 7 auf,
welcher sich in einer y-Richtung erstreckt und fest mit einem Maschinengestell
(nicht dargestellt) verbunden ist. Am Querträger 7 ist ein Portalarm 8 angebracht, welcher
sich in x-Richtung erstreckt und in y-Richtung verschiebbar am Querträger 7 befestigt
ist. Querträger 7 und
Portalarm 8 bilden zusammen das Positioniersystem 9,
wobei durch die x-Achse und die y-Achse ein orthogonales Bezugssystem
gebildet wird. Am Portalarm 8 ist ein Schlitten 18 angeordnet, welcher
mit Hilfe eines Linearantriebs 19 in x-Richtung entlang
des Portalarms 8 verfahren werden kann. Weiterhin ist eine
Transportstrecke 4 zum Transport der Substrate 2 in
einen Bestückbereich des
Bestückautomaten 1 vorgesehen.
Seitlich der Transportstrecke 4 sind in der Nähe des Bestückbereichs
Zuführeinrichtungen 5 angeordnet,
welche die Bauelemente 3 an ihren jeweiligen Abholpositionen 22 bereitstellen.
-
Zum
Bestücken
eines Substrats 2 wird dieses über die Transportstrecke 4 in
den Bestückbereich
transportiert. Die von der Zuführvorrichtung 5 bereitgestellten
elektrischen Bauelemente 3 werden von dem Bestückkopf 6 abgeholt
und in den Bestückbereich
transferiert, wo sie auf ihren jeweiligen Bestückpositionen auf dem Substrat 2 positioniert
werden.
-
Zur
Realisierung eines schnellen und automatisierten Werkzeugwechsels,
hier eines Wechsels des Bestückkopfs 6,
weist der Schlitten 18 eine Trägerplatte 10 auf,
welche mit Hilfe einer Adapterplatte 11 zur Aufnahme des
Bestückkopfes 6 ausgestaltet ist.
Der Bestückkopf 6 ist
dabei fest an der Adapterplatte 11 befestigt, welche wiederum
mit der Trägerplatte 10 verbunden
ist. Die schnell lösbare
Verbindung von Trägerplatte 10 und
Adapterplatte 11 wird mit Hilfe zumindest eines Befestigungsmittels
realisiert, welches zwischen der Trägerplatte 10 und der Adapterplatte 11 angeordnet
ist. Somit ist es somit möglich,
den an der Adapterplatte 11 befestigten Bestückkopf 6 in
einem ersten Zustand sicher an der Trägerplatte 10 und damit
an dem Positioniersystem 9 des Bestückautomaten 1 zu befestigen
und in einem zweiten Zustand von dem Positioniersystem 9 auf
einfache Art und Weise schnell und sicher abzunehmen.
-
In 2 ist
die erfindungsgemäße Anordnung
zum Wechseln eines Werkzeugs, insbesondere eines Bestückkopfs,
schematisch dargestellt. Die Anordnung besteht im Wesentlichen aus
der Trägerplatte 10 und
der Adapterplatte 11. Die an der Trägerplatte 10 angeordneten
Befestigungsmittel weisen jeweils einen Permanentmagneten 12 sowie
ein aerostatisches Lager 13 mit einer Mehrzahl an Luftdüsen 14 auf.
Mit Hilfe der Permanentmagneten 12 wird die Adapterplatte 11 magnetisch
an der Trägerplatte 10 gehalten.
Hierzu weist die Adapterplatte 11 einen magnetischen Rückschluss
für die
Permanentmagnete 12 auf. Die Adapterplatte 11 ist
zu diesem Zweck aus ferromagnetischem Material gefertigt. Es ist
jedoch ebenso möglich,
den magnetischen Rückschluss
als Einsatz auszubilden, welcher fest mit der Adapterplatte 11 verbunden,
beispielsweise verklebt ist. Das aerostatische Lager 13 ist über eine
pneumatische Leitung mit einer Drucklufteinrichtung (nicht dargestellt)
gekoppelt. Bei einer Beaufschlagung mit Druckluft wird ein Luftspalt
zwischen der Trägerplatte 10 und
der Adapterplatte 11 erzeugt, wodurch die magnetische Haltekraft
deutlich reduziert wird. Damit kann die Adapterplatte 11 mit
geringem Kraftaufwand auf einfache Art und Weise von der Trägerplatte
abgenommen werden.
-
Das
obere Ende der Trägerplatte 10 wird durch
einen Anschlag 16 in der dritten Richtung (z) begrenzt.
Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Adapterplatte 11 beim
Positionieren an der Trägerplatte 10,
d. h. während
eines Wechsels des Bestückkopfs,
an dem seitlichen Anschlag 16 der Trägerplatte ausrichtet und damit
in der dritten Richtung (z) eine definierte Position einnimmt. Um
die Adapterplatte 11 in dieser definierten Position zu
halten weist der Anschlag 16 ebenfalls mindestens ein Befestigungsmittel,
bestehend aus einem Permanentmagneten 12 sowie einem zugeordneten
aerostatischen Lager 13, auf. Dadurch wirkt auf die Adapterplatte 16 im
ersten Zustand eine magnetische Kraft in der dritten Richtung (z),
welche die Adapterplatte 16 an den seitlichen Anschlag 16 der
Trägerplatte 10 zieht.
Das aerostatische Lager 13 ist wiederum über eine
pneumatische Leitung mit der Drucklufteinrichtung gekoppelt. Im
zweiten Zustand zweiten Zustand, d. h. beim Abnehmen der Adapterplatte 11 von
der Trägerplatte 10,
wird das aerostatische Lager 13 (wie auch die zwischen
den beiden Platten angeordneten aerostatischen Lager 13)
mit Druckluft beaufschlagt. Dadurch bildet sich zwischen der Adapterplatte 11 und dem
Anschlag 16 ein Luftspalt aus, wodurch die magnetische
Haltekraft des Permanentmagneten 12 deutlich reduziert
wird, so dass sich die Adapterplatte 11 schnell und einfach
von dem Anschlag lösen
lässt.
-
Permanentmagnet 12 und
aerostatisches Lager 13 eines Befestigungsmittels können zum Zweck
einer einfachen Montage auch als ein Modul gefertigt sein, welches
an der Trägerplatte 10 montiert – beispielsweise
eingeklebt – wird.
Bei der Montage ist es vorteilhaft, die aerostatischen Lager 13 erhaben
zur restlichen Oberfläche
der Trägerplatte 10 zu
montieren. Damit liegt die Adapterplatte 11 im ersten Zustand
direkt und ausschließlich
auf den aerostatischen Lager 13 auf. Dies hat den Vorteil,
dass lediglich die Oberfläche
der Adapterplatte, nicht aber die Oberfläche der Trägerplatte 10 exakt
entsprechend den Anforderungen der Luftlagerung bearbeitet werden
muss.
-
Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Befestigungsmittel – d.
h. die Permanentmagnete 12 sowie die aerostatischen Lager 13 – an der
Trägerplatte 10 angeordnet.
Es ist jedoch ebenso möglich,
die Permanentmagnete 12 und/oder die aerostatischen Lager 13 an
der Adapterplatte 11 anzuordnen. Der magnetische Rückschluss
ist in diesem Fall an der Trägerplatte 10 auszubilden.
-
In
der ersten Richtung (x) wird die Trägerplatte 10 durch
einen weiteren festen Anschlag 17 seitlich begrenzt. Dieser
verfügt
vorteilhafter Weise über ein
Verriegelungssystem (nicht dargestellt), mit der die Adapterplatte 11 formschlüssig an
der Trägerplatte 10 fixiert
wird. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die Adapterplatte 11 auch
bei einer hohen Beschleunigung des Schlittens 21 in der
ersten Richtung (x) sicher an der Trägerplatte 10 gehalten
wird. Diese können
beispielsweise im Falle eines Crashs des Schlittens 21 mit
einer ortsfesten Einheit auftreten. Als Verriegelungssystem kann
dabei beispielsweise ein Hebel oder eine Klinke verwendet werden.
-
Ferner
sind mehrere Schnittstellen 15 in einem Randbereich der
Trägerplatte 10 bzw.
der Adapterplatte 11 angeordnet. Diese dienen beispielsweise der
Energie- und Datenversorgung (Schnittstelle 15-1), sowie
der Versorgung mit Druckluft (Schnittstelle 15-2) und Vakuum
(Schnittstelle 15-3). Beim Aufschieben der Adapterplatte 11 in
x-Richtung werden die Steckverbindungen der Schnittstellen 15 automatisch
miteinan der verbunden, so dass der an der Adapterplatte 11 befestigte
Bestückkopf 6 über alle für einen
Bestückvorgang
notwendigen Betriebsmittel verfügt.
Beim Abziehen der Adapterplatte 11 in negativer x-Richtung
werden die Steckverbindungen der Schnittstellen 15 wieder
automatisch getrennt.
-
Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung aus
Trägerplatte 10 und
Adapterplatte 11 ist ein absolut spielfreies, magnetisches
Werkzeugwechselsystem realisierbar, welches ein reproduzierbares Abnehmen
und wieder Befestigen der Adapterplatte 10 an der Trägerplatte 11 auf
einfache und schnelle Art und Weise ermöglicht. Damit ist es möglich, einen automatischen
Werkzeugwechsel, in diesem Falle ein Wechsel des Bestückkopfs 6,
zu realisieren. Beispielsweise kann im Schadensfall automatisch
ein schneller Wechsel des Bestückkopfs
realisiert werden, ohne dass hierfür ein manueller Eingriff eines Maschinenbedieners
erforderlich wäre.
Es ist jedoch auch möglich,
den Bestückkopf 6 durch
ein anderes Werkzeug, beispielsweise einen Dispenser zum Auftragen
von Klebstoff, auszuwechseln. Die Sicherheit ist dabei auch bei
einem Ausfall von Strom oder Druckluft gewährleistet.
-
- 1
- Bestückautomat
- 2
- Substrat
- 3
- Bauelement
- 4
- Transportstrecke
- 5
- Zuführeinrichtungen
- 6
- Bestückkopf
- 7
- Querträger
- 8
- Portalarm
- 9
- Positioniersystem
- 10
- Trägerplatte
- 11
- Adapterplatte
- 12
- Permanentmagnet
- 13
- aerostatisches
Lager
- 14
- Luftdüse
- 15
- Schnittstelle
- 16
- Anschlag
- 17
- weiterer
Anschlag
- 18
- Schlitten
- 19
- Linearantrieb
- 22
- Abholposition