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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eingabe von Daten
in ein elektronisches Gerät, insbesondere zur Eingabe von
Zieldaten in ein Navigationsgerät. Dabei werden eingebbare
Zeichen auf eine Anzeigeeinrichtung dargestellt und es wird eine
Zeichenkette aus mindestens einem Zeichen der dargestellten Zeichen
mit einer Eingabeeinrichtung eingegeben. Daraufhin wird eine Auswahl
an Dateneinträgen auf der Anzeigeeinrichtung, die die eingegebene
Zeichenkette beinhalten, dargestellt. Außerdem werden diejenigen
Zeichen beim Darstellen auf der Anzeigeeinrichtung gekennzeichnet,
die durch Hinzufügen zu der Zeichenkette jeweils eine neue
Zeichenkette bilden, welche eine Teilmenge eines oder mehrerer Dateneinträge
der Datenbank ist. Ausschließlich die gekennzeichneten
Zeichen können durch die Eingabeeinrichtung eingegebenen werden.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine
entsprechende Eingabevorrichtung zur Eingabe von Daten in ein elektronisches
Gerät. Eine derartige Eingabe ist speziell bei der Eingabe
von Worten bzw. Buchstaben unter dem Stichwort „ausdünnender
Speller” bekannt.
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Bislang
sind unter anderem Navigationsgeräte bekannt, bei denen
die Navigationszieleingabe nach dem Prinzip des „ausdünnenden
Spellers” erfolgt. Dabei wird ein Multifunktionssteller
benutzt, den man drehen, drücken und schieben kann. Anhand
einer in einer Datenbank gespeicherten Orts- oder Straßenliste
wird ermittelt, welche Buchstaben bei der Zieleingabe als nächstes
eingegeben werden können. Diese wählbaren Buchstaben,
die zu einer Zeichenkette führen, welche in der gespeicherten Orts-
oder Straßenliste enthalten ist, können durch Drehen
oder horizontales Schieben ausgewählt werden. Die übrigen
Buchstaben werden kontrastarm beziehungsweise grau dargestellt und
beim Auswählen übersprungen. Problematisch an
derartigen Eingaben ist jedoch, dass die exakte Schreibweise der Orts-
oder Straßennamen bekannt sein muss und der jeweilige Name
auch fehlerfrei eingegeben werden muss.
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Die
Druckschrift
DE 103
09 948 A1 beschreibt ein Verfahren zur Eingabe von Zielen
in ein Navigationssystem. Dabei werden Zielobjekte einer Datenbank
unter Anwendung einer Zuordnungsfunktion einer Klasse zugeordnet,
in der ähnliche Zielobjekte zusammengefasst sind. Damit
lässt sich eine Datenbankstruktur erstellen, bei der in
Abhängigkeit von festlegbaren Ähnlichkeitskriterien
einander ähnliche Zielobjekte in einer Klasse zusammengefasst sind
und ausgewählt werden können.
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Weiterhin
offenbart die Druckschrift
DE 10 2005 054 582 A1 ebenfalls ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Eingabe von Daten insbesondere in ein Navigationssystem.
Dabei werden die eingegebenen Daten mit in einer Datenbasis abgelegten
Datenobjekten verglichen und ein oder mehrere Datenobjekte aus der
Datenbasis ausgewählt oder dem Benutzer zur Bestätigung
ausgegeben. Die eingegebenen Daten werden durch Mutation verändert,
und im Falle des Vorliegens eines solchen mutierten Datensatzes
in der Datenbasis wird dieses Datenobjekt ausgegeben.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren
zur Eingabe von Daten in ein elektronisches Gerät vorzuschlagen,
bei dem eine fehlertolerante Eingabe möglich ist. Außerdem
soll eine entsprechende Eingabevorrichtung vorgeschlagen werden.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Eingabe von
Daten in ein elektronisches Gerät, insbesondere zur Eingabe
von Zieldaten in ein Navigationsgerät, durch
- – Darstellen von eingebbaren Zeichen auf einer Anzeigeeinrichtung,
- – Eingeben einer Zeichenkette aus mindestens einem
Zeichen der dargestellten Zeichen mit einer ersten Eingabeeinrichtung,
- – Darstellen einer Auswahl an Dateneinträgen
auf der Anzeigeeinrichtung, die die eingegebene Zeichenkette beinhalten,
und
- – Kennzeichnen von denjenigen Zeichen beim Darstellen
auf der Anzeigeeinrichtung, die durch Hinzufügen zu der
Zeichenkette jeweils eine neue Zeichenkette bilden, welche eine
Teilmenge eines oder mehrerer Dateneinträge der Datenbank
ist, wobei ausschließlich die gekennzeichneten Zeichen
durch die erste Eingabeeinrichtung eingebbar sind,
sowie
- – Eingeben eines der auf der Anzeigeeinrichtung dargestellten
Zeichens, das nicht gekennzeichnet ist, mit einer zweiten Eingabeeinrichtung,
so dass sich eine neue eingegebene Zeichenkette ergibt, und
- – Darstellen einer Auswahl an Dateneinträgen
auf der Anzeigeeinrichtung, die einen Teil der neuen eingegebenen
Zeichenkette beinhalten.
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Ferner
wird erfindungsgemäß bereitgestellt eine Eingabevorrichtung
zur Eingabe von Daten in ein elektronisches Gerät, insbesondere
zur Eingabe von Zieldaten in ein Navigationsgerät, mit
- – einer Anzeigeeinrichtung zum Darstellen
von eingebbaren Zeichen,
- – einer ersten Eingabeeinrichtung zum Eingeben einer
Zeichenkette aus mindestens einem Zeichen der auf der Anzeigeeinrichtung
dargestellten Zeichen, wobei
- – auf der Anzeigeeinrichtung eine Auswahl an Dateneinträgen,
die die eingegebene Zeichenkette beinhalten, dargestellt werden,
wobei
- – auf der Anzeigeeinrichtung diejenigen Zeichen beim
Darstellen gekennzeichnet werden, die durch Hinzufügen
zu der Zeichenkette jeweils eine neue Zeichenkette bilden, welche
eine Teilmenge eines oder mehrerer Dateneinträge der Datenbank
ist, und wobei
- – durch die erste Eingabeeinrichtung ausschließlich
die gekennzeichneten Zeichen eingebbar sind,
weiterhin umfassend
- – eine zweite Eingabeeinrichtung zum Eingeben eines
der auf der Anzeigeeinrichtung dargestellten Zeichens, das nicht
gekennzeichnet ist, so dass sich eine neue eingegebene Zeichenkette ergibt,
wobei
- – auf der Anzeigeeinrichtung eine Auswahl an Dateneinträgen,
die einen Teil der neuen eingegebenen Zeichenkette beinhalten, dargestellt
wird.
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Generell
wird im vorliegenden Dokument unter dem Begriff „Zeichen” jedes
beliebige Element eines Zeichensatzes verstanden. Ein Zeichensatz kann
beispielsweise ASCII, Unicode oder IPA sein. Insbesondere werden
unter „Zeichen” auch Buchstaben verstanden.
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In
vorteilhafter Weise ist es so möglich, zwar einen sogenannten „ausdünnenden
Speller” für die Dateneingabe zu verwenden, aber
diesen durch eine zusätzliche Eingabemöglichkeit
zu umgehen, so dass auch Dateneinträge aus der Datenbank
angezeigt werden können, die eine ähnliche Zeichenfolge wie
die eingegebene Zeichenfolge besitzen. Damit ist der Benutzer nicht
darauf angewiesen, exakt die Schreibweise der gesuchten Daten kennen
zu müssen. Auch können dadurch Eingabefehler tolerant ausgeglichen
werden.
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Gemäß einer
Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das Kennzeichnen der Zeichen durch kontrastreichere Darstellung
gegenüber den nicht gekennzeichneten Zeichen erfolgen.
Dadurch lässt sich für den Nutzer leicht erkennen,
welche Zeichen zu einer weiteren Einschränkung der Suchergebnisse
führen. Zusätzlich oder anstelle der kontrastreicheren
Darstellung können die zu kennzeichnenden Zeichen auch
größer dargestellt werden. Auch dies hilft beim
Erkennen von Zeichen, die zu einer unmittelbaren Einschränkung
der Suchergebnisse führen.
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Beim
Darstellen der Dateneinträge kann auch ein Dateneintrag
dargestellt werden, der eine Zeichenkette beinhaltet, die gegenüber
der neuen eingegebenen Zeichenkette eine vertauschte Zeichenfolge
besitzt. Die neue eingegebene Zeichenkette besitzt nämlich
ein nicht gekennzeichnetes Element. Die Auswahl und Eingabe dieses
nicht gekennzeichneten Elements ist für die Datenverarbeitung ein
Zeichen dafür, dass nicht nur Dateneinträge gesucht
werden müssen, die exakt die eingegebene Zeichenkette beinhalten,
sondern auch Dateneinträge, die der eingegebenen Zeichenkette ähnlich
sind.
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Ähnlichkeit
zwischen zwei Zeichenketten besteht grundsätzlich innerhalb
der sogenannten Levenshtein-Distanz: Zeichenketten sind ähnlich,
wenn die Anzahl der benötigten Operationen (Ersetzen, Löschen,
Hinzufügen von Zeichen), um eine Zeichenkette in eine andere
abzuändern, einen Grenzwert nicht überschreitet.
Phonetische Ähnlichkeit wird hierbei bei der Erfindung
zusätzlich berücksichtigt. Das Ersetzen phonetisch ähnlicher
Zeichen zählt hierbei als halbe Operation.
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Ähnlichkeit
besteht beispielsweise, wie erwähnt, wenn die Zeichenfolge
innerhalb der Zeichenkette vertauscht ist. Darüber hinaus
besteht Ähnlichkeit zwischen zwei Zeichenketten, wenn eine
davon ein zusätzliches Zeichen oder ein Zeichen weniger enthält. Ähnlichkeit
kann aber auch im Klang bestehen, wenn beispielsweise Buchstaben
oder Buchstabenkombinationen unterschiedlicher Schreibweise gleich
ausgesprochen werden (Homophone). Werden diese ähnlichen
Dateneinträge ebenfalls dem Benutzer angegeben, so kann
er leichter auch bei fehlerhafter Eingabe das gewünschte
Ziel finden.
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Die
erste Eingabeeinrichtung der erfindungsgemäßen
Eingabevorrichtung kann ein Touchscreen umfassen. Hierdurch lassen
sich die gekennzeichneten Zeichen rasch und bedienerfreundlich eingeben.
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Vorzugsweise
umfassen die erste und zweite Eingabeeinrichtung als gemeinsames
Bedienelement einen Multifunktionssteller. Dies ist insbesondere
bei der Bedienung im Fahrzeugbereich aus Sicherheitsgründen
vorteilhaft, denn der Nutzer muss dann nicht mehrere verschiedene
Bedienelemente suchen beziehungsweise ertasten.
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Speziell
kann eine der beiden Eingabeeinrichtungen ein Bedienelement zum
Schieben und die andere Eingabeeinrichtung ein Bedienelement zum Drehen
für das Auswählen eines Zeichens vor einer Eingabe
aufweisen. Durch die unterschiedlichen Bedienbewegungen kann der
Nutzer sicher die gewünschten Zeichen auswählen.
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Weiterhin
kann mit dem Betätigen der zweiten Eingabeeinrichtung die
Funktion der ersten Eingabeeinrichtung verändert werden.
So lässt sich beispielsweise durch einen zusätzlichen
Bedienknopf eine Touchscreeneingabemöglichkeit verändern. Ebenso
kann die Drehfunktion eines Multifunktionsstellers verändert
werden, wenn er beispielsweise zusätzlich gedrückt
wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert, in denen zeigen:
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1 Eine
Menüansicht eines erfindungsgemäßen ausdünnenden
Spellers zur fehlertoleranten Suche;
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2 eine
Ergebnisliste und einen ausdünnenden Speller;
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3 die
Ergebnisliste und den Speller, von 2 nach zusätzlicher
Eingabe eines gekennzeichneten Zeichens;
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4 die
Ergebnisliste und den Speller nach Eingabe eines nicht gekennzeichneten
Zeichens;
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5 Ergebnisliste
und Speller nach Eingabe eines weiteren gekennzeichneten Zeichens;
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6 Ergebnisliste
und Speller nach Eingabe eines noch weiteren gekennzeichneten Zeichens und
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7 einen
Speller mit Kennzeichnung durch Vergrößerung.
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Die
nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele
stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
dar.
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Das
erfindungsgemäße Bedienkonzept zum Eingeben von
Daten in ein elektronisches Gerät, beispielsweise ein Navigationsgerät,
baut auf dem eingangs erwähnten „ausdünnenden
Speller” auf. Die Eingabemöglichkeiten werden
jedoch so erweitert, dass auch fehlerhafte Eingaben gefunden werden können.
Anhand der Darstellung der 1 kann diese
Funktionsweise näher erläutert werden. Zunächst wird
der Speller in gewohnter Weise ausgedünnt. D. h. nach einer
erfolgten Eingabe eines Zeichens beziehungsweise Buchstabens wird
eine Auswahl derjenigen Buchstaben präsentiert, die zusammen
mit den ersten Buchstaben eine Zeichenkette ergeben, welche in einem
oder mehreren Einträgen der Datenbank enthalten ist. Im
vorliegenden Fall besteht der ausgedünnte Speller darin,
dass die Buchstaben D, E, H und I gekennzeichnet sind, während
die Buchstaben F und G „ausgegraut” beziehungsweise
weniger kontrastreich dargestellt sind, d. h. nicht gekennzeichnet
sind. Die Eingabevorrichtung umfasst hier einen Multifunktionssteller,
der gedreht und geschoben werden kann. Die Drehfunktion wird also
durch eine erste Eingabeeinrichtung und die Schiebefunktion durch
eine zweite Eingabeeinrichtung realisiert, wobei beide Eingabeeinrichtungen
hier zu einem gemeinsamen Steller kombiniert sind.
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Durch
Drehen des Multifunktionsstellers lassen sich nun die Buchstaben
des ausgedünnten Spellers, d. h. die gekennzeichneten Buchstaben
D, E, H und I auswählen. Steht beispielsweise wie in der 1 das
Auswahlfeld 1 zur Auswahl eines Buchstabens auf dem Buchstaben
E wie in der Zeile oben links von 1, so springt
das Auswahlfeld 1 bei einem einzigen Drehschritt (gekennzeichnet
durch den gekrümmten Pfeil 2) auf den gekennzeichneten Buchstaben
H. Bei einem weiteren Drehschritt nach rechts springt das Auswahlfeld 1 auf
den Buchstaben I.
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Will
der Nutzer auf die nicht gekennzeichneten Buchstaben F oder G springen,
so muss er dies durch eine Schiebebewegung des Multifunktionsstellers
tun, die in der unteren Zeile von 1 durch
einen Pfeil 3 angedeutet ist. Steht das Auswahlfeld 1 wie
im vorhergehenden Beispiel auf dem Buchstaben E, bewirkt eine Schiebebewegung
nach rechts, dass das Auswahlfeld auf den graugefärbten
Buchstaben F („nicht gekennzeichnet”) springt.
Damit lässt sich also von dem Speller auch ein Buchstabe
auswählen, der nicht gekennzeichnet ist. Allerdings muss
hierzu eine spezielle Eingabevorrichtung betätigt werden beziehungsweise
eine spezielle Eingabe erfolgen. Auch wenn dies in 1 nicht
dargestellt ist, kann der Multifunktionssteller gegebenenfalls auch
linksherum gedreht beziehungsweise nach links geschoben werden,
so dass entsprechend ein Buchstabe links neben dem angewählten
Buchstaben ausgewählt werden kann.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen fehlertoleranten
Suche mit einem ausgedünnten Speller bei einer Navigationszieleingabe
wird nachfolgend anhand der 2–6 näher
erläutert. Der Benutzer möchte beispielsweise
als Ziel seiner Fahrt die Columbusstraße in Mannheim in
sein Navigationssystem eingeben. Er geht aber fälschlicherweise von
der Schreibweise „Kolumbusstrasse” aus. Zunächst
gibt er die Buchstabenfolge beziehungsweise Buchstabenkette „Kol” in
gewohnter Weise in ein Eingabefeld 4 eines Eingabemenüs
ein. Gemäß 2 sind in
das Eingabefeld 4 zunächst die Buchstaben K und
O eingegeben. Dies führt zu der angegebenen Ergebnisliste 5.
Der Speller 6 am unteren Bildrand zeigt diejenigen Buchstaben
schwarz, die in Kombination mit der bereits eingegebenen Zeichenkette „Ko” zu
einer weiteren Einschränkung der Ergebnisliste 5 führen.
So ist beispielsweise der Buchstabe „B” schwarz
gekennzeichnet, denn in der Ergebnisliste 5 beziehungsweise
der Datenbank befinden sich die Einträge „Kobellstraße” und „Koblenzer
Straße”. Die Eingabe des Buchstabens „B” würde
also die Ergebnisliste 5 auf diese beiden Straßen
reduzieren (sofern nicht weitere Datenbankeinträge vorhanden sind,
die in der Ergebnisliste aus Platzgründen nicht dargestellt
sind).
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Ist
nun gemäß 3 auch das „L” durch
Drehen des Multifunktionsstellers ausgewählt und durch Drücken
des Multifunktionsstellers eingegeben, so ergibt sich die dort dargestellte
Ergebnisliste. Sie enthält nicht eine „Kolumbusstrasse”.
Außerdem ist der Buchstabe „U” nicht
gekennzeichnet, d. h. er ist grau dargestellt. Dies ist für
den Nutzer ein Hinweis darauf, dass seine Eingabe fehlerhaft war.
Da der Nutzer die korrekte Schreibweise seines Ziels nicht kennt, wird
er versuchen, den Zielnamen so einzugeben, wie er vermeintlich korrekt
ist. Dies bedeutet, er wird als nächsten Buchstaben das „U” eingeben.
Da das „U” nicht gekennzeichnet ist, muss er es
durch Schieben des Multifunktionsstellers (nicht durch Drehen), d.
h. durch die zweite Eingabeeinrichtung, auswählen und die
Auswahl durch Drücken des Multifunktionsstellers oder auf
andere Weise für die Eingabe bestätigen.
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Die
Eingabe eines nicht gekennzeichneten Zeichens beziehungsweise Buchstabens
ist für das System der Hinweis, dass es eine fehlertolerante
Suche mit dem Präfix „KOLU” ausführen
soll. Es baut mit den möglichen Suffixen einen neuen ausgedünnten
Speller auf. Die Ergebnisliste einschließlich des ausgedünnten
Spellers 6 ist in 4 wiedergegeben.
Es ist zu erkennen, dass die Ergebnisliste 5 nun auch Einträge
enthält, die nicht nur exakt die Zeichenfolge beziehungsweise
Zeichenkette „KOLU” enthalten. Beispielsweise
taucht in der Ergebnisliste 5 der Name „Klumbengarten” auf.
Es werden also in der Datenbank auch Einträge gesucht,
die in der eingegebenen Zeichenkette den Buchstaben „O” nicht enthalten.
Dies bedeutet, dass das System auch solche Fehler toleriert, die
durch versehentliche zusätzliche Eingabe eines Buchstaben
entstehen.
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Weiterhin
ist nun in der Ergebnisliste 5 der Eintrag „Columbusstraße” enthalten.
Folglich hat das System den Buchstaben K durch den Buchstaben C ersetzt
und entsprechende Einträge in der Datenbank ermittelt.
Die Zeichenkette „KOLU” ist also ähnlich
der Zeichenkette „COLU”.
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Des
weiteren ermittelt das System weitere Datenbankeinträge,
die Bestandteile aufweisen, welche der eingegebenen Zeichenkette „KOLU” ähnlich sind.
Hierunter fallen beispielsweise die Bestandteile „HOLD”, „KOLL”, „KOLM” und „KOLP”.
Folglich werden in der Ergebnisliste 5 die entsprechenden
Straßen angegeben. Das System hat also eine fehlertolerante
Suche mit dem Präfix „KOLU” ausgeführt
und baut mit den möglichen Suffixen einen neuen ausgedünnten
Speller 6 auf.
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Anhand
der neuen Ergebnisliste 5 kann der Nutzer beispielsweise
die richtige Schreibweise der „Columbusstraße” erkennen
und diese auswählen. Er kann aber auch wie in den 5 und 6 dargestellt
ist, weitere Buchstaben schnell mit der Unterstützung des
ausgedünnten Spellers 6 eingeben. Im vorliegenden
Fall können die Buchstaben M und B mit nur wenigen Betätigungen
eingegeben werden.
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Bei
einem Bedienelement, bei dem die Unterscheidung zwischen Drehen
und Schieben nicht möglich ist, kann ein Zusatzknopf beziehungsweise -taster
implementiert werden, der für den nächsten Buchstaben
auch die nicht gekennzeichneten beziehungsweise ausgedünnten
Buchstaben auswählbar macht.
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Generell
kann die oben geschilderte Funktionalität nicht nur für
Navigationssysteme verwendet werden, sondern auch in andere Bediensysteme
integriert werden. Wesentlich dabei ist lediglich, dass die wahrscheinlichen
Buchstaben, die bei korrekter Schreibweise möglich sind,
schneller oder anders selektiert werden können als die übrigen
Buchstaben, die eine fehlertolerante Suche auslösen und
seltener benötigt werden.
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Der
Speller könnte aber auch anders gestaltet werden als in
den Beispielen der 1–6. Beispielsweise
könnten auf einem Touchscreen diejenigen Buchstaben, die
mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgewählt werden, in großen
Feldern mit großen Buchstaben wiedergegeben werden und
die weniger wahrscheinlichen Buchstaben in einer kleineren Schrift,
wie dies in 7 beispielhaft dargestellt ist.
Der dort dargestellte Speller würde sinngemäß demjenigen
von 3 entsprechen, nachdem die Eingabe der Zeichenkette „KOL” erfolgt
ist.
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Die
wesentlichen Aspekte der vorliegenden Beispiele bestehen also darin,
dass in einem ausdünnenden Speller auch die ausgedünnten
Buchstaben auswählbar sind (z. B. durch vorheriges Drücken
eines zusätzlichen Knopfs oder durch Schieben eines Multifunktionsstellers,
wobei die nicht ausgedünnten Buchstaben durch Drehen selektiert
werden können). Wird ein ausgedünnter Buchstabe
ausgewählt, so wird mit dem eingegebenen Präfix
eine fehlertolerante Suche auf den Listendaten durchgeführt.
Mit den Suffixen der gefundenen Einträge wird wieder ein
ausdünnender Speller für die weitere Eingabe aufgebaut.
Somit wird eine schnelle Auswahl in langen Namenslisten, aber auch
das Auffinden von Einträgen bei Eingabefehlern (Tippfehler,
richtige Schreibweise nicht bekannt etc.) ermöglicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10309948
A1 [0003]
- - DE 102005054582 A1 [0004]