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Die
Erfindung betrifft Formulierungen auf Basis anionisch-stabilisierter
wässriger Polymer-Dispersionen, enthaltend Polychloropren,
die mit Kohlendioxid (CO2) versetzt wurden,
ein Verfahren zu deren Herstellung, eine Vorrichtung zur Anreicherung
von Formulierungen auf Basis anionisch-stabilisierter wässriger
Polymerdisperionen mit Kohlendioxid sowie deren Verwendung zur Herstellung
von Klebstoffen, Dichtstoffen, Volumenteilen oder Beschichtungen.
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Gebräuchliche
Kontaktklebstoffe des Standes der Technik z. B. auf Basis von Polychloropren,
Styrolbutadien-Styrol-Blockcopolymeren, Styrol-Acrylatcopolymeren
oder Polyurethanen sind überwiegend lösemittelhaltige
Klebstoffe.
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Aus ökologischen, ökonomischen
sowie Arbeitssicherheits- und Hygiene-Gründen besteht ein
wachsender Bedarf an geeigneten wässrigen Dispersionen,
die sich zu entsprechenden lösungsmittelfreien Klebstoffformulierungen
verarbeiten lassen.
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Stand
der Technik sind lösungsmittelfreie Kontaktklebstoffformulierungen
auf Basis von Polychloropren als Hauptbestandteil der Klebstoffzusammensetzung.
Ein wesentliches Qualitätsmerkmal für wässrige Kontaktklebstoffformulierungen
ist eine gute Nass-in-Nass Verklebbarkeit auf verschiedensten Substraten
(hohe Klebrigkeit bzw. Reaktivität des Klebstoffs direkt
nach Klebstoffauftrag) kombiniert mit einer hohen Anfangsfestigkeit
direkt nach Verbindung der zu verklebenden Substrate.
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Der
Begriff hohe Anfangsfestigkeit ist eng mit der Definition eines
Kontaktklebstoffes verknüpft. Kontaktklebstoffe können
grundsätzlich bei Umgebungstemperatur auf Substrate mit
Umgebungstemperatur aufgetragen werden. Unter einer ausreichend
hohen Anfangsfestigkeit ist eine Festigkeit direkt nach dem Fügen der
Substrate zu verstehen, die zur Weiterverarbeitung der Fügeteile
ausreichend hoch ist, damit ein Verrutschen der gefügten
Teile im folgenden Verarbeitungsprozess vermieden wird, bzw. wobei
die verklebten Substrate eine Festigkeit unterhalb der Adhäsion-
und Kohäsionsfestigkeit der Klebstoffschicht aufweisen,
so dass in der Regel bei Belastung des gefügten Objektes
das Fügeteil vor der Klebstoffschicht zerstört
wird.
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Typischerweise
müssen die kommerziell erhältlichen Dispersionen
zur Erreichung einer ausreichenden Anfangsfestigkeit destabilisiert
oder aktiviert werden. Ein Hauptproblem bei der Formulierung reaktiver Klebstoffe
ist dabei die Schwierigkeit eine ausreichende Reaktivität
mit einer ausreichenden Lager-, Temperatur-, Scher- und Transportstabilität
zu verknüpfen.
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Gebräuchliche
anionisch-stabilisierte Dispersionen oder Formulierungen auf Basis
von Polychloropren werden zu diesem Zweck üblicherweise
gezielt im pH-Wert reduziert und in Folge destabi lisiert bzw. aktiviert
und dadurch erst zu einer Nass-in-Nass Klebung befähigt.
Nachteilig ist, dass mit sinkendem pH-Wert auch die Lager-, Temperatur-,
Scher- und Transportstabilität solcher Formulierungen sinkt.
Des Weiteren werden durch oxidative und hydrolytische Vorgänge
in den Dispersionen kontinuierlich weitere destabilisierende Prozesse
in Gang gesetzt, die unweigerlich eine Koagulation, beziehungsweise
stark verminderte Lager-, Temperatur-, Scher- und Transportstabilität
bedingen.
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Unter
Aktivierung wird zum Zwecke der vorliegenden Erfindung das Einstellen
der Anfangsklebrigkeit bei Klebstoffformulierungen, sowie das Auslösen
des Abbindungs- bzw. Vernetzungsprozesses bei der Herstellung von
Hydrogelen, Schäumen, Beschichtungen und Dichtungen verstanden.
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Es
ist weiterhin Stand der Technik, dass anionisch-stabilisierte Polymerdispersionen
nicht dauerhaft stabil sind, weil die als Haupt-Emulgatoren verwendeten
Harzsäuresalze und/oder Fettsäuren als Emulgatoren durch Überführung
in ihre Säureform nicht mehr als Emulgatoren zur Verfügung
stehen und damit eine effektive Stabilisierung des Latex nicht mehr
gegeben ist.
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Es
ist weiterhin allgemein bekannt, dass die Zugabe größerer
Mengen von pH-Wert-stabilen, anionischen Emulgatoren auf z. B. Sulfat-
oder Sulfonatbasis sowie nicht ionische Emulgatoren eine pH-Wertstabilität
bei pH-Wert < 9
prinzipiell unterstützen, allerdings auf Kosten der Kontaktklebrigkeit
der Formulierungen, bedingt durch verstärkte Schaumbildung
und Unterdrückung der Koagulation der Latexpartikel bzw.
Verschlechterung der Filmbildungseigenschaften.
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Ein
weiteres Verfahren zur gezielten Destabilisierung von anionisch-stabilisierten
Polychloropren enthaltenden Dispersionen besteht in der Zugabe von
zusätzlichen Elektrolyten, die zum einen die Ionenstärke des
Wassers erhöhen und damit die Effektivität der
anionischen Emulgatoren reduzieren sowie die vorhandenen Emulgatoren
gezielt durch koordinative und komplexierende Effekte und/oder Fällung
in ihrer Funktion als Emulsionsstabilisatoren unwirksam machen.
Beispielsweise werden dazu einwertige, zweiwertige oder dreiwertige
anorganische Salze beispielhaft seien genannt KCl, NaCl, Na2SO4, ZnCl2, MgCl2, CaCl2, AlCl3, Al2(SO4)3 oder
anorganische oder organischen Säuren eingesetzt. Als nachteilig
ist auch hier eine reduzierte Lager-, Temperatur-, Scher- und Transportstabilität
zu nennen. Solche Formulierungen werden im Folgenden 1-Komponenten-Klebstoffformulierungen
genannt.
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Von
den im Stand der Technik genannten Säuren und Salzen, die
zur gezielten Destabilisierung bzw. Aktivierung von Polychloropren
Latices geeignet sind, können nur Aminosäuren
wie Glycin oder Borsäure direkt zugesetzt werden, ohne
die Konzentration des gewünschten Latex zu verdünnen.
Alle anderen Substanzen (Salze, Säuren, Puffer) müssen
in mehr oder weniger großer Ver dünnung in Wasser
zugesetzt werden, um eine direkte Koagulation des Latex bei Zugabe
der Komponenten zu vermeiden. Jedoch ist der Einsatz von Glycin
oder Borsäure ebenfalls mit Nachteilen behaftet, da z.
B. Glycin in hohen Konzentrationen eingesetzt zur Erreichung eines
niedrigen pH Wertes aufgrund der oberflächenaktiven Wirkung
die Kontaktierungseigenschaften der Formulierung stark negativ beeinflusst
und Borsäure zukünftig als toxisch einzustufen
ist. Eine nachträgliche Aktivierung von hochviskosen Formulierungen
gelingt mittels der genannten Säuren typischerweise nur
sehr schlecht aufgrund der nur langsamen Verteilung in den hochviskosen
Formulierungen und daraus resultierender Überkonzentrationen
welche in Kombination mit der mechanischen Belastung in Rührwerken
zu Koagulatbildung führt.
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Insgesamt
zeigen Klebstoff-Formulierungen basierend auf anionisch-stabilisierten
Polychloropren Dispersionen schon bei einem pH-Wert < 10 eine verminderte
Lager-, Temperatur-, Scher- und Transportstabilität.
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Ein
weiteres Problem bei der Formulierung von 1-Komponenten-Klebstoffen
auf Basis von anionisch-stabilisierten kommerziell verfügbaren
Polychloropren-Dispersionen ist, dass diese im Laufe der Lagerung
in signifikanten Mengen HCl abspalten. Diese Zusatzbelastung durch
zusätzliche pH-Werterniedrigung führt bei fertig
formulierten, reaktiven 1-Komponenten Klebstoffformulierungen zu
einer nochmaligen Begrenzung der Lager-, Temperatur-, Scher- und
Transportstabilität.
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Somit
ist neben der Stabilität der Formulierung auch die pH-Wert
Stabilität eines fertigen applizierten Klebstoffes von
Interesse, da eine HCl-Abspaltung mögliche Verfärbungen
im Klebstoff sowie auf pH-Wert empfindlichen Substraten hervorrufen
kann. Einem möglichen Säure-Angriff wird üblicherweise
durch Zugabe von zweiwertigen, vordispergierten Metalloxiden (ZnO,
MgO, CaO), zum Teil als Nanoteilchen vorliegend, und/oder aminischen
Säurefängern entgegengewirkt (z. B. beschrieben
in
WO-A 2004/106422 ).
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Weiter
wird in der Anmeldung
US-A
2003/221778 der Einsatz von Kieselsäure/Wasserglas-Suspensionen
zur Verbesserung der Nassklebrigkeit und Initialfestigkeit sowie
Endfestigkeit von Polychloropren Kontaktklebstoffformulierungen
beschrieben. Außerdem werden über Kieselsäure-Suspensionen
mit Hilfe von pH-Wert und ein und/oder zweiwertigen Ionen gezielt
Viskositäten eingestellt. Die in der
US-A 2003/221778 offenbarten
Kieselsäuren sind sowohl empfindlich gegenüber
niedrigem pH-Wert (< 9)
als auch hohen Konzentrationen, besonders an zweiwertigen Ionen/Metalloxiden
(ZnO, MgO).
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Der
Einsatz von Kohlendioxid als Neutralisation- und Koagulationsmittel
in anionisch stabilisierten Dispersionen ist bereits vielfältig
in Stand der Technik offenbart. Dort wird Kohlendioxid als schwache
Säure zur Neutralisierung einer anionisch stabilisierten
Polymerdispersion eingesetzt, mit dem Ziel der direkten Koagulation
zum Erhalt eines Feststoffes aus der Dispersion oder zwecks Aufrahmung
durch Agglomeration und Ausfrieren von Dispersionen zur Verbesserung
der Eigenschaften des Produktes zur Herstellung von Latexschäumen.
Grundlegend für die beschriebenen Anwendungen von Kohlendioxid
war immer, dass eine Destabilisierung einer anionischen Dispersion
durch Kohlendioxid im Ergebnis eine Teil oder endgültige
Koagulation nach kürzester Zeit bewirkt. Alternativ, im
Falle der Aufrahmungshilfe, wurde der Latex im Anschluss zum Teil zur
Verbesserung der Haltbarkeit wieder basisch gestellt.
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Die
Problematik der Lager-, Temperatur-, Scher- und Transportinstabilität
verursacht durch gezielte Destabilisierung/Aktivierung einer anionisch-stabilisierten
Klebstoff-Formulierung (1-Komponenten-Formulierung) kann umgangen
werden, indem die Destabilisierung/Aktivierung erst unmittelbar
vor, mit bzw. durch die Applikation erfolgt (2-Komponenten Formulierung
bzw. Verfahren). Diese Aktivierung ist dann typischerweise sofort
wirksam und führt zur direkten Koagulation bzw. Brechen
der Formulierung während der Applikation oder auf den Substraten.
Dadurch können hierdurch benetzte Substrate sofort mit
hervorragenden Nass in Nass Klebeigenschaften unter Druck verfügt
werden.
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Diese
2-Komponenten Klebstoffe setzen sich üblicherweise zusammen
aus einer anionisch-stabilisierten Dispersion oder Formulierung
enthaltend Polychloropren und einer separaten Destabilisierungs
bzw. Aktivierungskomponente.
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Ein
Beispiel dieses Verfahrens ist das „Spray-mix”-Verfahren.
Bei diesem Verfahren wird der Klebstoff sowie ein Koagulationsmittel
separat in einer Sprühpistole gefördert, im Sprühstrahl
gemischt und noch im Flug und/oder auf dem Fügeteil koaguliert.
Als Destabilisierungskomponente können dabei beispielsweise
konzentrierte wässrige Lösungen von Alkalimetall-,
Erdalkalimetallionen, dreiwertige Aluminiumionen, anorganische/organische
Säuren oder Mischungen der genannten dienen.
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Nachteile
dieses Verfahrens sind der hohe apparative Aufwand, der fehleranfällige
Mischprozess sowie die typischerweise hohen Ionenkonzentrationen
in den resultierenden Klebstoffen, die zu erhöhter Gleichgewichtswasserquellung
oder – im Fall des Einsatzes von Säuren – bei
der Einstellung von niedrigen pH-Werten zu Korrosion in Zusammenhang
mit metallischen Substraten führen können. Weiterhin
werden durch dieses Verfahren typischerweise erhöhte Wassermengen
in die Formulierungen durch die zweite Komponente eingeschleppt,
die zu Problemen bei Trocknungsprozessen und überhöhten
Restfeuchten in den Produkten führen können, z.
B. mit der Gefahr der Korrosion von empfindlichen Substraten. Das
Verfahren ist vergleichsweise zeit- und kostenintensiv und deshalb
aus ökonomischer Sicht unbefriedigend.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung bestand somit in der Bereitstellung von ökologisch
und ökonomisch vorteilhaften, Temperatur, Alterungs-, Lagerangs-
Scher- und Transport-stabilen wässrigen Klebstoffzusammensetzangen,
die nach der Applikation auf den zu verklebenden Substraten nach
kurzer Zeit (Wartezeit < 5
min) ein Fügen Nass-in-Nass unter Druck bei ausreichend
hoher Anfangsfestigkeit (Nassfestigkeit), insbesondere in noch feuchtem
Zustand, auch auf schwierig zur verklebenden Substraten ermöglichen.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass die Aufgabe gelöst wird durch Zugabe
von gasförmigem Kohlendioxid in eine Formulierung auf Basis
einer wässrigen Polymer-Dispersion, enthaltend eine anionisch-stabilisierte
Polychloropren Dispersion, wobei das Kohlendioxid nach Zugabe zur
Polymerdispersion als Kohlensäure in einem Dissoziationsgleichgewicht
gelöst vorliegt.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine Formulierung auf Basis einer
wässrigen Polymer-Dispersion enthaltend bezogen auf den
Feststoffanteil > 20
Gew.-%, bevorzugt > 40
Gew.-%, besonders bevorzugt > 50
Gew.-% einer anionisch-stabilisierten Polychloropren-Dispersion,
wobei die Gesamtfeststoffkonzentration = 100 Gew.-% gesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einem pH-Wert zwischen 6 und 10
der Anteil an gelöster Kohlensäure im Dissoziationsgleichgewicht
zwischen 0,0001 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die Dispersion, beträgt.
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Bevorzugt
weist die erfindungsgemäße Formulierung einen
pH-Wert von 6,5 bis 9,5 auf und einen Anteil an gelöster
Kohlensäure von 0,001 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt
einen pH-Wert von 7 bis 9 auf und einen Anteil an gelöster
Kohlensäure von 0,003 bis 0,9 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
einen pH-Wert von 7,5 bis 8,5 und einen Anteil an gelöster
Kohlensäure von 0,01 bis 0,25 Gew.-%.
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Des
Weiteren beträgt die Alkaliionenkonzentration (Na+ und K+ in Summe)
in der erfindungsgemäßen Formulierung 500 bis
10000 ppm, bevorzugt 700 bis 6000 ppm, besonders bevorzugt 900 bis
4000 ppm.
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Die
einzusetzenden Polymer-Dispersionen haben vor dem Zusatz von Kohlendioxid
einen Ausgangs pH-Wert > 6,5,
bevorzugt > 8 besonders
bevorzugt > 9,5, ganz
besonders bevorzugt > 10.
Da die Aktivierung mit Kohlendioxid erst kurz vor der Applikation
durchgeführt wird, zeigen die wässrigen Polymer-Dispersionen, enthaltend
eine anionisch-stabilisierte Polychloropren-Dispersion bei einem
pH-Wert > 10 eine
deutlich verbesserte Lager-, Temperatur-, Scher- und Transportstabilität.
Vorteilhaft kann die Aktivierung mittels Kohlendioxid aufgrund der
hervorragenden Löslichkeit und Verteilungsgeschwindigkeit
auch bei sehr hoch viskosen Polymerdispersionen/Formulierungen erfolgen,
ohne zu vorzeitiger Koagulation zu führen.
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Die
erfindungsgemäße Formulierung ist nach beendeter
Aktivierung noch > 5
Min. koagulatfrei.
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Geeignete
Polychloroprendispersionen werden durch Emulsionspolymerisation
von Chloropren gegebenenfalls enthaltend copolymerisierbare ethylenisch
ungesättigte Monomere in alkalischem Medium hergestellt.
Die Polychloroprenherstellung ist seit langem bekannt, sie erfolgt
durch Emulsionspolymerisation im alkalischen wässrigen
Medium, vgl.
"Ullmanns Encyclopädie der
technischen Chemie", Band 9, S. 366, Verlag Urban und Schwarzenberg,
München-Berlin 1957;
"Encyclopedia
of Polymer Science and Technology", Vol. 3, S. 705–730,
John Wiley, New York 1965;
"Methoden der
Organischen Chemie" (Houben-Weyl) XIV/I, 738 f. Georg Thieme
Verlag Stuttgart 1961,
WO-A 02/24825 (S. 3 Z. 26–S. 7 Z.45),
DE-A 30 02 734 (S.
8, Z. 23–S. 12, Z. 9) oder
US-A 5,773,544 (Sp. 2, Z. 9–Sp. 4
Z. 45). Die Polymerisation kann dabei auch kontinuierlich erfolgen
wie beschrieben in
WO-
A 02/24825 , Beispiel 2 und
DE-A 30 02 734 , Beispiel 6.
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Als
Emulgatoren kommen prinzipiell alle Verbindungen und deren Mischungen
in Betracht, die die Emulsion hinreichend stabilisieren, wie z.
B. die wasserlöslichen Salze, insbesondere die Natrium-,
Kalium- und Ammoniumsalze von langkettigen Fettsäuren,
Kolophonium und Kolophoniumderivate, höhermolekulare Alkoholsulfate,
Arylsulfonsäuren oder Formaldehydkondensate von Arylsulfonsäuren.
Als Coemulgatoren seien beispielhaft genannt nichtionische Emulgatoren
auf Polyethylenoxid- und Polypropylenoxidbasis sowie emulgierend
wirkende Polymere, wie Polyvinylalkohol.
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Erfindungsgemäß geeignete
Polychloroprene können in Gegenwart von 0–20 Gew.-Teilen,
bezogen auf 100 Gew.-Teile Chloropren, copolymerisierbaren ethylenisch
ungesättigten Monomeren in Gegenwart von 0–1 mmol
eines Reglers, bezogen auf 100 g Monomer, bei Temperaturen von 0–70°C
in alkalischer Emulsion hergestellt werden.
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Die
Aktivierung der Polymerisation erfolgt durch die üblichen
Aktivatoren bzw. Aktivatorsysteme. Als Beispiele für Aktivatoren
bzw. Aktivatorsysteme seien genannt: Formamidinsulfinsäure,
Kaliumperoxodisulfat, Redoxsysteme auf Basis von Kaliumperoxodisulfat
und gegebenenfalls Silbersalz (Na-Salz der Anthrachinon-β-sulfonsäure),
wobei beispielsweise Verbindungen wie Formamidinsulfmsäure,
das Na-Salz der Hydroxymethansulfinsäure, Natriumsulfit
und Natriudithionit als Redoxpartner dienen. Auch Redoxsysteme auf
Basis von Peroxiden und Hydroperoxiden sind geeignet. Die Herstellung
der erfindungsgemäß geeigneten Polychloroprene
kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich erfolgen.
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Copolymerisierbare
Monomere sind Verbindungen mit 3 bis 12 C-Atomen und 1 oder 2 copolymerisierbaren
C=C-Doppelbindungen pro Molekül. Beispiele bevorzugter
copolymerisierbarer Monomere sind 2,3-Dichlorbutadien und 1-Chlorbutadien,
Acrylnitril, Acrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure
oder Ethylenglycoldimethacrylat.
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Zur
Molekulargewichtseinstellung der erfindungsgemäß geeigneten
Polychloroprene können Kettenübertragungsmittel
wie Mercaptane, Xanthogendisulfide oder Dithiocarbamate verwendet
werden. Als Inhibitor oder Abstopper der Polymerisation bei einem
gewünschten Monomerumsatz von bis zu 95% können
z. B. Phenothiazin, tert.-Butylbrenzcatechin oder Diethylhyroxylamin
zugegeben werden.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen können
neben der anionisch-stabilisierten Polychloropren-Dispersion optional
weitere Bestandteile enthalten. Beispielhaft seinen genannt Polyacrylatdispersionen, Polyurethandispersionen,
Polyurethan-Polyacrylatdispersionen, Styrolbutadiendispersionen
oder Acrylnitrilbutadiendispersionen. Weiter können enthalten
sein Abmischung von geeigneten kompatiblen wässrigen Polymerdispersionen
untereinander.
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Bevorzugt
weist die erfindungsgemäße Formulierung einen
pH-Wert von 6,5 bis 9,5 auf und einen Anteil an gelöster
Kohlensäure von 0,001 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt
einen pH-Wert von 7 bis 9 auf und einen Anteil an gelöster
Kohlensäure von 0,003 bis 0,9 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
einen pH-Wert von 7,5 bis 8,5 und einen Anteil an gelöster
Kohlensäure von 0,01 bis 0,25 Gew.-%.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten neben
der Polychloropren-Dispersion gegebenenfalls weitere Hilfs- und
Zusatzstoffe.
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Beispielsweise
können Füllstoffe wie Quarzmehl, Quarzsand, hochdisperse
Kieselsäuren (Suspensionen oder Fest), Schwerspat, Calciumcarbonat,
Kreide, Dolomit, Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid oder Talkum, gegebenenfalls
zusammen mit Netzmitteln, beispielsweise Polyphosphaten (wie Natriumhexametaphosphat),
Naphthalinsulfonsäure, Ammonium- oder Natriumpolyacrylsäuresalze,
sowie Alkali und Erdalkali-Salze der Phosphorsäure zugesetzt
werden, wobei die Füllstoffe im allgemeinen in Mengen von
0 bis 60 Gew.-% in der Formulierung bezogen auf die Gesamtfeststoffkonzentration
= 100 Gew.-% und die Netzmittel im allgemeinen in Mengen von 0 bis
1 Gew.-% bezogen auf den Füllstoff, zugesetzt werden. Weitere
mögliche Hilfsmittel sind beispielsweise in Mengen von
0 bis 3 Gew.-Teile, bezogen auf die Polychloroprenkonzentration
= 100 Gew.-Teile, einzusetzende organische Verdickungsmittel, wie
Cellulosederivate, Alginate, Stärke, Stärkederivate
oder Polyacrylsäure oder in Mengen von 0 bis 10 Gew.-Teile,
bezogen auf die Polychloroprenkonzentration = 100 Gew.-Teile einzusetzende
anorganische Verdickungsmittel, wie beispielsweise Bentonite. Zur
Konservierung können der erfindungsgemäßen
Klebstoffzusammensetzung auch Fungizide und Bakterizide zugesetzt
werden. Diese kommen im all gemeinen in Mengen von 0 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf die Formulierung, zum Einsatz. Geeignete Fungizide sind
beispielsweise Phenol- und Kresolderivate oder zinnorganische Verbindungen.
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Auch
klebrigmachende Harze, wie z. B. unmodifizierte oder modifizierte
Naturharze wie Kolophoniumester, Kohlenwasserstoffharze oder synthetische
Harze wie Phthalatharze können der Klebstoffzusammensetzung
in aufgeschmolzener oder in dispergierter Form gegebenenfalls zugesetzt
werden. Bevorzugt sind Alkylphenolharz-Dispersionen mit Erweichungspunkten
größer 110°C. Organische Lösungsmittel
wie beispielsweise Toluol, Xylol, Butylacetat, Methylethylketon,
Ethylacetat, Dioxan, Aceton, Ethanol, Glycol, Glycerin oder deren
Gemische oder Weichmacher wie beispielsweise solche auf Adipat-,
Phthalat- oder Phosphatbasis können gegebenenfalls den
Polychloropren-Dispersionen zugesetzt werden, vorteilhafter Weise
wenn keinerlei Einschränkungen mit Bezug auf Fogging oder
Grenzwertüberschreitungen sowie Kennzeichnungspflicht besteht.
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Es
ist ebenfalls möglich, dass die erfindungsgemäßen
Formulierungen zusätzliche Aktivatoren enthalten, wie beispielsweise
einwertige, zweiwertige oder dreiwertige anorganische Salze, z.
B. LiCl, KCl, NaCl, ZnCl2, MgCl2,
CaCl2, ZnO, MgO, FeCl3,
AlCl3, Al2(SO4)3 oder anorganische
oder organischen Säuren, z. B. HCl, Borsäure,
Phosphorsäure, sowie Essigsäure, Glycin oder andere
geeignete Aminosäuren, Weinsäure, Zitronensäure,
beziehungsweise deren Alkali- und Erdalkalisalze sowie beliebigen
Kombinationen aus Salzen und Säuren, wie Puffersysteme,
z. B. das einfache Natrium oder Kaliumsalz der Phosphorsäure
(KH2PO4), NaHCO3 oder
KHCO3. Diese können zur Voraktivierung
der wässrigen Polymer-Dispersionen eingesetzt werden, also
zur Einstellung eines bestimmten Ausgangs-pH-Werts. Des Weiteren
können die erfindungsgemäßen Formulierungen
zusätzlich hydrophilierte Polyisocyanate auf Basis von
bevorzugt aliphatischen Isocyanaten enthalten z. B. IPDI oder HDI.
Dazu geeignet sind z. B. in Wasser dispergierbare Polyisocyanat-Zubereitungen
aus einem aliphatischen Polyisocyanat und einem Umsetzungsprodukt
eines aliphatischen Polyisocyanats mit einem ein- oder mehrwertigen,
nichtionischen Polyalkylenetheralkohol als Emulgator z. B. auf Basis von
Isocyanuraten und Biureten und Allophanaten auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan
(HDI) und/oder Isocyanurate auf Basis von 1-Isocyanato-3,5,5-trimethyl-5-isocyana-tomethyl-cyclohexan
(IPDI). Ebenfalls sind entsprechend modifizierte Polyisocyanatgemische
geeignet. Geeignet sind auch Polyisocyanate beziehungsweise Polyisocyanatgemische
mit Isocyanuratstruktur auf Basis HDI, IPDI und/oder 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan.
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Als
nichtionische Emulgatoren sind auch mit Polyvinylpyrrolidon modifizierte
Polyisocyanate geeignet. Als dispergieraktive Bausteine finden auch
Carbonsäuregruppen enthaltende Polyalkylenoxidether Verwendung
oder Polyetheresteralkohole.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen können
weitere Bestandteile aufweisen z. B. kolloidal verteilte nanodisperse
Kieselsäuresuspensionen in Wasser (
WO 03/102066 , S. 3,. Z. 14 bis S.
6, Z. 5), Ruße, andere dispergierbare Füllstoffe,
Stabilisatoren wie z. B. Hydrolyse-Inhibitoren, Antioxidantien,
Licht/UV Schutzmittel, Weichmacher, Verlaufshilfsmittel, Netzmittel,
Verdicker oder Farbstoffe. Bevorzugt ist der Einsatz von nanodisperse
Kieselsäuresuspensionen in Wasser. Besonders bevorzugt
enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen
nanodiperse Kieselsäuredispersionen in Mengen von bis zu
70 Gew.-%, bevorzugt bis zu 50 Gew.-% besonders bevorzugt bis zu
20 Gew.-% bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt der Formulierung.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen weisen Topfzeiten
von > 5 Minuten, bevorzugt > 2 Stunden, besonders
bevorzugt > 8 Stunden
und ganz besonders bevorzugt > 24
Stunden, bei einem pH-Wert < 10,
bevorzugt < 9,5,
besonders bevorzugt < 9
auf.
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Unter
Topfzeit ist im Sinne der vorliegenden Erfindung die Zeitspanne
nach Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierung
definiert, in der > 50%
der Initialfestigkeit erhalten wird (gemessen direkt nach Verklebung
der Substrate) gegenüber der optimalen Festigkeit, die
mit dieser Klebstoffformulierung in Zusammenhang mit gegebenen Substraten
erreicht werden kann.
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Die
Viskositäten der erfindungsgemäßen Formulierungen
können beliebig über einen weiten Bereich eingestellt
werden. Die erfindungsgemäßen Formulierung weisen
eine Viskosität von 1–200000 mPas, bevorzugt 5–100000
mPas, besonders bevorzugt 10–10000 mPas, besonders bevorzugt
20–5000 mPas und ganz besonders bevorzugt 50–4000
mPas auf.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen weisen eine Feststoffkonzentration
von 10 bis 80 Gew.%, bevorzugt von 20 bis 70 Gew.-% besonders bevorzugt
von 25 bis 65 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 30 bis 60
Gew.-% auf.
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Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Formulierung, dadurch gekennzeichnet,
dass einer wässrigen Polymer-Dispersion, enthaltend eine
anionisch-stabilisierte Polychloropren-Dispersion, Kohlendioxid
bei 1–100°C und 0,8–10 bar in einer Menge,
pro Liter Formulierung, von 0,1 bis 20 Liter, bevorzugt von 0,2
bis 10 Liter, besonders bevorzugt von 0,5 bis 5 Liter, ganz besonders
bevorzugt 0,8 bis 3 Liter zugeführt werden.
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Die
Zuführung der Volumina an Kohlendioxid kann dabei zum Beispiel
durch Überlagern der Dispersion innerhalb eines elastischen
Gefäßes erfolgen. Beispielsweise kann ein Gefäß von
20 Liter Volumen mit X < 18
Liter Dispersion (eventuell unter Luftausschluss) befüllt
werden und im Anschluss mit 20-X Liter Kohlendioxid aufgefüllt
werden. Nach Schütteln oder Rühren oder Lagern
des Gefäßes bis zur gewünschten Volumenabnahme
der Kohlendioxid Gasphase durch Aufnahme in die Dispersion, ist
die wässrige Polymer-Dispersion aktiviert. Gegebenenfalls
wird überstehendes Kohlendioxid abgelassen.
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Die
Zuführung von Kohlendioxid erfolgt beispielsweise durch
Einleiten, Durchleiten, Überleiten oder Überlagern,
mittels statischer oder dynamischer Mischer, innerhalb von Mischrohren,
auch als Trägergas oder Treibgas. Dabei dienen als Kohlendioxid-Quellen
z. B. Druckgasbehältnisse wie Flaschen, Kartuschen oder Patronen,
chemische Reaktionen von z. B. Alkalikarbonaten mit geeigneten Säuren
in situ, mit Kohlendioxid gesättigten Flüssigkeiten
(z. B. Wasser, Mineralwasser, Softdrinks) oder auch Kohlendioxid
gewonnen aus der Sublimation von Trockeneis oder ein reversibler
Kohlendioxid Absorber. Bevorzugt sind mechanisch berührungslose
Verfahren wie Überleiten oder Überlagern, wobei
die zu aktivierende Formulierung nicht mit der Dosiereinheit in
Kontakt kommt. Somit wird eine Verunreinigung oder Verstopfung der
Dosiereinheit durch eventuelle Bildung von Koagulat vermieden. Ebenfalls
bevorzugt ist die Nutzung von Kohlendioxid direkt als Trägergas
oder Treibgas für die Applikation, zum Beispiel in Form
von Spraydosen enthaltend die Formulierung und Kohlendioxid in separaten
Phasen oder die Vermengung von Polymer-Dispersion und Kohlendioxid
in einem definierten Strömungsbereich, zum Beispiel mittels
eines statischen Mischers oder simplen Schlauchstücks geeigneter
Länge vor der Applikation. Bevorzugt ist die Dosierung
von Kohlendioxid mittels einfacher mobiler Ventilsysteme in Analogie
zu Fahrrad und Automobilreifenventilen aus einer Druckflasche, Kartusche oder
Patrone, wobei die Ventilsysteme auf die Verpackung der Klebstoff-Formulierungen
zum Beispiel reversibel aufmontiert werden können. Nach
der Füllung der gewünschten Mengen an Kohlendioxid,
kann im Bedarfsfall der Originalverschluss wieder aufgesetzt und
der Behälter bis zur Sättigung der Formulierung
mit dem zudosierten Kohlendioxid geschüttelt, gerührt
und gelagert werden. Der Aktivierungsverlauf kann bei flexiblen Behältern
bequem an der Volumenabnahme des Gefäßes verfolgt
werden.
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Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist eine Vorrichtung zur Dosierung
von Kohlendioxid in wässrige Polymer-Dispersionen, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Behälter bzw. flexible Verpackung (1),
eine wässrige Phase aus einer Polymer-Dispersion bzw. Formulierung
(2) sowie eine Kohlendioxid-Gasphase (3) enthält,
mit einem Verschluss (4) an dessen Ende ein Rückschlag-Ventil
(5) angebracht ist durch das Kohlendioxid aus einem geeigneten
Kohlendioxidbehälter (6) eingebracht werden kann
(1).
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Bevorzugt
findet die Zuführung von Kohlendioxid mittels Gasflasche
vor Applikation der erfindungsgemäßen Formulierung
in einem Zeitraum von < 14
Tagen, bevorzugt < 7
Tage, besonders bevorzugt < 1
Tag und ganz besonders bevorzugt < 8
Stunden statt. Erfolgt die Zuführung des Kohlendioxids
in einem Zeitraum von < 7
Tagen vor der Applikation, wird im Rahmen dieser Er findung diese
Formulierung als 2-Komponenten-Formulierung definiert. Erfolgt im
Sinne der Erfindung die Zugabe von Kohlendioxid > 7 Tage vor der Applikation der Formulierung
und der Verklebung der Substrate und hat die Formulierung auch nach
7 Tagen Topfzeit keinen signifikanten Verlust in ihren Klebstoffeigenschaften
gemäß der Definition Topfzeit zu verzeichnen,
so wird im Folgenden von einer 1-Komponenten-Formulierung gesprochen.
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Bei
den erfindungsgemäßen Formulierungen handelt es
ich bevorzugt um Klebstoffformulierungen. Bevorzugt werden diese
als 1K-Formulierungen oder 2K-Formulierungen eingesetzt.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen werden mittels
Streichen, Walzenauftrag, Sprühauftrag, Siebdruck, Stempeln,
Spincoating, Electrospinnen oder anderen bekannten Applikationsvarianten
auf ein beliebiges Substrat aufgetragen. Dabei kann die Aktivierung
mit Kohlendioxid vor der Applikation vor Ort durchgeführt
werden und der Grad der Aktivierung eingestellt werden, damit auch
die Stabilität und Topfzeit sowie auch die Konzentration
und Viskosität durch eventuelle Verdünnung der
Formulierung mit z. B. Wasser den Applikationsbedürfnissen
angepasst werden kann.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen weisen eine pH-Wertstabilität
nach DIN 53381, Methode B, von > 1 h, bevorzugt von > 2 h, besonders bevorzugt von > 3 h und ganz besonders
bevorzugt von > 4
h auf.
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Klebungen
von Substraten erhalten durch Verwendung der erfindungsgemäßen
Formulierungen nach beidseitiger Applikation der Formulierungen
auf die zu verklebenden Substrate und Verpressung der Substrate unter
Druck von 4 bar und 10 sec nach Trocknungszeiten bei 50% Luftfeuchtigkeit
und 23°C von < 20
min, bevorzugt < 10
min, besonders bevorzugt < 5
min, ganz besonders bevorzugt < 1
min weisen eine Initialfestigkeit von > 0,3 N/mm, bevorzugt von > 0,5 N/mm und besonders
bevorzugt von > 0,8
N/mm im 180° Peeltest bei 23°C auf, soweit die
Festigkeit und Elastizität des Substrates diese Messung
zulässt.
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Geeignete
Substrate sind solche, die von der erfindungsgemäßen
Formulierung mit einem Kontaktwinkel von > 30°, bevorzugt von > 50°, besonders
bevorzugt von > 70° benetzt
werden. Als typische Substrate seien genannt offen oder geschlossen
porige poröse Materialien mit Dichte < 1 kg/Liter sowie Schäume
auf Basis von Polyurethanen, Latexschäume (SBR, NBR, NR,
PVC, CR), Polystyrol, Melaminformaldehydharzschäume und
andere, sowie Stein, Keramik, Leder, Gewebe, Gewirke, Geflechte,
Gelege, Thermoplasten, Elastomere, Elastomervulkanisate, thermoplastische
Elastomere, thermoplastische Urethane, thermoplastische Vulkanisate,
Duromere, Holz, Kompositematerialien, Metalle, lackierte Bleche
sowie beliebige Kombinationen der genannten Materialien in unterschiedlichsten
Ausführungsformen untereinander.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen können
auch zur Herstellung geschäumter, gegebenenfalls klebrige
Dicht- und Dämmstoffe, sowie zur Herstellungen von Formteilen,
Beschichtungen, Klebschäumen oder zur Herstellung von Tauchartikel
verwendet werden.
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Die
Schäumung der Formulierungen erfolgt mittels eines Trägergases,
z. B. N2, N2O, O2, Luft, Butan, fluorierte und perfluorierte Treibgase,
bevorzugt ist Kohlendioxid. Der Schaum kann dabei auch aus einer Sprühdose
appliziert werden.
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Ebenfalls
kann eine erfindungsgemäße Formulierung als Klebstoff
in Form eines Aerosols mit Hilfe einer Spraydose auf Substrate appliziert
werden. Bevorzugt erfolgt dabei der Austritt des Produktes aus einer austauschbaren
Düsen und Mischrohrkombination, in der die Vermengung der
Ausgangsdispersion und des Trägergases Kohlendioxid zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierung
räumlich getrennt von den Vorratsbehältern erfolgt,
so dass die Auslassventile für die Dispersion und Kohlendioxid
nicht mit der erfindungsgemäßen Formulierung in
Berührung kommen oder alternativ ein Ventil einen Rückschlag
zu den Vorratsgefäßen verhindert.
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Bevorzugt
ist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung um den
Behälter (7) enthaltend die Ausgangsdispersion
bzw. Formulierung ein weiterer hohler Behälter (8)
angebracht, der das gasförmige Kohlendioxid enthält,
wobei getrennte Zuführungen (9) sowohl zu dem
Behälter (7) als auch (8) bestehen, die
in einer gegebenenfalls abnehmbaren Ventilkappe (10) enden,
an deren Ende nach einer austauschbaren Mischstrecke z. B. in Form
eines Mischrohrs oder Statikmischers (11) eine gegebenenfalls
ebenfalls austauschbare Sprüh- oder Schaumdüse
(12) sitzt. Im Bedarfsfall kann zusätzliches Treib/Träger-Gas
aus einer separaten Zuführung (13) zudosiert werden
(2).
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Bevorzugt
ist ebenso eine analoge Vorrichtung zu 2 wobei
Behälter (8) innerhalb des Behälters (7)
bei sonst analoger Funktionsweise gelagert ist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Formulierungen zur Herstellung von Hydrogelen. Die Hydrogele sind
erhältlich aus der erfindungsgemäßen
Formulierung nach Versetzen mit Kohlendioxid und Überschreiten
der Topfzeit.
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Die
kontrollierte Gelierung der erfindungsgemäßen
Formulierung zu Hydrogelen nach Aktivierung durch Kohlendioxid führt
zu einem stabilen, nicht porösen Hydrogel mit ungewöhlich
geringem Schrumpf und gutem Druckverformungsrest mit Härten
von 1–100 Shore A, bevorzugt 5–90 Shore A, besonders
bevorzugt 20–80 Shore A. Dieses Hydrogel eignet sich als
fugenfüllendes Dicht- und Dämmmaterial, sowie
als beliebige Formen füllender Formkörper. Mögliche
Einsatzgebiete für dieses Hydrogel sind z. B. als Fugen-
und Dichtmaterial, als statisches Lager, als dynamischer Dämpfer,
als Bodenbelag oder als Ausgussmassen. Vorteilhaft ist, dass das
Hydrogel in beliebig einstellbarer Viskosität zuerst innerhalb
der Topfzeit gießbar ist und erst nach der Topfzeit gleichmäßig
aushärtet.
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In
einer besonderen Ausführungsform kann die erfindungsgemäße
Formulierung nach Verfestigung bei Raumtemperatur zum Hydrogel zusätzlich
Selbstvulkanisation zeigen, zum Beispiel durch Zusatz von Ultrabeschleunigern
zu den erfindungsgemäßen Formulierungen, und/oder
in Kombination mit ZnO, und/oder durch Einsatz von hydrophilierten
Isocyanaten. Auf diese Weise sind stabile raumtemperaturvernetzte
Hydrogele auf Basis von Polychloropren in einem weiten Härte
und Elastizitätsbereich zugänglich.
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Aus
den erfindungsgemäßen Formulierungen lassen sich
außerdem nach Aktivierung mit Kohlendioxid durch erleichterte
Koagulation und Abscheidung in Tauchbädern z. B. Handschuhe,
Kondome, Luftballons oder ähnliche durch Tauchverfahren
gefertigte Artikel herstellen.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Formulierung ist,
dass eine Koagulation vor Applikation (bei Topfzeiten > 5 min) sicher vermieden
werden kann. Bei den erfindungsgemäßen Formulierungen
handelt es sich um metastabile, hochreaktive Klebstoffformulierungen
mit einer breiten Variabilität von Viskosität
und Feststoffgehalt, die über hervorragende Benetzungs-
und Nass-in-Nass-Klebeigenschaften verfügen.
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Weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Formulierungen ist,
dass bei Überschreitung der Topfzeit und Verfestigung zum
Hydrogel diese nach aktueller Gesetzgebung nicht als Sonderabfälle
entsorgt werden müssen. Weiter können verfestigte
Abfälle einer Wiederverwertung nach Vermahlung und Trocknung
als Gummimehl oder als Rohstoff lösungsmittelbasierter
Klebstoffformulierungen zugeführt werden.
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Der
erfindungsgemäße Einsatz von Kohlendioxid als
Aktivierungsmittel hat darüber hinaus im Gegensatz zu anderen
gebräuchlichen Aktivierungsmitteln keinen signifikanten
negativen Einfluss auf die toxikologischen Eigenschaften, die Wasserquellung
sowie klebtechnische Kenngrößen wie Festigkeit,
Temperaturbeständigkeit, Alterungsbeständigkeit,
Erweichungspunkt der erfindungsgemäßen Formulierung
und der daraus erzeugten erfindungsgemäßen Verklebung.
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Ein
weiterer, wesentlicher Vorteil von Kohlendioxid als Aktivierungsmittel
liegt in der antibakteriellen Wirkung von Kohlendioxid, wodurch
eine zusätzliche antibakterielle und fungizide Ausrüstung
der Formulierung häufig vermieden werden kann.
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Weiter
kann bei den erfindungsgemäßen Formulierungen
ein hoher Alterungsgrad in Kauf genommen werden. Die aus der Alterung
folgende Hydrolyse der allylischen Chloratome und ein folglich gesenkter pH-Wert
kann durch den flexiblen Einsatz von Kohlendioxid gezielt ausgegli chen
werden, ohne dass daraus Qualitäts- und Eigenschaftsschwankungen
in der Klebung oder Applikation folgen müssen.
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Beispiele: A. Eingesetzte Stoffe:
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Tabelle 1: Polychloroprendispersionen
Produkt | Lieferant |
Dispercoll® C 84, Feststoffgehalt 55%, pH
13, schnell kristallisierend | BMS
AG, Lev., DE |
Dispercoll® C 74, Feststoffgehalt 58%, pH
13, normal kristallisierend | BMS
AG, Lev., DE |
Dispercoll® C VPLS 2372H, Feststoffgehalt
58%, pH 13, langsam kristallisierend | BMS
AG, Lev., DE |
Dispercoll® C VPLS 2325, Feststoffgehalt 55%,
pH 13, schnell kristallisierend | BMS
AG, Lev., DE |
Dispercoll® C XP 2694, Feststoffgehalt 29%,
pH 9, schnell kristallisierend | BMS
AG, Lev., DE |
Tabelle 2: Kieselsäure Suspensionen
Produkt | Lieferant |
Dispercoll® S3030, Feststoffgehalt 30% | BMS
AG, Lev., DE |
Tabelle 3: Stabilisatoren
Produkt | Lieferant |
Rhenofit® DDA-EM 50, dispergiertes styrolisiertes
Diphenylamin Derivat | Lanxess
AG, Lev., DE |
Borchers® VP 9802, ZnO als 30%tige Dispersion | OMG
Borchers GmbH, Langenfeld, DE |
Tabelle 4: Isocyanat-Vernetzer
Produkt | Lieferant |
Bayhydur® 401/70, Hydrophil modifiziertes
aliphatisches Polyisocyanat auf Basis von Isophorondiisocyanat 70% | BMS
AG, Lev, DE |
Tabelle 5: Zusatzstoffe
Produkt | Lieferant |
Levanyl® rot,
grün, blau, Pigmente | Lanxess
AG, Leverkusen, DE |
Kohlendioxid
verschiedene Druckgasflaschen/Kartuschen Food grade, sowie Trockeneis,
Citronensäure (Pulver) + Natriumhydrogenkarbonat (Pulver)
+ Wasser im Verhältnis 1,5:1:50. | |
Borchigel® Ala,
Verdicker | OMG
Borchers GmbH, Langenfeld, DE |
Plextol® 4545,
Polystyrol-Acrylat dispersion, 50% | Polymerlatex
GmbH, Marl, DE |
Glycin,
Aminosäure | Merck,
PA Qualität |
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B) Messmethoden
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Bestimmung der Viskosität:
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Die
Viskosität der Dispersionen wird mittels Brookfield Viskosimeter
typischerweise bei RT und 60 Umdrehungen/min mit Spindel 2 ermittelt.
Entsprechend der gefundenen Viskositäten werden die Spindel
und Umdrehungsgeschwindigkeit nach Vorschrift Viskosimeter variiert
um Messfehler zu minimieren. Zur Untersuchung von Theologischen
Eigenschaften wird mit Vorteil bei verschiedenen Geschwindigkeiten
immer der gleiche Messkörper (Spindel) eingesetzt.
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Bestimmung der HCl Stabilität:
-
Die
Prüfung der getrockneten Klebstoffproben erfolgt nach DIN
53381, Methode B.
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Durchführung der Messung:
-
- Messgerät: 763 PVC – Thermomat der Firma
Metrohm, CH-9101 Herisau, Schweiz
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Die
Proben (Dicke 0,1–1 mm) werden auf eine Kantenlänge
von ca. 2–3 mm geschnitten, 0,2 g in ein Reagenzglas eingewogen
und die Messung bei 180°C und Luft als Trägergas
durchgeführt. Gemessen wird der elektrische Widerstand
von Wasser, in dem sich das gebildete HCl-Gas wieder löst.
Als HCl-Stabilität wird der Zeitpunkt angegeben bei dem
der elektrische Widerstand den Wert von 50 μS/cm erreicht
hat. Je höher der Wert ist, um so stabiler ist die gemessene
Probe gegenüber HCl-Abspaltung.
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Bestimmung der Reaktivität bezüglich
des nass-in-nass Kleben mittels Sprühapplikation auf Polyurethan Schaumkörper:
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Die
Klebstoffformulierung wird mittels Walther PILOT Typ: XII-ND. Sprühpistole
bei ca. 3 bar Luftdruck auf das Prüfmaterial aufgebracht.
Als Prüfmaterial werden PU-Schaumkörper wie folgt
verwendet: Schaumqualität: STN/Schaumstoff-Technik-Nürnberg
GmbH, Typ: ST 5540, Abmessung Prüfkörper: 101 × 49 × 30
mm Materialbasis: PUR, Farbe: weiß, Bruttogewicht (kg pro
m3): 40; Nettorohdichte (kg pro m3) ISO-845: 38; Stauchhärte
40% (kPa) DIN EN ISO 3386: 5,5; Zugfestigkeit (kPa) DIN
EN ISO 1798: > 120;
Bruchdehnung (%) ISO-1798: > 110; Druckverformungsrest (50%/70°C/C22
h) DIN EN ISO-1856: < 4.
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Zur
Beurteilung der Klebbarkeit und Anfangsfestigkeit werden die Probekörper
sofort und nach unterschiedlichen Trocknungszeiten nach dem Klebstoffauftrag
von ca. 50–150g/m2 nass mit einem
Holzstab in der Mitte geknickt und durch 2 Stahlrollen mit Abstand
von 10 mm innerhalb von < 3
sec. durchgeführt. Die minimale Wartezeit bis die Klebung
eine ausreichende Sofortfestigkeit hat, so dass die Rückstellkräfte
des Schaums die Klebung nach Durchgang durch den Spalt nicht mehr öffnet,
wird festgehalten, sowie die längste Zeit bei der eine
erfolgreiche Klebung noch möglich ist (offene Zeit).
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In
einer alternativen Verfahrensweise wird die Klebstoffformulierung
(wobei die Viskosität der Klebstoffformulierung < 100 mPas sein muss)
mittels Wagner W 550 Feinsprühsystem mittels Kleinstmengendüse oder
analoger Gebläse betriebener „druckloser (< 0,5 bar)” Applikationssysteme
aufgetragen. Die Prüfung der Klebbarkeit und Anfangsfestigkeit
erfolgt analog oben.
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Bestimmung der Wärmebeständigkeit
an Schaumverklebungen:
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Die
wie oben beschriebenen Schaumverklebungen werden in einem auf 70°C
bzw. 90°C bzw. 100°C bzw. 120°C vorgeheiztem
Heißluftofen getempert und die Zeit bis zum Versagen der
Klebung bestimmt.
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Bestimmung des Feststoffgehaltes der Formulierungen:
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Die
Prüfung erfolgt durch Einwaage von ca. 10 g Formulierung
auf ein Filterpapier in einem Aluschälchen und Trocknung
für 1 h bei 110°C im Umlufttrockenschrank. Die
getrocknete Probe wird ausgewogen und aus der Differenz zur Einwage
der Feststoffgehalt bestimmt.
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Bestimmung der Stabilität von
Formulierungen:
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Die
Stabilität von Formulierungen wird optisch bei hochviskosen
Formulierungen durch Suche nach Partikeln, Verklumpungen und bei
niedrigviskosen Formulierungen durch Filtrieren durch < 600 Mikrometer Maschen
Sieb durchgeführt.
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Bestimmung der Topfzeit von Formulierungen:
-
Zur
Bestimmung der Topfzeit der Formulierungen wird diese nach Aktivierung
(Fertigstellung der Formulierung) zum Verkleben von Satra Leder
durch beidseitigen Auftrag auf 2·10 cm Streifenprüfkörper
nach 10 min Trocknungszeit, Verpressen unter 2 bar für
5 sec und anschließender Messung der Initialtfestigkeit
mittels 180° Peeltest in N/mm ausgeprüft. Dieses
Verfahren wird nach 30 min, 1 h, 4 h, 8 h, 24 h, 3 d, 7 d, 14 d
wiederholt. Werden Festigkeiten > 50%
der optimalen Festigkeit erhalten, so gilt die Formulierung noch
als innerhalb der Topfzeit. Es werden jeweils 3 Einzelmessungen
durchgefürt.
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Bestimmung der Schälfestigkeit
an KASX Prüfkörpern:
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Die
Prüfung erfolgt gemäß EN 1392.
auf zwei Prüfkörper (KASX-Gummi, gerauht, 100 × 30
mm) wird ein 100 μm dicker Nassfilm der Dispersion aufgetragen
und wenn nicht anders beschrieben 1 Stunde bei Raumtemperatur gelüftet.
Anschließend werden die Prüflinge 10 Sekunden
lang mit 4 bar zusammengefügt. Es erfolgt eine Reißprüfung
mittels 180° Peel Test auf einer handelsüblichen
Zugprüfmaschine bei Raumtemperatur. Es werden die Festigkeitswerte
in N/mm sofort nach der Verklebung und gegebenenfalls nach vorgegebenen
Wartezeiten gemessen.
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Bestimmung der Wärmeformbeständigkeit:
-
Die
KASX(NBR Gummi)-Prüfkörper werden mit einer Überlappung
von 2 cm2 verklebt, mit 4 kg belastet und
in einem Heizschrank innerhalb von 30 min. auf 40°C temperiert.
Anschließend werden die Prüfkörper mit
einer linearen Heizrate von 0,5°C/min. auf 150°C
aufgeheizt. Die Erweichungstemperatur, d. h. die Temperatur in °C
bei der die Klebung unter der 4 kg Last im Scherversuch versagt,
wird registriert. Es werden jeweils 5 Einzelmessungen durchgeführt.
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Bestimmung des pH-Wertes:
-
In
die zu prüfende Dispersion bzw. Lösung wird eine
Einstab-Messelektrode (z. B. Sentron pH-Meter) eingetaucht. Diese
enthält eine Mess- und eine Bezugselektrode. Die zwischen
Mess- und Bezugselektrode bestehende Potentialdifferenz wird als
pH-Wert auf dem Messgerät abgelesen. Zur Handhabung der
Einstab-Messelektrode ist die jeweilige Bedienungsanleitung des
Herstellers zu beachten. Alternativ kann die pH-Wert Bestimmung
mittels Messstäbchen oder Initiatorpapier erfolgen bzw.
Mittels Indikatorlösung.
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Shore A Härte Bestimmung der
Härte an Hydrogelen:
-
Dazu
werden ca. 2·2·1 cm Prüfkörper
aus den Hydrogelen herauspräpariert und mittels eines handelsüblichen
Shore A Härtemessgerätes vermessen. Die Messung
erfolgt an 3 Punkten, direkt nach Präparation des Prüfkörpers,
sowie nach Trocknung von 90 h bei 50°C im Umluftrockenschrank,
der Mittelwert wird jeweils festgehalten.
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Bestimmung von Volumen/Massenkonstanz
von Volumenkörpern/Hydrogelen:
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Dazu
werden ca. 2·2·1 cm Prüfkörper
aus den Hydrogelen herauspräpariert, exakt vermessen und
gewogen. Die Messung wird nach 90 h Lagerung bei 50°C im
Umlufttrockenschrank wiederholt und daraus Volumen und Massekonstanz
errechnet.
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Bestimmung der Viskositätsstabiliät
der Formulierungen nach Alterung:
-
Die
Prüfung erfolgt durch wiederholte Viskositätsmessung
an den Klebstoffformulierungen mittels Brookfield Viskosimeter nach
vorzugsweise 3 Tagen Lagerung bei 70°C.
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D) Herstellverfahren:
-
Herstellungsverfahren der erfindungsgemäßen
Klebstoffformulierungen:
-
Allgemeines
Verfahren zur Herstellung von Klebstoffformulierungen: Für
die Herstellung erfindungsgemäßer Formulierung
wird ein Latex als Einzelkomponente oder in Abmischung mit anderen
Latices wie gewerblich erhältlich in einem Becherglas unter
Rühren vorgelegt. Nacheinander werden dann bedarfsgemäß das
Antioxidant und das Zinkoxid in Form einer Dispersion sowie weitere
Bestandteile wie Harze, Tackifier, Füllstoffe, Verdicker,
Farbstoffe unter Rühren zugegeben. Im Anschluss wird bedarfsgemäß das
Kieselsol (Dispercoll® S) unter
Rühren zugesetzt. Die Konzentration der Formulierung wird
bedarfsgemäß mittels entionisiertem Wasser auf
den gewünschten Wert eingestellt.
-
Allgemeines Verfahren zur
Aktivierung von Klebstoffformulierungen
-
Im
Anschluss nach Einmischung aller gewünschte Bestandteile
erfolgt die Ausgangs-pH-Wert Einstellung mittels Glycin und/oder
Borsäure und/oder beliebiger verdünnter Salze,
Säuren oder Puffer geeignet zur Aktivierung der Formulierung
unter Rühren bis auf den Ziel pH-Wert der Formulierungen.
Die Verdünnung mit der die entsprechenden Salze und Säuren
dabei eingesetzt werden, wird jeweils beschrieben.
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Erfindungsgemäß erfolgt
die endgültige Einstellung des pH-Wertes auf den Ziel pH-Wert
mittels Kohlendioxid z. B. durch Einleiten oder Überlagern
oder Durchleiten oder Mischen bis der Ziel pH erreicht ist, danach
wird überschüssiges Kohlendioxid entfernt durch
Spülen mit Luft.
-
Die
Anteile [Gew.-Teile] der Formulierungen werden wenn nicht anders
benannt als Feststoff bezogen auf den Feststoffanteil der Hauptkomponente
(Polymerdispersion) = 100 Gew.-Teile bezogen. Zum Teil kann die
Hauptkomponente wenn aus verwandten Polymerdispersionen bestehend
auch gestückelt werden, wobei insgesamt wieder 100 Gew.-Teile
erhalten werden.
-
Alternativ
können Volumenanteile der Formulierungen ausdrücklich
benannt werden.
-
E) Beispiele
-
Nicht
erfindungsgemäße Versuche sind im Folgenden immer
mit * hinter der Versuchsnummer gekennzeichnet.
- Trocknungszeit
(1) bedeutet Wartezeit nach Klebstoffauftrag bis zur erfolgreichen
Verklebung von PU-Schäumen [min.]. Applikation erfolgt
ca. 1 h nach Fertigstellung der Klebstoffformulierung.
- Trocknungszeit (2) bedeutet Wartezeit nach Klebstoffauftrag
bis zur erfolgreichen Verklebung von PU-Schäumen [min.].
Applikation erfolgt ca. 20 h nach Fertigstellung der Klebstoffformulierung.
- Trocknungszeit (3) bedeutet Wartezeit nach Klebstoffauftrag
bis zur erfolgreichen Verklebung von PU-Schäumen [min.].
Applikation erfolgt ca. 120 h nach Fertigstellung der Klebstoffformulierung.
- Trocknungszeit (4) bedeutet Wartezeit nach Klebstoffauftrag
bis zur erfolgreichen Verklebung von PU-Schäumen [min.].
Applikation erfolgt ca. 720 h nach Fertigstellung der Klebstoffformulierung.
Tabelle 6: Untersuchung des Einflusses
des pH-Wertes auf die notwendige Wartezeit/Trocknungszeit bis zur erfolgreichen
Verklebung von Schaumstoffen. Zusammensetzung | 1* | 2* | 3* | 4* | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
Dispercoll® C 84 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Glycinpulver | | 2 | 4 | 10 | | | | | |
Rhenofit® DDA EM 50 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
CO2 | | | | | ja | ja | ja | ja | ja |
Ergebnisse: | | | | | | | | | |
pH-Wert
nach 1 h | 12,3 | 9,3 | 9,0 | 8,7 | 9,5 | 9 | 8,5 | 8 | 7,5 |
pH-Wert
nach 20 h | 12,3 | 9,2 | 9,0 | 8,7 | 9,4 | 9,2 | ## | ## | ## |
Feststoffgehalt [%] | 54,9 | 55,4 | 55,8 | 57,2 | 54,9 | 54,9 | 54,9 | 54,9 | 54,9 |
Viskosität [mPa·s] | 98 | 92 | 91 | 95 | 94 | 64 | 70 | 75 | 85 |
Trocknungszeit (1) | 25 | 0,25 | 0,25 | + | 1 | 0,25 | + | + | + |
Trocknungszeit (2) | 30 | 0,25 | 0,25 | # | 1 | + | ## | ## | ## |
- + sofort verklebbar, # koaguliert, ## verfestigt
-
Der
erfindungsgemäße Einsatz von Kohlendioxid zur
Aktivierung von Klebstoffformulierungen erlaubt auf einfache und
günstige Art und Weise die Einstellung vorteilhafter Nass
in Nass Kleb-Eigenschaften ersichtlich in den niedrigen notwendigen
Wartezeiten vor Kontaktierung der Substrate mit ausreichender Stabilität
bis zur Applikation. Nach Verfestigung der Klebstoffformulierung
kann diese vorteilhaft analog Polychloropren Festkautschuk entsorgt
bzw. wiederverwertet werden. Tabelle 7: Untersuchung des Einflusses
verschiedener Rohstoffe auf die Aktivierbarkeit mittels herkömmlicher Reagenzien
im Vergleich zum Einsatz von CO
2 auf die
notwendige Wartezeit/Trocknungszeit bis zur erfolgreichen Verklebung
von Schaumstoffen
Zusammensetzung | 10* | 11 |
Dispercoll® C XP 2694 | 100 | 100 |
CO2 | | ja |
Ergebnisse: | | |
pH-Wert
nach 1 h | 9 | 8 |
pH-Wert
nach 20 h | 9,0 | 8,2 |
Feststoffgehalt
[%] | 29,0 | 29,0 |
Viskosität
[mPa·s] | < 10 | < 10 |
Trocknungszeit
(1) | 0,5 | 0,3 |
Trocknungszeit
(2) | 0,5 | 0,3 |
-
Der
erfindungsgemäße Einsatz von Kohlendioxid zur
Aktivierung von Klebstoffformulierungen erlaubt auf einfache und
günstige Art und Weise die Einstellung vorteilhafter Nass
in Nass Kleb-Eigenschaften ersichtlich in den niedrigen notwendigen
Wartezeiten vor Kontaktierung der Substrate mit ausreichender Stabilität
bis zur Applikation. Tabelle 8: Untersuchung des Einflusses
der Konzentration der Formulierungen auf die Aktivierbarkeit mittels herkömmlicher
Reagenzien im Vergleich zur erfindungsgemäßen
Formulierung auf die notwendige Wartezeit/Trocknungszeit bis zur
erfolgreichen Verklebung von Schaumstoffen
Zusammensetzung | 12* | 13* | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 |
Dispercoll® C 84 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100
ml | 100
ml | 100
ml |
Glycinpulver | 4 | 10 | | | | | |
Rhenofit® DDA EM 50 | 2 | 2 | 2 | 2 | | | |
CO2 | | | ja | ja | ja | ja | ja |
VE-Wasser | 145 | 145 | 145 | 145 | | | |
Mineralwasser
Gerolsteiner SprudelTM classic | | | | | | 100
ml | |
Mineralwasser
Gerolsteiner SprudelTM medium | | | | | | | 100
ml |
Coca
ColaTM | | | | | 100
ml | | |
Ergebnisse: | | | | | | | |
pH-Wert
nach 1 h | 8,9 | 8,5 | 9 | 8 | 8 | 8,9 | 9,5 |
pH-Wert
nach 20 h | 8,9 | 8,5 | 9,0 | 8,1 | 8 | 8,9 | 9,5 |
Feststoffgehalt
[%] | 31,7 | 32,9 | 30,8 | 30,8 | 42 | 28,0 | 28,0 |
Viskosität
[mPa·s] | < 10 | < 10 | < 10 | < 10 | < 30 | < 30 | < 30 |
Trocknungszeit
(1) | 0,25 | + | 0,25 | + | 0,25 | 0,5 | 1,5 |
Trocknungszeit
(2) | 0,25 | 0,25 | 0,5 | + | 0,25 | 0,5 | 1,5 |
Tabelle 9: Untersuchung des Einflusses
verschiedener Rohstoffe der Formulierungen auf die Aktivierbarkeit mittels
herkömmlicher Reagenzien im Vergleich zur erfindungsgemäßen
Formulierung auf die notwendige Wartezeit/Trocknungszeit bis zur
erfolgreichen Verklebung von Schaumstoffen. Weiter wird eine Nachaktivierung
herkömmlicher Formulierungen mittels Kohlendioxid durchgeführt Zusammensetzung | 19* | 20 | 21* | 22 |
Dispercoll® C 84 | | | 100 | 100 |
Dispercoll® C 2325 | 100 | 100 | | |
Plextol® 4545 | 25 | 25 | 30 | 30 |
Bocherts® ZnO VP 9802 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Borchigel® Ala | | | | |
Glycinpulver | 4 | | 4 | |
Rhenofit® DDA EM 50 | 2 | 2 | 2 | 2 |
CO2 | | ja | | ja |
Ergebnisse: | | | | |
pH-Wert
nach 1 h | 9 | 8,5 | 9 | 8,5 |
pH-Wert
nach 16 h | 9,0 | 8,6 | 9 | 8,5 |
Feststoffgehalt
[%] | 53,7 | 53,8 | 54,4 | 53,7 |
Viskosität
[mPa·s] | 4210 | 3860 | 4360 | 5500 |
Trocknungszeit
(1) | 0,5 | + | + | + |
Trocknungszeit
(2) | 0,25 | + | + | + |
Tabelle 10: Untersuchung des Einflusses
des erfindungsgemäß eingestellten pH-Wertes der
Formulierungen auf die Aktivierbarkeit und Stabilität der
Formulierungen (Topfzeit) sowie auf die notwendige Wartezeit/Trocknungszeit
bis zur erfolgreichen Verklebung von Schaumstoffen Zusammensetzung | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 |
Dispercoll® C 84 | | | 100
ml | 100
ml | 100
ml | 100
ml | 100
ml | 100
ml |
Dispercoll® C VP LS 2325 | 50
ml | 50
ml | | | | | | |
Dispercoll® C VPLS 2372H | 50
ml | 50
ml | | | | | | |
CO2 | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
VE-Wasser | | 100
ml | | | | | | |
pH-Wert
nach 1 h | 7,3 | 7,3 | 8,2 | 8,9 | 8,5 | 8,1 | 9 | 9,6 |
Feststoffgehalt
[%] | 56 | 28 | 55 | 55 | 55 | 55 | 55 | 55 |
Viskosität
[mPa·s] | 110 | < 30 | 90 | 85 | 75 | 80 | 85 | 80 |
Trocknungszeit
(1) | + | 0,67 | + | + | + | + | 0,5 | > 3 |
Lagerung
vor Applikation (h) Trocknungszeit [mm] | (15)
+ (39) ## | (15) 0,7; (39) > 20 | (20) > 3; (48) ## | (20) > 3; (48) # | (20) > 3; (48) ## | (20) > 3; (48) ## | (24)
0,5 | (16) > 3 |
- + sofort verklebbar, # koaguliert, ## verfestigt
-
Hier
werden mit erfindungsgemäß eingestelltem pH-Wert
hervorragende anfängliche Kontaktzeiten und Reaktivitäten
erhalten wobei die Topfzeit mit dem eingestellten pH in der Tendenz
sinkt. Tabelle 11: Untersuchung des Einflusses
des erfindungsgemäß eingestellten pH Wertes der
Formulierungen durch Variation der eingesetzten Volumina von Formulierung
und Kohlendioxid auf die notwendigen Wartezeiten bis zur erfolgreichen
Verklebung von Schaumstoffen
Zusammensetzung | 31 | 32 | 33 | 34 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 |
Dispercoll® C 84 (ml) | 50 | 100 | 150 | 200 | 250 | 300 | 350 | 400 | 450 | 500 |
CO2 (ml) | 500 | 450 | 400 | 350 | 300 | 250 | 200 | 150 | 100 | 50 |
pH-Wert
nach 20 h | | | | | | 8,9 | 9,1 | 9,4 | 9,6 | 10 |
Feststoffgehalt
[%] | 55 | 55 | 55 | 55 | 55 | 55 | 55 | 55 | 55 | 55 |
Ergebnisse: | | | | | | | | | | |
Trocknungszeit
(1) | + | + | + | + | + | + | 0,5 | 0,8 | 3 | > 5 |
Trocknungszeit
(2) | ## | ## | ## | ## | ## | > 4 | 0,5 | 0,75 | 3 | > 5 |
- + sofort verklebbar, ## verfestigt
-
Hier
werden mit sinkendem pH-Wert durch steigende Volumendosierung von
Kohlendioxid hervorragende anfängliche Kontaktzeiten und
Reaktivitäten erhalten. Nach abgelaufener Topfzeit wird
ein festes Hydrogel erhalten, das nicht als Sonderabfall entsorgt
werden muss. Tabelle 12: Untersuchung des Einflusses
des erfindungsgemäß eingestellten pH-Wertes durch
Kohlendioxid auf die Eigenschaften der Formulierungen zur Verklebung
verschiedener Substrate
Zusammensetzung | 40* | 41* | 42 | 43* | 44* | 45 | 46* | 47* | 48 |
Dispercoll® C 84 | | | | 100 | 100 | 100 | | | |
Dispercoll® C VP LS 2325 | 70 | 70 | 70 | | | | 100 | 100 | 100 |
Dispercoll® C VPLS 2372H | 30 | 30 | 30 | | | | | | |
Dispercoll® S 3030 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 |
Plextol® 4545 nicht eingesetzt? | | | | | | | | | |
Bocherts® ZnO VP 9802 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Mit
Glycin auf pH eingestellt | | 9 | | | 9 | | | 9 | |
Rhenofit® DDA EM 50 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Mit
CO2 auf pH eingestellt | | | 9 | | | 9 | | | 9 |
Ergebnisse: | | | | | | | | | |
pH-Wert | ca.
10 | 9 | 9 | ca.
10 | 9 | 9 | ca.
10 | 9 | 9 |
Feststoffgehalt
[%] | 49,8 | 51,0 | 50,0 | 49,2 | 50,0 | 49,0 | 49,2 | 50,0 | 49,0 |
Peel
Test Ergebnis (N/mm), Substrat KASX (NBR), Alter der Formulierung
ca. 2 h (5* geraut, 40 min getrocknet) | 1,6 | 1,8 | 2 | 2,1 | 2,2 | 2 | 1,8 | 1,9 | 1,5 |
Softening
point auf KASX (°C) | 76 | 73 | 75 | 59 | 57 | 57 | 91 | 85 | 88 |
Peel
Test Ergebnis (N/mm), Substrat Kanvas, Alter der Formulierung 10
d, 5 min Trocknung | | | | 1,2 | 1,32 | 1,45 | | | |
Peel
Test Ergebnis (N/mm), Substrat Kanvas, Alter der Formulierung 10
d, 1 min Trocknung | 0,4 | 0,9 | 0,9 | 0,3 | 0,7 | 1,2 | | | |
Peel
Test Ergebnis (N/mm), Substrat Synthetisches Leder, Alter der Formulierung
10 d, 2 min Trocknung | | | | 0 | 0,1 | 0,7 | | | |
Tabelle 13: Fortsetzung Tabelle 12
Zusammensetzung | 49* | 50* | 51 | 52* | 53* | 54 | 55* | 56* | 57 |
Dispercoll® C 84 | 70 | 70 | 70 | 100 | 100 | 100 | | | |
Dispercoll® C VP LS 2325 | | | | | | | 70 | 70 | 70 |
Dispercoll® C VPLS 2372H | 30 | 30 | 30 | | | | 30 | 30 | 30 |
Dispercoll® S 3030 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 | 15 | 14 | 14 | 14 |
Plextol® 4545 | | | | | | | 5 | 5 | 5 |
Bocherts® ZnO VP 9802 | 1 | 1 | 1 | 3,5 | 3,5 | 3,5 | 1 | 1 | 1 |
Mit
Glycin auf pH eingestellt | | 9 | | | 9 | | | 9 | |
Rhenofit® DDA EM50 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Mit
CO2 auf pH eingestellt | | | 9 | | | 9 | | | 9 |
pH-Wert | ca.
10 | 9 | 9 | ca.
10 | 9 | 9 | ca.
10 | 9 | 9 |
Feststoffgehalt [%] | 49,8 | 51,0 | 50,0 | 48,2 | 49,0 | 48,0 | 50,1 | 51,0 | 50,1 |
Ergebnisse | | | | | | | | | |
Peel
Test Ergebnis (N/mm), Substrat KASX, Alter der Formulierung ca.
2 h (5* geraut, 40 min getrocknet) | 2,1 | 2,3 | 2,5 | 2,3 | 2,6 | 2,4 | 2,2 | 2,3 | 1,9 |
Softening
point auf KASX [°C] | 56 | 56 | 55 | 58 | 55 | 58 | 79 | 73 | 74 |
Peel
Test Ergebnis (N/mm), Substrat Kanvas, Alter der Formulierung 10
d, 1 min Trocknung | 0,4 | 0,8 | 1 | 0,3 | 1,2 | 1,2 | 0,5 | 0,8 | 0,9 |
Tabelle 14: Fortsetzung Tabelle 13
Zusammensetzung | 58* | 59* | 60 | 61* | 62* | 63 |
Dispercoll® C VP LS 2325 | 100 | 100 | 100 | 10 | 10 | 10 |
Dispercoll® C VPLS 2372H | | | | 90 | 90 | 90 |
Dispercoll® S 3030 | | | | 15 | 15 | 15 |
Plextol® 4545 | 25 | 25 | 25 | | | |
Bocherts® ZnO VP 9802 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Mit
Glycin auf pH eingestellt | | 9 | | | 9 | |
Rhenofit® DDA EM 50 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Mit
CO2 auf pH eingestellt | | | 9 | | | 9 |
pH-Wert | ca.
10 | 9 | 9 | ca.
10 | 9 | 9 |
Feststoffgehalt
[%] | 53,4 | 54,0 | 53,4 | 51,0 | 52,0 | 51,0 |
Ergebnisse: | | | | | | |
Peel
Test Ergebnis (N/mm), Substrat KASX, (5* geraut, 40 min getrocknet) | 2,5 | 2,1 | 2,1 | 2,2 | 2,3 | 1,7 |
Softening
point auf KASX, Alter der Formulierung 5 d (°C) | 75 | 73 | 81 | 50 | 52 | 51 |
Peel
Test Ergebnis (N/mm), Substrat Kanvas, Alter der Formalierung 10
d, 5 min Trocknung | 0,6 | 0,9 | 0,9 | 0,4 | 0,9 | 0,8 |
-
Die
erfindungsgemäßen Klebstoffformulierungen erlauben
die Einstellung vorteilhafter Nass-in-Nass Klebeigenschaften, ersichtlich
in den niedrigen notwendigen Wartezeiten vor erfolgreicher Verklebung
der Substrate in Kombination mit guten Initialfestigkeiten. Besonders
Vorteilhaft sind die Ergebnisse der mit Kohlendioxid aktivierten
erfindungsgemäßen Formulierungen bei sehr kurzen
Trocknungszeiten. Die aufgeführten erfindungsgemäßen
Formulierungen zeigen durchweg gute bis sehr gute Topfzeiten. Tabelle 15: Untersuchung des Einflusses
des Feststoffanteils auf die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Formulierungen
hinsichtlich der notwendigen Wartezeiten bis zur erfolgreichen Verklebung
von Schaumstoffen
Zusammensetzung | 64 | 65 | 66 | 67 | 68 | 69 | 70 | 71 | 72 | 73 |
Dispercoll® C 84 (ml) | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | | | | 100 |
Dispercoll® C VP LS 2325 (ml) | | | | | | | | 100 | | |
Dispercoll® C 74 (ml) | | | | | | | 100 | | | |
Dispercoll® C VPLS 2372H (ml) | | | | | | | | | 100 | |
CO2 | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
VE-Wasser
(ml) | | 10 | 25 | 35 | 55 | 80 | | | | |
Ergebnisse: | | | | | | | | | | |
pH-Wert
nach 1 h | 7,9 | 7,9 | 7,8 | 7,9 | 7,8 | 7,8 | 7,7 | 7,8 | 7,8 | 7,9 |
pH-Wert
nach 120 h | ## | 7,3 | 7,1 | 6,9 | 7 | 6,9 | 7,8 | ## | 7,9 | ## |
Feststoffgehalt
[%] | 55 | 50 | 45 | 40 | 35 | 30 | 58 | 55 | 58 | 55 |
Viskosität
[mPa·s] | 80 | < 50 | < 40 | < 30 | < 20 | < 10 | 200 | ## | 180 | ## |
Trocknungszeit
(1) | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + |
Trocknungszeit
(3) | ## | + | + | + | + | + | + | ## | + | ## |
Trocknungszeit
(4) | ## | ## | + | + | + | + | ## | ## | ## | ## |
- + sofort verklebbar, 44 verfestigt
-
Die
Stabilität der erfindungsgemäßen Formulierungen
kann vorteilhaft durch Einstellung des pH-Wertes und der Polymerkonzentration
gesteuert werden, wobei trotzdem hervorragende Nass-in-Nass Klebbeigenschaften
erreicht werden. Tabelle 16: Untersuchung des Einflusses
des Feststoffanteils auf die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Formulierungen
hinsichtlich der notwendigen Wartezeiten bis zur erfolgreichen Verklebung
von Schaumstoffen
Zusammensetzung | 74 | 75 | 76 | 77 | 78 | 79 |
Dispercoll® C 84 (ml) | 200 | | | | | |
Dispercoll® C 74 (ml) | | 200 | | | | |
Dispercoll® C VPLS 2372H (ml) | | | 200 | | 100 | 50 |
Dispercoll® C VP LS 2325 (ml) | | | | 200 | 100 | 50 |
CO2 (ml) in 500 ml Gefäß überlagert | 300 | 300 | 300 | 300 | 300 | 300 |
VE
Wasser | | | | | | 100 |
Ergebnisse: | | | | | | |
pH-Wert | 7,8 | 7,4 | 7,7 | 8 | 7,3 | 7,3 |
pH-Wert
nach (x) h | ##
(20) | 7,9
(20) | 8
(20) | ##
(20) | 7,9
(15) | 7,4
(15) |
Feststoffgehalt
[%] | 54,9 | 58,4 | 56,3 | 54,2 | 55,0 | 27,5 |
Viskosität
[mPa·s] | 57 | 53 | 38 | 65 | 75 | < 10 |
Trocknungszeit
(1) | + | + | + | + | + | 0,6 |
Trocknungszeit
bis zur erfolgreichen Verklebung von PU-Schäumen [min.]. Applikation
erfolgt ca. (x) h nach Fertigstellung der Klebstoffformulierung. | ## (120) | + (120) | + (120) | ## (120) | + (15) | 0,6 (15) |
Trocknungszeit
bis zur erfolgreichen Verklebung von PU-Schäumen [min.]. Applikation
erfolgt ca. 480 h nach Fertigstellung der Klebstoffformulierung. | ## | 0,75 | 0,3 | ## | | |
- + sofort verklebbar, ## verfestigt
-
Die
erfindungsgemäßen Klebstoffformulierungen erlauben
die Einstellung vorteilhafter Nass-in-Nass Klebeigenschaften auch
in einem weiten Bereich an Feststoffkonzentrationen für
verschiedenste Polychloropren basierte Dispersionen. Die Topfzeit
hängt offensichtlich von der Kristallisationsgeschwindigkeit
und Feststoffkonzentration der Dispersionen ab, je niedriger die
Kristallisationsgeschwindigkeit und Feststoffkonzentration, desto
länger die Topfzeit. Tabelle 17: Ergebnisse aus dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung von Volumenformkörpern
Zusammensetzung | 80 | 81 | 82 | 83 | 84 |
Dispercoll® C 84 (ml) | 200 | | | 100 | |
Dispercoll® C 74 (ml) | | 200 | | 100 | |
Dispercoll® C VPLS 2372H (ml) | | | | | 100 |
Dispercoll® C VP LS 2325 (ml) | | | 200 | | 100 |
CO2, auf pH | 7,8 | 7,8 | 7,8 | 7,8 | 7,8 |
Ergebnisse: | | | | | |
Formulierungen
werden nach pH-Wert Einstellung in einen offenen 200 ml Becher gegossen,
Verfestigung nach (x) h | 3 | 96 | 1 | 6 | 6 |
Härte
Shore A nach 7 d gemessen vor Lagerung/Trocknung | 24 | 6 | 43 | 20 | 10 |
Volumenschwund
(%) nach 90 h Lagerung bei 50°C | 38 | 32 | 39 | 38 | 36 |
Gewichtsverlust
(%) nach 90 h Lagerung bei 50°C | 36 | 32 | 37 | 35 | 34 |
Härte
in Shore A nach 90 h Lagerung bei 50°C | 75 | 33 | 75 | 58 | 38 |
Dichte
in g/cm2 nach 90 h Lagerung bei 50°C | 1,16 | 1,19 | 1,18 | 1,18 | 1,17 |
-
Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren können
Hydrogele und poröse Volumenkörper direkt aus kristallisierenden
Dispersionen hergestellt werden, ohne Notwendigkeit einer vorherigen Überführung
in Feststoffe mit anschließender Vulkanisation/chemische
Vernetzung. Die so erhaltenen Volumenkörper sind, da nach
Bedarf chemisch unvernetzt wertstoffrecyclebar z. B. durch mechanische
Zerkleinerung und Verarbeitung in Lösungsmittelklebstoffen
oder Gummibauteilen. Tabelle 18: Untersuchung der Aktivierbarkeit
von Klebstoffdispersionen durch Einsatz von CO
2 als
Treibgas
Zusammensetzung | 85* | 86 | 87* | 88 |
Dispercoll® C 84 | 100 | 100 | | |
Dispercoll® C XP 2694 | | | 100 | 100 |
Glycin | 2 | 2 | | |
Ergebnisse: | | | | |
pH-Wert | 9,2 | 9,2 | 9 | 9 |
Feststoffgehalt
[%] | 56 | 56 | 29 | 29 |
Viskosität
[mPa·s] | 85 | 85 | < 10 | < 10 |
Trocknungszeit
(1) Trägergas für Sprühapplikation war
Pressluft | 0,5 | | 0,5 | |
Trocknungszeit
(1) Trägergas für Sprühapplikation war
CO2 | | + | | 0,25 |
-
Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Aktivierung
durch CO2 vorteilhaft auch erst unmittelbar
vor der Applikation z. B. durch Nutzung von CO2 aus
Treib/Trägergas für eine Sprühapplikation
oder Beimengung von CO2 in den Trägergas/Substratstrom
erfolgen. Dabei wird wiederum eine Verbesserung der Nass-in-Nass
Klebeigenschaften erreicht.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
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