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Die
Erfindung betrifft ein hoch effizientes Brennstoffzellensystem zur
Strom- und/oder
Wärmeerzeugung
mit einem Reformer für
gasförmige Kohlenwasserstoffe
wie Propan oder Erdgas, einem Restgasbrenner und zumindest einer
Hochtemperatur-Polymer-Elektrolyt-Membran-Brennstoffzelle (HT-PEM
BZ).
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PEM-Brennstoffzellen
sind vom Stand der Technik bekannt. Unter HT-PEM-Brennstoffzellenanlage ist eine Anlage
verstanden, bei der die Brennstoffzellen vom Typ Polymer-Elektrolyt-Membranbrennstoffzellen
sind, die bei erhöhten
Betriebstemperaturen arbeitet. Erhöhte Betriebstemperaturen sind
im vorliegenden Zusammenhang höhere
Temperaturen im Vergleich zur Arbeitstemperatur der herkömmlichen
PEM-Brennstoffzelle von etwa 60°C, und
zwar Temperaturen zwischen 60°C
und 300°C, insbesondere
im Bereich zwischen 120°C
und 200°C.
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Vom
Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, dass herkömmliche
Systemverschaltungen mit PEM-Brennstoffzellen und HT-PEM-Brennstoffzellen
bei der Nutzung von gasförmigen
Kohlenwasserstoffen einen hohen Wasserdampfbedarf in der Reformierung
bzw. der Gasbereitstellung mit der bevorzugten Gasqualität aufweisen.
Der zusätzlich
zugeführte
Wasserdampf erweist sich als vorteilhaft für die Gasbereitstellung, da
er zum einen in der Reformierung die Russbildung unterdrückt sowie
eine zusätzliche
Quelle für
Wasserstoff darstellt und zum anderen in der Kohlenmonoxidreduzierung
mittels der Wassergasshiftreaktion benötigt wird. Dies erfordert deshalb
eine separate Bereitstellung von Wasser und dessen vorherige Verdampfung
vor Eintritt in die einzelnen Reaktoren. Bisher ist im Stand der
Technik kein Brennstoffzellensystem bekannt in der eine vollständige Schließung der
Wasserbilanz bei hohen Außentemperturen
ohne externe Bereitstellung des benötigten Wassers für die Gaserzeugung
erreicht wird. Üblicherweise
werden in den bekannten Brennstoffzellensystemen der in der Brennstoffzelle
erzeugte Wasserdampf sowie der Wasserdampf im Abgas des Restgasbrenners
in einer Einrichtung zur Kondensation unter hohem Aufwand auskondensiert.
Die Menge des auskondensierten Wassers hängt dabei direkt mit der Umgebungstemperatur
zusammen, da es mit herkömmlichen
Einrichtungen zur Auskondensierung ein Abkühlen der Gase nur bis zu dieser
Temperatur möglich
ist. Das so zurück
gewonnene Wasser muss anschließend,
vor Rückführung in
den Prozess der Gasbereitstellung aufwendig gereinigt und aufbereitet
werden.
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Die
Einstellung des für
die Reformierung notwendigen Temperaturniveaus erfolgt nach dem Stand
d. Technik über
die Regulierung des Oxidationsmittels insbesondere Luft sowie der
Vorwärmung der
zugeführten
Komponenten. Dabei ist es vorteilhaft möglichst hohe Eintrittstemperaturen
der Edukte zu erreichen, um die Zufuhr von Oxidationsmittel (Luft)
zu verringern. Dadurch lassen sich höhere Systemwirkungsgrade realisieren.
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Der
Betrieb der nach dem Stand d. Technik bekannten Brennstoffzellenanlagen
ist sehr aufwendig.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine HT-PEM-Brennstoffzellenanlage in
verbesserter Betriebsweise vorzuschlagen.
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Der
in der HT-PEM-Brennstoffzelle in der Kathode entstehende Wasserdampf
wird teilweise oder gänzlich
für die
Herstellung von Wasserstoff aus Kohlenwasserstoffen genutzt. Dafür wird das
in der Kathode mit Sauerstoff abgereicherten und mit Wasserdampf
angereicherte Gas (Kathodenabgas) dem Reformer zugeleitet, ohne
dabei vorher das Wasser auszukondensieren. Das Wasser bleibt während der Überführung aus
dem Kathodenaustritt bis zum Eintritt in den Reformer in der Gasphase.
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Im
Reformer werden Kohlenwasserstoffe unter Anwesenheit von Wasserdampf
und/oder Sauerstoff in ein wasserstoffreiches Gasgemisch überführt. Das
entstehende Reformatgas kann anschließend zumindest einem Shift-Reaktor
zugeführt
werden, welcher in einer einstufigen oder mehrstufigen Wassergasshift-Reaktion das im Gasgemisch
enthaltene Kohlenmonoxid auf geforderte Brennstoffzellen verträgliche Konzentrationen
umsetzt. Der Anodenraum der Brennstoffzellen wird mit dem derart
erhaltenen, wasserstoffhaltigen Brenngasgemisch, welches neben Wasserstoff
noch andere Begleitstoffe enthält, durchströmt.
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Der
Wasserstoff wird zu hohen Anteilen anodenseitig elektrochemisch
oxidiert und das restliche Abgas wird über einen katalytischen oder
nicht katalytischen Restgasbrenner dem System abgeführt.
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Hier
ist es besonders vorteilhaft wenn das Anodenabgas in einem katalytisch
beschichteten Wärmeübertrager
dem Reformer direkt zugeführt werden
kann. Hierfür
kann der katalytisch beschichtete Wärmeübertrager auf der einen Seite
mit Katalysatoren für
die Reformierung und auf der anderen Seite für die Verbrennung des Anodenabgases
beschichtet sein, so dass die Reaktionen räumlich getrennt stattfinden,
jedoch eine direkte Wärmeübertragung
gegeben ist.
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In
dem erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystem
ist es besonders Vorteilhaft den Anodenabgasstrom über eine
entsprechende Einrichtung beispielsweise einem Wärmeübertrager vor Eintritt in den
Restgasbrenner vorzuheizen, so dass die bei der Verbrennung entstehende
Wärme über die
Reaktion an der Wand direkt an die gegenüberliegende Seite der Reformierung übertragen
werden kann. Dadurch kann der Sauerstoffgehalt im Kathodenabgas
weiter reduziert werden, da die benötigte Wärme nicht allein aus den Oxidationsreaktionen
im Reformer erzeugt werden muss. Dies ist äußerst vorteilhaft für die Effizienz
des Systems ist. Zur exakten Dosierung der des Sauerstoffgehalts
in der Reformierung wird die Betriebsweise der Brennstoffzelle genutzt,
um durch gezielte Abreicherung des Sauerstoffs auf der Kathodenseite
und Erzeugung von Wasserdampf die erwünschten Mengen einzustellen.
Es ist vorteilhaft in der erfindungsgemäßen Anlage nach der Brennstoffzelle
im Kathodenabgasstrom vor Eintritt in den Restgasbrenner ein Einheit
zum aufteilen des Kathodenabgasstromes anzuwenden. Dadurch kann
zum einen die Brennstoffzelle mit einem ausreichend hohen Luftverhältnis für die Reaktion
in der Zelle betrieben werden und zum anderen kann über die
Einheit zur Teilung des Kathodenabgasstromes die Sauerstoffzuführung in
den Reformer kontrolliert werden. Die überschüssige Kathodenabluft wird über diese
Einheit an die Umgebung abgeführt
und gegebenenfalls vorher auf übliche
Temperaturen abgekühlt.
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Des
Weiteren ist die erfindungsgemäße Betriebsweise
der Brennstoffzellenanlage dadurch gekennzeichnet, dass das Kathodenabgas,
die Restgasbrennerzuluft und die Kathodenzuluft über Wärmeübertrager vor Eintritt in die
jeweiligen Prozesse zur Steigerung der Effizienz der Brennstoffzellenanlage
vorgewärmt
werden. Optimalerweise sind in der erfindungsgemäßen Brennstoffzellenanlage
die Zuführung
der einzelnen Stoffströme
sowie die Weiterleitung und prozesstechnischen Zwischenbehandlung
der Stoffströme
in beispielsweise Wärmeübertragern
so gewählt,
dass so viel wie möglich
der entstandenen Wärme
dem Prozess der Gasbereitstellung bzw. der Brennstoffzelle zurückgeführt werden kann.
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Durch
diese Prozessanordnung kann eine Kondensation und Verdampfung des
für den
Prozess notwendigen Wassers vermieden werden und die Effizienz um
den Betrag der Verdampfungsenergie erhöht werden.
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Die
Erfindung macht daher kathodenseitig und anodenseitig eine separate
Kondensation des in den Abgasen befindlichen Wassers und damit eine Rückgewinnung über einen
derartigen Prozessschritt oder über
andere Hilfseinrichtungen überflüssig. Zusätzlich kann
die Energie des nicht verbrauchten Wasserstoffes unmittelbar über Wärmeleitung/Strahlung
oder andere bekannte Verfahren der Wärmeübertragung der Reformierung über den
Restgasbrenner zugeführt
werden. Gemäß der Erfindung
erfolgt die Versorgung des Reformierungsprozesses mit Oxidationsmitteln
(Wasser und/oder Sauerstoff) über das
Kathodenabgas und gegebenenfalls einer Einheit zur Aufteilung des
Kathodenabgases, wodurch zumindest eine Hilfseinrichtung zur Dosierung
und Bereitstellung (Lüfter,
Kompressor) des Oxidationsmittels eingespart werden kann, da jeweils
nur noch eine Versorgung der Kathode und des Restgasbrenners des
Brennstoffzellensystems über
eine entsprechende Dosiereinrichtung erforderlich ist. Zusätzlich ist
eine Druckaufladung des Prozesses wesentlich einfacher, da es sich
um ein geschlossenes System handelt und die Druckdifferenzen zwischen
Anoden und Kathode im Bereich des Druckverlustes des Gesamtsystems
liegen.
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In
der dem Reformierungsprozess möglicherweise
nach geordneter Wassergasshift-Reaktion wird
gemäß der Erfindung
der in der Reformierung nicht umgesetzte Wasserdampf für die Umsetzung des
im Reformatgas enthaltenen Kohlenmonoxids zu Wasserstoff und Kohlendioxid
eingesetzt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Brennstoffzellenanlage
dabei so kompakt und einfach wie möglich zu bauen. Dabei sind
die Temperaturen des Restgasbrenners und des Reformers im Betrieb
etwa gleich hoch und betragen in etwa 750°C. Die beiden Komponenten werden
deshalb in eine Einheit integriert. Dabei sind verschiedene Bauformen
denkbar, jedoch ist es äußerst vorteilhaft
die Einheit in Form eines Wärmeübertragers
mit katalytischer Beschichtung auszuführen. Die Integration ist besonders
im Startverhalten vorteilhaft, da der Restgasbrenner seine Wärme beim
Systemstart an den Reformer unmittelbar durch Wärmeleitung/Strahlung oder anderen
bekannten Verfahren zur Wärmeübertragung übertragen
kann.
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Hinter
der Reformierung und dem Restgasbrenner sind unmittelbar Wärmeübertrager
angeschlossen, welche die Abgase des Restgasbrenners und der Reformierung
abkühlen
und die Zuluftströme zur
Brennstoffzelle, zur Reformierung und zum Restgasbrenner erhitzen.
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Eine
Verschaltung bei der die Zuluft der Brennstoffzelle über den
Abgasstrom des Restgasbrenners erhitzt wird, ist besonders vorteilhaft
wenn der Restgasbrenner zur Erwärmung
des Brennstoffzellensystems in der Startphase genutzt wird.
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Nach
der Brennstoffzelle kann die Kathodenabluft in der Startphase in
der noch keine Reformierung gestartet ist, über eine Einrichtung zur Aufteilung
der Kathodenabluft (BypassVentil) abgelassen werden, um eine Zuführung von
Oxidationsmittel in den Reformer zu vermeiden.
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Die
Steuerung der Temperaturen der Zuluft für das Brennstoffzellensystem,
welches in vorher definierten Grenzen je nach Bauweise der HT-PEM Brennstoffzelle
liegen muss erfolgt über
die Lüfter des
Restgasbrenners und damit der Temperatur des Restgasbrennerabgases
und der Kathodenzuluft sowie über
die Stromabnahme der Brennstoffzelle (Umsatz der Brennstoffzelle)
und die Dosierung der gasförmigen
Kohlenwasserstoffe. Alternativ kann die Kathoden- und Anodenzuluft über das
Wärmemanangement
(Kühlsystem)
der Brennstoffzelle auf die notwendige Betriebstemperatur gekühlt werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein vereinfachtes Verfahren zur Regelung
und Steuerung des Betriebes von Brennstoffzellensystemen. In dem
Brennstoffzellensystem wird die Kathodenzuluft und die Anodenzuluft über Wärmeübertrager
mit Hilfe der Restgasbrennerabluft und der Reformerabluft so konditioniert,
dass sie in dem Temperaturbereich liegen, welche in vorher definierten
Grenzen je nach Bauweise der HT-PEM Brennstoffzelle liegen. Dies wird
durch die Betriebsweise der Lüfter,
welche den Kathodenzuluftstrom und den Restgasbrennerzuluftstrom
steuern gewährleistet.
Um die Anodenzuluft zu konditionieren wird die Anodenzuluft über die
Kathodenabluft und über
den Restgasbrennerzuluftstrom konditioniert. Hierbei wird ebenfalls
der Anodenzuluftstrom durch die Betriebsweise der Lüfter für die Restgasbrennerzuluft
und für
die Kathodenzuluft sowie der Betriebsweise der Brennstoffzelle (Wasserstoff-
und Luftumsatz) gesteuert. Dabei kann vorteilhaft sein unmittelbar
nach der Reformierung einen Hochtemperaturshiftreaktor anzuordnen,
um gegebenenfalls den Kohlenmonoxidgehalt zu senken.
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Das
ganze System besteht somit nur noch aus 4 aktiven Einheiten für die Steuerung
des Brennstoffzellensystems. Es besteht aus 2 Lüftern, einer Brennstoffdosiereinheit,
der Brennstoffzellenstrom/-spannungsregelung, zusätzlich für den Startfall
einem Bypassventil und einer Einrichtung zur Zündung im Restgasbrenner und
im Betrieb die Wärmeabfuhr
für die
Brennstoffzelle.
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Für die Inbetriebnahme
des Brennstoffzellensystems bzw. zum Starten des Reformierungsprozesses
ist beim erfindungsgemäßen Verfahren
vorgesehen, dass zu Beginn des Betriebes der gasförmige Kohlenwasserstoff
durch das ganze System geführt
wird ohne dabei nennenswerte Reaktionen einzugehen und erst im Restgasbrenner
unter Luftzufuhr oxidiert wird. Bei Bedarf wird das Gemisch im Restgasbrenner über eine
an sich bekannte Einrichtung gezündet.
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Vorzugsweise
wird über
die Wand zwischen Restgasbrenner und Reformer die Wärme an den Reformer
mittels Wärmeleitung/Strahlung übertragen. Über den
nach geschalteten Wärmeübertragern wird
die Kathodenzuluft erwärmt,
welche zum Aufheizen der Brennstoffzelle genutzt wird. Dadurch wird
es ermöglicht,
wenn Brennstoffzelle und Reformer ihre notwendigen Temperaturen
erreicht haben, dass das Brennstoffzellensystem nach dem Start der
Reformierung unmittelbar Strom erzeugen kann und dass nach dem Start
der Reformierung unter Anwesenheit von Sauerstoff und ohne nennenswerte
Anwesenheit von Wasserdampf der Reformierung zeitnah Wasserdampf
aus dem Kathodenabgas zur Verfügung
steht.
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Dadurch
ist ein einfacher und schneller Systemstart möglich und das Brennstoffzellensystem kann
zudem ohne Schädigung
der Komponenten einfach in einem StandBy Mode gehalten werden, indem
der Restgasbrenner das System auf Starttemperaturen hält. Das
Kathodenabgas wird bei Betrieb der Reformierung über einem dem Restgasbrenner nach
geschalteten Wärmeübertrager
vor Eintritt in den Reformer vorgewärmt
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Ein
besonderes Merkmal ist die Vorwärmung des
Anodenabgases über
einen dem Reformer nach geschalteten Wärmeübertragers. Somit kann möglichst
viel Wärme
in das System zurückgeführt und der
Reformierung zur Verfügung
gestellt werden. Damit sind deutliche Effizienzsteigerungen möglich. Die Anodenzuluft
wird ebenfalls über
einem dem Reformer nach geschalteten Wärmeübertrager vorgewärmt.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung, die schematisch zwei Ausführungsvarianten enthält, näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 die
prinzipielle Ausführung
eines Brennstoffzellensystems, welches gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitet.
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2 eine
mögliche
Variante des Brennstoffzellensystems
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In 1 zeigt
eine bevorzugte Verschaltung des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems. Das
erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem weist
einen Reformer 1 zur Umsetzung der gasförmigen Kohlenwasserstoffe wie
Propan oder Erdgas mit Luft und/oder Wasser auf. Die zur Oxidation
benötigte
Luft wird über
einen Lüfter 11,
dem Wärmeübertrager 8,
der Verbindungsleitung 9 und der Kathode 4 im Betrieb
des Brennstoffzellensystems über
die Einrichtung zur Teilung des Kathodenstroms und dem Wärmeübertrager 7 dem
Reformer 1 zugeführt.
Das im Reformer erzeugte Produktgas wird über eine Verbindungsleitung 17 und
unter Behandlung in den Wärmeübertragern 10 und 20 der
Anode 2 der Brennstoffzelle zugeführt, wo es in bekannter Weise elektrochemisch
umgesetzt wird. Das anodenseitige Abgas wird anschließend über eine
Verbindungsleitung 5 und dem Wärmeübertrager 10 in einen
katalytischen oder nicht katalytischen Restgasbrenner 3 geführt. Während der
Startphase wird lediglich der gasförmige Kohlenwasserstoff über die
Brennstoffzufuhr 13 in den Reformer gegeben ohne Zufuhr
von Luft in den Refomer. In der Startphase in der der Reformer bis
zur Starttemperatur der Reformierung aufgewärmt wird findet im Reformer
keine nennenswerte Reaktion statt. Der gasförmige Brennstoff durchströmt den Reformer 1,
die Wärmetauscher 10 und 20 und
die Anode 2 ohne dabei nennenswerte Reaktionen einzugehen
und wird anschließend über den Wärmeübertrager 10 im
Restgasbrenner 3 unter Zufuhr von Luft über den Lüfter 21 und der Versorgungsleitung 19 oxidiert.
Die dabei entstehende Wärme
wird unmittelbar dem Reformer 1 über Wärmeleitung/Strahlung zugeführt. In
einem dem Restgasbrenner 3 nach geschaltetem Wärmeübertrager 8 wird
die Kathodenluft, welche über
den Lüfter 11 zugeführt wird,
erhitzt. Über
eine Verbindungsleitung 9 wird die Kathodenluft in die
Kathode 4 der Brennstoffzelle geleitet, wo sie in bekannter
Form elektrochemisch umgesetzt wird. Während der Aufwärmphase, in
der keine Luft dem Reformer 1 zugeführt wird, wird die gesamte
Luft über
eine Einheit zum Teilen das Kathodenstroms 6 und der Entsorgungsleitung 16 abgeführt. Während der
Aufwärmphase
wird der Wärmeübertrager 8 genutzt,
um die Kathodenluft und damit die Brennstoffzelle aufzuwärmen. Somit
kann eine kurze Aufheizzeit bis zur Starttemperatur des Reformers 1 sowie
der Brennstoffzelle (4 und 2) erreicht werden.
Das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, das mittels der Nutzung
des Wärmeübertragers 8 und
dem Lüfter 11 das
System einfach ohne Schädigung
der Systemkomponenten in einem Standby Modus gehalten werden kann,
so dass das Brennstoffzellensystem bereits vorgewärmt ist
und deutlich schnellere Startzeiten, als herkömmliche Systemverschaltungen,
erreichen kann.
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Nach
Abschluss der Aufwärmphase
bis zum Erreichen der Starttemperatur im Reformer 1 wird Luft
in der benötigten
Menge über
den Lüfter 11,
der Verbindungsleitung 9, der Kathode 4, der Einrichtung 6 zum
Teilen des Kathodenstroms, der Verbindungsleitung 18 und
dem Wärmeübertrager 7 in
den Reformer 1 geleitet. Dabei sind beide Wärmeübertrager
(7 und 8) so ausgelegt, dass in der Startphase
und im Betrieb jeweils die benötigten
Temperaturen in vorher definierten Grenzen vorliegen. Im Reformer 1 startet dann
die Reformierungsreaktion und wandelt die eingebrachten gasförmigen Kohlenwasserstoffe
in ein wasserstoffreiches Reformatgas um. Es kann dabei möglich sein,
dass zu Beginn der Reaktion im Reformer 1 keine nennenswerte Menge
an Wasser zur Verfügung
steht. Das erzeugte Reformatgas, welches neben den Hauptkomponenten
Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Stickstoff auch Methan
und Restkohlenwasserstoffe enthält
wird über
die Wärmeübertrager 10 und 20 auf
die Eintrittsbedingungen der Anode 2 konditioniert. Gleichzeitig werden
die Anodenzuluft sowie die Anodenabluft erwärmt. Das anodenseitige Abgas
wird zur Gänze dem
Restgasbrenner zugeführt.
Der Reformer 1 sowie der Restgasbrenner 3 werden
so betrieben, dass sich annähernd
gleiche Austrittstemperaturen nach dem jeweiligen Prozessschritt
ergeben.
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Nach
dem Start des Betriebes der Brennstoffzelle bildet sich Wasser in
der Kathode 4, welcher unter den gegebenen Betriebsbedingungen gasförmig in
der Brennstoffzelle vorliegt. Die Kathodenabluft mit dem darin enthaltenem
Restsauerstoff und dem Wasserdampf wird dem Reformer 1 über der
Einrichtung zum Teilen des Kathodenstroms und dem Wärmeübertrager 7 zugeführt. Es
ist vorteilhaft die gesamte Kathodenabluft dem Reformer zuzuführen, um
den Anteil an Wasserdampf im Reformer zu maximieren und insbesondere
das ein vorteilhaftes Verhältnis
des Sauerstoffs zum Wasserdampf einzuhalten. Die Erhöhung des
Wasserdampfgehaltes bewirkt eine Senkung des Kohlenmonoxidgehalts
unmittelbar in dem Reformierungsprozess. Der Sauerstoffgehalt in
der Kathodenabluft wird über
den Betrieb/Umsatz der Brennstoffzelle eingestellt und/oder über die
Einrichtung zur Aufteilung der Kathodenstroms. Als besonders vorteilhaft
erweist sich eine Aufteilung der Kathodenluft direkt vor oder in
der Brennstoffzelle, so dass einzelne Bereiche der Brennstoffzelle
unabhängig
voneinander mit Kathodenluft durchströmt werden. Mit dieser Betriebsweise kann
der Sauerstoffgehalt sowie der Wasserdampfgehalt und insbesondere
das Verhältnis
der beiden Komponenten eingestellt werden. Das an Wasserstoff abgereicherte
Anodenabgas wird über
den Wärmeübertrager 10 in
den Restgasbrenner geleitet. Auf Grund der Abreicherung muss insbesondere
der Lüfter 21 geregelt
werden, um das erwünschte
Temperaturniveau im Restgasbrenner zu einzustellen.
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Die
in dem erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystem
eingesetzte Brennstoffzelle kann das im Reformer erzeugte Reformatgas
ohne weitere Prozessschritte zur Gasreinigung nutzen. Es kann vorteilhaft
sein in bestimmten Betriebspunkten der Brennstoffzelle, insbesondere
bei Temperaturen unter 180°C,
dem Reformer unmittelbar einen Hochtemperatur-Shift Katalysator
nachzuschalten, welcher bei Temperaturen um die 400°C betrieben
werden kann. Der restliche Wasserdampfgehalt im Reformatgas kann
in der Shiftreaktion genutzt werden, um mit Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid
und Wasserstoff zu reagieren.
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Die
Erfindung ist nicht auf die in 1 dargestellte
Ausführungsvariante
eingeschränkt.
In dem erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystem
können mehrere
Brennstoffzellen und/oder Verschaltungsvarianten der Stoffströme zur Konditionierung
der jeweiligen Eintrittstemperaturen in die einzelnen Reaktoren
mittels Wärmeübertrager
vorgesehen werden. 2 stellt eine mögliche Variante
des Brennstoffzellensystems mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dar.
Die Kathodenluft wird über
den Lüfter 11 und dem
Wärmeübertrager 8 in
das System geleitet und die Kathodenabluft wird über den Wärmeübertrager 10 behandelt.
Die Restgasbrennerzuluft wird über den
Lüfter 21 geregelt
und im Wärmeübertrager 20 erwärmt. Die
Anodenabluft wird vor Eintritt in den Restgasbrenner in dem Wärmeübertrager 7 behandelt.
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- 1
- Reformer
- 2
- Anode
- 3
- Restgasbrenner
- 4
- Kathode
- 5
- Verbindungsleitung
- 6
- Einrichtung
zum Teilen des Kathodenstroms
- 7
- Wärmeübertrager
1 Restgasbrenner
- 8
- Wärmeübertrager
2 Restgasbrenner
- 9
- Verbindungsleitung
- 10
- Wärmeübertrager
1 Reformer
- 11
- Lüfter Kathode
- 12
- Verbindungsleitung
- 13
- Zuleitung
Brennstoff
- 14
- Verbindungsleitung
- 15
- Entsorgungsleitung
- 16
- Entsorgungsleitung
- 17
- Verbindungsleitung
- 18
- Verbindungsleitung
- 19
- Verbindungsleitung
- 20
- Wärmeübertrager
2 Reformer
- 21
- Lüfter Restgasbrenner