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Die
Erfindung betrifft Anpressplatte für eine Reibungskupplung,
die einen sich radial erstreckenden, ringartig ausgebildeten Reibflächenbereich
zum Zusammenwirken mit einem in radialer Richtung sich erstreckenden
Reibbelag einer Kupplungsscheibe zur Übertragung eines
Drehmomentes aufweist, wobei die drehfest und axial verlagerbar
an einem Gehäuse eingebrachte Anpressplatte einer modulierbaren
Drehmomentkennlinie folgend von einem ausgerückten in einem
eingerückten Zustand überführbar ist.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Reibungskupplung mit einem Gehäuse,
einer axial verlagerbar und drehfest am Gehäuse angeordneten
Anpressplatte, die einen sich radial erstreckenden, ringartig ausgebildeten
Reibflächenbereich zum Zusammenwirken mit einem in radialer
Richtung sich erstreckenden Reibbelag einer Kupplungsscheibe aufweist,
einer Kraftbeaufschlagungsanordnung um die Anpressplatte mit ihren
Reibflächenbereich in Richtung einer Kupplungsscheibe zu
beaufschlagen, wobei die Anpressplatte einer modulierbaren Drehmomentkennlinie
folgend von einem ausgerückten in einem eingerückten
Zustand überführbar ist.
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Die
Erfindung findet auch Anwendung in schaltbaren Kraftfahrzeuggetrieben
mit einer Reibungskupplung, beinhaltent ein Gehäuse, eine
axial verlagerbar und drehfest am Gehäuse angeordneten Anpressplatte,
die einen sich radial erstreckenden, ringartig ausgebildeten Reibflächenbereich
zum Zusammenwirken mit einem in radialer Richtung sich erstreckenden
Reibbelag einer Kupplungsscheibe aufweist, eine Kraftbeaufschlagungsanordnung
um die Anpressplatte mit ihren Reibflächenbereich in Richtung
einer Kupplungsscheibe zu beaufschlagen, wobei die Anpressplatte
einer modulierbaren Drehmomentkennlinie folgend von einem ausgerückten
in einem eingerückten Zustand überführbar
ist
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Durch
die Reibungswärme beim Einkuppeln, insbesondere bei Anfahrvorgängen
schirmt sich der Reibflächenbereich konvex. Der radial äußere
Reibflächenbereich schirmt sich axial weg von dem Reibbelag,
der radial innere Reibflächenbereich der Anpressplatte
schirmt sich axial in Richtung auf den Reibbelag zu. Die vormals
gerade Reibfläche wölbt sich ähnlich
einer Tellerfeder. Bei derartigen Anpressplatten für Reibungskupplungen
wird bisher der Reibflächenbereich der Anpressplatte in
konkaver Form ausgeführt, um dem wärmebedingten
Schirmen der Anpressplatte entgegen zu wirken.
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Aus
der
DE 10 2004
034 142 B3 ist eine Anpressplatte bekannt, bei der die
Anpressplatte im Reibflächenbereich aus Aluminium und auf
der Rückseite aus Grauguss hergestellt ist. Dabei soll
die hohe Wärmeleitgeschwindigkeit von Aluminiumlegierungen
und die hohe Wärmespeicherkapazität von Grauguss vorteilhaft
kombiniert werden. Eine solche Ausführungsform ist von
der Kostenbetrachtung nachteilig.
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Aus
der
DE 100 31 598
A1 sind Ausführungen bekannt, die einer Schirmung
der Anpressplatte entgegenwirken sollen. So ist beispielsweise die
Anpressplatte in Umfangsrichtung in mehrere Segmente unterteilt.
Auch hier ist die Herstellung mit Kostennachteilen verbunden.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung eine Anpressplatte bereitzustellen, die
auch unter hohem Wärmeeintrag eine sichere Übertragung
des Drehmomentes bereitstellt und sich kostengünstig herstellen
lässt.
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Die
Erfindung löst die Aufgabe, indem die Anpressplatte einen
radial außen und axial in Richtung des Reibbelages über
den Reibflächenbereich hinaus ausgebildeten Erstreckungsbereich
aufweist.
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Der
Erstreckungsbereich radial außerhalb der Reibfläche
führt zu einer Versteifung der Anpressplatte gegen Schirmen.
Insbesondere bei Wärmeeinwirkung infolge Reibarbeit am
Reibflächenbereich ergibt sich eine deutliche Verbesserung
des Schirmverhaltens der Anpressplatte. Dies führt zu einem
besseren Verhalten schon zu Beginn eines Einkuppelvorganges. Die
Sicherheitsreserven bei der Auslegung einer Reibungskupplung können
geringer ausfallen. Auch können Anpressplatten in Doppelkupplungen,
die bei Gangwechsel lange Schleifvorgänge aufweisen, durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit solchen
Anpressplatten einen hohen Wärmeeintrag aufweisen, ohne
dass die Drehmomentübertragung durch starkes Schirmen bereits
im Moment des Gangwechsels negativ beeinflusst wird.
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Indem
die Anpressplatte erfindungsgemäß über
den Reibflächenbereich nach radial außen als geschlossene
Ringfläche sich erstreckt wird deren Schirmung deutlich
verhindert.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung der Anpressplatte
sieht vor, dass diese radial außerhalb sich axial über
den Reibflächenbereich hinaus als geschlossene Ringform
erstreckt. Der sich hierbei bildende Erstreckungsbereich radial
außerhalb des Reibflächenbereiches wird infolge
des Wärmeeintrages indirekt erwärmt. Im ersten
Zeitbereich mit Beginn des Wärmeeintrages an der Reibfläche
wird auch durch die höhere Eigensteifigkeit der Anpressplatte
die Schirmung deutlich verringert ausfallen. Versuche haben nun
gezeigt, dass die vorgenannten erfindungsgemäßen
Ausführungen mit Fortschreiten der Erwärmung zu
einer gegensätzlichen Schirmung der Anpressplatte führen.
Es findet demnach nicht nur eine geringere konvexe Schirmung des
Reibflächenbereiches der Anpressplatte statt, sondern eine konkave
Ausformung infolge des Wärmeeintrages. Dies ist insbesondere
bei wiederholtem Wärmeeintrag wie beispielsweise dem Rangierbetrieb
oder einem Anfahren am Berg von besonderem Vorteil. Mit zunehmender
Erwärmung steigt infolge der konkaven Schirmung der mittlere
Reibdurchmesser am Reibflächenbereich an und die Übertragungsfähigkeit
erhöht sich.
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In
weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird
vorgesehen, dass der Erstreckungsbereich ringartig ausgebildet ist.
Indem zumindest entweder der nach radial außen sich erstreckende
oder der axial in Richtung des Reibbelages sich erstreckende Bereich
ringartig ausgebildet ist, wird eine konvexe Schirmung der Anpressplatte
unterdrückt und ins Gegensätzliche umgedreht.
Die sich ausbildende konkave Schirmung wird insbesondere bei einer
steifen Ausführung des Erstreckungsbereiches unterstützt.
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Daher
wird in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung
vorgesehen, dass der Erstreckungsbereich als geschlossene Ringform
ausgebildet ist.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Erstreckungsbereich zumindest bis an die
axiale Dicke des Reibbelages im eingekuppelten Zustand diesen übergreift.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Erstreckungsbereich sich in Axialrichtung
im eingekuppelten Zustand nur insoweit über den Reibbelag
hinweg erstreckt, als es der Dicke des Reibbelages in maximal verschlissenem
Zustand entspricht.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Reibungskupplung eine Widerlageranordnung
zur Abstützung der Anpresskraft der Anpressplatte bei Reibeingriff
mit dem Reibbelag aufweist. Für übliche Reibungskupplungen
kann auch vorgesehen sein, dass die Reibungskupplung eine Widerlageranordnung
mit einem ringartig ausgebildeten Reibflächenbereich zum
Reibeingriff mit einem Reibbelag einer Kupplungsscheibe aufweist.
Hierbei kann die Widerlageranordnung durch ein Schwungrad oder Zweimassenschwungrad
und/oder eine Zwischenplatte einer Mehrscheibenkupplung gebildet
sein. Insbesondere wenn die Widerlageranordnung eine entsprechende
axiale Hinterschneidung radial außerhalb des Reibflächenbereiches
aufweist, kann vorgesehen sein, dass sich der Erstreckungsbereich
der Anpressplatte zumindest teilweise über den Gegenreibflächenbereich
der Widerlageranordnung im eingekuppelten Zustand hinaus in axialer
Richtung erstreckt. Hierbei lassen sich besonders steife Anpressplatten
erstellen, welche die durch die Erfindung erzielte Eigenschaft auch
bei hohen Temperaturen aufweisen.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der Erstreckungsbereich nicht
mit dem der Anpressplatte zugeordneten Reibflächenbereich
des Reibbelages zusammenwirkt. Indem der Erstreckungsbereich nicht
mit dem Reibbelag der Kupplungsscheibe in Reibeingriff steht, ist
der Wärmeeintrag infolge Reibeingriff auf den Reibflächenbereich
begrenzt.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Anpressplatte sich über den mit
dem Reibbelag in Kontakt stehenden Reibflächenbereich hinaus
nach radial innen erstreckt mit einem ringartig ausgebildeten Flansch.
Durch den radial innen angeordneten Flansch wird die Neigung der
Anpressplatte, infolge Wärmeeintrag an der Reibfläche
eine konkave Form einzunehmen, erhöht. Besonders vorteilhaft
wird dies erzielt durch die Ausbildung eines gegenüber
dem Reibflächenbereich zurückspringenden Flansches, der
radial innen an der Anpressplatte angeordnet ist.
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Dies
wird nochmals verstärkt, wenn der Flansch auf der dem Reibflächenbereich
abgewandten Seite gegenüber dem Grundkörper der
Anpressplatte hervorsteht. Hier zeigt sich deutlich, dass durch das
gegenüber dem Grundkörper der Anpressplatte, also
im Reibflächenbereich, axiale Hervorspringen auf der Rückseite
der Anpressplatte, die Neigung der Anpressplatte infolge Wärmeeintrag
an der Reibfläche eine konkave Form am Reibflächenbereich
einzunehmen, unterstützt wird. Vorteilhaft kann hierbei vorgesehen
sein, dass der Flansch auf der dem Reibflächenbereich abgewandten
Seite sich nach radial außen in den Grundkörperbereich
der Anpressplatte teilweise erstreckt. Im Allgemeinen reicht hier
ein Bereich von ca. 20% der radialen Erstreckung des Reibflächenbereichs.
In Einzelfällen kann jedoch auch 30–50% als sinnvoll
sich erweisen. Insbesondere dann, wenn die Anpressplattenschneide
zur Auflage der Membranfeder oder eines Hebelelementes bei einer
Kupplung des Normall-Offen-Typs innerhalb der Überdeckung
des Flansches mit dem Grundkörper ausgebildet ist, kann
auch vorgesehen sein, dass als Auflage für die Membranfeder
oder des Hebelringes an der Anpressplatte ein Rampenring einer Belagverschleißnachstellung
vorgesehen sein.
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Besonders
geeignet für die Wirkung der Erfindung ist es, wenn die
Anpressplatte im Reibflächenbereich von radial außen
nach radial innen im Querschnitt sich vergrößert.
Indem auf der dem Reibflächenbereich abgewandten Seite
der Erstreckungsbereich zumindest bereichsweise axial sich weniger erstreckt
als der Grundkörper der Anpressplatte wird die zur konkaven
Schirmung des Reibflächenbereichs strebende Wirkung des
Erstreckungsbereichs vorteilhaft verstärkt.
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Besonders
vorteilhaft wird diese vorgenannte Wirkung ebenfalls erzielt, wenn
der Erstreckungsbereich auf der dem Reibflächenbereich
abgewandten Seite eine nach radial außen abfallende Stufung gegenüber
dem Grundkörper der Anpressplatte aufweist.
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Die
Wirkung der Erfindung lässt sich besonders gut erzielen,
wenn die Anpressplatte aus Stahl hergestellt ist. Für Anwendungsfälle,
in denen ein geringes Massenträgheitsmoment angestrebt
wird, ist es vorteilhaft, wenn die Anpressplatte aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt ist. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die
Anpressplatte aus einer Titanlegierung hergestellt ist.
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Um
den Verschleiß am Reibflächenbereich gering zu
halten, wird vorgeschlagen, dass der Reibflächenbereich
beschichtet ist. Insbesondere bei einer Beschichtung mit Karbid
lässt sich die Haltbarkeit gegenüber Abrieb deutlich
steigern.
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Besonders
kostengünstig lässt sich die Anpressplatte herstellen,
wenn sie aus einem Schmiedeteil hergestellt wird.
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Alternativ
kann insbesondere bei großen Stückzahlen vorgesehen
sein, dass die Anpressplatte durch einen Kaltverformungsprozess
(z. B. Fließpressen) hergestellt ist.
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Die
Steifigkeit der Anpressplatte wird deutlich erhöht, wenn
sie einteilig ausgebildet ist.
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Anhand
der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher
erläutert werden.
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Es
zeigt:
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1 eine
Reibungskupplung mit einer erfindungsgemäßen Anpressplatte;
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2 ein
Kurvendiagramm zur Erleuterung der Wirkung der Erfindung
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Aus
dem Halbschnitt der 1 ist eine ausgekuppelte Reibungskupplung 1 ersichtlich,
bei der die Anpressplatte 2 innerhalb des Gehäuses 3 drehfest,
aber axial beweglich angebracht ist. Die Anpressplatte 2 steht
mit ihrem Reibflächenbereich 4 im eingekuppelten
Zustand der Reibungskupplung 1 in Reibkontakt mit dem zugewandten
Reibbelag 5 der Kupplungsscheibe 6. Die Reibungskupplung 1 dreht sich
um die mit der Kupplungsscheibe 6 gemeinsame Drehachse 17.
Der abgewandte Reibbelag 5 steht dann mit einem Gegenreibflächenbereich 13 der
Widerlageranordnung 9 in Reibkontakt. Die Widerlageranordnung 9 ist
hier als Umriss eines Zweimassenschwungrades dargestellt, kann jedoch
auch eine Zwischenscheibe einer Mehrscheibenkupplung oder ein Schwungrad
einer ,Einzel- oder Doppelkupplung sein. Die Anpressplatte 2 wird
durch eine Kraftbeaufschlagungsanordnung 10 beim Einkuppeln
in Richtung Widerlageranordnung 9 mit einer Anpresskraft beaufschlagt.
Die hier gezeigte Kraftbeaufschlagungsanordnung 10 wird
durch eine Hebelanordnung gebildet, welche von außen mit
einer Einkuppelkraft beaufschlagt wird und diese auf die Anpressplatte 2 überträgt.
Alternativ kann die Kraftbeaufschlagungsanordnung 10 auch
durch eine eine in Einkuppelrichtung gerichtete Anpresskraft erzeugende
Membranfeder realisiert sein. Bei der dargestellten Anpressplatte 2 wird
die Anpresskraft über eine den Reibbelagverschleiß automatisch
kompensierende Verschleißnachstellung 11 mittels
eines Rampenringes 12 von der Kraftbeaufschlagungsanordnung 10 aus
aufgebracht.
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Während
eines Einkuppelvorganges entsteht aufgrund des Gleitens der Oberfläche
des Reibbelages 5 über den Reibflächenbereich 4 und
dem Gegenreibflächenbereich 13 entsprechende Reibungswärme,
die diese Reibflächen aufheizt. Infolge dieses Wärmeeintrages
in die Anpressplatte 2 haben bisherige Anpressplatten die
Tendenz eine stark konvexe Schirmung am Reibflächenbereich 4 einzugehen.
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Als
konvexe Schirmung des Reibflächenbereiches 4 ist
zu verstehen, dass der Reibflächenbereich 4 z.
B. infolge Wärmeeintrags am Reibflächenbereich 4 beim
Einkuppeln sich derart verformt, dass der dem Erstreckungsbereich 8 nahe
Bereich des Reibflächenbereichs 4 sich vom Reibbelag 5 axial entfernt
und der radial innen, nahe dem Flansch, befindliche Reibflächenbereich 4 sich
in Richtung auf den Reibbelag 5 axial zu bewegt. Eine solche
konvex geformte Anpressplatte 2 weist eine geringere Drehmomentübertragungsfähigkeit
auf. Eine konkave Schirmung des Reibflächenbereichs 4 der
Anpressplatte 2 ergibt sich, wenn die vorgenannte Verformung
gegensätzlich ausfällt. Wenn also der Reibflächenbereich 4 radial
außen axial sich in Richtung Reibbelag 5 verformt.
Um die Drehmomentübertragungsfähigkeit entsprechend
hoch zu halten sind heutige Anpressplatten oftmals von vornherein
konkav geformt. Somit kann zumindest ein Teil der konvexen Schirmung
neutralisiert werden.
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Die
Anpressplatte 2 weist in ihrem radial außen an
dem Reibflächenbereich 4 anschließenden Erstreckungsbereich 8 einen
in Richtung der Reibbeläge 5 axial Ober den Reibflächenbereich 4 hinaus ausgebildeten Übergriff 18 auf.
Der Erstreckungsbereich 8 ist vorteilhaft als geschlossene
Ringform einteilig mit dem Grundkörper 15 der
Anpressplatte 2 ausgeformt.
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Hierbei
ist insbesondere der direkt an dem Grundkörper 15 der
Anpressplatte 2 angrenzende Bereich des Erstreckungsbereichs 8 als
geschlossene Ringform ausgebildet, wohingegen der radial oder axial
entfernt liegende Bereich als Erstreckungsbereich 8 unter
Umständen auch von der geschlossenen Ringform abweichen
kann. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn Ausnehmungen
für Befestigungsmittel wie Schrauben oder Niete oder Werkzeuge
notwendig sind. Da Gehäuse 3 und Anpressplatte 2 relativ
zueinander drehfest angeordnet sind, kann es bei bestimmten Anwendungsfällen sein,
dass ein erster Abschnitt des Erstreckungsbereiches 8 eine
geschlossene Ringform und ein weiterer Abschnitt Unterbrechungen
oder Ausnehmungen aufweist.
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Besonders
vorteilhaft gestaltet sich die Erfindung, wenn der Erstreckungsbereich 8 im Übergang zum
Grundkörper 15 eine Stufung 16 auf der
dem Reibflächenbereich 4 abgewandten Seite besitzt. Dies
ergibt erfindungsgemäß eine Anpressplatte 2, die
nach radial außen in Axialrichtung zum Reibflächenbereich
gestuft ausgeführt ist.
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Erfindungsgemäß ist
hierbei die Anpressplatte 2 als geschlossene Ringform radial über
den Reibflächenbereich 4 hinaus gestaltet. Durch
die gestufte Ausführung in Axialrichtung des radial außerhalb
des Reibflächenbereichs 4 ausgeformten Erstreckungsbereichs 8 wird
die Verformung infolge Wärmeeinbringung über den
Reibflächenbereich 4 erfindungsgemäß so
beeinflusst, dass sich die Anpressplatte 2 am Reibflächenbereich 4 konkav
ausbildet. Je nach Dimensionierung des Erstreckungsbereichs 8 kann
die eine konkave Schirmung des Reibflächenbereichs 4 erzeugende
Wirkung unterschiedlich ausgeprägt sein. So ist es auch
machbar, dass der Reibflächenbereich 4 zuerst
eine geringe konvexe Schirmung infolge Wärmeeintrag aufweist und
erst mit zunehmender Erwärmung der Anpressplatte 2 der
Reibflächenbereich 4 in die konkave Schirmung
sich verformt.
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Dies
kann insbesondere bei Werkstoffen mit geringer Wärmeleitgeschwindigkeit
auftreten. Auch kann vorgesehen sein, dass der Erstreckungsbereich 8 im Übergang
zum Grundkörper 15 der Anpressplatte eine geringe
Stufung 16 aufweist und die Außenkontur des Erstreckungsbereichs 8 nach
radial außen in Axialrichtung in Richtung des Reibbelages 5 sich
neigt. Gerade radial außen auf der dem Reibbelag 5 abgewandten
Seite des Erstreckungsbereichs 8 kann somit die Außenkontur
durch eine Abschrägung der Kontur der Getriebeglocke folgen.
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Die
Wirkung des Erstreckungsbereichs 8 wird dadurch verstärkt,
dass radial außerhalb des Reibflächenbereichs 4 der
Erstreckungsbereich 8 axial sich über den Reibflächenbereich 4 hinaus
erstreckt. Durch diesen Übergriff 18 wird die
eine konkave Schirmung erwirkende Ausdehnung im Erstreckungsbereich
in ihrer Wirkung auf den Reibflächenbereich 4 größer.
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Weiterhin
weist die Anpressplatte 2 einteilig an ihrem radial inneren
Bereich des Grundkörpers 15 anschließend
einen nach radial innen erstreckenden Flansch 14 auf. Vorteilhafterweise
ist dieser Flansch 14 gegenüber dem Reibflächenbereich 4 axial
versetzt.
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Es
ergibt sich erfindungsgemäß eine Anpressplatte 2,
deren Querschnitt zumindest auf der dem Reibflächenbereich
zugewandten Axialseite eine gestufte Form aufweist derart, dass
der radial außen befindliche Erstreckungsbereich 8 axial
gegenüber dem Reibflächenbereich 4 hervorsteht.
Vorteilhafterweise ist radial innen ein Flansch 14 vorgesehen,
der axial gegenüber dem Reibflächenbereich 4 zurückspringt.
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Durch
den zum Reibbelag 5 größeren Axialabstand
des Flansches 14 relativ zum Reibflächenbereich 4 wird
die erfindungsgemäße Wirkung, eine konkave Verformung
des Reibflächenbereichs 4 bei Erwärmung über
den Reibflächenbereich 4 zu erzielen, unterstützt.
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Auf
der dem Reibflächenbereich 4 abgewandten Seite
der Anpressplatte 2 kann vorteilhafterweise der Flansch 14 gegenüber
dem Grundkörper 15 axial hervorstehen. Auch kann
vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der Flansch 14,
insofern er auf der abgewandten Seite hervorsteht, sich radial in den
Grundkörper 15 erstreckt. Hierdurch wird insbesondere
im radial inneren Bereich des Reibflächenbereichs 4 eine die
konkave Form des Reibflächenbereichs 4 bedingte,
durch den Erstreckungsbereich 8 hervorgerufene Verformung
unterstützt.
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Die
Verformung des Reibflächenbereichs 4 infolge Wärmeeintragung über
den Reibflächenbereich 4 ist kein statischer,
sondern ein dynamischer Prozess, der durch die Temperaturdifferenz
am Reibflächenbereich 4 gegenüber dem
noch nicht erhitzten Bereich der Anpressplatte 2 hervorgerufen
wird. Daher ergibt sich mit jedem Einkuppeln, insbesondere Einkuppelvorgänge
mit lang schleifender Kupplung wie z. B. Anfahren eines beladenen
Fahrzeuges am Berg, eine mehr oder weniger ausgeprägte
Schirmung.
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In
der 2 sind für vier verschiedene Anpressplatten
die Schirmverhalten bei schleifender Kupplung über der
Zeitachse aufgetragen.
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Auf
der Ordinate ist die Schirmung der Anpressplatte ausgehend vom neutralen,
nicht erhitzten Zustand aufgezeichnet. Auf der Abszisse ist die
Zeitachse dargestellt. Die im Diagramm der 2 gezeigte
oberste Kurve zeigt die Schirmung am Reibflächenbereich
der Anpressplatte für eine konventionelle Anpressplatte
der Größe 240/180 und ist der Einfachheit halber
mit 20 gekennzeichnet.
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Die
zweite Kurve oben zeigt die Schirmung am Reibflächenbereich
einer konventionellen Anpressplatte der Größe
220/152 und ist mit 21 gekennzeichnet. Beide vorgenannten
Anpressplatten weisen nicht die erfindungsgemäße
Ausgestaltung auf.
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Die
zweite Kurve von unten zeigt den Verlauf der Schirmung am Reibflächenbereich
einer erfindungsgemäßen Anpressplatte der Vergleichsgröße 220/152
und ist mit 23 gekennzeichnet. Die letztgenannte Kurve
wird verglichen mit der Kurve 21.
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Die
unterste Kurve im Diagram zeigt den Verlauf der Schirmung am Reibflächenbereich
einer erfindungsgemäßen anpressplatte der Vergleichsgröße
240/180 und ist mit 22 gekennzeichnet.
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Die
senkrechte Linie bei 19 zeigt das Ende des Wärmeeintrages
am Reibflächenbereich nach etwa 8 Sekunden an. Die Kurven
der Schirmung verlaufen auf der Zeitachse über den Punkt 19 hinaus um
das Verhalten der jeweiligen Anpressplatte auch im Zeitraum direkt
danach aufzuzeigen.
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Vom
Zeitpunkt Null aus startend zeigt jede Anpressplatte zuerst eine
Schirmung, wobei bereits zu Beginn deutlich wird, dass die beiden
erfindungsgemäß ausgestellten Anpressplatten eine
geringere Steigung und damit eine zeitlich langsamere Schirmung
aufweisen.
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Die
beiden Kurven 21 und 20 verlaufen zumindest im
ersten Zeitbereich der Wärmezufuhr ähnlich, um
dann mit fortschreitender Wärmezufuhr bis zum Zeitpunkt 19 jeweils
ihre maximale Schirmung am Reibflächenbereich aufzuweisen.
Hierbei liegt die Schirmung entsprechend Kurve 20 bei etwa
0,8 mm und bei Kurve 21 bei etwa 0,7 mm. Ab dem Stopp der Wärmezufuhr
zeigen die beiden Kurven 20 und 21 der beiden
konventionellen Anpressplatten, dass die Schirmung allmählich
wieder zurückgeht und sich asymptotisch dem Ausgangszustand
annähert.
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Aus
der Kurve 23 für die erfindungsgemäß ausgeführte
Anpressplatte der Vergleichsgröße 220/152 erkennt
man, dass die Schirmung bereits während des Zeitraumes
der Wärmezufuhr von einem Maximum sich wieder verringert
und der Betrag der konvexen Schirmung deutlich geringer ausfällt. Nach Überschreiten
des Zeitpunktes 19 sinkt die konvexe Schirmung schnell
und führt nach etwa 1,5 Sekunden zu einer Umkehrung der
Schirmung in die konkave Form. Die Drehmomentübertragungsfähigkeit
ist ab diesem Moment höher als zum Startzeitpunkt.
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Aus
der Kurve 22 für die erfindungsgemäß ausgeführte
Anpressplatte der Vergleichsgröße 240/180 zeigt
sich die Wirkung der Erfindung noch deutlicher. Bereits nach ca.
2 Sekunden ist das Maximum der konvexen Schirmung am Reibflächenbereich
der Anpressplatte erreicht und trotz weiterer Wärmezufuhr
geht die konvexe Schirmung zurück um nach etwa 7 Sekunden
in eine konkave Schirmung überzugehen. Mit Überschreiten
des Zeitpunktes 19 neigt sich hier die Schirmung deutlich
in konkaver Form weiter um nach einem konkaven Maximum langsam wieder
asymptotisch sich dem Ausgangszustand anzunähern. Die beiden
entsprechend der Erfindung ausgestalteten Anpressplatten entsprechend
den Kurven 22 und 23 sind derart konstruktiv gegenüber
den konventionellen Anpressplatten verändert, dass sie
denselben Außendurchmesser und die identische Reibfläche
aufweisen. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Anpressplatte wird der mittlere Reibdurchmesser zwar geringer;
es ist jedoch nicht mehr notwendig, eine für ungünstige
Anfahrvorgänge mit entsprechender Übertragungssicherheit
ausgelegte Reibungskupplung vorzuhalten. Vielmehr kann die Übertragungssicherheit
deutlich gesenkt werden, so dass eine entsprechend der Erfindung
gestaltete Reibungskupplung mit einer solchen Anpressplatte keine
nennenswerte Bauraumvergrößerung nach sich zieht.
Vielmehr ist es so, dass infolge der in eine konkave Schirmung strebenden
Anpressplatte die Übertragungssicherheit gerade bei Missbrauch
mit sehr hoher Temperaturbelastung noch steigt. Im eingekuppelten
Zustand ist dann kein Zeitraum vorhanden, in dem die Reibungskupplung
infolge hoher Erwärmung zum Rutschen neigt. Auch verkleinert
sich bei einer solchen erfindungsgemäßen Reibungskupplung
der Außendurchmesser der Kupplungsscheibe, und somit sinkt das
Rotationsträgheitsmoment der Kupplungsscheibe. Dies ist
gerade bei automatisierten Schaltgetrieben von Vorteil, da die Schaltzeiten
verkürzt werden können. Daher ist die Erfindung
gerade in automatisierten Doppelkupplungsgetrieben vorteilhaft einsetzbar.
Insbesondere kann so die Belastung der Getriebeeingangswelle reduziert
werden.
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- 1
- Reibungskupplung
- 2
- Anpressplatte
- 3
- Gehäuse
- 4
- Reibflächenbereich
der Anpressplatte
- 5
- Reibbelag
- 6
- Kupplungsscheibe
- 7
- Belagfederung
- 8
- Erstreckungsbereich
- 9
- Widerlageranordnung
- 10
- Kraftbeaufschlagungsanordnung
- 11
- Verschleißnachstellung
- 12
- Rampenring
- 13
- Gegenreibflächenbereich
an der Widerlageranordnung
- 14
- Flansch
(radial innerer Überstand)
- 15
- Grundkörper
der Anpressplatte
- 16
- Stufung
des Erstreckungsbereichs
- 17
- Drehachse
- 18
- Übergriff
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004034142
B3 [0005]
- - DE 10031598 A1 [0006]